Pester Lloyd, Juni 1869 (Jahrgang 16, nr. 125-149)

1869-06-10 / nr. 133

Ho — ...·»s · «Rede. «ge«setzen folgt. kest,9.Juni. .’—zay.,»Die Majorität regiert und das Ministerium mit ihr««,sagte der Herr Justizminister in seiner vortrefflichen Der Ausspru­ch ist unbestreitbar,wenn er blos den faktische I­ Machtbesitz konstatiren soll,denn jede Majorität re­­giert du­rch ihr numerisches Verhält­niß.Sollte aber damit gesagt sein,daß sich das Ministerium als integrirenden Theil­­ der Denkpartei,gleichsam als der ein exekutives Element betrachte, so«möchte11 wir gegen­ den Satz vom Standpunkte der konkre­­ten Verhältnisse aus dem­ doch Mancherlei einzuwenden haben. Das Ministerium ist jedenfalls ein selbstständiger politischer Organismus,der seinen eigenen Entwickelungs-und­ Bewegungs- Dieser staatslenkende Faktor hat mit seiner Partei die Ueberzeugung von dem Wert­e gewisser politischer Grundlage gemein, allein sein Kompaß ist das Bedürfniß des — Staatenwesens und die — sehr oft wechselnde — Strömung der öffentlichen Meinung. Wenn hervorragende, kann ein engherzigen, leidenschaftlichen gut denkbar sein, und jedenfalls wird der Standpunkt der leitenden Staatsmänner besser ü­ber den Parteien Den graz fen Aufgaben ihrer Mission zugeswendet bleiben, als inner­­halb der von 7 Tagesleidenschaften Die gegenwärtigen Zustände bieten fchieden, dessen Aufgabe bewegten Kämpfer. Das Minifterium befindet fi) als die interne die befte Jlluftration einer Kammer gegen­­über, deren Ansichten über die auf der Tagesordnung befind­­lichen Reform- und Freiheitsfragen ganz unbekannt sind. Es rächt sich nun der furchtbare Mißgriff, auf Grundlage staats­­rechtlicher Wahlprogramme Deputirte zu einem Reichstag zu senden , Gefeßgebung, Konstituirung eines neuen Rechtsstaates ist. 2 Da. Land weiß wenig Erwählten und die Zustimmung von den Weberzeugungen feiner es hat mit den Wahlen nicht Anderes ent­­zu den 1867er Ausgleiche gelegen. . Unter der staatsrechtlichen Devise wurden in beiden Lagern Konservative, Ultramontane, Liberale und Nabitale mit der großen Mission betraut, ein modernes Staatswesen herzustellen. Das Ministerium hat sich offen und für diese Aufgabe gestellt , — Wwie nun, wenn die Dealpartei die Kontentionen des M­iniste­­riums nicht versteht oder nicht verstehen wollte ? Unter allen Fragen steht in erster Linie die Komitate­­reform. Das Wesen dieser Frage besteht in der Deplaci­ung der Macht aus der Peripherie der Komitate in das Zentrum des Ministeriums.­ 68 handelt sie darum, eine kräftige Zen­­tralgewalt, eine Regierung zu schaffen. Das Land hat ebenso wie das Ministerium die Ueberzeugung gewonnen, daß mit den gegenwärtigen Komitaten nicht regiert werden könne. Man wird doch was nicht „regieren“ nennen, wenn jeder Komitate­­ausschuß für sich das Recht in Anspruch nimmt, die Ausführ­­barkeit und Gefeglichkeit einer Regierungsverordnung zu disfu­­siven und dieselbe durch seine nicht verantwortlichen Organe ausführen oder beseitigen zu lassen ? Man wird doch nicht von „Regierung“ sprechen können , wo Leddermann bis zum legten Dorfrichter hinab das konstitutionelle Recht hat, sich als Sperrkette an den Staatswagen legen und die Aktion der Regierung in jedem beliebigen Momente suspendiren zu dürfen ? ! Es ist rar: mit diesen peripherischen Gewalten kann nicht regiert werden ; wer sind denn aber diese Gewalten, diese allmächtigen mysteriösen Komitatsausschüsse mit den un­­definirbaren Rechten ? Eine Anzahl überaus senfsamer, in paz­­itischen Dingen oft wenig aufgeklärter, von persönlichen oder Parteiinteressen geleiteter Männer, die sich willig der oft ber par­tischen Führerschaft einzelner Worthelden unterwerfen. Sieht man sich diese Komitatsversammlungen der Neihe nach an, so findet man immer einzelne Personen oder Familien als all­mächtige republikanische Tyrannen jener autonomen Volfsver­­sammlungen , Komitatsausschüsse genannt. Diese Oligarchen figen in der Dealpartei wie in der Opposition, und wir müs­­sen erst noch abwarten , wie die Parteidisziplin mit den per­­sönlichen Machtgelüsten dieser Herren fertig wird. Das Recht der Oligarchen ist um­so werthvoller, je einschneidender seine politische Wirkung ist. Die Herren werden auch nach der Re­­form in den Komitaten herrschen­, nur werden sie dann nicht mehr das unvergleichliche Veto gegen jeden Negierungsaft bez­eigen und das wird ihre eigene Machtsphäre wesentlich beein­­trächtigen. Wir stehen also offenbar vor einem Konflikte per­­sönlicher und fachlicher Unt­refsen , deren zwingende Nothunwen­­digkeit das