Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1863 (Jahrgang 10, nr. 99-122)

1863-05-16 / nr. 111

Samstag, 16. Mai. Nr, Lil, Ver, 1863. (Die einzelne Nummer Yoftet A Nr. 5. ib.) Abendblatt des ester Lloyd. St. Waris, 13. Mai. Das Projekt einer europäi­­schen Konferenz. Ihrint Schifffruch­­eiten zu fallen, Brantreich weigert sich bestimmt, wie vorauszusehen war, Pe­­tersburg als Ort derselben an genehmigen. Weberbies aber kann man sich an nicht mit England einigen, welches aller­ Hal­d nichts gegen dir Konferenz an sich einwendet,, dagenen verlangt, das die Berträge von 1815 ausbrüclich zur Basis der Unterhandblungen genommen werden sollen. — Herr Drouinberhuyzs wird an die Mächte eine Note über den Suezkanal richten und damit der franysfischen Politik in dieser Frage endlich eine bestimmte offiziese Beftalt geben. — Die Liste der offiz­iellen Kandidaten ist geflern dem Statfer vorgelegt worden, und sie wird ziit­­ten dem 15. und 20. Mai im „Montteur” erscheinen, Thtiers hat nun sich Bosch bewegen lassen, die Kandidatur im zweiten Bezirk anzunehmen, und der „Zemps” nimmt ihn nun förmlich unter seine Me­ade. Und um nichts halb zu thun, tt Thiers nun auch bereit, noch eine Karik­atur in Balenciennes zu­­ nehmen. Die Liste der dr­i bemofram­ischen Blätter findet immer mehr Widerspruch und selbst Die Fünf werden noch mit Liberalen Konkurrenten an thun haben. Nicht geringe Verwunderung erregt die folgende B­e­t­­rathsantfündigung in dem offiziellen Zivilstands­­bericht des „Zempe": — „Herr Ferdinand von Orleans, Herzog von Chartres auf Schloß Claremont (Eng­­land), in Stanfreid im Palais der Zuilerien, und Fräulein Amelie, Prinzessin von Orleans, 18 Jahre, auf Schloß Claremont, und in Frankreich im Palais der Zuilerien.” Sind es die Seper des „Temps“, welche diese Zurückführung der Familie Orleans in die Tuiletten bewers­­steligt haben ? Dber hat man auf der Maire d:$ Louvre felöst einen Irrtpum begangen ? Dieser Ar­tbum beste­bt näm­ It­ darin, bad vor den Worten „In Frankreich” die genauere Bestimmung „Legter Wohnort” weggelassen worden. Die an­­deren­ Blätter haben d­iese Heirath überhaupt aus der Liste fortgelassen. = Der heutige „Büggetlen” begleitet die fatter= Itde Bestimmung bezüglich einer reichlichen Geld­­unterffügung des Nationaltheaters, mit Worten warmer Anerkennung und schließt mit der Bemerkung: &s fällt dabei auf, das, während unsere konstitutionell geleitete politische Barke scheinbar immer weiter und weiter fortgetrieben wird , und die Küste vor unseren Augen durch Wolfen­­­serdült wird, — auf dem von Sr. Majestät selb­t abhängenden Terrain der materiellen Interessen die Debrecziner Tand- und forstwirthschaftliche Lehranstalt, die Musterwirt­schaft auf dem Stephansfeld , das Nationalthea­­ter fich erheben und fonforidiren ; und wir hoffen, das ihnen an die Angelegenheit des Bod­entrebttinstitu­­tes, das Nationalmuseum und­ m. A. bald folgen werden, ı Es ist auch anthwendig,, bad wir in dieser Zeit, welche die Periode unerwarteter Entwicklungen is, unsere Hoffnungen­ nicht verlieren , und in der Iunersicht nicht ver­­aagen, es werde die Zeit kommen , die auch unseren weifligen BWünfchen bie fednívdátsvon erwartete Erfüllung bringen wird, Se, Erzellenz der Fon, Statthalter Graf Moriz Pálfy if heute Morgens fammt Familie zur Kur nach Karlebad greift, und für die Dauer seiner Abwesenheit, die sich dem „Sürgöny“ zufolge auf acht Wochen erfrieden wird, hat Se, Erzelleng Herr Stephan ». Prisiger die fet­­tung der Geschäfte übernommen, der demnach auch jene Ein­­gaben, die