Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1857 (Jahrgang 4, nr. 99-123)

1857-05-16 / nr. 112

MMW Í Die einzelne ‚Ei Abendblatt des Petter Floyd. == a en) Revastions- Bureau, Do- Samstag, 16. Mai. ro. 218. . £ Die Nnsichten über das Befinden Ihrer kaiserlichen Hoheiten, der Durch­­laugtigsten Kinder Alerhöhst Ihrer Majestäten können, wie die amtlichen Blätter heute berichten, als befriedigend bezeichnet werden; das Befinden der Erzherzogin Gisella ist in der Befreiung und der Zahnungsprozeßt im Ber­­lnufer die Straifenanfälle Haben sich auf während des heutigen Tages nicht wiederholt, dagegen hütet Erzherzogin Sophie wegen Zahnfieber seit drei Ta­­gen das Bett. Ihre Majestät die Kaiserin haben auch den gestrigen Tag wieder in voller Zurückgezogenheit zugebracht, und nur gegen Abend wurde von den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften in das Pester Stadtwäldchen eine kurze Spazierfahrt unternommen. Se. T. ft. Majestät der Kaiser geruhten im Verlaufe des Vormittages mehrere Militäretablissements in elf der Aller­­höchsten Besichtigung zu würdigen; insbesondere waren es die Balerofaterne, das Tt. T. Militärschiffsamt, das Fugr­wefendepot und das Neugebäude, denen das Glas des Allerhöchsten Besuches zu Theil wurde. Im septeren hatten Seine Majestät der Kaiser auch die Artillerieschule einer eindringlichen Inspizi­­rung unterzogen, hielten Prüfungen aus den verschiedenen Gegenständen und geruhten am Schluffe den Turnübungen der Zöglinge Allergnädigst beizumahnen, welche hierbei so glücklich waren, durch ihre überraschenden vorzüglichen Leistun­­gen den Ausbruch der Alerhöchsten Zufriedenheit fs zu erwerben. Seine Tt. Tt. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entfehliegung vom 9. Mai I. 3. dem ungarischen Pensionsinsttute in Ofen die Nachsicht des N­efles von Zmweitausend Gulden an dem im Jahre 1850 erhaltenen Xerarialvorfhag Allergnädigst zu ertheilen geruht. Die Berhovina des Ungher Komitates hat, wie die „P. DO. 3." berichtet, aus Anlaß der Numndreife Sr. E. f. Apostol. Majestät be­schlossen:: mit dem Ergebnisse der corporativen Gemeindeanlehen aus den letten günstigeren Jahren von 8000 fl. Kapital einen Armenfond für den Bereznaer Stuhlbezirk zu gründen, welcher den doppelt unwohlthätigen Zinweg um­faßt, den, unverschuldet, in Noth gerathenden bäuerlichen Grundbesiger mittelst Kapitalsverleifung, den Erwerbsunfähigen durch Verabreichung von Armenportionen aus den Kapitalst­ufen zu unterstüben. Auch hofft die Berdho­­vina die Alerhöchste Gnade zu erwirfen, diesen Sicherungsfond dem Allerhöchsten Schuhe Ihrer FF. Majestät der allverehrten Landesmutter aller unterthaniaft überantworten zu können. Bereits sind die Statuten für die Verwaltung des­­selben von den theilnehmenden Gemeinden unter dem Vorsitz des f. f. Komitate­­vorstandes festgefegt worden.­­Durch den verlängerten Aufenthalt ihrer Majestäten in Pest-Ofen ist das Programm der Allerhöchsten Reise und Anwesenheit ih­­rer»Majestäten im Lande folgendermaßen verändert worden: »«B16 22.Mai dauert der Allerhöchste Aufenthalt in Ofens Pest zum 23. Allerhöchste Fahrt von Ofen nach Weißberingz24.Anhörung der heiligen Messe, dann von Jäßberény nach Szegedin;in Ketskemét,Nagy-Körös und Felegy­­háza kurzer Aufenthaltz25.von Szegedin nach Gyula;26.früh,theilweise Besichtigung der Körös-Regulirungsarbeiten,dann nach Großwardeinz27.Auf­­­enthalt in Großwardeinz28.von Großwardein nach Debreczin;29.von De­­brseczin nach Tokaj,und von da nach Tarczal;30.von Tarczalmaffin fuhr sic­h nach Tokaj,sodann per Gesellschaftsdampfschiff nach Szolnok,und gleich per Eisenbahn nach Ofen. Vom 31.Mai bis 12.Juni Allerhöchster Aufenthalt und am­ 11.Juni 1857 die Frohnleichnamsfeier in Ofen. ( Am 15.Juni von Ofen nacl)Stuhlweißenburgz14.Anh­örung der hei­­ligen Messe,so nach von Stuhlweißenburg ü­ber Zircz nach Veßprimz15.nach Anhörung der heiligen Messe von Veßprim nach Keßthelyz16.von Keßthely nach Körmend,mit Aufenthalt in Z.