Ministerium zur Stärkung der Zentralgewalt und die Komitatsherrscher zur Vertheidigung ihrer traditionellen Herrlichkeit treibt. Wie wenn die Majorität sich von ihren autonomen Belleitäten bis zur Nenitenz gegen die Absichten des Mini­­steriums drängen läßt? Würde dieses sich fügen gegen die lauten Wünsche der öffentlichen Meinung, wie gegen sein vor der ganzen zivilisirten Welt gegebenes Wort: das feudale mit politischen Trümmern beredte Ungarn in einen liberalen, modernen Rechtsstaat umzuwandeln ? Das Ministerium müßte sich nicht fügen, wenn die Majorität ihm an dem­ großen Reformprogramm ven *), damit dies brilfante faffung. e8 eine Kammer Yen andere Dinge. Zentralgewalt Komitatsausschüsse und und an 08 müßte festhalten bilve, welche appelli­­feinen Bedürf­­nissen Rechnung trägt. Thäte es dies nicht, so erleichterte es der Opposition die Mühe, von der öffentlichen Meinung auf die Ministerbank gefett zu werden. Die Majorität hört in dem Augenblickk auf, eine Macht zu sein, wo sie sich dem Fort­­schritt Hemmend in den Weg recht gut zu integriren­­der Theil einer untheilbaren Parteiorganisation und die Graz­­itation der Anterefsen Tann führen. Mieberhaupt wird die Debatte der interessante Situationen bringen. Man starfen Kollisionen Komitatsreform Freiheit zu sehen bekommen, und oft werden gerade die Konservativen als Feuerswerfer fungiren. Natürlich, der Liberalismus vertheidigt die Freiheit des Individuums gegenüber Der Gewalt und List sich vortrefflich gebrauchen, wenn es gilt, die Macht der Zentral­­gewalt zu Gunsten der eigenen oligarchischen Freiheit zu schwä­­chen, die wahren Demokraten, die wahren Reformfreunde wor­ Sie verlangen die Garantie der individu­­ellen Freiheit aller Staatsbürger innerhalb einer festen Rechts­­sphäre, sie verlangen aber auch eine Keste zum Schuße d­erselben, wie zur Sicherheit des Staatsbesta­ndes. Es weht eine starre demokratische Luftströmung im­mer präsentantenhause; wir wollen nur wünschen, daß sie sich nicht lege, bevor die Verhandlungen über die Zusammenlegung der über­reform des Oberhauses begin­­nen. Der Geist der Demokratie verträgt ganz gut die Um­­­wandlung der Kantonalverfassung in eine freie Gemeinbewei­­er verwirft Alles, was an die politischen Borz­rechte des Bettes oder der Geburt erinnert, vorangeschrittene Zwiespalt zwischen dazu. Männer im Ministerium fiten, ihrer oder egoistischen Majorität Zeit seinen Anschauungen und denen der vielleicht ganz ja bie aber die Unterfrügung berragte, das Land stellt.­­ 68 ist also das Ministerium seineswegs ein Feuerwerk wird und von Liberalismus dabei mans nn nn ege m­an nn nu a emma Yen ie nme vie en EK lg" an mi met en nie me . . Das Statut für die königlich ungarische Landwehr.­ ­ Das eben herausgegebene Armee-Verordnungsblatt bringt unter den Normalien die vom Königlich ungarischen Landesvertheidi­­gungsministerium dem gemeinsamen Kriegsministerium mitgetheilte authentische Weberregung des Hom­edftatuted. Dasselbe enthält 176 Paragraphe und nimmt mit den beigefügten Formularien und der Adjustirungsvorschrift gegen acht Druckbogen ein. Er enthält die Aus­­führungsverordnungen über die militärische Organisation der Land­­wehrbehörden, die reglementarischen Bestimmungen über die Rechte, Pflichten und Dienstesobliegenheiten der einzelnen Chargen, endelich über die Gerichtsbarkeit und den Gerichtsstand der Landwehr. Wir entnehmen dem umfangreichen Alte nur die wichtigsten Punkte, welche auch dem größeren Publikum von Interesse sein dürften. Daß das Staatsgebiet der ungarischen Krone in 6 Landwehr­­distrikte eingetheilt wird und die ungarische Landwehr im Frieden aus 82 Bataillons Infanterie, 28 Eskadronen Hußaren und 4 Eskadronen Ublanen zu bestehen hat, ist schon aus den analogen Bestimmungen des Landmehrgefechts bekannt. Während bei der Linie die, in der Armee selbst sehr unbeliebte Benennung der einzelnen Truppenkörper nach ihren verschiedenen, oft wechselnden Inhabern leider noch fortbesteht, begegnen wir bei den Honvers in dieser Beziehung eine sehr zweckmäßige Neuerung, indem die einzelnen Bataillone unv Erstadronen nach den Komitaten, Distriften u. f. m, aus welchen sie fid) ergänzen, oder nach den Städten, in welchen der Stab liegt, zu benennen sind, überdies werden sie mit unter fid) fortlaufenden Nummern bezeichnet. Als oberste Behörde dvdertandomwehr fungirt v dasstönigl. ungarische Landesvertheidigung& Ministerium, mit dem militärischen Oberbefehle­n­ das Landwehr-Oberkommando betraut; diesem sind in den militärischen Angelegenheiten die Landwehr: