Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1859 (Jahrgang 6, nr. 1-24)
1859-01-15 / nr. 11
Ahornblatt des Posteklloyd. Samstag,15.Jänner. Nr.11. Pest,1859. R Wien,14.Jänner.Die ihnen von ihr schon Vor längerer Zeit gemachte Anzeige über ein bevorstehendes Staatsansehent wird sich in kürzester Zeit bestätigen.An der Börse waren bereits gestern Zirkuläre des Hauses Rothschild im Umlaufe,in denen seinen Geschäftsfreunden der bevorstehende Abschluß angezeigt wird.Soebetrbereich,daß gestern eine telegraphische Depesche aus London eingetroffen ist,ju welcher gesagt wird,daß der Abschluß der Anleihe entweder Endchiefel oder Anfangs der nächsten Woche mit Sicherheit erwarten werden darf.Die Höhe des Ansehens,heißt es,beläuft sich auf 67 Millionen österr.Währung,die auszugebenden Obligationen werden mit 5 pCt.verzinst. Ueber den Kurs,zu dem die Anleihe übernommen worden ist, verlautet noch nichts Bestimmtes. K. Belgrad, 11. Jänner. _Jeder Kreis Serbiens sendete an. Fürst Milosh, Ergebenheiten treffen ab, und alle diese sind" beantwortet "worden. De Stupfähtinmadepyutation trifft heute in Bukireft sein, da sie gestern schon in aller Frühe von ‚Krajowa abreiste. — Sür Michael D brernf tant von seinem Guter Iwania ‚vorgestern in Wien an, und telegraphirte fogleiy "Durch Den serbischen Kommissär ‚bei der Uferstaatenkommission, Zufitfe, ‚folgendes +; Mit größter Freude sage ich, der Nationalsktupfehtiua meine Erfenntlichkeit, die ich ‚für die Nation 'hege, weil sie durch Nachberufung Fürst Milosh’s nach Serbien seine Verdienste für das Vaterland anerkennt. Ich gratultre der Nation, Skupjatina und Regierung, daß, sie mit einstimmigem, ernstem und würdigem Auftreten vor Europa die politische Neffe Serbiens rechtfertigten, und gestehe freudigst, daß ich Holz bin, In dieser Nation der erste Bürger zu sein Ich bin bereit für die, Wohlfahrt und glückliche Zukunft meiner Nation mit ‚allen meinen Kräften, jedes Opfer zu bringen. Michael Obrenowitig.“ "MWolitische Nundihau, 15. Jänner. Was der König von Sardinien in der Thronrede verschwieg, den Mahnungen aus Paris zufolge, wohl noch verschlweigen mußte, das plaudert das Cavour The Drgan in seinem Kommentar zur Thronrede geihmäßig aus und macht weiter sein Hehl damit, daß für Piemont die Zeit herannahe, in der man die Prinzipien Höher stellen werde als selbst Verträge. Das ministerielle Organ sagt : » Die’ Thronrede zeichnet sich durch große Heimatbigtett und durch Adel der Gedanken aus. Sie benachrichtigt temont von den Gefahren der G Situation und erklärt, den übrigen Bevölkerungen Italien’s, dag Piemont gegen ihren Schmerzensruf nicht gleichgiltig tut . . . Piemont, ist Klein, von Berbiet, aber frok durch die Ideen, die es vertritt. Welches sind diese Sdeen 2 ’die des Patriotismus und der Nationalität. Die Regierung verkündet, In, der, Thronrede mit lauter Stimme das hegemontische Prinzip Piemont’s.. Unser Staat achter die Konventionen und ist den Verträgen getreu, aber über die Thatfaden äußerli die Prinzipien stellen; denn nur dur die Prinzipien, aus denen ihre Politik zusammengefeßt leben und entwickeln sich die Völker. Die Vertheidigung der Prinzipien ist nicht frei son. Gefahren möglicherweise stehen jene Gefahren sogar nahe bevor und die königliche Regierung verheimlicht das nicht, indem sie geradezu erklärt, daß in dem Augenblicke, mo die neue legislative Session eröffnet wird, der Horizont nicht völlig s hheitert. Die Regierung theilt diese Kunde dem Lande mit, um es auf die Eigentualitäten der Zukunft vorzubereiten. Die italienische Politik der Negierung wird durch die Bedürfnisse selber Piemonts und ganz