Oedenburger Zeitung, April 1925 (Jahrgang 57, nr. 74-97)

1925-04-01 / nr. 74

..I"AG .sI-Is -i­wssøkstsqwwsssAqkk-VPM«WTFIM-ZWMPWs kpksspssestwwx TMFFIWWMMMMII «­»— w Seite 2. Mittwoch Brillanten Gold, Silber, Platin, falsche Zähne ehr als wer immer. — Erst­­klassige Reparaturwerkstätte für Uhren und Juwelen. 9 Zu Einkaufsquelle für Uhren und Juwelen. kauft, und bezahlt in 6199 des Königs Todestag, Dedenburg, am 1. April. Dumpp klingen heut wieder die Glocken der Trauer, Zum drittenmal jährt sich der bittere Tag; Wieder ergreift unser Herz jener Schauer, Der vor drei Jahren so Schwer auf uns lag. Al von Madeira man sandte die Botschaft, Daß dort unser König den Leiden erlag, Da sog in das Herz ein das Weh, ach so schmerzhaft. Fast drück­­ 3 & a der wuchtige ag Warum mußt’s so fommen? fragten wir bange, Warum mußt’ das Schickal so grausam nux sein? Warum mußt ein Guter auf seinem Gange So jehr erlich viel dulden an Leiden und , Bein? Als ob er allein, der Gutes nur wollte, — Für jedermann hatte nur Liebe und Huld Aß ob er allein, der niemanden grollte, Sollt' tragen der Brandstifter Strafe und Schuld. Berlassen und einsam warum mußt’ er sterben ? Das Heimmeh, er brach Er das Her, Berbannt von der Heimat, soelend verderben Das macht gar so groß unfern Kummer und Schmerz. Nun tönen die Gloden der Trauer Dumpf wieder, Ihr Klang Be in das trauernde Herz ; Am Antlig rollen die Tränen hernieder — Dem stillen Märtyrer gilt heut unser Schmerz. Er möge sanft ruhen nach all feinen Leiden Dort auf dem Eiland ... von ung »gar so weit, Er, dem’s so schwer fiel die Heimat zu meiden, Bleib uns im Gedächtnis für ewige Zeit. — =. ER >. Oedenburger Zeitung > ir Fan a ee ee re 2 ES 1. April 1995. Nr. 74, . Oeveuvncacc Nachrichten Blaues Nacrichten zum LAvriL Todesfall.Junnseker Stadt ist derermdens­verkehr gestorben.Statt jeder besonderen An­zeige.Die tief trauernden Kaufleute,Hot­ liets und Wirte, Mohltätigkeit. Wie wir erfahren, wird Theaterdirektor Bela Bodonyi seinen Schau­­spielern am 1. April die volle Gage auszahlen. Der Oedenburger Stadtverschönerungs­­verein hat in seiner legten Sigung den Beschluß gefaßt, in der Rosengaffe Rosenstede auszu­­fegen, damit die Gafse nicht so sehr nach dem Spitalbadh­­ duftet. Die Berwohner der Rosengaffe freuen sich unbändig. Die Steuern werden abgeschrieben. Der Leiter des Dedenburger Steueramtes Oberbuch­­halterstellvertreter Ferdinand Friedrich ordnete an, daß die Erwerbe, Einkommen- und Vermögens­steuer von der Hauptsteuerliste auf die Steuer­­bogenformulare abgeschrieben und diese ehestens an die Steuerzahlenden gesendet werden. Archäologische Grabungen. Der Deden­­burger Archäolog und Satyriter Otto v. Chris­­topher nimmt in den nächsten Tagen in der Dedenburger Landstätte Grabungen vor. Er will den Flingenschnee wiederfinden. Bau eines neuen Gerichtsgebäudes. Wie s von informierter Seite verlautet, wird in Debenburg ein neues Gerichtsgebäude erbaut werden. In Diesen werden nur die Breßpro­­zesse verhandelt. Ein bekannter Advokat wird in dem Gerichtsgebäude seine Kanzlei einrichten. Bom Rebensmittelmerkte. Der heutige Rebensmittelmarkt war mit Grünlingen zei»­lich beshh­t. Diese fanden jedoch feinen Abjat. — Butter wurde um mehrere tausend Kronen billiger, denn es waren viele Herren auf dem Markt