Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1871 (Jahrgang 18, nr. 100-123)

1871-05-16 / nr. 112

. ä Br­egen. EZTET TE Dienstag, 16. EKKENT EE TÜNETI TITEHTHI I , ZUTRHHNFSUUSD USI RITRITH · « sz Auf das Demissionsgesuch des Austigministers Horvath ist bis zur Stunde eine Antwort nicht erfolgt, was übrigens dadur­ erklärlich wird, dak das Gesuch erst heute nach Wien und in die Hände des Grafen Andrásfy gelangt sein kann. Herr Horváth ist übrigens fest entschlossen, auf seinem Rückkritte zu beharren und wird sich schon in den nächsten Tagen zur Herstellung seiner schwer angegriffenen Gesund­­heit aufs Land begeben. Was das in Wiener Blättern verbreitete Ge­rücht betrifft, daß Minister Horváth zum Gouverneur oder Präsidenten der neuen (Erlanger’schen) Bodenkreditanstalt ernannt sei, so können wir mit Bestimmtheit versichern, daß in dieser Beziehung erst vor zwei Tagen die erste indirekte Anfrage an Hrn. Horváth gestellt worden ist. Von einer Abmachung oder aug nur von ernstlichen Verhandlungen in dieser Richtung kann somit bis jebt seine Rede sein, obwohl wir nur wünschen könnten, daß es der neuen Anstalt gelingen möge, eine so eminente Kapazität für sich zu gewinnen. Seit gestern ziekulirt auch das Gerücht vom Machtritte des Kommunikations: Ministers Gorodve. So viel wir mislen, ist an viefes Gerücht ni­ch­t unbegründet, nur stammt das Yaktum nicht aus den allerfesten Tagen, sondern hat der Herr Kommunikations-Minister bereits vor etwa zwei Wochen dringendet und nachbrüchlichst um seine Enthebung gebeten. Auch hierauf ist eine Antwort noch nicht erfolgt und ist es jedenfalls verfrüht, wenn heute von Herr Ludwig dr. Tiba als künftiger KommunikationsMinister und Graf Géza G 3­az­páry als Präsident des Baurathes bezeichnet wird. Wir erinnern uns übrigens dieser Kombination bereit damals begegnet zu sein, als das Ministerium des Inneren erledigt war und Herr Ludwig v. Tipa als der eventuelle Nachfolger Rainer’s bezeichnet wurde. Was Schließlich von Kultusminister Bauler betifft, von wessen Rücktritte ebenfalls gesprochen wird, so it uns nichts bekannt und halten wir es auch nit für wahrscheinlich, daß in dieser Richtung von Seite Sr. Ercellenz bereits irgend etwas geschehen sei. Daß sich indessen Herr Dr. Bauler auf dem rothen Fauteuil nichts weniger als behaglich fühlt und dab­er dort kaum als lange auszuharren gewenke, daraus hat der Herr Minister selber in jüngster Zeit durchaus sein Geheimniß gemacht. Graf Andräffy war am Gam: . ftag in Aubienz bei Sr. Majestät, wobei die Verlängerung des Termi­­nes zum Zusammentritt der Delegationen zur Sprache kam. Der Prä­­sident des Herrenhauses, Ritter v. Schmerling urgirt diese Verlänge­­rung maßgebenden Orts, damit das Herrenhaus die noch zu erledigenden Arbeiten, z. B. das Budget, nicht flüchtig zu behandeln gezwungen sei. In entgegengefesten Falle, d. h. wenn die Verlängerung der Reichs­­ratsiafession nicht eintreten sollte, wird ein energischer Protest des Herz­­enhauses in Aussicht gestellt, dessen Mitglieder sehr erbittert darüber sind, daß ihnen bei den wichtigsten Gelegentwürfen nichts übrig bleibt, als zu den Beischlüssen des Abgeordnetenhauses , Ja" zu sagen. Bur Tagesgeschichte. Die mechselvolle Komödie, die vor pi aufgeführt wurde, will allem Anscheine nach bei Fort Banvres sich wiederholen. Gleichwie seinerzeit beim erstgenannten wird auch bei diesem Kampfesobjett bald berichtet, es sei gänzlich zersehoffen und werde von den nsurgenten verlassen, bald wieder heißt es, die Versailler hätten nichts weniger als eine nahe Aussicht auf den Resik von