Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1860 (Jahrgang 7, nr. 101-125)

1860-05-30 / nr. 124

Mittwoch, 30. Mai, Mr. 12% Pest, 1860. (Die einzelne Nummer Fortet 3 Er, ö. MT.) ndblatt as Pester Lloyd. Politische Rundschau, 30. Mai. Die Der pefdde Der „Donauzeitung“ von Der Zersprengung Der Garibaldi’schen Steifhärter hat bis zur Stunde seine neue Bestätigung erhalten, es wird Daher rathsam sein, ihre Richtigkeit zu bezweifeln, obsehen, — oder richtiger weil, — ihre Duelle wahrscheinich an offizielser neapolitani­­scher Stätte zu suhen ist. — Ueber Die älteren Vor­­gänge auf der Insel geht uns heute aus Livorno vom 23. b. folgende Originalsurrefbondbenz zu. Der Brief lautet : W,8 Livorno, 23. Mai. Der sardinische Dampfer „Dante bringt aus Neapel weitere Nachrichten aus Ott­­en, welche bis 17. d. M. reichen. Nach diesen hätten die neapolitanischen Truppen, bestehend aus dem 7. und 17. Re­­giment, eine Abtheilung Kavallerie und Artillerie die Streit-­kräfte Saribaldi’8 am 14. bei Calatafimi angegriffen, um sie entweder. In Die Berge, ober nach Trapani zuridätte werfen, Am 13. Abends 309 aber Garibaldi beträchtliche Verstärkungen — man spricht von 10.000 Mann — aus Vita an sich, wo die nsurgenten ein befesligtes Lager beangen. Garibaldi nahm eine vortrefflie Stellung ein, lehnte seinen Yinfen­flügel an Calatafimt, seinen rechten an unzugängliche Berge, und erwartete getroff den Angriff­. Gegen 6 Uhr Morgens fielen die ersten Schiffe ; die Königlichen bebau­­derten in großen Masfen aus Micoms, und wollten einen Sturm auf die von Bartbaldi befußten Höhen wagen. Dabei geriet­en aber die Angreifer in ein wohlgezieltes Feuer der gezogenen Berggeflüge, welche Garibaldi aus Genua brachte, und fielen zugleich in einen Hinterhalt, aus dem die Algenjäger unter Orfint ein mörderisches Feuer eröffneten. Der linte Flügel Garibaldi’s machte eine Schwenkung, und überraschte dabei zwei K­ompagnien des 17. Infanterieregi­­ments in einem weitläufigen Landhaufe vor Calatafimt, das die Soldaten gerade ausplü­ndern wollten. Die Garibaldi’­­seien Lager drangen im Nu von allen Selten in das Ver­bäude, [eben Alles was sichh zur Wehre fehte über die Klinge springen, und machten 256 Gefangene, darunter 7 Offiziere. Während dies geschah, rückte die Bergartillerie Garibaldi’s auf einem steilen Felsabhange bis­ auf Flintenfhußweite an die auf der Strafe in Maffen sehenden neapolitanischen Truppen heran, und schmetterte ganze Reihen der Zehdern zu Boden. Die feindliche Artillerie konnte sich wenig entwickeln, denn die Strafe war an verschiedenen Stellen abgegraben oder verbauen. Bald wurde die Unordnung unter den Nea- Volitanern allgemein, und als auch ein Angriff von Seiten des 7. Regiments mißlang, rarte Alles in wirrer Flucht nach Alcamy zurück, von wo ei die Geflogenen in der darauffolgenden Nacht­ bis Monreale zurückgogen. Das Schlachtfeld­ war mit Todten und Verwundeten beliebt. Das 17. Regiment­ hatte am meisten gelitten, es sol 817 an Tondren und Verwundeten, solche 300, als Gefangene verlo­­ren haben. Es­ wurden ferner 16 Pferde, 2 Bagagewagen, 1 Rohre und ein Weintransport erbeute. Am 15. Abends rückte Bartbaldi 46 Alcamo vor, welches vom Beinde sowie von den Einwohnern verlassen war. Der größte Theil des Ortes war verwi­­tet, Thiren und Tenster zerschlagen, kurz überall zeigten sich die Spuren der Verbeerung. Markbaldi Tief die Truppen ein Birduac beziehen, und fhichte eine starre Abteilung gegen Mon­reale zur Ausspänung des Feindes. Die Alpenjäger fan­den Monreale befest und verbarrifabirt, und gogen sich nach einem Burgen Kampfe nach Alcamo­zur. Der 16. verging ohne erhebliche Ereignisse, nun kam es zu einem Barposten­­gefecht, wobei die Truppen Garibaldi’s wieder 16 Gefangene