Distriktskommanden untergeordnet. Das Landwehr : Oberkommando kann in Angelegenheiten seines Wirkungskreises (reglementsmäßige Ausbildung, Handhabung des gesammten Dienstes und der Disziplin,­­ daher öftere Inspizirungsreisen des Oberkommandanten) mit den unterstehenden Machtheilung und Behörden im Wege der Landwehr: Distrittskommanden nach eigenem Gr­effen verfügen, hat aber jede wichtigere verlei Verfügung dem nun , Ministerium sofort zur Kenntniß zu bringen. Der Honved-Oberkommandant steht im Sieden mit den Kommanditen den Generalen im gleichen Range und hat diese, sowie die Militär-Kommandanten nach Maßgabe der Nothivendigkeit, entweder selbst oder mittelbar dur die Landwehr, Distriftskommanden über den Stand, die Dislotation und Einberu­­fung der Landwehr in ihrem Bereiche in steter Kenntniß zu erhalten. Im Kriege unterstehen die Generale und Abtheilungen der Landwehr, insofern sich selche bei der operirenden Armee auf dem Striegsfchauplage befinden, dem Oberfeldherrn. Der Honvéd-Oberkommandant ist der Gerichtsherr über alle kriegsgerichtlichen und ehrengerichtlichen Fälle.Ueber den Grad der militärischen Ausbildung und den Disziplinar-Zustand der ihm unter: gm Land­wehrkörper hat er vierteljährige Relationen an das­andesvert­eidigungsministerium und im Wege desselben an das ge­meinsame Kriegsministerium einzusenden.­­ Das Landwehroberkommando hat sich bei jedem Anlasse von Grundfaß gegenwärtig zu halten, und auf dessen Beobachtung auch nach Unten Einfluß zu nehmen, wonach die Landwehrabtheilungs­ Kom­­mandanten auch in jenen Fällen, wo sie über Nequisition der politis­chen Behörden, oder aus sonstigen Anlässen zur Aufrerhaltung der Ordnung und Sicherheit selbstständig aufzutreten berufen sein sollten. *) Doch wohl nicht mit dem gegenwärtigen Wahlgesecht ? Tree · stets mit dem Willen der in Zoko oder zunäcst stationirten Truppen, Kommandanten des stehenden Heeres und nach Möglichkeit im Einver­­nehmen mit denselben zu handeln haben, um eine eventuell nothwendig­­ werdende Mitwirkung vieler Lehrern desto erfolgreicher werden zu lassen. — Wir halten es für sehr mehl überdacht daß dieser Grundlag offen ausgesprochen und den Betreffenden zur Pflicht gemacht wurde, weil wir doch eine genaue Befolgung desselben, jedem Anlasse zu Neigun­­gen z­wischen Landwehr und Linie von vorneherein gesteuert glauben. Das Landmehrdistriftsfomman­do­st eine Mit­­telbehörde, welcher die erforder­ he Anzahl von Offizieren und Notenz­dantursbeamten beigegeben ist, um in dem eigenen Bereiche die rein militärischen, wie auch die ökonomischadmini­­trativen Geschäfte versehen zu können. Am Gibe eines jeden Driftriftskommandos befindet sich auch ein Kavallerie : Divisions: Kommandant, welcher die ihm zur Inspiziung zugewiesenen Cölabrons und Gstadrons-Kadres zu überwachen und zu visitiren hat und welcher zugleich von dem Distritskommandanten in allen auf den Kavallerie­­dienst bezüglichen Geschäften als Fachorgane zu verwenden ist. ‚Unter dem unmittelbaren Befehle dieser Distriktskommanden stehen die in der Stabsstation eines jeden der 82 Landwehrbezirke *) bis z Yozirten Bataillons 3 = Kommanden. Die Thätigkeit des Landwehrbataillons- Kommandanten erstrebt sich : 1. auf die Regelung aller inneren Dienstverhältnisse des Bat­taillons, sowie auch auf alle Standes-Evnventhaltungs: und Kontroll: Angelegenheiten seines Bezirkes ; 2. auf die Vorbereitung und Ausführung aller militärischen Machregeln, welche im Falle einer Mobilmachung erforderlich sind ; 3. auf die gesicherte Unterbringung und Instandhaltung der demselben überwiesenen­­ Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände, Waffen und Munition, in den Depots, welche von dem Landesverthei­­digung 3.Ministerium angetrieben sind ; 4. auf die Ausübung der demselben reglementsmäßig zustehenden Disziplinargewalt­­ i­ier ernannt. Dieser besorgt alle Bureauarbeiten und 5. an die adm­inistrativen und ökonomischen Angelegenheiten , 6. auf die Verpflichtung allen im dienstlichen Interesse an den­­selben ergebenden Requisitionen der Zivilbehörden im Sinne der Ge­­fäße Folge zu leisten. Hier macht das Statut dem Landmwehrbataillons- Kommandanten abermals ein „ersprießliches Einverständniß” mit dem im Orte oder in der nächsten Umgebung stationirten Truppenkomman­­­anten des stehenden Heeres zur strengsten Pflicht . 