Pannonia, 1879 (nr. 2-148)

1879-01-03 / nr. 2

- 48 feletti und Administration 1A: -S 24 J1 8 F9 Pannonia-Buchdruckerei er und RER: ags = Actien = Gesellschaft „= in Kaschau, Insertionspreis eine 5spaltige Petitzeile 5 kr. BE- Inserate ug werden angenommen bei der Admini­­stration des Blattes; ferner bei Haasen­­stein , Vogler in Pest, Wien, Berlin, München, Frankfurt a./M., Stuttgart, Hamburg und Bern Rudolf Mosse in Wien, Prag, München, Hamburg, Frank­­furt a./M., Strassburg, Berlin, Zürich, Breslau und Nürnberg. — L. Lang’s internationale Annoncen-Expedition in Pest. — Havas Laffite, Bullier & Co. in Paris, — G. L. Daube ő Co. in Hamburg und Frankfurt a./M.— Jäger’sche Buchh. und Chr. Herrmann’sche Buchh. in Frankfurt a./M. — K. Schüssler in Hannover. — Stahel’s Annoncen-Bureau in Würzburg. — F. W. Saalbach in Dresden. — A. Retemeyer’s Central­­e Annoncen-Bureau, Rudolf Mosse und Deutsches Zeitungs-Bureau „Invaliden­­dank’ in Berlin. — Jacob Türkheim in Hamburg. — E. E. Oblieght in Florenz und Ronn. PA­­ SNN ee ORGAN. IHRE AN DELIUND EN DBUBARTE.. N. en, UN Zitschrif für noliisch, Saale ud volkswirtschtliche Interessen, LAS R AA ANAND falan, Freitag den 3. Jänner AAA ARZ ZA ZR LBE ELLER LLE ISIS LS LEIS SRI SSER „A dun SIZ RAI RL SES AAS ARZ Erscheint jeden Sonntag, Mittwoch u. Freitag. Pränumerations-Bedingnisse. Für Loco: Ganzjährie 1%. 4.0.0 04.020408 TR A. 5.— n 2.56 VIVNLONANEIG 7 ÖL Ne „ 1.25 Mit Postversendung: Ganzlährie 02.2065 AFP­INES IR fl. 6.60 Halbjahrız = SR: 4.2) € n 3.36 Vierteljährigi­­eh 4.252204 n 1.65 und wollen sich die P. T. Abonnenten der Postanweisungen bedienen. Unfrankirte Briefe an die Redaction werden nicht angenommen. Anonyme Briefe werden nicht berück­­sichtigt­­ zurü­ck. SS SS GS SS SS SS SSEN SV GZ <Z A <SG GG GZT SAS 1879. Mr. 2 MW... 37287 aielte Pränumerations-Einladung auf das einzige in Oberungarn in deutscher Sprache erscheinende politische Journal Pannonia" Organ für Politik, Handel und Industrie. Mit 1. Jänner 1879 begann der achte Jahrgang der „Pannonia“. Mit­ stolzem Bewußtsein können wir die Thatsache ver­­zeichnen, daß unsere Bemühungen seit dem Zeitraume der Grün­­dung unseres­ Blattes von dem besten Erfolge gekrönt wurden und daß wir uns allerseits einen Abonnentenkreis errungen, der weit über die engere Grenze unserer ursprünglichen Hoffnungen hinausgeht. Wir haben dieses ungewöhnliche Resultat eines Provinz­­blattes hauptsächlich der Mitwirkung von gediegenen journali­­stischen Kräften zu verdanken, welche ihre Feder der „Panno­­nia“ widmeten. — Unsere gefragten Herren Correspondenten, die wir im ganzen Bereiche von Oberungarn für unser Unters­nehmen zu gewinnen wußten, besigen in der journalistischen Welt bereits einen geachteten Namen und sind deren anderweitige ge­­diegenen Mittheilungen auf aus den Journalen hauptstadt bestens bekannt. — Wie bisher, wollen wir der Landes­­alle bom­­bastischen Versprechungen vermeiden und durch Einbeziehung alles für unsere bescheidene Sphäre Wissenswerthen in den Rahmen unseres Blattes den gerechten Anforderungen der geehrten Abon­­nenten und Leser nach jeder Richtung hin zu entsprechen suchen.­­ Der politischen Uebersic­ht haben wir eine be­­sondere Sorgfalt zugewendet, und bringen wir in leichtverständ­­lichen Leitartikeln in möglichst gedrängter Kürze das Interessen- and BUÁtigste, was­ die Hauptstadt-Journale in riesigen Spalten besprechen, so daß jeder Leser unseres Blattes ohne Ermü­­dung von den wichtigsten Weltereignissen sofort Kenntniß erlangt. Dem volkswirthshaftlichen Interesse ha­­ben wir gleichfalls unser besonderes Augenmerk zugewendet und zählen wir mit Stolz auch in diesem, die vitalsten Fragen des Landes berührenden Zweige mehrere, durch ihre ausgezeichneten Fachkenntnisse hervorragende Persönlichkeiten