Pester Lloyd, Mai 1869 (Jahrgang 16, nr. 101-124)

1869-05-16 / nr. 113

TS­EEE ST EREZT RD TE = : . Bert, 15. Ma. Cs muß auf jeden Freund des Fortschrittes und ber ge­­machen, mit welcher Regelmäßigkeit und Stetigkeit sich die einzelnen Phasen des konstitutionellen Lebens in der ver­­jüngten österreichisch-ungarischen Monarchie abwideln. Alle Ún­glitsprophezeiungen , welche dem Dualismus von vornherein die Lebensfähigkeit absprachen und neben dem dualistischen Abso­­utismus und den zentralistischen Parlamentarismus die­ Mög­­lichkeit eines Dritten fehlehrerdings nicht zugeben wollten, sind bis jegt zu Schanden geworden. Die allerdings etwas komplizirte, aber nach vernünftigen Grundlagen und insbeson­­dere im Einflange mit den eigenthümlichen Verhältnissen der Monarchie Konstruirte Maschine funktionirt in durchaus­ befrie­­digender Weise selbst in dieser ersten Zeit, in welcher sie noch mit den au­ßerordentlichen Schwierigkeiten des Anfanges zu kämpfen hat. Vor wenigen Tagen hat der König von Un­­garn die neue Session des ungarischen Reichstages in Oien eröffnet ; heute hat der Kaiser von Oesterreich die Session des Reichsrathes in Wien geschlossen, und so verschiedenartig auch die Verhältnisse sein mögen, unter denen die eine wie die an­­dere Thronrede gehalten wurde: es it auch nicht der Schat­­ten eines inneren Widerstreites sichtbar, in welchen der Kaiser von Oesterreich mit dem König von Ungarn gerathen würde. Im Gegentheile ! So sehr auch die beiden Thronreden ihrem fonfreien Sinhalte nach von­einander abweichen, so wiederholt si doch in beiden mit gleicher Wärme der Ausbruch der Be­friedigung über die bisherigen Resultate des Ausgleichs und die freudige Anerkennung der Thatsache, daß die Beziehungen zwischen den beiden Staaten , welche in Sr. Majestät ihren gemeinsamen Herrscher anerkennen , durch diefen Ausgleich in durchaus entsprechender und Dauer verheißender Weise geregelt worden sind. Zum ersten Male seit langer Zeit ist dem Mon­­archen das Glück gegönnt, an die Vertretung des einen Staa­­tengebietes seiner Krone Worte des Lobes und der Anerkennung über ihre Thätigkeit richten zu können, ohne dabei von dem Gedanken beunruhigt zu werden, daß jedes dieser Worte in dem anderen Staategebiete den Stachel nur um so tiefer in die Gemüther brüht und daß die Zufriedenheit der einen Hälfte um den Preis der Zurück­lung der andern erfauft worden sei. Das ist ein tribatfählicher Erfolg, in welchem wir die beste Garantie für die Dauerhaftigkeit der neuestens ge­­schaffenen Institutionen erbliden. So lange es galt, zwischen solchen Regierungsspstemen zu wählen, deren jedes nur noch in der Theorie bestand und praktisch nicht erprobt worden war, mochten immerhin persönliche Neigungen, subjektive An­­schauungen fchwer ins Gewicht fallen und diese gravitirten vielleicht nich­t nach jener Seite hin, wo man das Heil der Monarchie nur in einer ehrlichen Anerkennung des­ Historisch gegebenen Dualismus und in einem aufrichtigen, von seinen Hintergedanken umstellten Konstitutionalis­mu­s erblidte. Aber heute, wo bereits nach beiden Richtun­­gen hin so eflatante Thatsachen vorliegen, wo der Absolutis­­mus einen so sehmählichen Bankerott gemacht hat, der die Monarchie selber bis Hart an den Rand des Abgrundes in, wo die Geschichte dem Zentralisationssysteme das Armuths­­zeugniß ausgestellt, daß dieses System nur den Unfrieden im Innern zu nähren vermag , ohne der Monarchie nach Außen die nöthige Kraft zur­ Abwehrung ihrer Feinde zu bieten ; heute, wo andererseits der Konstitutionelle Dualismus die Probe bereit so glänzend bestanden hat, wo sich in Wien wie in Wien die gesetzlichen­­ Vertreter der, wenigstens in ihrer ü­berz­wiegenden Menjorität, befriedigten Völker freudig um den Thron veg Monarchen behaaren wo es mit ganz wenigen Ausnah­­men nur noch eine Opposition gibt, die sich innerhalb der Gren­­zen der Verfassung bewegt, aber kaum eine solche, welche die Verfafsung selbst zu stürzen und mit ihr die Existenz der Mon­archie zu gefährden bemüht ist, — heute liegt es bereits klar zu Tage, auf welcher Seite und durch welches Shitem die Interessen der Dynastie am beten gewahrt. Die Existenz der Monarchie am sichersten gefestigt, die Kraft versellen am nach­­drückichsten erhöht werden