7. Auf die Korrespondenzen, welche in Standesevidenthals tunge­ und Kontrollangelegenheiten über den N hinaus­­gehen. Die Land­wehrbataillonskommanden haben bezüglich der in ihrem Rayon befindlichen Landwehroffiziere und Mannschaft auf die Obliegenheiten der Blaskommanden zu versehen. Für jedes Landwehrbataillonskommando wird durch das Lanz­dervertheidigungsministerium ein Gubalternoffizier al Verwal­tungsoffizi vertritt auch den Bataillonskommandanten im Falle seiner Abwesen­­heit, wenn sein rangsälterer Land­wehroffizier gegenwärtig it. Er führt die Kaffabücher und verwaltet den Magazinsvorrath. einer Bataillonsbezirk ist wieder in vier Landwehrkom­­pagniebezirke eingetheilt. In jedem derselben ist ein Ber­­irksfeiomwebel als Organ des Bataillonskommandanten in Verwendung, welcher den Verkehr des Lesteren mit der Mannscaft zu vermitteln und alle im Sinteresse einer strengen Kontrole nöthigen Daten über die Mannschaft zu sammeln hat. Zum Feld­webel wird nur ein sehr verläßlicher Unteroffizier ernannt, welcher mit Auszeich­­nung im stehenden Heere oder bei den Honnenstämmen gedient hat. Die ersten 5 Jahre seiner Dienstzeit als Bezirksfeldwebel gehört er in die Kategorie der Löhnung beziehenden Mannschaft, nach diesen 5 Jahren wird ihm seine reglementsmähige Gebühr als Gage mit dem An­­spruche auf die Pension verabfolgt. Aber Honvéd erhält bei seinem Eintritte in die Landwehr oder Uebertritte aus dem stehenden Heere in dieselbe einen Landwehr­­pa b zu seiner Legitimation, in welchem der Tag des Ein over Ueber­­trittes in die Landwehr genau angegeben ist. Ueberdies enthält verselbe einen Auszug aus den Homoeostatuten, namentlich die Vorschriften über die dienstlichen Meldungen bei etwaigen Wohnortsveränderungen oder größern Reisen, welche von beurlaubten Honveds beabsichtigt wer­­den sollen. Aus diesen zur Einventh­altung der Land­wehr nöthigen Vorschriften über die Meldungen heben wir nur hervor, daß Kaufleute, Industrielle, Gutsbesißer oder sonstige dem Land­wehr-Bataillonskommando genau bekannte Persönlichkeiten, die im Interesse ihrer Geschäfte häufigere Neffen unternehmen müssen, durch die Bataillonskommanden von derlei Meldungen dispensirt wer­­den können, wenn die Betreffenden dafür Sorge tragen, daß ihnen alle Befehle richtig zugestellt werden, daher sie den Lokalbehörden jene P­ersonen namhaft zu machen haben, welche die an sie lautenden Zu­­stellungen zu empfangen befugt sind. eve Unterlassung, einer vorge­­schriebenen Meldung aber wird im Disziplinarswege mit einer Gefäng­­nißstrafe von drei Tagen oder mit einer gefeglich entsprechenden Geld­­strafe belegt, welche im Wiederholungsfalle all zu verschärfen ist. Die Meldungen können übrigens mündlich oder schriftlich erfolgen.­­ Ein weiteres Mittel zur Einventhaltung der Landwehr besteht in den alljährlich vom Landesvertheidigungs-Ministerium anzuordnen, den Kontrollversammlungen, welcher sich Eein beur­­­aubter Honvéd entziehen darf. Aus den übrigen Bestimmungen des Statutes erwähnen wir nur noch den Paragraph über die „Landwehrauszeichnung“, welcher festgebt, daß „die Namen der im Dienste für König und Vaterland auf dem Felde der Ehre gefallenen oder in Folge der daselbst erhalte­­nen Wunden gestorbenen Landwehroffiziere und Wehrmänner auf Lan­­deskosten auf angemessenen Gedenktafeln zu verzeichnen und diese in Pfarriehen over font hiezu geeigneten Dertlifeiten zur bleibenden Erinnerung aufzubewahren sind.” nm. b. Ned. me an SORTE E Tee SIE SZÁNT ESTETEK s ...- De mem­ota an reinen, m­ame. = sz In der heute Abends abgehaltenen Konferenz der Deathpartei überreichte das Neuner-Stomits das Verzeichniß derjeni­­gen Mitglieder, die für die heutige Delegation in Vorschlag gebracht werden sollen. Mach der Erklärung einiger Kandidaten, die dringender Ursachen halber der Delegation nicht beimohnen künnen, an deren Stelle daher andere vorgeschlagen wurden, ertheilte die Konferenz dem Borschlage ihre Zustimmung, und so dürfte am 12. Juni in öffent­­licher Sagung die Wahl selbst vor fie gehen. Der Herr Justiz­­ .*) Die Eintheilung derselben, sowie die Bestimmung der Stabs­­stationen werden erst später verlautbart. nl­a — A­ ­­a­ni . ..­­----- ner - We .—.