Pester Lloyd, Januar 1869 (Jahrgang 16, nr. 2-25)

1869-01-14 / nr. 10

“ k Auch wenn die noch nicht ausgebauten fie»len,auf­ eine Quadrats Meile s« in Ungarn nur . 57, Meilen, während EN ee OL TELNI n Breuken, Frankreich u. Stalin 2 u Belgien = ni­ed « .,Oberösterreich. Se " Böhmen 212 nm „ Niederösterrei­c....2 ». . gebauter A auf die Quadratmeile entfallen. Diese Zahlen sprechen laut genug, daß es nicht genügt Eisenbahnen zu bauen, sondern daß all jene Wege hergestellt werden müssen, ohne die man besonders im Winter nicht einmal zu den Eisenbahnen gelangen kann. Das Kommu­­nikationsministerium hat au­ci­­lich ein neues Straßenwet ausarbei­­ten lassen ; zur Verwirklichung desselben geschah aber im abgelaufenen Sabre , wie wir hören, nichts. Das Kommunikationsministerium mils die bisherigen Staatsstraßen und die bedeutenderen Landesstraßen unter dem gemeinschaftlichen Namen Landstrafen vereinigen und auf Staatztoften durch Negierungsorgane bauen lassen. Der weniger wich­­tige Theil der bisherigen Landesstraßen würde dann mit vielen neuen Linien vermehrt unter dem Namen von Komitats- und Kommunal­­straßen den Komitaten und Gemeinden anvertraut werden und die bis­­­erige Naturalarbeit und deren Erlös würde dann ausschließlich vielen Straßen zugewendet werden. Dieser Plan ist im Ganzen genommen ein, richtiger, doch­ steht er, wie es scheint, seiner Verwirklichung noch so ferne, daß man sich im Ministerium sogar mit dem Ge­danken herumträgt, auch die bisherigen Staatsstraßen der Obsolge der Komitate anzuvertrauen. Daß dieser Geodante entstehen konnte, dies r­ührt nicht etwa aus dem Mangel an Einsicht, her, sondern diese geniale Iree, welche den Verkehr des Landes in einigen Jahren im Kothe erfu­den müste, verdankt ihren Ursprung lediglich finanziellen Berlegenheiten. 8 soll an der Herr Finanzminister sein, der diese Shore vertritt; ob er sie noch nicht definitiv fallen ließ, willen mir nicht, daß er aber selbst am beten weiß, was uns alles noch in dieser Richtung noch thäte, wenn­ nur der Nervus Nerum in genügender­­ Menge da wäre, das müssen wir von einem so erleuchteten und volls­ wirthschaftlich gebildeten Staatsmanne unbedingt vorauslegen. Darum liegt uns auch die Absicht ferne, uns in Rekriminationen einzulasfen, und wollen wir nur bemerken, daß zwischen den Eisenbahn­ und Straßen­­bauten eine gewisse Harmonie herrschen muß, da der Mangel an Stra­­ßen nicht nur die volfswirthschaftliche Nüglichkeit , sondern auch die Rentabilität der Bahnen sehr vermindert. Zum Schluffe wollen wir noch der bei uns, wie es scheint, einer großen Zukunft entgegengehenden Straßenbahnen­­ gedeuken. Zahlreiche Konzessionen für den Bau von Pferdebahnen, welche versciedene Ort­­schaften, oft in einer nicht geringen Entfernung von­einander liegend, verbinden sollen, wurden in diesem Jahre nachgesucht. Theilweise werden diese Pferdebahnen auf den großen Ebenen, wo das Material für den Straßenbau gänzlich mangelt und der Bau der viel breiteren Sand­straße nicht viel weniger rostet als der Bau einer Pferdebahn, die Sandstraßen erregen und die großen Ortschaften des Alföld werden nach und nach sich mit­einander durch solche Schienenstraßen in Verbindung jegen. Es ist wohl dies das einzige Mittel, in jenen Gegenpen­au im Winter eine regelmäßige Kommunikation herzustellen. Die Straßenbahnen von Weit und Ofen, namentlich aber erstere erfreuen sich einer Prosperität, welche in ganz Gurova beispiellos vor steht. Die Alten der Straßenbahnen von Berlin und Hamburg stehen unter Bari, während unsere bekanntlich eine wahrhaft enorme Steigerung erfuhren. Die nach dem Numinkel führende Linie der Dfner Straßenbahn ist mehl meiigr glücklich in ihrer ökonomischen Grundlage. ke Die große 11 Steig­ungen,welche eine außerordentliche Ver­­mehrung der Zugkraft erheischen,machen vereint mit dem U­nstande, daß diese Strecke nur im­ Sommer befahren werden kann­,das Geschäft unrentabel.Dafür erhreb­t sichh aber die Pester Straßenb­ahn einer umso größeren Rentabilität-1 111 Mai wurde die Linie durch die Kere­­peser Straße im Stadtwäldchen in einer Länge von 18000,am­ 12.Oktobe­r die Linie zu 111 Nordbahth­öfe und nach Steinbruch,-­s in einer Länge von 3995«’eröffnet.Hiezu die Linie vom Heuplatze nach Neupest in einer Länge von 4650",beträgt die Län­ge der in Betrieb befindlichen Linien der Pester Straßenbahn 10.445";zu bemerken ist der bis jetzt in andernn Städten Eu­ropas(nur in Brünn besteht die gleiche Ansichthu­rgends vorform­ende Umstand,daß man hier auch den Frachtverkehr«in den Betrieb aufnehm­en wird,damit Lastwaggons bereits Versuche angestellt wurde,welche gü­n­stig ausfielm.Wenn man berücksichtigt,daß Neupest und Steinbruch­ vielleicht schon in einem Dezennium