Pester Lloyd - Abendblatt, September 1861 (Jahrgang 8, nr. 200-224)

1861-09-21 / nr. 217

OKD Samsag, 21. September. Ar. 217. Den. 1861. (Die einzelne Nummer Foftet A Er. 5. AB.) Abendblatt des Rn­ester Lloyd. elegr. Depeiche des „wBester Lloyd.“ Athen , Freitag. Gestern Abends 9 Upr fhof in. Student auf dem Schoßplad: nach der Königin und bite, Der Thäter it verhaftet, die Entrüstung allge­­ein; übrigens herrscht vollkommene Ruhe, — Baron Remény , treibt man uns aus Wien, at das Allerb. Handschreifen mit der Dienstesenthebung two Nachmittags 4 Uhr erhalten und si bald darauf an den högeren Beamten In der Hofkanzlei beabspredet und te Dienstes sogriffen an dieselben übergehen. Nackten Mon­­a beabsichtigt er Wien zu verlassen, um nach Siebenbürgen ziu gehen. — Unser wen. Korrespondent hat zuerst darauf ufwissam gemacht, daß die energische Unterfragung, melde an Borg nach den Bemühungen des siebenbürgisigen Hof­­nylers geliehen. Leicht auch seinen Rüdtritt veranlassen könnte,­nd wie wir heute aus der , Sari. Korr. erfahren, Furfirt uch bereits in Wien das Gerücht, hab sein Rüdtritt bewor­­de. Graf Borgád, erfahren wir zugleich, wohnte vorgeflorn nem Ministerrath unter Borfis Sr. Dieser tät bei, und ger ven wieder, als Se, Majestät um 9 Uhr Morgens nach der tadt kam, hat er zuerst Herrn Ritter 9. Schmierling und ald darauf den Grafen Forgádj empfangen. Wehiigens trägt an fi, nach der „„Parl­­orr", In Wien mit gar wien erüdeten : Mas sunűdjrt den Rücktritt des. Cirafen Borgágj be ist, so meint sie, daß der Soffanzler jecht allerdings ernster ein fräser darauf bringe­n; allein eg geschehe dies allein z­­­u Privatrücsichten. Die Reise, von der man vor wenigen agen besprochen, solte Ungarn gelten ; Graf Sorgad wollte­­ mit den Männern seiner Wahl selbst besprechen. Sie ni­­e bleibt u­nd dies gab Anlaß zum Gerüchte, daß Erzherzog einer dieselbe Reife unternehmen wolle. Schließlich wid n Miener Gerücht willen, man gehe höheren Dites mit der Pfiht um, die Hoftanzleiten aufzulösen und die in nselben angestellten Beamten auf die Verwaltungsbehörden Önkern des Landes zu vertheilen Ohne daß wir diesen Gerüchten insgesammt irgend Zauber fchenfen, mußten wir sie mittheilen, weil sie die un­ten bereichende Stimmung ziemit deutlich charakterisiren. it unerwähnt wollen wir bieber laffen, daß an die ‚‚Deft. tg. .trop ber von der „Don. -Btg.” angekündigten Harms­­e im Ministerium, die Worte fallen Läßt.: „Auch uns fehetnt 9 Detragen des Grafen Borg und etwas unbegreiflich. enn man auf Grund der Wehruarserfafung ins Kabinet­ ­t, barfmanniht Wegebetreten, melde ven e­er Berfallung anführen.’ — Zur Charakterisis der m­­­­ntanen Stimmung in Wien dient schließlich der Eindruck, an die Shufella’sche Brochüre macht; geflern­ar bereits eine zweite Auflage derselden nothwendig geb­or­­n, so sehr drängte sie Die Bevölkerung um Dieselde. Nur e zentralistischen Blätter häten sich bisher, ihrer an m­i t einem Worte zu gebenfen. „Presle‘, Offd. Pol“, „Def. 9.” und „Don.­Big.