Oedenburger Zeitung, November 1930 (Jahrgang 63, nr. 248-272)

1930-11-01 / nr. 248

Seite 2. Samstag | Telaphonic, Grabenrund Die 70 Pengö-Ausstattung d er rorm Oskar Lobenwein, sopron, ">=" 1 Sauciere 1 Salzfass 6 Suppenteller 6 Fleischteller 6 Mehlspeisteller 1 Suppenterrine Derzeit das schönste grösste, unübertrefflichste Fachgeschäft. Die Ausstattung aus feinstem Markenporzellan ist 80-teilig und besteht aus: Einem Speiseservice für 6 Personen: 1 Gemüsesch­üssel 1 Salatschüssel 1 Mehlispeisplatte, rund 1 Zahnstocherbehälter ,1 Fleischplatte, oval Einem Glasservice, Kristall optisch, für 6 Personen Das grösste Bilder- und Rahmengeschäft, Spezialist für moderne Bildereinrahmungen. 6 wasserbecher 1 Weinflasche mit Stöpsel 1 Wasserkrug Die­­ Niederlage von geschliffenen Glasservicen, Bleikristall, Ueberlangglas, Nippes, Tonnengarnituren, Aladdin, Lampen in grösster Auswahl und billigsten Preisen. 6 Likörkelche 6 Weinkelche 6 Bierbecher „Rosenthaler‘, , Meissner “Luxus- und Gebrauchsporzellan. Einem Kaffee-Tee-Moccaservice für 6 Personen: 1 Kaffeekanne 1 Milchkanne 1 Zuckerdose 1 Teekanne 6 Kaffeeschalen 6 Untertassen hiezu 6 Moccaschalen 6 Untertassen hiezu die Bepflanzung der Komitatsstraßen­ mit Obstbäumen bietet, ist die ergteheri­­sche Wirkung, die von der Aktion ausgehen wird, wohl von allergrößter Michtigkeit. Darum können wir von der Aktion des Bizegespans Ludwig von Geway- Wolff nur mit der größten Anerken­­nung berichten. II. Dedenburger Zeitung 1. November 1930, Nr. 248. I, Jubiläum Der Sedenburger Boltstücke. 1880—1%0. Zur Feier des fünfzigjährigen Bestan­­des der Dedenburger V­olfsfu­che möchten wir einen kurzen Bericht üb­er die Entste­­hung dieses I­nstitutes besonders­ jenen: Le­­sern der „Dedenburger Zeitung“ widmen, die damals Zeugen und Mitbegründer waren, nachdem eigentlich­ die „Dedenbur­­ger Zeitung“ das Organ war, welches­ un­­sere Interessen mit allem Eifer förderte. E 3 war an einem falten, rauhen No­­vembertage, als zwei Damen, Frau Baro­­nin Geimmenstein und Frau Dr. Nikolaus Schmwarz, beide dur Wohltä­­tigkeit und warme Fürsorge für Notlei­­dende bekannt, einander auf der Straße trafen, denen sich zufällig Herr Ignaz Rit­­ter dr. F­landorffer anidle, ein Mann, der, allbekannt und verehrt, durch­ seine w­ohlwwollende Tätigkeit auf allen Ge­­bieten der Menschenfreundlichkeit in­ dank­­barer Erinnerung steht. Man besprach den frühen Eintritt des Winters, der so­ grau­­sam die Armen trifft. Baronin Grimmen­­stein meinte, der Elisabethverein sollte we­­nigstens während der größten Kälte täglich­ eine Mittagsabspeisung für die Armen er­­öffnen, worauf Ritter dr. Flandorffer ein­­fiel: Ich habe es schon wiederholt gesagt, wir brauchen hier eine V­olfstu­be! Ich habe auch einen Blank entworfen, einen klei­­nen Weberschlag gemacht, ich­ würden dazu zirka 1500 Gulden zum Anfang brauchen, ich Habe vorläufig 60 Gulden, das ist nichts! — Die Damen waren anderer Mei­­nung, es entspann sich­ eine Debatte, welche damit endigte, daßs Herr vd. Flandorffer die 60 Gulden den Damen überließ, w­elche damit sofort an die Gründung schritten. Es wurde eifrigst das Nötigste — meist duch zusammengebettelte Gegenstände — herbeigeschafft, ein Feines Zimmer (Dra­­benrumde) gemietet, dort wurde gekocht, in der Einfahrt bs auf die Straße wurde ausgeteilt. Suppe 9 Kreuzer, Gemüre 4 Kreuzer, Mehlspeise 6 Kreuzer. Der Zu­­spruch war sehr groß. Es kamen auch viele Studenten. Zur Erhaltung dieser Anstalt wurden Konzerte, Matinees,­­Theatervor­­stellungen arrangiert, toir faben hier viele berühmte Künstler — Lewinziy, Wepely, Rosa Papir, der unvergehliche Munczy Major spielte wiederholt in Konzerten. Die löbl. Stadtkommune spendete Holz, später bekam das Institut ein freies Zotal und Unterstügung, welche bis heute fortdauert. Es wurde eine Jahressammlung