Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1856 (Jahrgang 3, nr. 226-252)

1856-10-15 / nr. 238

fg tás , Atr, & = Abendblatt des eft IAMN TAGE Ir RNBERgN Mittwoch, 15. Oktober. Rev, 288, Ül­­ Redaktiond- Bureau, Do­rotheagasse 9 Nr.12 im ersten Stod. RT Teen Yen, 1856 , Heft, 15. Oktober. Weber das Befinten Gr. Taiferlicen Hohlit des Herrn. Erzherzog Albrecht, Generalgouverneurs von Ungarn, legen folgende Berichte vor: Die amtliche "P. D. 3." schreibt: „Das Tuß­­leiben Dr, Tatferlichen Hoheit des Durchlautigsten Herrn G Erzherzogs Albrecht, — wennglei zu seinen nahtheiligen Besorgnissen mehr Anlaß bietend, — hat bisher in der Heilung nicht mit jener Schnelligkeit Fortgang genommen, welche man ursprünglich annehmen zu konnen fi berechtigt glaubte; denn troß der fortwährenden zweckmäßigen Ärztlichen Behandlung konnte der hohe Patient fest dem erlittenen Sturzge vom Wagen Bis zum­­­ugenblice den beschädigten Zug noch nicht gebrauchen, Höchstverfehle mußte seither ununterbrochen eine [ter­gende Stellung beobachten und erst am 11. b. ward für wenige Schritte der erste Ochversuch angestellt; — nach den ärztlichen Anordnungen dürfen mn wei­­tere Verfuche nur succesise mit Tagesintervallen sich folgen und somit kann erst in einigen Tagen die gänzliche Herstellung Gr. Tatterlichen Hoheit ausge­­sprochen werden. Mit Ausnahme des Zußleidens ist jedoch das Höchste Befinden vollkommen befriedigend.’‘ Die und so eben zugegangene „autographische Korrespondenz‘‘ schreibt: „Der Zustand Sr. Tf. E. Hoheit Herrn Erzherzogs Albrecht ist wohl nicht bez­­orgnißerregend, doch bedarf der Fuß io einiger Schonung, und nüthiget das Uebel Se­­kaif, Hoheit das Bett zu hüten.“­­ Sicherung erhalten, wollte willen, daß und daß angelegten Kapitalien früßt, reiche und Englands die Hauptstadt daß die Gesandten Brant­­des Königreiches beider Sizilien verlassen und die Beziehungen mit dem dortigen Hofe abbrechen. Die Kreditanstalt hat Heute, wie man auf der Börse erzählte, Dronteffen getauft, um den Kurs derselben zu behaupten, allein tropdem braucht seine in österreichischen Bahnpapieren Die Bank ist zwar diffiel und der Esfompte deshalb auch sehr hoch. Privatestompteurs, die vor drei Monaten froh Tompt­ren, ziehen waren, egt Man­if nicht yatier nicht gestanden und ängstlich daß doch gibt sein wahres Wort die Gesandten die Slotten ausgelaufen zu sein zu er­beute feien, ohne Besorgniß für den nächsten Mitimo, daran ist. Das Gerücht Ein anderes Gerücht der Westmüche von Neapel abberufen wurden allein man erwartet mit jedem Augenblicke, und fürchten, für Nordbahn sind ist zwar jedenfalls in Europa Fein rentableres Papier, mit 5 ihre Gelder ein und verlangen 10—12 pl, zu wer­­der Pri­­shon einmal unter Pari­pEt. Ministerialschreiben an das Gründersomite der Theisbahn. Se, 8, Apostolische Majestät Haben mit vlerhöchster Entfälie­­‚fung vom 28. September 1856 dem Herrn Georg Grafen von Andrasfy als erstem Konzessionewerber und den si anschließenden Herren und zwar: dem Durchlauchtigsten Prinzen Koburg- Gotha, Herzöge zu Sachsen, Sr. Durd, laut dem Fürsten Paul Esterházy, dem Herrn Grafen Georg Apponyi , dem Herrn­­ Grafen Julius Apponyi, dem Herrn Grafen Johann Barkóczy, dem Herrn Johann von Rochus, Sr. Durdlaunt dem Fürsten Ferdinand Bregzen­­heim, dem Herrn Grafen Emil Deffenffy, dem Herrn Mari; von Haber, dem Herrn Samuel von Haber, dem Herrn Grafen Franz Hunyady, dem Herrn Grafen Georg­­ Karolyi, dem Herrn Grafen Stephan Kärolyi, dem Herrn Paul Freiherrn von Sennyey, dem Herrn Grafen Stephan Szirmay, dem Herrn Ladislaus von Szögyenyi, dem Herren Grafen Joseph Trautmannsdorf,­ dem Herrn Grafen Johann Wal­dstein, dem Herrn Grafen Christian Waldstein, dem Herrn­ Grafen Anton, Wenkheim, dem Herrn Grafen Karl Wentheim,­­ dem­­ Herrn Grafen Rudolph Wentheim, dem Herrn Ludwig von Wirkner, Dem Herrn Grafen Franz Zichy, dem Herrn Grafen Heinrich Zichy und dem Herrn Eduard von Zaedenyt