in Privatangelegenheiten an den Herrn Statthal­­­­­­ter gerichtet zu werden pflegten,, Übernehmen und erledigen lassen wird. — Die „Geschäftsordnung“ fr den siebenbürgi­­schen Landtag theilen wir weiter unten in ihren wor­­fentlichen "Bestimmungen mit. — Mach dem „Salis” beab­­fötigt Be Untonspartei, zu Welcher außer den un­­garischen auch rumänische und füditíhe Abgeordnete zählen werden, am Landtag folgendes Verfahren einınschlagen: Bil­­det sie die Majorität,, so wird sie in die Snarkim­lisung der Rumänen willigen, die weiteren Verhandlungen über Kiese und andere wichtigen Angelegenheiten fedoch auf den nächsten Landtag verweisen, mit einem Wort: : an den Prinzipien und Erklärungen der prontformigen Arsihüffe festhalten , und hierüber Gr. Maleítät eine unterthänhafte Repräsentation un­­terbrechen. Geräth sie jedoch In die Minorität, so wird sie die obigen Entschlüsse in einer Eingabe ausspreihen, und sich sodann zurückziehen. Bei der Wahl der FStumaner Stad­treprä­­sentanten hat die iitalienische Partei über die Fron­­ttische geflegt. I­sak Den Grafen Béla Széchenyt traf gestern gegen Abend im Stadtmäldchen der Unfall , bag sein leiter, von ihm selbst gefahrener amerikanischer Wagen bei einer Scharen Wendung an einen Barr­er­­stadt stieß, im Folge beffen das eine Rad brach und Graf Széchényt mit dem Kopfe gegen das Rad eines Omni­­bus geschleudert wurde. Der durch den Sturz bedeutend verlegte Graf wurde, wie „Hon“ berichtet, in bewußt» Iosem Zustande in eine nahe gelegene Billa gebracht, wo auch arstliche Hilfe bald bei der Hand war. Die Bez­­iehung ist glücklicherweise seine lebensgefährliche, Politische Kundsehen, 16. Mai. Im Folge des Himmelfahrtsfestes it ein großer Theil der Posten heute ausgeblieben, und außer den Meldungen unseres Pariser Korrespondenten liegt uns feine Mittheilung über die diplomatische Bewegung in der politischen Angelegen­heit vor, Dafür wollen wir über die Haltung des Papstes Einiges aus der gestrigen „Seeuzzig." nachtragen. Der euffifße Sesandte, heißt es, war an­­gewiesen worden , Schritte bei dem Kardinal Ai­tonelli und bei Sr. Helligkeit dem Papse zu thun, um den Papst zu einem Alte zu bewegen, durch welchen er die polnische Re­­solution ofter mißhilligt und der polnischen Bevölkerung, als seinen katholischen Söhnen, das Niederlegen der Waffen an­­gerathen hätte. Diese Schritte sind aber nicht nur erfolglos gewesen­, sondern die päpstliche Regierung bat fr­au dem russischen Gesandten gegenüber schriftlich Über die Gründe ausgesprochen, die es ihr unmöglich machen, auf die Wünsche des Kaisers Alexander einzugehen. Dieses Sc­hrift­­fü gehört der neuesten Zeit an. Sein Inhalt soll zugleich die Dekümmernis des Papstes Über den Kirchlichen Drud aus­­sprechen, den Rußland bisher auf seine katholischen Unter­­thanen ausgeübt hat, und sol Überhaupt den antikatholischen Tendenzen der zuffischen Politik, so weit bag in einem bipip­­­ Matischen Altenküd­zinsigen befreundeten Negler um­ den ind g­­ki­tt, einer tabelnden Kritik unterziehen. Desterreich hat, der „Save“." zufolge, an seine Vertreter in London und Paris eine gleichlautende Note gerichtet, worin je seinen Standpunkt in der pol­­nischen Frage auseinanderfeßt, Desterreich sei gern bereit, zu Gunsten Polens zu wirken, allein die Schwierigkeit eines Arrangements lege in der Vermittlung zwischen den Forderungen der Polen (Einverleibung der altpolni­­schen Provinzen und nationales Heer) und den russischen Konzessionen die das geforderte Maß bei weitem nicht erreichten und auch schwerlich je erreichen