könne. Die Schlußräte der kaiserlichen Thronrede, welche in­s­besondere an die czechischen Sezessionisten gerichtet sind — die Einzigen, die sich heute noch außerhalb der Berfassung stellen — werben in jenen Kreisen, an welche sie lauten, Sicherlich verstanden werden; man wird es verstehen, was es heißt, wenn der Koffer allen Belfern seines Neid­es, „in welcher Zunge sie auch sprechen, gleiches Wohlwollen, gleiche Pflege ihrer Interessen und ihrer Eigenthümlichkeit" zusagt, aber auch den ernsten Ausspruch beifügt, daß „nur die BVerfassung jener Boden sei, auf welchem eine Verständigung unter den Völkern erzielt werden könne". CS liegt und ferne, die auf Bewahrung ihrer Nationalität und geieglichen Selbstständig­­keit gerichteten Bestrebungen der grechischen Opposition tadeln zu wollen, i womit wir nicht einverstanden sind, das ist febigt sich die Art und Weise, in welcher sich diese Bestrebungen geltend machen, das ist lediglich der Weg neben und aufer­ Halb der DVerfassung, auf welchem jenes, an und für sich lobenswerthe Ziel erreicht werden will. Wenn die Erechen die heutige Lage der Monarchie dies wie jenseits der Leitha über­­blicen, so müssen sie bei einer halbwegs ruhigen Auffassung zu der Meberzeugung gelangen, daß sie in einem Kampfe gegen die­­ Derzeit bestehende Verfassung nicht etwa blos einen Kampf gegen die subjektive Meinung, gegen fire Ideen einzel­­ner Staatsmänner aufnehmen, sondern daß sie sich an einem Cute vergreifen, welches die überwiegende Mehrheit der Be­völkerung als ihr eigen betrachtet und in hohem Werthe hält; sie misen es begreifen, daß sie in diesem Kampfe völlig im­­ selben rücsichtslo­s der Sieg, ausbeuten dasjenige wenn er ihn auf fo­­­em Wege anstreben, eine Unmöglichkeit ist, denn sie können, wenn ihnen vielleicht ganz unerwartete äußere Ereignisse zu Hilfe kommen, und wenn sie unpatriotisch genug wären, lese­­zu wollen, vielleicht alles das wieder niederreißten, WAS wir in Vereine mit unseren Freun­­den jenseits der Leitha durch zweijährige, mühsame Arbeit ausgerichtet haben, aber den Bau, den sie aufführen wollen, werden sie auf dies­e Weise nimmermehr zu Stande bri­­­­gen. Er kann bei besonderer Ungunst des Geschi­tes schließlich dahin­kommen, daß wir Alle miteinander nichts haben, aber, daß eine verhältnismäßig kleine Min­ität dasjenige erreicht, was sie will, und dabei der überwiegen­­den Majorität entreißt, worauf biete den höchsten Werth Legt, und was sie als Vorbedingung des Bes­­tandes und Gedeihens der Monarchie betrachtet, das fan und wird niemals geschehen. Genug der Experimente sind bereits an diesem schwers geprüften Neiche­r vorübergegangen; oft genug it heute vom Grunde aus wieder niedergerissen worden, was man gestern gebaut hatte; es muß emblich einmal an einer Basis festge­­halten werden, wenn wir nicht dahin kommen wolten, ‚daß der fortwährend geloderte und erschütterte Boden schließlich gar keinen Bau mehr verträgt, nicht sondern auch keinen guten. Was wir im Webrigen noch von der kaiserlichen Thron­­rede zu sagen haben, läßt sich in ‚wenige Worte zusammen­­fassen. Die speziellen Angelegenheiten, welche in dieser An­­sprache des Monarchen berührt werden, hängen nicht unmittel­­bar mit unseren Ant­ressen zusammen somit für und auch sein Grund vorhanden, auf die biesfälligen Details näher einzugehen. Im Allgemeinen erfüllt uns die heute in Wien gehaltene Thronreve, wir wollen nicht sagen mit Neid, denn dieses häßliche Gefühl fennen wir nicht gegenü­ber den Bruder völfern, welche nicht nur durch die gemeinsame Dynastie, son­­dern auch durch das Band einer mehrhundertjährigen Ge­­schichte mit uns vereinigt sind und denen wir alles Glüd von ganzem Herzen gönnen, was bei uns noch geleistet werden muß, mit der österreichischen Thronrede und mit der langen Reihe deffen, was dort bereits vollbracht worden ist, zusam­­menhalten. uns bald Bleibt auch jenseits der Leitha noch Vieles und Wesentliches zu wünschen übrig, so sind und Die dortigen Böl fer auf dem Gebiete der inneren Organisation Institutionen, welche in die Reihe der frommen Wünsche gehören. Wir Tonstatiren dies, wie gez jagt, ohne Neid, aber auch ohne Entmuthigung , bei ernstem Wollen und unermüdeter Arbeit nachgeholt ftungen unseres Reichstages — und bo