Oedenburger Zeitung, März 1925 (Jahrgang 57, nr. 49-73)
1925-03-01 / nr. 49
Nr. 49. Sonntag ep EHERIOLIDISCIIRDDLIBIERA Ordenbungr aachen EI SOICHK KIT HART ‚Enrico Boffi gestorben. Der weltberühmte Orgelvirtuose und Komponist Enrico Boffi ist während der Heimkehr von einer amerikanischen Konzerttournee auf dem Heberseeschiffe plöglich gestorben. In ihm verliert Stalten wieder einen seiner größten Meister. Ein Radiogramm brachte die traurige Kunde noch bevor er Dampfer in Le Havre einlief. Die alte musikalische Welt ist über den tragischen Fall tief ergriffen. Bom Rathause. Die städtischen Beamten, die in der legten städtische Generalversjammlung in eine höhere angd. und Gehaltsflasse eingeteilturden, legten gestern mittags zu Händen es Bürgermeisters Dr. Michael Thurner « den Amtserdabte»Nyukop«-Mitglieder werden in Hinkunft Ihre kameradschaftlichen Zuammenkünfte am 1 undZ Donnerstag «eden Monates von 6 Uhr abends an in Hotel,Pannonia«abhalten. —Barmherzigkeit.Im Oedenburger Dominikanerordenshaus verteilte Prior Dr.Szalay Donnerstag nachmittags an 100 mittellose Frauen 500 Kilogramm Lebensmittel. Die vielen alten, arbeitsunfähigen Miütterchen fanden für Die erhaltenen Spenden nicht genug Dankesworte. Wie wir erfahren, wird eine neuerliche Verteilung zu Ostern statt: zo. Die Mitglieder des „Lieder:anz“ werden ersucht, Montag, den 23. März, 8 Uhr abends im Bereinglofale (Kasino) zur Gessangsprobe zu erscheinen. Sir den Dedenburger Stadtverschönerungsverein spendeten zu Händen des Präses Dr. Karl Heimler: Dedenburger Kreditbant U.:6. 500.000 Kronen, Julius Gaul aus Büf 100.000 Kronen und ©. A. Schneider 50.000 Kronen. Für die Blinden und Taubstummen. Die beiden Sparbüchsen, welche im Dedenburger Matrikelamte für das Budapester Blindeninstitut und das Dedenburger Taubstummeninstitut aufgestellt sind, wurden gestern nach Verlauf von zwei Monaten wieder geöffnet. Für das Blindeninstitut sind 448.000 Kronen und für das Taubstummeninstitut 536.000 Kronen gespendet worden. Stampiglien aller Art erhalten Sie‘um tajcheften bei Sana VBäaradi, in Wohnung: Bogengasse Nr. 2 eregalle Nr. ‘Ss. I. Stork. panierkel. erhältlich bei aor gebraten, jeden Donnerstag und Samstag Delikatessenhändler DOedenburger Zeitung ==Größligter Zoo eines geiesenen Jedenburger Lanstreihers. Der Leichnam im Enfthaus. Dedenburg, 28. Febr. Der 72jährige Dedenburger Taglöhner Anton Schmidt wurde gestern nachmittags im Lufthause des Steinerschen Obstgartens auf der Maurermiete tot aufgefunden. Hierüber erfahren wir folgende Einzelheiten, die über das tragische Ende eines gewesenen mehrfachen Dedenburger Hausbesigers berichten: Die Besigerin eines Dienstvermittlungsbureaus, Frau Steiner, gestattete dem Dedenburger DTaglöhner Anton Schmidt, der infolge seines hohen Alters kränklich und arbeitsunfähig war und seine Wohnung besaß, daß er in dem Lusthaufe ihres Obstgartens auf der Maurermwiese schlafen künne. Gestern nachmittag fiel er nun der Bauteilnehmersgattin Frau Sieger (Wiedener Maut) auf, daß sie den Schmidt schon seit