Pester Lloyd, Mai 1865 (Jahrgang 12, nr. 100-124)

1865-05-23 / nr. 118

I Telegu Deperchen des Weller Floyd. MWien, 22. Mai. Original Depesche) Nach­richten der hiesigen Abendjournale zufolge­­ gewennen die hier an täglich des MWettrennend anmwejenden Magneten den Kaiser zu bitten, das Pester Wettrennen mit Seinem allerhöchsten Besuche zu beehren ; der Aufenthalt des Kaisers in Pest-Ofen wirbe even­­­­tuell drei Tage dauern. Agram, 22. Mai. Original-Depesche.­ Der kroatische Landtag wird dem Bernehmen nach auf den 17. Juli [. 9. einberufen und soll auf demjelben Generalmajor Philippo­­dics profibiren. Der Banıs Corcevics ist mit dreimonatlicem Urlaub in die Bäder abgereist. Berlin, 12. Mai. (Dep. d. Korr.-Bur.) Die Budget­kommission des Abgeordnetenhauses betreffs der Staatsschalver­­waltung nahm einstimmig die Anträge des Referenten an : Die geschehene Staatsfhagentnahme sei verfassungswidrig und das Staatsministerium für die entnommenen Beträge verantwortlich) ; die Debarge für die Staatskchiagverwaltung von 1860/1862 könne nicht­ ertheilt werden. Die Budgetkommission berieb­ über die Kriegsfostenderlage. Der Regierungskommissär erklärte : Die preußischen Forderungen in der schleswig-holsteinischen Frage wer­­den vollständig festgehalten.. Preußen könne über dieselben nur mit den Ständen, nicht mit dem Augustenburger, der sein Recht nicht nachgewiesen, verhandeln. " Bis zur Erfüllung der preußischen For­­derungen­­ dauert das Provisorium fort. Der Referent empfiehlt Verhandlungen mit dem Augustenburger. . Wien,22.Mai.(Abendbörse.)Kreditaktien 183.30, 1860erLose 92­50,1864er87.­30,Nordbahn 1.830,Karl-Ludwigsbahn 213.25,Staatsbahn 188.20.Schlußfest wegen­ angeblich höherer Schlußrente.Anfangsren­te.67.15,Credit Mobilier 70.3,Konsol­ 389. London,22.Mai.Getreidemarkt.Englischer Weizen festgehalten zu Freitagspreisen,fremder in beschränktem Verkehr, Geistelansam,Hafer«­sniedriger,Bohnenlstbeuter,Erbsen­ sehr fest, schönes Wetter, an Tagesgeschichte. Pest,22.Mai. Die politischen Kreise Frankreichs scheinen sich in einem Zustande großer unruhe zu befinden.Die Rede des Prinzen Napoleon,des­ Bericht der Budgetkommission und endlich die mexikanische Frage versetzen die öffent­­liche Meinung in gleichem Maße in eine unangenehme Stim­­mung.Hinsichtlich der Rede des Prinzen wird aus Paris gemeldet.Die Kaiserin bezeichnet­e die Rede­ als ein Unglück für die Dynastie.Die Minister verlangten,daß die Rede im »Moniteur«desavouirt werde.Die Kaiserin wagte es nicht, dies zu veranlassen. Hnsichtih des Budgetberichts wird­ aus Paris geschrieben : " & schmeht ein Geist vor Beffimismus, ja der entschie­­densten Angst über dem Glaborat, der Kommission. Große Sorge macht ihr in erster Linie die merikanische Expedition, obwohl sie selbstver­­ständlich vermeidet, der Regierung Schlechte Politik vorzumerfen. Aber der Friede sei ein unsdäßbares Gut ; wenn das Land auf Un­ternehmungen verzichte, könne es seine volle Thätigkeit den produktiven Arbeiten des Friedens widmen. 63 erscheint fait­al ein Symptom der Rathlosigkeit, wenn die Kommission soarı auf das längst begra­­bene Brojekt eines europäischen Kongresses zurückkommt. Endlich werden in Bezug auf die merikanische Stage Mittheilungen gemacht, welche auf nahe Berwicklungen deuten. So begreibt die „„Barrie‘“ : Die Kaiserliche Regierung wird niemals gestatten , bei ein von der Fahne Frankreichs gefertigtes Land angegriffen wird. Der Admiral Divelot wird ih nach Amerika begeben und die Unternehmungen der Nach­­folger Waller’s verhindern. Dagegen sagt der „Abend-Mont­­teur‘‘, indem er die fetten Nachrichten aus Amerika veröffent­­lict : Die Besorgnisse, zu welchen die Gerich­te betreffen, die­­ von rebellischen Agenten aus Mexiko ausgehenden Meanivers in den Vereinigten Staaten Anlaß gegeben haben, werden ohne Breifel durch die Intervention unseres neuen­­ Vertreters­ in Washington zerstreut werden. + Das Gerücht, Kaiser Maximilian sei auch ziver Dolchstiche verwundet, wird für unbegründet gehalten. Eine „Beüsseler Depesche sagt , das Attentat gegen das Leben­­ des Kaisers sei glücklich vereitelt worden. Die „New Yorker Handels-Zeitung“ schreibt in Bezug auf die mertianische Trage : +. Die das Schicsal der Rebellion, so ist auch das von Merito in Virginien entschieden worden.