Pester Lloyd - Abendblatt, September 1857 (Jahrgang 4, nr. 198-222)

1857-09-21 / nr. 214

— wurden­ zu befreien.Die Expedition war nicht von Erfolg gekrönt und inser Berlusti sehr schwer.General Lloyd ist von seinem Kommando entfernt, und der Befehl über die Divisionen von Dinapore und Cawnyore meldeten entdeet. Das 11 Uhr Vormittags in unglückich ausgefallenen Expedition Shefawall­i-Bataillon in Benares und Seflore schwankte, war jedoch noch bas untere Truppen sie verfolgten, denn wäre Das 63. Regiment Infanterie Eingebornet in Barampore ist am 1. August ent­­wafnet worden. Das 11. irreguläre Kavallerie­­und wachje sind ebenfalls entwaffnet worden. Der „Himalaya“ ritt es abgesegelt. — Diese Botschaft im zandsten am 11. September 1857, 10 Uhr Abends, hatte waffnet, ohne ihnen jedoch ihre Pferde abzunehmen. Im Uebrigen bestätigt diese Depesche Alles, mas­che auf unsere Batterien, die Wälle, wo der Feind Sie fodsten an Todten und Verwundeten. Leib­­ist am 10. August nach Mar General in Ale­­für den Earl of Blarendon hier eingelaufen. (Gezeichnet) M. Stopford, Kontreadmiral, Konsul Eratg“ Einer offiziellen, dem „India House“ zugegangenen Depesche entnehmen wir folgendes, als Ergänzung vorstehend mitgetheilter Regierungsdepesche : Alexandrien, 12. Sept. General Havelod war von Catnpore 25 Meilen ge­­gen Judnow vorgerüct, mußte jedoch nach Camwnpore umkehren, um Verstärkungen abzuwarten, und seine durch Cholera stark vermehrte Krankenzahl unterzubringen. In Agra war das Kotah-Kontingent sammt anderen Meuterern gänzlich zersprengt wor­­den. Der Berlust der Regierungspepefche Engländer bei der der früheren offiziellen Depefche ge betrug 200 Mann. In Midnapore hatte man eine Verfeht­örung, die Europäer ermorden, nicht entwaffnet worden. In Behar war Kriegsrecht proklamirt worden. In Kalkutta befürchtete man Unruhen während des Moharrumfestes, und deshalb sie enthält. Ueber die 3 Ausfälle der Beratung von Delhi berichtet der "Bombay Telegraph": Am 14. Juli wagten die Meuterer, 9000 Mann statt mit 4 Kanonen, einen Angriff gedecht von bis 2 Uhr Nachmittags, da kamen sie an die Front heran und wurden in die Stadt zurüsgetrieben. Unsere Leute folgten ihnen allzu hisig bis ein Kartätfchen, und Musfeten­­eröffnete. Unter Verlust an Todten und Verwundeten war schwer. Es bis zum Augenblick des feindlichen Rückzugs waren auf unserer Seite nur etwa 6 Mann getroffen. So macht unter Verlust 171 Metcalfebatterie unter dem Schu ihrer schweren Artillerie. Die von den G Stadt­­uwällen aus donnerte, ftürmen wollten, wurden sie von Brigadier Shomers in der Flanfe gepackt und ergriffen eiligst die Flucht, und nur durch ihr rasches Seriengeld vermochten sie ihre Kanonen zu retten. Unser Verlust war gering, doch wurden uns einige Offiziere verwundet. Unsere Truppen haben jegt nicht weniger als 23 mörderische Gefechte vor Delhi bestanden Er wie jemals, sie Tonnen den Seind flagen, und waren sie einer gegen andert, eber die Zustände in Delhi gibt bis 23. Mai verweilte, (im "Labore Chronicle") nähere Auskunft. Die Stadt war von den Sepoys arg zugerichtet worden. Gleich bei ihrem Eine­zuge hatten sie zu plündern angefangen , und D­aaren Bezahlung verlangten, und sie aus ihrer Ruhe mehrere Einwohner, den Soldaten vor der Stadt Zucerwerk zufehlet, um Diese aber haben vor den Engländern große Angst , hervorgebracht haben, ist gestört ein Indier, der daselbít vom 21. Mai niedergeschoffen. Am 11. Mai sprengten sie ein Pul­­vermagazin, wodurch sie sind gezwungen die Truppen bei Ausfällen anzu­­und Sournale die Nachrichten nicht ungünstig, und so