Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1858 (Jahrgang 5, nr. 224-249)
1858-10-14 / nr. 235
. cudblattdeschstesr« Donnerstag, 14. Oktober: Nr. 288. Lloyd. elt, 1858. Politische Rundihau, 14. Oktober: Liegt: auch ‚die Konvention der Donaufürfenthimer nun bereits selt Wochen ihrem ganzen Wortlaute nach vor, ‚Jo. Aft, es gleichwohl auch : Heute. noch. von Unteresfe zu erfahren, wies die französise Regierung dieselbe ansieht. Ein Rundschreiben des Grafen Walemwift vom 20. August, gibt uns hierüber vollen Aufschluß , der, Minister des Aeußern und Präsident der Pariser Konferenz schreibt : „9 Paris, 20. August "1858, Mein Herr. 101 Die Pariser Konferenz hat gestern ihre 19. und: Tegte Sigung gehalten u nd ‚die Bevollmägtigten ‘ sind zur Unterzeichnung der Konvention geschritten, in welchen die Organisation der Fürstent hinter der Moldau und Walachei zu regeln bestimmt ist. Da diese Arten nicht Früher also nach dem Austausche der Ratifikationen zur Veröffentlichung belangt, glaube ich Ste’schon jegt mit dem »rettenden Geiste derselben und mit ihren wesentlichen Bestimmungen bekannt machen zu iüssen. Die Regierung des Kaisers hat sich , wie Sie willen, für die vollständige Witon ‚der Beiden Fürstenthlümer ) unter der Regierung, eines fremden Fürsten ausgesprocen, "den das Band der Suzeränetät an den Sultan’'geknüpft haben m würde. Die Nederzeugung der französischen Regierung' Hatte in dieser Hinsicht nicht geändert, sie hätte sich, wenn dies möglich wäre, noch mehr gekräftigt vor den einstimmigen Kundgebungen der molbomalanischen Bevölkerung; Dies einberufen ward, um ihre MWünsche auszuprücken. « Gehalten , indessen, der abweichenden Meinung der anderen Mächte und Insbesondere des suzeränen Hofes Rechnung an tragen, mußten wir die Mittel aufsuchen, um nach Möglichkeit diese. Divergenzen , mus den Interessen der Biürftenthlimer unterführen, » ki gi a zu glauben, daß unsere Bemühungen nicht ohne, Erfolg waren... Und inıder,That, At auch, die vollständige Union, som wtei wir es. unwünschen würden, nicht durch die Konvention vom 19. , August geheiliget, so.) Tannig doc) sagen‘, ‚daß diese Akte den Fürstenthümern eine Benennung gebt, v welche einer, Art. von Huldigung ‚gleich. Neht‘, > Die dem Prinzipe der Union gemacht worden ist; sie, ‚stellt außerdem für beide Fürstenthümer eine und Dieselbe Konstitution fest, eine identische Beieggebung, welche alle Gegenstände umfügt, die nicht spezieller oder rein totaler Natur sinde . sie ı gibt veiner gemeinsamen militärischen Berfafsung die Weihe, sie fett 'einen hohen Gerichtshof ein und Uber, Alles einen permanenten Rath, der, beiden Fürstenthümern angehört, und werfen wesentlie Bestimmung es’ ist, über die Aufrechthaftung der für beide Fürstenthümer «anmendbaren» Einigung: "der "Beieggebung zur wachen. Diese Bestimmungen, die iichter, nur, theilweise prüfe, stellen eine wahrhafte Union der Sache nach fest. Man bat, daher alten Grund zu glauben, daß die moldauswalachische Bevölkerung darin eine Befriedigung, und zu gleicher Zeit einen Beweis unserer Sorgfalt für ihre Interessen finden wird. Sch. würde Sie nur In hadít am vollkommener Welse mit dem wesentlichen Charakter der Konvention vom 49. August bekannt machen, wenn Ig nicht hinzufügen würde, daf die Prinzipien von 1789, die Bafte unseres bürgerlichen und öffentlichen Rechtes in allem was sich In dieser Konvention. Sundamentalés findet, reproduzirt' sind, Eine Wahlversammlung,, welche die Gefege votirt und das Budget kontrolirt , verantwortliche Minister, die Dfetchheit "vor dem Gefege und in Betreff der Angaben, der Genuß der politischen Rechte, welcher allen schriftigen Riten ertheilt worden, und in der Folge auf alle Kulten ausgedehnt werden sol, die verbürgte individuelle Freiheit, die Aufhebung der Privilegien ,gemeister Klaffen , der Privilegien, deren Mißbrauch eine bedauerliche Ausdehnung angenommen, das in die Magistratur eingeführte Prinzip