Pester Lloyd, April 1871 (Jahrgang 18, nr. 78-101)

1871-04-22 / nr. 94

HR (sm Man mannigfaltigen und ufhe Aminerialismus, gewöhnt KVeft, 21. Kpril. fich nur allzu leicht daran, bewegen von Erscheinungen geblendet von den Machtmitteln, ‚wenn vorschwebt, über die­ses Tages die großen Bierpunkte zu übersehen, denen die Geschichte entgez geneilt. Das augenblickliche Ant­resse überwiegt jedes andere, die unmittelbar drohende Gefahr befängt unseren Eh­e und macht ihn unfähig, die ferner gelegenen Perspektiven der Ent­­wicklung zu durchmessen. Wir sind Kinder unserer Zeit und nur für die Vergangenheit vermögen wir aus dem Wechsel der Ereignise das geschichtliche Gefeg herauszuleifen, nicht für die Zukunft. Dennoch it der Versuch zuweilen notwendig und müglich, die allgemeinen Loren der Zeit, die höheren Richtun­­­gen ihrer Bewegung zur politischen Betrachtung heranzuziehen. Die zivilisatorischen und freiheitlichen Tendenzen, die im Belferleben der Gegenwart ruhen, sind unverkennbar. Die Be­­gründung der politischen, gesellschaftlichen und religiösen Frei­­heit, die Emanzipation des mbivtivuums von dem Ymange de Staates und der Kirche erscheinen überall als die lebendi­­­­gen Probleme der Menschheit und der Nationen. Das­ Natio­­nalitätsprinzip selbst, das so viel Verwirrung in die politischen Verhältnisse des­ fett­gebenden Geschlechtes getragen, erscheint mit seiner Abzweigung des politischen Selbstbestimmungsrechtes der Völker lediglich als eine Konsequenz des Freiheitsprinzipes. Darin ruht die augenblietliche Macht des Parlamentarismus, das Wierstreben gegen jede einseitige Ausprägung des obersten Staatswillens, ja selbst der antimonachische Zug, der in­ stet­­­ter und erkennbarer Zunahme begriffen it. Im Parlamen­­tarismus erblicht man das einzige Mittel, der Entfaltung des Cäsarent­ums, der Begründung des militärischen Imperialis­­mus, der modern­en Entwickklung des Königthums von Gottes Gnaden Einhalt zu thun. Man identifizirt ihn mit der Sache der Volksfreiheit, obgleich er nur die Form derselben sein sollte, man verwendet ihn polemisch, obgleich er seiner Natur nach schöpferisch und felbstzeugend sein sollte. Außer mweder in dieser einseitigen Auffassung des par­­­lamentarischen Prinzips, noch im der ihr gegenüberstehenden und sie bedrogenden Tendenz zur Schöpfung von Militärdespo­­tien nach dem Muster des ersten Napoleon Tiegt eine ernste und innere Gefahr für die Zukunft. Es ist ein­ wohlbegründe­­ter Sab,­daß Völker nur die Verfassung besigen, die sie ver­­dienen, Und vag Freiheitsringen, seit ver Revolution des vori­­gen J­ahrhunderts­­ ist ein­ zu tiefes und mächtiges, als daß ihm der Erfolg dauernd bestritten werden so­llte. Der militär dessen Anlage sich im Preußen zeigen, findet ein­ geschichtliches Gegengewicht in dem jähen Zusammens­­lurz, den die See im Frankreich erlitt. ..Der Gedanke der Freiheit it nicht an eine Nation gerettet, und sein Zauber­er wandelbarer als Der des Erfolgs. Das deutsche Volk mag jett mit denen es seine Friegeri­­fen Triumphe errang, diesen Machtmitteln, dem dynastischen Militarismus, ein Heiligthum­ aufrichten neben dem Dom der Freiheit, aber es wird sich wiederfinden. Mit cäsarischen Purpur Lassen sich die wahren­ B Wolfsinteressen nicht lange ver­­hängen und diese Interessen sind allem günstiger, als der Ben­gung unter ein och, wie es den neupreußischen Staatsman- Wirkliche Gefahren drohen Europa vielmehr von anderer Seite und zwei Spoeen namentlich sind es, die positiv und eigentlich gestaltungslustig in die Verhältnisse einzugreifen und sie zu beherrschen bemüht sind. Es ist Dies die­dee der Ber­gmündung eines flapischen Universalreiches und die Koee ver Wiederaufrichtung einer Die zivilisirte Welt umfassenden Herrschaft der katholischen Kirche. Beide haben als Gemeinsames den Charakter der Universalität ihres Strebens, beide sind in gleicher Weise gegen die europäische Zivilisation gerichtet. Der Gedanke einer an Rußland anzuknüpfenden Samm­­­lung der Slawen Europas mit der der einstigen Bestimmung auf den­ Trümmern germanischer und romanischer Kultur ein­ von neuen Racenelementen erfülltes Staatswese zu schaffen,ist bekanntlich keinx teuer.Das allerdings apokryphe Testament Peters des Großen enthielt seine ersten Grundzüge,kein russi­­sches Gouvernement hat jemals seiner Propagieung