die definitive Konzession zum Baue und Betriebe einer Lokomo­­tiv-Eisenbahn : 1. von Pet nad Miskollez; 2. von Mistolcez; nach Kafdau, 3. von Mistolcz über Tolaj nach Debreczin; 4. von Arad zum Anschluss an die Eisenbahnlinie . Szolnot-Debre­­cin auf einem Punkte zwischen Püspoll-Ladvany und dem Tinten Theilufer, aller gnädigst zu verleihen geruht. — Was die angefuchte Fortführung der Bahn von dem ad 4 erwähnten Punkte an die Mett-Misfolczer Bahn anbelangt, so wurde den Herren Konzessionswerbern gestattet, nach vollständiger Ausarbeitung des Projektes wiederholt um die allerhöchste Konzessions-Erm­eis­tung für diese Strecke im Wege des Handelsministeriums einzuschreiten. >. Ferner haben Ge. E apostolische Majestät zu genehmigen gerußt, das den Herren Konzessionären auch die im Rate befindlichen Staatseisenbahn- Strecken von Szolnor nach Debreczin und von Püspokk­as­vany nach Gro­ßwardein zum Ausbaue derselben unter den in der Konzessionsurkunde festgestellten Bedingungen überlassen werden. — Auch wurde den Herren Konzessionären bis zu dem Zeitpunkte, von welchem die Zin­­sengarantie durch den Staat zu beginnen hat. Die Befreiung von der Einkommensteuer gestattet, so wie während der Dauer der Bauzeit die Befreiung von der Hälfte der je­weiligen Zoll­­gebühr bezüglich der Werkstätten- Einrichtungsftüde, der Locomotive und Eisen­­bahn­wagen für die Tonzerftonirten Eisenbahnstreben, insoferne diese Oigenstände aus­ dem Auslande zugeführt werden sollten. Műdfiátíth der Schienen wurde jedoch Diese Befreiung von der hal­ben Bollgebühr auf die Hälfte des Bedarfes jedes einzelnen Baujahres und im Ganzen auf ein Duantum von 800.000 Zr. beschränkt. Indem ich die Herren Konzessionäre vorläufig von Dieter Aller höchsten Beschlagfassung in die angenehme Kenntniß seb, füge ich nur noch bei, daß Ihnen die der Allerhöchsten Namensfertigung noch zu unterziehende Konzessions­­urkunde seinerzeit zusommen wird, Wien, am 30. September 1856. ’erweisen, Spekulanten miürbe Zoggenburgm pe: — Den in diesem Affenflüde enthaltenen Konzessionen haben wir noch die, aus verläßlicher Privatquelle uns zusommende beizufügen, die nämlich hin­­fiptlich des gleichfalls bewilligten Höheren Baarentarifes, u. a. in der 1. Klaffe: 1a, im der 2. Maffe 1%,, in der 3. Klaffe 21, tr. per Str. und Meile. 14. Oktober, Dumpfe Gerüchte, die sich Hinterbrein zumeist als grundlos werden von der Soutremine um Die Go ‚wurde heute z. B. mit Bestimmtheit versichert, telegraphische Depesche des Inhalts bekommen, ein großes Bankhaus habe eine daß in Paris Unruhen ausge­­wohen, in deren Folge der Belagerungszustand über die Stadt verhängt wurde. S Habe mich jede an geeigneter Stelle informert und die beruhigende Der­ | Y. Wien, zu­ machen und die Kurse noch ausgesprengt, tiefer zu brncen. 3 Telegraphische Depesche Der „Defterr., Korresp.* K­onstantinopel, 8. Oktober. Der Hetman in Betreff, der Or­­ganisation der Landesvertretungen in den Donaufürstent­ümern ist erschienen; von der Union ist darin seine Rede. Man hält hier einen Mi­­nisterwechsel für bevorstehend. M­eshid Pascha wird als fünfziger Groß­­vetter bezeichnet. Für das französische Sefirmwander im Schwar­­zen Meere sind neue Lieferungen ausgeschrieben worden. % West, 15. Oktober. Der gestrige „Moniteur” enthält die vollstän­­dige Liste des auf dem Grabe des O’Donnell’schen Kabinets errichteten neuen s pantischen Ministeriums: E38 sind dies Namen, welche lauter als Thaten die neue Nichtung der spanischen Regierung andeuten, Narvaez, der Sieger des Tages, ist Sowjei­spräsident, Hidas, Reuferes; für die übrigen Departements : Leifes, Nocedal, Arrazola, Urbi­­sfondo, Lerfundt. Sanz ist zum Gouverneur von Madrid, Pezıelv­a zum Chef der Kavallerie ernannt worden.