der Unabregbarkeit, dies sind die hervorragendsten, konstitutiven Bestimmungen, welche in den Fürstenthümern in Kraft gefegt werden. eventlich die Negierung des Kaisers bemühte sie zur Geltung zu bringen und so der moldau-walachischen Nation , ein politischesn Regime "zu geben, ' welches liberaler scheinen kann,'als"es der Zustand ihrer "Zivilisation und ihrer Sitten „ertragen dürfte, — hat sie keineswegs dem Zuge einer abstraffen Spee gefolgt , sondern, mohlmiffend, daß das Land um bessen Organisation es sich handelte, "fett Sahrhunderten eben so zahlreichen als eingewurzelten Mißbräuchen und Unordnungen der Verwaltung preisgegeben war, mußte sie ein ‚Heilmittel suchen, und durch: die Abmesenheit, von Mättnern, melde mit ‚der ‚nöthigen moralischen Autorität bekleidet, biefem' Bes műben, hätten genügen können, war es ihr unmöglich dieses Heilmittel ‚anderswo zu finden, als in einer strengen und wirksamen Kontrolle, deren Ausübung in die Hände einer Dahlversammlung gelegt wird. Indem ichidiefe Degerche an Sie richte, Habe ich Feinen anderen Vorwurf, als’Ste in die Lage zu fegen, Affe Irrthümchen Mittheilungen und Schäbungen, die in Ihrer Umgebung gemagst werden’ sollten,' Herichtigen zu Tönnen,’ Empfangen Se u. wm Weilewert. Wie dieses NRundschreiben, auf die politischen Agitationen in. den. Sürstenthümern + wirken: wird’, läßt sich vorhersehen; schreibt man Doch bereits der „fem. 3rg." aus Bufarest, daß Nikolaus ,olesen viele Ansscchten habe, zum, Sürften erwählt zu werden: „derselbe, Heißt es , hat die ganze liberale Partei, für sich und wird! bazher von allen anderen Hospodalkandidaten, am meisten gefürchtet. Jedenfalls ist er, wenn auch nicht "gerade der am meisten Befähigte, , doch einer, Der, besonnensten, und aufrictigsten, rumänischen, Vatrioten" "berichtet, als eine besondere RüdNet . Der König und die Nötigen von Preußen. haben am 12.0. Berlin verlassen und die Fahrt nach Meran angetreten . Der Abschied wache wir den Berichten der«N.PI. Z.««und der»Zeit«entnehmen,einrühckender.An den Bahnhöfen in Potsdam und Berlin hatten sich große Volksmengen versammelt;,,Gott segne den König!««Und»Auf gesunder Wiederschein"«das waren die Rufe,die unter stürmischen Hurrah’s aus der Mitte des Publikums immer und immer wieder laut wurden.Der Generalfeldmarschall Gouverneur v. Wrangel und der Polizeipräsident v.Zedlitz begaben siehst Ihren Majestäten in den Salonwagen und verabschiedeten sich. Se.Maiestäit der Königurnannte den Generalfeldmarschall und büßte ihm die Wange.Der König stand im Zivilanzug am Fenster des Salonwagens,die versammelte Menge freundlich grüßend und verschiedenen ihm bekannten Personen huldreich zuwinkend.Auf Befehl Seiner Majestät wurden die Trücen des Waggons geöffnet und Se.Majestät winkten dem Ministerpräsidenten und verschiedeneke anderen Herrschaften,heranzus kommen um Abschied von ihnen zu nehmen.Der Prinz von Preußen,Regent,Höchst welcher von Potodam aue die Fahrt im königl.Salonwagen mitgemacht,verließ in Berlitt den Wagen,blieb aber dicht an demselben stehen,bis der Zug abgefahren war. Ein junges Mädchen, stieg ‚die Stufen des Waggons hinauf und überreichte dem Königlichen Paare einen Blumenstrauß. Ihre Majestäten waren tief ergriffen, ‚die Königin meinte, auch aus den Augen des Könige, „der sich fest stumm am Fenster zurücksehnte, sah man. Thränen: fließen. Mit den an den Prinz-Regenten gerichteten Worten des Königs : „Auf baldiges Wiedersehen“ fegte sich, der, Separattrain um 1/4 Uhr nach Leipzig in Bewegung, nachdem zuvor noch der Generaladjutant, Generallieutenant von Gerlach, der Leibarzt, Generalstabsarzt, Dr. Grimm Ic, fi, dem Allerhöchsten Gefolge angeschlossen hatten. Der König und die Königin h haben sich bei der Neffe jede Art von Empfang oder Begleitung verbeten. Allerhöchstbieselben reifen im allerstrengsten Infognito als Graf und Gräfin von Zollern und werben e8,wie.die,N. Pr. B." ki ansehen, wenn auch im