Italiens gebieterisch erheifet: Was die Regierung dur ihre Besollmächtigten auf dem Pariser Kongresse hat verfinden lassen , daß die Lage Italiens soi von Gefahren sei, wird heute Angesichts der Nation wiederholt ; die Vertheidigung der traftentischen Völker, welche die Sardiniscchen Besollmächtigten übernommen, wird heute vor den Augen von ganz Europa sanctionirt. Es ist das eine, Erklärung, welche der Regierung um so mehr Ehre macht, als sie in ihrer Rede einen Beweis von Mäßigung gegen eine feindelige Macht abgelegt und kein Wort gesprochen hat, das sich als eine Herausforderung auslegen ließe. Sie hält sich davon, eben so fern wie von einer Aufregung der Gemüther, deren Lage die Regierung nur zugut rennt. Es ist, als wenn sie mit ihrer Verkündigung, daß sie die Schmerzen Italiens empfindet, zugleich den Völkern einprägt, Vertrauen auf sie zu lesen,und eine heilige Sache nicht unvorsichtig zu kompromittiren. Während wir schreiben, ist die Rede wohl schon in allen Hauptstädten Europas bekannt. Ueberall wird man die Loyalität der Regierung, welche ihren Völkern, die Gefahren der Situation nicht verschweigt, ihre Fertigkeit in Bezug auf die italienische Politik, ihre Fürsorge für die leidvenden Bendlierungen, bei deren’ Leiden sie nicht gleichgiltig bleiben kann, und schließlich ihr Vertrauen in die bürgerliche Eintracht, die Hauptbenftigung um dem Staate die Kraft zu verschaffen, deren er nöthig hat sich auf die wahrscheinlichen Ereignisse der Zukunft zu rüsten — nach Gebühr würdigen können. Diese Sprache,im Munde eines ministeriellen Blattes,erscheint uns klar genug,nach einer Korrespondenz der»Tr.Z.«hätte man vollends in Turin bereits den Feldzugsplan entworfen, und wäre entschlossen, mit einer Operation gegen Parma und Mio.denia zu beginnen! — Demselben Blatte wird ferner geschrieben: Hier in Turin soll sofort mit der Reorganisation der Nationalgarde theils für den inneren Dienst,theils für Verwendung beim Heer, vorgegangen werden. Man macht auf die dringende Nothwendtigkeit dieser Reorganisation aufmerksam, besonders hinsichtlich der Insel Sardinien, welches von Truppen entblößt, ein hübsches Früpftie für die Engländer wäre, falls John Bull sich nicht unthätig auf sein Eiland beschränkt. Ferner sollen von der Linie zwei höhere Alters- Hlaffen unter die Waffen gerufen werden. Pferde werden in Menge angetauft und Lebensmittel nach Reffandria geschafft. Kurz, es tst ein Treiben hiervor den Abgang der Armee nach der Krimm. — Einige Studenten der Universität Parvia haben sich mit einer Bitte an das hiesige Ministerium des Öffentlichen Unterrichts gewandt, damit "es ihnen ermöglicht werde, in die Neben der hiesigen Akademiker eintreten und so ihre Studien fortfegen zu können. Obgleich wir fast mitten im Studienjahr sind, wurde ihnen ihr 'Gesichwerte bewilligt: Die offizielle , Gazetta piemontese” meldet unter gestrigem Datum, daß, nachdem Die „Wiener Ztg." ‚Die Absendung, militärischer, Verstärkungen nach Italien angekündigt habe, : Die piemontesische Regierung) ihre erntfernberen Garnisonen näher herbeiziehen zu müssen glaube, ohne übrigens ein neues Kontingent zu den Salinen zu rufen. Ist, doch aus Rusland in Frankreich geshen uns über die italienische Frage nicht unwichtige Berichte zu. So spricht ein Artikel der stets besonnenen und umsichtigen rufsischen ,,St. 9. 