Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1860 (Jahrgang 7, nr. 101-125)

1860-05-05 / nr. 105

Weitere Nachforschungen stellten heraus,daß von Turin in der That zwei Meuchelmörder abgeschickt worden sind.Dem­­zufolge beauftragte der­ Kaiser den französischen Gesandten in Rom,die dortige Regierung zu benachrichtigen.In der That hat der Tssuc de Grammont der seemischen Regierung am 24.v.M.die offizielle Mittheilung gemacht,daß gegen das Leben d­es General­ z komplettirt werde« Uris soxsfkigem Nachrichten sindth­: «s:Ei-«gelas­:sen: Aus Scheffsfeld hat Der Messerschmied Wappen­: dea naissrooanankkeich ein Jagdmesser als Geschenk ein«­­zesand­;in dem Dankschreiben durch den Sekretär Mocquaw geäßtxo:Das(F)esd­­enkfeideer aifer umsz angenehm­ m Ursenspandelszvezstragben Gedanken eingegrben za dcibercsoxseånt,versemag,der dazu beitragen wix·v,die Beziehungen under undschaftgbande zwei großer Völker ist oervielfältigeri unbinniger zu kniwfem weiche an der S Diske der Zivilisatjon Und Javuskrikkcänt)ergeben. Aus Konstantinopel wird bekächtstc,,Beigä­ J si­ i­dekaorte4kka­ klll.Frantkö für die Insel CDpemange- Boecn haben.Der Bezieh Rucic·s:Pascha wird sein gooktetxuffle «-1xrAli Pascha abtr­etenz Riza Pascha hat Ogman Pasxtam Ungnade gestürzt—zum Ersatz ist letzterer zum Eyef des Pas­sastes ernannt worden.Frankreich verlangt 20­11,sjouFranks Schadxosbaltutkg für die Witwe Dumas,das unschuldig­e Opfer eines bintexkistrigei­ Angriffes­ Die Westmächte haben sent­inische Noten eingereicht,um 3 Millionen Franks Ent­­schädigung für die Opfer der Katastrophe von Dscheddabzuvers Tang.­Frankreich uns­ England bestehen auf sofortäger Antwort, widrigenfalls sie­ sich selbst Recht verschaffen wollen.Diese­ c- Dische Deputation beharrt beihrem auf eine Grenzrekräfika­­ssion gerichteten Ansprüchen.Eine Partei in Bosnien«!I­ki gehrt den Anschluß an Serbien.­­ In dem auen portugisischen Ministeri­rium übernimmt Aguilar den«-Bocks-Luz den Krieg,Vak«­­gas die Marine-,Casakeche-Finanzen,Ribeika das Aus­wärtige. Die Schleswigsche Frage beschäftigte hefannth­ in den rechten Lagen da­sreufische Obgesgrdnetenhaus.Karlomwis will, die Kammer soi die Erwartung aussprechen : „waß die fün. Staatsregierung nichts unterlassen werde, um den Her­zogthümern Schleswig und Holstein endlich zum vollen Senuffe ihrer Schwer­ getränkten Rechte zu verhelfen“ Brandenburg stellte das Unteramendement, , daß Dieselbe in Gemeinschaft mit den deutschen Verbündeten nichts unterlafen werde." Der Mi­­nister des Reußern, v. Schletmiu­s, hielt aus diesem Anlaß folgende Rede : ‚Meine Herren! Die in dem Berichte Ihrer Kommission­ erörterte Angelegenheit nimmt in nicht geringerem Maße das allgemeine Interesse in Anspruch , wie die vor Kurzem hier erörterte Furhefftsche Sache, da sie nur nur eine preußische, Sondern eine deutsche Frage berührt. Diese Angelegenheit be­­trifft das Wohl und Wehe zweier Länder, von denen das eine ein wichtiges Glied des deutschen Bundes, das Andere eine V­ormauer deutscher Sitte und­­­eutschen Wesens ist, Heide aber bewohnt sind von einem der tüchtigsten , kräftigsten und edelsten Volksstämmen Deutschlands (Befall). Die