unwillferlich zu manchem, für uns nicht ganz freudigen Berz gleiche heraus, wenn wir die jüngste ungarische Chronrede und die Aufzählung alles heifen, werden wird das Versäumte auch bei Können nur seinen schlechten, und aber er fordert bei und und es noch ist doch sehen um Vieles voraus und sie erfreuen sich des Befiges zahlreicher zeitgemäßer so Bleibt uns nur noch der Wunsch, daß das Beispiel der Ata Abarwölter auch auf unsere Vertretung mächtig einwirken, und daß — wenn nach drei Jahren die Session unseres Reichstages geschlossen wird — das Bild, welches dann die Thronrede von den Lei zu entwerfen hat, ein minwertend ebenso befriedigendes sein möge, wie jenes, welches der Monarch heute vor den Augen der Vertreter Fegid­en Freiheit wenn er sieht, einen überaus günstigen Cindrud lirt dastehen, und daß seiner cisleithanischen Kö­­nigreiche und Länder zu entrollen in der Lage war. Pest, 15. Mai. N In die Friedensschalmeyen der alten Welt tönt plöß­­lich ein schrilfer Pfiff zur Attaque von der anderen Seite des Oceans hinein. Die Berwickerungen, die sie im megikanischen Golfe bezüglich der Insel Cuba vorbereiteten, treten gegenüber den ernsten Differenzen, welche die V­erwerfung des , Alabama" Vertrages durch den Senat zu Washington heraufbeschworen, in den Hintergrund. Diese Streitigkeiten selber aber scheinen ss in die unmittelbaren Vorläufer eines anglo-amerikanischen Krieges zu verwandeln, seitdem ernsthaft amerikanische Staats­­männer die „Wabama”-Frage zum Vorwande genommen, um die Abtretung Canada’s von Großbritannien zu ertragen. Freilich ist hie und da immer noch die V­ermuthung aufrecht, daß der ganze Zrevel in Betreff der , Alabama" nur ein Spektakel ist, den Neiw-Yorker Baiffiers in Szene gefekt, in­ dessen darauf mögen wir wenig mehr geben, seitdem die Lon­doner Blätter die Sache ungemein ernsthaft aufrafen. Näher läge die Annahme, daß Präsident Grant die " Alabama"­ Angelegenheit nur deshalb auf die Sprge treibt, um Groß­­britannien in der Cuba-Frage nachgiebiger zu stimmen. Die Insurreftion der Cubaner bietet den Dantees eine Gelegenheit zur Eroberung der Ansel, wie sie in einer Generation nicht wiederkehren dürfte ; deshalb sollte es uns Wunder nehmen, wenn ihre Augen momentan nicht weit mehr auf­ die Perle der Antillen, als auf Canada gerichtet wären. Anderer­­seits kann man in Washington darüber nicht in Zweifel sein, daß England aus Besorgniß für seine westindischen Bejegungen im Golfe von Mexiko womöglich nicht das Sternen und Streifenbanner zum Nachbarn zu haben wünscht. Das hat sich vor achtzehn Jahren gezeigt, als bei der Invasion, die Lopez von New­ Orleans aus nach Cuba unternahm, Palmerston und Louis Napoleon sofort bei der Hand waren, den Spaniern­­ die Befikung zu garantiren. Jedenfalls also läßt ich nicht leugnen, daß die Cuba- und die „Wabama“-Differenz eine ge­­meinsame Soige haben, die gegen England gerichtet ist und die viel schwerer ins Gewicht fällt, als was die Mabpriver Ne­gierung zu dem Aufstande Cuba’s jagen oder denken mag. Diese Soige hat auch das Kabinet Grant in Haarscharf fer Schnelligkeit herausgef­ehrt bei einer Episode, die eigentlich England gar nichts angeht. Ein spanisches Kanonenboot ten fiözirt ein Fahrzeug unter amerikanischer Flagge, weil das­­selbe Kriegsmaterial für die Insurgenten an Bord hatte, und Generalkapitän Duk­e in der Havannah bestätigt die Seque­­stration. Da die Beschlagnahme in den Gewässern einer elter­lichen Kolonie vor sich gegangen ist, foict die britische Re­­gierung sofort einen Admiral nach Cuba, um Genugthuung zu verlangen , ehe diese aber noch gewährt werden saten, er Hört Staatssekrettv Fish in Washington bereits, die Union werde sich, da der Vorfall sich im Bereiche der maritimen Aurispiktion Englands zugetragen, an legt ere, würte nicht an Spanien halten. Das heißt flar und deutlich, Die vereinigten Staaten wollen mit Großbritannien einen Kant vom Zaume bredchen — mag «8 num sein, um dasselbe in­mittelts bestimm­­ten Punkte nachgiebig zu stimmen, oder um einen Krieg her­­aufzubeschwören, mittelst­reffen sie sich zu alleinigen Herren a dem nördlichen Kontinente America’s mischen wirken. Denn wenn nichts Schlimmeres, deutet die Art, wie Grant die „Ala­­bama“-Frage behandelt, mindestens so viel an, Daß