‘ schweigen gleichfalls ; sie müssen ja vorerst die Waffen herbeitraffen, vieleigt an die Parole der Warterchefs, um sie zu bekämpfen. — — Auf unsere Morgenblätter Übergehend, füh­­ren wir zunächst in Bezug auf jenes Gerücht, bad dem gemwe­­senen Komitatsvorstand Tran Végy die Königliche Kom­­missärsstelle angetragen worden sei, nach dem „Napio’ an, der dies nii­ht der Fall war, und bak Pedky nit in der Lage sei, als­­ Kommissär fungiren zu fünnen. — Gleichzei­­tig erfahren wir, daß der Herr Statthaltereirath 9. Tor­­fos auf die Resignation vom Posten des Statthal­­tereirathes eingereit hat. „Sargdny‘ hat, wie unsere Leser willen, gestern erklärt, bag es nur Hinsichtlich der im „amtlichen Theil‘‘ ent­­haltenen Gegenstände offiziell, hinsichtlich der im „‚nichtamt­­ben Theil‘‘ enthaltenen Segenslände aber ein unabhängiges, nit inspirirtes Journal sei. “ Heute antwortet , Sargeny" auf die in der „Donauztg. vom Stapel gelasfene Poltipnika, welche sich auf jene bekannte Erklärung des, Círgeny" fügt, daß ‚nach den königlichen Restripten und nach den Manife­­stationen des Reth­erathes nicht ein fußbreiter Raum übrig geblieben sei, auf den sich ein ebritischer Unger flellen und ohne Erreichen als Anhänger der Regierung befennen könnte" KRecstemethy sagt: Diese unsere Heußerung scheint einiger Erklärung zu bedifen. Sie wird von der „Donaugeltung” regierungs­­feindlich genannt. Es ist dies von Cette jener Männer ‚die nur denjenigen als wahren Freund der Regierung zu betrach­­ten P flegen, welcher ihr fermreichelnde Sachen vorlügt, eine natürliche Auffassung. Die „Donauzeitung” glaubt, und mit ihr glaubt es mahrfcheinlich so mancher Bureaufrat, dag diese Erklärung ein vertregener Anspruch der Individuellen Ansicht des , Sargeny " sei, welche dessen Illeyalität glänzend hemeist. Ein echter Staatsmann aber würde daraus folgenden Schluf siehen : „Wenn dem auch das uns am nächsten stehende Organ, der „Sürgery‘, der seine Loyalität oft genug ber­wies, die Stimmung des Landes auf diese Art konstat ist, so muß fe wahrhaftig eine fhredliche sein.“ Sie ist es als wirflicg, und zwar, — wir wiederholen es, — ist sie deshalb eine fhred­liche, weil selbst die dem Thron in fester Treue zu­­gethanen Ungarn nicht im Stande sind, sich dem bezüglich der Durchführung des Weberpatentes befolgten Verfahren und den Prinzipien der Regierung anzuschließen 5 — tor­t Tein einziger Ungar zu finden ft, welcher der Verweigerung der Bundamen­­talrechte des Bandes, der burlosken Lehre som „Berwir­­fen und der einfeltigen Aufhebung unserer Gesebe seine Zu­­stimmung geben könnte, oder auch nur wollte, Und in Dieter Hinfigt bilden felbst die Mitglieder der ungari­­schen Difaferten seine Ausnahme; man weiß es in Wien sehr gut, daß aug sie sich nicht Regierungsmänner im Sinne der „Donauzeitung” nennen, denn sie werden den 26. oder weder als ihr Programm anerkennen, wo find sie im Dan möge sie pur vom en bis zum Lepten befragen und uns dann Lügen strafen. Es ist also Har, wie wir jene ‚Stande dies zu yungsanhänger ber patentes und Ihun, fein Worte, hab partei gebildet werden , regt kein Unger ein Regte­­mann, verstanden haben. Es brücht si darin jene traurige Lage des Landes aus, daß aus den loya­­len, konservativen dynastisgen Elementen eine vorgekommenen Dinge nicht, Regierungs­­wegen des Be­wegen der bei der Durchführung dessellten Tann, und amar aber

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