­—­­­ gliedern gehört,besonders­ beauftragte Stellvertreter des Justizmi­­ministers die nöthigen Aufklärungen über die zu berateknden Justiz­­gesetze geben werden,dabei zugleich die Ansichten kundzugeben be­­rufen sind,von denen geleitet das Ministerium die politische Koordi­­nation der Munizipien zu vollziehen gedenkt,welche unumgänglich noch im laufenden Jahre dem Hause unterbreitet werden wird. Der Herr Justizminister selbst will der Sitzung der 9.Sektion,deren Mitglied er ist,beiwohnen. Nach einigen hierüber durch Zied HUvi vorgebrachten Be­­merkungen,auf welche Minister Baron Eötvös revlizikte,kam der Ausfall eines Oppositions-Journals zu kSpWci,­welcher gegen die­­jenigen Beisitzer des oberstenmscichtshofes und der königlichen Tafel gerichtet it, die jüngst ernannt, noch immer als Abgeordnete, im Unterhause fißen. Die Konferenz soll sich dahin erklärt haben, da­ nach dem Beschluß des Hauses nur diejenigen Abgeordneten einer neuen Wahl unterliegen, die nicht schon als ernannte Königliche Richter ges­wählt wurden ; die Bestimmung des neuen Gejetvorschlages aber, nach welcher kein Richter mehr Abgeordneter sein kann, nur dann ins Leben treten könne, wenn der Vorschlag Gefegkraft erlangt — also obige Einwendung ganz unbegründet sei.­­ Der Klub der Linien beschäftigte sich in seiner heute Nachmittag abgehaltenen Sitzung mit den vom Justizminister einz gebrachten Gefetvorschlägen und beauftragte ein Komite, welches die vom Klub zu den einzelnen Punkten festgefegten Nennerungen aus­­arbeiten solle. General:Kongregation Des Weit, Pilis und Spiter Komitats. Wie wir im Abendblatte berichtet haben, wurde die heutige Situng der Generalkongregation vom ersten Vizegespan Ludwig Bedlhn um 1/10 Uhr eröffnet. Da auf der Tagesordnung die Wahl einiger Komitatsbeamten stand, so hatten sich die Kongrega­­tionsmitglieder ungewöhnlich zahlreich eingefunden und auch die ale­­inen waren ausnahmsweise sehr gut besucht. Der einzige Gegenstand, welcher die heutige Sibung ausfüllte, war die M Wieverbewegung derjenigen Stellen, welche theils dur die­­ Mahl der betreffenden Beamten zu Abgeordneten, theils auch durch es Abgang ihrer bisherigen Labhaber in Erledigung gek­om­­men sind. Raul Nyar p that in langer Rede vor, dab es unnöthig sei, die erledigten Aemter sämmtlich neu zu belegen; man solle vielmehr mit Berücksichtigung der vereuten Wassenverhältnisse des Komitates blos­sene Beamten neu erwählen, welche für den Administrations- oder Ju­­risdiktionsdienst geradezu unentbehrlich sind. Da unter den erledigten Stellen auch die eines Straßenk­om­­missärs ist, so Sagt Neoner, daß die Neubewegung dieser Stelle vollends nicht wünschenswerth sei, denn die Straßentommissäre brin­­gen dem Stomitate seinen Namen und beziehen ihren Gehalt unnöthi­­ger­weise.In demselben Sinne sprachen sich noch einige andere Nenner aus, was von Vorfigenven veranlaßte, zu fragen, ob man, ehe man zur Wahl übergehe, im Prinzipe für die Neubefegung aller oder blos einiger erledigter Stellen ei­n Demeter Horváth wies nun die Nothwendigkeit nach, min­­destens die Nichterstellen sämmtlich zu befegen , denn es­ seien ohnehin zu wenig Kräfte thätig, die Neutanzen häufen sich in erschrechender Weife, und wenn man die wenigen Arbeitskräfte noch um einige ver­­mindere, so werde sich dieser auch feht genug arge Uebelstand noch viel unangenehmer geltend machen. 5 € 3 sprachen Graf Teleti, Bela Máriaffy, K. Bobori, worauf Emerich Zv­anka das Wort ergriff. Er sagte : Konsequenz thue dem Komitat bei all’ seinen Schritten noch. Als das Komitatsbudget be­­ratben wurde, habe das Komitat die Regierung um die Vermehrung des Beamtenstatus gebeten und die Bitte damit motivirt, daß die Ads­ministration mit dem gegenwärtigen unzulänglichen Beamtenstande nicht durchführbar sei Und jett entwede das Komitat plöglich, daß er zuviel Beamten habe und ihrer einige entbehren könne. Medner it dafür, daß alle Stellen wieder bejekt werden mögen. ‚. Nachdem eine lange Reihe von Rednern, darunter Balthasar Haláp, Martin Sháp, Martinkovits, Moriz Tóth, Gr. Lad, Raday, Bitter Dalmady u. A. über den Gegenstand gesprochen hatten, sah sich der Vorfigende, um dem langen PDispute ein Ende zu machen, veranlaßt, die Stellen einzeln aufzuzählen und bei jeder derselben zu fragen, ob sie befeßt werden solle oder nicht. Erledigt waren die Stellen der zwei Obernotare Gr. 2. Ráday und 3. Rákóczy Die Stelle des Gunteren wird befeßt, in­­dem Gr. Ráday neugewählt wird. Die Stelle Rakóczy’s bleibt unbefekt. Der Vorfigende erklärt bei dieser Gelegenheit auf einige An­­fragen, daß man über diese Beamtenreumwahlen der Negierung werde berichten und die Gründe angeben müssen, weshalb einige Stellen erledigt bleiben. Die Stelle des Oberfisfald ® Demeter Sorvath wird nicht neu belegt. Die Stelle des Oberstuhlrichters im Waidner Bezirk­­­au nicht. Die Stelle des Stuhlrichters wird nicht d­urch einen Stuhlrichter, sondern durch einen substituirten Juraflor, Fr. Bellägli bejekt, an dessen Stelle zum Juraflor Franz Ki 3 gewählt wird. Der Gegens­landstat des Lebteren war Fr. Koncz und da nach langem, betäus­­­chendem