­­ Schon belagert Cortina Matamoras, in den Staaten Michoacan und Saltilto ist der ebenfalls zu Suarez zurückgekehrte General Valdez Herr, und in wenigen Monaten wird Suarez aus unseren entlassenen Bra eine Armee rekrutirt haben, vor melder die ganze fatserliche SHerrligkeit in Den Staub finden muß. Dies Abes wird ohne Verlegung unserer Neutralität Yan nach der eigenen Interpretation Napoleons und der Herren almerston­ Rufsell, und wir werden mit ihnen künftig auf besserem Dem trügerischen Motto : „Das Kaiserreich ist der Friede“, sehen wir das wahre : „Die Union ist der Friede“, ein Auße leben als je­ gegen. Die getheilte Union könnte sich einen Krieg mit dem Aus­­lande nur mit Mühe vom Hals halten, die einige, starke wird schwer­­lich je in einen Krieg mit Europa vermwidelt werden, weil dieses Vé viel hi viel fürchtet und die Monroe­­ Doktein selbst unterschrei­­en wird. Der Brotest, melden George Sonters und Bever­­­ey Zuder gegen die B Proklamation des Bräft­­ddenten Johnson eingelegt haben, ist in sehr starren Ausbrüchen abgefaßt ; er beginnt mit den ‚Worten. : »Eure Proklamation ist eine leibhaftige brennende Lüge,«euch und eurer ganzen Umgebuug als solche bekannt,und alle zum­ Meineid käuflichen»Schurken in der Christenheit sollen uns nicht abschrecken vor der zyklistrten Welt euerhöllischest komplett zur Erm­ordung un­­seres christlichen Präsidenten­ zu enthüllen.Wir seheic Ohremnanner in vielen eurer,hervorragendsten Generale,und wir glauben nicht, daß selbst ihre Verbindung mit euch sie so herabgewürdigt habe,daß sie einem­ offenen Feinde,gegen den man so schwere Anklagen schleu­­dert,Gerechtigkeit versagen sollten.« In Betreff des wegen seiner Scheußlichkeit kaum glaub­­lichen Anschlages,den ein gewisser Dr.Blackburn ge­­gen die Bevölkerung des Nordens geschmiedet haben soll,fin­­det sich in Newyorker Blättern noch folgende ausführliche Angabe : „Heilungen von den Bermudas-Inseln enthalten lange Bes­­ichte über die gerichtliche Untersuchung, welche fest in St. Georges gegen Dr. Blasburn­­ geführt wird, der des Versuches angeklagt it, nach Newyork, Philadelphia und­ anderen Städten des Nordens das gelbe Fieber zu verbreiten. Bradburn besuchte Bermuda unter dem Vorwanden einer philanthropischen Mission, die auf das gelbe Fieber Bezug habe. CS ist bewiesen, daß er Bettzeug und Kleidungsitüde, die von Fiebertranten benuzz worden, gesammelt, neue Kleidungsstüce angelauft und mit dem Krankheitsstoffe infizirt, in Koffer verpackt und leiz­tere Leuten mit der Anweisung übergeben hat, sie im Frühjahr nach Steropark zu senden. Einer der Zeugen sagte aus, Bradburn habe sie als Tonföderirten Agenten dargestellt, dessen Visiion die Vernichtung der Vollamasje des Nordens sei. 63 wurde fernerhin dargethan, daß mehrere zu den Agenten der fünföberirten Staaten in Beziehung ster­bende Personen Kenntniß von den Shhatfahen gehabt haben. Der Koffer sollen zehm gewesen sein, drei sind aufgefunden und auf Befehl der Sanitätspolizei in die Erde vergraben worden. Bladburn it wohl­­betannt als ein fanatischer Nebel.” Der preußische Gesandte am italienischen Hofe, Herr vn­ Usedom, hat, beauftragt, das Zustandekommen des ita­­lienischen Handelsvertrages zu argiren,, nach Berlin berichtet, daß die bezüglichen Unterhandlungen auf große Schwierigkeiten stoßen , weil die Bollereinsstaaten, mit Ausnahme Preußens und Badens,, das Königreich Italien bisher nicht aner­­kannt haben. In so umfassend und tiefgreifend geworden h­ar des Staatsrathes von, daß sie die ursprünglichen Intentionen der Regierung weit überschritten. Diese Oftropi­ungen wurden damals bekamntlich nicht blos aus rechtlichen, sordern an aus praktischen Grün­den beseitigt, weil die Einführung verselben gleichbedeutend ge­­wesen wäre mit der Befragung des Reichstages auf mehrere Jahre. Aber der Staatsrath , an dessen Spike ein Mann bew. unbeugsamer Ueberzeugung und zähem Festhalten an seinen Anschauungen steht, der den Zentralisationsideen des ver­­gangenen Dezenniums mit vollster Aufrichtigkeit ergeben ist, glaubte auch bei der jenigen Gelegenheit, wo die Aufhebung des Mi­­ltärprovisoriums an den Staatsrath herantrat,­­ neuerdings seiner früher bekannten Ueberzeugung Anspruch geben zu müssen, daß eine Aufhebung der Militärgerichte nur mit einer, genü­­ ‚gende Garantien bietenden Gerichtseinrichtung, welche sich dann wesentlich an die diesseits der Leitha bestehenden Institutionen anschließen würde, Hand in Hand gehen könne. Diese Beden­­ten des Staatsrathes waren prinz­ipieller Natur und die jüngste Berathung und Entscheidung befepränfte sich aus­­schließlich auf die prinzipielle Seite. Nachdem also neuerdings Alles, was weiter geht, als für den Moment unbe­­dingt noth­wendig zu sein scheint, beseitigt wurde, sind die An­träge der Hofkanzlei der Detail -Berathung der Minister­­konferenz unterzogen worden. In diesem Stadium befindet sich zummehr die Angelegenheit nach den genaue­ten Informa­­tionen. Allerdings ist zu bedauern, daß immer neue Z­wischen­­fälle die endliche Erledigung der Angelegenheit so Lange hinaus­­regieben, welcher­ Verzögerung die unmittelbar leitenden Städte­männer­ferne sind. Die Pest-Neupester Straßeneisenbahn, x Vet, 22. Mai. Die Tonstituirende Generalversamm­­lung der Beit-Neupester Straßeneisenbahngesellschaft Hat Heute Vormittag im Lloydfanle unter dem Borfige des Grafen Alexander Kärolhyt stattgefunden Nachdem der Präses die zahlreich besuchte Versammlung freumdlicht begrüßt und seine Freude über die lebhafte Betheiligung ausgesprochen, hob er hervor, daß die bee, den Verkehr zwischen Pest und Neupest zu erleichtern, nicht neu und nicht ohne praktischen Grund sei. Vor Jahren