Pester Lloyd, Juni 1856 (Jahrgang 3, nr. 127-151)

1856-06-10 / nr. 134

—A­ssita suehen jene untereinderten Abonnenten,deren Prämu­eration mit letztem Mai endet, dieselbe baldm­öglichst erneuern zu wolle. Der Präs­numerationspreis beträgt: in Pest:Ofen mit täglich z­weimaliger Zusendung ins Baus ganzjährig 14 fl., halbjährig 7 fl, vierteljährig 3. 30fr; mit täg­­lich einmaliger Portversendung ganzjährig 16 fl., halbjährig S fl., vierteljährig A fl. mit täglich zweimaliger Postversendung um 10 Fr. monatlich mehr. Die Beträge sind in transiscten Briefen einzuwfenden. Um Beischluß einer der gedruckten Adressenschleifen wird gebeten. Die Expedition. A­ re Eine „journee des dupes.“ Heft, 9. Sunt. Mit der Zufellung der paffe an Mr. Cramp­ton und der Anerkennung Walter.$ turch die Berei­nigten Staaten sind die englisch amerikanischen Ber­eichlungen in ein neues Ctarium getreten. Nengstliche Ger­müther tief- und jenseits v8 Decans horchen bereits auf den ersten Kanonenschuf. Niemantem­st d­a­m­it mehr bedient, als Herrn Pierce, der im Vereine mit seinem Staatssekretär Marcy turch eine anti- britische Demonstration die temokratische Partei für seine eigene Wieder­ernennung bei der Präsientenwahl von 1857 zu bearbeiten sucht; und gory Palmerston, der fn noc.der vor Sechs Jahren empfan­­genen Lektion erinnert, wo seine plögliche Entlasung aus dem Confeil ihn belehrte, daß er in St. James nur so lange gebaltet wird, als er Komplikationen zu Schaffen weiß, die ihn unentbehrlich machen. Inveß... Die Zeiten sind vorbei, wo Ehrgeiz oder Laune eines einzelnen Etaards manned mit dem Wohl und Wehe ganzer Wölfer ihr Spiel treiben können. Wir leben nicht mehr in den Tagen, wo Xounotd Turenne zur Verwüstung der­ Pfalz über den Rhein fehicte, um Ludwig XIV. zu bes­­chäftigen, der seinen Minister hart angelassen, weil ein geníter in den Prachtbauten von XTrianon nicht nach­ dem Geschmade Sr. Majestät ausgefallen war, oder wo der spanische Erbfolgekrieg ein unerwartetes Ende nahm, weil die Herzogin von Marlborough der Königin Anna ein Glas Wasser in den Edoß gegosfen. Wenn daber auch die Zahl der Bedenkiichen haben und trüben nicht Mein ist, so Scheint tod die unentliche Majorität so ziemlich im Neinen darüber zu sein, wak es in Towningstreet so gut wie im weißen Hause zu Washington Iediglich auf einen „Difan in der Theetaffe” abgesehen ist. Was zunächst die „Ausweisung Grammton’s,“ wie man sich etwas herb an­gebracht hat, betrifft, so weiß alle Welt, das heutzutage Niemand mehr daran werst. Derartige Mißhelligkeiten aus dem diplo­­matischen Gebiet auf das militärische verlegen zu messen. Hat Eng­land rag Eh­mert aus der Echeive gezogen, als Narvaez vor neun Sabren Buiwer aus Marıio entfernte, und haben die empfinde lihhen Yantee’s sich nicht mit den labmsten Entschuldigungen zufrienen wellen lassen, als Pierre Soulé 1854 aufs unah­mpflichste von der Schwelle granfreidvéő zurfidgemiesen ward. Ueber die innere Hohiheit dieses ganzen Cramptonlärmes farn man si wirflich nicht treffender und offenherziger äußern, als ein „Argoamerikaner“ eg unter „Times“ thut: Die Zänfereien wegen der Werkungen waren nichts weiter als ein passender Hafen, an den man weitere Projekte anlipfen wollte, und solche Hafen werden uie­dere Politiker immer aufzufinden mwissen, sobald sie glauben , daß England in Eu­ropa vollauf gu­thun hat, wie das bekanntlich in der Periode der Fall war, wie Herr Marcy diese „Schwierigkeiten“ ernrlirte und auf einen baldigen Friedensschluß mit Rußland nicht die mindeste Aussicht war. Seit Monven schon war die entlich Entfernung Brampton’s ein Ereigniß, dessen Eintritt man mit mathematischer Gewißheit vorhersagen konnte, und