sich querstädten Pest’s entwickelnj werden,so begreift man welcher Extension noch das Geschäft der Straßenbahnen in unserer­ Hauptstadt fähig ist. Theile ausgebautt würden,ent­­U Börsen- und Handelsnachunc­en. Pest, 13. Jänner, Witterung unverändert trüb, bis jeßt, noch teoden, doch scheint ein naher Schneefall in Aussicht zu stehen Thermometer — 1 °, Barometer 9" 1, Wasserstand der Donau um 1" gestiegen. Getreidegeschäft. Wir hatten­ heute ein sehr ruhiges, Weizen­geschäft; einerseits haben unsere Mühlen volle Lager, ande­rerseits tr­afen von etlichen ausländischen Märkten flauere Berichte ein in Folge dessen sowohl der Konsum, als auch der Export ziemlich un­thätig blieben und wurden circa 12.000 Me., meistens mit 5 fr. billi­­er, umgejebt. Zur Notizung gelangten : Theiß­ 700 Wis. untergeordnete aare ohne Gewichtsgarantie á 3 fl. 50 fr., 200 Ms. 82"/2pfo. á 3 fl. 80 fr., 520 Mb. ohne Gewichtsgarantie á 3 fl. 60 fr. 1200 Mb. 82pfo. á 3 fl. 90 fr. Alles per Kafla, 200 M$. BGpfo. á 4 fl. .55 fr. sofort übernehmbar. 300 Mb. 85 °/ı pfo. á 4 fl. 45 fr., 1100 Ms. 87pfo. á 4 fl. 67% fr., 450 Me. 85"­,pfo. & fl. 45 fr., Pelzer Boden 1000 Ms. 87%, pfo. á 4 fl. 80 fr. ab Mühle. Alles 3 Monat, 2000 Mb ohne Ge­wichtegarantie á 3 fl. 40 fr., ab Hatvan, 900 Ms. B4pfo. a 4 fl. 5 kr. Beides per Kafla, Weibenburger- 900 Mb. 857/2pfo. & 4 fl. 50 fr., drei Monat. 800 Mb. 867/opfo. á 4 fl. 40 fr. per Kafla, ab Siöfof. Alles per. Zoll-Zentner. Halbstrudt 500 Me. pr. 3­.3fr.á 3 fl 15 fr. Roggen mangelt, Preis fest. Gerite gut gefragt und fest behaup­­tet. Demacht: Geríte 500 Mb. 69/72pfv. & 2 fl. 45 fr., 1000 ME. zapfo. & 2 40 fr. 500 Mb. Tapfo. & 2 fl. 65 fr. Alles per Kafla. Prima 1500 Mr. 72pfo. a 3 fl. Mais, in effektiver Waare flau, im Schluß pro Frühjahr unverändert. Notizt wurden blos 230 Mb. pr. Br . 2fl. OR fr. 400 Mb. pr. 3.­B3tr. 32 Sl 27%, fr. Beides­ofort übernehmbar. Hafer unverändert. Effertengeschäft. Im Verkehre kann fr seine Lebhaftig­­keit entwickeln ; ung. Kredit, zu 98%, und 98 gehandelt, blieben auf festerer Notiz, 1 fl. höher als gestern; Anglo-Hungarian, zu 118 ge­­fauft, avancirten um "a fl. auf 117. Im Mühlenpapieren m wenig Verkehr und Veränderung. Erste ung. Ak­ienbrauerei drühten sich um 3 fl. auf 522, Königebrauerei, zu 204 getauft, blieben je 1 fl. höher. Ung. Mieturanz drühte ich um 5 fl. auf 590, Pannonia-Nahversiche: 5 zung, zu 160 geschlossen, um 5 fl. auf 160, Belter Bersicherung um 3 fl. auf 272. Tunnelattien, zu 9342 getauft, avaneirten um "ja fl. auf 93. St.-Enpreer Ziegelei, zu 211 gekauft, blieben fo, 3 fl. über der gestrigen Notiz. An jungen Effekten wenig Verkehr, Baluten und De­vien billiger. Abendbörse. Bei ziemlich lebhaften Verkehre eröffneten Wiener Trammay 1464, und gingen in Folge einer flauen Wiener Depeiche auf 44 °, und schloffen 45—45").. U. Szsinos, 7. Jänner. Die durch das anhaltende Regen­­wetter unfahrbar gewordenen Straßen vereiteln jede Zufuhr nach un­­serm Plage. Bei geringen Plab-Vorräthen konnte trog vorhandener regerer Kaufluft und günstigerer Stimmung doch s ein Verkauf statt­­finden, indem die geringe Qualität der hier lagernden V­izenquantitäs­ten nicht eine derartige ist, als daß sie den Ansprüchen der Käufer nur im Geringsten genügen könnte. — Während also für S6 pfündigen Meizen, in welchem P Vorräthe uns jet mangeln, stürtere Nachfrage war und höhere als viel stehenden Breite bemnwilligt erhielte, blieb Leichte M­aare unbeachtet und unabgeregt. — Unser Wochenmarkt, der nicht befahren war, konnte auch seinen größern Verkehr als den an gewöhn­­lichen Tagen herbeiführen. Was an Weizen, befferer Qualität, zum Perfaufe stand, wurde rasch vergriffen und mit 10 fr. pr. n.­ö. Medien mehr als in der Vorwoche bezahlt. — In Gerste, Hafer, Ku­­furuß war sein Ausgebot. — Der Wasser stand der Theiß stark zu­­nehmend ; Witterung gelinde, R—n. Großwardein, 11. Sänner. Die Witterung it seit zwei Tagen streng talt, ohne Sonnenstein, was Schnee erwarten läßt. Mit dem Witterungswedsel ist auch eine wesentliche Besseiung im Getreidegeschäft eingetreten, und finden besonders Weizen und Nog­­gen mehr Beachtung. — Weizen schwerer Qualität ist bei ung rar; dagegen sind leichtere Qualitäten in größeren Quantitäten bei den Produzenten noch am Lager und von diesen mehrere Borten á fl. 2.90 bis fl. 3 per Zollgentner mit gedehnter Lieferzeit verkauft worden. — Die günstigen Berichte vom dortigen Plage haben die Eigner theils zurückhaltend gemacht, theils zu solchen Forderungen gestimmt, die besten Falles auch nur so zu bewilligen wären, wenn die Waare schon an der Bahn und nicht auf der Wußta liegen möchte. Roggen kommt wenig ins Aufgebot, man zahlt daher für 76/80pfo. gerne fl. 23085 fr. Zuttergerste