zwei Tagen nicht durch die Straße gehen sah. Sie verständigte hievon ihren Sohn, der, von bösen Ahnungen getrieben, über den Sartenzaun de Obstgartens stieg und durch das Fenster in das Lufthaus blickte. Er gewährte Schmidt auf dem Fußboden bewegungslos liegen. Da er die Türe des Lufthauses, das aus starren Brettern gezimmert ist, nicht öffnen konnte, rannte er um einen Wachmann, mit dessen Hilfe die Türe gewaltsam geöffnet wurde. Schmidt lag tot auf dem Boden. Seine Augen waren offen und starr. Die sofort herbeigerufene polizeiliche Komission (Polizeioberinspektor Hapas und Dr. Scheffer), nahm ein Protokoll auf und ließ den Leichnam in Die Totenkammer des Oedenburger Elisabethspitals bringen. Dr. Scheffer stellte fest, daß Schmidt bereits seit 48 Stunden tot sei. Ob er einem Herzschlag erlegen oder erfroren ist, wird die heute nachmittags stattfindende Sezierung feststellen. Da jedoch der ganze Körper die Toten mit Ungeziefer bedeckt ist und — Bom ungeziefer getötet? Idie Tiere ji sogar in Das Sleifch eingefressen haben, it es nicht ausgeschlossen, Daß ihn Diese getötet haben. Im Lusthaus wurde ein Fleined aus Stroh geflochtenes Handtäschchen vorgefunden, das Eigentum des Schmidt war. In diesem befanden sich zwei Sparkassa=bücher mit dem Inhalt von 520.000 und 700.000 Kronen. Außerdem waren in ein schmäßiges Taschentuch 120.000 Kronen gemielt. Wie man erzählt, stammt Schmidt aus einer vermögenden Oedenburger Familie. Im Frieden besaß er nicht weniger al vier Häuser und mehrere Grundsstücke. Das legte Haus verkaufte ex exit vor 10 Jahren. Das Geld legte er in die Sparkassa. In den jüngeren Jahren war er Seluit, it dann später an dem Orden ausgetreten. Sodann nahm er an der Dissupation Bosniens (1878) teil, wo er zwei schwere Säbelhiebe an der Stine erhielt. Die Narben dieser beiden Hiebe waren auch jegt noch sichtlich. Die beiden Verlegungen haben ihm den Geist geschwächt. Er konnte nicht mehr_ so ‚denken und arbeiten, wie er wollte. Sein Vermögen wurde mit der ‚Zeit immer weniger und nun hatte er nun mehr das, wo er am Leibe trug und was man bei ihm vorfand. Von den Spartasiabüchern, von denen niemand wußte, sagte er seinem Wienschen etwas. Er rechnete darauf, daß die eitgelegten Beträge valorisiert werden. In den legten Jahren war er bei Neubauten als Taglöhner, so auch beim städtischen Warenmeister in gleicher Eigenschaft angestellt. Da er ein ruhiger Mensch war und seine Wohnung besaß, gewährte ihm Frau Steiner das Obdach, wo er nun seinen Tod fand. Schmidts Vater soll, dem Übernehmen nach, ein Rittmeister gewesen sein. Schmidt genoß eine gute Erziehung und beherrschte fünf Sprachen. Begünstigte Zollbehandlung vor der jüngsten Sollerhöhung aufgegebener Waren. Aus Budapest wird gemeldet: Anläßlich der jüngsten Zollerhöhungen haben die kaufmännischen Späterefsenvertretungen denandelsminister ersucht, zu veranlassen, daß auf die vor dem SynSlebentreten der neuen Verordnung aufgegebenen und unterwegs befindlichen Waren die alten Zölle angewendet werden sollen. Diesem berechtigten