ernsthafte Hindernisse in­ den Weg gelegt.Er­ ist­ das jungslavische Ideal geworden,ein Gegenstand fast religiösen Kultur-Man­ wird seine Spuren entdecken können,soweit slavische Idiome erklin­­­gen und er hat eine einigende Kraft,der sich wenige geistige Er­­scheinungen imserer Tage vergleichen­ lassen.Eine fast fanatische Pflege findet er nicht nur im Herzen Rußlands,vor allem in der Presse,sondern namentlich im Südosten Europas und ohne Zweifel wird er sich beiderxiersten Anlasse als eine wirkliche Macht entpuppen. Dieser Anlas mag fest allerdings­ in etwas weitere Fernen gerüdt erscheinen. Dennoch wird man jedes Umsich­­greifen Nuklands als ein sehr ge­wichtiges Shympton der Lage Europas betrachten dürfen. Deutschland vor Allem hat da die Aufgabe eines Wächters der Zivilisation. E83 darf sich dur­chnaftliche Fragen, durch eine geriisse Solidarität, die die Kaiser von Deutschland und A­usland persönlich, wie auf dem Gebiet der konservativen Späterefsen einigt, nicht abhalten Lassen, seine­­ Historische Mission zu erkennen und die Zurückdämmung des wuffischen "Medergewicht" mit Ernst zu behaupten. Kälter im Vorvergrunde steht die kirchliche Reaktion, die Wiederanknüpfung am die Hoee einer universalen Suprematie des Papstthums, an die Hertellung einer allgemeinen Gefangen­­schaft der Staaten und der Geister. Es ist merswirbig, wie sehr in unserer Zeit des Umdifferentismus und des Wunsches nach Gewissensfreiheit die Zuversicht der streitenden Kirche gestiegen ist. Yu diesem Augenblickk wagt der Erzbischof von München den C K­ommunikationsfluch gegen Döllinger auszusprechen, fündigen neuen Brodure, zugeschrieben wird („Wo it­burg 1871) heißt es: chriftlichen steht, vom die Freiheit alten, ewig den sich als das betrachten, was der Berfinsterung daß dem Bedürfniß der Anspannung aufs Neue in die sittliche Pflicht ver Meenschheit, ihre­­ Bannerschaft ver­­langen man, so sprechen man. Wir wissen, Tiegt und den Hoffnungen der Welt­­entwickklung zu verwec­feln, zu nehmen halten wir verartige Symptome nicht. Die gegen­­wärtige religiöse Bewegung, eine Zukunft einer Grafen Blome Bret „Die enttäuschten Völker lechzen nach Freiheit, nach Ordnung, nach Autorität, sie finden sie nirgends mehr, außer in der Nach Rom, zum erhabenen Statthalter werfen, der da sagte , ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, werden sie sich wenden, und Rom, das in kurzer Frist von den Barbaren befreite, wieder römisch gewordene Rom, wird ihnen Frieden, Freiheit und Ordnung geben, denn 8 wird ihnen in Erinne­­rung bringen, daß Christus der Herr der Welt ist, was Chris­tus siegt, Christus regiert, und die soziale Herrschaft Christi wird unter den Völkern wieder hergestellt werden, mit anderen Worten : der s chriftliche Staat, auf s­chriftlichen Grundlagen und Ueberlieferungen fest begrü­ndet, mit s chriftlichen Gefegen und Regierungen. Wer immer diese Regierungen dann sein mögen, Fürsten oder Präsidenten einer Republik, sie were sie sein sollen, als die Delegirten Jesu Christi sind nicht als byzantinische Despo­­ten oder Polizeikommissäre einer unsinnigen Rolsesouveränetät ; sie werden erkennen, die Negierungsfrift nicht darin bez ves­­sen über die Nationen loszulassen und dem Guten befehlänfende Fesfeln anzulegen ; wir werden ristliche Schulen, christliche Universitäten, ristliche Staats­­männer erhalten. Die Zukunft der Welt gehört den Grump­­fügen des Syllabus und diese Zukunft nicht mehr in nebelhafter Ferne vor uns. Im Jahre 1789 hat man die Menschenrechte­­ proklamirt, im Jahre 1839 werden Gottes Rechte proklamirt sein. — — —" Man muß eine starre Macht hinter sich fühlen, aber für unbedeutend, fü­r so beredten Worten geschildert hat, daß, wenn den Ultramon­­ihr Privatbedürfniß und ihre privaten Hoff­­Leicht die alle dem­enten Geister ergreift, kann eine Duelle der Geistesfreiheit werden, aber sie kann bei Hunderttausende des Aberglaubens und ist das geschichtliche Necht und abzuwehren, deren Umriffe uns Graf Blome von­­ einem Standpunkte aus mit unfrigen aus nichts hinzuzufügen brauchen. Pest, 21. April.