Banvres. Die ganze Ge­schichte dieser zweiten Belagerung der Hauptstadt fordert heraus, mit Semoinne anzunehmen, es ergebe Thiers ganz so wie dem Araber in der Anekdote. Diesem wird nämlich sein bestes und liebstes Pferd ent­­wendet; er jagt dem Diebe auf einem anderen Renner nach und als er ihn fast eingeholt hat, überwiegt der Stolz auf die Vorzüge seines Lieb­­lingsroffes die Begierde, dasselbe wieder zu befisen, und er ruft dem Diebe zu; mneife er doch am Ohre! Der Dieb leistet Folge und — der Araber bekommt auch richtig sein Pferd nicht mehr zu sehen. ‚Die Befestigungs­werke von Haris sind bekanntlich ein Lieblingsobjekt Thierz’, auf welches er von jeher überaus stolz war; er möchte dasselbe — scheint er — gar nicht als leicht bezwingbar konstativt sehen. Im Schoße der Pariser Kommune ist­ die Muthlosigkeit und Verwirrung aufs Höchste gestiegen. Auch Deleschuze, der sich für den Robespierre redivivus hält, ist nicht mehr im Stande, in die Geschäfte der Kom­­mune Leben und System zu bringen. Die Dekrete werden schodweise erlassen und nicht gehalten, die materiellen wie die moralischen Mittel der Insurrestion sind bereits nahezu gewalit erschöpft. Zait sieht es aus, als wären selbst die Leiter der Bewegung schon froh, über die entscheidende Katastrophe, so sehr dieselbe­­ auch zu ihren Ungunsten ausfallen muß, hinaus zu sein. Nochefort sagt es Übrigens Kar in seinem „Mot­ordre": Was die Kommune zu Grunde richtet, dag it ein unbesiegbares Mißtrauen ihrer Anhänger gegen­einander. Der Einklang ver­an­igten und Bestrebungen feiert übrigens auch im Schoße der Nationalversamlung, seine Triumphe. Die Nationalversammlung zählt jetzt fünf Parteien:die rapi­­tale und die republikanische Linke,das linke Zentrum,die konservative Partei unter Saint-Marc Girardin,endlichme äußerste Rechte.Die radikale Linke ist in Folge der in u und in Bersailles erfolg­ten vielen Auftritte sehr gehn in ihre namhaftesten Mit­­glieder sind : Louis Blanc, Engar Duvnet, Peyrat, Schoelcher, Claus- 108 und Tolain. Die republikanische inte, die sich im Saale des Ballpiels versammelt und 130 Mitglieder zählt, hat jebt den Chener Deputirten Le Royer zum Präsidenten, von Versailler Marie Rameau zum Vizepräsidenten, und ernannte sie in einer ihrer legten­digungen einen Leitungsausschuß, der­­ aus E. Arago, A. Grevy, B. Lefranc, Magnin, Leblond und Rolland besteht und die Fragen zu bezeichnen hat, welche behandelt werden sollen, so wie für Ginheit in den Opera­­tionen der Linken zu sorgen hat. Das linke Zentrum in Beray, Abgeordneter von Genie und Dife) hat schwere­­ Geburtswehen durchge­­macht, zählt jet ungefähr hundert Mitglieder und versammelt sich im oyer des Grand Theâtre ; in dieser Staktion fißen viele verrappte Oleanisten ; die Zelebritäten sind : Baron de Barante, de Lafteyrie, Lefevre-Bontalis, de Malleville, Say und Vitet. Die liberalen­­ Konser­­vativen (Präsident Saint Marc Girardin) gehören sehhr fast alle zu den Orleanisten, nachdem mehrere republikanische Mitglieder zur Reunion Feray übergetreten sind ; ihre namhaftesten Mitglieder sind : Decazes (persönlicher Freund der Prinzen von Orleans), d’Hauffonville (Grün­­der des „Gourrier du Dimanche”), Graf Ducatel, de Gégur, de Sal­­vandy und Moulin (Präsident des Dezentralisationskomites der Natio­­nalversammlung). Die äußerste Nechte zählt 250 Mitglieder, versam­­melt sich im großen Saale vo3 Hotel de Reserpoirs unter den­ Herzog von Aupiffet-Pasquier und zählt unter seinen Leuten die­ Herren de Belcastel, de Kerbrel, den Marquis de La Rochejaquelin, bi Riggetéti Bictor de Laprade und den Bischof