Pester Lloyd, Oktober 1862 (Jahrgang 9, nr. 225-251)

1862-10-10 / nr. 233

& Sun d te u Beit, 9. Ofiober, Die Gerüchte, daß die Jung der römischen Angelegenheit noch im Laufe diese­s Monats an­­gebahnt werden dürfte, mehren sich; der „Indep.” wird nämlich aus Paris gesprichen : Prinz Napoleon habe seinem Schwiegervater die Bedingungen überbracht, unter welchen der Kaiser Nom fahren Lassen wolle, und Pistor Emanuel soll dieselben angenommen haben. Inseres Grabstene ist jedoch eine Bestätigung dieser Meldung noch sehr abzu­war­­ten, wir wüßten sonst nicht, was Nattazzi nach Paris füh­­ren sollte. Einer sonderbaren, den fanguinischen Hoffnungen des Pariser Berichterstatters entgegengefegten Mittheilung be­­gegnen wir in einem Berliner Blatte ; vemselben wird näm­­lich aus Wien berichtet, daß daselbst am 4. vo. Abende umfängliche Depefchen aus Rom vom Hofe des Königs von Neapel eingetroffen, deren Inhalt noch im Laufe der Nacht an den Koffer telegraphisch nach Stehl befördert worden sind ; nach Einlangen der telegraphischen Radäußerungen fand am 5. b. Nachmittag ein Ministerrath statt, und am selben Abend ging ein Kourier nach Rom ab. Von dem Inhalt der Depeschen verlautete einstweilen nur, vas ihnen die Ab­­schrift eines eigenhändigen Schreibens Des Kaisers Napoleon an Franz II. beigelegt war, und daß dasselbe eine neue bedeutsame Wendung der französischen Politis inauguri­­ren sol ! ? Das obbenannte belgische Blatt enthält ein Telegramm über den Bericht an den König, welcher Das Amnestiepdefret begleitet; im vemselben heißt 08 : Die Gründe, welche die Regierung bestimmten, dem großmüthigen Wunsche Ew. Majestät zu widersprechen, bestehen nicht mehr. Die Herrschaft der Gesebe ist wieder gesichert. Das Vertrauen auf die eben­so aufrichtige als weise Politik E M. hat die Ungeduld gefü­llt, welche Garibaldi in den Auf­­ruhr stürzte und die Katastrophe von Aspromonte herbeiführte. Man sah, daß während er im Kampfe unter Ihrem Namen Wunder vollbrachte, der Erfolg ganz anders war, als er, zu meinhem 3mede immer, seine Waffen pflichtvergessen gegen ihre Rechte wendete. Das wieder beruhigte Italien erinnert sich der Dienste Garibaldi’s und wünscht seinen Fehltritt an ver­­gessen. Ale Freunde der Freiheit und der Einheit Italiens schliegen sich ih­rem Wunsche an. So­lange es sich um die Bekämpfung des Aufruhrs handelte, schlug die Regierung die nachdrücklichsten Mafregeln vor. Sehr, wo alle Gefahr worz­über ist, wird sie das Organ des allgemeinen Nufes um Knabe. Die Regierung hatte gewünscht, die Amnestie auf alle Betherz­­igten ausdehnen zu können, aber es sind Beschriftungen ner­t­ig. Das Pflichtgefühl der Armee gestattet nicht, die Deser­­teure in die Begnadigung mit einzuschließen. Die Rűdfigt auf die militärische Ehre verbietet ung, bei ihnen die mildernden Umstände in Betracht zu ziehen. Die Wiener „Reform“ bemerkt hinsichtlich dieser Am­­nestie : „Garibaldi ist also wirklich amnestirt. Es ist wirklich gut, daß das fremde Wort Amnestie für Begnadigung zu Gebote steht, denn diefeg lektere würde auf diesen Fall, auf das Berhältnis zwischen Garibaldi und PBister Emanuel wahrlich nicht paffen. Amnestie aber heißt Bergeffenheit. Nun, vergesfen wird das niemals werden, was Garibaldi gethan, und wie ihm dafür gewanft worden." Ueber den Garibaldi-Enthusiasmus in Konstanti­nopel schreibt man dem „Wort“ : Der Garibaldi-Enthu­­siasmus ist auch hier im Zunehmen. Die in Pera m wohnhaf­­ten Italienischen Unterthanen unterlasfen seine Gelegenheit, ihre Sympathien für den gefangenen Helden zu manifestiren. Der italienische Gesandte wagt kaum mehr, sich auf den Straßen von Pera zu zeigen, überall wird er ausgepfiffen oder mit evviva Garibaldi, a basso Rattazzi e sue cansiie empfangen. Sogar die Griechen und Armenier nehmen an diesen Manifestationen Theil, ja es­m wurde auch in armeni­­scher Sprache ein Lied zu Ehren Garibaldi’s komponirt und in Musil gefest, welches mit dem Refrain, es Iebe Gari­­baldi, endet. Nicht ohne Interesse ist eine Mittheilung des „Tempo“ aus Turin über die daselbst bereicherne Ministerfrise; man schreibt hierüber dem genannten Blatte : Die Mißpelligkeiten im Ministerium, obwohl für den Xugen­­lid beigelegt, sind doch nicht für die Dauer beseitigt. Die mit K­attayıi nicht übereins­timmenden Minister Durando, Depretis, Me­poli (2) sollen eine Art von­ Staatsstreich gegen Brankreich vorge­­schlagen haben. Nach ihrer Ansicht sollte man, nämlich gegen das Zitlerienfabinet energisch auftreten, und auf einer