­­ Das Ministerium Hohenwart zögert noch immer mit der Einbringung der vielbesprochenen Autonomievorlagen. AS ob der tiefste staatsrechtliche Friede über Digleithanien ruhte und in allen Gipfeln des öffentlichen Lebens kaum ein Hauch zu verspüren wäre, beschäftigte sich die legte Debatte des Hauses mit der Notariatsordnung. Ein recht deutliches und recht unerquidliches Mißbehagen schwebt dabei über den Verhandlungen. Die­ Deutsche­­ Beh­affungspartei hat die Schläge, die im April ihr Ansehen erschüttert haben, nicht bek­wunden und die neuerliche Schwächung ihrer Stellung durch den Eintritt Grocholski’s macht sie ängstlich und zögernd in ihren Entschlüssen. Wie in allen entscheidenden Momenten dominirt die vollständigste Nahhlosigkeit und Unentschiedenheit. Und der Zerfegungsprozeß vollzieht ich ganz im Stillen, ohne Sang und Klang, fast ohne die Phrase, die der Partei sonst so ausreichend­ zu Gebote stand. Es ist eine bemerkenswerthe Erscheinung, und verdient wohl hervorgehoben zu werden, daß die deutsche Reichsraths­­partei fast immer nur den Männern ihrer eigenen Gesinnung erfolgreich Opposition zu machen verstand. Die Schmerling, die Gisfra, die doch Fleisch von ihrem Fleische waren, mußs­ten die ganze Herde der Kritik erfahren, während Belcrecht, das Siftirungspatent in der Tasche, sich einer Schonung er­­freute, deren Motive nicht allzu schwer zu errathen waren. Belcredi ist durch­­ die Presse beseitigt worden, nicht durch die deutschen Wolfsvertretungen,­­ wie viel sich auch Tettere darauf zu Gute gethan haben mögen. Von allen Garantien, mit denen man die Verfassung umgehen zu wollen schien, hat man es an der einen stets vermiffen lassen, an der vollen Energie und Ungehengtheit der Partei der Verfaffung. Man hat das Wort „Verfaffungsbruch“ so oft und so sehr am umrechten Orte in den Mund genommen, daß es aufgehört hat, seine Wirkung zu üben. Frinoler Lärm, wenn er nicht am Plate war, und schü­chterneg Schweigen, wenn ein ernstes Wort ers­­orderlich gewesen wäre, auf das lief die Taftif der Partei hinaus. Soll man sich za wundern, wenn Graf Hohenwart fartblütig seine Vortheile wahrnimmt ? Der cisleithaniische Ministerpräsident mag im Uebrigen wenig Gemeinsames haben mit der staatsmännischen Mutterpersönlichkeit , die ihm vorz­cchwebt, mit dem Fürsten Bismarc, aber weffen Geringshätung des parlamentarischen Wesens und weffen Abneigung gegen nicht zunftmäßige P­oliti teilt er sicherlich. Und wir fürch­ten, was in unserem Nachbarparlamente vorgeht, wird nicht geeignet sein, ihm größere Achtung , oder lebhaftere S­ympa­­thien für Beides einzuflößen. Damit soll keineswegs die Erwartung ausgesprochen sein, da­ das M­inisterium Hohenwart die erforderliche Zi­eidrittel- Majorität für seine Vorlagen finden werde. Noch it die deutsche Partei ansehnlich genug, um eine solche Eventualität zu verhindern. Selbst für die dauernde Gewinnung der Majo­­rität für das Ministerium ist die Haltung des Großgrundhe­­ftes entscheidend. Aber jedenfalls beginnt legter er sich mehr Sie und mehr zu emanzieiren, und in mehr als einer Frage touzte man tan unzweifelhaft auf Seite des Ministeriums finden. Derartige Majoritäten sind aber in hohem Grade gefährlich, verhindern allerdings Die organischen Veränderungen, welche konstitutioneller Brauch und positives­ Recht unter dem Schug höherer B Verhältnißzahlen der Abstimmenden gestellt hat, sie gestatten aber große Latituden in­­­erwaltungssachen, und hier kann man mit einigem Geschid sehr Vieles in das öffentliche Recht einführen, was hart an die Ber­affungsän­­derung streift, und nur der einfachen Mehrheit bewarf. Der Routine ist damit ein weites Feld eröffnet und um politische Auskunftsmittel wird Graf Hohenwart nicht verlegen sein. Allermindestens werden ihm diese Auskunftsmittel eine lange und relativ folgenfreie Existenz zu sichern im Stande sein. Das aber ist allerdings noch sein Viktorialb­iegen für den Föderalismus. Es ist glücklicherweise nicht so ganz leicht, Bislei­­thanien in eine Staatsform umzugießen, die weder theore­­tisch no­ prastisch Anspruch auf einigen Werth erheben darf. Man kann Vieles vergeben. Manches verschleudern, was als Kompensationsobjekt für die vollständige Loslösung des Neich8­­raths von den Landtagen wichtig gewesen wäre, aber dem parlamentarischen Staatsstreich, der die Verfassung auf ver­fassungsmäßigem Wege in ihr Gegentheil verkehren würde, wehren zur Stunde noch alle Verhältnisse. Die Wahlordnung sichert dem deutschen Elemente eine so ansehnliche Vertretung, daß man sich wundern muß, wie Graf Hohenwart nicht