Oedenburger Zeitung, November 1924 (Jahrgang 56, nr. 251-275)

1924-11-01 / nr. 251

gedenburger Anopeiipten CEBIOCERIEETOET Der 1. November (Samstag). Kath: Allerheiligen; Brot.: Hilarius, — Historisches: 1908 der Geschichtsschreiber Theodor Mommsen in Charlottenburg geil. — 1914 deutscher Gersteg unter Vizead­­iral Graf Spee bei Coronel über die Engländer. — Im Biosk­op: „Die Zufallschmuggler”, Lebensbild. — Im städtischen Mozi: „Nero“, geschichtl. Scanspiel. T Drehen ‚Sie Ihre auf das Intervim vergaß und sich rasch einen fühlen Bartrunf geben ließ. Bevor sich die eingeladenen Gäste verabschiedeten, richteten wir auch an den Barbeitter die Frage, wie er diese zu führen gedenkt. Er erklärte: „Ich werde dafür Sorge tragen, daß ich die beste Gestellschaft zu meinen Gästen zählen kann und für, billige Preise werde ich selbstverständlich auch sorgen, Bargetränte nicht nach dem in der Großstadt üblichen Wurztarif, sondern billiger und­ Kaffees hhausgetränte und­­ Speisen zu gewöhn­­lichen K­affeehauspreisen.” Die offizielle Eröffnung. » Abends halb 10 Uhr fand die offi­­zielle Eröffnung der Bar für das große Publikum statt. Bis nach Theaterschluß waren sämtliche Tische und Logen und sogar auch die hohen Stühle am Büfett beießt. Pianist B Vik­or Löbl sorgte in seiner bekannten virtuosen Art auf einem ausgezeichneten Stinglflügel für echte, anheimelnde und einschmeichelnde Bar­­mufti und gab schließlich auch eine Probe seiner staunenswerten Pfeiffunft. Getanzt wurde natürlich auch ; die Gäste verzehrten und traufen viel von den hunderterlet guten Sachen, die da zu­ haben waren, und das Lokal b­exte sich exit zur geieglichen Sperrstunde um 2 Uhr. — zioakettemit..msmä71­mjiink EIN­OCH EIS TH­EI ET der Simmel im November. Der Sonnenbogen wird au­ch im No­vember merklich kürzer. Geht die Sonne zu Anfang des Monats no; 6 Uhr 58 Minuten auf, so geschieht dies am 30. November erst 7 Uhr 49 Minuten, so daß früh morgens in den meisten Läufern Licht gebrannt werden muß. Der Untergang unseres Tagesgestirns verändert sie von 4 Uhr 29 Minuten zu An­­fang des Monats auf 3 Uhr 49 Minuten zu Ende des Monats. Zunehmenden Mond haben wir am 3. Vollmond am 11., abnehmenden Mond am 19. und Neumond am 25. November. ..­. Bauernregeln im November. Wenn’s im Mlerheiligen schneit, lege dei­­nen Pelz bereit, — It am Allerheiligen der Birrenspan­­teoden, müssen wir lange hinter dem Ofen boden; ist er aber naß und nicht leicht, so bleibt der Winter lange feucht. — Santt Martin jebt si shon mit Danf am warmen’Ofen auf die Bant, Mariustag (11.) trüb, macht den Winter lind und lieb­­st er aber hell, so macht er das Wasser zur Schell (Scholle). — Am heiligen Martin, Teuer im Lamm­. — Wenn um Martin Nebel sind, so wird der Winter meist gelind. — Um Mar­­tini Sonnenschein, tritt ein falter Winter ein. — Es um Martini troden und falt, im Win­­ter die Kälte lang anhalt. — Sankt Elisabeth (19) jag’ e8 an, was der Winter für ein Dann. — Zu zeitiger Schnee tut den Saaten weh. — Wenn im November Donner rollt, wird dem Getreide Lob gezollt. — Baumblüte noch­ spät im Jahr, nie ein gutes Zeichen war. — Martini will Laub nicht mehr seh’n, font muß­­ man im Winter vor Kälte vergeh’n. Seit Mh Allerheiligen. Günstling des Kaisers­­ Markus Agrippa, Augustus, baute zu Ehren des Jupiter Winder und Augustus wegen des bei Attium über Antonius gewonnenen Sieges (31 d v. Chr.) in Rom das Pantheon, ein