Pester Lloyd - Abendblatt, September 1855 (Jahrgang 2, nr. 203-226)
1855-09-21 / nr. 219
== Abendblatt des Pefter Lloyd. = v ké aullag, car Dipisant. viros zus. Fell, 1859. Telegr. Depesche der „Defterr. Korrespondenz" Paris, 20. September. Der, Moniteur" bringt einen Artikel über Die Setreißefrage, womit dem Import und der Beförderung von Zerealien mehrfache Erleichterungen sogefichert werden. Die verwundeten Generäle befinden ft besser. .. Ertest, 20. September. Außer niedrigeren Notizungen im Prüfe tes iR iR fa F eine Veränderung im amtlichen Preisronrant heute erlid. Zara, 19. September. Auch in Cattaro ist die Cholera zum Vorsceine genommen. Der Bruder des Fürsten von Montenegro, Vizepräsident Mirko, sol an dieser Krankheit verichtedin fin, n d Peit, 21. September. Nach einer Depishe aus Marseille vom 17. wurde dort die Ankunft eines englischen Dampfers erwartet, der Dir Berichte des Oberbefehlshabers über den Full Schwiopole an Bord hat. Mag das zweite Ereigniss des Tages, die Neffe des Ratsers Alexander bewirft, so wird aus der Krimm gemeiner: Ziel polnische Militärs, welche ss durch Schwimmen geflüchtet haben, sind von Descartes aufgesicht worden. Die jagen aus, mag Katjır Alsranver in Kurzem einteffen werde, daß für ihn im Belbektpale eine Wohnung eingerichtet werde und sein Küchenpersonal bereits eingetroffen sei. Nur, wer Wunder sichteit wegen erwähnen wir des Gerüchtes, der Ezar habe sich durch seine Entfernung aus Petersburg dem Yutrangen ver Kriegequartet entziehen wollen. I3m Gegenteil wird aus Dovena berichtet, dug figg in Südrußland und besonders in Perefop immer mehr Drujbinen ver Reihewehr sammeln. Wie auch England und Frankreich ihre Rüstungen immer mehr beschleunigen, darüber findet der Leer und Konooon und Schwarzes Meer einige nähere Laten. Von ver untern Donau schreibt man und, daß die Russen bei Samael bedeutende Streiträfte ton genshren: auch treiben sich in der Dobrupscha zahlreiche russische Emissäre herum, von denen zwei in Ifaktichi ergriffen und nach Eilistriaransportirt wurden. Aus alas hört man, vas — Dant dem energischen Einschreiten der österreichischen Regierung — nicht nur die Zustände an der Sulina geordnet, Von wer auch die Aussenfreunde aus dem zur Zeit ver russischen Ostupation gebildeten Gemeinderathe entfernt sind. Ebenso ist in Serbien — nach Belgrader Briefen vom 16. — Aussicht darauf vorhanden, daß ver entschieven mettmächtlich gesinnte, 1854 durch Rußland gestürgte Garatihanin wieder Diiister wird. Und wie an der Lonau, so hat Rußland auch in Asien die diplomatische Niederlage erleben müssen, daß ver perfiihe Wencralitabde ef, Graf Karaczay, aus Muramcheffs Hauptquartier, flart nach Petersburg, nach Konstantinopel abgereist it. Daß die Westmächte seinen Schritt zum Frieden ihm were ven, ehe sie nicht des Entgegenkommensraflands sicher sind, steht wohl fest, indeß, wie neulich die „Morning Pot“. so deutet auch der heutige „Sonstitu= tionnel“ darauf hin, daß die Annahme der vier Punkte durch den Grafen heute noch den Krieg beendigen würde. Ein anderer Artikel desselben Blattes bringt einen Hymnus auf Napoleon, der Frankreich zu Krieg und Frieden gleich starr gemacht und von