Schreien keine sichere Majorität ermittelt werden konnte, so wurde zur Abstimmung geschritten, wie folgendes Resultat ergab: Koncz erhielt 36, Kiss aber 77 Stimmen. Die Stelle des Straßenkommissärs Johann Nagy wird nit befeßt ; über die Begebung der Beisizers­telle beim Gregle der Gerichte, welche bisher Marintics inne­hatte, entspann sich eine sehr lange De­­batte, welche mit­ der Annahme des Graf Ra­da­y’schen Antrages f­loß, wornach diese Stelle provisorisch befeßt werden sol. Gewählt wurde der bisherige Honorar-Gerichtsbeifiger Karl Bord, und an dessen Stelle der Greglöder Honorat 2 Zombory. Die Stelle des Oberbuchhalters wird nicht bejest; an die Stelle des zurückgetretenen Bizefistals Bela Kormos wird A. Széz­valo, an die de Bizenotärs Szézács Merander Füller gewählt. Schluß ver Liung um halb 2 Uhr. Fortießung : Morgen vormittags um 10 Uhr. = 2 — men ma mén­­ie . . . Bon der Margaretheninsel. L. H—i. Unter den zahlreichen Landungsplagen an der unteren Donauzeile ist derjenige der bescheidenste, an dem die Margarethen­ insulanischen Dampfer anlegen. Wie ein bescheidenes Beilchen verbirgt er sich hinter allerlei Schiffen und seine Tafel, seine Inschrift, sein besonderer Zugang verräth seine Existenz dem suchenden Wanderer. Der Eingeweihte selbst erkennt ihn nur dann, wenn die „Hlotilde” gerade anliegt, und zwar an dem weißblauen Armband, das den Schlot dieses neuesten Leviathans der Neit-Dfner Marine auszeichnet. 63 fährt sie recht gut auf der „Kolotilde” und ihr blau,weißes Zeltrad­ weiß luftig und sehartig zugleich zu sein. Sie besißt übrigens die rahlsl­fte Dampfpfeife zwischen Veit und Ofen und hat die Eigens­chaft, sich gleich auf die Seite zu legen, wenn zehn Personen auf der­­selben Seitenbank Blab nehmen. Jemand vom Schiffspersonal kommt dann und bittet die Baffagiere (mit großer Höflichkeit), sich in der Mitte des Verdecd zu gruppiren, da der genannte Leviathan sonst leicht umschlagen könnte. Nach einviertelstündiger Fahrt liegt man am Ufer der Marga­­retheninsel fest. Das Erste, was Einem in die Augen fällt, sind eine Anzahl Bäume, welche Hofen aus Südleinwand anhaben. Da diese Hofen mit Moos ausgestopft sind, sehen ihre Träger — lauter verjebte Bäume — viel diewadiger aus, als sie eigentlich sind. Das Zweite, was Einem in die Augen fällt, ist die liebe rothe Sonne, welche seit einiger Zeit eine Sommerwohnung auf der schönen Insel bewohnt und sie gar nie verläßt. Mit einer Wärme bescheint sie den Boden, als sei es ihre Aufgabe, die, wie es heißt, an Temperatur nach und nach ab­­nehmenden Thermen waren zu erhalten. Um ihr viefe Aufgabe nicht zu erschweren, hat eine wohlweise und fürsichtige Administration die größten Kosten nicht gescheut, das hindernde Baumgezweig sein Täu­­berlich hinwegzuschaffen und dafür zu sorgen, daß die Bäume nicht in den Himmel hineinwachsen. Se­it dem­ au vom Landungsplag bis hinab zur unteren Spike der Insel, welche schiffsschnabel gleich in die blauen Fluthen des mächtigen Stromes hinausragt, keine Spur mehr von jenem urwäld­­lichen Schatten, der dort einst gedunkelt. Die Sonne bringt dort Alles an den Tag und wer sich auf die hingestellten weißen Bänke nieder­­ießt, sol es ja nicht versäumen, sich von Zeit zu Zeit umzudrehen, daz mit er nämlich . . . von allen Seiten gleich gut durchgebaden wird. Sonst ist er an diesem Punkte sehr hübsch. Die Aussicht den Strom­­ hinab­st herrlich. Links die Zinsgesteinmaffen Peit’3, rechts die Höhen­­züge Ofens, im Zentrum die mächtigen Bögen der Kettenbrüde und der troßige Blodsberg, so daß die Donau eingefaßt erscheint, wie ein Teich, — das Alles im Herrn Dr. Heinrich und dem Heren Obergärt­­ner sehr gut gelungen und namentlich die Kettenbrüde und der Blode­­berg sind von ihnen mit vielem Takte an ihrer Stelle belassen worden, wodurch in der That ein großer malerischer Effekt erreicht wird. An dem wir uns­ummenden und im Schatten einiger von Baum zu Baum ziehenden . . . Eisendrähte, an denen sich bereinít wilder Mein zahm emporranden wird, inselauf wandern, erbliden wir Finis den Donauärmel, der die Margaretheninsel von der Kleinen Ofner­insel trennt. Ein leichtes Brüdlein führt auf das Nachbareiland hinüber, in dem Wasserärmel selbst sind querlaufende Weidenzäune uty Suntfänger hineingezogen, was Wasser fest an ihnen feinen Sand ab, verschlammt die Interstitien und wird mit der Zeit das Terrain der Insel bedeu­­tend vergrößern. Vielleicht auch versch­windet der zwischenliegende Kanal (a Mandhe ganz und gar und bereichert so die Geologie Belt: Ofen) um ein neues Kapitel. Gerade