Pester Lloyd, September 1856 (Jahrgang 3, nr. 204-227)

1856-09-21 / nr. 220

Der Neichtrum des Banates, I Meft, 19. September. Die Gratifiz is eine unbiefreie Dis­senschaft, so möchte gerne in jenes verschlosfene Pförtchen Hineinguden, und all die verborgenen Zahlen und Ziffern aus ihren Verstehen heraus aus. Tageslicht Toten, Aber nicht überall wo sie mit ihrem Singer umklopft wird ihr gufgethan, ‚Die Menschen raffen sich einmal nicht gerne In die Karten schauen, und bewahren ein Geheimniß, wo es nur immer angeht. Dies sind die Schmierigkeiten, die ich aufthun, wenn es sich um den Ent­­wurf von Steuerliften , um Benu­tzung von Grund und Boden handelt, oder wenn der statistische Sammler das Materiale zu dem Gesammtbilde des Nationalreichthums zusammentragen sol. (­­Uebrigms macht siejept eine wesentliche Besserung in dieser Wiklcis­tung bemerkbar,und die Ursache davon ist in nichts anderem­ zusuchemale­n in den vielfältig sich kreuzenden Eisenbahnprojekten,in den Schlag auf Schlag sich folgenden industriellen Unternehmungen unserer­ Tage.Die Unternehmer von Eisenbahnen sind viel vorsichtigere Strategen als die Unte­rnehmer der weiland Krimmexpedition,die opfern ihre Thaler nicht so leichtsinnig wie die Anglofranken ihre Soldaten,sie relognotziren das Terrain nach allen Ecken und Enden,­ehe sie die wirkliche Operationen beginnen.Manches kost­­bare Materielle wird so der Statistik zugeschwemmt,und Gegenden die noch orts kurzem­ in mythischem Halbdunkel schwammen,liegen jetzt in voller Be­­leuchtung vor unseren Blicken ausgebreitet. Es haben dennach auch die»Eisenbah­nstreitigkeiten««ihre guten Folis gen.Freilich dürfen sie nicht wie in Neuenburg zu blutigen Konflikten führen,sondern müssen auf den Kampf mit Ziffern beschränkt bleiben.Die Ver­­theidiger der einen oder der anderen Strecke suchen die verborgensten Vortheile der von ihnen protegjrtensinie auszukundschaften,und wenn dann auch etwas übertriebene Behauptungen aufgestellt werden,so weiß man doch in den meisten Fällen so ziemlich,wo die Wahrheit liegt. Unter solchen Umständen hat sich auch das Banat,dessen ü­ppiger Natursegen bieher nur so oberflächlich und vom Hörensagen bekannt war­, der statistischen Forschung erschlossen;es haben sich allmälig die Daten zu­­«sammengef­unde­n,die ein genaueres Bild von dem Produktionsreichthume »dieses gesegneten Bodens sage­ benim­ Stande sind..Wir erlauben uns hier uich auf Grundlage uns vonliegender authen­ischer Quell­­en,die jährlichen Durchschnittsoziffern jener Produkte mitzutheilen,welche den Reichthu­m und den Segen den Banates bilden.Wir beabsichti­­gen,mit dieser Darstellung etwaigen auf dieses Gebiet bezü­glichen indu­­striellen Unternehmungen einen Anhaltspunkt zu bieten.Es ist hier von den­ Bezirken:Temesvár,Nenarad,Buzias,Cså­­«ko­va,«Lisppa,Versetz,Gen-Bekennt-Ein-Ki­­kinda,H­atzfeld,Lugos und Gr.-St.-Miklos die Rede.Folgende Ziffern ins getreine Vorstellung von der jährlichen Produktion geben Diesenannten Bezirke liefern nämlichi,966,555 WeizenWeizen,90,132Yk.Halbfrucht,19s2,603M­ern,157,493M. -Getfe,468,099M.Hafek,2,138,242M­.Kukur-Uz,1253M.Erbsen, 9,5­6M.Linsen,887M.Wicken,12,312M.Fisolen,Bohnen,2680M. Hirse und Msnerhirse,25,926M.Ruip»6,95,587M«.Erdäpfel,9798M. Noggen,79,490M.Rüben,14,866Pk.Obst,6603enviert Rei 6, 1«,055,988,8tr.Heu,Grnmmet und.Klee,1,464,0788.Stroh,11558. Flache,10,7177tr.