Pester Lloyd, März 1862 (Jahrgang 9, nr. 50-74)

1862-03-22 / nr. 68

1862. — Nr. 68. Pränumeration : Pit tägl, Pontversendung Morgen- und Abend­­blatt ganzjährig 20, Rs, halbjährig 10 fl., viertel­­jährig 5 A., 2 monatlich 3 A. 40 kr., 1 monatlich 1 fl. 70 kr. önterr. Währ, — Für PEST-OFEN, in’s Haus gesandt, ganzjährig 18 fl, halbjährig 9 fl., viertel­­jährig 4 fl. 50 kr. österr. Währ. Man pränumerirt für Pest-Ofen im Expeditionsbureau des „Pester Lloyd" 5 ausserhalb Pest-Ofen mittelst frankirter »“.ilfe durch alle Postärater. — Einzelne Morgen­­blätter 10 kr. bei “ie ME ME H­ATS, Expeditions-Burean: Dorothbeagasse Nr, 4Him1,8tock, ER LLO Samftag, 22. März. Insertion: Der Baum in einer siebenspaltigen Petitzeile wird bei einmaliger Insertion mit 11 Nkr., bei zweimaliger mit 9 Nkr. bei mehrmaliger Insertion mit 7 Nkr., an Sonn- und Feiertagen um 2 Nkr. theurer berechnet. Inserate aller Art werden im Expeditionsbureau an­­genommen ; für­s Ausland übernehmen die Herren KARL GEIBEL und HEINRICH HÜBNER, Buchhändler in Leipzig, sowie HAASENSTEIN et VOGLER in Hamburg, Altona, OTTO MOLIEN in Frankfurt. a. M. die Insarsie. Im „Offenen Sprechsaal“ wird die vierspaltige Petitzeile mit 25 Nkr. berechnet. Der Insseratenstempel beträ­gt 30 Nkr. Mennter Jahrgang. | ! | r P k­ih F cit 4 c­rotokollirte FTuc preise dev Vefter Kornhalle, Wasserstand E TSMSSV87720sMAkz.80«1«11bet0,abn Miener Börfenkurfe, Einladung zur Pränumeration auf den „PESTER LLOYD." Pränumerationsbedingnise ül" 252. Mit täglicher Postversendung: Neunmonatlich sw me 2 tee 130. — Kir Sechsmonatlich . „ . % . 10 8. — kr Dreimonatlich, 3. anne. se Ül Kr Einmonatlic­her dns ez De 70 kr. Die Pränumeration beginnt immer am 1. des Monates. Beriehr der Gilgäge Oten— Triest. 1 Stuhlmeifenb. „ 9, 8» „ Ant 7u33u­ Staatsbahn: Pr. Zollzentner in Bft. Währ. $ganizia ... „ 2, 6, AM. ek­lusive allgemeine Affefuranz« Auf» und Ablade-­­ Pragerhof. . „ 80. 21t.Ub., TUSHTM.Er­­sebühr und 300% Zuschlag von Veit nach Wien faibad ... » 1,12, Nachts, I, 2, Mitt. FI. RL 44 fe, m. Ri. 90 kr, IM. RL 1 ff. 24 fe, jet... . Ant 7,20. Ér, 6554 Ab Troppau 1 fi. 6 fr, If. B4tr., 2. 47 ft. „20 Bin ..... ——-——-—— stsdlwetssenbaks—klsa. Dderbersl 2kk.,lst.59kt.,2si.39kr., Pari820,.«.0­0 Reute. 69.87——-—.—SmhlweisenkursAbs­ Z­ 1.50M.Fr. Bielihlfl.17kr.,1fl.78fr·2 fl.70kk.Par­­ .20.41,-,o-»...»so--——Nku-Szdny...»2»30«sk.wk. dubig IM: 1 ft, 1 fl. 60 fr, 2 fl. 35 fe, Rolin Wiens. igét Ant.:8,,,17. , Mb. 1 fl. 9 fr, 1 fl. 52 fr. 2 fi. 52 fr. Prag 1 ft. Dampfschiffahrten. Triest—Oien. 23 fr, 1.fl. 72 fr, 2 fl. 79 fr, Muffig 1 A. 44 fr, . Abf. TU.15MUb. TULOM.Er. 2f. 5 fr. 3 fi. 22 Er, Bovenbach 1 fl. 49 Er, Thalfahıt Saibah ... s In 14, Nıhts, 1,22, M. 2 fi. 12, 3 f. 32 fr, Ratibor If. 12 tfr., Bıen-Bert glich sy U át . Xmaeskhof »» IT» 15 a te, 6, 20 , 6. Breslau 1 fl. 50 fr., Krakau 1 R..37:te, aaiza... «­­ass. säxkagggsks Mk MststWANT-TM-»Es--D«««"I’«ch""«"«’"W»H­­DI Ant. 7, 30 , b., 99 Tr FT :eöden 314 6 ha I gen sakk 1. XI. mi. Rt. ) u) 5 · Wim»..... v.7.40.8k· amburg( 1. 