vor und liegt nun eine zweite table Fläche, die bis zum Gasthause hinaufreicht. Diese wahrhafte late der Insel soll ein gro­­ber Meisterstüc­ker Landschaftsgärtnerei sein, denn die schönsten Bäume mußten dort umgehauen und das leichteste Unterholz ausgejätet wer­­den, bis man dieses reizende Fledchen Nakos zu Stande brachte. Sollte vielleicht diese Lichtung in den Wald hinein prakti­irt worden sein, um von dem Gasthaufe aus einen freien Blick donauabwärts zu erlangen ? Das it jedenfalls erreicht, aber es hätte auch erreicht werden können, wenn man ganz einfach das Gasthaus näher zur Spike der Insel an­­gelegt hätte. Weberhaupt ist es mit dem Barth­en­ton vorhandener Wälder eine eigene Lade. So wie Haußmann in Paris, je mehr er in’3 Des moiiren hineinkommt, desto weniger damit aufhören kann, so au­ßer erzherzogliche Obergärtner. Dieser Baum muß weg, er it zu, krumm! . . . Und dieser au, er it zu gerade! Und viefer muß auch fallen, denn er steht im Wege, wenn man aus der äußerten rechten Dachtufe des Gasthauses hinaussehen will! . ... Auch dieses Gebüsch da ist zu dicht, schmeidet ein Dubend Bäume heraus! U.f. w., u. f. w. Und wenn das Alles geschehen it, merkt man plößlich, hab man des Guten zu viel gethan und die reiche Vegetation Leichtsinnig versehwen­­det hat. Man versucht sich dann zu trösten, z. B. damit, daß in Folge der Ausrodungen die Zahl der „Gelfen” abgenommen hat. Sehr fhör !­­68 ist wahr, die Gelfen stechen jet weniger, desto mehr aber ftiht — die Sonne. Und apres tout ist ein Sonnenftihd immer noch gefährlicher als ein Müdenftich. Allenfalls fuht man dann auch statt des vernichteten alten Schattens neuen Schatten herzustellen, indem man Bäume verfegt. Ailanthus pflanzt, Drähte für Schlingpflanzen zieht 2c., aber beißt das nicht: feine Renten wegwerfen, um sich dann irgendwo anstellen zu lassen, mit 30 fl. Monatsgage? Doch fehren wir zum Gasthause zurück. Man sagt, das Bier ist gut. Ich habe es nicht gerottet, denn ich fand dazu im ganzen Um­ Greife des Gebäudes Fein schattiges Plägchen. Die weißen ZTisehtücher brannten förmlich im Sonnenlichte und ohne blaue Augengläser an einem solchen zu speisen, möchte ich Niemanden gerathen haben. In­­dessen sagt man, daß von acht Uhr Abends bis fünf Uhr Morgens dort gar Feine Sonne stört, die Erbauer scheinen also mit weiter Be­­negung des Vorhandenen an die Drehung der Erde um ihre Achse in den Kreis ihrer Berechnungen gezogen zu haben. Das Gasthaus selbst ist, wie die meisten andern Bauten auf der Insel au, sehr splendiv gebaut. Wo man hinsieht, schöne Haus­steine, monolithe Säulen mit reichen Kannelirungen und Kapitälen, weite Rundbögen, Arkaden 2c. 2c. Man sieht, das hat ein reicher Mann bauen lassen.Ob aber dieser Prunk durch den Zweck der Gebäude ge­­rechtfertigt erscheint,ist eine andere Frage,auf welche die Aesthetik mit dil­kl­l ironischen Lächeln antwortet.Dieses steinerne,säulengeschmückte, bogen­umwölbhe Asthaus ist rhetorischer Schwulst in Stein.Einfache zweckmäßige Baulichkeiten im Schweizerwl wären jedenfalls besser an ihrem­ Platze gewesen.Ein noch frappanteres Beispiel dieser monumen­­talen Tendenz am unrechten Orte ist ein anderes Objekt im Inneren der Insel.Ein steinernes Bauwerk,das von einem schönen,reichgeglie­­derten,viereckigen Thurn aus weißen Hausteinem ganz einem italie­­nischen Campanile ähnlich,überragt wird.Was ist dasZ Eine Kapelle mit einem Glockenthurm?Achnein,das prächtige Reußerclügt;die Kapelle ist glattweg ein Maschinenhaus und der Glockenthurm nichts Anderes als­..der Rauchfk 111 g desselben.Tantolo brust pom­ une omeletto!Solche Bauweise ist ganz so zu­ beurtheilen,wie wenn sich jemand einen gußeisernen Ofen aus Silber,eine Schwimmhose aus Goldbrokat,oder eine Telegraphenstakige aus Zedernholz in Form einer korinthischen Säulentiit vergoldetem­ Kapital machen ließ.Die wahrhaft fürstliche Munifizenz des erlauchte anselherrn ist hiervotr seinen Planm­achern in einer,streng künstlerisch genommen,eigentlich ganz unproduktiven­­­eife verwerthet worden. Als Ausnahme hiervon kann höchstens das Badhaus selbst betrachtet werden, an welchem grö­­ßerer Zuruf in Materiale und Behandlung gerechtfertigt erscheint. Ueber den ästhetischen Werth desselben ist fest selbstverständlich noch sein Urtheil abzugeben, da Alles im Zustande der Unfertigkeit vasteht und der Badelustige gegenwärtig höchstens ein pflantes Kaltbad oder eine erfrischende Móörtelwoude erhalten kann. Nachdem ich diese und andere Eritische Betrachtungen angestellt, bestieg ich e einen Maggon der