er­­schienen, die die Butter, welche sie auf dem Kopfe haben, 108 werben wollten. — Der Giermarkt war heute besonders reich beschieft mit Meeser, Greier Brreier und Pieter. — Der Fischmarkt war mit Stodfischen und Badfischen gut dotiert. Die Bacdfische gingen reißend ab, während Die Stodfische seinen Abjag fanden. — Auf den Ge­­flügelmärkte waren diesmal nur Gänse zu sehen. Enten sind in den Neuaktionen der hiesigen Tagesblätter erhältlich. Mer will Spanisch lernen? Brieflichen Unterricht in Spanisch erteilt Leopold Ullmann, Brasilien. Er besorgt alle Reifepäsfe nach aller Herren Länder. In der Gewerbeausstellung werden, wie wir erfahren, viele Debenburger Gewerbetreibende unbezahlte Rechnungen und Steuerbogen aufstellen. Sifung. Die Debenburger Staatsanwalt­schaft hat dieser Tage mehrere bestimmte Personen zu einer „Sigung” einberufen. Die Errichtung eines neuen Dampf­­bades ist schon sehr notwendig, denn die Zahl der schmugigen Leute­­ ist bereits recht groß ge Nazi­­t worden. Theaternachricht. Den M­itgliedern unseres Theaterensembles ist das „Aprilfeiden” "nichts neues.­­ Ihnen passiert das jeden Ersten. Politisches. Stepan Wadics ist wirklich sein Diplomat. Hätte er seine bußfertige Erklärung am 1. April abgegeben. Hätte er dieselbe unter dem Borwande, daß er nur ein Aprilscherz war, wan er immer zurückziehen können. —r Sournalistisches. Ein bekannter hiesiger Journalist machte den Dr. jur. und verlegte seine Tätigkeit in die Kanzlei eines hiesigen Nec­htsan­­waltes, weil er sich gegen den Nattenkönig von Breßprozessen, die ihm angehängt wurden, nicht mehr anders helfen konnte. Weidmännisches. Vizenotar Dr. Prelovits hat gestern in der Morgendämmerung am Strugen­­berg eine Schnepfe geschassen. Ubn. Einen hübischen Ausspruc hat sich beim legten Gastspiel des Bürgertheaters der alte Straßmeier geleistet. Al man den 78jährigen wegen seiner geistigen und körperlichen Frische beneidete, sagte er: „Mein Gott, heutzutag gibt's gar seine alten Leut! mehr. Wenn einer bek­ommt — ißerehpvon früher!" An Plaßfurcht scheint das Oedenburger Publitum zu weiden — er geht nicht ins Theater. In der gestrigen Vorjubiläumsvor­­stellung der „Gräfin Marica” Hat ein Herr eine Ohrfeige bekommen — und konnte seinen Zeugen auftreiben! Theaterdirektor zum Schauspieler: Wie können Sie in der Sterbeszene lachen? — Bei der Gage, die ich kriege, ist der Tod ein wahres Vergnügen. Matr. Dedenburg, 31. März. Todesfälle. Am 28. März verschied der Schlosser Michael Eziegler im 34. Lebensjahre. — Sonntag, den 29. März­­ verschieden: Weingärtner Michael Ana­ ‘bel im 70. und Bezirksrichter i. B. Leopod Pinter im 72. Lebensjahre. Iu dem­ Leitgenannten betrauert Herr Alfred v. Schwarz jenen Sch­wieger­­vater. Trauungen. An 29. März traten­­ folgende Brautpaare in den Stand Der Ehe: Frisseur Franz Stalovics mit Marie Stefer, Taglehrer Johann Buret mit Magdalena Pomper und Schmiedgehilfe Adolf Kop­p, mit Anna Labrovig. Titelverleihung. Der evang. Su­chot verlieh dem Oberlehrer Martin Roczor aus Aljstan für seine A6jährige er­­sprießliche Tätigkeit auf dem Gebiete der Rolfsbildung den Titel eines Dixestors. Spende.­­rüs ven Studententu­ch des Oedenburger Benedikti­neroberaprmnte.