Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1862 (Jahrgang 9, nr. 225-251)

1862-10-14 / nr. 236

den Äst, wird mit dem Skalferthum aller Reussen verbunden. Estvird mit diesem durch seine Verfas­­sung(parsa consiit­ation­)unwiderruflich ver­­ein­igt sein,um von St.Majestiit dem Kaiseralier Reussely seinen Erben und Nachfolgern auf ewige Zeiten besessen zu werden.Se.kaiserliche Maiestini behält sich vicht,dies­e unter eine besondere Verwaltu­ng gestellten Staate jene Ausdehnung im Innern zu geben, welche Sie für dienlich erachten wird.Sie wird unter ihren anderen Titeln den eines Czaren(Könige)von Polen fü­h­­ren,gem­äß der fü­r ihre anderen Besitzungen gebräuchlichen Formel.Die Polen als Unterthanen der hohen kontrabei­­tenden Parteien werden eine Vertretung und nationale­ Institutionen erhalten,in der Art,welche die Macht,der sie ge­­horchen,für gut finden­ wird.«« Diese Bestimmungen wurden zvörtlich in die Wiener Kongreßakte vom 9.Juni 1815 aufgenommen.Aus diesen Vor­­gä­ngen schließt des russischthgune 1.die Bestimmungen ü­ber Polen sind zwischen den bet­eiligten Mä­chten uniereins einander vereinbart worden,ehe man sie an den Kongreß brachte;2.diese Mächte haben sich volle Freiheit vorbehali­ten,den Polen jene politischen Einrichtungen zu gemählen, welche sie für gut finden würden­;3.die Macht­,welche die Wiener Kongreßæite unterzeichneten,haben,ohne Rußland, Oesseeteich und Spreußen etwas vorzuschreiben,einfach­ ange­­nommen,was diese Staaten untereinander ausgemacht hat­­ten­ Was die polnische Verfassung betrifft,so wurde sie von Alexander1.erst sechs Mon­ate nach dem Wiener Kon­­greß gegebm die Unterzeichner der Wiener Kongropakte haben sie also nicht garantiet und konnten sie als eine innere Verfügung nicht garanti­sn.Die Revolutionsienisei gab dem­ Kaiser das Recht sie wieder aufzuheben­.Die Wiener Verträge gakanti­en den Polen nur drei Punkte:unauslös­­liche Bereinigung mit R­.Bland,abgissonderte Vertral­tung und die Grundlagen eine ecum­an­oxxine Institutionen beru­­henden Existenz.Juden Konzessionen des regierenden Kai­­sers fi­r Polen ist diesen Bedingungen und somit den beste­­henden Verträgen vollkommen genügt worden. Graf Nigra,der von Turin nach Paris ge­­sandt wurde, hatte bereits am 10.d.eine Konferenz beim Kaiser in St.­Clotid.Er überbrachte eine Note von Baumw­ in welcher dieser nochmals energisch zu­ Gunsten einer schnel­­len Lösung der römischen Frage plan­irt.—Wie es heißt,sollt er Prinz v.Car­ignan nach Neapel gehen, um den Winter über dort zu bleiben, Ueber Garibaldi [een mir in der „Patrie" : Garibaldi wil seine Heilung in Barignano abwarten, was ihm die Negierung sogleich be­willigte. Auch seinen De­gen gab man ihm auf Berlangen zurück, und dieser bat jebt von Play zu Häupten des Bettes. Der Zustand der Wunde geht täglich mehr der Heilung entgegen, und der Rheuma­tismus , von welchem der General so viel zu leiden hatte, nimmt fihtli­ ab. Und der „Srance” wird berichtet : Eine Reputation der Genuesischen Fafsträ­­ger begab sich zu Garibaldi und wurde von ihm sehr herz­ U aufgenommen. Am selben Tage erhielt er einen Besuch von Engländern, melde ihm fünf von Meetings in der Provinz votirte Abreffen überbrallen. Er erklärte dem­ Spießer dieser Deputation,, daß er seinen einzigen von sei­­nen Plänen aufgebe, und mehr als jemals auf die englische Nation rechne. Er habe bei Aspromonte nit erwartet , das man ihm so begegnen wü­rde als es geschehen , er bereite ein Manifest für Europa vor, worin man wichtige Enthülungen finden würde, die sich auf un­widerlegliche Beweisfun­de grin­­den. — Garibaldi’s Heilung wird sich lange verziehen. Nach seiner Herstellung wit er das ihm sehr befreundete Mailand besuchen, und kann auf einen Monat in