mindestens von diesem Standpunkte, wenn schon nicht aus konstitutionel­­len Gründen zur Wahlreform gekommen ist. In der That würde das Fallenlassen der Gruppenumwahl mit einer starren Einbuße der Deutschen in den Ländern gemischter Bevölkerung und mit einer Einbuße der bisherigen Reichsrathsmajorität in den rein deutschen Provinzen verbunden sein. Dem Gedan­­ken der Befriedigung der Nationalitäten steht­­ die jungdeutsche Partei ungleich näher als die alte Parlamentsmehrheit. Und schon die legten Wahlen haben gezeigt,­ daß es nur einiger Nachhilfe der Regierung und einer Ausdehnung des Wahlzen­­sus bedurft hätte, um zahlreiche neue Kräfte dem Reichsrathe zuzuführen, die jenem Gedanken ungleich größere Opfer zu bringen geneigt gebwesen wären. ALS das wichtigste und geschlossenste Bollwerk gegenüber föderalistischen Welieitäten muß aber das Herrenhaus betrachtet werden. Wir sagen das nicht, um der erlauchten Versammlung der cisleithanischen Peere ein Kompliment zu machen. Ihre vollständige Abhängigkeit von den burenufrau­ischen Auffassungen ihrer Führer Schmerling und Lichtenfels war ung stets nichts weniger als sympathisch und gälte es, große reformatorische Ge­­danken zu gebären, das Herrenhaus wäre das lette Institut, an das wir ung wenden wirken. Aber für den Konserbatis­­mus, der den Bedürfnissen des Augenblides entspricht, ist es gerade gut gering. Weder das wahre „Oesterreicherthum“ wird Graf Hohenwart in dem Hause, das sich eminent österreichischer Gesinnung rühmt, sehr fügbare Studien machen können. Daf er das Oesterreicherthum des Herrenhauses mit frühweisen Kon­­zessionen und füperalistischen Tendenzen vereinbar finden wird, möchten wir dabei billig bezweifeln. Wir willen allerdings, das das Ministerium in der Be­­rufung neuer Peere ein sehr wirksames Mittel besagt, die Stimmverhältnisse des Hauses zu verschieben. Auch man wenig Zweifel darüber herrschen, daßs Graf Hohenwart nicht ganz von der Zartheit der Empfindung beherrscht sein wird, die seinen Vorgänger in dieser Beziehung charakterisirte. Aber er wird doch Anstand nehmen müssen, Berufungen in solcher Zahl vorzunehmen, wie sie die Möglichkeit einer Menjorisirung der deutsch-zentralistischen Partei im Herrenhause erfordern wü­rde. An diesem Punkte hat also das Register seiner Aktionsmittel ein Roh und künnte man staatsrechtliche Experimente ü­berhaupt billigen, man müßte begierig sein, wie er die Erde auszufüllen gefonnen wäre. Aber so weit sind wir noch nicht troß der unleugbaren Bartheile, die das M­inisterium bisher errungen hat. Noch it ein Aufraffen der zweiten Kammer denkbar. Es wäre in der That mehr als seltsam, wenn man das Herren­­haus pröglich als Hort, nicht blos in staatsrechtlichen, sondern auch in Freiheitsfragen betrachten müßte. Denn auf den Wegen des Grafen Hohenwart liegt die Freiheit sicher nicht. Bestimmung des Fonds: Errichtun­gur­tholischen f Akademige, en und ae HB . Im­ Jahre 1870 wurde die Realität des Grosmardeiner Kon­ nittsfondes (Konvitthaus in’ Grobmwarein) vom Studienfond zum Schäßungspreis (47.637 fl.) acquirirt. , Juden­,oben ausgewiesenen reinen aktiven Vermögensstande ist der Studienfond der Königreiche Slavomen und Kroatien mit 388·111fl. 45V4kr.enthalten und dürfte derselbe auch einen Antheil haben an den Realitäten in Folge jenes,Gutertausches,welcher zu Anfang dieser Se­amiten den Stiftungsfonden AI BEN Zlerar bewerkstel­­igt wurde. = Zu unseren Mittheilungen über die Feststellung der sieben­­bürgischen Gerichtssige durch die Fünfundzwanziger-Kom­­mission haben wir ergänzend nachzutragen, daß auch in Dees ein Gerichtshof errichtet werden soll, mit Bezirksgerichten in Dies, M., £ 4pos und Bethlen. Dagegen wurde Borgo, Bruno irrthümlich als der Sit eines Bezirk­gerichtes genannt. Zu Mediash kommt auch noch ein Bezirksgericht in Boltács. Zum Klausenbur­ger Gerichtshof sollen gehören die Bezirksgerichte in Klausenburg, Kolozs, Mócs und Banffy Hunyad. tarten eigen nungen mit fit, Die jubelnd die die Iefutten den Triumph aller Kirchlichen und ihrer gewohnten Geleite ES speen, der Mutorschaft des führen. Im Guropas Zukunft ?" daß apostolischen Kirche. es Autorität nämlich wir ihnen . | 369 zs = Da Kultusministeriumm hat jener Kommission, welche damit betraut wurde, die Natur der Unterrichtsfonde zu untersuchen, das Verzeichniß der Haupturkunden