eingelei­­tet, welche, besonders­ auch die Zucerfabri­­ken und deren Inhaber, die Familien v. Bagenhofer und N­othbermann großmütig unterstütz wurde, was wo heute fortbesteht. Ein Damenkomitee wur­­de berufen. Einer Dame, Frau Witwe Dr. Ignaz Sichtwiarz, welche vom Anfang­ bis heute ununterbrochen eifrig ihres Amtes waltet, sei dankbar gedacht. Nach­ Sahren hatte das Institut das Llüd, Herrn Prof. Friedrich Noch als Schriftführer und Berater zu bekommen, was unwesentlich zur Konsolidierung beitrug. Durch viele Klippen sich­toindend hat die Anstalt ihre heutige Stellung errungen. Es war ein Kampf ums Daseim! Heute nach fünfig Jahren müssen wir dankbaren SHer­­zens befennen: wir haben einen guten Kampf gefämpft! In der Sitzung vom Maril wurde be­­schlossen, zur Feier des Jubiläums einen Bazar zu veranstalten — zur Bekleidung der Schulkinder von 6 bis 10 Jahren des Mittelstandes! Unsere Geschäftshäuser ha­­ben uns mit größter Zubek­ommenheit bil­­ligen Einlauf ermöglicht und die Damen ode3 Musichuffes Haben während des Som­­mers­ fleißig an Wäsche und Kleidern gear­­beitet, die wir nun zu den alferbilligsten Stoffpreisen abgeben... Gesammelte alte Kleider geben wir an Arme, Alt und Jung ab, soweit der Vorrat reiht. Gegenstände zum V­erlauf in Kommission werden dank­hard­ angenommen. Während des Bazard vom S. bis 10. November (Anabenschule auf dem Petöfi­­plaß) werden Tee, Kaffee und Bäckerei ser­­viert. Um freundlichen Zuspruch bittet das Präsidium der Wolfsfüde fi Telephon Nr. 364 2302 Ürsyy Samte, Woll- u. Seidenstoffe, Barchenite, Bettzeuge, Leinwande dfspehrunde "und Pos in grösster Auswahl im Modewarenhaus ä­mtliche Herbstneuheiten in bedruckte Samte in riesiger Auswa­hl! Mer Ver der internationale Wein­­mark­. Oedenburg, 31. Ort. In Ungarn ist die Meinlese auf der ganzen Linie beendet. Troß der nennen­s­­werten Beiläufe nach der Lese befinden si bei den Weinbauern noch ziemliche Vorräte. Jedoch liegen bezüglich des noch vorhandenen Quantums seine bestimmten Daten vor. Im südlichen Teil des ungarischen Al­­földs ist die Qualität der Neumenne im allgemeinen eine gute. Es wird für diesen pro Maligand-Grad 1, 1.20 bis 1.50 Bengs verlangt. Im der Gegend von Szeged werden Verkäufe mit 1.50 pro Maligand- Grad abgeschlossen. Jedoch it die Nach­frage flau und selbst für Herrschaftsweine werden nicht mehr als 1.50 Pengő pro Maligand-Grad bezahlt. Die Großhänd­­ler haben nämlich ihren Bedarf glei nach der Lese auf eine geraume Zeit DAMEN: Ungarn! Kommt zu mir einkaufen, Ihr werdet Euch überzeugen, dass die ungarische Ware Für die Dauer der ungarischen Woche habe ich meine ohnehin niedrigen Preise noch weiter herab­­gesetzt, um jedermann die Möglichkeit zu bieten, einkaufen zu können. 707 schön, gut und auch billig ist. — Mit patriotischem Gruss Schiller Johan­­ Sopron. Grabenrunde Nr. 43. Minge, Die zur Stelle werden. Kriminalroman von Marie-Elisabeth Gebhardt. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle (Saale). (22. Fortiegung.) Hans folgte dem modischen Spiel des Strahls. Da sah er eine Gestalt, die fit­ bar bemüht war, dem verräterischen Licht auszu­weichen und sich tiefer in das Gebäsd, zurückzuziehen. Die überwerpösen Bewe­­gungen ließen ihn den Franzosen erkennen. Also war er doch no, oder vielleicht wie­­der in Interlafen. Jet würde wohl auch Rita Mazetti in dem Kurort weilen. Würde es zu einem Zusammentreffen kommen zwischen den beiden, die, wenn ihn nicht alles täuschte, sehr gute Bekannte von früher her waren? Der Geheimrat wedte ihn aus seinen Sinnen: „Es geht morgen beizeiten fort, Berehrtester! Da will ich mit meinem Hildefind jett schlafen gehen. Kommen Sie mit, Wijefjor?“ „Roc­k­t, Herr Geheimrat! noch ein wenig herumbummeln.“ Io will „Na, denn auf Wiedersehen, morgen, früh! reife!“ „Keine Angst, Herr Geheimrat! IH wünsche gut zu schlafen, Fräulein Hilde­­gard!