Meisterwerk der Ar­­chitektur. Es ist eine Rotunde von gleicher Höhe und Breite, ohne Pfeiler und Fenster. Duc­h, eine große Deffnung in der Dede fällt das Licht in das Innere. Bapst Bonifazius IV. meihte 607 das Pantheon unter dem Namen „Maria und alle Märtyrer“ ein. Gregor II. 731 in der Peterskirche zu Rom eine Kapelle zu Ehren aller Heiligen meihte,­­ faßte mehr und mehr der Gedanke Wurzel, das Gedächtnis aller Märtyrer durch ein besonde­­res Seil zu feiern. Von 885 an­ kam es durch Gregor IV. mehr und mehr in Aufnahme. An Stelle des bisher üblichen 12. Mai. bestimmte Gregor IV. zugleich den 1. November als Vertrag, als­­ Rarhtinspektion der Apotheten. Vom 1. bis 15. November Gngel- Apotheke, Rathauspfab, Goldene-Kreuz- Apotheke, Neustiftgasse 54 und König von Ungarn Apotheke, Grabenrunde 1835. — .— ‚ TR RE RE OSTEN DR­OR Debenburger Zeitung —— H. Der 2. November (Sonntag). Rath.: Allerseelen; Prot.: Gottlieb. — Historisches: 1642 Ging der Schweden über die Kaiserlichen bei Breitenfeld. — 1766 der öster­reichische Feldmarschall Franz Karl Graf Radegky in Trebnig geb.­­— 1914 Kriegserklärung Rußland an die Türkei. — 1918 Waffenstillstand zwischen Oesterreich-Ungarn und der Entente. — Im Bio­­skop: „Armer Onkel Noah“, dramatisches Leben zu­bild. — Im städtischen Motti: „Nero”, ge­will. Schauspiel. o­0- Der 3. November (Montag). Kath. und Prof.: Hubert. — Im Biovskop: „Duo Vadis 2”, Sientievicz’ weltberühmter Roman im Film. “2 ° Oedenburg 31 Sf. Todesfall. Am 29. d. M. verschied Frau Witwe Georg Kerling, geb. Su­­sanna Linzer, im 83. Lebensjahre. Bon der Polizei. Die Detektive der Oedenburger Staatspolizei Bortmayer, Molnár und Lapis reisen mit 3. November nach Budapest, um dort einen fünfmonatigen Detektivfortbildungskurs zu absolvieren. Von der Feuerwehr. Freitag, den 31. d­t., 8 Uhr abends, findet im Situngssaale der Dedenburger Feuer­­wehrkaserne eine Kommandofügung statt. Für den Dedenburger Stadtver­ Thönerungsverein spendete Kaufmann Ferdinand Klausß 20.000 Kronen. Der Szombathelyer Kulturverein veranstaltet am 8. November im großen Saale des Kulturhauses einen großzügigen Vortragsabend, bei welcher Gele­­genheit auch die Opernsängerin Gisella Goda und der Genbovirtuose Tibor Macula mitwirken werden. Anerkennung. Der­­ pensionierte städtisc­he Forstverwalter Andreas Mu­cd suchte bei der Stadt um den Verkauf eines städtischen Grundstücks in der Ferdinandsallee an. In der gestrigen Generalversammlung der Stadt wurde Andrea Mucc der Baupla (280 Duta­­drafklaftern) in Anerkennung seiner Ver­­dienste kostenlos überlassen. Bom Steueramte. Laut General­­versammlungsbeschluß der Stadt rückte Oberbuchhalter­s Stellvertreter Ferdinand Friedrich von der VII. in die VII. Gehaltsklasse vor. Nach der Zahl seiner Dienstjahre wäre der Genannte am 1. Jänner 1925 automatisch in diese Ger­­altpflafse vorgerückt. Der Künstlerabend des Jugend­­clubs der Dedenburger Hochschüler findet heute­ abends halb 9 Uhr im großen Saale des Rasinos statt.