unz­weibentigen Erklärung in Betreff von Rom beslehen. Würde diese Erlärung verweigert werden, oder den Wünschen der italieniscchen Nation nicht genügen, so müßte man sich England unbedingt in die Arme wer­­fen, im Orient die englisch-österreicische Politik unterflügen, und abe Rüdflát gegen Paris bei Geite fegen. Da solche Ansichten, wie begreifli, bei Rattazzi seinin Anklang fanden, flog er als Mit­­telmeg vor, er wolle nach Paris reisen, und versuchten , ob sich der Koffer nicht d­od zureden Ließe. Die genannten Minister widerleg­­ten sich aber, weil die Reife, wenn erfolglos , der Würde der Na­­tion abträgli sein möchte, Rattarzt. In größerer Verlegenheit als jemals, schlug also vor, er wolle an den Koffer persönlich schrei­­ben, und darauf ging man ein, da auch Prinz Napoleon sich zur Niederbringung des Schreibens angeboten haben sol. Daher das Herüot, die Ministerreife sei verzögert, weil Durando die Ant­­wort auf seine Zirkularnote erwarte. Das fri­ed aber nit, son­­dern Mattazzt martet auf Die Ermwiderung seines Briefes, Auch erklärt sich Hiemit das Irrige Gericht, daß Rattazzt nach Frankreich geben werde. Drei Telegramme der „Köln. 319." berichten : Der hbeb­tige Bater hat sich nach Gaftel Gandolfo begeben, nachdem er dem König Franz I. zu dessen Namengfette einen Besuch abgestattet hatte. — Die Königin von Neapel hat das Kloster der heiligen Ursula zu Augs­­burg zu ihrem vorläufigen fielen Aufenthalte gewählt ; sie ist am 5. b. daselbst eingetroffen, und soll leivend sein, — Prinz Napoleon und Primefiin Elotilde sind am selben Tage in Neapel eingetroffen. 2 Der geistige Bwsifampf, welcher zwischen Braf­­fat, dem gelehrten Direktor des firbenbürger Museums, und dem genialen auf feinem Landfische zu Laftöcz in fliller Zu­­rücgegegenheit lebenden Dichter Szemere Mitlós, seit einer Reihe von Monaten geführt wird, kann mit gutem Nechte „ein Stü­d" Polemit genannt werden; denn der Streit, der in den Spalten des „Szepirodalmi Vigyeld" begonnen, ist aus dem engen Rahmen dieses Blattes in das Gebiet einer selbst­­ständigen Brocüre hinübergetreten, und der „Krieg”, der bisz ber duch seine Beschränkung auf Die abgeschlossene Arena der Tagesliteratur ein „Sofafifirter” getreten, hat durch das Hinein­­tagen dieser Slugshrift größere Dimensionen angenommen. Sze­mere Mitlós feht in seiner Brohäre die Motive auseinander, wilde ihn dazu betrogen haben, dem Charakter eines sofaliiir­­ten­krieges untreu zu werden. Arany Sános, der geehrte Redakteur des „Sigyelö”, Habe seine bereits am 26. Juni ein­­gesendete Entgegnung nicht aufgenommen, und von dem Einsen­­der in einem Privatschreiben verlangt, er möge mit Herrn Braffat wie mit einem Ofterei verfahren, obgleich Dieter die Seulen Tarein gefülagen. Da die Redaktion des „Szepirod. Figy." Heren Draffat als verzärteltes Kind behandle, sah sich Szemire gezwungen, zu einer selbstständigen Broschüre seine Zu=­­Auch zu nehmen, und Kieselbe wurde soeben unter dem Titel „Valasz Brassai ismerettyűjére" ver­­sendet. Der Streit, um den es sich eigentlich handelt , besteht darin, daß Brasat den Scriftsteller und sein Wert für Eines erklärt, während Szemere den tiefen Gegenfall fonstatirt , der “oft zwingen dem , mas der Dichter sagt und ihut, obi­altet, tt Belgrad, 6. September. Die kurze Friegerische Episode ist abgespielt, Die Feine Wolfe am europäischen Friedenshimmel hat fi verzogen und die Kanonenschüfle von den Wällen Belgrad’s und Ufehisa’s sind verhallt, ohne die Ruhe Europa’s zu gefährden. Die Anwesenheit B­u [­­w­ere hat wohl wesentlich zur Renverung der Sachlage beigetragen, und wenn ich recht unterrichtet bin, hat der englische Staatsmann fi an entscheidender Stelle dahin ausgesprochen, daß England weit entfernt ft, das Wachsen und den Aufschwung Serbiens mit mißgünstigem Auge an­­zusehen, daß es aber entschieden jenen B Versuch verdammt, dessen Früchte weniger in Belgrad als in St. Petersburg gepflückt werden sollen. Vielleicht ist es auch der nach einer gewissen Nichtung bin freundlichen Haltung des britischen Gesandten zugutschreiben, daß die fürstliche Prokla­­mattion, welche der Bevölkerung den Inhalt des D­erats und die Aufhebung des Belagerungszustandes versündigt, an nichts weniger als an ein pater peccavi erinnert. Der Fürst spricht es geradezu aus, daß der kaiserliche german die Verwirklichung eines Theiles früher erworbener Rechte verbürgt, daß aber damit die gerechten M­ünsche der Nation noch immer nicht erfüllt seien, Der Fürst gebe sich daber der Hoffnung