England gehen. Aber die Königin Marie v­on Nea­­p­el lesen wir in der heutigen „Wiener Big." : „Die Reife Ihrer Majestät der Königin Marie von Neapel nach Augsburg hat einige Blätter, welche der Sace, die sie so hochherzig vertreten hat, ungünstig sind, veranlaßt, die ersten Berichte darüber mit bösewilligen Auslegungen zu begleiten. Wir erfahren nun aus guter Duelle, daß Ihre Majestät, erfüll von einer religiösen Stimmung , wodurch figg ihre edlen Seelenkräfte gewiß von Neuem stärken und bewähren werden, im Kloster der Ursulinerinen zu Augs­­burg nur eine kurze Frist solcher Ruhe und frommer Samm­­lung gesucht hat, welche sich unter den Verstreuungen der Welt schwer finden. Die Königin hat ausbrüchlich ihrer durlauch­igen Mutter und ihren Majestäten dem König und der Königin von Baiern die Versicherung gegeben, das einige Tage stilen Nachdenkens und Gebetes ihrem durch lange Schiefab­prüfungen trauererfüllten Gemüthe ein Ber­dürfniß seien, daß aber nach dieser kurzen frommen Meinung Ihre Majestät von Neuem sich nach Rom zu Ihrem hohen Gemahl begeben werde." Nach einem Telegramm aus München von gestern haben sich auf dem Handelstage sämmtliche Oesterreicher zu einem Klub Fonstituirt. Winterstein wurde zum Präsidenten ernannt. Die heutige Sigung dauerte fünf Stunden. Zel­ar. Depesche des „Bester Lloyd.“ Berlin, 14. Oktober, Heute hat der Schluß des Landtags stattgefunden. Der Ministerpräsident verliert die Thronrede, er erwähnt des Handelsvertrages , dessen­­ Grundzüge fortan die Basis der preußischen Handelspo­­sts bilden; er bedauert, hag die Beratungen über den Staatshaushalt resultatlos geblieben. Die Regierung sei genöthigt, den Staatshaushaltsetat ohne die in der Berfassung vorausgefegte Unterlage zu führen und hegt die Zuversicht, Daß die Ausgaben, welche zur Erhaltung der bestehenden Staatseinrichtungen und zur Förderung der Landeswohlfahrt nothwendig sind , seiner Zeit Die nachträglige Landestagsgenehmigung erhalten werden, : Wien, 13. Oktober, An der heutigen Borbörse er­­öffneten Siebitartien 226,30 und gingen auf 225,10 zurück, Böhmische Westbahnaktien 186,75—187,25. Die günstige Stimmung der Börse äußerte sich nur in dem wettern Rüd­­gang der fremden Baluten, London wich von 122,25 bis 121, Silber wurde am Chhluffe mit 120,75 gegeben, in Ma­poleons d’ors wurde 967 gemacht. Spekulationspapiere so­­fort als an Staatsfonds erfuhren durchgängig einen Rüd­­gang. Kredititaftien wicd­en von 225,10 bis 123.50, Nord­­bahnaktien von 1928 bis 1920, Böhmische Westbahnaktien für auswärtige Rechnung flarf getauft und bis 187.75 Ber zahlt, waren förterlich bis 183.50 ausgehoten, Gut behaup­­tet waren 5perz, Metall,, Lose von 1860 büßten 1% pEt,, Rationalanlehen 3/. pEt, ein, Kreditinfe wurden §/, fl. billi­­ger abgegeben. Prolongation theuer. Anfangs zahlte man 1 fl., Mittags 3 fl. Kostgeld für Kreditaktien, Schluß : K­re­­ditaktien 223,90, Nordbahn 1916, Staatsbahn 246,50, Bant­­aftien 788, 1860er £ofe 89,50, Kreditlose 128,59, SW­­ber 120,60, = Wien, 13. Oktober. An der heutigen Abend­­börse wurden Kreditaktien Anfangs mit 223,80, 223.90 uns 224 abgegeben. In Folge von Berliner B Verkaufsordres drühte sich der Kurs auf 223.10, Schluß 223,10, 20, Nord­­bahn 1921—1923, 186er Lore 89.40—50, böhmische West­­bahn 189.10—39, Nente unselam­t, Konkurs. Heute wurde hier der Konkurs Über die Rlıma Morig Strang, Probustenhändler, eröffnet.­­ Der Termin zur Anmeldung der Gläubiger wurde für den 29., 30. und 31. Dezember festgelegt, Maffe- und Litiöfurator Joseph Szendiffy, Adonfat, verantwortliger Redakteur , ami Weikirscher,­­ um Dort das Terrain alt refognosziren, " " Synelyrefendrud von Emil Müller, Dorotheagaffe Ar, 14, Veft, 1862, — Verlag der Pefter Lippdgesellschaft,

Next