er unter jeden Umständen einen ganz fertigen SKriegsfall gegen England in der Hand­ behalten will, an den die Union die Kriegserkää­­rung selber in jedem ihr beliebigen Momente knüpfen­ kann. Die " Alabama" war bekanntlich­­ einer jener füpstaatlichen Kreuzer, die — in Folge der königlichen Proklamation, daß die Konföderirten als kriegführende Partei anzuerkennen seien — auf englischen Werften gebaut werden durften und dem Handel des Nordens während der vierjährigen Insurrektion unsäglichen Schaden zufügten. England hatte sich nun bereit erklärt, die Entscheidungsfrage einem Schiedegerichte zu unter­­breiten, und der frühere amerikanische Gesandte Aeverdy Johnson dies Anerbieten angenommen. Auf direkte Insti­­gation der Regierung aber hat der Senat in Washington, nach zwei flammenden Reden Sumner’s und Chandler’s, hier den Traftat nahezu einstimmig verworfen. Neverdy Johnson’s Nachfolger, Motley, wird vor jeder weiteren Diskussion über die Entschädigung von Privaten ein feierliches pater peccavi bezüglich der königlichen Proklamation, sowie die Anerkennung des Prinzipes verlangen, daß England nicht nur jene Indivi­­duen, denen die , Alabama" Schiffe und Waaren zu Grunde gerichtet, sondern auch den Staat als solchen für die Verluste shaplos zu halten habe, die er durch die Verlängerung des Krieges und Verjagung seiner Kauffahrer erlitten. Das wenigstene war das Prinzip der Summer’schen Rede, die das Kabinet vorher gebilligt haben soll,­ und wird Motley auch nicht, wie Sumner wollte, gerade zwei Milliarden Dollars — die Hälfte aller Kriegskosten, weil die Anerkennung der Konföderirten als Kriegführender den Kampf um die Hälfte verlängert haben — verlangen, so soll er doch, ganz abgesehen von den schiedsgerichtlich zu erui­enden Forderungen Einzelner, hundert MrN. Dollars zur Bekräftigung dessen begehren, dag es England mit seiner Summe Emst sei. Natürlich heift dies nicht verhandeln wollen, sondern jede Möglichkeit einer Verhandlung abschneiden, und die Sache wird daz durch nicht annehmbarer, daß Chandler _ als den einzig ratio­­nellen Ausweg aus dieser Sadgafse voll unerschwinglicher und ehrabschneiderischer Entschädigungsforderungen, die Abtretung Canada’s zeigt. Mit der Abschaffung der Sklaverei auf dem ganzen Boden der Union entfällt aber ein Hauptmotiv, das­­ bisher alle chauvinistischen Gelüste der Yankees in Schranfen hielt. Im der früheren Organisation der Republik war es für die beiden großen Parteien ein Hauptmotiv ihrer Politik, stets im­­ Innern das Gleichgewicht zwischen den Sklaven und den Freibodenstaaten zu erhalten, deshalb wid­erstrebte der Si­den jedem Anschlage auf Canada, und der Norden wollte nichts von der Einverleibung Cuba’s hören. Heute kann von solchen Enthaltsamk­eitsgründen nicht mehr die Rede sein, wie man also auch die drohende Haltung Grant’s beurtheilen mag, als eine Pression um Englands Nichtintervention in Betreff Cu­­ba’s zu erzwingen, als ein bivertes Projekt zur Einverleibung Canada’, als einen Hebel, um auf Einen Schlag diese beiden Tragen mitsammt der Madama-Differenz zu erledigen — im­mer wird man nicht vergessen dürfen, daß, wie die militä­­rischen Mittel, so auch die auswärtige Politik der Union in Bezug auf Gebietserweiterungen seit dem Secessionskriege einen wesentlichen Umschwung erlitten hat. Einen Krieg will Grant jeßt sicherlich nicht — einen Kriegsfall aber will er ganz gewiß haben . . . und wer mag sagen, ob er davon nicht Ge­­brauch zu machen kennt, sobald die Häfen Canada’s zugefroren sein werden und Landungen englischer Truppen eine Unmög­­lichkeit sind? Wenn­ dann 100.000 Yankees die trockene Grenze Canada’s überschreiten, so ist die Eroberung des an bes fertig, beinahe noch ehe der Angriff erfolgt ist. Daß Großbritannien wegen Canada nicht ohne Besorg­­nisse ist, zeigt schon das Auftreten bes Mer. Galt im Fanatis­­chen Parlamente, wodurch freilich die Differenz nur noch mehr verbittert worden ist. Galt demonstrirte mit der gutenglischen Gesinnung des Landes und fchlug vor, den Dantees eine Ko­ ftenrechnung zu machen für die Einfälle, welche Fenter von amerikanischem Boden aus in Canada unternommen, um­ diese Rechnung wird Grant leicht mit einer Gegenrechnung über die Kosten der Invasionen beantworten können, welche