s­chon beabsichtigte man eine regelmäßige Dampfiiffverbindung zwischen Pest­ und Neupest einzurichten. Das Projekt kam jedoch nicht zur Ausführung und am die Stelle desselben trat der Plan, eine Straßeneisenbahn zu bauen. Daß dieser Gedauke zweckentsprechend sei , beiweise die lebhafte Theilnahme , die er gefunden und die es möglich ge­­macht, heute von die Tonstituirende Generalversammlung der neuen, für dieses Unternehmen gegründeten Aktiengesellschaft ab­­zuhalten. Die augenscheinlichen Bartheile der­ Straßeneisenbah­­nen für Pest bewog das Gründungsfomite , in das Konzes­­sionsgefuch all die Bitte aufzunehmen, daß der Gesellschaft das Prioritätsvet für alle Straßeneisenbahnen , deren Errich­tung in Pest und Ofen sich als zweckmäßig ertreffen dürften, ertheilt werde, und wurde mud biese Bitte von der bh. NMegie­rung erfüllt. Um jedoch den Versammelten ein vollständiges Bild über die gegenwärtige Lage des Unternehmens zu bieten, ersuchte der Präses Herrn Hollan, den Bericht des Grün­dungskomitees vorzulesen. Dieser sehr ausführlich gehaltene Be­­richt lautete im Wesentlichen folgendermaßen : Zunächst gibt der Bericht eine historische Schilderung der Phasen, welche das U­nternehmen bis heute durchgemacht. Die erste Behsammlung, in Angelegenheit der Breit-Neupester Straßeneisenbah­n fand am 11. Oktober 1863 in Neupest statt ; diese beauftragte das nun Bericht erstattende Komits mit der Durchführung aller vorbereitenden Schritte. zu­folge der vom Komits eingereichten Gesuche wurde die Konzesstion zu den Vararbeiten von Geite der Stadt Bejt. am 24. November 1863 und von Geite der Vester Komitatsbe­­hörde am 14. Feber 1864 ertheilt. Zur Deckung der Kosten der Vorarbeiten eröffnete das Komite unter den Gründern des Unternehmens eine Subskription, welche 1169 fl. ergab. Die Ausar­­beitung der technischen Brojette wurde unter mehreren Offerenten dem Ingenieur , Herrn Mar v. Bieler, gegenwärtigem Brofessor am Poly­­technikum in Oien, übertragen, welcher hiefür ein Honorar von 500 IH pr. Meile erhielt. Außerdem wurden über die Verkehrsverhältnisse zwischen Bell und Neapert Erhebungen gepflogen. Das Resultat dieser nach zwei Seiten gerichteten Thätigkeit segten das Komits in den Stand, die Bausumme und den voraussichtlichen Ertrag der mei titten Bahn feststellen und das Publikum hievan , auf den Substrip­­tionsbogen verständigen zu können , welche mit der Aufforderung zur vorläufigen Ak­ienzeichnung Anfangs Mai 1864 ausgegeben wurden. Nach Ablauf der auf 14 Tage, festgefebten Subskriptionsfrist enthielten die Bogen 322 Gubskriptionen welche 112.000 fl. re:­präsentirten. Dieses erfreuliche Ergebniß bot eine feste Basis ur Fortlegung der vorbereitenden Schritte und wurde daher das Ge­­ige um die definitive Baus und Betriebskonzession am 18. Juni 1864 beim Tön. ungarischen­ Statthaltereirath eingereicht, wobei jedoch Das Komits fid nicht, blos auf die projektirte Straßenbahn: Itrede von Pet bis Neupelt beschränzte , sondern auch weitergehende Pläne berücksichtigte, wie aus der im verfloffenen April veröffentlich­­ten Denksichrift ersichtlich ist. Mit Intimat vom 5. November v. S. verständigte der Fön. ungarische Statthaltereirath das Komits davon, daß im Sinne eines allergnädigsten königlichen Hofverrets vom 14. Oktober 1864 vor Ertheilung der Konzession unter Berücksichtigung der Infalen und Sicherheitsinteressen eine eingehende Verhandlung darüber stattzufinden habe, ob die projektirte Linie für den Verkehr geeignet und zweckmäßig sei, wobei zugleich die Bedingungen festgerecht werden müßten, unter welchen der Bau einer Bferdebahn in der Stadt Belt gestattet werden konnte. Die in Folge dessen am 17. und 18. November v. a. vorgenommene k kommilstonelle Verhandlung hat die vom Komits vorgelegten Pläne gutgeheißen und blos einige ge­­ringe Modifikationen angeordnet. Endlich hat das Komits mit dem Statthalterei-Intimate vom 22. April I. 3., Zahl 30,142, die Kon­zessionsurkunde erhalten, in welcher der sofortige Bau und Betrieb der Linie vom Heuplag in Pet bis zum Chlubdamm des Winterhafens in Neupest gestattet, hat Borredt bezüglich der übrigen im Konzessionsgeruc angegebenen Linien ertheilt, die Dauer der­ Kon­­zession auf vierzig Jahre bestimmt und das Nachfallsrecht an­­ die Stadt Pest festgejebt wird. Das Komits legt nun die Kongessiong­­urkunde selbst, ferner die detaillicten Baupläne und Kostenvoranscläge, das Verzeichniß der Gründer und Aktiensubstribenten, die Rechnungen über die Vorarbeiten und den Statutenentwurf der Generalversamm­­lung vor. — Auf die Baufrage übergehend, fährt hierauf der Berichterstatter folgendermaßen fort: , « ,,Bezüglich der Herstellung und Einricht­ungsb­ahn ist zu be­­merken,dass die rektifizirte Linie vom Heuplatz in Pest bis zum Schloß­­damm des Minterhafens in Neupest im Ganzen 4732 Strafter­­an­gst. Die stärksten Krümmungen haben einen Radius von 120 Fu und die bedeutendste Steigung beträgt mit Nachsicht auf die bei der Heinen Bierhalle vorzunehmende Arfschüttung 1:78, was der ursprüng­­lich angenommenen Zugstraft vollkommen entspricht.