­H­anf,1293tr.Leinsmann,98tr.Kopfen,778tr. Qel,4248tr­.honig,isäZthncisz53228tr.Butter und Milchpro­­dukte,47523tr.sk«a«se,68903tr.Schafwoll­,ZOSZtr.Seidenkokon 6, 81103tr.Tabak,1,764,094 Häunterhau­t,25,300 Klafterharteö und 6203 KistrJreiches H­olz.­­ Hier ist j­edoch zu bemerken,dahkn den m­eistensällen das wirkliche Produktioneqnantng diez hier angeführten­ Ziffern bei weitem übertrifft,eine Ueberzeugung,die mans sich dadurch veerchassen kann,wenn man die unge­­heuren­ Produk­enuncissens ü­bersieht«,welch­e in den Emporialorten des Banates zusammen­strömen..Aber­ auch schon d­iese­ Erzeugni­sse,welche rinzig und allin Ende-Gebiet,der Landwirt­schaftsallen,repräsentiren in runder qulsezianeldriith von nahe an 24 Millionen.Bei unserer Berechs­­nung zs habe sinno zumsbeile die neuesten Notizungen der«Pester Kohn­­ha«’­kle«,t­eils auch die in den statistischen Arbeiten der PestsOfner Handels und Gewerbetammen angeführten Preise als An­­haltspunkt gedient. Mehr jedoch als die hohe Ziffer der einzelnen Produkte, muß die große Mannigfaltigkeit der Erzeugung überraschen. Obenan unter den Produkten des Aderbartees sieht der Weigen, welcher in sämmtlichen Bezirken mit gleichem Erfolgs angebaut wird , denn der fette Boden in ein Segen beg ‚gerammten Banates und er wird, erst durch, die unfruchtbaren mit fliegendem Sand bibechten Steppen der Militärgrenze, unterbrochen. Der Weizen ist auch der michtigste usfuhrartikel dieser Gegend ,und er ist es, bei dem Banate die Bezeichnung der „Borrathetammer der Monarchie" verschafft hat. Gerfe, Hafer und ató gedeihen gleichfalls in großer Menge. Savad in die Hanf u őledgeproduktion, Korn und Erdäpfel werden wohl nur wenig angebaut und das Heine Graner Komitat bringt die meiteren Artikel in größerer Menge hervor. Der Tahbafban if nur in den Bezirken Neuarad und Hapfeld im Schwunge. Hingegen ist das milde Klima des Banates, welches mit dem des sambardische venetianischen Königreiches verglichen wird, auch dem Reisbau und dr Seidenzucht günsig. Reis, welcher früher in großen Mengen erzeugt wurde, wird fehr noch im Egalovaer Bezirke ange­­baut. Die vom General Merkter wiedereingeführte Seidenzucht beschäftigt zum Theile den Berfeber und Csárovaer Bezirk, findet aber in der Mili­­tärgräfige einen größeren Anklang. Der Wein, für den wir gewiß eine­­­art niedrige Ziffer angefügtt Haben, gehört mie ale Weine der ungarischen Ebenen nicht zur vorzügb­chen Qualität, tropddem haben der rothe Wein > Weis der weiße Wein von Berfeh und Szilas einen, Namen im ülte. Wir bemerkten tie obigen Ziffern über die Produktionskraft des Banater Bodens seien in den meisten Fällen zu nieder angegeben, und beriefen uns hiebei auf den Propustenverkehr der­­ dortigen Handelsstädte, der auf viel größere Mengen der Erzeugung f­liehen läßt. Nachfolgende Tabelle möge zur Bestätigung unserer Ansicht dienen. Der Umfag an Aderbauprodukten , den Emporialorten des Banates und der serbischen Tojmovídjaft ist nach ehender . Der Umfag in Weizen, Halbfrucht und Korn ist demnach noch einmal so groß, wie die weiter­ oben angeführten Produktionsmengen. Breilic sind in unserer Tabelle auch die Erzeugnisse der­­ Barska inbegriffen, dafür aber kamen hiebei die Duantitäten nicht in Betracht, welche den Bedarf der Pro­­duktionsorte zu deden bestimmt sind und mithin gar nicht auf den Markt gelangen. Unter den angeführten Emporialorten nimmt Te­meswär den er­­sten Bla; ein. Der Käufer findet hier die größten Borráthe aufgestapelt, und der Transport begegnet mit Ausnahme der Wintermonate seinen erheb­­lichen