sü­d­­staatliche Rebellen von Canada aus in Szene setzen. Anderer­­seits zweifelt sein Mensch daran, waß die Kanadier viel lieber unabhängig bleiben — denn seit der Erhebung von 1837 ist ihr Selfgouvernement ein so ausgedehntes, wie sie es nur wünz­schen können — aber ihr Wunsch allein, wenn die Machtver­­hältnisse demselben nicht zur Seite stehen, wird ebenso jeder­ Yeonische Negim, wenn einmal die Stunde schlägt, wo sonst Nichts mehr­ die Einverleibung derselben in Frankreich hindert. Sohn Bull sagt als verständiger Mann: „wollen die Canadier gehen, wir halten sie nicht mit Gewalt, so wenig wie die jonischen Anfeln !" — aber Bruder Jonathan weiß, daß er dem horazischen Bauer gleichen würde, der auf das Ablaufen des Flusses wartet, wenn er auf eine Kundgebung der Canadier zu Gunsten der Annerion harren wollte. Die Canadier­ sind Feine Sonier! Sie wissen eine Lage zu schägen, wo sie Steuern kaum dem Namen nach und von den tehenden Heeren nur den V­ortheil fennen, daß englische Garnisonen in Duches und Montreal ihr Geld verzehren, wo sie ihre Fabrikate 70­ frei aus England beziehen und im dieser privilegirten Existenz den Mordstaaten der Union vielfach eine Konkurrenz machen, welche vie Yeßtern nicht mehr ertragen zu können behaupten . . . wie sollen sie sich nach der Aufnahme in die Union mit ihren vier­­mal so hohen Abgaben und riesigen Schulzöllen sechnen? Darin liegt die Gefahr, darin die Möglichkeit eines Krieges, an dessen Wirklichkeit wir nicht glauben wollen, ehe er nicht ausgebrochen ist, weil er das größte Unglück für die Kultur, die Freiheit, die Menschheit wäre! =­ Sagst hatten wir die Mittheilung‘gebracht, daß sic. die tat. Abgeordneten über den Erfolg ihrer Schritte beim hohen Klerus nur geringe Hoffnung machen; eine Nachricht der „Autono­­mia“ s­eint nun nichts weniger als geeignet, diese pessimistische Ans­­chauung zu beseitigen. Nach „Autonomia“ hat nämlich das bischöfliche Kollegium die Absicht, eine Bestimm­ung des Wahlstatutes für den vorläufigen Katholikenkongreß derart zu interpretiren, daß das Recht der weltlichen Wähler dadurch fast ganz illusorisch wird. Das Wahlstatut besagt, daß die weltlichen Kongreßabgeordneten mit Stimmenmehrheit gewählt werden ; dies wird von den Bischöfen so gedeutet, daßn die Abgeordneten nicht mit der absoluten Mehrheit der Wählerstimmen, sondern der mählenden Ortichaften gewählt werden. Eine Gemeinde von 20 oder 50.000 Ein­wohnern wiegt also eben so schwer, als ein Dorf mit 500 Seelen; und da es vorauszusehen ist, dab sich dem Einflusse des Klerus in den Dortgemeinden ein weit größerer Spiel­­raum bieten wird, als in den Städten, so ist e3 Eat, daß durch diese Interpretation des Mahlgefethes der Katholikenkongreß größtentheils aus Anhängern des Episkopats zusammengefeßt werden wird. Mal aber ein solcher Kongreß für die Autonomie der Katholiken thun wird das läßt sich leicht im Vorhinein ermessen­ . Die ungarisch-kroatische und­ Fiumaner Regnikorlar-Deputation hielt heute Vormittags 10 ° Uhr ihre erste Sigung. Zur Tagesgeschichte. Belt, 15. Mai. Die hohe polität scheint sich auch der Pfingstferien, und zwar antizipando erfreut zu haben. Schon seit einigen Tagen haben wir absolut nicht mehr über Thatsahen zu berichten, wenn man dahin nicht etwa die bedrohlichen Ausschreitungen rechnen will, welche von Paris aus gemeldet werden. In Folge einer Wahlversammlung im fünften Wahlbezirke fand nach Mittheilungen der " Batrie" und des „Public“ am Boulevard Beaumarchais eine Zusammenrottung von beiläufig 20.000 Menschen statt, welche die Marseillaise fangen. Die Stadt, Sergenten, unterftügt dur 500 Munizipalgarden zu Buß und zu Pferde, drängten die Menge zurück. Mehrere Personen wurden stark beschädigt, ein Polizeioffizier wurde sopwer verwundet. Um Mitter­­nacht war die Menge zerstreut. Eine Wahlversammlung im siebenten Wahlbezirk­ (Kandidat Modefort) auf dem Boulevard St. Michel war gleichfalls von Mani­­festationen begleitet, mehr als 1000 Personen sangen die Marseillaise und riefen: „Es ebe Rochefort!" Die Menge wurde dur die Stadtfergenten zerstreut. Wie man fiehbt, geht die Wahlagitation in Frankreich ganz energisch ihren Gang; es regnet Proflanationen, Glaubensbekennt­­nisse und Zirkulare aller Art. Unter den endlosen