wird nach langer Vernachlässigung wieder gesucht, u­ in guter Qualität nicht sehr flott zu haben und darum bei Schwachen Verkehr mit fl. 1.80—85 fr. per 66/72 pro. be­­zahlt. Die geringen Vorräthe von Hafer absorbirt per Konsum­a­te. 1.40—50 tr. per Meben. Für Mais wird fl. 1.60—65 kr. per Neten, resp. fl. 1.80—85 per Zollgentner bezahlt. Dieser Artikel kann, wenn auch dort im Preise weichend, hier dur) den Konsum seinen Preis behaupten. Spiritus, findet nur zu gedrücten Preisen 41— 40%, fr. Nehmer, Februar ist & 41 fr. offerirt. . n. Nimapombath, 10. Jänner. In der Witterung ist vor zwei Tagen ein günstiger Umschwung eingetreten. Die Atmosphäre ist falt und rein, Schnee und Regen haben aufgehört, aber Weg und Steg­e sind gründlichst verdorben. Die Klagen über Kommunikationsbeschwer­­den im Lande bilden wohl seit geraumer Zeit eine stehende Rubrik in unserer Tagespresse, und obgleich zu ihrer Verminderung bis jeht nur weniges oder gar nichts geschehen, dürfen wir es doc nicht unversucht lassen, die Aufmerksamkeit unseres Ministeriums für Verkehr und öf­­fentliche Arbeiten auf den hohen Grad von P­rimitivität zu senken, in welchem sich unsere Straße zur Bahnstation ©.-Tarjan befindet. Von dem desolaten Zustande dieses Fahr­weges möge die Thatfahe Zeugnis geben, daß ein hiesiger Kaufmann dieser Tage für eine mäßige Magen­­ladung von Zartan bieher — tro& des sonst üblichen Frachttages von 30—35 kr. per Rentner — einen Frachtlohn von ganzen 20, tage zwanzig Gulden ő W. vergeblich bot. — Die ungarische Nord­­bahn muß unter solchen V­erhältnissen für Gegenden , die in erster Li­­nie berufen sind, durch Senkung der Bahn das Eeträgniß derselben­­ steigern, als nicht vorhanden betrachtet werden. Da noch mehr, der Warentransport ist sest von Entstehen vieler Bahn sofern ein schw­iez­etigerer geworden , als die große Anzahl der Landfrachter, die früher ven Verkehr mit Veit direkt und mit Wien über Waigen vermittelten, in Folge der Frachtenzersplitterung fs bedeutend verringert hat. — Der Regierung aber als solcher und speziell als Refikerin der ungar. Nordbahn, liegt es doppelt nahe, einem solchen Mikverhältnisse rasch ein Ende zu machen. — Unser während der abgelaufenen 3 Tage statt­­gefundener Jahrmarkt lieferte, wie bei dem mochenlang vorangegange­­nen schlechten Wetter vorauszusehen war, ein sehr unerfreuliches Re­sultat. Der Auftrieb von Hornvieh war ein geringer und variirten die Preise von Zugochsen 3 zwischen 180—300 fl. per Paar. Körner­­früchte waren ebenfalls nur spärlich zugeführt und behaupteten sich best­halb, besonders Korn, fest im P­reise. Man zahlte für Weizen 3 fl. 60 Fl.—4 fl., Halbfrucht 2 fl. 65 fl.—3 fl., Korn 2 fl. 45—80 fr Gerste 1 fl. 80—90 Fr., Hafer 1 fl. 20—35 fr., Rufuruß 2 f­.—?2 fl. 30 fr. per Mb. c 8 Zefanizfa, 11. Jänner. Seit meinem legten Berichte ent­­wickelte si. der serbischen Feiertage halber, auf unserem Plage sein bedeutender Verkehr, jedoch haben die Meizenpreise 10—15 fr. angezo­­gen. Wir notizen : Weizen 85/86pfog. 3 fl. 75—80 fr. , 84/85pfog. 3 fl. 40—50 fr., Gerste 68/72pfog. 1 fl. 75—80 fr., Hafer 42/85pfog. 1 fl. 70 ke, Mais prompt, 1 fl. 80—85 fr. per Bollztr. ‚Berlin, 10. Jänner: (MWochenbericht von August Bafdiwini.) Am hiesigen Markt hatte sich seit Beginn des neuen Jahres kein ein­­ziger Artikel lebhaften Handels zu erfreuen, obwohl die Stimmung vorherrschend fest gewesen ist. Weizen foto schwac angeboten und hat seinen Werth nicht verändert, obwohl der Verkauf einmal besser, ein ander Mal schlaffer ging. Im Terminhandel­­ war wenig Leben und wurde demselben am Montag durch den gesteigerten N­oggenverkehr gute Kaufluft zugeführt, so daß die Preise "7, Thaler gewannen, welcher im Verlaufe der­­ Mode jedoch wieder eingebüßt wurde. Noggen effektiv der Zufuhr entsprechend gering angeboten. Dennoch kam es an einigen Tagen zu ziemlich lebhaften Umfas. Gekündigt 4000­­ Zentner. Der Termi­handel eröffnete mit einer seit längerer Zeit nicht dagewie­­senen Lebhaftigkeit. Anfangs der Woche wurden von der Nachspetula­­tion nicht nur Deckungen früherer Blantoverkäufe, sondern auch viel­­fache Meinungsläufe auf spätere Termine bemerkstelligt. Die Folge davon war eine Besseiung sämmtlicher Termine um 1 Thaler. Bei stillem Verkehr Shm wanften dann die Vreife geringfügig auf, und ab­ mwärts, so va; am Schluffe der Woche fangn­­ohmende Veränderungen gegen vorwöchentliche Notiz zu vermerken sind. Ger­st­e­ blieb in seinen Qualitäten beliebt und leicht verläuflich , wogegen geringere nur zu ermäßigten Breiten Abnahme fanden. Hafer besser bezahlt, und wal­­tete im Allgemeinen eine feste Stimmung; seine Qualitäten waren gefragt und höher bezahlt, doch wurde auch geringe Waare coulanter