an Sie gerichteten Petitionen, von denen namentlich die aus Berlin batirte eine Anzahl hochachtbarer Unterschriften trägt, und ihrer T­heb­nahme einen warmen und beredten Ausdruch gibt, beschäftigen sich zunächst nur mit dem Verhältnisse des Here­zogthums Schleswig und stellen in Bezug auf dieses bestimmte Anträge. Und in der That, meine Herren, haben in bei­nen eine Zeit gerade die Stände Schleswigs durch eine Reihe vor — ich darf wohl sagen — befragenswerthen Thatsachen und Vorgängen die Aufmerksamkeit von ganz Deutschland vor­zugs­weise auf fi zu ziehen gewußt. Es ist für eine fremde Regierung und zwar in der Entfernung nicht Leicht, vergl. Vorgänge und Thatfaden zuverlässig zu Fonstatiren, allein nach allem, wal neuerlich und namentlich auch durch die Verhandlungen­ der schleswigschen Ständeversammlung in au­thentischer­ Weise, in­­ dieser­­ Beziehung ‚bekannt­ geworden, wird ich meiner Mederzeugung nach der Deutsche Bund kaum länger der Verpflichtung entziehen dürfen, die dermalige Lage Schleswigs in Erwägung zu ziehen. Er wird zu prüfen haben, ob und zu tie­­fern: diese­ tage Demjenigen: entsprechen t ; sei, was auf Grund der mit Dänemark gepflogenen und im Jahre 1852 zum Abf­luß gelangten Verhandlungen Deutsche Land zu Lu­dvig zu fordern berechtigt it. SS = gestattet, eine artenmäßige Darstellung Unterhandlungen im Schoße Ihrer A. Darnach bat ich Dänemark an­­mg ver vdeutschen Nationalität im rin­greichen Schug und gleiche Berett­­­ung angedeihen zu lassen, wie der dänischen. fodann hat es si verpflichtet, das Herzogth­um Schleswig niemals mit dem Königreich Dänemark zu intorporiren, vielmehr in der Gesammt­­serfassung für alle Bestandtheile des Monarche eine­ selbst­­sä­ndige und gleichberechtigte Stellung nebeneinander einzu­­nehmen. €s ist nicht zu nerkennen, da­ diese Zusicherungen auch für das deutsche Bumbesland ,all ein von nicht geringer Bedeutung waren, dessen Stellung wesentlich verstärkte wird, wenn in der gegliederten Monarchie ein Glied mehr zum zur Seite seht, in dem deutsche Nationalität ihre Geltung findet. Allein tat­vergleich zu den früheren Rechszuständen enthielten diese Aufscherungen immerhin­ nur sehr beschränkte Grundlagen des rationalen und selsftständigen Lebens, und es hätte Deshalb vielleicht um je zuversichtlicher erwartet werden sollen, daß diese deik­änfte Grundlage dem Herzogthum Schleswig men­nigstens unversümmert gewährt und erhalten werden würde. E 8 kann nicht meine Absigt sein, hier in nähere Erörterungen und Schilderungen der dermaligen Zustände jenes Landes einzugeben, allein was glaube ich aussprechen zu dürfen und zu müssen, daß Fein unbefangenes und ungarteilsches "Auge darin eine Verwirklichung der mit Dänemark getroffenen Ver­abredungen zu erblicken vermag (sehr gut). Welche Entfälte­­rungen der deutsche Bund bei solcher Tage der Dinge für ge­­rechtfertigt und geboten hält, das muß freier Erwägung und Prüfung vorbehalten bleiben. Die Fünfgliche Staatsregierung kann sich nicht für ermächtigt halten, diese Entfälterungen pur Erklärungen ihrerseits zu präjudiziren. „Bei weitem weniger unbefriedigend, erscheint augen­­sich­ die Lage Holsteins und