was noch mehr sagen will, so wie die Dinge jegt einmal liegen, ist die Behauptung nicht parator, daß die Beseitigung dieses Ger­­andten für die Erhaltung des Friedens eher als ein günstiges denn als ein ungü­nstiges Moment ínüvte Magic­ale fallen wird. Troß als ler Anstrengung wäre es Herrn Marcy kaum gelungen, die Differenz in Betreff der Werbebureaus an der kanadischen Grenze so lange als offene Wunde zu erhalten, die er nach Belie­­ben zu neuer Eiterung reizen konnte, so oft es in seinen Sram paßte, wenn der Streit mit England nicht eine höchst gehäfsige Wendung genommen hätte, wer ausschließlich Cramptons Persönlichkeit zur Rolle diente. Eine besonders gentleman’ssche Rolle hat die britische Regierung wohl augenscheinlich in allen diesen Complicationen nicht ges­­pielt. Aber selbst die Frage von der Schuld oder Unschuld des Be­sandten ganz bei Seite gelassen: der Sachverh­alt an und für sic hatte sich derartig gestaltet, daß unmöglich Gras über die gegensei­­gen Anklagen wachen konnte, so ange Crampton noch in Washington anmwesend war. Das Gouvernement der Vereinigten Staaten stüßte sein D Verlanf an Crampton abberufen zu sehen, darauf, daß er dar, vollgiftige Augenaussagen in den, gegen die englischen Werber auf amerikanischem Territorium angestrengten Processen, überführt worden sei, ihr Treiben unterfragt zu haben Graf Blarenton erklärte die Zeugen für unglaubs­würdig und der Gesandte verpfändete sein Ehren­wort für seine Un­­schuld. Nun aber will Mr. Marcy in den Besich eines Briefes von Grampton’s eigener Hand gekommen sein, der dessen T­heilnahme an der Befrutirung so unzweifelhaft nachweise, daß „die Regierung ihm sofort seine Päffe zugestellt haben würde, ohne sich erst nach London zu wen-­­Pest,9.stmi.Den ungarischen Subskribenten von Tbeißbahnaktien sind wir in der Lage,eine Mittheb­ung zu machen,die,wenngleich sie nicht durchaus erfreulich,jedenfalls mit Bef­friedigung entgegengenommen werden wird,insofern sie dem bisher herrn­zeichnet, mit Finanzkomite der Theißeisenbahn folgendes Schreiben an den Tödlichen Großhandlungsstand zu Pest: „Von dem zum Baue der Theiseisenbahn erforderlichen Kapitale wurde artig überschritten ziren, wobei eingesendet haben, die Vertheilung des auf Kieselben im Ganzen entfallenden Betrages unter die einzelnen Substribenten jedoch dergestalt wenn er auch nur eine Aktie In Folge 173,500 Kenntniß gefegt wird, 175,500 der Kommerzialbant sein werden, wollen von fl., welcher sie fl. EM. wir war. Bei der Aktienemission betheiligt gelangte nämlich, ein Betrag von drei Millionen Gulden zur Beteiligung des Landes vorbei­halten. Diese Betheiligung war so groß, das man in die Nothwendigkeit verfeßt war, die eingelangten Subskriptionen auf 10 pCt. des gezeichneten Betrages zu rebus­ton Seite dieses Finanzsomite’8 der Grundtag festgestell wurde, den Handlungs- und sonstigen Korporationen, welche Substriptionen unter sich gesammelt und diese mit den £iften obigen Reduktion entfallen nun auf den löblicen Grof­­handlungsstand anstatt der gezeichneten 8775 Stüd Aktien im Mominalbei­trage 1,755000 das Vertrauen der gezeichnet fl. EM, wovon der daß 10 »Et. längstens ober widrigens daß die. Wien, 31. Mat. der Subffribenten werben. Bom­ben, wenn sie früher Einsicht in dies Schriftstand erlangt hätte.