04 "999 I 9. . ... . . . Arad Googldd. Wien-Post. Post-Wien. ad. 3­0, Abf. IA. ROM.BM. RE hi 10 91] 10.93 Bien Abf. 211 — MAM.Vest Abf. 7 U. 22 RL Be: Gsaba „ 12, 7, RM. Sou­eratun­nd EL MAR s 19121 19.18 Pest Ant. 8 , 22 „ Ab. [Wien Ant. 1 ] 52 „Nm. Bann ERBE: 5 Rufische Imperiale | — [us nısfAuf der fühligen Staatsbahn, Siegie d­ie Preußische Kriedrichsd’or JOfen. . . . . Qbf. 60.AEM.dr, SU MAD Eisenbahnfrachten Breuf. Raffenanmeisungen. | —_ 12.022­,12.04­­ e ee e ee e ee mn ann ann enorm ET [2:5 207 . ya Ser. Peft-Orfova Mittiv ER [0 — EEE EI STTEERRREEEETSSIERREISZESES RES ENTHEIE ESENPRETIERTEEEENEICBSAESRRGSRFOPRSERFBEIERERE SE SE FIIRETTSOENTE Nundseehau in der V­olkswirthschaft. M, W. Den bedeutendsten Einfluß in unserer Entwicklung hat unstreitig die zunehmende Bildung in der Volfswirthschaft aus­­geübt. Wenn auch schon seit mehreren Jahren viel dafür gethan war, so fehlte früher die eigentliche Wirkung, weil man die Bil­dung mehr im Allgemeinen übte, fest­et sie so eingreifend,­ weil die Fachbildung so energisch gepflegt wird. Die Land­wirth­­schaft, die früher am meisten zurückktand, macht fest außeror­­dentliche Anstrengungen zur Aneignung dieses nothwendigsten Hilfs­­mittels. Nicht bies, daß die Anstalten für die höhere Bildung der Landwirthe sich mächtig aufschwingen und neue gegründet werden, wie z. B. die von dem durch sein Lehrbuch der Landwirtschaft schnell bekannt gewordenen Dr. Birnbaum in Gießen; — für alle Stufen der Land­wirthschaft bietet man seit landwirthschaftlichen Unterricht. In Rheinpreußen ígibt man fon lange Wanderlehrer umher , die mit Lehre und Beispiel die Landwirthe unterrichten; in Württem­­berg und Bayern gleichfalls. In Rheinpreußen haben eine große Zahl von Lehrern den landwirthschaftlien Unterricht in der Bolts­­schule eingeführt (bei der Ausstellung im vorigen Herbste haben etliche 30 Lehrer Preise dafür bekommen) ; in Bayern ist es noch in größerem Maße geschehen (in Mittelfranken allein wurde im 9. 5. in 170 Schulen Land­wirthschaft gelehrt) , in Baden hat der Land­­wirthverein seßt sogar den Plan eines systematischen Unterrichts (in drei Stufen) für alle Bedürfnisse der Regierung vorgelegt. Die Folgen des Unterrichts traten auch schon allerwärts hervor : wichtige Berbefserungen des Botens, Einführung von Maschinen , bessere Pflangen- und Thierzucht. In Bransen wurden große öde Gutreden urbar gemacht, andere Strecken schlechtes Ader- und M­iesenland in Wälder umgewandelt, Bewässerungs- und Entwässe­­rungsanlagen in großer Ausdehnung vorgenommen. Die besonders für die Einführung von Maschinen so wichtige V­erdoppelung der Grundfläche hat sich jet aller Orten geltend gemacht. In Bayern haben die Landwirthe überall auf deren Einführung gewirkt, die Regierung hat für die einzelnen Kreise Vek­oppelungskommisssäre und Geometer best­ Mt; am Rhein Hat man sie an vielen Orten ein­­geführt, besonders Nassau ist schon fast ganz umgewandelt (neuere­­ Berorönungen der Negierung wirken ebenfalls auf Bek­oppelung der Wälder, wie auf Austausch von Feld und Wald), in