­­ Bezüglich der Konstruktion des Oberbaues diente bei gehöriger Fertigkeit das Prinzip der möglicht wohlfeilen Herstellung zur Iühtschnur. Demnach wurde für die Strebe vom Hexplat über die Landstraße und M­aignerstraße bis zu­ der in der Nähe des Peter Bahnhofes anzubringenden Aus­­­weichestelle und weiter bis zur Heinen Bierhalle ein versenkter Eisen­­oberbau beantragt, welcher per Kurrentfuß 28 Pfund sehwer it. Diese Konstruktion vereinigt wesentliche Vortheile in fi. Zunächst wird die Verzinsung der MN bamahabe bei der ersten Herstellung auch die Ersparungen aufgezogen, welche bei den Erhaltungs- und Erneue­­rungstosten in Aussicht fliehen. Außerdem entspricht diese Konstruktion vortheilhaft allen Anforderungen einer dauerhaften Sertigkeit, weil ihre Basis breit genug ist, damit sich die Belastung auf das Shtter­­bett gleichmäßig verthrile, weil starre Gijenbänder der gleichbleibenden Schienenweite die gehörige Fertigkeit verleihen und weil englic die Schienen derartig miteinander verbunden werden, dab sie auch der durch höhere Wärmegrade herbeigeführten Dehnung genügenden Mann ge­­währen. Auf der gegen Waisen führenden Straße werden die allge­­mein als vorzüglich anerkannten Vignoles­ Schienen kleinerer Form zur Verwendung kommen. Sie sind 5 Bol Hoch und per Kurrentfuß 9410 Pfund schwer. Diese Schienen werden auf einer Steinbasis ruhen und mit derselben auch starre Schrauben verbunden sein. Zur Erhaltung der gleichmäßigen Schienenbreite werden sie von Klafter zu Klafter durch eiserne Duerstangen verbunden sein. Der Hauptvortheil dieser beiden S Konstruktionen besteht darin , daß die Schienenstränge, nachdem es die Unterlage gehörig gelöst hat, nicht so leicht erschüt­­tert werden können. Die Holzunterlagen dagegen müssen oft ausge­­­wechselt werden, was nicht blos mehr Kosten verursacht, sondern auch deshalb in mehrfacher Hinsicht nactheilig ist, weil beim jedesmaligen Auswechseln der Betrieb unterbrochen und besonders auf öffentlichen Straßen­ der Verkehr gehindert wird. Zur Steinunterlage können Mürfel von Granit oder Trachjit oder anderen festen Steingattungen verwendet werden. Die Stemnmwürfel werden in der Weise gelegt, daß die von dem einen zu dem entgegengefegten Mürfeled führende Linie mit der Richtung der Schienen zusammenfällt. Die Schienen liegen demzufolge beinahe in ihrer ganzen Länge auf einer festen Unterlage, weshalb sie an im Duerschnitt ihmwächer sein können. Stolzschwellen werden blos bei den drei­ projektirten Aus­weichestellen in Anwendung kommen. ‚Bei dem Plane für das Sleuperter Etationsgebäude haben wir die größte Sparsamkeit vor Augen gehalten, und wird das"elbe blos aus dem, mit einem Dache­ überlebten Halteplage, den Warteln­­einer Wohnung, einem zu dem Wagenhaufe, „zeit vor Augen“ gehalten, damit das Gewicht Sowohl der Magazine und den erforderlichen Pferdeställen betehen. Bezüglich der Konstruktion der Wagen haben wir die reichen Erfahrungen ver Neu- 1, Di­ersonen­, als auch der Lastwagen möglichst gering sei. Jeder Personenwagen wird innen zwei Abtheilungen für je zehn Personen haben , und auf der Imperiale (den Dadjílben) werden 16, im Ganzen daher auf jedem Magen 36 Baffagiere. Blat finden. In Bezug auf die Ausführung der zu machenden Bestellungen sind uns bereits mehrere vortheilhafte Of­­ferte zugenommen. Die mißlichen­­ Verhältnisse, welche gegenwärtig auf jedem Industriezweige lasten, werden für unsern Bau in vielen Bez­­iehungen vortheilhaft sein. Es steht daher außer Zweifel , daß mit einiger Kraftanstrengung die Herstellung unserer ersten Linie bis zum fünftigen Herbst möglich wäre ; doch halten wir es für zredmäßig, den Eröffnungstermin auf den künftigen Frühling festzuseßen,, damit bis dahin die Bestellungen nach Bedarf gemacht und die Arbeiten so­­lid ausgeführt werden können. Auch vom geschäftlichen Standpunkte aus scheint es richtiger zu sein, lieber im Frühling, als im Herbste zu beginnen, wo wir eine weniger belebte Verkehrsperiode vor uns hätten. Die­ Zeit des Baues und der Arbeit wird­ hierdurch verlängert , wes­­halb­ die regelmäßige Verzinsung des Baukapitales, die Ausgaben für die Oberleitung und Bauinspektion nothwendigerweise in Rechnung ge­zogen werden müssen. Demzufolge besteht unser Kostenvoranschlag mit Inbegriff der Modifikationen, welche in Folge der oben erwähnten kom­ ll­a Verhandlungen vorgenommen wurden, aus nachstehenden Orten : 1. Unterbau 5. Für Betriebsmittel . 