“ Hans wandte si den­ Spielsälen zu, Berchlafen Sie nur nicht die Ab- und wollte auch noch einmal durch den an­­deren Saal gehen, um zu sehen, ob Rita in der Nähe war. Im Tanzsaal war die Rumänin nicht, dagegen fand er sie in einem der Spielsäle in­ ziemlich­ lebhafter Unterhaltung mit dem Inder, dem häufi­­gen Begleiter Greniers. Hans drüdte si in die Volster eines Ekjofas, da er nit an dem Paar vorbei wollte. So wurde er ungesehen und nicht ganz ungewollt Zeuge der Unterredung. Rita Magetti, die Hier auf Meyerhofen wartete, hatte der Versuchung nit wider­ stehen können, noch einmal — wie sie be­­schlossen hatte, vorläufig zum letten Male — in den Spielsaal zu gehen, euch nur einem Spiel mit jo Einlaß galt. So war sie heute hierher gekommen, und beim Berlassen des Saals von Mabhi­­na angesprochen worden. Der Brangoje hatte richtig vermutet, als er annahm, Rita habe in Bern den Inder gar nicht gesehen. Sie wußte na­­türlic auch­ nichts von dessen Bekanntschaft mit Crenier. Rita führte das Gespräch mit ihrem entlassenen­­ Anbeter englis, aber Hans konnte­ Wort für Wort die Maseinander­­legung verstehen, die wohl soeben erst be­­gonnen hatte.­­ „Was wollen Sie hier, Mahina, wozu verfolgen Sie mi?“ „Weshalb sind Sie aus Bern vor mir entflohen, Rita, nachdem Sie mich von meinen Studien hinweggelobt und mir geschrieben hatten, daß Sie mich in Bern erwarteten!“ „Haben Sie das für ernst gehalten? Sie sind ein Kind, Sandhrnd, und wie mit einem Kinde habe ich mit Ihnen gespielt. Ich habe aber sein Talent zum Kinder­­mädchen! Reifen Sie zuruf zu Ihren Studien!“ „ein, ich bleibe Hier und folge Ihnen, nachdem ich Sie endlich gefunden Habe, bis Sie mich erhören! Ich kann Ihnen alles kaufen, was Sie haben wollen! Ich habe Geld, viel Geld!“ „Sie werden unverschämt, Kretiter! Seien Sie vernünftig; ich kann mich jett nicht um Sie fümmern. Morgen kommt mein Bräutigam. Wollen Sie mir die Zu­­­kunft zerschlagen?“ „Sie haben im mir mehr zerschlage­n! Ihr Bräutigam? Mohl der ungarische Graf?“ „Der ungarische Graf, wenn Sie denn so gut spioniert Haben, Sandhrid, ist ein Bekannter aus meiner Heimat, mit dem ich zu seiner Frau nach Sankt Morit ge­­fahren bin. Mein Bräutigam ist ein deutscher Gerichtsbeamter, ein R Rechts­­anwalt. Der wird Ihnen schon forthelfen, wenn Sie mich weiter belästigen wollen. Ich rate Ihnen also im guten, reisen Sie heim nach Zürich!“ Damit rauschte sie an dem Inder vor­­bei in den Garten. Sandhrib Mahina blieb stehen und sah ihr unschlüffig nach. Hans beeilte ih, Rita zu folgen. Er sah gerade noch, wie sie in einen Einspän­­ner stieg, der sie in der Richtung nach dem Meitbahnhof entfernte. Gleich danach jegte si ein zweiter Wa­­gen in Bewegung, der etwas abseits ge­­halten hatte, und folgte dem Einspänner. „Viktor Grenier, der Verfolger!“ fiel es Hans ein. Schade, daß man morgen nicht mehr da war, die weitere Entwick­­lung der Geschichte zu beobachten. Aber es war gut, daß Hilda abreiste, und mit Georg und Rita nit mehr zus­­ammentreffen konnte. Ob Georg seine Freundin überhaupt no vorfinden wür­­de, oder ob Rita es vorzog, si mit ihrem früheren Ehegemahl oder Geliebten zu versöhnen? Nun, man würde ja schließlich erleben, ob Rita als Frau Rechtsanwalt in Ber­­lin ihren Einzug hielt oder nit. So nachdem würde Georg Meyerhofen scon vor oder erst nach der Hochzeit eine Ent­­­­täuschung erleben. Es mußte eben jeder seine Erfahrung für sich selbst machen, und feiner­­ konnte sie ihm abnehmen. (Fortlegung folgt,) wenn es­ geringem SALVATE Geschäftsleitungı BUD­IROUBELL APEST, ERZSEBET-TERL bei Erkrank­ung der HARNORGANE x RHEUMATISMUS *» ARTERIENVERKALKUNG + STOFFWECHSEL. STÖRURGEN glänzend bewährt. Vorzüglicher Geschmack un­d 5 . N­en RE TE ae EDER N: 2. RT FE

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