Schwierigkeiten. Neu Becse ist der zunächst bedeutende Markt, der von der Bega-Regulirung einen noch höheren Nutschwung erwattet. Baja ist durch seinen bequemen Einladungsplan beliebt, und es­ strömen hier die größten Duantitäten von Hafer, Halbfrucht, Heu und­ Stroh zusam­­men, vorausgefügt daß die umliegenden Ebenen nicht unter Wasser stehen. Aparthin ist das Mefla der Gersle. M-Theresiopel­if­ale Markt nit so bedeutend, als man nach den ungeheuren Produktionsmaffen, die­ fein weit ausgedehnter Hotter, erzeugt, fließen­ sollte. Die hiesigen Produzenten führen ihre Waaren zumeist­ nach Szegedin oder­ Baja, Gin AltBecse Liegt der Handel seit der rechten Tellersbrunft danieder. 2ippa leidet an dem seichten Bette der Maros, die hier Feine Sc­htschiffe tragen kann. Bu­g 0­8 nimmt zum größten Theile jene Käufer auf, die ihre Waare nach Siebenbürgen verführen. In Gr. Becsterefk ist der Markt am reichlichsten mit Kukuruz, versehen. Als günsige Einfaufszeit eignen sich für Szanáb, Esanáb, Baja, Eservenfa, Berbág, Gr.-S­.-Mikloge und Alt-Berse d­a­s ganze Jahr, für Temesvár, Neu-Berse und Gr.-Bersferef die Mo­­nate September, Oitober, April und Mai, für Neu- Arad, Gr.-Kitinda, ECgafova und Perjamos der Winter (doc­h­ in Bezug auf mehreren Ort für die Ausfuhr der Sommer zu empfehlen), für Neufap, Zenta, Apathin und C­hanizsa der Herbst, für Zombor bag Frühjahr, und endlich für Kula Herbst und Frühjahr zugleich. Die oben angeführten Daten geben einen Begriff von dem Segen, der den Boden des Banates auszeichnet, aber ein Bild des gesammten National­­reichthumes haben mir mit ihnen keineerwegs entrolt. So wurden bei­­spielsweise die Schäbe, welche das Innere des Bodens birgt, die zahlreichen Produkte des Bergbaus, so­wie der Neihthum an nußtragenden­­ Thieren mit seiner Silbe erwähnt,­­ 4 in Wien. X. Wien, 18. September. Die hier tagende Naturforster­­sersammlung Hat bis heute zur Ankunft neuer berühmten Gäste äußersh an Glanz gewonnen. Unter den Angenommenen nenne ig noch, meinen früheren Bericht ergänzend, den Geologen Bernhard Cotta, f. sächsischer Professor aus Freiburg ; Professor Braun, Botaniker aus Ber­­lin; den Mineralogen Harder, aus Dorpat; den russischen Staatsrath Sinterin, aus Kiew, welcher im Namen der vrussischen Regierung der Bersa­mmlung beiwohnt; Dr. Degeg, Redakteur der „Allg. Zeitung”; Dr. Challende, Profesor aus London; Hofrat­ Dr. Stefenius, der berühmte Chemiker aus Wiesbaden ; der berühmte Gerichtshemiker Dre­ffle, aus Paris; den Botanik­ Moguin-Tandon aus Paris, die Professoren Tyndell aus London, Frankland aus Manchester us­­w., welche Namen Ihnen zur Centge anzeigen, daß wirklich bedeutende Namen und aus allen Gegenden Europas die Versammlung mit ihrer Ge­­genwart beehren. Bis­weilen waren 798 Mitglie­der und 759 Theilnehmer, im Ganzen also nicht ganz 1600, eingeschrieben. Es is aber auch wirklich dem Himmel zu danken. Das­seine größere Anzahl von Personen theilnimmt, denn die Mitstände, melde bei der jebigen Zahl Leider schon so zahlreich hervortreten, hätten dann wirklich, einer peinlichen Unzufriedenheit Raum gegeben. Die Geschäftsleitung if in unpraktischen Händen, und die Ber gfügungen, welche der gesammten gelehrten D­ersammlung bestimmt waren, werden nur einem Theile zu Theil, so ist Die Hälfte der Mitglieder und der Theilnehmer bei der SKartenvertheilung zum Theatre pare& Teer ausge­­gangen. Indem sie ohne offene Ankündigung blos unter der Hand, allerdings mit Sorzugewerfer, ja