hin, daß das Fehlende bei der nächsten Gelegen­­heit nachgetragen werde. Wie ich übrigens aus guter Duelle erfahre, hat Kürst Michael den Ferman nur mit dem Borz­behalte angenommen, die Forderung wegen Schleifung der Letzungen neuerdings bei allen Großmächten und der Pforte unter Darlegung der bekannten Motive vorzubringen. Mit der eingetretenen Wendung der Verhältnisse hat auch der Fürst der neuen Lage Rechnung getragen, indem er die Diktatur niederlegte und den Senat in den Genuß seiner früheren Rechte wieder einfeßte. Das Militär wurde war von den innegehabten Positionen noch nicht zurü­ckgezo­­gen, aber die Barrikaden, die drohenden Zeichen des Kam­pfes, sind abgetragen und die Miligen ziehen der Heimath zu. Während die in den Schoß ihrer Familien heimkehrende serbische Landwehr ein belegtes Bild der Freude gewährt, bieten die abziehen­den Zinthtürfen einen rührenden Anblick. Sch­wab Greife Thränen vergießen, welche nicht mehr unter dem Schatten jenes Baumes ausruhen sollen,, von ihre Hand gepflanzt und die die Stätte verlassen müssen, welche die Grabeshügel ihrer Kinder tragen. Heute ist der erste Transport dieser Auswanderer mit dem Dampfer , Mari­anne” donauabmwärts gefahren, der Nest wird in zwei Ab­­theilungen folgen. — Dem Beginne der Unterhandlungen in der gegenseitigen Entschänigungsfrage und wegen Ermel­­terung des Festungsrayons wird entgegengesehen. Seit wenigen Tagen befindet si hier ein in türki­­schen Seediensten flehender englischer Admiral Seinem Aufenthalte wird , und sie leic­t nicht mit Unrecht, eine große Bedeutung zugeschrieben. Man sagt nämlich, jene englischen Kapitalisten, die sich im verfroffenen Frühjahr hier aufhielten, würden fünf Schiffe „zur Befahrung der Donau und Save“ bieher bringen. Doc liegt «8 auf der Hand, das mit Nachsicht auf die bereits bestehenden Unternehmun­­gen der Handel und Personentransport kaum so viele Fahr­­zeuge zu beschäftigen vermag. Man vermuthet daber mit Net, Das diese Schiffe die Bestimmung haben, im Falle ein­es ausbrechenden Krieges zur Beförderung des türkischen Militärs und Kriegsmaterials verwendet zu werden, und daß sie gemeintermaßen als eine „englische Donauflottille” zu betrachten seien. Meber die Austizkonferenzen,, welche allerhöchsten Orts angeordnet wurden, damit zur Ner­gelung der hierläntigen Zustizpflege und des Gerichtswesens überhaupt neue Gefeßbücher für alle Zweige des Nechte­­verfahrens in Ungarn ausgearbeitet werden, melde dann seinerzeit dem nächsten Landtage als fertige, Defebentwürfe vorgelegt werden sollen, wird dem „Wanderer“ von hier geschrieben : Zunächst ist der Landesoberrichter, Graf Apponyi, bis zur Stunde nach nicht hierher zurückgekehrt. Was die sofortige Eröff­­nung der Konferenzen unter seinem D­orfig betrifft, so dürfte er damit aller Wahrscheinlichkeit nach noch seine guten Wege haben. Es will damit nicht gesagt sein, daß nicht schon in der Zwischenzeit darauf zielende Arbeiten im Schoße der Königlichen Kurse vorge­­nommen werden. Aber voraussistlich dürften die Konferenzen kaum jenen Umfang annehmen, welcher durch die allerhödhste Entschließung vorgefeh­en wurde. Der Landesoberrichter hat durch die gedachte alerhöchste Entshliefung den Auftrag erhalten, den in Aussicht gestelten Berathungen an solche hervorragende Kapazitäten und Tachmänner aus Ungarn beizuziehen, welche volkommen unabhän­­gig sind und sich nicht im Staatsdienste befinden, wie dies bei den Suder- Kuriial­onferenzen im vorigen Jahre der Fall war. Ber Allein wird geltend gemacht, daß der Entwurf und die solständige Kodifizirung neuer Gefegbücher für die gesammte Rechtspflege in Ungarn,­­ wegen der anderweitig ausgebreiteten dienstlichen Arbeiten des Landesoberh­üters und der Konferenzmit­­glieder aus der Reihe der Staatsbeamten , eine viel zu lange Zeit in Anspruc nehmen würde, als daß damit dem beabsichtigten Zweckk gedient werden konnte. Hier gilt es aber valid abzuhelfen und diese Arbeiten müssen daher auch was zu Ende kommen. Bei der Unzulängli&keit der Kräfte der königlichen Rurte für die fur­ renten­ Arbeiten läßt fi Taum annehmen, bat in einer verhältniß­­mäßig kurzen Zeit voluminöse Gefegbűder gründlich entworfen und Fodifizirt werden können. In mehrerer Folge wird das wahrscheinl­lice Schiefal der auf solchem Wege geschaffenen Gefegbücher in Betracht gezogen und dabei auf das Elaborat der vorjährigen Au­­ber- Kurtak­onferenzen hingewiesen. Diese Besschlüsse einer analogen Konferenz haben vorerst die Sanktion der Krone erhalten und wur­­den dann an die beiden Häuser beg­­­eben versammelten Bandtages geleitet.