Manifestationen dieser Art sind die interessantesten gerade diejenigen, welche gegen den Willen ihrer Urheber gedruckt und veröffentlicht werden; es kommt nach und nach eine ganze Reihe vertraulicher Sendschreiben der Mi­nister u. s. w. ans Licht und wird die Heimlichkeit in gar vielen Fäl­­len so schlecht gewahrt, daß die hohen Briefsteller eine Warnung für die Zukunft daraus entnehmen könnten. Die Wuth, vertrauliche Briefe dieser Art zu verfeeiden , erstrebt sich auch in die unteren Beamtenz­ulrichten und wir seien im „Sindependence du Centre" eine solche Kundgebung , von einem Steuerempfänger an seine Untergebenen ‚ges­­ichtet. So in die Oeffentlichkeit gezogen , teilten diese Schriftstücke in erfreulicher Weise das Gegentheil von dem, was sie beabsichtigt. Die offiziöse Presse, welche sich nach der großen Schweikung des „Consti­­tutionnel” noch nicht ganz wieder auf si selbst besonnen hat, fördert allerlei unwunderliche Phantasien zu Tage. So geht der ur-imperialis­­tische , Beuple" so weit, in einem Angriff gegen die Kandidatur Thiers’ zu sagen, daß dieser Politiker und seine Partei aller erhabenen Gesin­­nungen, jedes großen Gerdanfens entbehre: nie würden sie im Stande sein, auf die Barrikaden zu steigen! Das sieht etwas toth aus in einem Blatte, welches seine Inspirationen aus dem Kabinet des Kaiz fers selbst erhält. Die Rede des Kaisers der Franzosen in Chartres erschein­t der „Zimes” als Sluftration und als eine zwar scharfe, aber natürliche Slluftration heffen, was ein persönliches Regiment in Frankreich noths­tendig thun müsse. Der Kaiser bearbeite die Wähler, wie es in Eng­­land selbst ein Peer nicht könne, und doch sei diese Handlungsweise nicht nur nicht verfassungswidrig in Frankreich, sondern sie stelle sogar einen Theil des Verfassungsapparates dar. Man­ müsse überhaupt stets im Auge behalten, daß Napoleon nicht nur dem Namen nach Herr­­scher sei, sondern wirklich regiere, und daß unter, solchen Umständen ihm nichts Anderes übrig bleibe, als entweder persönlich ,oder durch seine Beamten die Wähler zu beeinflussen oder den Gegnern einfach Hamburg ist eine schöne Stadt und wer sein Raucfleisch, seine Austern gegessen, und wer feine Mädchen "geküßt hat, der fühlt sich behaglich in seinen Mauern, und durchflattert es als leichter Schmetterling bis an sein Lebensende. Hamburgs­ Welthandel ist zu­­sammengeschmolzen bis auf die Auswanderer-Expeditionen, dafür hat er reizende Promenaden, Lustgärten und ein­ wundervolles Alsterbaffin­­darum felingen sich Ruhefige und romantische Baumgruppen, unter welchen die alten und neuen Patrizier, die Emporfömmlinge und die auf Vaters Erbe Großgewordenen herumstolzigen. Das ist eine wun­­derliche Gesellschaft ! Fremdes und althamburgisches Blut hat sich in ihr vermischt, und die Mischlinge träumen von den Zeiten, wo Hams­burg noch ein Venedig im guten deutschen Reiche war, wo es noch römischer Kaiser-Schüssing und Rechnungsführer bei allen Tauschges­chäften war, die von fremden Nationen gemacht wurden. Don daher batirt sein Reichthum, und wenn es den alten Stolz nicht mehr befikt, den es früher hatte, so kommt dies davon, daß es geremrüthigt wor­­den unter der 3uchtrut­e des Herodes,Napoleon, und daß es fürchtet, einen Pontius Pilatus, der sagen könnte, was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben, und das Geschriebene könnte sein ein Anner­onsdekret, datirt von Berlin im Jahre des Bismarckas. Noch ist der Hafen voll von Schiffen, noch gehen Tausende von Fremden aus und ein, und die Taglöhner essen und trinken gut. „Unsere Zustände sind gesegnete”, jagen die Väter ver Stadt und Hopfen sich auf die Bächlein, die rund und voll das Gesicht umrahmen, „das alles wird ein Ende haben" — und sie seufzen tief — „wenn erst die Preußen kommen mit den blauen Böden und den rothen Aufschlägen und von Pichelhauben. Wir werden dann Lieferanten werden für die Armee und man wird uns den Prozeß machen, wenn wir in den Kaffee zu viele Steinen wer­­fen, und auf den Rechnungen einen Artikel zu viel aufschreiben. Wir stehen dann unter Kontrole und heute kontrolllt uns Niemand und doch bleiben wir ehrliche Leute vor Gericht und Polizei.” Die Hamburger Gesettgebung ist so alt wie die spanische In­­quisition. Daumenschrauben, Halseisen, Auspeitichungen