Wunsche Rechnung tragend, hat die Regierung jet die im Amtsblat vom 10. d.M. in Verordnungt Zahl 880/1925 M. E. dahin modifiziert, daß die Differenz zwischen den erhöhten Zöllen und den alten Zolltägen nach solghen Waren. Die im Auslandes mit der Bestimmung nach Ungarn vor dem 15. Februar 1925 aufsgegeben wurden, vom Finanzministerium zurückerstattet wird, falls die Zollbehandlung dieser Waren bis spätestens 15. März erfolgt. Die Gesuche um Rückerstattung der Differenz sind, an das Finanzministeriums adressiert, bis 30. März bei der Hauptzolldirektion einzuspeichen. Auf dem Metallgeldmarst 2 no= tieren: ein ungarisches 20:Kronen-Goldftütel 301.000 bis 303.000 Kronen, ein österreichisches 20 = Kronen = Goldstüc 295.000 Kronen, eine GSilberkrone 5900 bis 6000 Kronen, ein GSilbergulden 13.000 bis 14.000 Kronen und ein Fünffronenstück in Silber 31.000 Kronen. fein, 8 ist ja heute das beste Kolleg. Westermann, fommit mit?” . „Sah mir, nit ein. Habe auker Dem meinem Onkel versprochen, mit ihm zu esfen, langweilige Geschichte, aber man Hat doch auch seine Nindsichten zu nehmen. Mdien, Kinder — viel Vergnügen bis dahin!” Hierauf entstand noch im Korridor ein heilloser Lärm, dem ein schwächernwerdendes Gepolter auf der Treppe folgte, und Anneliese dachte schon, alle Hätten sich entfernt, als die angelehnte Flugkurve aufgeflogen wıurde und einer Herren hereinstürmte, um seinen Hut und Ueberzieher zur holen; im selben Moment bemerkte er Anneliese, die bei seinem Eintritt unmilitärlich aufgestanden (Kortießung folgt.) Wahret Eure Gesundheit! rauchet nur % Altesse Zigarettenpapier Fabriksniederlage: Brüder Rosenberger Sopron, Magyar-utea 2. [1 Stefan Friedrich Spediteur, Zoll- u. Handelsagentur Sopron, Szechenyipl. 16 Telephon Nr. 109 und 41 Sceffer, Jumelier, Neustiftgasse Nr. 1, zahlt Höchstpreise für Gold, Silber, Blatin und Brillanten. | | | T. März 1925. Seite 3. GPEERTIEREREENSGBE N Stauffer-Käse feinste Qualität Erste Oedenburger Kalkbrennerei Beehre mich dem gesch. Pulikum bekannt zu geben, dass ich mit heutigem Tage den vollen Betrieb meiner Kalkbrennerei begonnen habe und in der angenehmen Lage bin, meine sehr geschätzten Kunden durch äußerst billige Preise sowohl en detail als auch bei engros Lieferungen in jeder Hinsicht zufriedenstellen zu können. 6079 Wiederverkäufer erhalten hohen Rabatt, Bausteine, Schotter, fir, Sand zu billigsten Preisen. Die grössten Bestellungen werden sofort effektuiert. Ludwig Zenger, Krutzenberg 3030 in Karl Gillig Szechenyiplatz 17, Teilephon 125 Drehen je Für unsere grauen. Große Wälde _— Neine Wäldche. Die Anfertigung von Dutenden einer Fedicheart ist heute, wie vieles andere aucen überwundene: Stenppunkt, der wohl darauf zurüczuführen it, Daß die Handarbeit fast ausschließlich den Auspaß bestreitet. Um das Einerlei der immerhin etwas zeitraubenden Arbeit interessanter zu gestalten, sucht man darin viel Abwechslung zu schaffen. Aus diesen Grunde geben wir unseren lieben Leferinnen auch heute mwieder eine Auswahl weichmachvoller Neuheiten, bei deren S