Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1864 (Jahrgang 11, nr. 148-173)
1864-07-22 / nr. 166
— —Freitag, 22. Juli, 1 latt = ester Lim Pert , 1864. Az. 166. (Die einzelne Nummer fostet 4 Er, ő. 8.) Zelegr. Depesche des ,„Wester Lloyd.“ Wien, 22. Juli, Die „Vorstadtzeitung“ meldet, Stanfreich verlange von Wien und Berlin Erklärungen darüber, ob die eventuellen Resultate der Friedensverhandlungen der Zustimmung Europa’s, welches an denfelden ein unzweifelhaftes Interesse habe, unterbreitet werden würden. Dresden, 21. Juli. Ein Hamburger Telegramm des heutigen „Dresdner Journales" bringt die Nachricht, Prinz Friedrich Karl von Preußen habe den Oberkommandirenden der Bundestruppen angezeigt, daß er den Befehl habe, sich zum Herrn von Rendsburg zu machen. General Hate erwiderte, er müste der Webermacht weichen, da er nur über vier Kompagnien verfüge, er weise jedoch jede Verantwortung von sich. Rendsburg , 21. Juli. Heute sind hier 6000 Preußen eingerückt. Die Bundestruppen verließen die Stadt vor dem Einmarsche der preußischen Truppen. Weiter Wannen und Effektenbörse, Veit, 22. Juli. Wiener Börsendepeiche, 10 Uhr 50 Min. : Krestattien 194, 1860er Lofe 97.10, 1864er Loje 93.05, Nordbahn 1848, Karl-Ludwigbahn 244.25, Staatsbahn 188.50. Stimmung matt, geschäftlos, Baluten etwas fester. Breubiige Annemensgerüchte auftauchend. Paris Schluß: rente: 66.20, Staatsbahn 407, Crevit Mob, 991, Konsols 90 °, piemont. Rente 68.15. Stimmung matt. Berlin Krebitastien 85, 1860er Lofe 852/,, 1864er Lofe 5494. Außer der Börse war es mit Reps ruhig bei unveränderten Preisen von 6% fl. G. uno W. für Kohlreiz. Rüböl 24% fl. Spiritus ohne Veränderung, Kartoffel 51/.—52 Fr. mit Faß in Transito. Getreidebericht der Kornhalle, mert, 22. Juli. Das Weizengeschäft it seit gestern wenig verändert ; der Ablas war an Mühlenetablassements nicht bedeutend, en detail jedoch war der Begehr ziemlich gut, und wurde mitunter 5 tr. über Notiz erreicht. In allen anderen Körnersorten wenig Geschäft bei fast unveränderten Breiten. * Wien, 21. Juli. Die Barbörse verkehrte in ruhiger, ziemlich fester Haltung. Kreditaftien 194.10, 193.90, Nordbahn 1850, 1849, Karl-Ludwigsbahn wurden nt 246 bis 245.75 umgefecht, Staatslose ganz still. Um 117 Uhr notirten Kredit 193.90, Mordbahn 1849. Das Mittagsgeschäft war wenig belebt, aber nicht ohne Fertigkeit, Kreditaftien 193.90, 194, 193.90, Nordbahnaftien 1849, 1850, 1847, 1848. Der Schranfen war still, National 80.70, 5perzent. in österr. Mähr. 68, 1860er ofe 97.10, 1864er ofe 93.10, Bankaltien 783, Donau: Dampfigitfaktien 451, Krevitlofe 128.70, Salmlofe 31.50, böhmische. Estomptenttten, mit 50 pCt. Einzahlung‘, 104, Karl: Ludwigsbahn wien von 245.75 auf 244.75, Paarbubiger 122,25, 122,50, böhm. Westbahn 155.75. Devisen und Valuten wie geitern, gondon 114,50, Dufaten 5,50, Napoleonshof 9,22, Halb 1 Uhr : Kredit 193.90, Nordbahn 1848, Schluß in Kreditaktien 193.80 , Nordbahnaktien 1846, Staatsbahn 187, Südbahn 244, 1860er Xofe 97.05, 1864er £ofe 93, Kreditlofe 128.50, London 114.65, Silber 113.65. Amsterdam, 20. Juli. Dort verz. 801%, Sperz. Met. 591%, 2yperz. Met. 30%, Nationalanlehen 65 ° , Silberanlehen 711. Ziemliches Geigäft. London, 20. Suli. Schlußfonfols 90%, Lomb. Eif.