Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1862 (Jahrgang 9, nr. 100-124)
1862-05-08 / nr. 106
Donnerstag-Z.sti. ANij cwie einzele xe Nummer kostet 4 kr.Z.M. sz.SpartO,5.Mat.An die Reise des Prinzen Napoleon nach Neapel knüpfen sich maechafaltigs Ges rückte beten Genemigkeit ich nicht verbürgen will.Sobeißt Knitt an dem der Pränz wetbe dem Körsa Viktor Evtas nuel einen Brief des Kaisers überbringen, in welhem die Grumbiagen einer Lösung der römischen Frage und die dem Bapste zu ertheilenden Garantien festgestellt würden. Zugleich würde der Prinz die Bedingungen eines neuen Derfensis- und Defensiurbündnisses zwischen Frankreich und Italien zu regeln haben, wodurch die ungehörte Erlebigung der römischen Angelegenheit gesichert werden solle. Gonderbareniweise behauptet fie hier noch fortmährend dei Gerücht, Viktor Emanuel worrde bei seiner Rid- Fehr aus Neapel seinen Weg über Rom nehmen. Der Wopft habe sehne feine Luk, den Rente zu empfangen, er diente sieimehr ernftlich, daran , sein Gebiet zu verlassen und nach Spanien zu geben. — Man hat bemerkt, das der Kaiser auf dem zu Ehren der Königin von Holland im Palais Royal gegebenen Diner unterfiienen ; bag Hetrotheprojelt, welches man mit der Anwesenheit der niederländigen Königsfamilie in Verbindung bringt, vereint nach immer Sämierigkeiten zu finden. — Man spricht von einer neuen, swischen Stanfreiß und England absufließenden Konvention in Betreff Mertin’s; hiernach würden beide Mächte Verstärkungen nach Bern-Bruz abfehiden.. Diese seinen um so wörkiger geworden zu sein, als nach den legten Nachrieten die Truppen durch Krankheiten sehr gelitten haben. y Turin, 3. Mai, Soeben trifft hier die vorlangige telegraphische Mittheilung eines Briefes Bibtor Emanuel’G anden Katser der franzosen ein 5 Kiefelbe Yautet : Neapel,3. Mai, Halb 1 Uhr Mittag, König Biltor Emanuel an Le Mai, den Kaiser dber Franzgoten — Sari: „Sa habe so eben Die Krotte besucht, welche Sie nach dem hiesigen Hafen zu senden die Aufmerksamfelt gehabt haben. Dieser von Ihrer Seite gegebene Anspruch des Wohlwodens für meine Mersen, und die Sympathie für die Sache Italiens hat mich lebhaft gerührt und ich baufe Ihnen dafür. Seit Ianner Zeit, Sire, habe ich nicht solche innere Bewegung empfunden wie heute, Die Ordnung, melde in diefer Wrovíny bereiht, und die warmen Beretfe der Liebe, die ich von allen, Gesten empfange, werden siegreich auf die Derleuimbungen unserer Feinde antworten, und, wie ich hoffe, Europa Überzeugen , bag die Idee der italienischen Einhett auf festen Grundlagen ruht und tief in den Herzen aller Ita- Herer eingegraben II. — Genehmigen Ste, Sire, die Bersierungen meiner aufrichtigen und unwandelbaren Freundschaft. Biltor Emanuel. Rattayzt hat einen Meisterzug gethan, als er sich über dle Rengfilligkeiten hinwegfeend , den König zu dieser Reife bewogen. Biltor Emanuel erkennt dies auch vollkommen an. Als eine neue frohe Botschaft trifft hier die Made sit ein, der Prinz Napoleon werde am 11. Mai ebenfalls nach Neapel kommen und 10 bis 12 Tage dort verweilen. Man glaubt sicher, annehmen zu dürfen, das der Ring seinem königlichen Schwager andere gute Nachrichten zu überbringen hat if. — Der englische Sefanotest nunmehr in Neapel eingetroffen und hat häufige Zusammenkünfte mit Benedetti, K. R.. Wien, 7. Mai. Die Adretse beg Hatfers nach Benedig wurde vorläufig für morgen Donnerflag fe gefegt,. Da, dielimatischen Verhältnisse dieser Stadt in elterer Zeit auf das Befinden Ihrer Matestät der