kommen so in den Paragraphen als Geständniszwangsmittel vor, die ersteren Beiden hat die Humanität der Richter in Wegfall gebracht, und die körperlichen Züchtigungen werden noch zumedien bei­­ Frauen ange­­wendet. Das Kriminalaefegbuc schreibt seine bestimmten Strafen vor, das Maß verselben ist von Kipfern überlassen. Die Richter und das Deieb, „das Niedergericht, verurtheilt” und da Obergericht bestätigt. Das Net der Begnadigung steht dem Genat zu. Die Hamburger Gerichte haben den Ruhm, Prozesse zu führen, die niemals zum Abflug kommen. Mörder können sich nach vollbrachter That der längsten Ferien erfreuen. Ein Malaye, der dreien die Gurgel aufgesiedelt und hat Pri­­vatvergnügen vor Polizei und Richter sofort eingestanden, hatte Berhöre zu bestehen, die achtzehn Monate dauerten. Der seltene Frempling hatte ein romantisches Interesse für die Richter, sie redeten in drei Sprachen zu ihm, in deutscher, in englischer und in spanischer, aber er verstand sie nicht und sie verstanden ihn nit. Er nichte mit dem Kopf und murmelte malaysisch — der Vertheidiger sagte, dies hieße , ich bitte um Gnade, die Richter glaubten es ihm. Er solle hingerichtet werden. gericht­liebt die Milde, und ein kluger Vertheidiger bei Beiden machen. Die Kriminalord­nung unterstüßt ihn Lüden, durch ihre Hinterthüren, deren sie unzählige hat, sind diese Advoluten ! Sie treiben Börsengeschäfte den und es kommt gar nicht selten vor, daß, ihren Meinungen vor dem Richterstuhl nicht duchoringen, mwälte ihre vielvermögenden Fäuste und Stöde zu Hilfe nehm­en. Das Jahr 1867 wies ganz interessante Vorfälle solcher Art auf. An Hinsicht der höheren Unverständlichkeit und deutsche lateinischen glaublichste. Ihrem die Hamburger „Gerichts-Er­enntnisse” das Beispiele stehen die Advokatenreden nicht nach. Vertheidigungen sind selten weniger als hundert Folioseiten lang. Mit welchem Interesse derartige Schriften von den Richtern,gelesen respettive angehört werden, wage­n­ nicht zu entsceiden. Thatfache ift : Ange: Hagte von Rang und Vermögen finden die wohlthuendste Berücksichti­­gung, für die Vemittelten hat der Senat das „bürgerliche Gefängniß“, den „Wieferbaum" geschaffen, für das arme Bad, die Handwerker, gesellen, sind die Baden, das Zucht­ und Spinnhaus da. Für die Wieferbaumklasse hat der Gefangenwärter das höfliche , Sie", den An­­deren, wird das Kollegialische , Du" zu Theil. Er sage keiner, hab die Menschen sich alle gleich sind, beim republikanischen Hanseaten dürfe er auf den heftigsten Wierspruch stoßen. Eine wirklich volksfreundliche Einrichtung und eine Eigenthüm­­lichkeit für sich ist­ der Hamburger „Gesundheitsrath“. Er besteht aus Thätigkeit, troßdem er vom Staat besoldet wird, hat ihn sein sterb­­licher Hamburger entwideln sehen, man weiß nur, daß er als Staats­­institut im Noreßbuch figurirt und bei jeder ausbrechenden Wochen­­frankbeit bei Trinkwasserverschlechterungen und gesundheitsstörenden Kloakenmißständen mit feinen Warnungen und Rathschlägen regel­­mäßig zu spät kommt. Er hat sich unsterblich gemacht durch seine gänzliche Unsichtbarkeit und durch seine „Gutachten“, die Unterschiede eines Erepiiten und eines­­ gestorbenen Pferdes betreffend. Oberflächlich urtheilende Weser werden hierin keine Unterschiede merken, aber darin liegt eben der Beweis, wie eingehend und tiefoentend der Gesundheitsrath bei anscheinend so unbedeutenden Dingen zu Werke geht. Das Wohl Hamburgs erfordert die gelehrtesten Köpfe. Eine Baudeputation hat der Hamburger, der die Prüfung alter und neuer Gebäude obliegt. Seit Jahren wird sie von dem Mikgefhhd verfolgt, das von ihr fest und sicher befundene Häuser in kurzen Zwis­chenräumen zum Einsturz kamen. Der Boltschk machte seine unter­­thänigsten Komplimente vor ihrer „Sacverständigkeit”. DS sol ihr­­ eine Ohrensäule errichtet werden aus dersellten Masfe, die beim Häus­­erbauen so sehr beliebt ist und die der Berliner Wafferthorstraße einen Zeitungsruf verschafft.