24,000 Te­pen 6, Oberleitung ; 3,500 Zusammen.. ..219,765fl.99kr. ,,Wirr stellen demnach den Antrag,dass die erste Aktienemission auf 2203 000 fl.festgesetzt werden möge,mit welcher Summe die Aus­­gaben für den Bau der 1V4 Meilen langen Eisenbahn,für die Aus­­führung der Staztionsgebäude und fü­r die ganze Betriebseinrichtung gedecht werden können. Ja­zz wird voraussichtlich möglich sein, bei einem sorgfältigen Verfahren an von dieser Summe noch Crsparkun­gen zu machen, wobei besonders der Umstand zu berücksichtigen it, daß der ganze Oberbau, mit möglichster Befeitigung der Holzbestandtheile aus Cisen und Stein konstruirt wird. „Außer der soliden und doch wohlfeilen Herstellung in die zweite, unwesentliche Bedingung unseres Unternehmens die intelligente und sparsame Verwaltung. Anstatt der Ernennung eines im technischen und kommerziellen Sach gleichmäßig und vollkommen bewanderten Ober­­beamten, wer er , wenn er zur gehörigen Ausfüllung seines Postens geeignet wäre, jedenfalls mit einem bedeutenden J­ahresgehalt beu­rt­eiben müßte , glaubten wir zur unmittelbaren Leitung des Unter­­nehmens die Errichtung einer aus den Vizepräsidenten und zwei Mit­­gliedern bestehenden Direktion beantragen zu sollen. Das eine dieser zwei Direktionsmitglieder wird die kommerzielle und Rassenabtheilung, das andere die Bau- und Betriebsabtheilung leiten ; sie beziehen keinen flten Gehalt , sondern werden für ihre Mübewaltung dur­ eine ver­hältnismäßige Betheiligung am Reinertrag des Unternehmens belohnt. Die Zahl und Besoldung der Hilfsbeamten kann in einem der Erwei­­terung des Geschäftsganges entsprechenden Verhältnisse bestimmt wer­­den. Außerdem wird blos das erforderliche Dienstpersonal angestellt werden. 3 erfordert daher eine sorgfältige Erwägung, in dielen Hände, die Generalversammlung die Leitung ihrer Angelegen­­heiten niederlegen will Mir hielten es daher für unsere Pflicht, auch hiefür zu sorgen, indem es uns gelang, zwei Männer für unser Un­ternehmen zu gewinnen, die für ihre Fachbildung und ihre übrigen ausgezeichneten Eigenschaften jede Garantie bieten. (63 sind dies Herr Mar v. Bieler, Professor am Polytechnikum in Ofen, der auch unsere Baupläne entwarf, und Herr Mari. Jellinek, wellen Thä- Er ae die er in unserem Baterlande auf dem elbe der National­­ökonomie entmwickelte, genügend bekannt ist ; beide Herren haben al bisher an unseren Arbeiten eifrig theilgenommen. Um unser Unter­­nehmen ohne Reitnerlust zu fördern, haben wir, als wir von der gün­­stigen Erledigung unseres, um die definitive Konzession eingereichten Gesuches unverlässige Kunde erhielten, in unserer am 25..%eher abge­­haltenen K­omitejtkung die zwei genannten ‚Herren unter der Bedin­­gung provisorisch zu Direktoren gewählt, waß wir sie der Tonstituiren­­den Generalversammlung für die gedachten Bosten angelegentlich em­­pfehlen würden, und tag sie, fels die Generalversammlung eine an­­dere Mahl treffen sollte, für ihre Müherwaltung als Hroofbetige Di­­reftoren nach der im Statutenent­wurfe angegebenen Moralität belohnt erden würden, was in die Nuzgaben für die Vorarbeiten eingerech­­net wird. — Bezüglich des Ve­rdienstes sind wir der Ansicht, daß es am zmedmähigsten wäre, diese Miiheilung des Bahnbetriebes einem eigenen Unternehmer zu überlassen, falls sich ein geeignetes Indivi­­duum findet. 5 „an den Kreis unsers gegenwärtigen Vortrages gehört noch ein wiliaer Gegenstand , welcher in Bezug auf die Erweiterung unserer Linien mit den Interessen unsers Unternehmens in enger Verbindung­­ steht. Schon in unserem ersten Projekte, sowie auch später bei­ der Bewer­­bung um die nun ertheilte definitive Konzession, haben mir die fünf­­zigen­ Abzwneigungen unsers Bahnunternehmens nicht außer Acht ge­­lassen,. Zu viesen gehört vor Allem die Verbindung mit der Beft:Lorenczer Eisenbahn. CS Liegt nämlich im Inter­esse beider Unternehmungen, daß die gedachte Eisenbahngesellschft in der Nachbarschaft unserer­ Bahn und nahe zum Mittelwunfte der Stadt ein Aufnahmebureau für Bersonen und Frachten errichte,, ferner daß sie bei der 1ederführung Ihrer Rohlen auf die Donau die Vermittlung unserer Bahr in Anspruch nehme, denn seien die ersterwähnte Maß­­regel zur wesentlichen Erleichterung des Personen- und Frachtenver­ fehrs beiträgt, so märe der In Zweiter, Beziehung in Aussicht gestellte Vortheil dadurch zu erreichen, daß wir unsere Bahn bis zur Donau verlängern und die Lofonegzer Bahn am Ende iherer Linie ihr Koh­­lenmagazin errichtet, wodurch der direkte Verkauf, sowie die Verladung der Kohlen auf Schiffe BEL erleichtert wäre. Diesem Zmede würde am besten eine der Kerepelerstraße entlang gebaute Linie ent­­sprechen, welche nach vet? big zum Loronczer Bahnhofe,, nach Iinig bis zum Stadtwäldchen auszudehnen wäre und weil die erste dieser Zweig­­linien nahe am Gasometer vorüber führt, so könnte dadurch auch der hierher gehende Kohlentransport, welcher jährlich ca. 200.000 Bir­­tes präsentirt, gleichfalls In unsern Geschäftskreis einbezogen werden. Die Sinhertszahlen unserer Kostenvoranschlages als Balz ab­genommen, würden die erwähnten Nusäftungen in einer Länge von circa 3050 Klaftern sammt der verhältnismäßig at vergrößernden Betrichsein­­richtung im Ganzen ungefähr 170.000 ff. fortan. Ohne unsere An­ Se bezüglich dieser Verbindung, mit statistischen Daten zu unter­­tasen, kann man da leicht einsehen,, da­ wir außer der wünschens­­toerthen Regelung des allgemeinen Verkehrs durch die in