Pester Lloyd - Abendblatt, April 1858 (Jahrgang 5, nr. 74-98)

1858-04-22 / nr. 91

­,Donnerwag,22.apkic. Abendblatt des Peiter Lloyd. ‚gleichfalls „Patrie” "aber i ons frönt, festzuhalten , „P­atrie" vom , indem sie u­m 7 A­ung. Benilot’s nach alledem if aber glauben den „Weit, Thärfer ‚theilt, hat uns der wir über ‚gebranct, sie unten ausführlich folgen, amd „Wiener 3." nun. gerade englische Volk: sei spricht die Kaution gestatteten. es. unschwer stimmung am Parifer Hofe Progeffes . hertíde. Marfehall Peliffier allseitig berichtet Wird, jung. haben, vie Lorkdauer diesen Nr. 9. Pest, 1858. Hotitiiche Rundschau, 22. April, Das Bes deutendste,­ das Die M­eve Cavo­ur’s 2 Die Taffen Inhalt in der „Imdep." Yiegt. — eher den Die interessante­­hen natürlich. aus. Paris, indem sie, von der Stim­­mung baseldft Beugniß ablegen. So fommentirt die halb­­ambfiche" zu begehen, wur den: dieses Vergehens "Die milden Dispositionen "gefellt "gott, interessante Mittheilungen 18. «als 9. die Nagrigt von "Hernards Freisprechung mit den Worten : eng­­lische. Gefeb betrachte Die Beschwärung, um einen Mord ‚ein man Bernard noch angefragt. Dieses Tepteren Gefebes haben Lord Palmerston, wie Die „Patrie! “weiter bemerkt, zur Vorlage seiner Bill veranlaßt, welche die Verfetonnung, Deren Z3wed der Mord ist, als ein "Hochverrat geverbrechen" behandelt haben wollte, Scheint somit andeuten zu wollen, Daß­­Zrottchen zwei Heutige Post uns in der Kammerfigung vom 16. d., Prozeß Bernard gehen und mächtigen und zu: „Das ist die soweit ihr ums vor einfaches D Berge­­einerlet, "wo die Person wohne, die ermordet werden sollte. Die eng­ Yıfajen Minister, MG auf Diese Beweggründe flütend, doc noch eine BeksHmwörungsbill vor die Kam­­­mern bringen werden. ‚Untisers' aus,­­dessen Artikel man seit dem Em­­­pfange Benillots in den Tuilerien für inspieirt‘ zu Halten gewohnt ist. "wesen. Betillot sagt: „Die englische Jury hat Simon Bernard freigesprochen ; hat ‚die Prozedur mit feinen Hurrabs. ge­­die englischen Richter , gezwungen den Angekragten noch haben sich dem Sfandal so viel als möglich bei­­biefer Das Alles is­t sellständig und das Alles ist conisch. Nichts fehlt dabei. Wenn „die englische Regierung Dies Ergebniß nit gewollt hat, so ist es die­ „Limes", welche die Meinung regiert. Hat sie es ge­­fo it die „Limes“ Die Dolmetscherin ihrer Gedanken ge­­befreundeten Nationen “erhebt sich eine Frage, welche man die „Meucelmörderfrage nennen. fan. Die, eine beiden Nationen Schaden der andern, zu Gunsten der Meuchelmörder! wir aufrigtig und fügen wir­ hinzu, dag bei der Lage, tote sie ist, wir die [händlichen Hurrab’8 im Londoner Gerichts­­fanle den geprüften Höflichkeitsbezeigungen denen der Gemeinderath von­ Dover sie zum Seien v­orziehen, mit einen Tag zuvor den offer­nen Marschall peliffier ermüdete. In dem Prinfen mtt Loyalität waren diese Komplimente ohne Breifel echt­senglisch; aber die Hurrabó des Triumphes, melde um mn "Bernard der ertünzen — das ist das Herz Eng­­lands selbf." Dar der, Confitutionnel" die Anschau­­Telegraph gemeldet , zu errathen, melde Min­­dererseits den­­ Ereignissen überrascht der „N. Pr. 3. gerne, daß Frankreich seine Anstalten trifft, um nicht „In allen Infernien und Seeplänen, meldet eine unbeschreibliche Thätigkeit, und seit vier Monaten werden, in­folge eines Kontrastes zi­fehen, Der franzö­­sischen Regierung und sardinischen Lieferanten, „bedeutende Maffen von Holz, von der Insel Sardinien nach vit To­n gebracht, während in Rußland ansehnliche Antänfe von Hanf, Kupfer und sonstigen, zum Bau und zur Ausrüstung­ von­ Schiffen, erforderlichen Materialien ver­­anstaltet werden. "d Gleich von französischen Blättern ist es­ heute Die „Desterr. Ztg.", welche Die Freisprechung Bernard’s in scharfen Ausdrücken tadelt. Ihr