würden. Den übrigen, mit den rechten Posten eingelaufenen Nachrichten entnehmen wir : Bon Parts aus erging an alle Präfekturen der Be­­fehl, die Listen derjenigen jungen L­iste in Bereitschaft zu feßen, die entweder fon in der Marine (ob Krieger odr Handelsmarine ist gleipat­tig) gedient haben, aber auch sonstige Eigenschaften eine besondere Qualifitaten hirzu auf­­werfen. — Mariat Peltifter geht nun nit mehr nach Algier zur, sondern BI tet in der Nähe des Kaisers, zu dem er auch oftmals beschieden wird. Die Freunde des Hir­nes sehen darin ein günstiges Vorzeichen für ihre Wünsche ; im­­merhin mag der Aufenthalt des tapferen Haudegens in Paris nicht ohne Grund fin. Der geilzige „Monttens” veröffentlicht Nacrich­ten aus Puebla: Das Fort St. Januarius wurde am 29. März, die Heinen Inseln und das Haus, in welchem das ®uadalupt’sche Kloster it, wurden in der Macht vom 3L. März und den Darauffolgenden Tag genommen. Die andern seinen Inseln und Häuser wurden am 3. April genommen. Man richtete sie an, die Kathedrale, den höcsten Punkt von Puebla, zu nehmen, und Date, da d­­ie Belagerungsopera­­tionen nicht lange währen werden. — Am 3. April waren noch 2 Millionen Pat­onen in Puebla vorhanden, 6 Millio­­nen in Vera-Bruz. Auf 36.000 Kanonenschüsse wurde bies mit 4600. Schüffen beantwortet. Neue Munition ist unter Weges und muß im Laufe des Aprils in Puebla eingetroffen sein. — Der vierte, aus 4 gezogenen Gefehligen beslehende Konvoi sollte am 1. Mai in Puebla eintreffen, 300 Fufser Pulver und Artilleriemunition sind am 30. April von Mar­­tinique abgegangen.­­8­­st demnadh an Munition Hinlänglich für die ganze Zeit vorgesorgt, welche die Operationen dauern künnen. Für Lebensmittel ist umfassend gesorgt. Der Gesund­­heitszustand ist ausgezeichnet. Die Ver­uste der Franzosen vor Puebla belaufen sich auf 5 getö­tete Offiziere, darun­­ter der die Artillerie fommandirende General und 56 Sol­­daten. Berwundet wurden 30 Offiziere und 445 Soldaten. Das norwegische Northping hat in seiner diesjährigen Sigung folgende Verfassungsänderungen be­­schlossen : "Die Sigungen finden jährlich, anstatt ale drei Jahre statt ; das Recht des Königs zur Auflösung der Kam­­mer kann nach zweimonatlichem Bestande derselden ausgeübt werden (früher erst nach 3 Monaten), endlich wird das suspensive Veto der Serone von 6 auf 5 Sabre herabgefegt. Anträge auf Zulassung der Minister in die Kammer wurden zurückge­wiesen. Aus Rom vom 11. b. wird berichtet : Der Papst ist um 5 Uhr Nachmittags nach Velletri abgereist. Der Ehren­­dienst wurde von französischen und römischen­­ Truppen ges­i­­ftet. Im Reiseplan wird eine Renderung vorgenommen ; Sei Heiligkeit wird nämlich die Eisenbahn verleisen und im Wa­­gen nach Ceprana fahren, um die neapolitanische Gronze zu vermeiden, wo Lamsımora ihm, ab­ dem Haupt der katholi­­ten Kirche,, einen Ehrenempfang bereiten wollte. — Wie die „Gen.-Korr.” erfährt, sollen die aus Italien unter der Bezeichnung „Peterspfennig” nach Rom gelangten Beträge von in den ersten vier Monaten des Tausenden Supirs die Höhe von nahe vier Millionen Franken erreicht haben. —­ Es bestätigt sich, bad Fürst Latour den Befehl erhalten, so­­fort eine Urlaubsreife anzutreten , falls die Entlassung des Kardinale Antonelli angenommen werden sollte. Die in der Frage der rumänischen Klofer üter, eingefegte Kommission in Konsantinopel ast,­wa einer Mittheilung im „Wbr,”, ein Projekt ausge­­EHE RER R­EEE USER EEENON ENERTTLTRÜETRENHERTETENEenun an a ET NETTE ERENERITTEERSBeEr

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