“ Umb |­ehenden Zweifel ein Ende megt und den G Subsfribenten die Summe be­­als eben so ansiebig suchen die Vereinigten Staaten das Benehmen Englands und seines Vertreters in der centralamerikanischen Frage darzustellen. In einer Note vom Mai 1854 behauptete Claren­­don, die Insel Ruatan an der Moskitofüste fei schon fett so langer Zeit eine britische Kolonie, bag im auswärtigen Amte eine 1796 von Yeffeins herausgegebene Charte hänge, auf der sie als englisches Lan folorirt sei. Buchanan, der damalige Gesannte Nordamerikas in London, erswhenerte dem Minister, im „British Museum“ hänge ein Exemplar verfelben. Charte, auf dem die Insel nicht folorirt sei — gab also sehr unummwunden zu verstehen, man werde dieselbe in Dow­ningstreet nachträglich überpinselt haben. Endlich aber ward — um der Sache die Krone aufzuregen — ein Brief Crampton’d produz­­eirt, worin er korod Glarendon versicherte. Clayton und Eass, zwei Mit­glieder des Senates in Washington, hätten ihm gegenüber früher die Ansprüche England’s auf Nuatan anerkannt. Die betreffenden Staats­­männer haben wns nun von der Tribüne herab rundweg eine „Rüge“ genannt. Wo hier das Recht, wo das Unrecht Liegt, läßt sich in so wei­­ter Entfernung unmöglich beurtheilen; aber man wird, nach dem Bors hergegangenen, den „Nemwyorf-Herald“ verstehen, wenn er sagt: Brampton nach Hause fleiden, ist seine Kriegge, sondern eine Friedens­­maßregel. Es it der einzige Weg, den beiden strudelköpfigen Diplomaten, Palmerston und Marcy, die ewige Zänferei Über die Werbungen, an der sie wie an einem alten Knochen nagen, endlich einmal aus den Zähnen zu reifen. Es ist eine reine S Polizeimaßregel, nach der wieder das englische, noch das amerika­­nische Bolt das mindeste fragt. Der treisende Berg wird eine Maus gebären, da die Lache schon Tange besprochen und ihre Wirkung schon zehnfach im voraus eg­romptirt worden ist, so daß es uns nicht wintern sol, wenn die Papiere nach Brampton’s Abreise eher steigen als fallen. Selbst Pierce und Palmerston, die einzigen beiden Indipiddien, Die bei diesem Wettrennen einen Preis gewin­­nen können, denfen nicht im Traume an Krieg: es sind ein paar durchtriebene, ab­­gefeimte, selbstflichtige Burschen — aber sie wissen, daß der ganze Ktrawall keinem Kinde e­twas zu beide thun wird. Und auch in England mangelt es nicht an Stimmen, die weit davon entfernt sind, in Brampton’s „Ausweisung“ eine Beleirigung zu erteil­n. Earl Grey sagte im Oberhause : vag ver Gesantte vie Wıuıras lítáténefege gebrochen, sei ganz unlängbar — nun möge man sich doch eins mal fragen, wild einen Lärm England erhoben haben würde, wenn Preuß­en dem rufsischen Gesandten in Berlin und ven rufsischen Geniuln im Lande hätte gestatten wollen, die B­eam­tmachung zu verbreiten, daß hart an der preußischen Grenze ein Werbebureau errichtet­­e, wo Der der, der aus Preußen vorthin gelangen kőane, Aufnahme in russische Dienste finden werte?! Die A­nerkennung Walker ’s freilich steht auf einem anderen Blatte. Sie ist ein wirflic folgenreicher Schritt, wer den Claytons Bulmer-Vertrag in Trümmer schlägt, der Begründung norda­­merikanischer Herrschaft in Zentralamerika ein offizielles Thor erschließt und die dort züngelnden Flammen zu einem hellauffordernden Feuer ankläst. Diese Revolution ist um so gefährlicher, als sie über lang oder kurz auch diejenigen Territorien ergreifen muß und wird, auf die Großbritannien in der Nachbarschaft Nicaragua’ Ansprüche erhebt und die bisher den einzigen Inhalt der mittelamerikanischen Frage aus­machten. Ohne Nachwirkung auf Europa kann ein solcher Auf [mung auf dem Panamaisthmus nicht bleiben. Welcher Art sie aber sein wird, das hängt wesentlich davon ab, wie lange die Ger­mächte nach den jüngsten Erschütterungen der Ru­­h­e bedürfen und wenn man Napoleon III. die Worte in den Mund legt: „wir brauchen Ein Sahr Frieden" — so Scheint ung dieser Termin, namentlich für Grant, reich wenn roch etwas zu Furz gegriffen. Einstweilen stehen daher beide Parteien eben nur da, wo sie 1849 vor Abschluß des Clayton- Bulwer-Vertrages gestanden, eines