ausschließlicher V Berücksichtigung der ausländischen und provinziellen Gäste, vertheilt wurden, daß aber auch von den Lehrern aus Mangel der Kenntniß von der Vertheilung leer ausgingen, versteht si von selbst; ebenso, da aus d­iesem Grunde die Unzufriedenheit eine allge­­meine ist. Cleig das erste Hefteffen beim Cyerl am Dienstag zeigte den Mangel an Vorsicht von Seite der Geschäftsführer, verschämtheit von Seite eines­ Wiener Gastwirthe. Das Kouvert foftete nämlich 2­­. M. und beschlossen, nicht mehr beim Sperl offenen Verschwörung war auch die gestrige Reunion sehr schwund besucht;. in einem einzigen Saale waren die Tische befebt, in den Bezahlung des werben für mehrere Stücke, die er in der Garderobe In den Sektionsfigungen, felt und für zu speisen. In Sie, sehen daher, daß mung xefultiven Tonnte, andern. Sälen harrten und fo geht fie nur eg den Ueberfluß von Un­ viefes Geld erhielten die Gäste eine bürgerliche Sonntagstoft mit Gans als einzigem Braten, wobei das Diner noch dazukfc­echt zubereitet war ; allgemeine Entrüstung von Geste der Säfte war das Resultat dieser Behandlung und Folge dieser es mwurde 1 fl. EM. zahlen, wie zwar derart geschehen wie darin, daß in melden: sich ob es daß nur gegen bie ausgefolgt wurden! Teine gemüthlie GStim­­sehr unruhig her, was namentlich darin seinen Grund hat, daß seine genaue Normativbestimmungen erlassen wurden , wie lange Zeit Jeder vortragen könne, dem Manuskripte vortragen dürfe, was nun er nur frei erst durch Absta­mmung entschieden mußte, während die Fremden, darüber unbelehrt, mit leidleibigen Manuskripten erschienen sind; täglich Das Präsidium wedje daher immer ungeübten Händen anvertraut is. Ich könnte manche ermögliche Geschichte erzählen, doch unterlasse ich aus Rücksicht für die gelehrte Versammlung. Die Vorträge in den einzelnen Sektionen sind mit wenigen Ausnahmen, die von wirklich bedeutenden Männern waren, von der fraffen Mittelmäßigkeit inftirt, weil hier die unbedeutendsten Persönlichkeiten der „gelehrte Reden“ floriren zu können glaubten. Doch ich bredje meine Detailfgl­verungen ab, die eben Fein glänzendes Bild von den Zuständen, die Versammlung befindet, geben, der Wahrheit gemäß sind. Ich bemerfe zum Schluffe nur, daß Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien­­. Hier dur­forfher und Herzte jeder zahlreich vertreten sind. u. fl. wer wird auch so es thatsächlich ganzen Betrages Sie dürfen jedoch glauben, daß die so wie einfache sie vergebens ihrer Herren, Stleichungsftüde aus solchen Intonvenienzen , gibt, aber aus a­­­­n­­­ne­hm­ RER or Stimmen über den Landesful­urs Kreditverein für U­ngarn. X Wien, 19. September. Am. Der von Ihrem Blatte mit Konsequrenz befürwortete Landeskulturkreditverein nimmt gegenwärtig auch hier vorzugs­­weise das offenkliche Interesse in Anspruch, in der Ich glaube Ihnen nun die angenehme Mittheilung machen zu können, da f die d­iesem Institute feindlichen Ergießungen „Oesterreichischen Jung repräsentiren sondern ganz andere Motoren haben, deren Tischfeit begründet IV. R. von der oberen Donau, im September. Wenn­ der von Ihrem Blatte so rüstig aufgenommene Kampf zu Gunsten des Lan­­dbeseulturs Eredpit-DBereines für Ungarn selbstver­­ständlich auch bei uns hier. das lebhafteste Interesse erregt: so weiß man es Ihnen besonders Dant, daß Sie zunächst die beiden vorgeschobenen Bedenken der Gegner — die plößliche Burht vor fremden Kapitalien und die Besorgnis, durch Hebung der ungarischen Agrikultur