Kaiserin minder glnfig einwirken, so dürfte NMerhedít deren Abreife von dort in Bälde stattfinden. — In der Belegung mehrerer Statthalterposten sollen Veränderungen, die fon seit lange erwartet werden, nahe bevorstehen. Die bedeutungspofste At jedenfall bie, dag der Statthalter vonberösterreich, Freiherr Eduard v. Bach, seines Wortens enthoben und vorläufige zur Dieposition verteilt wird, eine Rachicht, die man im noch früshhen Ungebenfen an den Konflikt dieses Statthalters mit dem Barbrenuschuß semi nit mißverfichen fan. Die Leitung dieses Woltens wird vorläufig einem Hofrathe aus dem Staatsministterium übertragen werden, gleichzeitig fol, Staatgrath Graf Mercandti zum Statthalter von Böhmen, der Statthalter von Mähren Brof € bortn 8 Ey zum Statthalter von Niederösterreich , der Sektonschef im Staatsministerium Freiberr u. Bode zum Statthalter von Mähren ernannt — der Reiter der niederösterreichischen Statthalterei Freiherr von Halbhuber aber in den Staatsrath berufen werden, ® slegentiip der Mittheilungen , welche über den Umfang der im Zuge befindlichen Armeerebustion genat wurden, bemerkt Me’ „Miltär- Jeltung”, „Basse maßgebende Stelle son der Nothwendigkeit bertruat, Dem Staatshaus hatte jede thunliche Erleichterung zu Theil merken zu lassen , gleichwohl nur eine ungeltige Meduzirung Die Schlagfertigkeit der Armee nicht in Frage stellen durfte — daß daher bei dieser Verminderung Beide Kultoren nicht unberücksichtigt bleiben durften und auch in Sinfrift berücktätigt werden müsen. Was speziell die Reduktion anbelannt, so wurden 36 Bataillone auf einen niederen Stand herabgefegt, wodurch bei 13.000 Mann auf Urlaub gehen; durch Auflösung der Devot - Eskadronen und Verminderung des Standes bei der Stavallerie wurden 1800 Mann und 1000 Pferde außer Verpflegung gebracht, endíra seine dritte Barbatlone und ein Husarenregiment aus Italien In die Inneren Provinzen verlegt. Das genannte Facblatt kann nach glaubwürdigen Mittheilungen Überbies versichern, daß In kürzester Zeit noch samhafte NRebuztzungen in der Armee eintreten Werden, Die „Defterr. 3." atót biefelben (in Uebereinstimmung mit unserem gesirigen Telegramme, D. Red.) auf 70.000 Mann ar. = Die bekannte Repräsentation der fähstigen Nationsuniversität gelangte, wie der „Kst. Közlöny" berichtet, am 5. b. in der Situng des siebenbürgischen königlichen Guberniums zur Berathung. Da sich die überwiegende Mehrzahl der Räthe dahin ausspragd , Daß die fächsiche Nationsuniversität in Ihrem Wirkungstreffe als Substriktion Überhaupt nicht Kompetent sei, über so wichtige stnatsrechtliche Fragen zu entscheiden,, melde ausschließlich zur Kompetenz des gefeßgebenden Körpers gehören, so entschied das Gubernium, daß die Repräsentation an das Präsidium der fachsischen Nationsuniversität zurückgerichtet werde, indem es für das Gubernium unmöglich sei, Bestrebungen zu empfehlen und zu fürdern , welche in einer solchen Form vom Geflöstenunft des Gefekes und der Drdenung aus nicht gerechtfertigt werden künnen. Die gestrigen Reichsrathsverhandlungen über die auswärtige Politik Oesterreiche liegen uns nur fragmentarisch vor , weshalb wir abwarten, bis die Interpellation SKuranda’s und die Erklärung des Grafen Rehberg uns volständig vorliegen. Hier , Telegramm im Dorgenblatt gar seine Erwähnung, gethan, folgen. — Etterst To man Er beflant die Unvofständigkeit des Gaufes besonders heute, wo es sich um die auswärtige Holitis handelt, zu deren Aufrechthaltung Geld und Soldaten gehören. Er