Oedenburger Zeitung, September 1929 (Jahrgang 62, nr. 197-221)

1929-09-01 / nr. 197

—— e. 1 Dedenburger Zeitung Sonntag 30. 31. Aug. u. 1. Sept. I. 3. er. » (Freitag bis Sonntag). Für Jugendliche erlaubt Anfang an Wochentagen: N Sonn- und Feiertags: 3, 5, 7 und 9 Elite-Morge. 5, 7 und 9 Uhr. Uhr. Der moderne Casanova Ein erstklassiges, prachtvoll­ ausgestattetes Filmdrama in 10 Akten. — Regie: Harry Hardt, Elizza la Porta, Andree Lafayette, Maly Deischau­, Louis Ralph. Ausserdem das erstklassige Ergänzungsprogramm. — Am 2. und 3. Aug. (Montag— Dienstag) geschlossen. MANFRED NOA. — Hauptdarsteller: , ee: B: R­TM er Richtung Hidegreg und Homor vordrang und wie aus dem Oberstuhlrichteramte ge­­meldet wird, auch dort bereits im Erlöschen begriffen ist. In den Frühstunden, als der Tau auf dem Rohr lag, ließ das Feuer nach, entfachte sie aber neuerdigs, als die Sonne das nasse Rohr trocknete. Die Rohrparzellenbesiter und einige Rohrhändler beziffern den Sachschaden, der ihnen durch den Rohrbrand bisher­ vers­­ursacht wurde, auf etwa 100.000 Pengol. Der Schaden ist deshalb so hoch geschäßt, weil auch große Mengen Graffaturrohr verbrannten. Wie uns aus dem Oberstuhlrichteramte mitgeteilt wird, hat die Wolffer Gendars­e­merie gestern den Hollinger Einwoh­­er Baul Ottmayer verhaftet, der uter dem dringenden Verdacht steht, den großen Rohrbrand verursacht zu haben. Er —­t soll auf seiner Rohrparzelle die Rohr­­stoppeln angezündet haben. Der Wind hat sodann das Feuer auf die Nachbarparzellen weitergetragen. Ottmayer leugnet, die Rohrstoppeln angezündet zu haben. Zeu­­gen sind aber vorhanden, die beweisen fün­­nen, dab das Feuer auf der Parzelle des Ottmayer ausbrach. Durch den Rohrbrand, welcher zur ‚Stunde — halb 12 Uhr mittags — noch andauert, sind aber nur nur große Rohr­­­­mengen den Flammen zum Opfer gefallen, sondern es sind auch viele Wasservögel um­­­­ gefommen und durch die Hite des Malers gingen al tausende von Filmen zu­ grunde. Fürsten Dr. Paul ECsterhazy zeigten: "Man bestaunte die Printwagen in den Stallungen, auf denen Kaiser und Könige oft Tagesreisen machten; das inte­­ressante Schloß mit­ den­ Historischen Haydn. Zimmern, deren­ wertvollsten Sammlungen während der Nachkriegszeit aber nach Es­­terhaza geliefert wurden. Und ben­aunte das großartige Arboretum des N­iesenpar­­kes (er ist in feiner Ausdehnung von sechzig Katastralfroch und mit feinen seltenen Baum- und­ Pflanzengattungen, die größte und reichhaltigste Parkanlage des ganzen­ europäischen Kontinents­, so­wie auch die großangelegte Gärtnerei mit den prächtig­­sten Blumensorten und der Frühobstkultur in den vielen Glashäusern.­­Besonders eine zweihundertjährige Nierenpalme wurde lebhaft bestaunt. Ein Besuch­ im­ fürstlichen Seller, wo­ die ganze Gesellschaft von zarten Damenhänden mit den besten Weinsorten reichlich be­wirtet wurde, beschloß in hochge­­hobener Stimmung den mihtgelungenen Ausflug. Die Grenzpolizei förderte denselben mit des­höflicher Zuverkommendheit und die biederen Eisenstädter freuten sich sichtlich über den vornehmen Masfenbesuch. Wir nicht minder darüber, wieder einmal dieses altehrioürn­­­dige Städtchen gesehen zu haben. Was alles­­ noch­ beim Alten: die tümpelige Pfarrgasse, das schlechte, höcherige KRatentopfpflaster der­­ Hauptstraße, die stilvollen Barockhäuser und schmalen Schlupfgäßchen, und wo nur imposante Landesregierungsgebäude zeigt, das über Eisenstadt hinweg jeht, an­­n­dere Winde ziehen, das R ­— die 40. Wander­-Beriamm­­ung der ungarischen erste und Naturforscher. (Sortlegung.) Die fetten Tagungen der Wanderver­­sammlung. Auch die zwei legten Tagungen verlie­­fen programmäßig nach der ausgestedten­­­ Tagesordnung. Freitag und Samstag wurden ebenfalls Morgenspaziergänge ges­macht oder in mehreren Gruppen die vers­chiedenen Sammlungen (Museum, Stor= 9 n9-Sammlung, Bibliotheken, Archive usw.) besichtigt, wo sie die Teilnehmer von der hohen Kultur unserer Stadt überzeugen konnten. Die wissenschaftlichen Vorträge der ein­­zelnen Sektionen (Xerzte, Apotheker, Na­­­turforscher, Sozialwissenschaftler, exakte­r Naturkunde) waren stets gut besucht und­ von interessanten Diskussionen begleitet, doch mußten viele wegen der großen Men­­ge der fi ftauenden Beratungen und der kurzen Zeit verkürzt werden. Manche uns­terblieben ganz. Ein Ausflug nach Eisenstadt. Der Sonderzug, welcher Freitag nach­mittags die Gäste nach Eisenstadt führte, erw­ies sich­ fast als unzureichend, denn an demJausfluge nahmen do­ppelt domel Pest­, so swinters als stchs zuerst­ gemieldet hachten in Eisenstadt selbst der fürstliche F­orst­­inspektor Georg Rönay und Obergärt­­ner Dar Czerndy, die mit verbindlicher | den im und um das herrliche Schlos | 1. September 1929. Seite 3. | die Ausstellung Der Heden­­burger K­ünstlerkolonie. Oedenburg, 31. Aug. Schade, da sie mitten in die vielseiti­­gen Bewegungen des eben seßt hier tagen­­den K­ongresses der Werzte und Naturfors­cher fiel. Das Interesse des Bublistums war von früh morgens bis spät abends so sehr in Anspruch genommen, daß dabei die Ausstellung beinahe ganz leer ausging. Das verdienen die ambitiösen Schüler der Budapester Meister Oskar Glat und Stephan Bokonai durchaus nit. Um so weniger, weil unter der Schar der Kunst­­jünger (fünf Damen und elf Herren) einige hervorragende Talente sind, deren künstlerische Auffassung, Farbensinn und technisches Können einen vielverheilenden Aufstieg verspricht. Die Bilderschau ist schon seit einigen Tagen eröffnet und füllt alle Räume des städtischen Malersaales. Wir wollen no in le&ter Stunde die Aufmerksamkeit des Bublikums auf sie lerfen und die Besichti­­gung der Bildergalerie empfehlen. Statt eingehender Kritik sollen diese furzgedrängten Zeilen als Führer dienen. Mir gehen also in der Reihenfolge der Säle durch die interessante Ausstellung. Aadar Kertek hat den Sommer in sehr fleißiger Arbeit verbracht. Er liebt Kontrasten, so daß seine Bilder (zumeist­­ Brennberger und Räferer Themen) manch­­mal ans Dekorative streifen. Geza Despär ist ein prächtiger Gra­­ttist Hübsche­na bringt. Anni Rohatschefs Brennberger Partien, Steinbruch, Stephan Lerners feine Zeichnungen und Kupferstiche verra­­ten ein hohes Talent. Des Lebteren „‚Ecce homo“ ist auf als Komposition bemerkens­­wert. Ratf Betric hat einige weiche Blei­­stiftzeichnungen; Karl Zettner Hübide Del- und Kreidebilder. Michael Kriedmanns markantes Talent bringt interessante Studien und fertige Werke (Selbstbildnis, Brennberger Landschaften). Sosef Barath gehört ebenfalls zu den ausgesprochenen und ambitionesten Ta­­lenten. Seire „Brennberger Schlucht“, „Bergabhang“, „Abenddämmerung“ gehö­­ren zu den besten Werfen der Bilderschau. Endre Domaniopfy ragt mit sei­­nen biblischen Themen („Die Tochter des Iairus“, „Hl. Empfängnis“) und figura­­len Kompositionen als hochtalentierter Vertreter der neoflassishen Richtung her­­vor.­­ Ihm schließen sich in gleichem Streben Artur Mezey, Bella Yettis, Klara Hecht und unter Koloman Biri an. A­uch Klara Razjö malt in Del und ‚M Waslerfarben ganz nett. Michael Kelföldy ist einer der fer­­tigsten K­unstjünger. Nebst schönen Land­­schaften (Waldpartien) erregen auch seine figuralen Kompositionen (‚Tod Betöfis „Yadak­utja“ in moderner Zahlung) beson­­deres Interesse. Rudolf Dudinkfys figurale Del­­bilder und vorzügliche Studientöpfe sind Merse eines fertigen Talentes, welches den eigenen Meg jhon gefunden hat. Die Künstlerkolonie, die ihr Studium nun schon seit Jahren hier in Oedenburg und Umgebung bereichert, steht unter dem Protektorat der Stadt, die während der Sommerferien für freie Station der anges­hhenden Künstler sorgt. Es ist zu wünschen, daß diese edle Förderung der Künste eine ständige bleibe, um allso den Ruf unserer Stadt als vornehme Kulturpflegerin nur noch zu heben. Die Ausstellung ist bis Montag offen. Kärpäti der Kammermufil:Lehrkurs der Jedenburger Mufifschule erlangt, um später K­ammermusif spielen zu können. In unserer Stadt gibt es viele, die mit jener technischen Fertigkeit ausgerüstet sind, welche zum Vortrag einfacherer