Leader lautet:­­ „Drei Thatsachen ergeben sich mit Gewißheit aus dem Bernard­ien Prozeß, erstens dessen Schuld, zweitens die enorme Gefährlichkeit von Menschen wie er, nicht allein für die Ruhe Frankreichs oder Litaliens, sondern für Die Nähe­ je­­des europäischen Landes, dritten­s die Unzulänglichkeit des englischen­ Gefeges, um den aggressiven­ Bewegungen der Flücht­­linge auf englischem Boden irgend­einen Einhalt zu gebieten. Noch eine vierte Thatsache, die wichtiafte von allen, muß hier hinzugefü­gt werden :" jene Stimmung bei einem großen Theile des englischen Volkes, welche es gutheißt, wenn die Flüchtlinge den englischen Boden nicht allein als ein Asyl betrachten, in welchem sie Sicherheit finden künnen, sondern als ein Arsenal, aus welchem sie ihre Wurfgeschosse gegen fremde Länder ferlett­­ern dürfen. Bernard wird jegt, wenn au) vom Gerichte der Queen’s Bench freigesprochen, für alle Zeiten in England ein­e „geheiligte” Person sein. Niemand darf ihn antasten oder aus dem Lande werfen. Er kann Granaten, vor wie nach, für den Kontinent ‚anfertigen. "Erplodiren sie in­ Rom, so sagt er, sie ‚wären für Paris bestimmt gewesen, oder wenn in Paris, so­ wird er behaupten, er habe sie für die Königin von Spanien bestimmt. Ein solcher Zustand ist selbst für eine kurze Zeit unhalt­­bar. Die große Jury,­ welche die zintlifirte Welt bildet, kann nicht anstehen, über ein­ Asylrecht, wie das englische geübt, ihr verdammendes BVerdift auszusprechen. Man braucht bies den Fall anzunehmen, daß jeder Staat das englische Prinzip annehme, um zu­­ erkennen, daß wir um Jahrtausende in­ die Zustände der­ tiefsten Barbarei zurückgeschleudert werden müßten. Jeder Staat würde dann die Bewohner jedes anderen Staates angelfrei erklären und jedes Verbrechen gutheißen,, welches auf dem Boden des einen Staates begonnen, auf dem Boden des anderen zur Ausführung Fame. Kein Staat kann ungestraft Zustände bei sich dulden, wie diejenigen sind, unter welchen Bernard und Genoffen auch für die Zukuunft fortfahren könnten, zu­ thun, was während der jüngsten Vergangenheit ihr Geschäft­ gewesen. Nach den­ Aufschlüsfen, welche der Bernard’ s­­che Prozeß gegeben, wären die englische Regierung und das englische Bolt eben­so gut wie Orfint, Piert und Bernard für das Blut verantwortlich, welches durch solche Attentate, wie das der Straße Lepelletier, vergosfen wird. Wenn das­ englische Parlament sein höheres Prinzip des Rechts anerkennen­ will, als das Auditorium im Gerichtsfanle bei dem Bernard’schen­­ Prozeß, so ist es in der That um die Ehre und Größe des eng­lischen Namens geschehen.” Aus London werden der „Köln. 3tg." unterm 17. 9. noch folgende Details über den Prozeß ges­­chrieben : — Am vorigen Mittwoch Nachmittags, ein paar Augen» Bitte, ehe der Gerichtshof sich vertagte, hatte jemand dem­­ Angeklagten ein weißes Taschentuch mit den Worten überreicht : „Hier ist ein fich, darüber, reines Taschentuch für Paletchen Tabat eingemiwielt war Sie, Herr Bernard.” Einer Aufforderung des Unter-Sheriffs folgend, nahm der Ge­­fängniß-Gouverneur Wetherhied dem Angeklagten Jud­ ab und prüfte dasselbe. ES zeigte das Taschen­­darin ein Behörden -mwunderten zugesteht die Iöft fid­ dem Korrespondenten Der­er, herrscht Ausgang. dies mag daher, wie für feb­t die gemessenste Wei­­der Allianz zu­ fragen , an­­zu­werben, — daß Die fich, daß Bernard ein solcher Gegenstand wurde, weil­ er,im Gefängnisse Tabak erhielt, und ihr Argwohn ward Dadurch, rege. Gestern erfurschte der Angekragte den Unter- Sheriff in einem Briefe dringend, man möchte ihm gestatten, heute, ehe er­ seinen Play auf der Anflagebank verlasse, einem Freunde die Hand zu behitteln. Es erfolgte eine abschlägige Antwort, da man vermuthete, der Angeklagte solle mit Gift versehen werden, um sich