Hessen zeigte sich selbst fon ein Anflug dazu, Thüringen schreitet darin vorwärts, Maschinen fangen jedt an die Handarbeit zu verdrängen. Der Dampfpflug findet zwar, besonders weil ihm die Zerstückelung der Grundftüde ein Hindernis in der Anwendung , der hohe Preis ein Hindernis im Ankauf, noch weniger Verbreitung ; aber andere bil­­ligere und leichter anwendbare Maschinen werden schon in Menge gebraucht. In Mittelfranken sind allein 55 Dreschmaschinen in Thätigkeit. Die Bereinigung muß aug hier die Anschaffung erleich­­tern. Man geht sogar von weiters ein Techniker wandert mit einer Maschine *) bei den Landmwirthen umher, z. B. in Bransen, in maffan, in Frankfurt.­­­ von Verbi­fferungen im Pflanzenbau sei nur der Auffwurg im F­lachsbau erwähnt, der durch die Tren­­nung der Zubereitung von der Erzeugung entstand. . 60 in Han­nover, in Pr. Sagsen, in Schlesien, wo Blachsbereitungsfabriken dem Landmann den schwierigsten Theil der Arbeit mit dem Ankauf des Robproduktes abnehmen. Der Weinbau it dur Anpflan­­zung besserer Rebsorten, durch Vereinigung der Winzer zur gemein­­samen Lese und Kelterung wie zum Verkauf in ein ganz neues Sta­­dium getreten. Hier gingen vor Alem die Württemberger voran : sie brachten­ es in wenigen Jahren dahin, bag sie mit einzelnen Ar­­ten mit den Rheinländern­ wetteifern können. So sind z. B. für den nächsten Weinmarkt Weine bis zum Preise von 100 Gulden (100 Litres) beim Ausschuss angemeldet. In der Thierzucht beginnt jegt ein wegeres Leben. Die Schafzucht fängt an bedeutender zu werben, seitdem man we­niger auf feine Mole, als auf die Erzeugung von größeren Fleisch­­und Fellmaffen sich richtet. Für bessere Rindbusehzunt wird jegt durch größere Sorgfalt auf gute Nasen mehr gethan. An eine­zelnen Orten, wie z. B. Schloß Rofenstein in Württemberg, wird die genaueste Kontrole über Stamm und Kreuzung geführt , wie auf Beobachtungen über den Milchertrag der verschiedenen Stäm­m und Kreuzungen angestellt. In Baiern sucht man auch unter den minder begüterten Landwirthen auf bessere Racen hinzuwirfen durch Veranstaltung von Zuchtbullenmärkten mit Auslegung von Preifen. Die Pferdezucht, von jeher zwar besonders gepflegt, war aber immer mehr In Norddeutschland zu Haus. Sehr pflegt man sie au) in Süddeutschland, Ueberall werden gute Zuchthengste aus­­gestellt und Fohlengärten errichtet. In Mittelfranken hat man z. B. im v. 9. an 2000 Fohlen in solchen Gärten gezogen. Wie sehr die T­hierzucht jegt als das beste Erzeugniß der Landwirthschaft be­­trachtet wird, zeigt die Sorgfalt selbst für­ minder bedeutende Thiere. Die Geflügelzucht, bisher nur in Frankreich, dem Land der Wohlfehmeder gepflegt, bürgert sich recht auch bei uns ein. S in Karls­­ruhe z. B. ist sogar ein Verein zur Zucht von Geflügel entstanden. Die Bi­Hzu­cht beginnt fett auch sich zu entwickln,, besonders am Obermain und an der Mosel. Die Zucht der Seidenrau­­pen d ist bis jeit mehr ein Gegenstand Norddeutschlands geblieben, besonders der Ostseeprovinzen und des Niederrhein. Der rhein­­preußische Land­wirtsverein