zu unseren geehrten Mitarbeitern. Durch nichts beirrt und unerschrochen, werden wir, wie bisher unsere publizistische Aufgabe erfüllen und mu­thig eintreten: für den geistigen Fortscritt, für die Gleichberechtigung der Nationalitäten und Confessionen, für die Freiheit des Vaterlandes und der Person , auf Grundlage der vaterländischen Ge­­see­n und für die Gleichheit und Gerectigkeit im Genusse der bürgerlichen Rechte. Schließlich wird es unser Bemühen sein, den uns zu Ge­­bote stehenden bescheidenen Raum unseres Blattes sowohl mit wissenschaftlichem, als auc belletristisc­hem und erheiterndem Stoff nach Möglichkeit auszufüllen, um auf diese Art auch den gerechten Anforderungen der geehrten Damenwelt nag Kräften zu entsprechen. Außerdem wird in der „Pannonia“ vom 1. Jänner an­­gefangen ein sehr interessanter von einem so daß nie­sere gefrägten Abonnenten im Laufe eines Jahres im Resike eines stattlichen Bandes Romane sein werden. Roman hervorragenden Schriftsteller erscheinen. Dit 1. Jänner 1879 begann ein neues Abon­­nement auf die „Pannonia“. Als Gratis-Beilage erhalten die p. t. ganze und halbjährigen Abonnenten pro 1879 den mit Ilustrationen reich ausgestatteten V. Jahrgang des „Pannonia-Kalenders“, oder falls sie s<on im Besitze eines Kalenders sind, den in der „Pannonia" erschienenen Roman : „Ein verlorenes Leben“ von Paul Arndt. Vierteljährige Abonnenten können den „Pannonia-Kalender“ gegen Zuzahlung von DE 10 kr. SE beziehen. Pränumerations-Bedingnisse : Ganzjährig für loco . . . . . I albjährig „ „, 90 kr fahig" Pr 1 fl. 25 kr ee Mit Pornversendung: rn kr­ee are ee LE Veen SEE 15 08 KV An Wir ersuchen unsere geehrten Postabonnenten, deren Prä­­numeration mit Ende December abläuft, ihr Abonnement je früher erneuern zu wollen, damit in der Expedition keine Unterbrechung entstehe. Abonnements werden jeden Tag angenommen in gefertig­­ter Administration, sowie in jeder Buchhandlung des In- und Auslandes. Die Redaction und Administration­­ der „Pannonia“. = Rükblik auf das Jahr 1878. Rückblikk haben immer etwas Mögliches an sich. Schon Frau Loth büßte einen solchen Rü>blik dadur<, daß sie in eine Salzsäule verwandelt wurde. Allerdings geschah dies in Sotomah und Gomorah. In dessen wo existiren heute bessere Verhältnisse als dort? Müdgeblich muß aber werden. Es erfordert dies der jour­­­nalistische Brauß,­­ die Gewohnheit und so wollen denn au­ch­ uns dieser Mission entledigen. Wenn im alten Egypten ein König starb, traten feierlich die Leichenrichter zusammen, um ihres Amtes zu walten. Sie wogen jede einzelne seiner Thaten ab, und zogen dann die Bi­­lanz seines Lebens. Von ihrer Entsc­heidung hing es ab, ob sein Name für immer der Vergessenheit zu übergeben, oder in Granit gemeißelt den spätesten Jahrtausenden zu überliefern sei. Also thun es auch die Journale. So lesen wir Ein Herrscher in einem Blatte , ist in's Grab g sunken, der 365 Tage lang das Se­pter des Erdballes gesp wungen. Jeder Einzelne von uns ist sein Leichenrichter, jeder Einzelne zieht einsam sinnend oder bei lärmendem Bechertlang die Bilanz des Verstorbenen, jeder Einzelne hat die Freiheit, ihm einen Kranz oder einen Stein aus?8 Grad zu werfen. 4. SE RE Wenn jetzt ein Genius herniederstiege und der Welt die Freiheit ließe, den Rundtanz der letzten zwölf Monden noch­mals zu durchleben, ein dumpfes Gebrause allgemeiner Ableh­­nung, ein Weltprotest wäre die Antwort dieses Anerbietens. Gewiß, das abgelaufene Jahr war nicht so ersprießlich, daß ihm­­ heute beim Scheiden der Ruf des Dichters nachklingen könnte : Verweile do<, Du bist so schön ! ne Allein nicht Die trübe Stimmung des Momentes darf über den verscheidenden Jahres-Regenten das Urtheil sprechen, jede einzelne seiner Thaten muß gewogen werden, wie es bei den Leichenrichtern