betrübend­es Aufstand nun auch in Bombay ausgebrochen er in dieser Präsidentschaft seine festen Wurzeln schlagen wird, nachdem den Meu­­terern dort ihr wächtigster Bundesgenosse . Erfolge. Nena Sadib’s Gefangenen Nachrichten abzusch­wächen. Die Erbitterung fan­den viele Häuser beschädigt und gegen 500 Leute erschlagen wurden. Das Rauchen dauerte 3 volle Tage, und jeder Sepoy trug so viele Waffen fort, bag sie später um einen Spottpreis zu laufen waren; so eine Mussete um 8 Annas (10 Silbergr.) , ein gutes englisches Schwert um 4 Annas (5 Silbergr.). Diese von sich mit Schägen beladen, so daß sie vor lauter Silber und­ Gold nicht geben Fenntenz Andere dagegen darbten, und da die Reichen fich nicht schlagen wollten , fehlte es nicht an M­eibungen. — Die Prinzen des königl. Hauses gerettet die Einwohner verwünschen bie der Race der Engländer ausgefegt unbehaglichten fühlt sich der König, dem die Wenigsten geboren, binden Im Ganzen beurtheilen die englifgen it, find und die für gelieferte sie bei guter Laune zu sich oft einige Lappen um’s Bein, um als Verwundete zu gelten, und laufen wie sie nur sennen in die Stadt zurück, wer­den. Dafür verfolgen sie die Bürger und werfen Seden in’s Gefängniß gewußt, sie hätten Am 30. Suni herrfchte unter der Bejagung ein panischer Schre­­und hätten die Belagerer darum mit einem Fahnen Handstreich Herren der Stadt werben künnen, — Bon Disziplin — so erzählt dieser Augenzeuge — ist seine Spur. Die Kugeln schlagen in den Palast und die Prinzen haben diesen aus Angst längst geräumt. Nur der König gebt darin voll Schreden Über jede einschlagende Kugel. Der Eindruck, den die ausführlichen Berichte der Netherlandpost in London die Heberraschung, fehlt. Daß das Heine „belagerte Belagerungsheer”, wie es sie überhaupt vor Delhi halten und den Ausfällen der Befabung jedesmal siegreich die Spibe bieten kann, daß Agra und Ludnow aushielten, und daß von allen Seiten Berstärkungen heranziehen, wird als Beweis hervorgehoben, daß Die Ber- Hältnisse si nicht verschlimmert haben, daß die Krise bald überwunden sein wird. Dazu die Ankunft Sir Colin Campbel’s, die siegreichen Sortiäritte von Neil, Havelod und Courtland , die Niederlage Nena , das Aufgeben von Bithur, die totale Auflösung von Nena Sahib’s Heer, die Anhängb­aheit Hof telegraphisches Gerücht — den Fall Agras — betrifft, so Sahib’s — das Alles beredjtigt Groß ist andererseits die in Camnpore verübten Grausamkeiten hier hervorgebracht ist die rechte Hoffnung verschwunden, das werden Fannen. Die Erzählung von dem Blutbabe, das bieses Scheusal am Tage vor seinem Zusammenfloße mit General Havelod’s Heer unter den bisher verschonten englischen Frauen und Kindern an­­gerichtet hat, st an­fi) graufig genug, um den günstigen Eindruck der übrigen über alle voll Zuversicht, daß diese Schandthat erwischt und an der höchsten Palme auch fl, Daß der fich ist unbe­schreiblich und macht sich In den aber unwitigsten Vorschlägen Luft. Wie begreiflich gereicht die der „Post“ telegraphirte Botschaft vom Selbt­­morde Nena Sahib 3 diesem Blatte zur größten Befriedigung. Wenn aufgeheizt hätte, würde des Morgenlandes die Post sich gewiß weniger freuen, denn seine Selbst­­hinrichtung beweist ihr, das die fanatische Muth oder unwahnsinnige Herzigfugt der Rebellen endlich einer aufrichtigen Verzweiflung gerwichen is. D Inbessen ist die „Post“ das einzige Blatt, welchem der Telegraph diese große Kunde anver­­traut hat, und wir wollen vor der Hand ihre Bestätigung abwarten. — Was ein anderes erklärt „Daily News" dasselbe unter Anwendung haltbarer Motive für uns