hat­te durch BVertheilung von Preisen zu fördern gesucht. Was aber besonders auf einen rationellen Betrieb der Thierzucht hindeutet, das sind Die Thiergärten. Freilich sind sie big jegt noch meist als Biergärten, als Orte des Amüsement betrachtet worden; man 309 deshalb statt nüslicher, mehr seltene, die Schauluft des Publikums befriedigende Thiere. Aber es fängt doch nach und nach an der Gebante Pla zu greifen, sie zu Bor fchulen der Landwirthschaft zu machen. So ist der Mündener Land­­wirthverein jept im Begriffe einen zu gründen, und wir glauben nicht, bei dem praktischen Sinn der baterischen Landwirthe und der richtigen Erkenntniß der baterischen Regierung, daß man etwas Un­­süßes daraus machen wird, Unsere Landwirthschaft ist auf dem besten Weg. Sind wir auch noch weit entfernt von den S­ittungen der englischen , der nie­­derländischen, so haben wir s­chon das richtige Mittel erkannt, die höchste Stufe der Produktion zu erreichen, d.­ie gründliche Kenntniß. Wie die in allen Zweigen durchdringt , haben wir gesehen , aber jo erstrebt sich jet nicht bi­s auf die Produktion. Sie muß aber in anderer Richtung noch weiter gehen; es muß die Trennung von Landwirthschaft und Gewerbe noch besser zum Bemwußtsein kommenz; es muß noch bessere Einsicht in die land­­wirt­lichen Handelsverh­ältnisse sich geltend machen. Die altfrankische Ansicht, Alles selber zu machen, weicht zwar den besseren wirtschaftlichen Grundlagen ; es wird aber noch zu viel in der Landwirthschaft bandirt, was im Gewerb fabriksmäßig und mit Maschinen ausgeführt, deshalb besser und billiger geliefert wer­­den kann. Die Branntweinbrennerei der Landwirthe ist nur ein armseliges Handwerk gegen die Spiritusfabriken, Si­e muß zu Gunften Kieser aufhören. In Oesterreich erkennt man dies fon und, um das Unhaltbare zu retten, besteuert man die Fabri­­ken ohne zu bedenten, daß diese im Wettstreit mit den ausländischen dann zu Grunde geben müssen. Die Rübenzuderfabrika­­tion hat sich zwar glei als Gewerbe gestaltet , indeß wird auch diese den höheren Forderungen der Boltswírthidrait Alles aus der biften Duille zu beziehen, einerlei, ob vom Inland oder Ausland, weichen (2). Die Flachsberettung der Fabriken ist sogar das einzige Mittel, diesem Pflanzenbau , der ohne­dies zu Grunde ginge, wieder Geltung zu verschaffen. In Hannover, wo die Fabri­­ken in Pattensen und a. D., in Schles­ien, wo die Fabrik in Erd­­mannsdorf dem Landmann die Bereitung des Flachses abgenommen, ist der Flachsbau schnell wieder emporgenommen, während er an anderen Orten, besonders in Deutschland, ganz barniederliegt. Ganz auffallend rar sind die Landwirthe bei der Drei­ma­­schine auf Trennung der Geschäfte gekommen. Im vorigen Jabre wurden an vielen Orten Bersuche mit der Verwendung einer Ma­­schine gemacht. Die Land­wirthe sahen aber bald ein, das ihre Hand­­arbeiter dabei, nicht zu brauchen, und jest sesen wir fehen, Daß die Stanfurter Landwirthe den Ausdrush ihres Getreides in Berding geben wollen, Während hier sich aug sehon bessere Einsicht geltend macht, ist die