-Akt. 21, fürt. Konfols 503%. Breslau, 20. Suli. Amtsher BProdukten:Börsenbericht. Weizen pr. Juli 54% Thle. Br.— Ronnenfelt. per Suli und Juli-August 3542 Thlr. Gb. , - Dez.3631-Thlr.Br.—-Gerstepr.Juli36Thlr.,Br.—Haferpr.Juli41Thlr.G.-—Respt.Juli11112Thlr. G·—Rübelstill,loko12s-«Thlr.r.,pt.Juli-September 12V4Thlr.,Okt.-Dez.13Thlr.Br.-—Spiritus wenig verändert,lokol45xsThlr-bez.,Oktober-November 147X12Thlt. Gh.Zink7Thlt.14Sgr.pr.Juli bezahlt. Berlin,20.Juli.Getreidemarkt.Weizenfest, Roggenmatt,Juli-August 363Xs,August-Sept.363-4,Sept- Okt.38,Nov.-Dez.381-2,Spiritusmatt,Juli-August 151-2,Aug.-Sept.151Xs,Sept.-Okt.153Xs,Nov.-Dezemb.151xk2. Rübölfest.Juli-August 131Xs.September-Oktober 133-i. Paris,19.Juli.Mehle-Marken-disp.F.52.75, pr.AugustFr.53.25,pr.September-DezemberFr 55.— Rüböldiszisp.Fr.115,pr.AugustFr.117.50,pr.Sept.-Dez. Fr.117.50,pr.Jänner-April!865Fr.119. III-Wien,21.Juli.Noch immer ist keine Nachricht aus Kopenhagen hier eingetroffen.Man legt dieses lange Schweigen—vorausgesetzt,daß man die Nachrichten nicht verheimische—hier sehr günstig aus,d.h.man hofft,dass das dänische Ministerium die von den deutschen Grßmächten gestellten Friedensbedingungen annehmen werde, ansagt hier,es sei keine Kleinigkeit für das Ministerium,die Hälfte des Königreiches auf den Konferenztisch niederzulegen und wenn man sich zu einem solchenvaer entschließen wolle,so hätte man alle Ursache sich zu besinnen,und dieses Besinnen zeige eben schon die Neigung,den Forderungen der deutschen Mächte zu entsprechen.Wie ich jetzt erfahre,hat der dänische Kabinetskourier Herr v.Holten einen Brief des Grafen Rechberg an den Konseilspräsidenten Blutmte mitgenommen,in welchem mit dürren Worten gesagt wird,die dänischen Bevollichtigten möchten sich nicht nach Wien bemühen,wenn die dänische Regierung nicht entschlossen sei,in die Lostrennung der Herzogthümer als Unterhandlungsbasis zu willigen.Ich labe übrigens Grund anzunehmen,daß mildernde Erklärungen vertraulicher Natur nebst dem offiziellen Schreiben gleichzeitig nach Kopenhagena begangen sind.Man sagt hier,bevor das dänische Ministerium oder Neinage, müsse er zugleich alle Mittel überdenken, über welche er nach Innen verfüge, um die Friedenspolitik nicht bloß den Mächten gegenüber, sondern auch im Sinnen durchzuführen. Die Schlägerei zwischen hannoveranischen und preußischen Soldaten in Rendsburg kommt hier sehr ungelegen. Graf Nehberg gibt sich zwar den Anschein, die Sache als eine einfache Garnisonsrauferei a la Frankfurt oder Rastatt aufzufal fen, aber vertraulich gesteht man doch, daß Diese Schlägerei sehr ernste politische Folgen haben könne. Preußen würde dieselbe auswügen. Ja hier wurde der Verdacht ausgesprochen, daß die Schlägerei von Preußen in dessen nteresse angestiftet sein künne Man besorgt erneute Bestrebungen Preußens wegen Befehung Solfein,