gefauft. Termine verkehrten in ziemlich fester Haltung. Gesündigt 5200 Zentner. Er­bsen hatten nur schwachen Handel, da war eine geriisse Lebhaftigkeit im Geschäft nit zu verremnen. Mehl wurde in Folge der höheren Kürnerpreise besser bezahlt und fanden größere Umsälle statt. Weizenmehl Nr. 0 4'/,—4, Nr. 0 und IA—3 °/,. Roggenmehl Nr. 0 3 °,­­ 312, Nr. 0 und I 3142—34, per Zentner unwerst. exklusive Sad. Roggenmehl Nr. 0 und 1 auf Lieferung, hat sich bei ziemlich lebhaften Handel dieser Steigerung abgeschlossen. Rü­bel befundete nur gering­­fügige Werthu­mwartungen bei sehr kleinem Geschäft. Gekündigt 700 Zentner. Spiritus hat in dieser Woche eine ehr günstige Haltung bewahrt . Zofomwaare war seitens der Versender nach Hamburg lebhaft begehrt, welche die freigebliebene Schifffahrt zu ihren­ Expeditionen, auf frühere Verschlüffe bastrend benugen, ja uns Hamburg kaum Rechnung gibt. Das Termingeschäft it im neuen Jahre recht I­ bhaft gewesen, und hatte eine Besserung von circa Y. Thaler zur Folge. Gesündigt 110.000 Quart. H.F. Bon der russischen Grenze, 10. Jänner. (Ein Handelsvertrag mit Rußland und die Konsularvertretung.) Das dies­­seitige Handelsministerium betritt einen praktischen Weg. In Folge unserer Handels- und Zolzverträge mit England, Frankreich, Italien, Preußen und der Türkei haben wir, den allgemeinen Tarif eingerech­­net, nicht weniger, als jede Zolltarife, für deren Labyrinthe arme Finanzbeamten gejagt werden. Die Kaufleute ihrer­seits müssen bei Bestellungen ihrer Waaren stets den Tarif im Auge behalten, um sie aus jenem Lande zu beziehen, welches für diesen und jenen Artikel zu­­meist begünstigt it. Nun sollen die verschiedenen Tarife in einen all­gemeinen Tarif verschmolzen werden, dessen von einer gemischten Kom­­mission ausgearbeiteter Entwurf uns vorliegt. Für jene Staaten, welche zu Oesterreich in seinem Vertragsverhältnisse stehen, sollen zu den allgemeinen Säleen Berzentualzulage eingeführt werden, über deren Höhe bei den einzelnen Importartikeln die Handelskammern fonsultict werden. Dies Vorgehen scheint hauptsächlich dahin gerichtet zu sein, auf jene Regierungen, welche bis nun feine Hammelstraftate mit uns geschlossen, speziell Rußland, eine gewisse Eression zu üben und sie zu einer Konvenienzpartie zu bestimmen. Rußland führt P i3­jekt z. B. Zalg, Wolle, Hanf u. s. w. zollfrei bei uns ein; für diese Artikel soll nun eine feste Abgabe eingehoben und jene Waaren, die aus den Ver­­tragsstaaten gegen einen niedern Zolltat eingelassen werden, mit einer Mehrgebühr zu belegen sein. Da die Vorgänger der Herren von Müllerstorff und Plener Rußland so viele Konzessionen machten, daß demselben für einen uns günstigen Handelsvertrag gar sein Aequi­valent meh­r geboten werden kann, während wir dort­­seite so viel zu fordern hätten, so kann aus der beabsichtigten Maß­­regel unserer Stegierung, wenn sie konsequent durchgeführt wird, nur ein günstiges Resultat­ in der angedeuteten Richtung gehofft werden. Freilich darf dieser Differentialzoll nicht so erheblich sein, da­ es Naß­­land souvenire, feine Produkte und feine Fabrikate nach Bremsen ein­­und von dort unter Benügung des allgemeinen Tarifs nach Oesterreich auszuführen, wodurch uns der direkte Verkehr entginge und unsere Industrien, welche zum Theil auf russische Rohstoffe ange­wiesen sind, dieselben durch dritte Hand befämen. Für den Fall einer handelspolitischen Annäherung zwischen Rußland und Desterreich hätten wir gegen den freien Einla­ß dortiger Rohprodukte gegen die Gleichstellung mit den meist begünstigten Staaten und nöt­igenfalls gegen die Auflassung des Brophyer Freihandels gebietet, melches unserem Nachbar ein Dorn im Auge üt, da von hier aus jenes Land mit Waaren versorgt w wird, des­sen Einfuhr w­elder über die Rolllinie, noch bei hellem Tage, wo auch nach von bestehenden Vorschriften geflieht, zu fordern : eine Begünstigung unserer Weine unserer Leim mit Schaf­mollwaaren, dann unserer Glas- und Jüngmaaren, den Ausbau der Eisenbahnlinie von Brody über Sytomir nach Kiew, eine strenge Handhabung des Wechselgewebes und Vermehrung der döfterrer bishr ungarischen Konsularvertretung in Ruß­land. Gegenwärtig sind die hierfeitigen Interessen in jenem Lande geradezu jchuglos, und so oft sich unsere Kaufleute an unsere Konsuln wenden, finden sie, daß sie Papier und Porto vergeuden. Die Kon­­suln sind zu vornehm, um Handelsleuten zu dienen, sie dürfen si für die hohe Bolität gemacht, nicht für gemeine Handelsangelegenheit ; dann sind dort, wo man sie zumeist brauchen würde, z. B. in Kiew und Berdyczem ruft seine Konsuln vorhanden. 