3tg." Die Sympathie für die Lombarden mit solcher Wärme aus, daß sieicht die Billigung eines etwaigen Aufstandes daraus herauslesen laßt. Ueber dasselbe Thema. berichtet ein Korrespondent der, H.B. ©. aus Petersburg, zu welchem theilt sich mit der Serben in die Sympathien einiger hiesigen Kreise. Ebenso, wie man die Revolution in Serbien billigt, trägt man auch Sympathien für einen etwaigen Aufstand im lombardischvenetianischen Königreich und erholen zur Schau, natürlich, weil derselbe Oesterreichs Verlegenheit bereitenwrde. Matt fragt sich hier sogar mit dem Gerüchte, es falle an der südwestlichen Grenze des Reichs eintrifft, ein Obsersationsforus aufgeBmede Vorbereitungen im Gange wären, den Generalstab der zweiten Armee wieder herzustellen. Fürst Cortschafoff, der am 11. b. M. in Petersburg zweite Armee gen Weisungen anführt, wird unwahrscheinlich son hier bie nöthimitnehmen. So viel in Rußland ist sicher, verkünden erste und der Ufas, welcher die noch um ein Paar Sahr verlängerte Stellung der Konstription sollte, vorund besserer S Konstellationen von mehreren Zeitungen war die Rede von der Absicht De Französischen Gesandten in Bern, seine Wohnung in Genf aufzuschlagen, wegen paffenden Wohnung in Bern, ist leicht zu erkennen, dasieiteres ein Barmwand ist und daß die Uebersiedlung nach Genf ‚einen politischen Zweck hat. ‚Man bringt damit die Gerüchte in Verbindung, des Herrn Marquis v. Turgot Zullit‘ Hatten, und refte Eisenbahnlinie mit Lyon Äußerst Lyon, und berichtet : Was zunächst die Rüstungen anbelangt, so follen in Toulon ach Kriegsschiffe, eine geriisse Anzahl von Fregatten und Kanonenboten nicht zu rechnen, zur Abfahrt von100 vollständig ausgerüstete um. Deutschland Seinen Anlaß der unwillkürlich die Aufgabe bei der Eidgenossenschaft zir- fießt in dieser Melerstienlung" "des französischen, Gesandten nach Genf eine deutlich genug rausgesprochene Mission desselben, den ‚Zmiefpalt: zmischen, einem Scheile der Westfehmeiz und der Deutschen Schweiz zu nähren, die erstere mindestens für die französischen Pläne zu gewinnen gleich auf Savoyen Einfluch zu üben. Reife,des Herrn Marshalls Castellane tionsztvede gehabt zu haben: Eine Pariser kommen bereit fein. te der die diSüden formirt wird, beträgt 60.000 Mann. Iin den Arsenalen von Grenoble und Toulouse gibt es alleine (2) der Krieg würde,ein streng Infaltfirter im nördlichen die Schilverhebung in zu versuchen, und überhaupt nichts zu thun, was Dies könnte. |) Die hiesige zusammen:: Hublitanischen Partei, wagte es nicht, sich auszusprechen, die Republikaner von Mailand verlangten die Alpen und die Einheit Italiens, Radekíy bat den Knoten, zerhauen, dort wurde geschlagen. fel fanden statt. Karl AUlDie erfolglosen Konferenzen in BrüfKarl Albert, immer gehöst von der republikanischen Partei, versuchte noch einmal fen Oick, und Nosvara war Heute,ist die Situation eine eine Neapel Das teilt werden, ab wenig Batterien, den nördlichen und östlichen Grenzen Frankreichs Rede sein, zu geben, Italten lombardisch-venetianische Bolt liefern Belege dazu. Paris: scheint gleichfalls andere. Von, der Aufstellung von und befanntlich das lette. Wort. acta gelegt arrt. Die Haltung den Oberbefehl über Korrespondenz der mwürde Frankreichs ist fortwährend schreibt man der Mangel seiner beruhigende; Deniten Blätter „Triest. 3." Grenze: von fein, und Frankreichs Es Kompromittiven, welche über "Genf günstig sehärfte Wertung erhalten haben, Feine Politik. Kriegspartei Das französische Gouvernement hat nicht Sabre 1848 nach terhandeln bereit war. fast. bies Kart tage welches die N Korrespondenzen, der Das Armeekorps, Albert, So gedrängt daß und serfchier der französisch-schweizerischen es fol sogar die Muratistische Partei im der Schlacht von Goito Oesterreich zum Unre ungefähr als so, gelegen, , Kommandanten Obsersationsforps vergeffen daß im wird Besorgnis von der zudiesen nur Promo: „Kreuzzig.” i EEE mit EEE