­­Situationsgemäß konnte der geiesgebende Körper nichts anderes thun, als das Elaborat, etwa Wie einen Dringlichkeitsan­­trag en bloc anzunehmen, ohne sich in irgend­eine Debatte einzu­­lassen, oder gar die bereits sanktionirten Beschlüsse als rentsgülti­­ges B efeg anzuerkennen. Der Landtag hat unter Angabe einer Ber­­wahrung gegen jede etwa daraus resultirende Rechtsfolgerung den Reritsbehörden des Landes die mehrgedachten Befchüsse der Sucer- Sortak­onferenzen einfach zur Benäsung empfohlen. Mehr zu thun, war dem gefeggebenden Körper wohl nit möglich. Denn nun in der Folge irgend welche neue Gefegblicher vor den Landtag gebracht werden sollen, so wird sich dieser seines ver­­fassungsmäßigen Nechtes ebenso wenig entf­lagen können und ent­­weder den Entwurf und die Kodifizirung neuer Gefebe im Einver­­nehmen mit der Krone selbst in die Hand nehm­en müssen, oder die Elaborate der neuen Sucerkuriationferengen jenem Schiefale über­­lasfen, welches wir aus dem vorigen Sabre fennen. Hat aber die Regierung die Absicht, die neuen Gefegbücer, behufs Reform der Gerichtsordnung in Ungarn der verfassungsmäßigen Behandlung zu unterziehen, so dürfte sir — sagt man, — nicht viel getrinnen, wenn diese Gefegbücher außerhalb der Sphäre des Landtages­kon jept entworfen und verfaßt werden. Nechtegistige Leserbücher können sie doch nur durch die Sanktion des gefeßgebenden Körpers und jene der Krone werden. Wie Übrigens der vorjährige Landtag in dieser Hint vorzugehen gedachte, zeigt der Umstand, daß In der Sipung vom 25. Mai­trog der sanftionirten Beschlüffe der Juberkurtalfon­­ferengen eine Kommission aus 9 Abgeordneten zur provktorischen Regelung des Gertätsmwesens eingefest wurde. Se. Erzellenz Graf Georg Apponyi kehrt wohl in wenigen Tagen nach der ungarischen Hauptstadt zurück ; wir werten kann sehen, was er in der so wichtigen Angelegen­­heit zu thun, geteuft, TRNMMUTEOOOSK MESZSZE TONZ MÉ EEEN ETATS NNNNA e Gefeb, so nachrüclich verworfen, als ein Gefeß verworfen Werden kann und eine solche Staatsregierung, die dem entgegen es Magen würde, die Millionen aus der Staatskasse zu­ nehmen, die wäre damit angelangt an dem Beifaffungbruch, die legte die Art an die Wurzel des Staates. Ein solcher Akt unterfähle de fi­son den Jultordonnmangen nur burch die Geringfügigkeit und die Sormalität des Anlasses, Darum thun wir wohl zu sa­gen, was das hohe Haus davon hält. Das Haus ist dazu berufen als der wichtigste Nachgeber der Krone. Der zweite Theil unserer Resolution bracht dies aus, so ruhig wie ein Mensch sprechen kann, so ruhig, wie wir vor dem Throne zu sprechen haben. Es it die einfache Wahrheit, die man aussprechen muß, heute — morgen könnte er zu spät sein. (Lebhafter Beifall.) Der legitimistisc­hen "Brance" wird aus Berlin ge­­schrieben : „Der König hat, wie man fügt, von den mei­­sten Souveränen Europa’s Briefe erhalten, welche ihn er­­muthigen auf der betretenen Bahn zu verharren, und das prinzip, welches bei der gegenwärtigen Organisation seiner Armee verwaltete , aufrecht zu erhalten. Andererseits sind seinem militärischen Kabinet von den eminentesten Militär­­personen Europas, mit denen es in Beziehung flieht, Mit­­theilungen derselben Art zugegangen.“ — Dagegen hat die Generalversammlung des Nationalvereins in Koburg am 6. b. den Beschlus des Ausschusses, Beiträge zur deutschen Flotte weiter zu sammeln, aber die Ablieferung versehlen an das preußische Ministerium einzustellen, gebilligt. 7. 9. in welche erste Stavium der Verfassungsfrists bezeichnet, Militärfrage Abgeordnetenhauses vom auszulaufen droht. Rach dem Ergebnisse der Abstimmung dürfte, — wie die „Nat.=d. mit Necht bemerkt , — dies neue Terrain Regierung den Kampf hinübergelenkt hat , ein noch vie­ldnw­iez rigeres sein , als das den Militäretat für Zionsantrag Beispiele mit 273 gegen 68 also mit einer Majorität son */, angenommen. Die Abstimmung eine Mehrheit Aus den Neden müssen : Öffentlichen Vertrauens dur nur eine Das bedeutet der Ausbruch „im Voraus“ in Art, Wir frühere. Bei der Abstimmung über wir des Etatsjahres fordern bekanntlich der Kommis­­zunächst diejenige von Prof. Gneift hier nachtragen , welche vom allgemeinen Beifalle der Versammlung begleitet ward. Gneift sagte bezüglich, der Fortenried’schen Resolution zu dem ersten Date der von der Kommission vorge­­schlagenen Resolution anführen Ich will indessen nur an einen Fall, an den des Ministers Pitt, erinnern : damals erklärte