Pferdebahn, b­elche die Insulaner der heiligen Margarethe der Segnungen hieses bei uns nicht mehr ganz ungewöhnlichen Kommunikationsmittels theilhaftig machen soll. Kleine Waggons nach bekannter Melodie ; ein einziges Pferd vorgespannt, also gleichsam Pferdebahn nach dem Komfortable-System. Ich sage da schon zum zweiten Male Pferdebahn. Pferdebahndhen sollte ich eigentlich jagen, oder wo eigentlicher: Pferdepfan, auf welchem nette Pferdepfadschublarren ab: und zulaufen. Der Kutscher sagte mir, der Fahrpreis betrüge Vormittags 5, Nachmittags 10 Kreuzer. Der Genuß einer solchen Fahrt scheint also für nüchterne Mägen nur halb so groß zu sein wie für satte, weshalb Treptere doppelt bezahlen müssen. . Blätter in ihren Wipfeln tragen, untermischt mit kleinen milden Hepfelchen, die man wahrscheinlich zähmen wird. Grevitidien stehen dazwischen, mit langen Stacheln gewappnet wie mit angebornen Zahn­ftodern, in welcher Eigenschaft man dieselben auch zu verwenden pflegt; auch gelb und grau gesprenkelte Stämme von B­latanen schimmern aus dem Gebüsch hervor und hier und da droht struppig und flachlich ein ungewöhnlich schöner, zum Baum entwickelter Weißporn, der von Mäanderbärschen ihre derben Weißsornftöde zu liefern pflegt. Beim artesischen Brunnen steigen wir aus. Er liegt auf der Aitofen zugewendeten Seite der Insel. Zwischen einem rohen Ballen­ und Brettergerüst schießt sein mariner Strahl in die Höhe und fällt alsbald wieder, vielfach gebrochen, in zahlreichen Kaskaden und einem birgenden Sprühregen nieder, um durch eine mit grünem Niederschlag dich inkrustirte Holzminne sich in die Donau zu stürzen. Ein dankbarer Vorwurf für einen Landschafter. Die weite Donau silberglänzend und von zahlreichen Schiffmühlen belebt, im Hintergrunde Altofen mit sei­­ner Schiffswerfte und das Kloster Kleinz­ell am Abhange des Gebirges, das sanft emporsteigt, um mit einer anmuthig bewegten Umreißlinie gegen den lichten Abendhimmel abzuschließen, endlich im Vorder­­grunde der raushende Wassersturz, dessen Flutb­ad noch eine kurze Strede weit bis zum Strom seinen Weg durch feuchten Ufer­ fand bahnen muß ; — als Staffage ein Brett, als Brüde quer über viefes warme Bächlein gelegt und auf dem Brette still und unbeweg­­lich ein kleines Bauernmädchen, das ein Fußbad nimmt. Mich­muthen gewisse Staffagen in Landschaftsbildern so fomish an ! Sieht das nicht aus, als sei die ganze Lanschaft nur da, damit das Kleine Bauern Auf der andern Seite strebt sich die Fabriksnorstant Bejts aus. An der Geschwindigkeit zähle ich 23 thurmhohe Schlote mit weithin wallen­den Raucflaggen, fensterreiche Dampfmühlen dehnen ihre schläfrigen Fronten, dem Landungsplage gegenüber steht eine funfelnagelneue da, in Rohbau ausgeführt, rosenroth wie die Dividendenhoffnungen ihrer Aktionäre, wenn das Geschäftsjahr gut it. Am Ufer der Insel bittet, den sichh drei splitternahte Jungen, etwas Längsterfundenes zu erfinden, nämlich den Schiffbau. Sie sind in der Technik dieser Kunst offenbar noch nicht weit gelangt, denn ein aufs Wasser gelegtes Brett ist ihr Fahrzeug, auf dem fe rittlings fisen und sich mit rohen Rudern Nebenbei üben sie sich auch im Ver­­frachten von Gütern, indem sie Steine auf ihre Bretter laden und dieselben hin und her transportiren. Die drei Buben werden in etlichen Jahren ohne Zweifel Direktoren oder Gründer einer Bodmerei­ und Alles in Allem hat, was die Margaretheninsel in ihrem jekigen ben ich am Tage nach , Bultante anlangt, der Herr vollkomm­en Recht, der Eröffnung der Insel trug : „Nun, wie gefällt Ihnen die Insel 2" „Die „Rlotilde” fährt so rasb", entgegnete er mir, dab wir netto um fünf Jahre zu frühb auf der infjelane gefommen sind” Dann fomz | | d : ' ; | Fi § ' fhomau; und steomab bewegen. Die Schienen führen durch Gegenden,welche die kunstgärtnerische« Thätigkeit,die wir an der südlichen Inselspitze zu bewundern Gelegen­­heit hatten, noch nicht gemaßregelt hat. Man sieht da sogar Gras | Memorguirungs-Aktiengesellschaft fein auf dem Boden und Baumblätter über sich in der Luft. Malerische Rappelgruppen mit weiß und schwarz geringelten Stämmen und Luftig bewegtem Laub stehen da und zittern, vielleicht aus Furz vor .Prachtvolle Linden, ganze Dome von dunkelgrünem Gezweig .­­ der Art, bildend, b­rürmen sich da noch immer empor, — Dome, an denen Jahrhunderte rastlos gebaut und die — vielleigt — selbst Dr. Heinz zi begnadigen wird, troßdem nicht er sie gepflanzt hat­ men riesige wilde Nepfelbäume, welche ganze Wildnisse kleiner runder­n.

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