63 gilt somit die Po­­ten zu vermehren, dieselben doch emergische pflichttreue Männer zu befegen und sie in ihrer Pflichterfülung durch die russischen Behörden besser unterfragen zu lasen, als es gegenwärtig geschieht, wo sie zur mweilen in unglaublicher Weise verirt werden, so daß z. B. die Ciistenz von Personen, welche offene Geschäfte und einen täglichen Verkehr mit den Bolt und Telegraphenämtern haben. Seitens der Polizei negirt wird, wenn diese mit der Eintreibung eines unbezahlten Wechsels be­­auftragt und von gegnerischer Seite geschmiert wird ! Schließlich müßte von der rufsitichen Negierung ein liberaleres und Foulanteres Vorgehen bei Einlaß von Personen und Waaren über die dortigen Grenzen er­­wirkt werden, da gegenwärtig der Grenzverkehr doch so viele lästige Förmlichkeiten erinhwert ist, daß wir zu deren Aufzählung demnächst einen eigenen Artikel widmen wollen, aus dem zur Genüge erhellen wird, über welche Barrikaden unser internationaler Verkehr mit Ruf­­land noch fegen muß, während hier dem vortseitigen Handel die Wege längst geebnet wurden ! Auszug aus dem Amtsblatte des „­ 5. Löngg.“ Lizitationen. In Sárvár am 16. Feber bis 16. März Dorm. 9 Uhr Liegenschaft des oh. Ferber, an Ort und Stelle. — In KEEr am 10. Feber bis 14. April Borm. 9 Uhr, Liegenschaften (2256 fl.) des Nitol. Kallay, an Ort und Stelle. — In Tinnye am 28. Jänner Nahm. 2 Uhr, Mühle und Wiese des Xoj. Nachlavek, im Gemeindehause. — An Sziner-Barallja am 26. Jänner bis 26. Feber, Borm. 9 Uhr, Liegenschaften des Safob Kepes, an Ort und Stelle. — In Ki3:­Maros am 1. Feber, Borm. 10 Uhr, Liegenschaften (635 fl) des of. Mohr, an Det und Stelle. 2 triviaprotokollikun­gen.Beim Preßburger Wechsels­gerichte: „Hermann Feller’s S ohn“, Schnittwaarenhändler in Neuhäusel. Zugleich wurde die Firma „Hermann g­eller" gelöscht. — „Leopold Waldcpfel, Speyereis, Galanterie und Nürn­­bergerwaaren, Eisen­, Wein: und Meingeisthänßler in Wäg-Bechtercze. Beim Oedenburger Mechtelgerichte: Die Firma „Gr. Kanizfaer Dampfmühle”, sowie die Firmirungs-Unterfrift des Leopold Aufricht, Sam. Bettelheim, Senah Lang und Samuel DLLoy» wurden gelöscht. Konkurs. Gegen die Manufaktur-Handelsfirma Berger und Weinberg in Pet, Anmeldungen vom 5.—7. April 1. 3. beim Peter Stadtgerichte, Mafiakurator Alois Unger. Witterung : Wass­­erstand ; Bett, 13. Jänner: 7’ 6" u. N. Bemöfkt. Preßburg, 13. Jänner : 6 ° 8" ü. N. Bemöfft. Mtáramaros-Sziget, 13. Jänner : 2 ° 0" a. N. Zroden. Szt.­Németi, 13. Jänner : 2 ° 10" ü.N. Bemöfft. Tofaj, 13. Jänner: 16 ° 10" ú. N. Bemöfft. Szolnos, 13. Jänner: 15" 6" ü. M. Bewöltt. Szegedvin, 13. Jänner: 13" 5" ü. N. $rodén. * Arad, 12. Jänner: 1­5" ÜEN. Bewöltt. Gr.:Becskeref, 12. Jänner : 1­0" ü. NM. Bemöltt. REED = rer MERNE Gibt es tigsten Vorkehrungen und wiederholt und feierlichst erklären ließ, daß er sichs nicht im Traume einfallen lasse, uns mit feinem Besuche zu be­ehren ? Bis zum Mieberbruffe ist von ungarischer Seite die Versicherung wiederholt worden, daß es dem Grafen Anpräfig noch nicht einen Augenblick in den Sinn gekommen sei, sich an die Stelle des Grafen Beust sehen zu wollen; das nach unseren Begriffen der Bosten eines ungarischen Ministerpräsi­­denten mindestens eben so schwer wiege, wie jener eines öster­reichischen „Reichskanzlers", daß also die Berufung des unga­­rischen M­inisterpräsidenten zur Reichskanzlerwürde meer der betreffenden Persönlichkeit, nach der ungarischen Nation auch nur im mindesten sehmeicheln könnte ; daß wir jenen Einfluß auf die auswärtige Politik der Monarchie, der uns von Rechts­­wegen gebührt, auch doch unser Ministerium ganz gut aus­­üben künnen, und daß wir einen darüber h­ina­u­sgehenden Einfluß gar nicht anstreben — es ist Alles vergebens ! Die Wiener Blätter lassen sich’S nun einmal nicht nehmen, Graf Andraffy wolle Reichskanzler werden, und so unterlasfen sie denn nicht, ihm in Voraus die Hölfe gehörig heiß zu machen. Namentlich die „N. fr. Pfeffe‘ zeigt uns in bengalischer Ber­­euchtung die grausige Situation, wenn er — Graf Andrásfy — das Portefeuille des Neichsfanzlers übernähme. Niemals würde sich ein parlamentarisches Ministerium in Cisleithanien einer „magyarischen Neichskanzlerschaft“ anschmirgen oder gar unterordnen. Auch nur Einen Tag könnte ein „magyarischer Neichsfanzler" ohne unheilbaren Konflik­t mit der cisleithani­­sen Vertretung parlamentarisch verhandeln. „Die Depotfehi­­rung der Deutschösterreicher aus der Reichsfanzlei durch einen Magyaren wäre der lette Tropfen, welcher das vollgeschüttete Maß der Geduld und Nachgiebigkeit in Cisleithanien überlau­­fen machen müßte." Also wehe, wehe und noch einmal wehe ! Es ist wirklich eine ganz eigenthimliche Vage, in welche wir durch derlei Expestorationen hineingedrängt werden. Neh­­men wir sie ruhig hin, so laufen wir Gefahr, nach dem Late qui tacet, consentire