mahrscheinlich. Das Gerücht dürfte wahrscheinlich, wie Mir and sehon oben angedeutet haben, durch eine Namensverwechslung entstanden sein. Die von der "Limiester Big­" mitgetheilte "Weberlandpost enthält folgendes : Die Meuterei in Dinapore wird hauptsächlich der Nahlättaf ST gb ‚zur Last gelegt. Die abgefallenen­­ Regimenter in ER­RT se amd Zeit verdächtig ; allein der General verschmähte alle Warnungen, versäumte es, sie zu ent­waffnen und verließ im entscheidenden Augenblick die Station. (Der General ward bekanntlic abgefegt, D. R.) Aus Agra vom 16. Juli wurde berichtet, das die Eurne pier im dort mit Munition und Prosiant für 6 Monate ver­sehen waren. Sie beherrschten die Stadt und die Skantonitzungen vollständig. Ein Theil­ der Meuterer war nach Muttra abgezogen, weil sie Feine Kanonen von freiem Kaliber hatten, um das Fort von Agra anzugreifen . Dagegen war dag­ab­­a­ki um fjte jet 10 a dort. 3wischen­­ Agra und Camwappre er v­ollständige Anarchie; jedes Dorf Wlandert t sol­ es mi ve Gegend ék erat wieder zulie­fern. Feb APERÁa VAGVA Arne er sogenannte König von Delhi hat eine Proflamation an seine Trup­­pen erlafen, worin er ihnen aufträgt, jeden Sith und A Denbhabger ihie ni Ichlagen, ein Befehl, der den Engländern ihre Aufgabe erleichtert, indem er ihnen die Dienste der Siths sichert. Ihr hervorragendster Häuptling hat auch bereits von der Regierung ein Kommando erhalten, und es wurde ihm in den ersten Tagen des Au­gust vom Generalgouverneur ein kostbarer Ehrenfäbel verliehen. Andrerseits hat Lord Sanning an den Statthalter der Nordwestprovinzen die Ordre erlaffen, nach dem Kalle von Delhi dem König und heffen Familie Fein Bersprechen irgend einer Art zu leisten und sich mit ihnen überhaupt in gar keine Verpflichtung einzulasfen, sondern sie in strenger Haft zu halten. Der Generalgouverneur hat eine Proklamation erlaffen, worin er für Einbringung von Meuterern und Deserteuren der einheimischen Armee, so tvie von D Verführern zur Desertion, und für Anzeigen, die zur Einbringung solcher Verbre­­cher führen, Belohnungen anregt. Auch sind in Kalkutta, aus Anlaß der bevorstehen­­den mohamedanischen Bett- und Wehertage (Mohurrum) umfassende Vorsichtsmaßregeln Pl­­ans A­ke ven­el­t, den Briefe aus Porsten zur Lnterliit­­er Rebellen aufgefordert haben sollen, habe, heißt es, Ri­t­­­gierung von Bombay eingehändigt, ei­nn en­ner vorstehenden Mittheilung möge nachstehende Aeußerung eines in Ir­­land unter dem Schuße der englischen Peerfreiheit erscheinenden Journales fol­gen. "Freemand Journal" sagt : „Süßer als die Stimme der Liebe ist die Nachrigt von Englands Niederlagen für Die Brust des irischen Balles, Kein englisches Schiff, Das zum Wind wird — Kein englischer General, der ermor­­det wird — sein englisches Dataillon, das zerschlagen und vernichtet wird — fein englischs Unglück gibt's, das nicht Irland mit Zufriedenheit erfüllte und Entzüden. Wo auf England das Schwert zieht oder die Lunte anbrennt, da betet Sand für seine Niederlage,i — den­ feuer hielten dicht unter ift Schade, Meuterer, haben, und fas und der die Rebellen fid den Sepoyregimentern hatten fühlen fid sehr unglücklich, denn führen, ohne daß sie Dazu Luft oder Gesc­iet besüßen . Diese hatten ihre Waffen von fid geworfen, erhalten, die am english spricht.. ein gemischter. Zoung Bahadurs — tafhe umfassendere teren Details über haben. Durch sie Berräther dem General Outram Agi­enden (Konsul) vom gedecht. Aber am 24., als übertragen ihr Muth des Generalgouverneurs , Times' mit Necht nennt, zu Leibgarde ent­­heute angenommene Vom 14. bis 23. Die