Pannonia, 1873 (nr. 12-91)

1873-02-09 / nr. 12

» ER ] + Admivistretivn . u»d Deuckerel, „Nr. 7 3 Belt eine. 5-spalt; Petitzeile 5 kr. werden angenommen bei der Administration ferner bei a des: Blattes; in­­ Vogler. in Pest, Wien, der­­Zeitschrift für sociale und volkswirthschaftliche Interessen. SII NNI STAY a A A 2 A A A 2 A A ő ‚Organ der KASCHAUER HANDELS- & GEWERBEKAMMER. NIC NS “mi A Erscheint jeden tag u. Donnerstag. Pränumerationspreis : Ganzjährig , 85%“. Halbjährig pr. Quartal mehr. Einzelne Blätter 6 kr. Pränumerationen können mit 1. und 15. eines jeden Monats beginnen und den in der Admini i des Blattes und­lichen Postämtern bei­sämmt­­u. Buch­­­­­handlungen des In- und Auslandes angenommen. EINSENDUNGEN für Aufnahme geeignet werden bestens honorirt. — Menuscripte in keinem Falle zurückgestellt. Kaschau, Sonntag den 9. Februar in München, Frankfurt a.M.,­tuttgart, Hamburg u. Bern. Rudolf Mosse in Wien, Indien, Strassburg, Berlin, Zürich, Brest und Nürnberg. — XL Lang’s internationale Annoncenexpedition in Pest. GES SZWEDLZ SS­ED 2 EOE08’22 GRE in NIDDA nenn NN . Politische Uebersicht. Finanzminister Herr von Kerfapoly - Der­ung. hat auf die nterpellation des Abgeordneten Eduard Horn die nöthigen Aufschlüsse in Bezug der Effek­­er des neuen Ansehens gegeben. ußer dem Nachweise, daß die Häuser, mit welchen das Ansehen contrahirt wurde, genügende Garantien für den vollen Betrag desselben bieten, hat Herr von Kerkapoly an die Mittheilung gemacht, daß der Staat außer“ der, ‘vom dem Consortium erlegten normalen Caution au schon im Besitze eines Drittheils­­ der Anleihe ist, ohne daß vom Staate auch nur­ eine Obligation an das Consortium ausgefolgt wäre, was jedenfalls große Beruhigung gewährt­ worden Die Bemerkungen “Kerkäpoly's über lose Kritik, mit welcher die Contrahenten, die rüksichts­­weiche mit dem­ Staate in geschäftliche Verbindung treten, verfolgt, find’ jedenfalls beachtenswerth, weil solce Bedächtigungen, die von anberufenen‘Kritikern ausgehen, dazu angethan­ sind,“ den Credit­­ des­ Staates zu schwächen, und die Kreditoperationen desselben zu erschweren. Nach der „Rede des Finanzministers wurde die Oy­den das Budget fortgesetzt. a se 77 i “gab, wie jedesmal, Anlaß zu heftigen minen und zur­ Erklärung der Linken, daß sie von der Bewilligung des Dispositionsfondes principiell nichts wissen wolle, weil man selbe als eine Verträtenu­­ng a­ür das Ministerium auffassen würde, und die osition zu seiner "Regierung Vertrauen haben könne, die aus dem Sc­hooße der Denkpartei hervor­­gegangen. = Die Abgeordneten Trifunacz, Borb­a und Miletics gingen“ nur weiter" und behaupteten, daß die 200.000 fl. des Dispositionsfondes geradezu zur Unterdrückung der Nationalitäten“ verwendet werden. “Herr von Slavy lenkte die Debatte in ein­ ruhi­geres­­ Bett, und erklärte, daß der Dispositionsfond hauptsächlich dazu­ diene, die Staatsregierung über Vor­­gänge zu­­ informiren, die in ihren Ursprüngen den Verwaltungsorganen unzugänglich sind. Zu Preß­­zweden wird er nicht verwendet, denn die Erfahrung hat die Regierung belehrt, daß die gute Presse nicht feil ist..»und­ die feile Presse nichts taugt. Hierauf wurde Titel „Disposition“ von der Majorität­ des Hauses angenommen. Die äußerste Linke ließ durch ihre Mitglieder -Madaraß und­ Jränyi "zwei Beschlußanträge wegen Steuererhöhung r auf den Tisch des Hauses niederlegen. , Der„ eine“ Antrag verlangt die Best­eu­er­­ung des Kapitals, der­ andere die Besteuerung der Luxu­sartikel.. Die Gerüchte von einer neuen Ministerkrisis sind pure Erfindungen. und pia desideria. Der Traum einer Koalition­ der Conservativen­ mit der Fraction fika wird jezt noch nicht verwirklicht,­­weshalb auch die­ fertige Ministerliste nur leere Combination ist. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom fordert Graf­ Theodor Esafy den Minister­­ des Innern G. auf, einen Gesetzentwurf über eine zweimäßige Territorial Eintheilung der­ Comitate dem Hause vorzulegen, da im Jahr­ 1874 der Staatsschatz nicht mehr­ mit den Ver­­waltungs-Ausgaben der Municipien belastet werden dürfe. Ebenso beantragt er die Aufhebung der Städte-Obergespane, deren Agenden nöt­igenfalls die Comitats-Obergespane zu übernehmen hätten.