bestreitet, das der Schwerpunkt Defterreichs in Deutshland Siege, Desterreichs Macht und Kraft ,jene im Innern Defterreicje, sein Ehren müfe unter fetten Völkern aufgefählanen werben, sonst nöthige man die Glaven,, ih mit ihren Brüdern in der Türkei zu verbinden ; in Frankfurt haben die Slaven als Vertreter Oesterreichs nichts zu than. Dei der Spezialdebatte gibt das beantragte Erforderniß für die Ar dive dem Abgeordneten Profesfor Bring an den Worten Anlef : Mein Blut istmar noch In Aufregung darüber, mag der Protest (Ehnman’e) gegen die Aufrechthaltung des Verbandes mit Dentfilend, eines tausendjährigen Verbandes, Feine Erwiderung befunden hat und bag auf die SAnternetfetion wegen Nurhelfens uns Feine andere Antwort au Theil wurde, als Desterreich gehe An dieser Frage mit Preußen, was In nefem Augenbilde nicht viel Helfen will, Lroghem schlage ih Sihnett vor, den Beschluß über den vorflegenden Antrag ihres Ausruffes bezüglich der Archive zu vertagen. Bei dem Kapitel „diplomatische Auslagen“ beantragt der Ausschusß, die unsveränderte Annabite des Boranfáhlages für folgende Gesandtenposten : Anhalt- Gawarzditze und Mer, Baden, Baiern, Belaten, Brasilien, Dänemark, Bundestag,Bird genehmigt.) Hinfichtung der Hortionen „Bundes - Militär-Kommission“ mB Frankfurt wird der Antrag des Nusshuffes, die Funktionszulage des Kräftpfrenben der Kommission von 12.600 auf 6300f. herabzufegen trog der lebhaften Gegenwehr des Grafen Rechberg, angenommen Unverändert werden angenommen die Positionen : Ftansfurt, Frankreic, Griechenland, Großbritannien, Seestädte, Hannover, Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Niederlande, Nordamerifa, Die im Boranschlage angeführte Position Modena und Parmamilb gefunnkenz die Positionen Bortugal, Preußen und Mecklenburg werden unverändert angenommen. Eine lebhafte Debatte entspinnt sich bestelt der Boliton „Botschaft in Rom“, wo der QAusschuß De BDermindrierung der Funktionsgnlagen von 54,600 auf 34,600 fl. beantragt. Gisfra glaubt, daß, wenn es auch der Regierung überlassen werden müsse, sich ihre diplomatischen Agenten zu wählen, es doch rathsam erfeierne, jode Männer zu erweiten, welche das Vertrauen der öffentlichen Meinung geniegen, dies tönne man von dem gegenwärtigen Dorfchafter in Rom nicht behaupten, Rebner nebenst biebel besz Konkordates, welches er als die größte Kalamität für Oesterreich bezeichnet. Mederhaupt aber sei, abgesehen von der Personenfrage, ein Botschafter in Rom ganz Überflüssige, da Die Gefährde Italiens in Paris und Turin einflehen würden. Baron Tinti fragt, warum man nicht gleich jeber 40.000 fl oder jede andere beliebige Summe vestricjen habe. Bischof Dohrila erklärt, für den Süden Oesterreichs, wo Glaubenseinheit beruföe, sei das Konkordat eine wahre Möglichat, Ryger (Mähren) : Das Geld der Gienerzahler dürfe nicht für den Pomp, sondern nur für wirkliche Bebhfnisse verwendet werden. Graf Nedberg wahrt der Regierung, mein sie verantwortli sein soe, das Recht, sich ihre Vertreter ohne Rücksicht auf deren Vergangenheit und lediglich nach den Anforderungen der Orgenwart zu wählen. Uebrigens beruft er sich zur Rettung der 20,000 fl. auf die in Rom berließenden Theuerungsverhältnisse. Bei der Abslimmung wird der Au 6ußantrag, b. bh. die Streichung der 20,000 fl. angenommen (Dafür die Linie und bee Ruth nen mit Ausnahme des Bischof Liminowk, Dagegen die Grafen- und Ministerbant, Laut einem gestern in Preßburg eingetroffenen Telegramm, — Telen mir in der „Prepb. Big." — if ||