bei ganz gleicher Sachlage wie hier das englische Unterhaus in seinem Pro­­tese : Es werde als ein Schweres Verbrechen lebung des ein Bruch der Verfassung erachtet erben, wenn ein Finang- oder anderer Beamter irgend welche noch so fesließen, das feht dazu, gerinaflatale Summe, zahle oder zahlen Laffe, die nicht zuvor spreden verfassungsmäßigen Parlamentsheschluß festgestellt worden. felhaftes Net, vor Beginn und das Ministerium eben Unrecht. tsin als Zwangsrete zu seiner Zeit: In allen deutschen Berrafungen gebührt der zweiten Kammer der Vortritt, meiil die unmittelbar von den Steuerzahlern gewählte Versammlung an erster Stelle die negative Linie ziehen soll, Mird eine Musnabe dur­fte ein am jedem Fönnen » Wir Berwahrung aus, Daß nichts mehr ausgegeben werde, ohne die Berecctigung des Landtags. Die Ausgaben in der 99 der Berfaffung. Wir könnten sagen, wir proteftiren , statt dessen sprechen wir einfach von einer „Aufforderung.“ Das bedeutet, wir haben einfach unser Reiz. Entsprechend unserer Haltung in der Militärfrage maßvoll raffen ; denn bens, den ein gewissenhafter Blntjier sorgfälsig bungen zu betrachten hat, fehlt nicht mehr als das Tann­aan immer, is der Grundpfeiler Alles von dem, was die konstitutionelle DoF- Untbell Denn , gegen 36 Stimmen, also von 7%. Ganze Reihe Historischer Prozesse als von einem Buchstaben zum andern , als des Fonftitutioneflen , als eine free Ber­­Es if unser unzmwei­­mir auf bier ung wenn man, wie wir, im Recht tt so von einem Buchstaben zum andern im unseres Berfaffung sie­­Staats : wir haben sein OH , sein Steuerverweige­­rungsrecht,, nur einmal Budgetverweigerungsret,, nur einen Budgetgefeß. Das ist ein Mini­­mu, mit dem jeder König Preußens regieren kann. Aber an die­­sem Minimum darf nie gerüttelt werden! Das ist von der Be­­deutung, daß, wenn die Art. 99 wenziehen, oder sich verreißen fallen, wenn sie sich auf nur einen Schatten davon nehmen lassen, das Medrige Fromme Erwarkungen sind. Der zweite T­eil der Resolutionen isbs ist eine Frage in dem Verfahren der Staaten­:-x«zs.-xss-..aginber Militänseorganisation liegt meines Erachtens etwas innerhört es—— ich suche vergeblich in der Geschichte aller konstitutionellen Staaten nach etwa S Aehnlichem.Unsere Verfassung ist in Betreff der Pud­­aets auf den einfachen Grundsatz gestellt,daß dies negative über­­wiegt.Und dieser Grundsatz wiederum beruht auf der weiten Er­­wägung, daß, um das Land vor Ueberbürbung zu bewahren, jedem­­ Saktor der Gefeugebung das unverrüdigte Mein anneleas Felt nuife, jedem an seiner Stelle, negtrt, so fleht endgültig fest, daß diese Ausgabe nicht Budget is, nicht­­ Budget werden kann. Darüber ist auch nie ein Zweifel gewesen ín verfafsungsmäßigen Staaten, und es ergibt sich, vor Allem aus dem Vorbilde­aler Berfoffungen, aus der englischen Beriefung und ihrer Geschichte. Diesen einfachen Grundlagen gegenüber hat vor langen Jahren der­zeitige Ministerpräsident eine abweichende Theorie aufgestell , ein Ministerium, das heute mit dem Programm vor das Land träte, „in der Ermanglung eines Budgets regieren wir ohne Budget”, würde die Art an die Wurzel unserer Berfaffung legen! Ein solches Programm­­— Gott frei Dank, das wir es nicht haben! — würde im Lande angesehen werden als das des Ministere Poltanace in Preußen. (Stürmischer Beifall.) Was geschieht im Tal einer Verwerfung d­es Bud­­gets d­urch das Herrenhaus? Die Frage iut gesteh­t: Ich wils sie beantworten. Zunächst aus einem Munde, dessen Autorität im Herrenhause viel löher steht, als die meine : „Das Oberhaus kann vertreffen, aber nit amendirenz; das Necht des Nichtbei­­trittes ft nur von Wirkung für vereinzelte Steuergefege, aber nicht für Das Gefeb auf das ganze Sabr, weil das Oberhaus dieses Ge­feg nicht verwerfen kann, ohne die ganze Staatsmaschine MA fFehen zu lassen.” Ev Stahl, Wenn das Herrenhaus das Budget vere wirft ? Nun dann, meine Herren, in das Budget verworfen, Da aber der Staat nit ohne Haushaltsetat leben kann, so folgt daran von felpst die Pflicht der Meßterung ein zweites Budget vorzulegen, worin sich die früher anstößigen Punkte vermeiden, und Das angenommen werden wird, Und wir? Nun, wir sind dazu da, und sind dazu bereit, Die Budgetkommission wird die saure Arbeit no einmal machen, und wenn das Herrenhaus das Budget noch je­mals verwirft, so wird die Vertretung Des preußischen Bolfes es zum dritten Mal berathen. — Von einem Nothstande ist erst die Rede, wenn das Etatsjahr zu Ende und das rechtzeitige Zustandekommen nach