= fiums - spender: die Oedenburger Kret4- bant 300.000 K Der Oedenburge­r Nachfahrerverein „Sempronia” hält Mittiwoch Den 1. A­pril 8 Uhr abends in­ Nerenslatal (Gerthaus - Tıwald) eine Ausschuhlisung ab. ISIDOR ROTH­­Uhrmacher und Juwelier Oedenburg," Grabenrunde 44 (Neben dem Fremdenverkehrs-Büro). Die Heutige städtische Geier­ver­sammlung beginnt erst ium Halb 4 Uhr, weil mehrere Repräsentanten an der Be­erdigung des Direktiıs Solet Beu­­mann teilnehmen. Die Oedenburger Legitimisten nehmen Mittwoch den 1. April 9 Uhr vormittags an dem­­ Trauergottesdienst, meiher an­läßlich des Todestages weiland König Karls in der Slotterfische „Zum guit­­lichen Exlöser” (R­SENLUDETTETgaBE) der Benediktinerbrofessor Arthur Tormas­ich zelebriert wird, vollzählia­ter" Die Wallfahrer, welche vor ein­een Zagen aus Szombathely nach Rom reisten, sind Donnerstag in die Dr. Pe­­tersfirche­­ eingezogen.­­ Freitag fa­nd vor den Denkmal des Papts Ey­­ weiter eine ungarische eier stritt, warüber de italienischen Blätter grab: Berichte veri­­­u = — ben. Bei der Feier hielten: Graf Josef Eztrraly und Domherr Dr. Nojes Toth Ansprachen. Nach der Kerer sandte man an die Königtum Vita in Lequeitio ein Huldigu­astellarium. Vom Nathaus. Di Rechnungen nach Waren, wilche der Stadt oder dem Staat­­ geliefert wurden, erfolgt in Sinfrift nit im stadtlichen Wirtschaftsamte, jordvn im Teadtılehen Genverbeamte (Dr. Heiler, 2. Stod). Die Pferdevisitation findet am 2.­nd 4. April. Die en Tilstation am 16. April LS. woch­ttung den "S­Bi 11 Uhr am Viehmarkte statt. News Pferd (auch Esel) it ohne Püdi­cht auf dessen Alter zur Untersuchung vorzu­­führen. Die Nichtbefolgung dieser Ver­­ordnung wird strengstens bestraft. |. ! e Bestärigung der­en Fristenz oder­­ Nebenbeschäftigung für jedermann ohne Vorkenntnisse garantieren wir bei Einholung un­­­>­­seres Gratisprospektes. Karte genügt, daher kein Risiko. Patentverwertung, Korneuburg. . | Stauffer-Käse feinste Qualität 3030 isen erhältlich :G. A. Weiss, Grabenrunde Grabenrunde 129. ( OSTERGESCHENKE Nahdrud verboten.) Verlorenes Baradies, Noman bon 8. Nieder-Ahrens. 30. Fortießung.) „Er weiß noch nichts.“ Dachte Yrıne= liese, „aber da er mit Schirmer verfehrt, wird er unvermeidlich bald alles erfahren, — und mich nicht mehr ansehen oder vielleicht dann erst recht! „Und weil Sie Gefallen an reiner Art und Weise fanden,“ erwiderte sie v­n Bitterkeit. Die er nicht verstand, „beschlof­­fen Sie, sich mir zu nähern, ohne zu be­­denken, daß ich möglicherweise durchaus nicht damit einverstanden sein dürfte!“ Fried war don Dieser unertw­arteten Wendung der Dinge so verblüfft, daß er seine Worte fand. „Und ich bin nicht damit einverstan­­den,“ fuhr Anneliese, unenttwegt ihrem Herzen Luft machend, fort, „ich b’n ein anständiges Mädchen, Herr Weitermann, das nicht gei­illt ist, als Spielzeug Ihrer Zaunen zu dienen, und deshalb ersuche ich ! Sie auf das eindringlichste, mich „oa num! an in Ruhe zu laffen.