­Egerweg;17.von Körmend nach Oeden­­burg respekt.Wien mit Aufenthalt in Steinamangerz48.geruhende.Maje­­stät der Kaiser in Wien der Feier des e0jährigen9­tilitha«r-Maria-Theresien- Ordens-Festes beizuwohnen und sodann einige Tage in der kaiserlichen Resi­­denz zu Verweilen,worau­f die Fortsetzung der Allerhöchsten Reise ihrer Maje­­stäten im Lande erfolgtz 22.gegen­ Abend Allerhöchste Ankunft von Wienz 23.und 24.Aufenthalt in Oedenburg 3 25.von Oedenburg nach Esenstadtz 26. von Eisenstadt — Nachmittags Ankunft in Preßburg ; 27. und 28. Aller­höchster Aufenthalt in Preßburg ; 29. nach Anhörung der heiligen Messe per Eisenbah­n nach Szobb, Diner in Spolyfág. Abends nach B.-Öyarmath ; 30. von B.-Öyarmath nach B.-Szombath; 1. Suli. von R.-Szombath nach Rosenau; 2. von Rosenau nach Leutschau ; 3. von Leutschau nach Eperies; 4. von Eperies nach Kalıkau ; 5. und 6. Allerhöchter Aufenthalt in Kalkan; am 6. Besuch des Stiftes Stáfó; 7. von Kalıkau nach Mistolcz; 8. von Mistolcz nach Erlau über Gajó-Szt.-Héter; 9. von Erlau nach Ofen; 10. Alerhöchste Nachkehr nach Wien,­­ per Eisenbahn, Ueber Allerhöchst beabsichtigte Erfursionen nach Gran und Walben werden die Allerhöchsten Befehle folgen. Y Wien, 15. Mai. Ueber die Flucht des Bankb­eamten N., die ich Ihnen telegraphisch mitgetheilt, dürften wie hier so an in Pest über­­triebene Gerüchte im Umlaufe sein. Folgende Einzelheiten dürften daher den Sachverhalt in verläßlicherer Weise beleuchten : NR. genog als Kassier und Kontrollor großes Vertrauen, und mußte sich bei seinen Vorgelösten sehr beliebt zu machen. Er hatte einen Gehalt von 1500 fl., der sich mit der u­m wegen seiner Tüchtigkeit bewilligten Nemumeration auf 2200 fl. behob. Er lebte best­halb in glücklichen Familienverhältnissen, und war froh als Vater und Gatte. Unglückliche Börsenspekulationen scheinen ihm jedoch große Verluste bereitet zu haben,­­ worauf die Größe des vorhandenen Staffendefektes immerhin hinmeisen mag. Es ist zwar den Bankbeamten jedes Spiel an der Börse nachdrücklic verboten, aber Jedermann weiß, wie leicht ein solches Verbot zu umgehen ist, die leifeste Ahnung. Erst am folgenden Morgen, da die Frau des NR, mit der Frage kam, ob ihr Mann nicht die Nacht, wie dies zumeilen vorzukommen bracht, wurde der Verdacht rege. Ein Preis­macjung des Entwichenen gefeßt, Polizeirath 3. ist Seitens gemach­t. Politische N Rundschau, 16. Mai. Die vänische deutsche Frage ist in ein neues Stadium getreten, nach einer telegraphischen Devesche aus Ko­penhagen wurde die dänische Antwort an die deutschen Großmäcte am 13. 5. abgesendet. Dieser Thatsache gegenüber ist es interessant, was unter dem 12. b. aus Frankfurt über die Forderungen der deutschen Großmächte dem minis­­teriellen "Dresd. Journ." gefärieben wird . — „Man verlangt, heißt es in dem Schreiben, von Dänemark ein streng bundesrechtlich foriestes Vorgehen in der Berfaffungsfrage und [eg demselben seither noch die Möglichkeit, aus eigenem Antriebe zu einem solchen zurückzukommen. Gesch­eht dies von Seite Däne­marks nicht, so würde der Bund verfügen müssen, daß geschehe, was Däne­­mark verweigerte, und seine Verfügung würde selbstverstanden den seitherigen Forderungen der Großmächte entsprechen, melche Tauten : Disfussion der Ge­sammtverfasssung Durch die Provinzialstände H Iteins und Lauenburge.“ Die Nachricht von „Faedrelantet” vom 12. d. über das Erfranten des Könige Oskar, die wir gestern auf telegraphischem Wege erhalten, liegt uns heute ausführlich vor: „Privatbriefe aus Stocholm, berichtet das dänische Blatt, bringen die sehr betlagene werthe Nachricht, der König Oskar durch Mederanstrengung so ernstlic­hrank geworden ist, mag die Aerzte Sr. Ma­­jestät vorgeschrieben haben, sich aller Regierungsarbeiten zu enthalten und auf's Land zu ziehen. Zu gestern (11.) erwartete man dem „Aftonbladet“ zufolge, daß der König sich nach Drottningholm begeben werde. Der BVi­ekönig von Norwegen ist in dieser Beramlassung nach Hause berufen und man erwartet die Einlegung einer beigeordneten Regierung. — Da die Krankheit des Königs seit längerer Zeit gedauert und die Ausfeßung mehrerer Staatsrathsfigungen veranlagt hat, ist es Leicht, sich zu erklären, daß mehrere von den Geiegvor­­schlägen, welche in der Thronrede bei Eröffnung des Reichetages verheißen wor­­den waren, noch nicht vorgelegt worden sind.