menschlicher Berechnung nut möglich ist. Bon dem Nothstande ist also zur Zeit noch etwas voreilig gesprochen. Das Haus, das in erster Linie berufen ist, die Grenzen der Ausgaben zu ziehen, hat sie gezogen. Es steht fest, Daß die Kipften der Reorganisation nicht Gefes sind und nicht Gefeh werden kün­­nen, € 8 gibt Feine Macht in unserem Staate, die dem, was hier bewilligt if, auch nur einen Pfennig hinzufügen dürfte. Darüber hinaus hilft Feine sinatsrechtliche S­ontroverse, sondern nur das Wegfegen über die Berfaffung. — Dazu träte dann noch der wert werfende Beschluß des Herrenhauses; es handelte sich also um ein Proklamation des Präsidenten Lincoln in Bezug auf die Sklavenemanzipation. lautet Ütar­­Die amerikanische Post bringt uns fest den Wortlaut der bereits telegraphisch angekündigten 34 , Abraham Lincoln, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und Oberbefehlshaber des Heeres und der Flotte dere­selben, verkündig: zwischen den Staaten nämisch prattischen Gefeches sind und und erkläre hiermit, daß Bede fortgefegt werden wird, , wo diese gegen der Slaverei innerhalb ihrer Mag­die follen, die der Krieg zu dem die verfassungsmäßigen Beziehungen Vereinigten Staaten und ihren Bewohnern, in An Beziehungen eine Grodung der Sti­­zung erlitten haben oder vieleicht w­ieder herzustellen , daß nach erleiden möchten, praktisch das nächte Mal wieder zusammentritt, Prmühungen, wenn der Kongreß abermals die Annahme eines darauf abzielt, allen denjenigen sogenannten Stlanenstaaten, deren Bewohner dann nir im Hafe der Vereinigten Staaten begriffen Abschaffung betreffenden Grenzen freiwillig ent­­schieden haben oder später etwa entscheiden werden, Geld und Unterffügung zur Annahme oder Ablehnung anzubieten, und Perfonen afritarifder Abffammung Staaten Anfleblungen von mit ihrer Einwirkung auf dem estlande oder anderwärts nach vorher ein­­gebofter Erlaubniß der dort belehenden Regierungen zu gründen, fortgefeßt werden bagam 1. Sänner im Jabre des Herrn 1863 alle in irgendbeinem Staate irgend einem bestimmten Theil Stanates,dessen Bewohner bannim X gegen die Bereintraten e eines ufruhr­en begriff sind, als Strasen gehaltenen Personen von Banunan und für immer frei sein sollen, daß die Evelativregierung der Vereinigten Staaten mit Einfluß der Mi­ die Freiheit solcher Personen anerken­­nen und fügen und Feine Handlung oder Handlungen begehen wird, um solchen Versonen oder irgend einer derselben in ihren Bemühun­­gen, ihre wirkliche Freiheit zu erlangen. Evelutive Staaten, wenn Aufruhr gegen die Vereinigten die und Theile von eg beren gibt, in welchen die Bewohner dann in­begriffen sind, bezeichnen wird, und daß der Umstand, daß ein Staat oder das Bolt besfel« ben an jenem Tage in gutem Glauben im Kongreß der Vereinigten Staaten der Mitglieder vertreten ist, bei deren Wahl im­ine Mehrheit der simmberectigten Wähler des betseffenden Staates betheiligt hat, in Ermangelung starrer Gegenbeweise als entfehet« benver Memets dafür gelten sol, daß besagte Staaten und deren Bewohner foh nicht im Aufruhr gegen die Vereinigten Staten her funden Das bi­­­s« d­af hiermit die Aufmerksamkeit auf eine Monareia­n telt, dtte in Betreff eines neuen Kriegsartikels" Be­ne am 13. März 1862, gelenft wird, welche Alte­­ folgendermaßen lautet : „Es wird hiermit von dem im Kongres versammelten Senat und Repräsentantenhanse der Vereinigten Staaten von Amerika verfügt, bab hin: Folgendes als Zusagartikel, wonach ich das Hegg ber­­­­einigten Staaten zu richten hat , verfündigt werder soll, un daß diesem Artikel als solchem Gehorsam zu let­zten ist. — „Artikel, Allen Offizieren oder anderen Personen in Diensten des Heeres oder der Stelle der Vereinigten Staaten­­ fl es untersagt, irgendwelche der unter Ihrem Befehle stehenden Streit­­kräfte zu verwenden, um Personen, die dem Dienste oder der Ar­­beit entflohen und dann entnommen sind, welche solche Dienstbar­­keit oder Arbeit als ihr Recht beanspruchen, auszuliefern, und jeder Offizier, den ein Kriegsgericht für schuldig befindet, diesen Artikel verlegt zu haben, sol aus dem Dienste entlassen werden, — Gettidn 2. Und ferner wird verfügt, daß diese Afte von der Zeit an, wo sie erlassen wurde, in Kraft treten sol.