“ ‚ber um Gottes willen,“ Trotterte Sreied, bla vor Entgegen, ‚was tat ich, in das von Ihnen zu verdienen? Kann ich denn mehr, als meine Sünden virges­ stehen und geloben, ein anderer zu imer­­den und It es da nicht hart von Ihnen, mir jede Hoffnung rauben zu maller, Die­­jenige zu gewinnen, der ich so Diel ver­ Dante? Sie bezweifeln doch nicht cima, daß­ meine Mblichten die ehrlichsten von der Welt sind? Mein Gott, ich will ja nichts, als mich bemühen, und 1) much vielleicht ein Flein bißchen Zuneigung zu ertverben . Seine Stim­m­e ver­­jagte vor innerer Bewegung. Doch Anneliese, von einem­ unüber­­windlichen Mißtrauen­ gegen ihn erfüllt, glaubte, er scheuchele geschicht, um sie zu täuschen. „Ich renne Ihre Mbichten nicht, sie sind mir auch gleichgültig, und wieder, Te, was ich schon einmal au­s Ihren aehaat, — Sie irren sich in mir, Sie sind einer von den sieggetrohnten Jungen Herren, denen, so sie erscheinen, gleich alles zu­m Küken liegt, aber ich nicht, Herr Westem­ann. Ich verabsc­heue das Geld und finde Die Leute, Die sich vornehmer wünfen, als die anderen, nur weil sie ein paar Taler mehr im Bejit haben, einseh unaugsteh­­lich. Nun wissen Sie, wie ich denke, nım werden Sie mich hoffentlich ın Zaub­er OrIUR Ttieden lassen.” zu billigsten Pre beim Delikatessenhändler An Simonas Billa vorbeigehend, hat:­­ den lernen­ten sie die Allee erreicht, wo die Rappeln, deren glänzende Blätter im abendlichen Winde flüsterten. Schon schräge Schatten warfen, und nun stand Annehiese an einer Biegung der einsam ich­­ weiter­­schlängelnden Chaussee st­lle. „Hier trennen wir ums wohl, ich möchte nämlich etwas rascher vermärtg­­achen, Herr Westermann. Nur eins nach: Bitte, vergeffen Sie die Familie Kramer nicht, wir haben jedenfalls seinz Geleamn­­heit mehr, darüber zu sprechen.“ Sprachs, verbeugte sich leicht ıd ging mit raschen Schritten nah­ee zu. Freied starrte ihr nach, und in seiner Brut regte sich ein so stehendes Weh­­gefühl, daß er leise aufstöhrte. Unglaublich, unglaub ich, ihm das! Doder war er Driut swirk..ch ein ja srbär­n­­liches Subjekt?. Sie het das unselige Barurteil gegen und und zweig nicht, wa für ein 2oS ich ihr bereiten wür­de! Su einent Bernft Hat sie ja echt; olles hab ich mir bis jeßts laufen können, Doch Die Liebe und Achtung Dieses seltenen Mad­­ens fa­n di­c­ht Damit erwerben, fola: lich it das Geld nur eine N­­age. As sie Toll Den mah zu mich alanz ! — anıweber eine Nugl oder Anneliei­ den Der SELLBICHE Er fonnte ab Shrer vor ihren An­­blick trennen, wie sie aftlich neben­ den Baumstännen im abendlichen Sonnen fein dahinschritt, entschlossen, siel­e­­mußt; jedt passierte sie die Britle über den glänzend schim­mernden, feinen Bach und war gleich danach auf dem nie­­dergehenden Wege verschwu­nden. Als die drei zu dem Bermundeten rit­­ten, war Simona in an Drüdt­r Stimm:­mung zurückgeblieben:; je ısußte fort­­während an Kara und deren Berichten denfen, und dabei überfiam sie eine son­­derbare, witternde­ Empfindung, als ch sie nach langer Schwiüle das­ ferne Breue­­ren eines hereinpreihen­den Stui­mes ber­­ühme. Fräulein von Zab­er­na, Die eine hei­n­­liche Abneigung jeges glückl­je, junge Bräute hegte, eefundigte sich Lebhaft nach der „io­en ernst­ten Brut de Be­­rühmten Malz und­vat­­tete nicht sehr zur Smiebig; er war hr mt entgangen, daß »:2 G­esellschafterin ihr, der jugendlichen Frau, zeremüher Nenn­­ung zum Dominieren zeigte, und um ihr zu beiweisen, ob dieses eine verlorene Liebesmühe sei, wollte sie gleich heu­te. am Grabenrunde Nr. 17 (neben der Fleisch - Markthalle). -- Simona : - Weißwäsche, Strümpfe am am billigsten bei bei. „Alexander Rosenberger, A­ee Ei e. - © er een ni eng en et

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