videtur beurtheilt zu werden. Lassen wir ung Dagegen in eine Widerlegung der von der „N. Fr. Br." und Konforten aufgestellten Ansichten ein, so xissiren wir, morgen von derselben Seite her hieraus gefolgert zu sehen, es müsse denn doch etwas an der Sache sein, da ungarische Blät­­ter für die Zulässigkeit eines „magyarischen Neichstanzlers" posiciren. Allein nachdem dieser Argwohn ohnehin so fest ge­­wurzelt scheint, daß wir ihm, i wie die Erfahrung zeigt, in seinem Falle entgehen, so wagen wir am Ende nichts dar bei, wenn wir der „N. Fr. Preffe” ganz offen unsere Me­i­­nung sagen. Zunächst möchten wir wiederholt darauf aufmerksam machen, daß „Neichskanzler" für uns ein Wort ist, mit mel dem wir seinen klaren Begriff zu verbinden vermögen. Einen Sinn hat die Sache für uns nur dann, wenn das „Neiche­­fanzler” lediglich eine kürzere Bezeichnung für den gemeinsa­­men Minister der auswärtigen Angelegenheiten sein soll. Dann aber enthält der Anspruch ,magyaris­cher Neichsfanz­­ler" eine contradictio in adjecto. Der Minister des Auswär­­tigen ist ein gemeinsamer ; er kann also ebenso wenig ein magyariz feher sein, als er ein deutscher oder deutsch-österreichischei­nt. Wenn er in der auswärtigen Politik das spezifisch ungarische Interesse auf Kosten des spezifisch Österreichsfehen zur Geltung bringen wollte, so wäre dies ein ebenso großer Fehler, als wenn er den entgegengesetzen Weg einschlagen wille. Seine Aufgabe be­­steht darin, das gemeinsame Interesse beider Hälf­­ten der M­onarchie zu wahren und in seiner auswärtigen Po- Titi zum Ausdruck gelangen zu lassen. Würde die "N. Sr. Pr." behaupten wollen, dass es nicht möglich, würde sie zwischen Den Spätereffen Oesterreichs und Ungarns einen unversöhnlichen Gegenfaß vorausfigen, dann würde sie auch Die Gemeinsamkeit zwischen den beiden Hälften des Reiches und mithin auch den Ausgleich, welcher ganz und gar auf der Vorausfegung dieser Gemeinsamkeit beruht, als ein Unding, als eine logische Unmöglichkeit bezeichnen, ja sie würde dann sogar noch über das Programm unserer Linken, über die wahre Personalunion Hinausgehen und die Möglichkeit des Wortbestandes der habsburgischen Monarchie überhaupt leugnen müsen, mei ja diese Monarchie auch mit z­wei Ministern des Auswärti­­gen nicht existiren könnte, wenn jeder dieser beiden Minister eine entgegengefeste auswärtige Politik verfolgen müßte. Die österreichisch-ungarische Monarchie kann also nur mit einer einheitlichen äußeren Politif g­eacht­ werden ; diese ein­­heitliche äußere Politif kann nur das harmonische Resultat ver Berücksichtigung der Antereffen beider Reichshälften bilden und Minister des Auswärtigen kann hier nur derjenige sein, der diese Intereffen der beiden­­­eichshälften gleich unbefangen zu wahren ‚und miteinander in Einklang zu bringen im Stande i­. Seine auswärtige Bolitis kann also niemals eine subjet­­tive, sondern sie muß stets eine objektive , von der zufälligen Persönlichkeit des Ministers durchaus unabhängige sein. Ob man die Wiege des Leiters unserer auswärtigen Angelegenheiten Dies­­oder jemjen­d ber Leitha, ob sie an der Moldau oder an der Save gestanden , ob sein Name einen deutschen , einen ungarischen, einen­­ polnischen oder einen czechischen Klang hat. Das scheint ums demnach ganz gleichgültig. Es handelt sich hier um seine Frage der Nationalität, sondern um eine Frage der Befähigung, und eben so wenig als wir behaupten dürfen, das Unt­reffe Ungarns sei preisgegeben, weil der gemeinsame Minister des Auswärtigen augenblicklich zu­­fällig ein Deutscher ist; eben­so wenig wäre die Folgerung berechtigt, daß das Unt­reffe Oesterreichs in dem Augenblick hingeopfert wäre, wo, aus welchen Grunde immer, zur Leitung der auswärtigen Angelegenheiten ein anderer Staatsmann ber­­ufen würde, der zufällig ein Ungar wäre. Die cisleithanische Bevölkerung und deren Delegation werten, wenn sie über den Minister des Auswärtigen zu Gerichte figen, nicht Darnac) zu fragen haben, ob wer Minister in großer Sala, Staatsfrad und Dreiseis, oder ob er Attila und Kalpaf trage, sondern ob er eine gute oder eine schlechte Politik mache. Zaugt seine Politif nichts, so würden sie ihn verurtheilen müssen, auch wenn er seine Abstammung brieft von Hermann dem Cherusker ableiten könnte, wollten sie aber sagen, sie hätten an der Politik des betreffenden Staatsmannes nichts auszu­­fegen, allein sie wollten nichts mit ihm zu thun haben, weil sein Ahnherr unter den Fahnen Nakdlczi’s, oder am weißen Berge, oder bei Ostrolenta in den Reihen der Nationalen gekämpft, dann würden sie sich vor ganz Europa mit dem Fluche der Lächerlichkeit beladen. Die Männer, welche die „N. Fr. Pfeffe" nennt: DBuol, NRechberg, Mensdorff, gefallen uns eben so wenig, wie