Kenntniß der Handelsverhältnisse meist noch sehr unbedeutend. Der Landwirth stellt deshal­ fh, wie dem Konsu­­menten große Hindernisse in der Weg. Das einzige Mittel was von den Renterungen zur Regelung des Kandels erstrebt wird, ge­naue Feststelung und Veröffentlichung der Ernte, wird von den Landpolitben durch verkehrte Furcht vor Befteuerung und dgl. verz­ettelt. Hier müßten die Landwirthner eine eingreifen, richtige Kennt­­ni über den Zweck der Statistik vorbereiten, am besten aber der eigene Feststellung die Besorgnisse des Landmannes zerstören. Eine wahrscheinliche Förderung für den Landel würde auch der gemein­­same Verlauf bieten. Von Seiten der Konsumenten werden die Bar­­theile des Zusammenhandelns schon benutt. Der Landwirt wider­­legt sich aber aus Engherzigkeit nach demselben. Nur in einzelnen Zweigen, wie z. B. im Weinhandel, haben Vereinigungen stattgefunden. Der Württemb­erger Weinbörsenverein hat vor Kurzem den Anfang dazu gemacht. Ein Ausschuß übernimmt den Verlauf sämmtlicher Mitglieder und schreibt dazu einen Markt aus, es wa­­ren Ihm in 4 Wochen schon 1000. Ohm zur Verfügung gestellt. Wenn bei den Wingern, die fon an den großen Verkehr gewöhnt sind, das Beispiel Leicht Nachahmung findet, so kann es doch lang dauern, bis die Landwirthe zu gemeinsamen Brechverläufen gebracht werden, besonders deshalb, weil jeder Befiber, außer dem materiel­­len, noch ein H persönliches Interesse an dem Thier mit in Anschlag bringt und fohmwieriger zum Aufgeben bdieser Affektionsschngung zu bringen sein wird. Ein wegerer Berfegr, ein rascherer Austausch muß aber d­iese Hindernisse zerstören. — Was bei dem Handel von Seite der Landwirthe noch nicht genug in Anschlag gebracht wird, ist der Verkehr der Eisenbahnen. Es widerlegt sich zwar jegt kein Bauer mehr dem Bau einer Eisenbahn 5; sie sehen auch beim Kauf und Ber­auf fon auf das bessere Frachtmittel ; sie neh­­men selbst beim Kauf oder Pacht von Gütern scchon darauf Rüd­­figt , sie nennen aber noch nicht die Einflüsse des Weltverkehres auf ihren Handel. Ungarn, Rußland, Polen produziren eine solche Mederfülle von Getreide, Daß sie den ganzen europäi­­schen Markt überschwemmen werden, Wenn die Eisenbahnen mehr ausgebaut sind, wenn der rufliche Bauer sein Getreide, statt in die Flufe zu schütten, den Eisenbahnen übergeben kann. Schon feßt macht sich dieser Einfluß geltend, wenngleich min­­der bedeutend, weil die Eisenbahnfracht noch zu theuer. Wenn aber die Verwaltungen aus den dur die Theuerung veranlaßten Bracht­­berabfegungen sich die richtige Lehre gezogen, wird die Fracht so uns­bedeutenden Aufschlag bringen, daß der rufsische Bauer, der in sei­­nen üppigen Marschländern mit den geringsten Kosten produzirt, den deutschen Landwirth aussu­cht. Diesem bleibt dann nichts übrig, als sich auf solche Erzeugnisse zu werfen, bei denen die Arbeit höheren Kohn bringt, d. 1. den Bau von Handels- und Futter­­gewächren und die Thierzucht. So fehen wir in strenger Folge eines aus dem anderen sich entwickeln. Der Wettstreit in dem Gebiet der Landwirthschaft