mitgetheilt, welche geeignet, die turisiische Beschaffenheit des ungarländischen Studien- und Religions­­endes zu tonstatiren und die bisher zu erlangen gelungen ist. Außerdem hat jedoch das genannte Ministerium nicht verabsäumt, die Aufmerksamkeit der Kommissionsglieder auf den Umstand­­ hinzuleiten, daß zur Vollständigkeit des den Religionsfond betreffenden Ver­­zeichnisses auch wo andere darin nicht enthaltene Urkunden erforder­­lich sind, welche ausfindig zu machen und zu erwerben jedoch mit eini­­gen Schwierigkeiten verbunden sei. . Die Urkunden bezüglich des Reli­­gionsfondes, nach welchen an Zeit noch gesucht wird, sind folgende : a) Die sogenannte Coll­­nissiana conventio, von welcher ein Punkt die Frage der interimistischen Noventien beleuchtet. b) Eine Eingabe der E. E. allg. Hoflammer,, wer zufolge die Stiftung „Cassa Parrochorum” Ferdinand’3 III. aufrecht­erhalten wurde. c) Die auf die Leopoldinische Protiostiftung bezügliche Urkunde, von welcher die sechsperzentigen Interessen Kaiser Karl VI. in die Cassa Parrochorum zu zahlen anordnete, e­ine Abschaffung einiger geistlicher Diven und Aufhebung anderer örter. ‚Sllener” theilt jenes ee­ich indem er seine Leser auf die auch vom Ministerium angedeutete Mangelhaftigkeit desselben auf­­merksam macht, die übrigens sehr auffällig sei. Bezüglich des Studienfondes entnimmt das genannte Blatt der ministeriellen Zuschrift folgende Daten : d) Weitere Verordnungen Kaiser Joseph’s II. · Name des Stifters und Stiftungsjahr:Königin Maria The­­resia.2.3 März 1780. Reiner Aktivstand des Fundational-Bemm­ögens nach dem­ 1769er Rechnungsabschluß:In Baargeld und Obligationen­ 7,137.L­54fl. 12kr.;iniegenschaften2,737.930fl.221lskr. Bo­n­ Aus dem Heidstage. Veit, 21. April. Brásivent Majlát­h eröffnete die heutige Sikung des Ober­­Hauses um 1 Uhr. .. Von Seiten der Regierung anwesend:Minister Szlavy. Das Protokoll der jüngsten Sitzung wird authentizirt. «Der Schriftführer des Abgeordnetenhauses,Alexander Buja­­novic5,überbringt das von Sr.Majestät dem König sanktionirte Gesetz über den Ankauf der Esterházy-Bildergalerie und die voreb­­geordneten hause angenommenen Gesetzentwürfe über die Bahnverbin­­dung zwischen Sachsen und Oesterreich und über die Regelung der Urbarialangelegenheiten.­­ Der fanktionirte Gefeaztitel wird promulgirt, die beiden Gefecht­entwürfe den betreffenden Ausschüssen zugewiesen.­­ Es gelangt hierauf ein Treiben des Finanzministers zur Ver­­lesung,in welchem dieser die Anmerksamkeit des Hauses auf die zu Gunsten der 1848ster Honveds arrangirte Wohlthätigkeits-Staats­lot­­terie hinlenkt und zugleich anzeigt,daß er in der Kanzlei des Hauses 100­0 Stück Lose hinterlegen ließ,über welch­e die Mitglieder nach Be­­lieben verfü­gen können. Der Präsident schließt die Sitzung um 3­:42 Uhr.Nächste Sitzung morgenuszluhr. h.Wien,20.April.Die Stelle des verstorbenen­s Sektions­­rat des Fortmängler vom Ackerbauministerium­ soll,wie uns mitget­­eil­t w­ird,vorläufig gar nicht besetzt werden und wurde deshalb zur provisorischen Uebernahme des Referats im Pferdezuchts-Departe­­m­ent der Kommandant des Staatshengstem Depots in Graz,Maer Schwarzel,in das Ackerbaum­inisterium­kommandit.Von anderer Seite verlautet,dass Wirthschaftsrath Japp gesonnen sei,in den Ruhestand zu treten.Bestätigt sich diese EN so verliert das Ackerbauministerium eine sehr ichägensmwerthe Kraft, da Wirthschafts­­rath J­app, ein Mann von umfassenden ökonomischen und administra­­tiven Kenntnissen, während seiner Langen Dienstzeit Gelegenheit hatte, sehr werthvolle Erfahrungen im Gestütswesen zu sammeln. Seine Stelle wird wohl nicht mehr belegt werden. Auch das Handelsministerium soll , bemmádet einen herben Verlust in der Person des Hofrathes Dr. Klun erleiden, welcher fest entschlossen sein soll, in Bension zu treten. Der genannte Hofrath tritt vorerst mit Anfang Mai einen längeren Urlaub an, von welchen er nicht mehr in sein Amt zurückehren dürfte: er ( Selegr. Depefden des Zeller Slond. Wien, 21. April. (Original-Zeleger.) Sicherem Übernehmen nach werden die Delegationen am 22. Mai hier zusammentreten. Wien, 21. April. (Origin. -Telegramm.) Die für heute bestimmte Nummer des „Figaro" ist in der vergangenen Nacht noch vor ihrer Versendung mit Beschlag belegt worden. Die beamstandete Predigt Pederzani’d wird