­­ Eigenthümlichkeiten sind noch die „Vögte” ; sie hatten Lanprath­- Machvollkommenheit, bekamen keine Gehalte, sondern lebten von Spor­­ten, die sie nach Belieben hoch und niedrig schraubten. Sie beherrsch­­ten die Vorstädte. Heute haben wir nur noch auf dem Landgebiet solche Vögte. Sie sind gewöhnlich in der Schulbildung nicht über die ersten Anfangsgründe hinausgenommen, aber der Hamburger friäst den Men­­schen nach seinem Werth, o. b. nach seinen Einnahmen, und so stehen diese Dorfvorsteher, deren Amt, wie das der preußischen Schulzen, mit­­unter Familienerbgut ist, ziemlich angesehen da. Die beiden Vorstädte werden von Patronen regiert. Es sind dies Senatsmitglieder, die, gleich dem unter ihnen stehenden ersten Beamten, Jura studirt und von Dok­­torgrad haben müssen. Der Doktorhut, den, nebenbei bemerkt, alle Boz­lizei­ und Kriminel-Nituare, Advoraten und Dichter tragen, berechtigt von Ledermann das Prädikat „Herr“ für seinen Inhaber zu verlangen, während Nicht,Doktoren, und sie mögen mehr Verstand haben, als ein Hochweiser sich träumen läst, von den Behörden nur mit dem schlich­­ten Namen Hampelmann oder Firmeier aufgerufen werden. Es soll diese doch die Gefege garantirte Doktorbevorzugung Reipert vor der Unfehlbarkeit der Beamtenmessheit einflößen. Auch Polizeischreiber, ges Gelegenheit in einer richterlichen Sphäre fennen zu lernen. Er war Amtsstunde. Ich traf ihn im Bureau. Er sah hinter einem riesigen Schreibtisch. Als holves vis-a-vis hatte sich inmitten der Stube auf einem Sessel ruhen, seine­­ Frau plack­t; sie stricte Strümpfe und bewachte nebenbei das Feuer im Kanonenofen, auf daß er nicht ausbrenne Auf des „Herren Doktors“: Amen machte ein bit badiger Junge Hopfafa, zu Füßen spielte ein Mädchen mit einem Gums­miball, und ein drittes Kind amüsirte sich mit den Aktenstehen, deren Blätter es zum Zeitvertreib in die Höhe blies. Auf den Alten selbst folterten abgerissene Westenk­öpfe herum, Brotrinden. “Butterreite lngen zerstreut zwischen Papieren, die mit einem Testament Aehnlichkeit hat­­ten, und auf einem Gonvolut von Gemwerbejgeinen mit der Länge nach eine Kinderpeitsche ausgebreitet, und das Vordertheil eines Rot­­ärmels guhte neugierig zwischen gedructen „Siei­ationen“ hervor. Da ich bald auf die stridelnde Gattin sah, wie der Demimonde anzugehören schien, bald auf die von den Kindern in den Alten ange­richtete Verwüstung den verdugten Blick richtete, wußte ich Anfangs nit, was ich sagen wollte. Der Gegenstand der Frage war auch ein solcher, der die Gegenwart von Frau und Kindern nicht gerade pas­­send erscheinen läßt. Ich sagte also, was ich den Herrn Doktor ersu­­hen müßte, bie in eine Amtsstube nicht Gehörenden zu entfernen. Der gute Mann sah mich groß an; da er aber merkte, daß ich ernst und entschieden mein Verlangen stellte, gab er den Geizigen einen Wink, und sie verschwanden. Die Kinder stießen beim Himauslaufen nach dem Papa das riesige hölzerne Zintenfaß um, das schwarze Nah ergoß sich über einen Ehee­rlaubnißfchein — ihr armen Brautleute, ihr könnt nun noch ein paar Tage länger warten auf die schriftliche Erlaubniß, euch heirathen zu dürfen ! Soll ich noch mehr erzählen von Hamburger Eigenthünlichkei­­ten ? Abgesehen von den „reitenden Dienern“, die im spanischen Na­­tionalportum, mit Degen und­­ Berrüde, jeden amständigen „Bor­­ger” zu Grabe begleiten, abgesehen von dem hanseatischen Militär, das in Ermangelung ruhmvollerer Beschäftigung zu NArrestanten, Transporten und zum Tragen „unfähig zu stehender Betrunkener“ verwandt wird, ließe sich noch manche Eigenthümlichkeit vor das Fo­­rum unserer ungetheilten Bewun­derung siehen, aber „Schil­da, Kräh­­winkel, Baltwis, Bochum, Dülfen, Göttingen und Schöppenstedt sind " gerade sieben Städte”, sagt Heinrich Heine, und in Zahl niet durch Hinzufügung einer achten entweichen, will die heilige Einige F­ormfehler erforderten Merkwürdige Geschichten sind das. 68 Radebrecherei leisten Aufschub. Unterderfen starb er, ist wahr, das Ober, und Nieder wo könnte gute Ernte in ihren Mußes tun die parteien mit durch Nette Leute die ihre Anz­en. Medizinern, die, vom Senate autorisirt, über den öffentlichen Gesund­­heitszustand der Republik wachen. Von ihm geht das Verv­ent aus, f |­­ießen das schöne Recht, Vorgeladene mit „er ansehen zu dürfen. Einen ersten Beam­t von demjenigen, wen ic meine, weiß daß die Hunde im Winter Maulkörbe tragen müssen.. Eine eigentliche­­ übrigens der Himmel, wer ihn zum ersten Beamten gemacht; sein Ge­­i ' Otto Spielberg. '

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