führt zum Aufsuchen der Mittel besserer Produktion, d. t. höherer land­­wirthlicher Kenntniß 5; das Ringen der einzelnen Geschäfte zur Lei­­stung des DBesten auf einem Gebiet, das geschieht zur Trennung der Geschäfte 5 der Verkehr. zwischen den Völkern zur Wahl der für ebnen Einzelnen passendsten Arbeit, zur richtigen Ausnugung aller Arbeitskraft. In der richtigen Ausnegung jeder Kraft liegt aber das höchste Ziel der ganzen Volkswirthschaft. massinen, «Red, *) Geschieht au in Ungarn mit Befipern: son Drefoh- D Börsen- und Handels - Nachrichten. X Welt, 21. März. Das Geschäft an der gestrigen Diener Abhbendbörse war anfangs ziemlich fest, im wei­­teren Verlauf trat Staubert ein, ohne daß dafür ein Grund vorlag. Die Rente wurde 69,85 gemeldet, Kreditaktien varierten zwischen 203.30—204 , Nordbahn 2172 Geld, Yardubiger zwischen 132 bis 132.59 lebhaft umgefegt, Schluß um bald 7 Uhr: S Kreditaktien 203.40, Nordbahn 2172, Yardubiger 132.50, Kreditiofe 130.75. — Rn Notirungen sind gegen gestern nicht wesentlich vere­indert, — In Bezug auf die zu begründende „Wiener Com­­merzialban Es” erfährt man Folgendes : Der Plan dazu geht von der Wiener Kaufmannshalle aus; der Zweck dieser Gesellschaft sol sein, Beruederung des Produktenhandels durch Erthellung von Borshüffen auf Naturprodukte, der Bant- und Estomptegeschäfte mit Rücksicht auf den Produktenhandel. Den Fond sol ein der Aktienemission zu Freirendes Kapital von 5 Millionen bilden , die Thätigkeit der Gesellschaft jedoch selten beginnen, sobald 600.000 fl. dur­ Aktien hereingebracht sind. Die Wiener Handelskammer hat sich im Prinzipe Hiermit einverstanden erklärt, eine Befürwortung des Planes aber vorläufig abgelehnt. — Der „Prefse” entlehnen wir folgende Mittheilungen : Der Verwaltungsrath der niederösterreichischen Estomptegesell­­schaft hat den Beschluß gefaßt, den Zinsfuß für den Wechseles­­tompte zu ermäßigen. Diesemnach werden Plagiwechsel ohne Unter­­schied der Skadenz mit 6 Pergent, Domizile ohne Unterschied der Skudenz mit 7 Perzent und Krediterweiterungswechsel (bis influsive 100 Züge) mit 512 Vergent essomptirt. Dieser Zinsfuß hat vom 24. I. M. in der Weise Geltung , daß derselbe schon für die Sam­­stag den 22. 1. M. eingereichten Wechsel berechnet wird. — Das neue Prioritäts-Silberansehen der Westbahn hat, gutem Bernehmen nach , die Kreditanstalt in Gesellschaft mit mehreren Bankhäusern übernommen. — Ein Gerücht will wissen, dad Die Südbahngesellsgaft die Schifahrtunterneh­­mung des Triester „Eloy»“ Fäufli an fi bringen und den Betrieb in eigener Regie übernehmen wolle, — Die Siffert Karlsfäpter Eisenbahn wird weg in diesen Sommer dem Ber­eht übergeben werden. — Die D Quarantainezeit für Rindoteh, wel­­ches aus den Donaufürstenth­ümern nac Siebenbürgen getrieben wird, ist auf fünf Tage herabgefegt worden. In Berlin ist nach dem Muster der englischen Kolonial­­wol-Auktionen am­ 19. eine Wollauktion mit überraschend günstigem Erfolge abgehalten worden. Die Betheiligung von Fa­­brikanten und Händlern war eine lebhafte, die Preise Korrespondir­­ten