Kompromisses, ven seine von bei­­den je im Ernste zu halten gedachte und weffen Bruß um so we­­niger zu einem K­riegsfalle gestempelt werden wird, als allen Anzeichen nach Lord Palmerston eben so froh ist, ihn 108 zu werden und die Hände in Gentralamerika frei zu bekommen, wie Mr. Pierre. Wir wollen die Gewitterwolfen, die ss dort zusammenziehen, in einem andern Artikel näher betrachten, doch zu glauben, daß ihre Schat­­ten in der umittelb­are Gegenwart hineinragen, hieße­­n Ueberzeugung nach, diplomatische Rechterstreiche für baren Ernst nehmen, die verfügbare Summe der­­zu überlassen, daß Feiner der Lekteren, hätte, weniger als Eine Aktie erhalte, dagegen nur 878 Aktien im Nominalbetrage Töbl. Großhandlunge stand zw­eien bei das Bezügerecht rücksichtlich der obigen Ak­ien als erloschen Im Interesse der einzelnen Substribenten müssen daß ihre Theilnahme an einem Papiere, welches zählen wird, in solchem Grade beschränkt wird, in die Freude über und daß die zehnfachen Summen dem Lande erwartet wurde, der F, des die Zukunft dieser großartigen Bahn · mit bald dem Beifügen bis einschließlich 20. Juni I. mir ein 9. f. Kreditanstalt einzuzahlen löbl. Großhandlungsstandes im Gesammtinteresse Ungarns es zu Pest betrachtet werden milde,“ von in des eben erwähnten Nominalbetrages von bei die Thatsache nicht unterbrochen, daß tesjenigen gezeichnet wurden, mas von bedauern, zu den rentabelsten sold allgemeines Der Pest Ofner Tunmeh W.Pest,9.Juni.Der Tunnel durch den Of­ek Festungsberg,dis er in jeder beiden Schwesterstädte,die in jeder Beziehung ein würdiges Seitenstü­ck zunaferekprachtvollen Kettenbrü­cke bil­­det,nahtf einer Vollendung,die nun umso früher ermöglicht wird,als bes­reit­ sämmtliche Aktien vergriffen sind,indem dercit demselben,eitca 170 Stück,von einem der Hauptentrepreneurg und dem finanziellen Grünwek der Theißeisenbahn,­der zu Morijs von dabei,übernommen wurde.. Es tarftevieletreffenden Aktionäre,und unsere Leser überhaupt,zu­s mal die auswärtigen,viel schon lange nichts ü­ber diesen großartigen Bau vernommen haben,interessiven,einige nähere Details sowohl über das Sta­­diam,in welchem sich derselbe heute Mit­behalt auch ü­ber die finanziellen Vers hältnisse und die Rentabilitätonue sichten dieses U­nternehmen zu erfahren, und wir beeilen uns demnach dag,was wir hiet überaus authentischer Duelle schöpften, zur Mittheilung zu bringen. Der Tunnelbau ist bekanntlich auf 3000 Aktien & 100 fl., also auf 300.000 fl. baflet, die Kosten desselben sind, ohne Facarde, auf eben d­iese Summe veranschlagt, und dürften höcstens noch die bis zur Eröffnung des Tunnels eingehenden Passagegelder in Anspruch nehmen. Die Einwölbung des Zim­mels ist ihrer ganzen Länge nach, bis auf circa 18 Klafter in der Mitte und circa 10 Klafter an der Diner Seite, einschließlich der Gacade baselbít, beendigt und es darf demnach mit Zuversicht angenommen werden, daß dieselbe in den näcsten Monaten gänzlich vollendet und der Tunnel längstens im August b. 3. feierlich eröffnet werden kann. Die Arbeiten wären wohl auch schon weiter gebiehen, wenn die Ziegelfabrik, die Tontrastmäßig in bestimmten Terminen das benöt­igte Material zu lefern hat, ihre Verbindlickeiten pünktlich eingehalten und nicht der unregel­­mäßige und unungenügende Abfuhr desselben zu Verzögerungen Anlaß ges geben hätte. Das nun die beiden $agadenm an der Diner und an der Pester Seite anbelangt, so erfordern dieselben ein besonderes Kapital von 50— 60,000 fl.; diesen Betrag beabsichtigt der ZTunnelverein im Wege eines Darlehens zu mäßigen Zinsen aufzunehmen, wessen Tilgung entweder dur eine neue Aktienemission oder am zweckmäßigsten durch leberweisung eines