Herstellung die Weyer- Schnitte unentbehrliche Hilfe leisten. W 68243. Webereinstimmend zum Unterleibchen it das Beinfleisch mit Nandstreifen aus Titll umgeben, die als Abschluf eine schmale Stoffblende und Zäckhempige haben. Erforderlich etwa 1,40 Meter Stoff, 80 Zentimeter breit. Weyer-Schnitte für 110 Zentimeter Hüfttweite, KW 5067, Brinzegunterrad. Schöne Weißütberei schliegt den Rounten ab, einfache flache Bogen, über eine Kopfform aufgezeichnet, befestigen den oberen Rand. Erforderlich 1,50 Meter Wäschebattst für 11 Jahre. W Beyer-Schnitte für 79, 11 und 12 Jahre. Beyer- hplättmuster wurst. 30994/IL., meterteife. W 68314, Leichenbeinfleisch. Breite Hohlräume und kleine runde Einzelnnster in Platt- und Lochstich schmücken das zierliche Wäschestiic, das an den Hüften eingereiht ist. Schmale Spite begrenzt den oberen Rand, dem mit Hohlnaht verzierte Achselspangen untergenäht oder untergeköpft werden. Erforderlich etwa 2,20 Meter Stoff, 90 Zentimeter breit. Becher- Schnitte für 44 und 48 Zentimeter Oberseite. W 68242, Rohbeinkleid Eingelegte Filetquadrate durch Handstickerei miteinander verbunden, schmüden das elegante Beinkleid aus Opal, dem Nandsäume mit Sandhohlnaht umgesett sind. Erforderlich etwa 1,40 Meter Stoff, S0 Zentimeter breit. Beyer-Schnitte. 8 W 68329. Sehr einfach zu arbeiten ist das Unterleibchen aus Linon, das oben glatt mit einer breiten Balendenrespige abschließt, unten mehrmals gereiht durch schmale Stoffblenden gehalten wird. Verdedter Rückenschluß. Erforderlich für zwei Sind etwa 75 Zentimeter Stoff, SO Zentimeter breit. Beyer-Schnitte für 44 und 48 Zentimeter Oberseite, W 68232 und W 68233. In Uebereinstimmung sind Hemd und Beinfleisdh mit Siletödreiefen und Randjaumen verziert, die durch Handhohlnaht festgehalten werden. Erforderlich für das Hemd: 1,70 Meter Stoff, 80 Zentimeter breit. Beyer-Schnitte für 44 und 48 Zentimeter Obermweite. Für das Beinkleid: 1,40 Meter Stoff, Filetmuster aus „SRimitlerische SFiletipige“, Blatt 23. KW 61276, BPrinzegunterrad. Der durchlaufenden Borderbahn fügen sich die mit Knopfschluß versehenen Rindenteile und das ungereihte Rödchen an, das mit der Borderbahn zugleich mit einer Stichereifalbel abschliegt. Schmale Sticherei begrenzt Hals und ein Erforderlich 1,10 Meter Stoff, SO Zentimeter breit. Beyer-Schnitte für 4, 6, 8 und 10 Sabre. KW 68383. Sandhohlnaht und geibte Ber zieren Zeilchen und Beinfleisch aus Madapolam, die durch ein Bündchen miteinander verbunden sind. Küdenschluf, Stoffträger. Erforderlich 1,50 Meter Stoff, 10 „Zentimeter breit. Beyer-Schnitte für 5, 7, 9, 11 und 13 Sabre. Zu den oben wiedergegebenen Mustern, für die anderen 2000 Modellen für Damen-, Kinder- und Herrengarderoben und Wache zum bequemen Selbstschneidern sind die bekannten,, preiswerten FSaporit- Schnitte, sowie sämtliche Journale lagernd bei Olga Zentner, Wien, VNL, Sloriangasse 1. (Abbildungen u hehe Beilage „Unsere Sonne tagdzeitung” Seite 3 und Seite 4.) ‚Sie Ihre Zigarette mit „JANINA” Papier! it 9" TON NER eur. en: VB REES ee ee RT Ba IR Re N