die Staatseinheit Oesterreichs gefährdet zu Sehen! — gebührendermaßen ad absurdum ges führt haben. Die Debatte ist dadurch von den an ihr Flehenden und, wenn der Ausbruch erlaubt ist, Fark nach Versonalien fehmedenden Schladen gereinigt worden, so Daß sie sich nunmehr ausschließlich dem Kern der Sache zuwenden kann. Dieser aber schh eint ung, so wie die Dinge heute liegen, einstweilen in der Vorfrage zu bestehen, ist die seit dem 1. Juli in Shätigleit getretene Hypothesenbant, selbst bei dem besten Willen, über»­haupt im Stande, den Geldbedürfnissen­­ des ungarischen Bodens zu ge­nügen? und, wenn nicht, TAßt sich von dem neuen projektirten Vereine ein den saterländischen Interessen heilsameres Truitai erwarten? Dag ist eine Frage, die sich gar wohl sine ira et studio prüfen und nach dem Normativ der Hypothesenbanf, so­wie nach dem allerdings ziemlich embryo­­nischen „Regulativentwurfe“, der in den „Erläuterungen über den 2.­C.­­E.-B. für Ungarn“ enthalten ist, auch mit Leidlicher Sicherheit beantworten läßt.» Fällt die Entscheidung gegen die Zulängliäkeit der Hypothesenbanf allein für den in Rede stehenden Zweck aus: so kann nur vorbeiralte Böswilligkeit daraus einen Vorwand schöpfen wollen, dem absoluten Stumpf­­sinne einzureden, wir mollten Die mohlthätigen Wirkungen wegleugnen, welche die finanziellen Mairegeln der­iechten zwei Jahre auf Gewerbe, Handel und Aderbau ausgeübt. Wir verfemnen jenen Einfluß,­und­ den guten Willen der Regierung im Gegentheile so wenig, daß mir in dem 2.-E.-E.-B nur eine weitere Ausbildung der jüngsten genialen Schöpfungen, ‚nur eine Ergänzung, aber allerdings ein für den ungarischen Grund» befis no­th wendiges Komplem­ent der Wiener Hypothetenhaut erbliden. Mäßige Chapungen — Schäbungen, die absichtlich weit Hinter „Der Wahrheit“ zurückleiben, um jede Anklage Der Medertreibung von vorneherein abzuschneiden — veranschlagen das Bed­ürfnis nach Hypothesenkapitalien in der gesammmten Monarchie auf mindestens 1000 Millionen. Die Ansich, es könne demselben durch die 40 Mill. Baarfonds und 200 Mil. Pfan­­briefe entsprochen werden, mit denen die Hypothesenbank operirt, muß also jedem Sachkenner mehr als naiv erscheinen. Und gar erst Die Behauptung, bei so enormer Nachfrage und so spärlichem Angebote könne Die Konzessio­­nirung eines auf Ungarn beschränkten Institutes mit einem Stammkapitale von 25, später 50 Mill. und mit der Erlaubnis, etwa für 2—300 Millionen Schuldobligationen zu emittiren, eine Die Existenz jener Bank gefährdende Konkurrenz hervorrufen und somit dem Ganzen mehr schaden, als dem einzelnen SFronlande nüben ; sie zeugt Hon einer zu ungeheuerlichen Voreingenommenheit, um eine ernfliche Widerlegung zu verdienen. Und gerecht, aber nicht zugegeben, der 8.-6.,C.-®, verdrängte die Shätigkeit der Hypothesenbank gänzlich aus Ungarn, was weiter? Es bliebe ber Tehteren darum immer noch eine Kundschaft, deren Minimalbedürfung man auf 600 bis 700 Mil. fah­ren muß und zu deren Befriedigung nicht über 240 Mill. vorhanden wären! Man höre also auf, uns mit Gespenstern Ang­­fligen zu wollen. Gerne sei es von uns, der Hypothesenbant aus ihrem bisherigen ge­­ringen Umfabe, 326,000 fl. Darlehen binnen dritthalb Monaten, einen Barmwurf machen zu wollen. Aber man rege sich Die Statuten der Hy­­pothesenbant unbefangen an, und beantworte dann unparteiisch die Frage, ob die Unzulänglichkeit ihrer Thätigkeit nicht zum großen Theile eben aus dem Umstande h­erzuleiten ist, daß sie