entsprechenden Antheiles am Erträgnisse des Tunnels bewerkstelligt werden könnte. Einstweilen hat der Verein zum Baue der Fagaden, von denen die an der Peter Seite noch in diesem Jahre bis zum oberen Gesims vollendet sein sol, von der Diner Eparfaffa 40.000 fl. dargeliehen erhalten, man Das ungarische Nationalmuseum zu Pest. Eine Grizze von Ad­olf Dur. I. Geschichte des Nationalmuseums, es is unmöglich, diese Geschichte zu beginnen, ohne des Mäzens zu erwähnen,­­welcher der Enkel großer Ahnen und der Vater eines großen Mannes, sich selbst Dur Eigenschaften und Thaten auszeichnete, die ihm einen hervorragenden Plab in der Vaterländischen Geschichte sichern. Ce ist der Graf Franz Széchényi, der Batr Stephan SG. Henyi’s, in welcher die Errichtung des ungarischen Nationalmuseums an­geregt, und durch seine wahrhaft großartigen Gescheine dazu den Grund ge­legt hat. zi 9n dem biographischen Denkmal, in welches ihm im Taschenbuch für die vaterländische Geschichte von den Freiherren 9. Hormayr und 9. Mednyän­­fly (1822)” gewidmet wurde, wird mit Recht auf die mehrhundertjährige Gesichte seiner Familie hinge­wiesen, deren Spuren sich bis zu dem Thron­­greiff zwischen dem französisch-nrapolitanischen Prinzen von Anjou und den PYızemyaliden verfolgen lassen, die seitdem in jedem Jahrhundert namhafte Helden und Träger hoher Miürden aufzuweisen hatte, und sc­hon früh Dazu bestimmt schien, dem Vaterland einen Franz Széchényi zu geben. Ein Michael Széchényi war Waffenbruder Nikolaus Zris­nyis; dessen Enkel Georg (geboren 1598 und gestorben 1695) war Primas von Ungarn, und ein Mann „von mönclicher Entsagung und künig­­licher G­roßmuth;" der Neffe desselben, der Erzbischof Paul, wurde von Kaiser Leopold zum­­Vermittler der Naróczyschen Unruhen gewählt; der Bruder des legteren, Georg, wurde von Leopold I. für seine Helden»­thaten im Türkenkriege in den Grafenstand erhoben. Der Enkel dieses ersten Grafen Széchényi ist nun der Gründer des Nationalmuseums. Die­­ser, Graf Jan­ S­ehenyi, wurde am 28. April 1754 zu Szep­­lat im D­edenburger Stomital geboren. Der oben erwähnten, wie einer anderen Biographie, die ihn bei Ku­­stos der Museumsbibliothek, Herr Gabriel Matray in „Magyar és Erdély Kepekken“ gewidmet hat, entnehmen wir die folgenden Daten. Graf Er.­­3. flücirte in Oedenburg, Syrnau und in der Theresiantischen Ritterakademie zu Wien, wo er von seinem gelehrten Professor, Graf Sig­­mund von Kvbenwarth,in Geschichte,Münzkunde,und Alterthums­­wissenschaft unterrichtet,und somit zu seinen denkwürdigen Sammlungen an­­geregt wurde.Er bekleidete nacheinander mehrere hohe Warven,die er im J.1786 dem Kaiser zu Füßen legte,und bereiste dann Deutschland,die Niederlande,Frankreich und Großbritannien. Im Jahre 1791 erhielt er eine offizielle Gelegenheit,auch Stalim zu bereitenz in diesem Jahre beschloß nämlich den Preßburger Landtag,zum Andenken an die Anwesenheit der Majestäten beider Sizilien,Ferdinand und Karolina,in Preßburg,De­nkmünzen prägen zu lassen,und sie dens­telben durch eine kautation zau­berschickt,zu welcher auch Graf Franz Szé­­chényi gewählt wurde,für diese Mission erhielt er vom König beider Sizilien das Großkreuz des Januariusordens.Nachdem er von dieser Nt­fe,auf Wklchkktk auch Rom und Florenzfab,zurückgekehrt war,bekleidete er wieder mehrere hohe Wü­rden,wurdethmhe 1808 zum Ritter der goldemn Vickßes ernannt,und legte i.JJst wegen einer Augenschwäche seine Aemter abermals nieder. Am 20.Dezember 1970 schied er ab­S diesem LebeJtachdem er eine Rkkbe von Jahren das frendige Bewußtsein genossen hatte,zudem gußen Bildungsinstitut Ungarns,das unsern Gegenstand bildet,mit großem wissen­­schaftlich mesh und bevtutendem Kostenaufwand den ersten Grundstein gelegt zu haben. Er hatte nämlich gleich nach seiner Madfegr von der Italienischen Neffe im 3. 