berühmten Worten Ritclaus’ I. an Lord Seymour ein Paroli gelegen habe: „Bin ich mit England einig über die Theilung der Türke und des Orients, so liegt mir wenig am übrigen Europa “ Altüberall zeigt sie Übrigens die Nachwirkung des großen Ereignisses. In Paris zunächst in einer gesteigerten Phantasie: Die Erfinder von Gerüchten wußten, daß Das Norpfort schon genommen sei und Kipramoi im offenen Felde mit 20.000 Mann die Maffen gestrebt habe. Was Preußen betrifft , weffen König man in Paris schon toptangte — so hat Herr 4. Hap felo in Berlin angefragt, ob er dem Leveum beimohnen, ob er ohne weiteres oder unter einem geeigneten Borwande wegzubleiben habe, und von dem Minister durch den Telegraphen zur Antwort erhalten, daß er von Willen Sr. Tönigs. Majestät nachgeholt und daß sich demgemäß der Vertreter Preußens bei dem Teveum einzufinden habe. In Stocholm ward ein vollständiger Setttag begangen: Die Schiffe flaggten, die Stadt illuminirte, während die russuische Gesandschaft in der griecuh-unirten Kirche ganz Till ihren Trauergottedienst abhielt — auch in Helsingborg war ver Jubel allgemein. Was die Meinung in Condon anbelangt, so wandelt die „Limes“ ihre eigenen Wege. Sie bewußt das französische Te Deum zu einem Vergleice zwischen England wo, — vant ver freien Preffe — die Feier überall eine spontane sei, und Stanfreid, wo die Regierung Alles anordnen und dem Boife einen „Flügelmann“ stellen muß. Cobven’s Blatt „Empire will von einem Privatmeeting wissen, das mit Balmerston stattgefunden und in dem der Premier erklärt haben sol, daß Napoleon III. aufrichtig und lebhaft dentieren wünsche, und daß er dasselbe von der englischen Regierung sagen öine , wogleich ziwischen von Bedingungen, die man viel> und jenseits des Haznals im Sinne hat, noch ein geringer Abstand sei. Dagegen erklärt ver torgiftisch: „Herald“, das einzige wirksame Mittel zur Abschaffung der russischen Pontusz Suprematie bestehe un ver Megnahme jener territorigen Befigungen, welche Rußland eine natürliche Herrschaft über Die G wäffer des Done geben. „In den Donaufürstenthümirn, in der Krumm, in Cükaffien, und in Hejfarabien, da liegen die Elemente einer Kombination, welche Generationen lang in Hortschritt Aupianto gegen den Sitten aufhalten würde.’eber die neapolitanische Angelegenheit wird aus Paris geschriben : 3 . Oesterreich vermittelt. Man hat Grund, anzunehmen, bat Murat’s Brief von Seiten des französischen Gouvernements in irgend einer Sorm desavouirt weren wird, Ach von einem französischen Zirkular it die Rede, das sich gegen etwaige italunifaye Begooyungen auslpsche und auf Die guten Bezüge zu Desterreich hinwerfe , Jn Spanien ist das neue Psalastreglement veröffntlicht."Die ersfter Palastbeamten der Königin wetderkauach auf dem Vor*schlag desM.iii1·t«teathereum nun Dasspalastpersonal des Königs m trp Mitikärs u1ckgkorgncte gehet Spanitnödeltungzn gesten,seit der Rhuhncht vom zallh ccvastopos,faneitskmmnker,,Jnnh.«voian.v.ausM.chir: Destlxmststaatssekretär im Kriegsdepaxs t extscm,Gen-mlMacro·;«on,ist mit einer Mission nachxondona«g.r.tpt.Bonkott wirvkt sich nuch szsarcsoegev.n.Sin.