allein mit einem völlig unzu­­treibenden Kapitale der allgemeinen Nachfrage entsprechen sollte. Dürfen wir uns, einer solchen Situation gegenüber, noch wundern, daß die Bank alle Mit­­tel aufbot um die Nachfrage zu befehränten? Und darf man eg ihr fe­st als tung” niht die Aufbauungen der hohen Antrieb nit suchen if. zu angedeihen thut, Big." was aber, unwahrscheinlic Da man so glaubte in nun weiß, minister der ín der Zehtern Loyalität für Handel und Gewerbe, als läßt, welcher ihr feiner Schöpfung, ersprießlichen if, man zur aus den auch die Intentionen der­­ ver Renngase daß Se, etablirten beim Erzellenz au Zet­­erster Finanzvermal. „römischen Kaiser“ der Herr seinen erwähnten Artikeln der Finanz­­, Defterr, der Wi­k- österreichischen Kreditanstalt Dienstleistung an noth . hohen Schuß h. Finanzverwaltung herauslesen zu müssen, wie man mir versichert, feinesmwegs in fen tönnen­ den Ein Stiergefecht. * Aus Bayonne, 15. September, wird ber „RK. 3." geschrieben: Diese kleine Grenzstadt wimmelt von Fremden aller Zungen und macht vortreffliche Geschäfte. Die Gasthöfe sind vollgefüh­rt, und jeder vorhandene Winkel wird auf das vortheil­­hafteste verwerthet. An den Läden gibt es Käufer, im Theater Zuschauer, auf­ den Deligenten und Handel und Gewerbe preisen den Aufenthalt des kaiserlichen Paares in der Nähe. Gestern (Sonntag) waren die Straßen mit dreifarbigen Bahnen ge­­schmüct ; denn der Kaiser und die Kafserin­ kamen zu dem Stiergefechte, das hier in der Nähe, im Zirkus vor St. Esprit, abgehalten wurde. Doch war dieses Spiel nichtssagend, von französisch blaffer Barbe, ein Spott der vielen Zuschauer von der pyrenäischen Halbinsel ; indessen hatten wir nur das Vorspiel von zwei großen Kämpfen ganz im spanischen Zuschnitt, welche am 21. u.22. Sept. stattfinden werden. Bei hingeriffen. Frankreich bieten dorei und fünf Banderillerog. Madrid zur Winterszeit sollen, wie ein Diadriver Enthusiasten zur Bewunderung jenseits der Pyrenäen populär zu machen, als die Unternehmer nur wün­­ein lange entbehrtes Vergnügen zu gewähren, Stier­­In demselben Zirkus mächtiger Anschlaggetter meldet, spanische Stiere und spanische Toreros wirken, darunter der berühmte Matador Ma­­nuel Dominguez, der in diesem Jahre die sich zeigen. Fünf Pica­­ben Shaffer und fein so ist eg die Beipflanzung der spanischen Boltsspiele auf französischen Boden, Im Ernste gesprochen, sol diese Unternehmung, jedenfalls von oben angeregt und unterflügt, eine Aufmerksamkeit sein, welche von Frankreich dem Nachbarvolte erwiesen wird. Man konnte sie ein Lettenftüd zu der Unterflügung nennen, melche von der Tatterfischen Regierung französischen Schauspielern zu Theil wird, geht dahin, die beiden Nachbarvölker einander die in des SKatfers so­ nahe als möglich zu bringen. Was Stanfreih dur eine solche Vermittlung — abgesehen von den Stiergefechten — gewinnt, läßt sich leicht berechnen; mas aber Spanten verliert, ist unberechenbar. Außer dem politischen Zweckk mögen die Stiergefechte in Bayonne noch den haben, der Kaiserin Wohl mag sie sich nicht ungern in die heitere Zeit zurückerlegen, so sie als jugendlich frische Erscheinung, die das Bolf von Madrid und Sevilla die „schöne Eugenia” genannt, in der Tracht andalusischer Bauernmäpncen diesen Spielen beimohnte, Omnibus so viele Passagiere. Noch zwei andere Matadore (Espadas) werden Wenn etwas im Stande it, dramatische Vorstellungen geben. Die Absicht [4

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