der „N. Fr. Preffe”, aber nicht, weil diese Herren Deutsche waren, sondern weil sie eine hirnlose Bolitif ver­­folgten, welche die Monarchie an den Rand des Abgrundes brachte, und so lange Graf Beust seine auswärtige Bolitif dem gemeinsamen Spätereffe beider Reichshälften anschmiegt, werden wir sein Verbleiben im Amte aufrichtig wünschen, ohne uns darum zu sümmern, ob er seiner Abstammung nach ein Deutscher oder was er sonst sei. Es it gar nicht denkbar, daß die „N. Fr. Br.”, welche ja sonst eben nicht­ in nationalen Vorurtheilen befangen zu sein pflegt, in dieser Beziehung minder tolerant sein sollte als wir. Der Lärm, den sie schlägt, muß also wohl einen anderen Grund haben, den wir für heute nicht näher untersuchen wollen. Berichmweigen können wir jedoch nicht, daß uns sehen vor eini­­gen Tagen von Wien aus signalisirt wurde, gewisse „eisleitha­­nische" Staatsmänner würden demnächst ihre erblaffende Sor­pularität dadurch wieder aufzufrischen suchen, daß sie neuer­­dings ein­e Hölfenspertafel“ gegen Ungarn in Szene feßen und man bezeichnete uns sogar das Blatt, in welchem der Lärm zuerst „Losgehen" sollte. Andersen bürgt uns der gesunde Sinn der Bevölkerung jenseits der Leitha dafür, daß Das ganze Feuerwerk, wenn auch noch so brillant arrangirt, den­­­­noch wirkungslos verpuffen werde. Die verlappten Zentralisten und ihre legten Ziele sind bei uns wohl bekannt; seien nur, daß Graf Beust sie ebenso genau Fenne die Hilfe biefer­tigen Freunde ganz bitten möchte, gegen Feinde auf unserer. ung vorschreiben vor zwei Jahren einige die Rolle des See’s spielen zu können, der will, dann vereinigen wir und gerne mit unseren Freunden jenseits der Leitha zu der „Kommunodo hole ihn! min sich ver­­er sich­ nicht zu wehren haben. Im Gegentheile! Hat Graf Big­mard — tie heute gemeldet wird — wirklich die Frechheit des Auswär­­mers, 13. Sünner, etwas Komischeres, als wenn man die großar­­der trifft, um jemanden hinauszumerfen, zweideutigen zu wollen, wer Büchlein berichlungen spartanischen wir und entschieden Seite wird hier Minister sein dürfe und solle, wer nicht, glaubt er — — weil er nunmehr sein Opfer haben lieberalen Antwort: Zu den Wahlen. Ueber die Wahlbewegung in Tirna Schreiben vom 11. 5 IR. Eszt · ugeht uns folgendes hltendiein ·der hiesigen Schießstätte. s «N·och Mr 91 d.M­ = i versammelten Mitglieder der Deäftpartei aus ihrer Mitte ei Ausschuß von 26 Mitgliedern. Dieser Ausschuß hielt­en Gene seine erste Versammlung, erwählte einstimmig den Magistratsrath N. N­er­az­novic zum Obmann und brachte folgende Beschlüsse: 1. Stellt er sich das Ziel die Bolitit Deas mittelst freien Meinungsaustausches und gegenseitiger Aufklärung zu untersrügen ; der Ausschuß erklärt ih a­ permanent und wird in seinen 2otalitäten wöchentlich eine Sigung halten; 2. verständigt der Ausschuß das Landescentralfomits der Dealpartei von seiner Konstituirung und fest ft mit Lesteren und Einvernehmen ; 3. theilt sich der Ausschuß in vier Subfomites welche die betreffenden Vartieen des Mahlbezirks in ihre­r Wirksamkeit einbeziehen ; 4. bilden die israelitischen Mitglieder des Ausschusses — einstweilen — ein besonderes­­ Subsomite, welches sich die Aufgabe stellt bei den israelitischen Wählern dieses Kreise­s — die nun zum ersten Male Gelegenheit haben werden, bei der Abgeordnetenwahl thätig An­­theil zu nehmen — den wahrhaft foriesten und unseren Landesver­­hältnissen einzig angemessenen Prinzipien der Deafpartei Eingang zu verschaffen ; 5. beschließt das Komite die Kandidatur des Herrn Soft Balaz­­­ovich aus allen Kräften zu unterstüten. Je wir vernehmen, hat fi der Präses mit noch einigen Mit­­gliedern zu einer volisfiterarischen Unternehmung verkündet, welche die Herausgabe einer Hlavischen, in katechetischer Form abzufassenden Bro­­sure In Gegenstande hätte. Die Broschure soll die Aufgabe zu er­­füllen üben, die Navischen Wähler des Bezirks zu selbstbemußten An­­hängern der Prinzipien der Dorfpartei zu machen und die etwa an­­deren Parteien angehörenden Wähler flavischer Zunge über den Unter­­schied der Parteistandpunkte aufzuklären. Die Banflaven dieses Bezirkes — die Banflaven der Gegend begingen gestern hier im städt. Theater das Seil eines flavischen Thea­ters und Balles — hielten gestern unter der Leitung des Mopd­aten BKutli­f und des Professors 3. Chomwanes, melcher am hie­­sigen, erzbischöflichen, ala „ungarisch“ gestifteten Gymnasium angestellt, fi troß feines geistlichen versöhnlic sein sollenden Berufes der pan Havistischen Agitation hingibt, eine Wahlvorbesprechung, in welcher sie ihn im Prinzipe für die Linke erklärten, ohne in der P­ersonenfrage einig zu werden. Es scheint, daß ihnen selbst das Programm des Herrn Prileszty, zu wenig — links sei, auch würde leiterer Kandidat seinen großen sang mit diesen Herren machen, da ihre Zahl bei der mit so De­sata in Szene gelesten Konferenz nicht mehr als zivanz i vu. Unser Kandidat Herr 3. Bald­­lovic wird bereits seitens mehrerer Ortschaften berufen und verfehlt seine zündende Rhetorik nirr­gends den besten Eindruck zu machen ; er wird überall mit größtem Enthusiasmus empfangen ; auch weht die Fahne der Balaziovich-Bartei nit nur in unserer Stadt, sondern auch von den Kirchthürmen mehr­­erer Gemeinden. ‚ Wir sind kaum geneigt, jener befremdenden Kunde Glauben zu schenken, daß mehrere im M Wahlbezirke befindliche Komitatsbeamte in der Wahlangelegenheit ‚eine Thätigkeit entwickeln, deren Richtung — =­ee unserer Partei entschieden abweicht. Weber: waldend — wie gejagt —, wäre dies, da das Brekburger Komitat ent­­schieden Deafistisch gesinnt it." an ie die „ev. Zap.” berichten, waren die Mähler des 6­3. An­­naer Wahlkreises auf den 9. b. nach Élet zu einer Conferenz ein­­berufen, zu deren Präses einstimmig der Ortöpfarrer Kainez gewählt wurde. Zuerst ergriff Stuhlrichter Nikola das Wort, und ermahnte, fest alle Nationalitätsrivalitäten ruhen zu lassen, nicht darum handle es si, ob ein Ungar, Rumäne oder Deutscher gewählt werden solle, sondern daß wir einen solchen Deputirten erhalten, welcher die poli­­tische Desinnung der Wählerm­ajorität treu repräsentirt. Nachdem hierauf die Frage, ob ein Anhänger der Deafpartei oder der Linken zu candidiren, einhellig zu Gunsten der Deafpartei entschieden worden, ging man zur Personalfrage über, und empfahl Báfárbelyi den Világofer Grundbe­sißer Sigm. Bohus, wessen Candidirung denn auch zum Beschluß erhoben wurde. Eine Episode bildete, daß­ der Grundbesiger G. Köper den Baron Mlerander Bandbidy von Geite der Linien proponirte, da jedoch der Baron erklärte, im Sinne des Programmes der Linken die Candidatur nicht annehmen zu können, seinen­­ Vorschlag wieder zurückzog. ....--..--­­Die heutige Sitzung begann um 10 Uhr und wurde durch den Obergespartsstellvertreter Baron Bala v.Liptay eröffnet.Nach Authentikation des gestrigen Sitzungsprotokolls überging man zur Tagesordnung,auf welcher die Wahl des Zentralausschusses sämmtlicher Wahlbezirke des Pester Komitates stand.Die Zahl der Anwesenden war eine geringe,und die Sitzung wäre ohne jeden Partei­­kampf in aller Ruhe vorübergegangen,wenn es nicht einigen übereifrigen Rednern gefallen hätte,Persönlichkeiten in die Diskussion zu ziehen,und diese d­adurch einen erbitterten und gereizten Charakter zu verleihen.Der nachfolgende kurze Bericht wird die beste Illustration zu dem Gesagten bilden. » Obernotar Räday berichtet über die Arbeiten der Kommission, welche vorgestern zur Feststellung der Liste der Zentralausschußmit­­glieder zwar ausgesendet worden.Diese Liste wurde auf Grundlage der­­jenigen von den Jahren 1861 und 1865 angefertigt,doch ist auch auf die mittlerweile erfolgte bürgerliche Gleichstellung dekarae­­liten Rücksicht genommen worden,indem aus jedem Wahlbezirte zt sei, mithin aus dem ganzen Komitate 20 Israeliten in den Zentral­­ausschuß aufgenommen worden sind. Rapday verliert nun die fest­­gestellte Liste, welche einstimmig angenommen wird. Bela Kay nimmt hierauf das Wort. Man pflege — meint er — in konstitutionellen Ländern, in welchen es mehrere politische Parteien gibt, auf die legteren Rücksicht zu nehmen. Sowohl im Reichs­­tage als bei den verschiedensten anderen Gelegenheiten treffen die Bars­teien Kompromisse mit­einander, in Folge deren seine der Parteien bei sich ergebenden Wahlen von der stärkeren völlig unterdrückt werde. Dasselbe Prinzip wünscht nun Medner auch bei der Wahl des Zentral­­ausschusses angewendet zu sehen, und er verlangt, daß in demselben die D­enkpartei mindestens durch 30 Mitglieder vertreten werde. Er beantragt also, noch 10 von ihm vorzuschlagende Individuen in den Ausschuß zu wählen. 5 . Paul Nyszy:Im Zentralausschusse gebe es keine Parteien, derselbe habe die Wahlen anzuordnen und zu beaufsichtigen, aber er müsse dies in der unparteifcheiten Weise thun. Die Mitglieder des Bene­tralausschusses werden frei gewählt und es wäre eine schreiende Bei­­legung der Wahlfreiheit, wenn man den Wählern eine Anzahl Indiz­viduen als Mitglieder jenes Nusshufses aufoftrogiren würde, blos weil dieselben zu einer gewissen Partei gehören! · Alexander Batta äußert sich in gleicheUISinne und·· Balthasar Haläß erinnert daran,daß diese Mitglieder ja nicht· neu gewählt worden seien,sondern daß man nur den Ausschuß von 1865 mit Ausfüllung der entstandenen Läden neu bestätigt habe. Vebrigens kindergerichts die Kongregation, die Zahl der Mitglieder des :

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