mit den in legter Zeit angelegten, nur wenige Eigentü­mer sahen si veranlagt, ihre Borráthe auf Indirektem Wege wieder zu­­rückzulaufen. Paris, 20. März: Schlafkurse: 3pCt, Rente 69.85, 412pCt, 97.80, Staatsbahn 506, Bresit Mobilier 770, Lombarden 545. Haltung fest, wenig Geschäft. Konfols 94 gemeldet, London, 20. März, Salupfonfols 937/5, Lombardprämie 19/16, = nun um nenn­ezer] Geschäftsberichte, = Net, 21. März. Wir haben schon volständige Sommer- Wärme, Mittags 17 ° R, im Schatten. Wasserstand wenig verändert. Von unserem Getreidemarkte haben wir heute keine Veränderung von Belang zu melden. Die Stimmung is trot­z der s­­ Äußerst beschränkten Bahn­ und der bis sehr so geringfügigen Was­­serzufuhren in Weizen eine sehr flaue und sonnen­notirte Pfeise fast nur als nominell betrachtet werden. In andern Artikeln stilles Gefäst, „7 Neu:Beede, 19. März, Zeit 2 Wochen Bericcst hier fortwährend sehr angenehme warme, wahrhafte Mat-Witterung. Nachts aber tritt jedesmal Frost ein, demzufolge auch die Vegeta­­tion noch immer fehlämmert. Ueber die Repstanten wird mehrseitig gefragt , es soll viel erfroren sein. Doch ist auf derartige Aeißerun­­gen wohl nicht viel Gewicht zu Legen. Die Weizenfluren stehen ihn, doch sind ganze Streben vom Schneewasser überschwemmt. Im Weizengeschäfte entwickelt sich noch immer kein regeres Leben, da die flauen Berichte von den Abfaßplägen beprimirend auf den Beriebt wirken, während die Produzenten sich vorläufig­ zu Eeinen Konzesionen herbeilaffen wollen. In Mais wird sehr wenig zuge­­führt, da hierin, wie bekannt, in unserer Umgebung eine Mißernte war. Weizen 4 fl, 70 fl.—5 fl., Mais 3 fl. 20—30 fl, 5. 98. per ned. Mb. Die Theiß ist fortwährend im Wachsen , und Hoch­­wasser ist unausbleiblich , da in Siebenbürgen­ die höher gelegenen Gebirge mit tiefem Schnee bedeckk sind, Wasserstand 13 ° 18", C. F. Kula *), 18. März. Im Laufe der Woche wurde für Rechnung eines Pester Hauses von einem hiesigen Spekulanten ein Duantum Hafer a 1 fl. 35 Ér, und zwar 1859er angekauft, auch ging eine Schiffladung Weizen , die bereits im Herbste angekauft wurde, für­ ein Pester Haus dieser Tage von hier ab, sonst weiß ich nichts Bedeutendes vom Geschäfte mitzutheilen. Die Körnerpreise hatten in der Vorwoche durch die günstigeren oberen Berichte an Fertigkeit gewonnen, fest hat sich dies­ wieder verloren. Man notirt­e Weizen 4 fl. 55 fr., Halbfrucht und Korn 3 fl. 32 fl., Gerste 2 fl. , Safer 1 fl. 35 fl., Kufuruz 2 fl. 90 fr., Bifolen 5 fl. pr. Preßb. Mepen. Mehlpreise der Raffinaer Dampfmühleniederlage + Mehl Mr. 0 151.20 ER­NLEIL 72T. 2, Ne 210 A, N.38 1.70, Nr AT TI Er, Ne 5 6.1. 70 i­. , Zafel­­gries 15 fl, 20 Er, pr. Wiener Zentner. Die Witterung ist von fett 14 Tagen sehr angenehm warm und für die junge Saat sehr ersprießlich. Der Bauer ist mit Adern und Anbauen der Sommer­­­früchte anhaltend­ beschäftigt, Wasserstand im Franzenskanal groß, * Wieselburg, 25. März, Getre­idrepreties Met­zen 4 fl. 85 fl.—5 fl. 45 fl., Halbfrucht 3 fl. 60 fl.