lauenburgs. Hier ist nach der definitiven Aufhebung der Gesammtverfas­­sung durch den jüngsten Bundesbesschluß vom 3. März d. 3. ein­ Interimistitum festgestellt worden, wonach in sngenannten gemeinsamen Angelegenheiten alle Anordnungen, die zur Gel­­tung im eigentlichen Königreich die Genehmigung des Reichs­­raths­ erfordern, für die Seringtbiimer Helstein und Lauen­­burg in Zukunft der Zustimmung, der Provinzialstände best nürfen werden. Dieser Beschluß it nicht abhängig gemacht worden von einer beipflichtenden Erklärung der dänis­chen Regierung ; es ist vielmehr bestimmt ausgesprogen, daß Feine dem zuwider laufende Anordnung als bindend erachtet mere den Fann. Wenn damit allerdings vorläufig der pronisortische Aufwand der beiden Herzogthü­mer gesichert erscheint , so ft­amit noch nichts Für die definitive­­ Regulirung ihres sinats­­rechtlichen Verhältnisses geschehen, und namentlich bleibt die Frage wegen der Gesammtmonarchie und­ der ihr darin ge­­bü­hrenden Stellung so vorbehalten. „Meine Herren ! Preußen hat ein Herz für die Sache der deutschen Herzogthümer ; es wird, wie bisher, so auch in Zukunft bemüht sein, Dieselbe in jeder geeigneten Weise zu fördern und zu unterflügen, sei es als Bundesmach, sei es durch seinen Einfluß als europäische Macht. "Snded brauche th Taum darauf aufmerksam zu machen, wie vielfach die Hűs den fid verschlingen, welche diese Uingelegenheit, namentlich infomweit es sich um Schleswig handelt, mit der allgemei­­nen Politik in engen Zusammenhang bringen. Wenn daher auch über Ziel und Richtung unserer Bestrebungen nie­mals ein Zweifel obwalten kann,­­0 wird über das Maß und die Form der zu tintenden Schritte, so wird die Wahl des Setzpunktes sich dur die Erwägung bedingen müssen, welche die allgemeine Politik in die Hand gibt. Die Staats- Regierung glaubt deshalb das Vertrauen von Ihnen in An­­spruch nehmen zu künnen, daß sie von der ihr als Bunde%­­und­ europäaischer Macht zustehenden Initiative nicht blos den richtigen, sondern auch den rechtzeitigen Ge­brauch zu machen willen erde. Die deutschen Herzogthü­mer haben durch die männliche Beharrlichkeit, mit welcher je nicht aufhören, für die Wahrung ihrer Rechte und ihrer Nationa­­tät einzutreten, ein schönes und leuchtendes Beispiel aufge­­stellt. (Bravo !). Es gebührt ihnen dafür eine um so größere, um­so ungetheiltere Anerkennung, als sie Dabei niemals die­­ unverbrüchliche Treue gegen den angestammten Landesherrn und niemals den Geist ver Mäßigung und Besonnenheit außer Act gefegt haben, welcher das ihere Kennzeichen­ einer gu­­ten und gerechten Sache ist. (B­ravo.) (affen Sie mid) die­ Hoffnung, ja die Zupersicht "aussprechen, daß derselbe Geist, Dieselbe Gesinnung, inmitten der Schwierigkeiten und Ge­­fahren auf ihrem dornenvolen Wege an in Zukunft die Schritte der Herzogthümer reiten werde.’ (tebb. Bravo), Aus Wien vom 4. wird uns geschrieben : Die Unzwehmäßigkeit des Ausrufens der Stationen in den Eisenbah­nwaggon, dur die Kondukteure besonders zur Rah­izeit ist anerkannt. Diesem abzuhelfen,­­wurde Den hiesigen Eisenbahndirektionen ein Projekt vorge­­legt, in welchem in jedem Waggon ein ganz einfacher Ap­­parat angebracht werden soll, der vor der Ankunft in der Station eine Glocke in Bewegung fest und gleichzeitig den Kamen der Station auch zur Raltzeit Yeshar zeigt. Die Reisenden können fch nach Diesem Antio bequem zum Aus­­steigen fertig machen , eine Verwecslung der Stationen könne nicht mehr sattfinden, eingeschlafene Reisende werden durch die Clyde gewert und der Dienst des Eisenbahnper­­sonals wird vereinsamt. — In einer Anfangs Februar I. S. am hiesigen Trödlermarkte gekauften TE. 8. Offizier3- U Uniform wurde später eine Banknote zu Eintausend Gul­­ven ő. DE, vorgefunden, der auf diese Banknote ein Eigen­­thumsrecht nachwersen zu­ führen glaubt, wird aufgefolgert, dieses innerhalb Jahresi­iff anzumelden.­­­­ Telegraph. Depeichend. „Weiter Zlond,“­­ London, 5. Mai. In der geslrigen Unterhaus­­fisung erklärte Ruffell, Neapel habe England’s Verwendung bei Piemont gefordert, damit es die Expedi­­tion Garibaldi’s verhindere. England hat deshalb bei Piemont remonstrirt, so wie früher bei der neapolitani­­fen Regierung wegen ihres Systeme. Heapel, 4. Mai. Laut offiziellen Nachrichten ist Die Ruhe und Ordnung auf Sizilien wiederherge­­sellt ; sein Klintenfguß­t wird mehr abgefeuert, blog ein­­zelne Verhaftungen Anden, noch Hate. * Wien, 3. Mai. An der heutigen V­orbörse war die­­ Stimmung wieder eine sehr günstige, für Kreditaktien zeigte sich eine beinahe Kürmische Kaufluf, unter deren Einwirkung­ eine Kurssteigerung bis 194 eintrat, Nordbahn waren wenig ver­ändert und wurden bis 2018 umgefegt. Auch für neues An­­leben war lebhafter­­Begehr bis 95,25, Nationalanleben ber zahlte man willig mit 80,50 bis 80,60, Westbahnak­ien­ er­­hielten­ sd in steigender Tendenz und wurden mit 194,50 bis 195,50 verhandelt. An der Börse selbst hielt die gute Stimmung an, die Anläufe erstrebten sich vornehmlich über ginstragende Fonds und Schrannenpapiere , und die Kurse besserten sich abermals, Nationalanlegen hob sich auf 80.90, Spät. Met. wurden mit 71, 5 MCt. Mei. in ő. W. bis 63,50 gekauft. Bankaktien stellten ich auf 873, Essompteaktien waren bis 576, Dampfschiffartten bis 453 im Verkehr. Junge Eisen­­bahnaktien veranlasten rege Umläge. Westbahnaktien mit 194 bis 196, Pardubigeraktien, wesentli­chöher, mit 133 bis 137,25 und Karl Ludwigshahn mit 134 bis 134,50 bezahlt. Skrebttaltten bewegten sich zwischen 193,60 und 195, Nord­­bahnaktien zwischen 2016 und 2024 , Staatsbahnaktien bei unbedeutendem Ver­ehr swu­rden 278 und 279,50. Ansehenl­­­ose haben durchgehends etwas angezogen ; bedeutende Um­­fäse fanden jedoch nur in 1860er Xofen zwischen 95.25 und 95.75 statt, Rofe v. 9. 1839 bezahlte man mit 126.75, 1854er $ofe mit 99,25 und Kreditlofe mit 104,50, Devisen und­ Komptanten haben si wenig verändert, Schluß fehl­te. Kreditaktien 194.70 , Nordbahn 2023, Staatsbahn 278.50, Banfaktten 876, 5pEt. Met. 70,80, National 80,90, geile Grundenslattungen 73,75, Augsburg 113,25, Lon­­don 131,25, Herzogth­um SW ! | | | Berantwortlicher fiedattenr : Karl Weisskirehber. Sänelipfeffenbrudh von Emil Müller, Dorstdengaffe Nr. 12, Pest, 1860, — Berlaa der Vetter Moydgesellschaft.

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