Rede stehende Ausdehnung eine so weite Verkehrsbasis gewinnen, daß sie auf ‚die Prosperität tnferes Unternehmenz den günstigsten Einfluß üben wird. Die Direktion der Pest:Lorongzer Eisenbahngesellsschaft hat ihre Bereit­­willigfest bezüglich dieser, Verbindung in einer legtbi­ an uns gelang­­ten Zuschrift ausgesprochen, da konnten Mir und vor der definitiven Konstituirung unserer­ Gesellschaft diesbezüglich in seine meritorischen Verhandlungen einlaffen. Allein gefrüst auf die oben angeführten Erwägungen und mit Rücksicht darauf, daß die Verbindungsfrage um so Ph­­it , je näher die Eröffnung der Lolonger Bahn heran­­ruft, halten mir es für unsere Aufgabe, vor der geehrten General­­versammlung den Antrag zu Stellen, sie möge die zu mählende Diret­­tion anmeisen, daß sie gleichzeitig mit dem Bau der ersten Linie das auf die Verbindung bezügliche Webereinkommen mit der Xoronczer Eisenbahn­­ vorbereite, die Track­ung der gedachten Ausästungen vor­­nehmen lasse, auf Grund des und ertheilten Borrechtes die bezüglich der Erlangung der definitiven Konzession erforderlichen Schritte beim hohen königli­c hh Statthaltereirathe thue und hierüber der nächsten Generalversammlung Bericht erstatte. it Bedauern müssen wir no erwähnen, was der Vizepräses unseres Komités , Here Ludwig Bentert­­ , der sich durch seine Liebe für die Sade und seinen Eifer für diesen Voten am verdien­­testen gemacht, im März dv. X. genöthigt war, aus unserer Mitte zu schreiben. An seine Stelle mählten wir in der am 25. März v. 9. abgehaltenen Komite­igung Herrn Ignaz Berger, der mit seinen umfangreichen Erfahrungen und seinem unermüdlichen Gifer an der Förderung und an dem günstigen Resultate unseres Unternehmens den größten Antheil hat." . „„Schließlic­hpricht der Bericht die Meberzeugung aus, daß duch bie en bieses gesellschaftlichen Unternehmens an den öffent­­lien Interessen ein wichtiger Dienst geleistet worden sei. Da bezüglich dieses beifällig aufgenommenen Berichtes Niemand eine Bemerkung zu machen hatte, erklärte der Präses die Pest-Neuperter Straßeneisenbahngesellsc­haft für Tonstituk­t und den Betrag des Aktienkapitals auf 220.000 fl. festgelegt. Ebenso wurde der Vorschlag des Gründungstomitels , das die zu wählende Divertion zu beauftragen sei, die erforderlichen bors­bereitenden Schritte zur Verbindung mit dem Bahnhof der Pest- Lofongzer Eisenbahn zu th, gutgeheißen. Herr Brellich be­fürwortete den je frühern Ausbau dieser Tinte und erklärte zu­­gleich, das er, sobald an den Bau derselben gegangen wu­rde, Ak­ten im Betrage von 40.000 fl. zeichnen wolle. — Hierauf wurden die Stimmzettel für die Wahl der Direktion und des Ausschusses abgegeben und wurde zur Zählung der Stimmen unter dem Vorfige des Herrn Lorenz Tóth eine eigene Kommission entsendet. — Der Statuten-Ent­wurf, welcher dann zur Beratbung gelangte, erlitt mehr­­ere Mobilikationen ,­­ worüber wir Folgendes zu berichten aben a, Der Betrag der einzelnen Aktien m wurde von 100 auf 200 fl. erhöht, und steht er von G Subslribenten einzelner Aktien frei den von ihnen gezeichneten Betrag bis zum 20. Juni auf 200 fl. zu ergänzen, oder sich mit halben Aktien zu begnügen, weldhe ihre Refikel bei Abstimmungen blos zu einem halben Votum berechtigen. — Zum $. 15 wurde die Bestimmung hinzugefügt, daß auch Aktionäre, welche nicht Mitglieder der Ausschusses sind, den Ausschußlö­­sungen als Zuhörer beimwohnen dürfen. In demselben Paragraph wurde die Bestim­mung, was bei Generalversammlungen blos Diejeni­­gen Aktionäre stimmberechtigt seien, deren Aktien seit minestens sech­s Wochen in dem betreffenden Buche der Gesellschaft auf ihren Namen umgeschrieben sind, dahin abgeändert, daß die Umschreibun zur Stimmabgabe berechtige, wenn sie zwei Wochen vor der «General­­versammlung stattfand. — Im §. 21 tourten die Worte : „Die Giftig­­keit versehlen" gestrichen und treten an die Stelle derselben die Worte: „Zur Saftung giftiger Beischlüffe.” — §. 24 enthielt die Bestimmung, daß Anträge, welche bei der Generalversammlung berathen werden sollen, vier Wochen früher bei der Direktion schriftlich anzumelden seien. Dieser Anmeldungstermin wurde auf drei­ Tage reduzirt, mit der obligatorischen Bestimmung , daß die Direktion alle bei ihr einlangenden Anträge mit gleichzeitiger­ Abgabe ihrer­ eigenen Ans­­icht der nächsten Generalversammlung vorlegen müsse. — Enolid wurde beantragt, daß entgegen der Bestimmung des 8. 26 die Zahl der Ausschußmitglieder vermehrt werden solle, doch drang dieser An­­trag nit doch, und wurde blos bet­lossen, daß diejenigen Aktionäre, welche bei der Wahl nach den gewählten zwölf Wuashhukmitgliedern die­ nächstmeisten Stimmen erhielten,, vom Präses im Nothfalle als Giragmänner den Ausschußfisungen beigezogen werden können. Schließlich wurde beschlossen, daß die erste Rateneinzah­lung mit 10 pCt. ber subilibirten Summen am 1. Juli 1. 