morgen im Buchhandel erscheinen. Wien, 21. April. (Original-Telegr.) Der "N. Fr. Br." zufolge steht die Dividende der Staats»­bahn von 60 Franken per Aktie wie, im Vorjahre in Aussicht. Wien, 21. April. (Original: Telegramm.) Abgeordnetenhaus) Die heutige Sisung wurde um 2/12 Uhr eröffnet. Die Rechte war heute besser besucht, als die legten Tage, doch fehlten die Tiroler noch immer auf ihren Plägen. Von Ministern waren zu Anfang der Sisung nur Frhr. v. Holzgethan an Mährend Verlesung des Protokolls erschienen Graf Hohenwart, v. Scholl, Dr. Habietiner, Dr. Schäffle und Ritter v­. Grscholsfi. Der­ neue Minister regte sich auf den seit Dr. Berger’s Toden verwaisten Sitz auf der äußersten Linken der Ministerbans neben­ Dr. Schäffle. Ritter v. Grocossk­i war in polnischer Nationaltracht erschienen. Der­­ erste und einzige Abgeordnete, der sich beeilte, den M­inister auf seinem Plate zu begrüßen, war Prof. v. Kos, der intimste Freund des Ministeriums Hohenwart. Durch Zuschrift des Ministeriums werden Nachtragskredite der Berathung des Hauses übermittelt, ferner das Webereinkommen zwischen den beiderseitigen Ministerien bezügli­cher Subvention der Donau-Dampfschifffahrt 3:Gesellschaft, dann ein Geieg über Pensionen der Witwen von Beamten an den Universitäts-Bibliotheken. bg. Seivel und Gonoffen bringen einen Antrag auf Bortofreiheit der Geschäftestüde für das Komite zur Errichtung des Tegetthoff Denkmals ein. Hierauf nahm der Ministerpräsident das Wort ; derselbe erklärte: Se. E. u. apost. €. Majestät haben den Herrn Ritter v. Gorodolsti zu ihrem Minister ohne Vartefeuille zu ernennen geruht. Ich nehme mir die Ehre, dem b. Haufe die Vo­rtheilung zu machen und den neuer­nannten Minister in dieser Eigenschaft vorzustellen. Bei Nedergang zur Tagesordnung erfolgte die Wahl eines Aus­­schusses von 15 Mitgliedern zur Berichterstattung bezüglich des Landes­­vertheidigungsgefeges für Tirol und Vorarlberg. 93 gewählt erschei­­ten die Abgeordneten Banhans, Edelmann, Fr. Groß, Kovács, Rapp, Rehbauer, Smolka, Eichhoff, Herbst, Bäuerle, Demel, Sturm, Figuly, Seidel, Giskra. 2% Spann folgte die Zahl eines Ausschusses von 9­­ Mitgliedern zur Vorberathung des Antrages des Abg. Zur und Genoffen wegen Revision des Prehgesehes. Bei Schluß der Situng teilte der Präsident folgende, von Rechbauer und Genoffen eingebrachte Interpellation an den Kultus­­minister mit: „Warum wurden die mit kaiserlichem Handschreiben von 30. Juli 1870 und in der Thronreve in Aussicht gestellten Vorlagen zur Regelung des Verhältnisses zwischen der katholischen Kirche noch nicht eingebracht, welche Hindernisse stehen der a ses dieser Vorlagen entgegen und wann gedenkt die Regierung dieselben vorzu­­legen 2" Die Interpellation ist von 52 Mitgliedern des Abgeordneten­­hauses unterzeichnet. Feuilleton, fertigen, schönen Styl. Um dieselbe Zeit erschien von ihm ein Feines Werken: „Vorschlag Hinsichtlich des Verwaltungssystems des Mester Komitates”, welches selbst heute noch groß der bedeutend­­ veränderten Verhältnisse mit Nasen gelesen werden kann. Er wurde bald Vizegespan und übernahm in den vierziger Jahren­­ auch die Leitung des Nationaltheaters,wozu er als Kenner der Litera­­tur und warmer Freund der Künste völlig geeignet war.­Er blieb auch bis ans Ende seiner Tage ein eifriger Besucher des National­­theaters und fehlte selten­ bei ersten Aufführungen.­Dort entspann sich ein zartes Verhältniß zwischen­ ihm und der damaligen Primadonna, Frau Schovel, das zum Theil von verhängungvollen Nachwirkungen bis in die neueste Zeit war. War er wor 1848 der geachtete Vorkämpfer liberaler Sdeen am grünen Tije des Reiter Komitates, so trat er in diesem Jahre auf eine viel weitere Bühne hinaus: als erster Bizegespan des Komitates und populärer Dam übte er­ in den Märztagen auf die Bewegung YVaul Nyary y. Eine frredliche Katastrophe hat dem Dasein eines Mannes ein Ende gemacht, dessen Name mit dem autonomen Leben des ersten for­mitates des Landes "während der lebten Dezennien, mit der großen Epoche von 1848 und mit der neueren parlamentarischen Geschichte Ungarns vielfach verknüpft ist. Ein Blick auf die Vergangenheit Nyary's läßt uns die Bedeutung dieses Mannes erkennen, dessen jäher Tod Ale ohne Bartei unter ihren, die ihn gefannt, mit tiefer Theilnahme und Entfegen erfüllt hat. Der Biograph des Verewigten hat ein schö­­­nes Leben zu beschreiben, das fast pvurhaus vom Vaterlande gewidmet war. Nyáry erblichte 1806 in Nyiregyhaza das Licht der Welt. Nach beendigten Studien betrat er sofort die öffentliche Karriere, indem er vom Vester Komitat zum Prizefisfal gewählt w­urde. Als solcher zeich­­nete er sich der Eifer und Pünktlichkeit in der Erfüllung seiner amt­­lichen P­flichten aus, während er in den Stongregationen bald klare, Scharfe Auffassung der Dinge und­ eine Logische, überzeugende Darstel­­lung fon als Jüngling die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich 309. 