unsere Stellung bei der zu Hoffnungen auf der Schmerz, den Die wei­­noch Einige ist so von Nationaltheater.»Feketeorvos«,Drama in 5Aufzü­gen. Pesterdeutsches Theater»Der Goldkönig«,Zauber­spieli2·22Auf. Sommertheater in Ofen.»Zimparan und Familie««oder,,Der Matrose im Sturm«­.Dem geht vor:»’s letzte Fensterln«,eine Alpenszene. Börsen und Handelsnachrichten­. FWK­m 19.September.Die heutige Vorbörse eröffnete bei nur schwachem Besuch in sehr günstiger Stimmung,die zu ziemlich lebhaften um­­sätzen führte.Auch die Mittagsbörse verkehrte in sehr angenehmer­ Haltung, die sich bis zum Schluß erhielt und eine Besserung in fast sämmtlichen Effekten zur Folge hatte,schloß jedoch der israelitischen Feiertage halber,die den Vers­kehr beschränkten,etwas matte Wechsel und Metalle unverändert. Schlußkursex Kreditaktien206,Staatsbahn23574-Nordbahn275, Theißbahn1001X3,Orientbahn46«»-2. 1 Wien,19.September.Das Getreidegeschäft bietet keine wesentlichen Veränderungen,die Preise scheinen vorläufig stationär bleiben zu wollen,was zumeist darin seinen Grund findet,daß Oberösterreich jetzt noch seinen, wenn auch­ nie kleinen Bedarf von Weizen von uns bezieht,da jedoch die Märkte daselbst erst später stärker von ihrem eigenen Erzeugnisse befahren wer­­den,so ist auch dieser Abzug noch immer in Frage gestellt.Die in Kürze zu erwartenden Zufuhren von Weizen aus dem Banate sind bekanntlich so groß, daß diese 500.000 Meßen überragen dürften, dagegen wir nur einen verhält­nismäßig geringen Abzug zu berichten haben, der in einigen Ladungen Wei­­zen für den Rhein und für Italien seine Bestimmung hat, melche per Herbst lieferbar zur Notiz kontrahirt wurden. An der heutigen Börse wurden circa 25.000 Meter Weizen umgefebt, wobei die Preise sich abermals um 6 fr. per Meben drühten. In allen andern Zerealien wenig Verkehr. Banater Weizen, ab­er : bei geringerer Auswahl 86—89pfv. 2 fl. 36 fr. — 3 fl. B fr. Toto Wieselburg. Banater Weizen, neuer: Für den Export 87pfv. & 3 fl. ab Siffel, B6pfv. effekt. 88pfo., zugewogen á 2 fl. 54 fr. 3 Monat Mefpíro ab Raab bewilligt, Ungarisches Korn, altes : Mehrere Partien 79pfv. & 1 fl. 36 fl. ab Raab erlassen, für Konsume 78 — 80pfg. 2 ff. 6 — 10 ff. [foto Wien. Berlin, 19. September, Abends. In der eben zusammenberufenen Kon­ferenz des Zentralausschusses der preuß­ischen Hauptbank wurde der Diatont für Wechsel auf GpCt. erhöht. Die Konferenz deutscher Regierungen zur Erörterung der Bank­frage wird doch zu Stande k­ommen. Es haben bereits meh­­rere Regierungen ihre Bereitwilligkeit, die Konferenz zu befceiden, ausgesprocen. Auch die Beratungen über das Handelsgesebbuch sind in Nürnberg wieder auf­­genommen, 5pCt. freiwillige Anleihe 995%; 5pEt. Metall. 781/,; Wien 95/5 1854er Lore 1035 Nationalanleihe 807/,;5 Staatsbahn 102; Kredit­­astien 1014. London, 19. September. Mittagsfonfols 901. Paris, 19. September. 3pCt. Nente 67.20. 41,pCt. 91.50; Grantg­­bahn 658; Credit Mobilier 860; Lombarden 586 ; Orientbahn 465 ; sehr bei fett, sehr fett. Abends SpCt. Rente 67.155 Staatsbahn 658. Hamburg, Getreidemarkt : Weizen Iofo matter, ab Auswärts file. Roggen Iofo niedriger, ab Auswärts geschäftslos. D­el folg 298/,, pro Herbst 29/5, pro Frühjahr 28/5 Kaffee sehr fett 2500 Sue Santos schwimmend, 5, bis 61, bezahlt. Amsterdam, 18. September. Gstreidemarst , Weizen und Roger gen unverändert und stille. Raps pro Herbst 801­, : Karl Weißfircher., Verantwortlicher Redakteur [2 Schnellpreifendend von Emil Müller, Dorotheagaffe Nr. 12, — Verlag der Petter Lloydgesellschaft.

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