9. zu erfolgen habe. — Das Resultat der­­­eutigen Direkto­­ren- und Ausschußwahl wird von der Skrutinfommission " morz gen veröffentlicht werden. Aus der Schlußdebatte über den Zollbertrag in der Wiener Abgeordnetenfigung vom 20. Mai theilen wir folgende even mit : Herbst nimmt zu einer thatsächlichen Berichtigung das Wort, Sektionschef Hood ‚habe angeführt, welche Menge von Getreide aus­ Desterreich in den Zollverein nach einer Durch­schnittsberechnung aus den Jahren 1860 bis 1863 ausgegangen­­ sind. Diese Ziffern glaubt Redner nach den offiziellen Ausweisen über die Gesammtausfuhr Desterreichs berichtigen zu können.. In keinem ein­zigen dieser 4 Jahre sei aus Desterreich überhaupt und wohin immer 6.200,000 Ztr. Weizen hinausgegangen. (Hert.) Die Ausfuhr aus Desterreich an Weizen überhaupt, und nicht­ speziell nach dem Zoll­­vereinsgebiete betrug im Jahre 1860 2.800,000 Ztr., im Jahre 1861 5.800,000 Ztr., im Jahre 1862 5 Mil. , im Jahre 1863 1.800,000 Zr. Das sind nicht die Zahlen des Importes von Weizen aus Oesterreich in den Zollverein , sondern die Zahlen des Gesammterpor­­tes Oesterreichs an Weizen in den gebacten 4 Se Bei R­og­­gend Hülsenfrüchten hat Gestionsher Hod angegeben, daß im Durchschnitt jener 4 Jahre jährlich 2.300,000 Str. aus Dester­­reichh in den Zollverein importirt wurden , allein die Gesammtausfuhr Desterreichs an Roggen und Hülsenfrüchten und Mais betrug im­ 3. 1860 2.400,000, im 3. 1861 1.600,000 , im 9. 1862 1.400,000, im 3. 1863 1.400,060.. Sie war also in der Regel 1.400,000 und hat mit Ausnahme des Jahres 1860 nie die Ziffer von 2.300,000 überstiegen. Bei Gerste und Hafer gab Sektionschef Hoch die Ausfuhr aus Oesterreich in den Zollverein mit 4.700,000 an. Die Gesammtaus­­fuhr Oesterreich an. Gerste und Hafer betrug jedoch im Jahre 1860 1.800,000, im 9. 1861 1.200,000 , im. 9. 1862 1.900,000, im Jahre 1863 1.109,000 , daher durchschnittlich ungefähr ein Drittel oder ein Viertel desjenigen, das Sektionschof Hoch als den Grport Oesterreichs an den gedachten Früchten nach dem Zollvereine allein angegeben hat. Das ist die thatsächliche Berichtigung, welche ich vorzubringen hatte. Sektionschef v. Hoc : Sollte ich mich geirrt haben , was bei Bahlenzusammenstellungen Leicht ist, (Unruhe inte), ich werde noch heute die Ehre haben, mich darüber zu äußern. Das ich nit mit unrichti­­gen Zahlen, die, jeder augenbllcklich prüfen kann, vor­ die Versamm­­lung treten wollte, das sünnen Sie mir glauben. Gisfra: ES wäre ein weites und verlobendes elv, hier den Streit vorzuführen, welchen die Wissenschaft seit Dezenmien über Frei­­handel und Schulzollsystem führt. Man zwü­rde dabei sehen, daß die Wissenschaft endgiltig non lange nicht abgeschlossen hat. Die heimische Industrie allein in reicher Entwickklung ist ein regelmäßiger und siche­­rer Abnehmer für den Urproduzenten, und die­ Bodenproduktion kann exit dur. das­ Bestehen der­ Industrie ihren Aufschwung nehmen. Ned­­ner verweist auf Englands Patentgefesgebung, auf Frankreich, sowie auf Preußen und den Zollverein. Die Konkurrenz vertrage nur der Starke, und z. B. die Brünner Scharmwollindustrie be­finde sie auf einer Stufe, melde er ihr möglich mal, in der ganzen Welt mit ihren Propusten zu konkurriren , aber sie würde jene Höhe nit erreicht haben, wenn nicht ein zufälliger Umstand, was Agio, ihr­ den erforderlichen Schuß geschaffen hätte. Aehnlich, wenn auch nicht in­­ demselben Maße, verhält er sich mit der Juderfabrik­a­tion. In Oesterreich sind die Verhältnisse derart, da$ man mit einem P­rinzipe allein nicht ausreicht, denn die Agrikultur und die Industrie wollen geshüst sein.. Als man, bemerkt der Nebner, die Bantatte ein­­führte, hielt man eine Enquête für nothwendig ; beim Winzi« tungsgefeße, ‚beim Promessengefeße wurden Sahnerständige einberufen, bei Berathung des Bolstarfes im Jahre 1851 wurde ein Bolltongrek veranstaltet.. Hier will man Feine Enquete, Sollen die Industriellen, — und min meine ich mir an die Herren Örogrump beliser ,­­ melde jährlich so bedeutende Summen für die Grundentlastung zahlen — nicht wenigstens diese Berücksichtigung finden, hab man erst, nachdem man sie gehört, entscheiden soll, ob man sie erntigen­ lassen milsend­ nicht £ — Rechner übergeht sodann auf Die Besprechung der einzelnen Bestimmungen des Handelsvertrages, sagt, Haß bie Wrenzuotlehrser­­leichterungen mit dem Appreturverfahren nicht­ gemein haben , wak legt er es die legale Form für den verbotenen Schmuggel fei, bak bag Zollfartell nach einer in­ der „Deit, Hevner enthaltenen Neuerung des Sreicheren v. Hoch selbst eine Maßregel sei, welche durch Die Bedürf­­nisse des Berichts von selbst geboten werde, daß endlich im Ar­­tikel 25 sein Anlaß zur Zustimmung zum V­ertrage liegen könne, Was bleibt nach diesen Ausführungen noch übrig, um zu einer Zustimmung zu dem Vertrage zu bewegen . 4 .