­­­­ Beide Anträge "haben" ihre volle Berechtigung, denn» die beklagenswerthen Verwaltungszustände rühren von‘ der unverhältnißmäßigen Territorial - Ausdehnung der Municipien her, nach welcher das eine Comitat, dessen „ Administration“ nach­ denselben Principien gere­­gelt­ ist::200 Quadratmeilen, das andere 10 Quadrat­­meilen Flächenraum umfaßt, wodurch bei der zu erhebenden Domesticalsteuer"des" Selfgouvernements auf einen Ber­­ohner der größten. Co­mitate eine"Besteuerung von 25-830 kr. (auf einen" der kleinsten Comitate jedoch eine Domesticalsteuer von 75—88 fr. per Kopf entfiele.­­ Die Einverleibung bei lebensunfähigen­­ Comitate, oder die Verscmelzung mehrerer kleineren Territorien zu größeren­ Verwaltungsgebieten wird also immer und mehr. zur­­ gebieterischen­ Nothwendigkeit. Das mehr In­­stitut­e der­ Städte - Obergespane ist in der öffentlichen Meinung schon längst gerichtet. In­ Cisleithanien dauert die Verschleppung der Wahlreform - Frage fort. Graf­­ Goluc­howski ist als Vermittler nach Wien berufen worden, um die polni­­schen Deputirten von, dem gedrohten Austritte aus dem Reichsrathe abzuhalten. Man wird den Herrn Polen in Bezug der Eintheilung der­­ Wahlkreise große Zuge­­ständniße­ machen, damit sie auf Kosten der ruthenischen Me­melierung ihre künstliche Superiorität aufrechterhalten­önnen. Die czechische Declaranten-Frenesie hat sich an der Energie des Statthalters F.M.L. Koller gebrochen, der mit fester Hand dem Unwesen der Hussiten Mee­­tings und den Petitionsstürmen das Handwerk legt. Der hohe Clerus in Preußen begnügt sich vis-à-vis der kircenpolitischen Gelegentwürfe mit der Gloriole des Märtyrerthums und wirkt in Hirtenbriefen im Stillen für die treue Ausdauer der Hirten und­ ihrer Schafe, die von festem Vertrauen auf eine bessere Aot er­­füllt sind. Natürlich regnet es von Ergebenheitsadressen, 770 | Die unverhoffte Festigkeit, mit welcher Herr Thiers dem Dreißiger-Ausschuß seine Gegenforderungen aus­­einandersette, hat die Republikaner mit ihm­ ausgesöhnt. Die Erklärungen des Präsidenten singen wie ein Ultimatum und werden ihre Wirkung auf die monar­ Hischen Fractionen nicht verfehlen ; denn im Falle eines Rücktrittes des Herrn Thiers, als Vertreter der gemä­­ßigten Republik, folgt zunächst die radicale Republik unter Gambetta und dann erst noc immer nicht die bourbonische Restauration. 3 machten nach London, um den Abschluß eines Vertrages mit Rußland zu bewerkstelligen. Natürlich fehlt es nicht an Conjectural-Politikern, welche diese erneute Sendung des Grafen mit einem Heirathsprojecte in Verbindung bringen wollen. Wie man sagt, dürfte dieser Plan an­­den religiösen­­ Bedenken der Königin scheitern. Der Kapitän und zweife des portugisischen Dam­­pfers „Murillo“, welcher den Untergang des englischen Schiffes „Nordfleeth“ herbeiführte und dann die Baffa­­giere desselben in der grausamsten Weise ihrem furchteiligen Sci>sale überließ, wurden verhaftet:­­ der britische Consul forderte in Cadiz im Namen seiner Regierung die Beschlagnahme des Dampfers Murillo.­­ EHR - RE 0 LUD OR 4 Hg S Italienische Polizei-Agenten nahmen in Corfu, trotz des Protestes des Präfekten Verhaftungen von in contumaciam B Verurtheilten vor. Mean ist auf das Verhalten der griechischen Regierung über diese Ver­­legung des Völkerrechtes gespannt. Zur Frage der städtischen Obergespäne. Die Ministerial - Verordnung, dur welche der Minister des Innern die Obergespäne anwies, „im In­­teresse der Administration der Comitate und Städte­­ ihr stetiges Domicil in ihren Bezirken aufzuschlagen,“ hat insbesondere die Frage über die Zweimäßigkeit des­nstitutes der Städte-Obergespane an die berfläche der jetzigen Tagesfragen "gebracht. " Als eine Nachahmung der einst verhaßten Admini­­stratoren wären­­ sie in erster­ Reihe berufen, die Con­­trolle über­ die Administration der städtischen Muni­­­­cipien zu führen und den nöthigen Contact derselben­­ mit der hen. wipe aufre<tzuerhalten. Es­­ Beide Aufgaben sind aber durch das Institut der städtischen­­ Obergespane, wie es heut zu Tage besteht: „R­as nn S­ EEE EEEEEEEEELELELEELE00002200.000URBABEDUEN 1873. GE ENTE, nur ungenügend auszuführen, denn erstens ist den meisten Städte-Obergespanen ein größerer Rayon ihrer Thätigkeit, doch Unterordnung mehrerer Städte zugewiesen, wodurch es ihnen oft unmöglich wird, den gleichzeitigen Verhandlungen in X. und Z. beizuwohnen, und­ zweitens sind die Anforderungen der Regierung an den jeweiligen Städte-Obergespan mit so großen mate­­riellen Opfern verbunden, daß der für sie bemessene Gehalt kaum die Reisespesen zu deden im Stande ist, viel weniger alsso zur Repräsentation seiner hohen Stellung hinreicht. Aus dieser Ursache hat auch die­ Regierung bei Ernennung der Obergespäne zunächst ihr Augenmerk auf solche Magnaten gerichtet, deren Ver­­­­mögensverhältnisse es gestatten, pecuniäre­ Opfer­ zu bringen... FEN Be Wenn aber die Regierung noch außerdem­ for­­­­dert, daß die Obergespäne aus. B Patriotismus die Administration ihrer Liegenschaften und ihren blei­­benden Wohnsig auf denselben aufgeben­ sollen, so wird diese Forderung die Abdication derjenigen Ober­­gespäne herbeiführen, welche ihr undankbares sowieriges Amt ohnedies nur als Ehrenamt versahen. Beabsichtigt die Regierung jedoch durc die Städte- Obergespane solche Organe zu schaffen, welche sich aus­schließ­lich dem Dienste des Staates widmen sollen, so müßte für eine bessere Detirung gel gesorgt und dieselben nicht nur aus der höchsten Aristo­­kratie entnommen werden. ° -­­Noth , die Frage von der. Es that vor Allem der Nothwendigkeit der Städte-Obergespane einer­­ ernstlichen Prüfung zu unterziehen und zu calculiren, ob mit der erforderlichen nnd größeren Be­­lastung des Budgets auch in Bezug der Verwaltung die erwünschten Resultate erzielt werden 4 der Städte können. Im höchsten Grade unpopulär hat sich das In­­stitut — als ganz, außerhalb den ererbten Institutionen stehend --- bereits gemacht — und dem, beabsich­tigten Zwecke hat es nur weniger ent­­sprochen. ff­­ egi , Correspondenz. Göllnit, Anfang Februar. (Die Ausbeutung . unserer. Eisensteingruben. dure) Die­ auslän­­dischen Industriellen. — Beschaffung der Mittel zur Conser­­virung der für den massenhaften Transport des Eisensteines­­ beschädigten Straßen und­ BrüFen. — Bedürfniß einer Zweig­­eisenbahn von Margiczán rád. Göllnik, deren Herstellung durch Privatunternehmer zu bewerkstelligen wäre.) In Vertretung der preußischen „,Königs- und Laurahütten-Actiengesellschaft“ hat der Hütteninspector Stolze dieser Tage das für immer ges­­icherte Pachtungsrecht der, Eisenspat führenden, Göllnizer . „Robertigrube“ um den geeinigten Bergütungsbetrag“ per 20.000 fl.. ö. W. "von dem Transigenten Herrn Bieter Walko übernommen und die Grube­ bereits in lebhaften Betrieb gesetzt. (Es ist dies bereits die dritte große Unternehmung,“ welche sich auf unserem Terrain etablirte, um hier Eisenerze zu gewinnen, und“ dieselben mittelst der Kaschau - Oderbergerbahn zur weiteren Verarbeitung in­ die effectiven ""auslän­­dischen Hütten transportiren zu lassen. Die Aus­­sicht, sonst schon werthlos gewesene, verfallene Bergbau- Objecte um fold lo>enden Preis an Mann bringen zu können, erweckt allenthalben einen fieberhaften­ Eifer für die Entdeckung von Eisensteinen duch Freischürfe­n. Aufgewältigung, alter todigebrochener Baue und großen den und noch nicht veräußer­­ten Eisensteingruben, stiller gewordenen Bergen und Thälern regt es­ sich, daher wieder lebhafter, und erinnert uns an jene besseren Zeiten, "in welchen der Bergbau auf Edelmetalle in Flex stand. " Die Ausbeutung der hier und in der Umgegend reichlich vorhandenen Eisensteine bietet der arbeitenden Classe Gelegenheit, zu­­ höheren Verdiensten, vermehrt den allgemeinen Geldverkehr und kommt solcher Weise dem Handel und Kleingewerbe zugute. Anderer­ , ' Lieferungen aus alten n unseren seit Jahren schon : . . . - - - Be­­­x 4 vs

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