“ Berner wird die Aufmerksamkeit grlenft auf Seftign 9 und 10 einer Afte, betitelt „Afte zur Unterdrückung des Auf­­ruh­es, zur Bestrafung des Landesverrathes und der Rebellion, zur Wegnahme und Konfistation des Eigenthums von Rebellen und zu anderen 3nreden", genehmigt am 17. Juli 1862, welche Sektionen folgendermaßen lauten: „Seftion 9. Und ferner wird verfügt, daß alle Sklaven von Personen, welche hinfort in Aufruhr gegen die Regierung der Vereinigten Staaten begriffen sind, oder SHe­­ven von Personen, welche die Rebellion in irgend­einer Weise nie­derflügen, oder fordern, wenn sie diesen Personen entkommen und in die Linien der Armee geflüchtet sind, so wie alle Sklaven, die folgen Personen weggenommen oder von ihnen verlassen worden und in den Bereich der Regierung der Vereinigten Staaten gekom­­­men sind, und alle Slaven­folder Personen, die an einem von Rebellen-Truppen befegt gewesenen und später von den Truppen der Vereinigten Staaten befegten Orte gefunden werden oder sich dort befinden, als S­iegsbeute betrachtet werden, ihrer Dienstbar­­felt für immer ledig und nie wieder Sklaven sein sollen. — Set­tion 10. Und er wird ferner verfügt, das Fein Save, der aus tegenbd einem der Staaten In irgend einen Staat, irgend ein Terri­­torium oder in den Ditrift Kolumbia entkommt, ausgeliefert oder in irgend­einer Welfe, außer, wo es sich um ein Berbrechen oder Vergehen gegen Kad Cereg handelt, in seiner Freiheit beschränkt oder behindert werden sol, es müßte denn die Werfen, welche den besagten Flüchtling zurückfordert, zuerst einen Eid darauf geleistet haben, hat die Person, in welcher ber besagte Flüchtling angeblich Arbeit und Dienstbarkeit seduldet, sein rechtmäßiger Beleger ist und während der gegenwärtigen Rebellion weder die Waffen gegen die Vereinigten Staaten ergriffen, noch die Rebellion in irgend einer Kette unterflagt oder gefördert hat, und daß Feiner, der im Heere oder auf der Flotte der Vereinigten Staaten dient, unter irgend einem Vorwande unter Androhung der Dienstentlafung sich anmu­­ten sol, über die Rechtsgiltigkeit des Anspruches irgend einer Per­­son auf die Dienste oder die Arbeit irgend einer Person zu ent­­scheiden oder irgend eine Person dem darum Nachsuchenden aus un­d Mit ist was die ernstester Art. Die Hilfe in Preußen, dem Belchluffe 1862 von 251 Sch Könnte Ihnen eine Das Buchart des murbe , auf welches vom verfassungsmäßig unserer BA gegen z. b. ergab alle Safein­­ anliefern,­ hinstefft oder : bie dann sich es meine Absicht it, anzuempfehlen, und Marinebehörden welches Proklamation für die folgr­ige oder allmälige am besagtem 1. Staaten entgegenzutreten ; bas Sänner die Staaten ; fie KEN EDER REN: Ein Stük Polemik, „Der Schriftsteller — sagt B. — tst feinem Werte so ähnlich, wie ed nur zwei Gegenstände sein künnen.“ — „Der Schrift­­steller — sagt B, hingegen — unterscheidet ich o­ft so sehr von feinem Werke, wie dies nur bei zter­ Orgensländen der Fall sein kann." Diesen Gaß nun vertheidigt Szemere in der vor­­liegenden Brodüre mit dem Aufstande einer umfassenden Ber­iefenheit, mit glängender Dialektis,, und in lebendiger oft von satirischen Ausfällen gewürzter Darstellung.. Der BVerfasser der Brodjüre, der mit Plutarch der Ansicht if, daß Charaktere nur nach ihren Thaten und nicht nach ihren Worten gemessen werden dürfen, führt als Bemeise für seine Behauptung, die grellen Kontraste an , welche das Leben und die Werte eines Rouffeau, Horaz aufmelfen, eines Demosthenes , der die glor­­reichen Thaten der Ahnen wohl zu rühmen, aber nicht zu befol­­gen verstand, Wieland sei frivol in seinen Werfen gebesen, während das Privatleben des deutschen Dichters sich durch sitt­­lichen Ernst auszeicihnete. Im weiteren Verlaufe der Polemit finden mir manche gelungene Abwehr gegen ungegründete Negationen, die sich der scharfe und streitsüchtige Braffat wohl nur in der Hilfe des Kampfes ents­lüpfen ließ. Szemere hatte nämlich die Poesie Petrarca eine platonische genannt. Darauf sagte Braffat : „Mit dem seine platonische Liebe ablegenden Petrarca glau­­ben Sie eine Terne gemacht zu haben. So wohl! Fiasso haben Sie damit gemacht , denn Sie würden mich sehr damit verbinden, wenn Sie die Stellen der Genette zitirten, in welchen Plato eine platonische Liebe gefleht. Weberhaupt Darf ein präziser und sorg­­fältiger Schriftsteller diesen Anspruch gar nicht gebrau­­chen, der heute ebensoviel wie nichts bedeutet. So kfategorisch auch diese Bemerkungen gehalten sind, so­­ beweist Sr. dennoch, das sich auch Goethe des von Braffat an­­gefochtenen Anspruches bedient habe, und zum Weberfluffe führt er ein Genett Ph­raten’s an, welches für die platonische Em­­­­pfindungsmesse des italienischen Dichters charakteristisch is. Wir Tanten wo ähnliche Episoden erzählen, welche für den un­­besonnenen