des alten Egyptens Sitte war. Hord, mel­­den diese Thaten sich nicht selber zum Gerichte, rauschen sie heute nit wie der mahnende Beisteshauch der Erinnerung dur die Welt Hin? Wo ist der Mensc, der solche Sprache nicht verstände? Wo das Ohr, dessen Taubheit nicht das feierliche Urtheil der Richter vernähme ? Das ist das Jahr von San Stefano, wo das zerrissene Europa von Rußland einen Faustschlag in­s Gesicht erhielt, wo die moskowitische Heermacht ungehindert bis zum goldenen Bosporus vordrang, wo die Lanze des Kosaken frech alle europäischen Verträge durt stach. War es ein Jahr des Segens? Das ist das Jahr des Congresses, wo die Grundlagen des alten Völkerre<ts­ preisgegeben wurden, wo sich anstatt des höchsten irdischen Tribunales eine Länder-Börse, ein großer Provinzen-Markt breit machte, wo die mächtigsten Staaten des Welttheils mit dem Faustrecht des Nordens zaghafte Com­­promisse troffen. War es ein Jahr des Segens? Das ist das Jahr des Berliner Vertrages, wo ein Werk von zweifelhafter Zweckmäßigkeit und Dauer ges­­chaffen ward, wo der Friede der Welt schleißig und noth­­dürftig zusammengeflicht wurde, wo die Ruhe der Generation eine kümmerliche Galgenfrist erhielt, wo sich die stolze Diplo­­matie ein Denkmal trauriger Schwäce fegte. War es ein Jahr des Segens? Das ist das Jahr der Attentate, wo der Wahn­­sinn seinen Arm gegen die Monarchen erhob, wo die Ruhe der Gesellscaft durch schleichenden Königsmord gestört wurde, wo die Reaction die Völker als eine große Vers<wörer-Sippe hin­­zustellen soufte, wo aus den Verbrechen Einzelner gegen die Frei­­heit aller Waffen geschmiedet wurden. War es ein Jahr des Segens? Das ist das Fahr der Arbeitsnoth, das sechste seit dem Ausbruch des großen Wirthschaftsbrandes, das sechste, in welchem sich Handel und Industrie die eigenen Knochen ab­­nagten, Erwerb in welchem Millionen fleißiger Menschen vergebens nach schrien und Tausende das trogene Brod entbehren mußten, in welchem das Gespenst des Ruins durch die Paläste und das Gespenst des Hungers duch die Hütten schwebte, das sei sie, in welchem ser werden gewartet, die bürgerliche Welt vergebens auf das Bes- War es ein Jahr des Segens? Das ist das Jahr des Occupationskrieges, wo Oesterreich-Ungarns Söhne auf dem barbarischen Boden des Ostens ihr Blut versprigten, wo dieses Reich vorläufig nur ein ruhmvolles Lorbeerblatt und eine wüste Scholle gewann, wo Groß­ 8 für den Culturdünger Bosniens und Kleines für die Culturnoth der eigenen Heimath geschah. War es ein Jahr des Segens? : | : Wie bransender Geisterruf rauscht die Antwort über den Erdball hin; mein, mein, es war kein Jahr des Segens, fein Jahr, dessen Andenken die Menschheit pfeisend aufbewahrt, kein Jahr, dessen Ruhm in leuchtenden Lettern auf den Tafeln der Geschichte verzeichnet bleibt. Nicht Einen Moment hat es gebo­­ten, zu dem wir mit klopfenden Herzen sagen könnten : „Ver­­weile du<, Du bist so scön," nicht Ein Ideal der Völker hat es verwirklicht, nit Einen Trost hat es dem schmachenden Zeit­­geschlehte gespendet, nicht Eine Bürgschaft besserer Zeiten läßt es uns beim Leiden als Ersaß für das Leid der Ver­­gangenheit zurück. Nichts für Freiheit und Forts<ritt, nichts für Wohlstand und Gedeihen hat es gewirkt, nichts für das Herz, nichts für den Kopf, nichts für den Magen der bürger­­ligen Gesellschaft, hat es geleistet, und die Leichenrichter begehen kein Unrecht, wenn sie es der Vergessenheit würdig erklären. Wohl uns, daß es endlich vorüber ist. Wozu auß mehr an dasselbe denken ? — Wir wollen die Bitterkeit der Zeit vergessen und mit einem tiefen Seufzer auf den Anbruch einer schöneren Epoche tonstiren. Nicht den Son­­nenglanz eines goldenen Zeitalters sehnen wir herbei, denn wir sind genügsame Leute geworden, sondern die bescheidene Morgen­­röthe