·R sjsem’sAuSluFufannnur1nxe1nSmmausgxhgtw.r«.n,daß er eine inttxne Allianz und d ngumachtnabschlißm soll·YcatürlechwinvieJntrv.ntconokrkon,citun«m.nz3.rmmmlung als stammt-fragevorgx1·egtw.rv.n,uno es ist nach wrverächtcgm Haltung verKortks ziemlich getysp vorauszuseym,Laßniese gleich nach der Eröffnungo.1-Session eine nur zu Losaft-Oppositconzerg.nw 1 sein.Es dürfte dann zu einem Staats- Stsetchetommen. « Dagegen wurden die bolländigen Kammern not am 17. mit einer Thronreve eröffnet, wilde die strengste Neutralität verhie. Aus Wien schreibt man vor „Damb. Börl.= 9.“ über Die neuesten Finanzpläne des Herrn von Brad und insbesondere über Die Gründung einer Hypothesenbanf: € s sollen 100.000. Stk Aktien, A 500 fl., emittirt werden. Die Einzahlung hat in Silber zugeschehen. . Jeder Inhaber einer Bantaktie hat das Recht zur Branspruchung einer Aktie. Die Einrichtung dieser Hypotheinbant sol ganz nach dem Institute De$ ‚Kredit Koncier‘‘ geformt sein. Der Staat wird Johann Donann im Beitrage von 150 Millionen bei dieser Anstalt verpfänden und mit dem Ertrag die angewachsene Mehrforderung der Bank befondgen, je nun ihrseits angemieft wird, ihre Baarzahlungen wieder aufzunehmen und die Ein- und Zweigulden danf noten enezuziehen. — Einer der ursprünglichen Pläne des Ministers Brad, der vabín gina, war derjenige große Grundbefig, der einer mißralischen Person angehört, und die Fideifommisse einer höheren Steuer unterzogen erben, so_D daß der Staat ein Mehrerträgng von 90 Millionen jährlich erzulen würde, ohne daß der Bodenwerth dadurch entwirtet werde, ist gescheitert, · · Qrafxtjun hat sich nach Ischl begeben:man glaubt,daß diese klieife im Zuammenhang mit derkpublikation des Konkordates und mit der Löfveigon-Universitätsfrage steht.Gmdillach hat-Widersinzige Tochter audchholera verlor er und ist augh.xiis Piccer in Wirnangiks langt.perr von Bourqueney,der eine stlaubsreittammen wollte,hat in Folgekter aus Paris eingetroffenen Depesche die Reifeanstalten rückträngig gemacht. In Berlin ward die demokratische ‚Volkszeitung‘ wegen einig, auf die Wahlen bezüglichen Artikels fonfiszirt. Der König wir sich in Begleitung des Herrn von Manteuffel nach ter Rheinprovinz begeben. In München im Ministerialrath Dr. Dönniges in Ruhestand verseßt worden. Schwarzes Meer. Uber die vielbesprochenen Truppendislozirungen erfährt man fest, daß die von Kamteich nach Eupatoria eingeschifften Truppen zum Erfage des dortigen türkischen Kontingents bestimmt sind, das bereits nach Asien unterwegs ist. Auch aus Barna und Kertid sind Domanli’8 abgegangen, die an den Tichuruffu vorlücken und bei Kalaffı ein Lager beziehen sollen. Zur Verstärkung des Offizierforte in Aften sind aus Monastir 23 Offiziere der ehemaligen ungarischen und polnischen Armee, welche dort internirt waren, nach Batum abgefchtet. Auch dem "Sourn. d. Débats" schreibt man aus Konstantinopel vom 6. September: Das türkische Kontingent unter Gmeral Divtan schiekt fi Jet ganz entschieden zur Abreise an, amp die Einschiffung nach Balaslawa wird nächsten Montag stattfinden. Man ist sehr eifrig damit beschäftigt, eine ungeheure Quantität Material, Munition und Proviant für das Heer, welches Omer Pasdha in Asten befehligen soll, von hier abzufceiden. Dieses Heer wid im Bereine mit den bereits zu Batıım befindhen rund aus 40.000 Manıt bestehen, die zu Karg flehenden 15.000 Mann und die Truppen zu Erzerum umgerechnet, h 8 A Ueber die dem Sturm unmittelbar vorhergehenden Tage hört man noch einzelne interessante Daten. Eo schreibt man dem „Journ. de Conft.”