—: Die Autorität der Regierung,einer Regierung,die in den letz­­ten drei Jahren die wunderbarsten­ Wandlungen gerade auf diesem­ Gebiete durchgemacht hat,die heute für den allgemeinen Zollvertrag schwärmt,das andere2in­al für die süddeutsche Zolleinigung»diese Autorität ist nicht geeignet,das Vertrauen einzuflößen­,daß von ihr nur d­ ae,Rich­ti­ge er­­nannt wird.Auch derjenige,der in derällegierung,der in dem Vertrage selbst die Sache vertrat,flößt nicht das Vertrauen ein,daß nun das Wichtige­ mit demselben gefunden wird deenns votr ihm gilt­ die Meinung,dass er dem vorgefaßten Prinzipe des Freibün­­dels Opfer zu bringen vermag,welche den Interessen des Landes nicht zusagen.«Ginge es nach den Grundsätzen des Freiherrn v.Hock,so würden nur über kurz oder lang in Oesterreich statt der Fabriken,­dem dampfenden Schlote und­ verhammernden Essen,statt der schwirren­­den Spindel und des­ hirnliegenden Weberschissie ins verödete Fabritss­ruinen haben(Widerspruch),in deren einzelnen Wintern brodiose Arbei­­ter ein tümmeriiches Obdach finden,in deren Schatten der Hirtens Inabe die Schalmeien bläst (Heiterkeit und Gelächter), wo­bei vom lieblichen Geklinge ver Hämmerglode und unter dem Geläute der Ham­­mel und Zuchtstiere (Heiterkeit) in dieser ländlichen Joylie des rei­­handels der glücliche Urproduzent in einen Kittel von Kalito gehüllt oder mit mehrfeilen englischen Produkten, z. b. mit einem Brapfor­­derloven angetran, einherschreitet, bei welchem schönen Konzerte der Steuereinnehmer die leerge­worbenen Zolltaslen als QTambourin benüst, um das Konzert zu vervollständigen. (Heiterkeit und Bravo linke.) Pummerer: Seit dem Obervertrag vom Jahre 1853 habe die Industrie einen bedeutenden Aufsprung ges­nommen, das zeige, was das Verlassen des Schulzollfyllens auf­­ die Industrie seinen 10 nachtheiligen Einfluß genommen haben wsse, als man glauben machen will, vielmehr sehe man, daß dies auf die In­­dustrie wohlthätig und belebend wirkte. Dan sehe sich nur ein wenig in Wien um und betrachte die Neubauten der Industriellen, man werde da Häuser von Metall, Eisen, Zucer, Zümbhößeln, Glas u. 1. w. finden. (Grobe Heiterkeit.) Das spreche aber nicht für den Ruin der Industrie. An der Hand statistischer Daten meist Hedner nach, daß seit 1853 der Export in allen Erzeugnissen bedeutend zugenommen hat. Im Jahre 1863 habe der Export don Import bereits um 149 Millionen überstiegen. Nur bei Kolonialmaaren, Südfrüchten , Tabak, Zhieren, fetten Delen, Arzneien, Garnen 2. habe der Import­ von Er­­port um beiläufig 75 Millionen übertroffen. Daraus zeige sich, daß ga bei Rohstoffen und Halbtabritäten der Import größer sei als ber­­rport, er könne daher die Besorgnisse der Industrie nicht theilen, da die Erfahrung überdies gelehrt hat, daß bei jeder Zolländerung die Angst und dag Lamento überlaut werde. Wenn ich auch zugebe, sagt Nebner, daß die Vortheile, die daraus für unsere Industrie einmachten, seine bedeutenden sind (Hört, hört !), so finde ich wenigstens das Eine, den entschiedenen Fortschritt im Verhältnisse zum Federvertrag (Hört!) bezüglich der Holtsäge, und wenn ich dafür stimme, so thue ich es, weil ich glaube, daß duch die Annahme dieses Vertrages jenen­ Gelü­­iten ein Siegel vorgeschoben wird (Hört !), welche denn doch vielleicht (Sehr gut !) später für höhere Schugzölle stimmen möchten. (Bravo, Bravo) Präsident theilt mit,dass als­ Generalredner gegen den Vertrag Ryger,für denselben Eugeniemsky gewählt sind­« Rygen m­uss sich die Frage stellen,ob denn der Tatißni erst Preußen in Verbindung mit anderen Staaten in Erwägung­ se­ines eigenthümlichen Kapitalverhältnisse,seiner Kommunikat­ionsanstalten, seiner Grenzen und seiner Produktion für sich zweckmäßig erkannt hat, ob denn bdieser Tarif für uns, die wir unter dem Drude des­ Kapi­­tale mangelö, des hohen Einsfußes leiden, die wir überhaupt wesent­­lich verschiedene Verhältnisse haben, anwendbar sei oder nicht. Wollen wir auf die Autonomie des Hauses verzieten, und­­ sind­ wir­ in der Lage, nach fremdartigen Verhältnissen unser eigenes Steuersystem und Bossystem zu modifiziren ? Die Annahme des Vertrages ware ein einfaches, trockenes Vertrauenzvotum. Nun wird gewiß Niemand bez zweifeln, daß ich zur Regierung und insbesondere zu den gegenwärtig ı len, 2. Oberbau 3. Hochbauten 4.Bahneinrichtung und Signale ..». 1,590 einem 7. Kanzleiausgaben 56 Bauinspettion 5,360 138,063 fl. 17 tr, " „ 28 " 23,637»4» 50 „ u — „ 2100, "gi 2002), in . Berzinsung des Baukapitals und unvorherge­­sehene Ausgaben ... . . 19,265»—­» [271 = Wien, 20. Dat. Ich glaube zu meinen jüngsten Nachrichten über die befeitigten Bedenden d.s Staatsrathes in Bezug auf die Aufhebung des Militärpronifse­ntiums uch einige wesentliche Ergänzungen hinzufügen zu müssen, welche die Bedenken und Anträge dieser hohen Körper­­schaft noch umfassender erscheinen lassen, als sie mein jüngster Bericht anzudeuten in der Lage war. Sie werden sich erin­­nern, das vor längerer Zeit große Organisationsprojekte aus­­­gearbeitet worden waren, welche noch vor Einberufung des Reichstags eingeführt werden sollten. Es ist sein Geheimniß, wo­iiefe Organisirungsarbeiten nur durch die Einflußnahme

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