Kam­­mermufifstüde erforderlich it. Daß fs ein intensiverer Kammermufiffultus Hier trug dem nicht entwickeln konnte, ist vorerst dem Mangel geeigneter Cellisten zuzus­­chreiben, sodann aber auch jenem Um­lande, daß die jüngere Generation die Kammermusif infolge Fehlens entsprechen= der Anleitung überhaupt nicht fennt, nit weiß, wie damit zu beginnen, sich gegen­seitig nicht bekannt ist, jeder für sie ein­­zeln die Mufil pflegt und Hindurch sein mühevoll erworbenes Können nicht so zu verwerten vermag, als dies ihm durch das Bilden kleiner Kammermufifgruppen er­­möglicht würde. Jene technische und mufikalische Ent­­wicklung jedoch, welche zum Kultivieren von­ K­onzertmusik hervorragenden Nies­veaus befähigt, ist gar schwer zu erreichen. Dies erfordert ungemein viel Zeit und Gebung. Die meisten begnügen ss also mit dem Vortrag kleinerer, der Fertigkeit von Schülern mittlerer Begabung ange­­messen Musikstücke, zu deren Studium sie gewiß viel Zeit verwenden, ohne jedoch das Miesen der Musik zu erfassen, machen doch eben diese V­ortragsstüde mit ihrer “1 Inhaltslosigkeit und GSeichtigkeit unmög­­lich, daß man mit ihrer Hilfe mit dem We=­sen der Musif befannt werde. Die Kammermusik ist jener Zweig der Musik, der, eine geringere Fertigkeit erfor­­dernd, ermöglicht, daß die fi mit ihr Be­­fassenden jene geistigen Schäße erkennen und si aneignen, welche die Mufif in fi birgt. Die Musikkultur ist Heute schon eine wichtige Ergänzung der allgemeinen Bil­­dung. Die Kammermufik erzieht zur Pünktlichkeit, lehrt das Anpassen zur Denkweise und zu den Gefühlen des Part­­ners, und bestimmt uns mit der Pünktlichk­­eit einer Maschine im Zusammenspiel mit­zuwirfen. Als Mittel der allgemeinen Bildung ermöglicht sie uns durch das Erk­­fennen der Kammermufti verschiedener Zeiten die Gedanken und Gefühlergüfte der Schöpfer dieser Zeiten in richtiger Bes leuchtung zu betrachten. Sie lehrt uns, die Geschehnisse und Probleme dur die Qupe der eigentümlichen Bestrebungen jener Zeiten zu prüfen, entwickelt in uns das Gefühl der beständigen Relativität der Dinge, dur welches wir festzustellen ver­­mögen, welche jene Wahrheiten­ sind, wel­­che bloß einen relativen Wert haben, und welche jene seien, welche ss weit über Die Relativität hinaus in alle Zeiten behaup­­ten können. Sie ist demnach ein mächtiges Mittel zur Erkenntnis der Entwicklung der Kul­­tur und diese Erkenntnis wird — einges fügt in die Relativität der Jettzeit und in die geistige Struktur der Gegenwart — zum Gradmesser unseres Gewissens, mit welchem wir unser Leben kontrollieren, und mit Hilfe dieser Beobachtung wir uns in dem Werdegang der Entwicklung einem Gliede der Kette gleich einfügen. Der neue Lehrkurs unserer altbewähr­­ten Musikschule ist berufen, die zerstreuten Kräfte zu sammeln und jenen eine Anwei­­sedenburg, 31. Aug. Die Leitung unserer Musikvereinsschule hat bei­lossen, daß sie vom bevorstehenden Schuljahre an einen Kammermusiklehrkurs ins Leben rufen wird, zu dem sich jeder­­mann melden kann; die einzige Bedingung it, daß der Teilnehmer über eine entsprech­ende tecnische Fertigkeit verfüge. Es ist zu hoffen, daß diese Institution, welche einem schon lange empfundenen Mangel abzuhelfen berufen ist, unser Mus­fifleben zu schönem Aufschwung verhelfen wird. Lernt doch die große Mehrheit der Schüler nicht darum die Mufif, um ss zum Künstler heranzubilden. Weiters Jann­es Führer waren vom jeiten des Kongresses die lebhaften Farben in bunten, zeigenden­­ doch auch nicht Zwei des Musikstudiums Sochschulprofessor Stanz Röveffi und sein, die Geduld des Schülers (oder auchh dessen Umgebung) jahrelang mit dem Ueben der Skalen und der (oft recht wi­­derlichen) Etüden auf die Probe zu stellen. Liebenswürdigkeit alle Sehenswürdigkei­­chifer, der auch im Sepiaton oder Rötel­ | Dies sind nur Mittel, mittels welchen der Schüler die physische und geistige Eignung ‚Adia” Photo-Niederlage zu: manmanımanım Platten, Filme, Apparate, Chemikalien anzu nm u um Blaudrucke u. 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