“ In Bezug auf den bevorstehenden Besuch des Großfürsten Kon­stan­tin in England hört man in den Londoner Klubs verschiedene Meinun­­gen ansprechen, die beweisen, daß John Bul’s Neigungen groß des Pariser Friedensvertrages seine großen Veränderungen erfahren haben. So wird der „Deutsch. Allgem. Ztg." geschrieben, daß der Londoner Gemeinde­rrab­ in einer geheimen Gattung betroffen habe, beim Ministerium die Ini­­tiative zur Veranstaltung von Empfangsfeierlichkeiten in der City nicht zu ergreifen. Das würde allerdings das Gerücht bestätigen Helfen, daß der Große fürst nicht die Absicht habe, London zu besuchen, sondern nach kurzem Aufent­­halt im WM Windsorfähloß die „Inspektionsreife” unternehmen werde und daß den Schluß derselben eine große Slottenremte in Spithead bilden werde. Aus Hongkong liegt eine telegraphische Depesche vom 30. April vor, dieselbe meldet: Truppen und Dampfer aus England und Madras sind bereits angekommen, doch fanden bisher noch keine neuen Militäroperationen statt. Hier und in Macao herrshht große Handelsthätigkeit, die Mandarine suhen den Ver­ehl zwischen Hongkong und Macao zu hindern, Beh Hat verschiedenen Drrtschaften starre Kontributionen auferlegt. Der Turiner „ndependente” will mifen, daß der piemontesische Ge­sandte in Florenz, Nitter 9. Bonicompagni, Se. Heiligkeit den Pap­st im Namen des Königs begrüßen werde. — Aus Neapel werden noch immer die sonderbarsten Nachrichten in die Welt gefhicht. So wird unter dem 2. 9. dem, wegen seiner wunderlichen­­ Korrespondenzen bereits berüchtigten „Courier de Paris” geschrieben . Unsere Regierung hat in diesem Augenblick große Angst vor den Muratisten. Der König fragte vor einigen Tagen im Gespräch einen General, was die Offiziere der Armee vom Prinzen Lucian Murat dächten. Der General, welcher ziemlich in Verlegenheit war, antwortete, die ganze Armee sei dem König Ferdinand völlig ergeben, und im Offiziersklub habe man noch vor furzemt eine muratistische Restauration als Thorheit und Utopie bezeichnet. Als der König das hörte, leg er den General alleinstehen, und am andern Tage wurde der Offiziersfluch auf Befehl des Königs geschlossen.“ Prinz Napoleon hat, wie wir schon gemeldet, vom König von Preußen den Schwarzen Adler-Orden erhalten; nun wird aus Paris telegra­­phirt, mag dem Prinzen von Preußen das Großkreuz der Ehrenlegion ertheilt wurde. Aus Wien vom 15. wird geschrieben: Se. Majestät der Kaiser hat die Gründung neuer Stipendien an dem höheren nautischen Kurse der Triester Akademie zur Gewinnung geeigneter Kandidaten für nautische Lehräm­­ter angeordnet. Derzeit sind in Folge Ministerialerlasses drei solcher­e Stigen­­dien von je 200 fl. Gesuche sind zur Einsendung an die Akademie in Triest bei derjenigen Lehranstalt zu überreichen, wo der Bittsteller seine Studien ge­­macht hat. Für das Unterrichtsunwesen hat die hohe Regierung im Jahre 1856 folgende Summen verausgabt, und zwar: für die Schulanstalten 527,025 fl., für die Studienanstalten 1,722,519 fl., Beiträge zu Schul und Erziehungs­­anstalten 605,165 fl. Der , B. 8." bringt wieder Nachrichten von den österreigischen Pilgern in’s gelobte Land, nach melden dieselben auf der Rüdreise von Jerus die von dem Entweihen R.’s hatte man im Bureau nicht mit dieser Mission betraut, N. lebte in seinem und hätte sein Mensch geahnt, daß die fehlenden 545.000 Gulden mitgenommen, meine Vermuthung, daß Börsenverluste die Ursache un­wahrscheinlig, abermals Er ließ eine Frau mit in guter Hoffnung war, pflegt, auf von 10,000 fl. Haufe That der einfach fähig er einer solchen drei hat ist sehr vor der ist Banf auf und juge­­Habhaft­ , der Nationalbank Kindern zurück, Schreden eine Fehlgeburt Flucht sparsam sei. Ob ge­wesen, Die er zweifelhaft und scheint nicht Arme,

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