­­ Wenn Sie Bedarf an was immer für Möbel haben, wenden Sie sie an das Möbelhaus Leopold Kopstein, Deden­­burg, Grabenrunde 62, Telephon 336, + Der „Studentenverband“ des evang. Lyzeums hält anläßlich der am 4. November, vormittags 10 Uhr, statt­­findenden Enthüllung der Gedenktafel zu Ehren der im Weltkriege gefallenen Mit­­glieder ein. Pietätsfest mit folgendem Programm: 1. „Magyar Hiszeregy“, vorgetragen vom gemischten Chor des Lyzeums; 2. Gelegenheitsgedicht von Hojef Hamovas, vorgetragen von Ed­­mund Taläacs; 3. Festrede, gehalten durch evang. Bischof Adalbert Kapi; 4. nach der Festrede wird die Gedenk­­tafel enthüllt. Das Programm schließt mit der ungarischen Nationalhymne. Ans­chließend an das Fest findet Die Dieg­­jährige Generalversammlung de­s Stu­­dentenverbandes­ des evang. Lyzeums statt. Das Maschinenband der Grünsjer Tuch­­fabrik wird erweitert und eine zweite Dampf­­maschine aufgestellt, nachdem sich die bisher in Betrieb gewesene Maschine für den bedeutend vergrößerten Betrieb als zu schwach erwies. Auch eine Dynamomaschine wird aufgestellt werden, und es ist Aussicht vorhanden, daß deren Stromüberflußg den Ge­werbetreibenden zugeführt wird, damit sie endlich auch bei Tag elektrischen Strom erhalten. Einladung zu den biblischen Vorträ­­gen, melde jeden Sonntag vor­­mittag 410 Uher nachmit­­tags 3 Uhr, abends 7 Uhr und Donnerstag abends 7 Uhr in der­ Neustiftgasse Nr. 4 abgehalten­­ wer­­den. Ledermann ist gerne gesehen. Ein­­tritt frei. Stampiglien aller Art erhalten Sie varcierten bei Ignaz V­aradi, Silbergasse Nr. 8, I. Stod. E= Der geschmuggelte Pelzmantel. Aus Budapest wird gemeldet: Der Buda­­pester Polizeikonzipist Ga Károlyi hatte für eine ihm bekannte Dame mit Hintergehung der Finanzbehörden einen Pelzmantel aus Wien mitgebracht,­­wes­­halb gegen ihn das Disziplinarverfahren eingeleitet wurde. Dies nahm er sich so zu Herzen, daß er sie­ vor einigen Tagen am Grabe seiner Mutter eine Kugel in den Kopf jagte. Karolyi wurde in bewußtlosem­ Zustande ins Spital über­­führt und sofort einer Operation unter­­zogen, wodurch er am Leben erhalten bleiben dürfte. Der Touristenverein „Die Natur­­freunde“ hält Dienstag den­ 4. Novender abends 7 Uhr im Vereinstotal seine Monatszusammenfunft mit Besprechung ab. Vollzähliges Ch­einen erwünscht die Leitung. Schaffer, Juwelier,­­Neustiftgaffie Nr. 1, zahl! Höchstpreise für Gold, Silber, Platin und Brillanten. + Die Hundesteuer wurde in der gestrigen städtischen Generalversammlung wie folgt festgesegt: für Luxushunde 5, für Jagdhunde 3 und für Haushunde 2 Goldfranen pro Yahr. Begünstigte Theaterfarten für Privat­­beamte, Gewerbe- und Fünfmännische Vereine. Direktor Bodonyi gewährt vom 1. November an auch für Privat­­­beamte, weiters für Mitglieder von Ge­­werbe- und fau­fmännischen Vereinen eine 30prozentige Ermäßigung. Die Ku­­pon3, welche zur Lösung begünstigter Karten berechtigen, sind schon heute bei der T­heaterwaffe erhältlich. ’ ——Allerheiligen—Allerseelen. Samstag den 1.November,um 9 Uhr Vormittags findet in der St-Michaelis- Stadtpfarrkirche ein feierliches Hochamt statt-welches Prälat-Stadtpfarrer Dr. Otto Zehetbauer unter Assistenz zele­brieren wird Während desselben bringt der Kirchenchor die Griesbachersche Messe mit Solo und Orchesterbegleitung zur Aufführung.—Sonntag,den 2.No­­vember,nachmittags 5 Uhr hält Prälat- Stadtpfarrer De Otto Zehetbauer ebenfalls in der St.Michaelis-Stadtpfarr­­kirche eine Predigt welcher die,­Herz Jesu-Litanei«mit Orchesterbegleitung folgt.—Da der Allerseelentagheuer auf einen Sonntag fällt und nach römkatlx Ritus an diesem Tage keine Trauer­­gottesdienste abgehalten werden,findet das sonst am 2.November übliche Re­­quiem erst am Montag,den 3.November, um 9 Uhr vormittags in der St.Mi­­chaelis-Stadtpfarrkirche statt.Nach dem­­selben zieht eine Prozession unter Voran­­tritt der Pfarrgeistlichkeit in die beiden katholischen Friedhöfe,wofür die Ver­­storbenen eine Andacht verrichtet wird. Wir lenken die Aufmerksamkeit unserer geschätzten Leser auf den größten und vollständig neu bearbeiteten Wert: Apollo und Urania zur Vorführung­film»Broadis?