“ vom 4. September aus der Stimm: FB. Die Einweihung der Tangen umd breiten Schiffbrüche über die Bar von Seba Ropol ging unter vielfachen Feierlichkeiten und bei Fadelschein vor sich. Schon am andern Tage fand eine lebhafte Bewegung auf derselben statt, and auch mehrere Dampfer fuhren fortwährend zwischen der Sid- und Norpfeite her. Man versuchte, einige Bomben DH nach der Brüde zu werfen, aber es war bas nur eine Zerstreuung der Artilleristen; man müßte die Batterien weiter fortschieben, um bis dahin reichen zu können. Eine Lagerkorrespondenz vom 3. in „La Presse” berichtet: Es kommen fortwährend Kriegevorräthe und Mörseranz die Zahl der legteren it so groß, Daß das Personal unserer Artillerie, obwohl sehr zahlreich, zur Bedienung nicht ausreicht; man hat aus jedem Regiment 50 freiwillige Artilleristen requiriren mörsen. Die Werte des Plages werden mehr und mehr zermalmt. Unsere Kavallerie ist im vortrefflichsten Zustande und sehnt sich sehr nach Beschäftigung. Das Wetter ist wirklich herrlich und die Hige bereits im An nehmen. Vom 4. schreibt man Dem „Konstitutionnel” aus Kamtek: Seit der Schlacht an der Tschernaja haben die Rusen an Verstattungen 30.000 Mann Verlizen erhalten; aber diese Truppen sind weder eine Verzigt, noch kriegsmuthig, noch Förverkräftig. Die alten Regimenter der Bejagung sind so geschmolzen, daß kaum noch 50 Mann alter Soldaten von jedem Vorhanden sind. In Sebastopol sind ferner von 27.000 Matrosen nur noch 3000 vorhanden, und diese sind matt und martylos. "Die Batterien sind in schlechtem Zustande, viele Geflüge demontirt, auch fehlt es an Laf ten. Die früher 48.000 Mann starke Garnison zählt nur noch 24.000 Mann. Die Kanonen der Forts Gt. Paul und Altanver sind in die Nordorte gebracht und Alles breit, um das fort Rıfolaus ín die tuft zu sprengen. Auch sind fänstiche Schiffe mit Stirn belastet und bereit, versenkt zu werden. A . «vom Brccs aus Odessa in demselben»blatte gibt folgende interessante Notizen über den Erzbischof Jnnokenti,der in litzker Zkt so berühmt gesworden ist durch seine Ansprachen und turch tie verunglüdte Prophezeiung, daß eher vie Zeiggebirg ver tauliihin Halbinfil als vie Diauern Sebastogols in Trümmer finden würden: ő . . Der Erzbischof Sancen, dieser neue Chryostomus der ruff'schen Kirch, tole ihn Die Ortöooren m.n.n, tit ber, Soon eine Lansguuftl ihn und Hut sich sowol Durch feine Kenntnisse als fein: poyítjdn Vorzüge, die ihat manch? Protsft oa sridh.fftn, bis zu den bődst n Wiroin der Kirch n emporgefhungen. Er macht e [ne Kurture in Rom und wurde nach un Rad zun Arhinansuitn, Rktor der tó vlozischn Akademie, Bisschof von Ifernigoff uns Bitar der Metropole von Kiew ernannt. Damals sol eine SHersönlichkeit sehr einnehmend gew.in fein uno fen: Kunz lerettankitripale Zubör r mit sich fort, , Bon Erj rer st jegt wenig mehr zu bemerfen; er tteber ein als groß, ie TÁRYESREL