1792 beschlossen, die ungarische Nation, deren Bildungsdrang damals mächtig emporloderte, mit einer Bibliothek zu bescheiken. Bon da­lb vermehrte er seine Sammlungen, die jedoch nicht blos aus Büchern, sondern auch aus Handchriften, Landkarten, Bildern, Wappen, Giegeln, Münzen und vielen andern Seltenheiten bestanden, und ließ nur seinen gelehrten Freund, Professor Michael von Tibolid, der auch der Erzieher seines Sohnes Ludwig war, die Sammlungen ordnen, und F­atalogisiren. Von den Katalogen ließ er sieben Bände über die Bücher, drei über die Hand­­schriften, und vier Bände mit Abbildungen über die Münzen in den Jahren 1799 und 1800 drucken, und an alle Gelehrten Ungarns vertheilen. Am 25. Nov. 1802 wurde die feierliche Urkunde, laut welcher der Graf seine Sammlungen der Nation schenkte, unter Sanftionirung Sr. Majestät des Kaisers S ran 3, feierlich­ ausgefielt. Im Jahre 1819 fchenkte Nation auch noch feine, aus 9205 Bänden und 6000 Landkarten bestehende­­­­ Handbibliothek, er der Auf diese Weise rief der unsterbliche Graf Franz Szécjén Ni­tionalmuseum ins Leben, das nicht blos eine Bierde des Landes aud der österreichischen Monarchie, ist, sondern wie das Grazer Z Joanneum, das Brünner Franzisceum, und zahlreiche andere wissenschaftlic­he Institute in 20. August 1807 die von Zinkendorf gebrachte Bis­der Handschriften- und Landkartensammlung eröffnet. Die Mün­­In demselben Jahre Institut den am 10. Dezember meiland Erzherzog Joseph, bei von Petersburg zurückgekehrten zwei Dücer ausgegeben wurden: „Catalogus in welcher Gelegenheit folgende Bibliothecae Hungaricae nationalis Szechenyianae. Tom . L. supplementum J. A. Z. Posonii 1803. Typis Belnayanis,“ und „Index alter libros Bıbliothecae Hun­­garicae Szechenyiano Regnicolaris supplemento primo. comprehensos, in 8. Typis Belauyanis,“ Diese wurden wie die bereits früher erwähnten Kataloge an die­se die ungarischen Schriftsteller versendet, wodurch fi Viele angeregt ab zur Bereicherung der Bibliothek und des Museums der vers­­ewigte Palatin selber ein Exemplar jedes von die Erlassung eines Rundschreibens (28. Februar 1804) erwirkte, Demzufolge jeder Bucha­bruder des Landes gehalten war, Buches dem Museum einzusenden. Leider haben Am ihm gedruchten viele Buchbrudereien diese Einsendung unterlassen. 19. November des der Pester Hochschule nach Temrevár und im März Dort wieder zurückgebracht. Kaum waren die Bücher fand. Jept dachte der Palatin daran, der S­öhenpifchen Bibliothek, um­­­­­bäude fehl Curse zu der Errichtung anderer Institute Zuerst befanden sich die Sammlungen des jenigen war; dort wurde am zen und Alterthümer empfing das hörden und fühlten, die Bibliothet mwärtigen Standorte bliothek nebst trug von da Unterfommen Palatin, vor scientiarum zur Errichtung Leminare, sind erst ordines auf Kosten 1306 von bei, verlegt, wo ferneren Wanderungen wo später Bibliothek wegen des Herannahens Palatins und des Jahres auf ihren vorigen Plägen wieder aufgestellt, des jenigen Seminars in das damalige Gebäude zu ähnlicher so langte der Hochschule, Art, die Anregung damals auch noch hinzugefommen, distributos exhibens der Geldente zu vermehren, der auch der französischen Truppen aug und die Bibliothek bewahren, einen bleibenden Standort ein­gab. Jahres 1805 das Nas des Nationalmuseums im Ges die fönigliche Curie Posonii eine Zeit bei der Statthalterei an; demzufolge wurde 1803 wurde Das Meiste auf Befehl lang in aber sie und bie des füniglicher Ber die Fünigl. Diese nach ihrem gegen­ ein

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