1840 wurde er denn auch zum­­öbernatär gewählt und die damaligen B Zirkularschreiben des Pester Siiomitates waren, berühmt durch ihren in der Stadt Pest einen bedeutenden, oft einscheidenden Einfluß. Seine Energie und Kaltblütigkeit war in jener Zeit vor oft überstürzten Be­­wegung von mohrthätigster Wirkung. Er war es, der durch sein mäßi­­gendes Einschreiten die Judenverfolgung unterdrückte, die vom­ rohen Pröbel damals inszenirt wurde. Er schwächte auch die dem Kommandan­­ten Lederer gebrachte Kapenmufti doch rechtzeitiges Eingreifen bedeu­­tend ab und als Bráfes der gemischten Gerichtsfommissten, die in dieser Angelegenheit Recht zu sprechen hatte, befund­te er ebensoviel Takt als Entschiedenheit. Der Ráczköveer Wahlbezirk des Bester Komitates wählte ihn 1848 zum Abgeordneten am Pester Reichstafe, wo er einer der Mortführer des Liberalismus war, ohne jedoch in extremen Naditalismus zu ver­­fallen. Al­ser Krieg unvermeidlich wurde, entmwickelte er in seinem Wirkungskreise als Komitatsleiter eine Thätigkeit, ein Organisations­­talent, einen patriotischen Eifer, die nicht verfehlten, auch auf Ynvere einen aneifernden, belebenden Einfluß zu üben. Als Kofsuth in seiner berühmten Rede vom Abgeordnetenbaufe Geld und Rekruten zur Krieg­­führung verlangte, war Yiyory der Erste, der aufstand, die Hand gen Himmel hob und ausrief: „Wir bewilligen es!" Und im Donnertone erbrauste er nach ihm von den Lippen Hunderter: „Wir bewilligen es!" und Kossuth sagte überwältigt: „Ich beuge mich vor der Größe dieser Nation.“ Im Landesvert­eidingungsAusschusse war er der Leiter der inneren Angelegenheiten; er ging mit der Regierung auch nach Debrezin, t­ar aber hier bereits ein Führer der Friedenspartei und opponirte öfter den zu weit gehenden Schritten der Regierung. Nach der Waffenstrebung wurde er nach Arad geführt, jedoch dort freigelassen. Später inveß bez mächtigte man sich, wieder feiner. wie so viele Patrioten, welche sich an den Ereignissen des Jah­­res 1848—9 in irgend­einer Weise betheiligten, kam auch er in das Gefängnis im Pavillon Nr. 5 des Neugebäudes und hatte sich vor dem dortigen Kriegsgerichte zu verantworten. Dort hatte er zahlreiche Ver­­höre zu bestehen und die Schlagfertigkeit der Antworten Nyäry’s auf die gegen ihn erhobenen Anklagen und seine exzellente Verantwortung über sein politisches Wirken in­ den ereignißreichen Zeiten überhaupt, mag dem Auditor und dem ganzen Kriegsgerichte viel zu Schaffen gege­­ben haben. Bezeichnend hiefür ist der Ausspruch eines pensionirten Ritt­­meisters, eines geborenen Ungars, der als Beifiker des Kriegsgerichtes fungirte, vor welchem Nyáry seine Verhöre zu bestehen hatte. Der ge­ ‚dachte Rittmeister besichtigte von ‘Zeit, zu Zeit die Nrrestzimmer im Pa­­­­villon Nr.6 und kam auch jedesmal in das Zim­me,welches Nyary mit seinen inhaftirten Genossen bewohnte Gewöhnlich bildeten bei einem solchen Besuche die Arrestanten einen Kreis um den inspizirenden Offizier und es wurde über Dies und Jones gefragt und gesprochen. Tages, als sich abermals ein solcher Kreis um den Rittmeister und Beisiber des Kriegsgerichtes bildete, und­ noch Niemand ein Wort ge­sprochen hatte, blickte der Offizier längere Zeit um sie .