eines bürgerlichen Jahres, in welchem den Menschen Ruhe und Erlösung, Luft und Brod, Friede und Arbeit be­­schieden ist! Politische Nachrichten. Im Orient scheint den Völkern das Licht der lange ver­­kündeten Reformen nun wirklich aufzugehen. Es wird berichtet, daß Karatheodory sich einen Beigeordneten für die Unterhand­­lungen mit Rußland erbeten hat. Es spricht dies einigermaßen­ dafür, daß es damit Ernst werden will. In gleichem Maße. jviedli sind die Aeußerungen des Generals Totleben, in denen die Räumung Rumeliens in nahe Aussicht gestellt wird und­ au< Fürst Lobanoff hat nach neuesten Berichten erklärt, der Abschluß eines Vertrages sei in kurzer Zeit zu erwarten, da­ man sich über alle Principienfragen mit der Pforte verständigt habe. Do< müssen die finanziell nict unbedeutend sein. Der Sult. Ä4 treibend­­­­­en den Star­t . Die Studentenunruhen in Rußland dauern fort. Aus Kiew laufen Berichte über ernsthafte Krawalle ein. Die dor­­tigen Studenten beschlossen nämlich, gegen die von der Regie­­rung verfügte einstweilige Schließung der Hochschule mit offener Gewalt zu protestiren. In Folge dessen kam es zu einem blu­­tigen Zusammenstoß zwischen Studirenden und Militär, wobei von den Ersteren gegen achtzig Mann verwundet worden sein sollen. — Auch in Moskau kamen neuerdings Studentenkra­­walle vor, dom soll es der dortigen Polizei gelungen sein, die Tumultanten zu beschichtigen.­­ Von anderen russischen Uni­­versitätsstädten werden ähnliche Vorfälle gemeldet. Wahrschein­­lich wird über mehrere derselben der Belagerungszustand ver­­hängt werden.­­ Die indische Regierung beeilt sich, in Afghanistan vollendete Thatsachen zu schaffen. General Roberts, der eine von den drei Colonnen der englischen Armee commandirt, hat die angese­­hensten Einwohner des Khurum-Thales zusammenberufen und denselben erklärt, daß die Herrschaft des Emirs in diesem Di­­stricte für immer vorüber sei und die Bevölkerung von jetzt ab die „Kaiserin von Judien“" als ihre Herrscherin zu betrachten hätte. Ein Brief vom Weihnachsheiligabend meldet, daß mit Jacub Khan Friedensunterhandlungen angeknüpft worden seien. * . Großes Aufsehen erregt in Italien ein Proceß, der dieser Tage vor dem Assisenhofe zu Cosenza gegen darunter zwei Gemeinderäthe, verhandelt wurde. 19 Individuen. Die Angeklag­­ten wurden überwiesen, mehrere Mordt­aten und Räubereien ausgeführt zu haben. Einer wurde zu 10 Jahren Gefängniß, die übrigen zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurtheilt. * Die Residenzstadt von Holland Haag hat zur Feier der Rüc­­kehr des Königs von seiner Verlobungsfeier mit der Princessin Emma von Walden-Pyrmont einen festlichen Schmud angelegt. — In Amsterdam ist man bereits vollauf beschäftigt mit den Vorbereitungen zu glänzendstem Empfange des Königs und der Königin bei ihrem feierlichen Einzuge in die Hauptstadt am 20. Jänner. * Aus Spanien schreibt man : In seiner lezten Sonnabend­­figung nahm der Senat das Gefäß an, durch welches der Ge­­brauch spanischer Kohle im öffentlichen Dienste zur Pflicht wird. Unsere freihändlerischen Blätter drucen diese Notiz ohne Be­­merkung ab, offenbar weil das schlecht in ihren Kram paßt. forte. Correspondenz. A. M. Poprad, 31. December. (Orig.-Corr.) Fried­­rich August II. von Sachsen besuchte im Jahre 1840 die hohe Tatra. Dieser gediegene Forscher auf dem Gebiete der Bota­­nik ließ duch die tüchtigsten Männer seinerzeit diese Reise dort­­studiren, von Fachleuten ihren Plan überprüfen und ersuchte den Dr. Christian Zipser, Lehrer in Neusohl, ihn zu begleiten. Dr. Zipser kannte nämlich die Karpathen sehr genau, auch hatte er schon viele Werke über dieses Gebirge veröffentlicht. Die R­ise dauerte vom 1. bis 10. August und berührte den Kotsch,

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