«nach dem Roman von Heinrich Sienkievicz mit Emil Jannings in der Rolle des Nero,« welcher ab Montag,den 8.bis Donners­­tag,den 6.Novemberl.I.im Bioskop der Gebrüder Hartmann zu gleicher Zeit mit den hauptstädtischen Royals kommt. Karten im Vorverkauf tägli von 9—12 Uhr und ab 4 Uhr nach­mittags. · Dr.Verczeller hat seine Ordina­­tionen wieder begonnen.Röntgen-Labo­­ratorium.Neustiftgasse Nr.6.­­—I­­Der Oedenburger Weinschanks­verein hielt dieser Tage eine Ausschup­­figung ab, in welcher Bereinsanwalt Dr. Koloman Schreiner bekanntgab, daß die städtische Steuerrefurskommission die Appellation des Vereines betreffend die Lizenzgebühr mit der Motivierung abmwieg, daß der Weinschanfverein die vorgeschriebenen 76 Millionen Kronen jährlich bezahlen könne. Diese Mitteilung erwecke unter den in großer Anzahl err­ichienenen Weingartenbesißern allgemeine Mißstimmung. Nach längerer Debatte wurde beschlossen, neuerdings zu re­furrieren, und zwar diesmal direkt an den Finanzdirektor. Gleichzeitig wurde Sekretär Julius Ulreich beauftragt, die bisherigen­­ Vereinsstatuten bezüglich der erhöhten Mitgliedsbeiträge umzuändern. Landesverein Ungarischer Wein- Händler. Aus Budapest wird berich­­tet: Donnerstag fand unter dem Borsige des Kammerpräsidenten Artur v. Belas­ting die ordentliche Generalversammlung dieses Vereines statt. Der zur Vorlage gebrachte Jahresbericht gedenkt der Not­­­wendigkeit des Abschlusses von Handelsverträgen, da sonst der Weinexport unmöglich funktionieren könne. Zu neuen Mitgliedern der Direktion wur­­den Iwan dr. Belatiny, Dr. Stefan Diez und Ladislaus Hirschfeld ge­wählt. Nach den Bemerkungen der Mit­­glieder Franz Graf und Julius Mandl wurde das Mltionsprogramm für die nächste Zukunft erörtert und be­­schlossen, die Negierung um dringende Verfügungen zu ersuchen, damit die der­­zeitige Krise der Weinproduktion und des Weinhandels saniert werde. Ein neues Dampfbad in Deden­­burg. Die Direktion des Dedenburger Hotel „Pannonia” suchte bei der Stadt um die Wederlassung des Grundstücks des städtischen Eichungsamtes auf der Pfarrwiese zum Baue eines Dampfbades an. Die Stadt überließ der Direktion den Grund des städtischen Eichungsamtes, wodurch sie gleichzeitig als“ Miciondr in ‚Die „Pannonia“ = Öotelastiengesellschaft ‚eintritt. Das Eichungsamt fol im stadtre­­ichen Meierhof untergebracht werden. Der 2 Br des Baues ist noch nicht fest­­­gefebt. am 7e 1. November 1924, PR VEN TER EEE RE AR ee ih ee ER EEE NEE ER . «,( f =; |' Kommissionslager u.Verkaufsstelle der Fürstl. Esterházy’schen Forst- und Sägeprodukten Julius Lang, Dampfsäg­ewerk SOPRON, Raaber-Bahnhofstrasse. Bezimmertes Bauholz, Bretter, Dielenholz, Latten, Buchenholzkohle, geschnittenes Bauholz, Eichen- und Buchen-Schnittmaterial, Fichtenstangen (Raffen), Rad - Feigenholz, Weinstecken, (Buchen­, Eichen­ und Fichten.) DI­CMMMOI­. sowie alle Sorten Käse, Salami, Aufschnitte usw. stets frisch zu do­r [ haben bei Delikatessenhändler Szudhenyiplatz 17, Telephon 125 Karl Gillig Messis, Sites . _ ET % m Sr de a a ART & re RA = ES ERENTO ee a sn Pie I ER ee >33 TERENER a

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