Schlachtenmuth des jugendlich alten Braffat Zeug­­niß ablegen, der, wie es scheint, mehr um die Wonne, als um den Preis des Kampfes streitet. Diese Lust am Streite laßt voraussehen, daß Braffat seinem literarischen Gegner die Ant­­wort nicht schuldig bleiben werde, und es läßt sich vor der Hand nur wo darüber zweifeln, ob er sich mit dem­ Kleinge­­­wehrfeuer eines Journalartikels begnügen, oder ob er gleich­­falls das grobe Geschüs einer Broschüre auffahren haffen werde ? * Im $ybe- Hart haben sich, wie man aus London vererbt am 5. b. die ffancialösen Auftritte vom vergangenen Sonntag in noch größerem Maffllab wiederholt. Dem Garibaldi- Ausschuß is die Schuld diesmal nicht beizumeffen, denn er war vernünftig genug , Tein need Masfenmeeting einzuberufen. Die bloße Ahnung , dass es Spektakel geben werde, war hinreichend, den Park gestern Nachmittags mit Neugierigen zu füllen, und um 3 Uhr mögen daselbst 30,009 und um 4 Uhr kaum weniger als 80— 90,000 Menschen versammelt gewesen sein. Die Polizei ihrer­­Seste hatte in den verschiedenen Theilen des Parks 400 Konstabler vertheilt, welche die Wertung hatten, nur im alleräußersten Falle gewaltsem einzuschreiten. Offenbar war sie auf einen so großen Menschenandrang nicht gefaßt und bald sollte es sich herausstellen, daß dies keine Häuflein nicht genügend war, dem Unfug vorzu­­beugen. Auf und um den großen Erdhaufen, welcher fon vor acht Tagen zur Nednertribine und zum Angriffsabjett erforen worden war, hatten sich Thon zeitig am Nachmittag ein paar hundert mit unwuchtigen Chattersleden und Krützeln bewaffnete Itränder angesammelt. Dies und ihre herausfordernde Haltung zeigte zur Genüge, daß sie es auf einen Kampf abgesehen hatten, Der Heß all nicht lange auf sich warten. Die große Maffe, welche mit Garibaldi sympathiscite und eben auch Feine Abneigung gegen eine flotte Prügelei im Herzen trug, ftürmte den Erbhaufen, der nit anders, als der Redan genannt wurde, verjagte die Irlän­­der und wurde von diesen seinerseits wieder von der Fallbaren Solltion herabgedrängt. Es fochten die beiden Heere mit abwech­­selndem Kriegsglück wohl eine Stunde lang, bis endlich die s­tark zerstreuten, außer Dienst befindlichen Soldaten die a­­it Gartibalbianer ergriffen, sich an ihre Spike stellten und nach wie­­derholten Sturmangriffen Irland in die Flucht trieben. Damit war aber noch nicht Alles beendigt. Die Prügelei fegte sich in der Ebene des Parkes fort, bis ihr um halb 6 Uhr dur­ awei Abtheilungen Grenadiere und Füfeliere , denen sich ein starrer Trupp Volizet an­­geschlossen hatte, ein Ende gemacht wurde. Die Resultate dieser Demonstration lassen sich im Folgenden zusammenfaffen : ein Rebe­­ltoch auf Garibaldi, in das et­wa 60.000 Heitere Kehlen mit ein­­flimmten; die Beantragung einer Resolution, welche die Sympa­­thien Englands für Garipeldi aussprach und deren Genehmigung durch das Aufheben von 100,000 zehnteligen Händen angedeutet wurde: — ein paar Dugend­verhaftungen , über deren Folgen die Polizeiberichte der nächsten Tage Aufklärung geben werden, und eine Masfe von Beulen und blauen Flecken und zum Theil bedeu­­tenden Verlehungen, über deren Zahl die Statistik ewig im Dunkel bleiben wird. Die Hauptschuld war diesmal offenbar auf Seiten der Irländer, denn diese allein waren mit Anütteln bewaffnet erfienen. Wäre jedoch die Polizei auf ihrer Hut gewesen, und hätte die Regierung, als verantwortliche Hüterin des Parkes, bei Zeiten Vorschtsnaßregeln ergriffen, dann wäre diesem unwürdigen Sonntagsopeitafel mit Erfolg vorgebeugt gewesen. Heute wimmelt es freilich von guten Ratbsschlägen, doch , wie gewöhnt, kommen sie um 24 Stunden zu spät. + In Irland wird eine Maffen-Adresse für ®an­­nibaldi vorbereitet, und nebenbei soll auf Geld gesammelt werden, um irgend­ein paffend­es Ehrengel dient für ihn anzukaufen. Die Unterschriften unter die Adresse dürften jedoch­ zahlreicher aus fallen, als die Geldbeiträge, denn abgesehen davon, daß sic Die stireng katholische Partei Fauim betheiligen wird, befinden sich gerade fest in Irland mehrere Geldsammlungen zu sogenannten Testimo­­nials im Gange, darunter eines zur Errichtung eines Denkmals für den Fürzli­ verstorbenen Primas, und eine zweite zur Aufstel­­lung eines Denkmals für den verstorbenen Prinzen Albert in Bel­­fut, zu welchem 3wede bereits 2000 £, gezeichnet sind. * In Petersburg ist am 28. September der Winter bereits eingefehrt und der eine Sönee gefallen. einher sinne gen BEE |

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