—4 fl., Korn 3 fl. 40—60 fr., Gerste 2 fl. 40—90 fl., Hafer 1 fl, 82—92 fr., Kufuruz 3 fl, 40—60 fr. 6. 98. pr. ME. * Paris, 18. März Mehl zur Konsumtion nur mit Ernie­­drigung von 1 Sr. und selbst zu diesem Preise, schwer unerläuflich. Der Preis schwank­t zwischen 65—69 Fr. Vier Marken auf alle Ter­­mine 50 €, niedriger bei geringem Geschäft. und flauer Tendenz. Die Preise wurden schließlich, wie folgt, flitzt: Ef. und März 67 Gr. 25 €. , April 67 Gr. 75.C., Apil—Mat 68 Sr. 50 €., Mat—Augus 70 Fr. Die täglichen öffentlichen Verkäufe von Mehl aller Gattungen und Herkunft wirken fortwährend dri­dend auf das Geschäft, N­übst etwas matter bei ruhigerem Geschűft , effekt, und März 119 $r., April 118 8r., Mat—Lunt 116 Fr, Spiritus etwas niedriger, eff. 73 Br. , April 74 ör, Auszug aus dem Amtsblatte der»«Wienethg.« (Vom 16.——19.März.) KonkurspNachl.d.Anton La Marre in Gb­ets­treter Dr.F­anz·—Gabekler,biss.Aug.b.Wiener Landesmilitärs gericht.Julius Baum in Bielitz,Vertreter Dr.Stellwag,bis 2.Junib.Bezirke amtsdaselbst. Vergleichsverfahrenk.Gregorq Katharine Heitzens­knecht in Neudorf,Notar Ludwig Preuß.Bernh.F.Borchin Währing,Notar Dr.Kastner.Sigmund Pollsak in Wien-Nos­tar Dr.Reich..­Joseph Rothu.Gattin Amalie in Hermannstadt, Notar Friedr.Gundhardt.Gajzago Bogdan in Klausenburg, Komm.Michael Nagy.Johann v.Formacher in Gratz,No­­tar Rudolph Pulsaton Philipp Löwy in Gumpendorf,Notar Ludwig Hbingsberg. Auszug aus dem Amtsblatte 968 „Sürgöny.” (Bom 21. März.) Rizitationen,. In Pest 26. April u. 31. Mai 9 U. Borm., Hans des Johann Landımann, Sosephstadt, Renngasse Nr. 208/14, 4770 fl., im städt. Grundburgsamte; — 24. März 3 U. Madjm., Mobilien.m Weine bei Johann Rothstod, Scheresienstadt, Edhiffmannsgasse Nr. 195 — in Mezö-Tur, Hevefer Kom,, 11. April u. 13. Mai 9 U. Dorm, Haus u. Weingarten des weiland Balentin Hegyi, 900 fl.5; — in Pusta Szt.­Margita, Ezabolcser Kom,, 2. April 100. Borm., Odhfen, Schafe, Pferde, Früchte u, Wirtschaftsgerätbschaf­­ten der Peter und Koloman Mándi, Schägungspreis 17,004 fl. 5 in Graßwardein 22, April 10 U, Borm,, Verpachtung des Ein­­fehler-w Kaffeedhauses „zum schnwarzen Adler“ auf sechs Sahre vom 1. Oktober 5, — ebenwort das Bemeinfhank­­recht auf 3 Jahre, die Gemein- u. Prgegaffe-Schanfregte auf 3 Sahre, Einsepr­, Kaffeehaus u. Gemeinfhant „zum Apollo” auf 6 Sahre vom I. Nov., im städt, Lisungssaale, Badium 10 pCt, SKonfurfe,­ Hermann Feldmann in Sanffiid n, 24, 25. u. 26. April beim städt, Gericht, Litisfurator Johann Majo­­roffy, Advokat, Josepp Beligfy in Fünfkirchen, 29., 30. März u, 1. April beim fädt, Gericht, Interimsmaffa­ u.illuissurator Ad­vofat Anton Plainer, Lizitationen in Pest:Ofen am 24. März In Pet: Mobilien, 3 U N, Dreitrommelgasse Nr. 41. Mob­ilienu Weine, 7U N, Theresienstadt , Schiff­­mannsgafe Nr. 19, 0) Die erwähnte Beilage ist uns nicht zugegangen. Um Irr­­thümern vorzubeugen, belieben Sie in­ Zukunft alle für die Ex­p­e­­dition bestimmten Gegenstände als Sinferate, Werthsendungen ır, und an die Expedition zu adressiren, D. Red,

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