­­ Sanz und Pezuelo,­ zwei Generale­ieutenants, vertreten in der Armee die ertreffte Schattirung der Moderados. Der ‚‚Moniteur” meldet ferner, der Kaiser habe den Tf. Tt. Feldzeugmeister Stafen Gyulat in einer Privataudienz empfangen, und Die Abreise des preußischen Gesandten Grafen Habfeld nach Berlin, der jedoch In einigen Tagen zurückerwartet werde, Die Donaufürstenthümerfrage und­ besonders Die andauernde Okkupation derselben wird in der unwestlichen Presse vielfach ventilirt; auffal­­lend ist die Leidenschaftlichkeit, mit der sich ‚„Patrie” und „Pays Darüber äußern, daß Die Desterreicher Jemail und Ihraila befeht. Das­ „Pays“ sagt unter Anderem: » »Indem der Pariser Vertr­ag die baldige Räumung des ottomanischen Territo­­riums seitens aller occupiren dem fremden Streitkräftestipulirte,hat er diese Räumung keiner Fmge und keiner Schwierigkeit untergeordnet.Er hat nicht bestimmt,daß die Occupation beibehalten werden sollte,wenn die kontrahirenden Mächte sich nicht über die praktische Ausführung dieses oder­ jenes Punktes verständigen.Falls Schwierigkei­­ten in der Anwendung auftauchen und verschiedenartige Interpretationen sich kundge­­ben,so steht es dem wie vom unversammelten Kongresse zu­,dieselben zu entscheiden. Aber eine einzige Macht kann offenbar sich nicht aus eigener Machtvollkommenheit zum souveränen Richter dieser Schwierigkeiten machen.Sollte die österreichische Okkupation sich noch in die Länge ziehen­,so könnte sie noch Verwicklungen hervorruer,die zu ver­­meiden im Interesse aller Mächte ist. »Indem der spart sei Frieden die Donaufürstenthümer unter die Kollectiw Garam tieder Großmächte stellte,«hat er beschlossen,daß sie reorganisirt würden und daß man zu dem Ende nach bestimmten Formen die Wünsche und Interessen der Völker zu Rathe ziehe.Solange nun aber die fremden Truppen das moldau-walachische Territorium occupikem werden die sich feindlichen Parteien sich beschweren,daß sie einemeange unterliegen,der sich ihrer freien Meinungsäußerung entgegenstellt.Man wird der künf­­tigen Organisation ein großes Element der Dauerhaftigkeit entziehen-wenn man den Gegnern der neuen Institutionen den Vorwand leiht,daß der Wunsch der Bevölkerung durch die Gegenwart fremder Truppen beengt worden.«« Die,,Patrie­«sagt unter Anderm:,,Wahrscheinlich verlängert Oesterreich den Aufenthalt in den Donaufürstenthü­mern in Uebereinstimmung mit der Pforte,und m­eg sich auf die am 14.Juni 1854 abgeschlossene Privatkonven­­tion bezieht.Allein diese Konvention ist heute,nach dem Friedensschlusse, zwecklos.«(?) Dem Briefe eines in dieser Angelegenheit betheiligten Diplomaten zufolge wäre der Streit über Belgrad bereits unter der Hand entschieden,und Louis Napoleon habe selbst das Auskunftsmittel erfunden.Demnach würde die Stadt getheilt werden,so daß der ältere Theil der Moldau zufallen,der neuere Theil dagegen mit allen darin angelegten Anstalten Rußland verbleiben würde.­­ Der Herr TZIM. Horst Sal Schwarzenberg, Gouverneur von Siebenbürgen, ist auf seiner Reise nach der Moldau, insbesondere in Galak glänzend empfangen worden. Die besondere Aufmerksamkeit des Fürsten war hauptsächlich auf die Punkte gerichtet, welche die Eisenbahn von ihrem Aus­­gange aus Siebenbürgen nach den Donaufürstenthümern nehmen wird und der­­selbe Hat namentlich von dem Terrain Kenntniß genommen, dur) welches Die siebenbürgische Eisenbahn nach Galab geführt werden dürfte. Ueber Neapel liegt heute nichts Neues vor, und beschranken sich die eingelaufenen Mittheilungen auf Wiederholung fon dage­wesener Gerüchte. Da diese Angelegenheit für den Augenblick ein undankbares Thema scheint, be­­schäftigt fi Die Palmerston’she „Post" mit der Thronfolge in Örte- Genland. , Batern — heißt es — verlangt eine abermalige Revision der griechischen Berfaffung, um den unliebsamen Artikel, in welcher dem Thron­­folger den Uebergang zum nationalen Kirchenglauben Horsehreibt, Ios zu mer­­den. Oesterreich und Preußen, denen natürlich Die Ausdehnung des deutschen Einflusses im Orient am­ Herzen Liegt, haben, wie man vermuthet, sich an den

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