­­ plöglich ver­­neigte er sich vor Nyáry und sprach die Worte: „Here v. Nyary, Sie haben sich durch Ihr D Verhör unsterblich gemacht !" ‚Niemand fragte um die nähere Deutung dieser Worte, war es doch trot Gefängnißmauern und Sterberriegeln allgemein bekannt, daß Nyáry durch seine resolute Haltung, seine männlich würdige Verant­­­wortung selbst einem Haynau’schen Kriegsgerichte zu imponiren wußte. Pichtspestom weniger wurde Nyáry später durch kriegsrechtlichen Spruch zu vierjährigem Festungsarrest verurtheilt und zur Abbüßung dieser Straf­­zeit im Mai 1851 nach Komorn gebracht, von wo er später, nach dem Libenyi’schen Attentate, nach Sofefstanz in Böhmen überführt wurde. In Reitgebäude war Nyáry der Brennpunkt des geistigen Verkehrs seiner Mitgefangenen, sofern dieser theils gestattet war, theils auf ver­­botenen Wegen vermittelt wurde. Niem­and war ja in die großen und feinen Momente, in die inneren geheimen Triebfedern der Ereignisse jener Zeiten so sehr eingeweiht, als eben Nyary und seine Aufzeich­­nungen dürften das schäßbarste Materiale für die Geschicgte jener Epoche bilden, wenn überhaupt Nyary solche Notizen zurückgelassen hat. Vieles ist indeß den Zeitgenossen Nyary’s aus dessen Erzählungen im Gefäng­­nisse in Erinnerung geblieben, wenn Nyary'2 Mittheilungen waren treu und wahr. Gar Biele, welche das Schicsal vor die unheimlichen Schranken des Kriegsgerichtes im Neugebäude gebracht hatte, fanden Teoft in den aufmunternden und belehrenden Worten Nyary’s, wie er denn überhaupt Jedermann mit Rath und That bereitwilligst beistand. Auch die heitere Seite wußte Nyáry dem Gefängnißleben abzu­­gewinnen, und Stunden lang hatte er seinen Genossen die trübe und traurige Zeit des düstern Gefängnißlebens durch die launigsten Anek­­doten und Schnurren erheitert. Als das kriegsgerichtliche Verhör mit Nyáry beendet war, fragte ihn der eraminirende Auditor, was er wohl über die ungarische Krone miffe? Zu jener Zeit waren nämlich die ungarischen Kroninsignien no nicht aufgefunden und fast jeder, der vor’s Kriegsgericht kam, hatte die Frage des Auditors: „Was willen Sie von der ungarischen Krone?" zu beant­worten. Al man auch Nyár­s diese­ Frage stellte, gab es zur Antwort: „Von der­ ungarischen Krone weiß ich nur so viel, daß Bapst Sylvester, der Zweite diese dem nachmals heiligen Könige Stephan zun Geschenk­ machte.“ Natürlich befriedigte diese Antwort den Auditor nicht, allein damit legte Nyáry seinen Mitgefangenen die Antwort in den Mund, und Jeder gab auf die Frage die gleiche Antwort vom Papste Sylvester und dem heiligen Stephan, so daß sich schließlich der Auditor diese Frage ersparte. In jener Zeit gab er sich mit besonderer Vorliebe der Erlernung der eng­­lischen Sprache hin und eiferte Viele zum Studium dieser Sprache an. Aus der unglückkichen Zeit seiner Haft belau­ren sich all die materiellen Lasten, die ihn zulest ins Grab gebrücht haben. Als er den Kerker verließ, führte er ein zurückgezogenes Leben und beschäftigte sich fast ausschließlich mit wissenschaftlichen und literarischen Studien. Die Wiederherstellung des Komitats fand ihn wieder an der Spite der kon­­stitutionellen Bewegung und manche renktwürdige Nede, die er damals im Pester Komitatssaale hielt, fand ein Echo im ganzen Lande. Sowie aber der Meif des P­rovisoriums die junge Blüthe erneuerten konstitu­­tionellen Lebens ertödtete, zog er sich mit dem ganzen Beamtenkörper des Bester Komitats ins Privatleben zurück, aus dem er erst wieder hervortrat, als er den Nächteveer Wahlbezirk, dessen Abgeordneter er auch am 1861er Reichstage gewesen, in der 1865er Legislative zu ver­­treten berufen wurde. Dreimal hintereinander : 1861, 1865 und 1869 vertraute dieser Wahlbezirk ihm mit Akklamation sein Abgeordnetenman­­dat an und wenn sein politischer Standpunkt auch nicht der untrige it, so zollen wie ihm doch gerne die Anerkennung, daß er dur sein patriotisches Wirken am Reichstage dem Vertrauen seiner Wähler völ­­lig entsprach. Nyary war einer der eifrigsten Verfechter der Komitatsautono­­mie im etwas partikularistischen Sinne, der vollen Dezentralisation auf administrativem­ Gebiete. Im Komitate, im­­ Algem­dnetenhause, in den Sektionen wirkte er mit der Ausdauer der Welterzeugungsinnigkeit in diesem Sinne. Das Baterland bat an Nyary einen seiner ausgezeichneten Söhne, seine Bartei eines ihrer bedeutenden Mitglieder verloren und ver Beschluß, nach welchem das Haus heute bei der Nachricht von sei­­nem Tode seine Sigung augenbllcklich vertagte, ist ein nicht gering anzuschlagender Zoll der Achtung und Theilnahme, mit der das Haus sein verschiedenes Mitglied ehrte. Möge dem Unglückkichen, wer nur im Grabe vor den Sorgen und Qualen des Lebens eine Zuflucht finden zu können glaubte, die Erde leicht sein ! Eines. , teren same =

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