machten, dieselben sagten aus, daß die Bejakung von Mon­­senle in größter Befähligung sei. Die versprochenen Berkar­­­aufwand verbunden ft, kungen aus Spalermp­felen ausgeblieben, und die Soldaten wären von Hunger und angestrengten Märschen erschöpft. Diese Angaben scheinen völlig glaubwürdig. Die Ein­woh­­ner , namentlich Die der Städte und Ortschaften, welche auf der Straße von Palermo nach Trapant­egen, flürchteten sich nämisch mit ihren Habfeltgrotten und Lebensmitteln nach den Bergen, und ließen den Königlichen nur die leeren Wände urüd. Die Truppen müssen daher von Palermo verpro­­viantirt werden, was mit vielen Schi­ierigkeiten und Zeit- Meberbies schwärmen einzelne In­­surgentenhaufen von Martinen bis vor die Thore Palermo’s, und es müssen daher die Mundporrathsconpnis stets von flar­­fen Reforten begleitet werden. Das „Giorn, di Roma” veröffentlit die De­­­pesde, in welcher der Chef des päpstlichen General­­stabes, Oberst Pimppan, über das am 19. b. zwis­­chen päpstlichen Gendarmen und don aus Toskana ein­­gebrochenen Freispärlern flattgehabte Gefecht dem General Lamph­eiere beirätet. Die Depesche lautet : , Balentano, 19. Mai, 6 Uhr Abends, Herr General, Auf die Nachricht, das 350 Breitschärler über die Grenze ge­kommen seien und Latera geplündert hätten, bin ich von Montefiiseone um 2 Uhr Morgens mit 60 berittenen Gen­­darmen aufgebrochen. Die Freischärler waren nach dem nahe gelegenen Le Grotte gezogen, wir eilten ihnen dorthin nach, fanden aber nur 200, die auf dem Plate und in den Kaffee­­häusern beisammen waren. Es war eine Luft, den Muth und Das Feuer zu beobachten, womit Die Gendarmen sich auf sie warfen. Die Schuß- und Stiwaffe wurde munter­­ ge­handhabt , bald saß ih 9 Breitschärler todt zu Boden geflieht und wenigstens 25 verwundet. UNDergebens rief ih: geht Yarbon ! Das Gefecht war bereits zu leisig, Unter den Todten ist ein Orfvnt, Bruder desjenigen, der von Kaiser Napoleon tödten wollte,­­ Leider haben auch wir drei Todte : den Lieu­­tenant Sacchi, einen Korporal und einen Gemeinen, ferner zwei verwundete. Auch viele Pferde sind verwundet worden, Ich hoffe, daß­ alle piefe tapferen Gendarmen, ferner Haupt­­mann Swangelifla und die Meutenants Amorofetti und Roffeti für­ diesen Kampf, welcher seit Ihrer Uebernahme des Obers fommando’s ber­eifle fi, belohnt werden werden ; für mich verlange Ich nichts, da mir Die Bewunderung der Tapferkeit der italienischen Gendarmen ungemein viel Vergnügen gemacht hat. Die Pferde sind erschöpft. Hätte ich das Lagerbataillon zu Gebote gehabt, das im Augenblick meines Aufbruches von Biterbo eintraf, ich würde Die ganze Bande gefangen haben, Es ist um 5 Uhr Nachmittag zu mir­ gestoßen.“ Die „Opinione” vom 23.9. tritt gegen Die zen­tralitalienischen Prälaten, welche dem Könige Scmwierig­­keiten bereiten mit Entfiedenheit auf; das Cavour’sche Organ verlangt von Ihnen, Daß sie Dem Könige und der Berfaffung den Eid der Treue schwören, — das weitere Verfahren gegenüber Denselben ergibt sich dann von selbst. In der verttalischen Frage Yaren si zwei offiziöse Stimmen vernehmen : Die Morning Pot’, das Organ Palmerston’s, bemerkt — nach einer telegraphischen Deyeshe — in einen Artikel som 28. d.: Der Vertrag vom Jabre 1856 berech­­tige Rußland, Beiwerden über die Zürfer den übrigen Mächten vorzutragen. Die einfache­­ Verwerfung der besten Eröffnungen Rußlands würde zu der alten, exkläsiven Schul­­politik dieser Macht zurückführen Wenn hingegen eine Konferenz zusammentritt, so müsse der Vertrag som­­­ahre 1856, welcher Die Unabhängigkei der Türkei begünn­­stigt, die Basis der Konferenzverhandlungen bilden. Selbst im Halle Frankreld­ seine Politik geändert hätte, wäre ned

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