selbst entleiben zu können, falls eine Berurtheilung erfolge. Heute wurden besondere Versichtsmaß­­regeln getroffen, um zu verhindern, daß dem Angeklagten irgend ettwas­ überreicht oder­ zugeworfen werde. An sonstigen po­litischen Nachrichten werden mitgetheilt : In der englischen­ Uinterhausfigung von­ 20. b. wurde die Motion wegen Einführung eines dreijährigen Parlamentes mit 254 gegen 57 Stimmen verworfen. — Zur Beschleunigung der indischen Eisenbahnbauten wurde ein Komite eingefeßt. — Stisgerald erklärte,­ die Abberufung ‚Lord Homnden’s habe keine Aenderung der bisherigen Politik gegen Spyanten zur Folge "­on Marfeu­lte Hide Po aus Bombay vom­ 24. März eingetroffen. Die Bewohner von Lucdnow waren ges flogen, Oberst Hugh Nofe fand auf dem ganzen­ Wege die Dör­­fer verödet. Die Armee von Dude­marfehtrt hauptsächlich nach dem Norden, um Robtle und zu erobern. Nena Sahib befand­ch zu Kalpee, das Colin Campbell anzugreifen beabsichtigte, berst Peek war bei tudnow schwer verwundet worden, Maungh- Singh hatte sich unterworfen. Zu Delhi und anderwärts dauerten Die Hinrichtungen fort. »"’ « Die portugiesische Regierung wilder­ franzö­­sischen wegen derhinstigkeiten an der afrikanischen Westküste vollständig nachgegeben haben,die zwei festgehaltenen französi­­schen,,Auswandererschiffe­«sollen freigegeben und der Ausfuhr »freier Neger«­«nach­ den französischen Kolonien kein Hinderniß mehr in den Weg gelegt werden.Waletonski hat vom französischen Konsul in Neapel ein Schreiben erhalten,worin dieser meldet,daß der König arch die Nachricht hin,daß ein neapolitanischer Offizier einen französischen ermordet habe,sich bereitgezeigt habe,jede wünschbare Genugthuung zu geben. AussRadrid,17.April,wird telegraphirt:,,Ein Mordanfall auf den General­ Verdugo,­welcher am hellen Tage auf offener Straße geschah,hat große Aufregung hervorgerufen.Die Wunden sind sehr gefährlich;man weiß nicht,,oder mit dem Leben davonkommen wird.Die gericht­­liche Voruntersuchung ist beendet.Nach einer Mittheilung des­,Journal des Debats«wurde­ dieser Mordanfall gegen­ Verdugo,welcher der liberalen Union angehört,von einem Agent der geheimen Polizei verübt und dem Mörder auf der Stelle festgenommen.Verdugo ist so schwer verwundet,daß an seiner Rettung gezweifelt wird.Das Aufsehen,welches diese Frevelt hat in Madrid hervorgerufen,ist unbeschreiblich.­ « Aus Genua vom 19.wird telegraphirt:, Das Appellationsgericht hat den,,Catt­oli.co«,«der wegen Beschimpfung in erster Instanz verurtheilt worden war, freigesprochen ; eine Anklage desselben Journals wegen eines andern Preßvergehens hatte den gleichen­ Erfolg. Der Gerant der "Staltia del popolo" wurde wegen Beleidigung des Kaisers Napoleon zu A0tägigem Gefängniß und 150 815. Geldbuße verurtheilt. Ausspetersburg wird berichtet-Die Zeitungen theilen den"zwei"ten Orsini’schen Brief an den Kaiser Napoleon aus der piemontesischen Zeitung theils voll­­ständig,theils im Auszuge,mit.-Vom 30.Mai angefangen werden auch in dem Pontushafen spott fremde Schiffe zuge­­lassen.­—N­euerlich sind fünf Gouvernements den­ Anträgen wegen­ Verbesserung der Lage des Bauernstandes bei­­getreten...­­ . Das Königreich Griechenland­ hat,da keine Pest­­falle vorgekomm­en,die Quarantaineschranken ge­­gen die Länder des osmanischen Reiches aufgehoben. Aus Braila meldete die „Bronft. 3." Jüngst, daß die ganze Stadt ein Nairh ver Flammen geworden. Privatbriefe in der „Bufur. deutsch. 3." Dagegen mel­­den: — daß eine Kerzenfabrik, wo viele Ochsenhäute voll mit Unschlitt Tagen, in Brand gerieth und Des schredlic­hen Dampfes wegen nicht zu Löihen war, alle umstehen­­den­ Häuser waren schon in Brand gerathen, allein der Wind trieb die Flammen gegen die Donau, wo der Raum « » , .·

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