von Orleans, Migr. Dupanloup. Diese fünf Gruppen sind ungefähr 500 Köpfe statt: die übri­­gen Deputirten, etwa 100, bestehen aus „Wilden“, deren Politik­nehmer zu bezeichnen ist. Rechnen Sie die in Folge von Doppelwahlen, Tod oder Demission leerstehenden Pläne hinzu, so werden Sie mir zugeste­­hen, dab, wenn die Nationalversammlung nominell ganz beisammen wäre, fid­ seine Abstimmung­­ vorher berechnen Tee. Einige Deputirte haben fid sogar das Vergnügen gemacht, sich gleichzeitig bei der repus­blikanischen Linken, bei der Reunion Feray und der Reunion Saint­ Mark Girardin zugleich einzuschreiben, wie Herr Wilson. Sie sehen, wie chaotisch der Zustand der Nationalversammlung ist; Sever Lebt in den Tag hinein und denkt , kommt Zeit, kommt Rath. Bes­ Grouffet, Delegirter für die äußeren Beziehungen in Paris, hat die Delegirten der Gemeinderäb­e der französischen Städte, deren Versammlung in Borbeau- Thier3 verboten hat, nach Paris ein­­laden und venselben das Palais Luxembourg zur Verfügung gestellt. Das betreffende Einladungsschreiben lautet : : Baris 8. Mai 1871. Um den Congres de la ligue patriotique des villes républi­­caines zu Bordeaux. Bürger! Die monarchische Koalition, deren Kopf in Bersailles ist, bestreitet den Gemeinderäthen das Recht, sich für das ung­­emeinschaftliche Vorgehen dur die Absendung von Delegirten zu einem großen nationalen Kongresse zu verständigen, sie wagt mit der Strenge eines hinfälligen Geseßes euer patriotisches Unternehmen zu bedrohen. Im Namen der Kommune von Baris'habe ich die Ehre, Sie zu benachrichtigen, daß der Basalt Luxembourg zur Verfügung des Kongresses gestellt wird, wenn er es für zriedmäßig hält, den Sit fei­­ner Versammlung nach Paris zu verlegen. Die in Paris unterdrückte „france” ist unter dem Titel „Le Spectateur” wieder erschienen, kündigt aber an, sie werde über Mtaprez­geln der Kommune nicht reden. In einer Berliner Nachricht der "Zimes" findet sich die Notiz, daß nicht weniger als 40 französische Generäle, darunter auch einige Marschälle, bevor sie Deutschland verließen, in einer Zusammenkunft in Frankfurt nach reiflicher Erwägung aller Umstände sich für Na­­poleon IV. ausgesprochen hätten. Wie der Telegraph bereits bekannt gegeben, hat Fanpre der Bersailler Nationalversammlung den Srievenstraktat vorgelegt. Die­­ Zahlungstermine sind in Favre’ Nede nicht ganz so angegeben, wie Bismarc sie in Berlin verkündigte; das mag jedoch­ auf einer Irrung des Z Telegraphen beruhen.­­ Aus Berlin wird telegraphirt:Die hier seit der Rückkehr Kutusoff’s sehr verbreiteten Gerüchte von beabsichtigten Feindseligkeiten Rußlands gegen Oesterreich wegen dessen­ den russische Interessen feindlicher Politik in Galizie,9 werden in diplomatischen Kreisen als bloße Spekulationsgerüchte bezeichnet­. Man erwartet,daß der Wortlaut des Frankfurter Friedensvers­trages schon morgen im Reichstag mitgetheilt und im»Reichsanzeiger« veröffentlicht wird.Der Vertrag enthält 17 Artikel unds Zusatz- Artikel-Mehrere Punkte des Friedensvertrages,als die Okupations­­frage,die Kontributionsabzahlung und die taktische Haltung der deutschen Truppen vor Paris,sollen in geheimen Artikeln theilser­­gänzende,theilsmodifizirende Bestimmungen erhalten haben. Weiters wird«aus Berlin gemeldet,daß der Bundesrath die Bewilligung von Diäten für die Reichstagsmitglieder nicht er­­theilen will.­­ Eine Florentiner­ Korrespondenz der»Perseveranza«behauptet, an den Gerüchten, welche jüngst umliesen, bezüglich des Protekts einer" internationalen Konferenz über die Römische Lage,sei nurfol­gendes wahr­en: die Österreichische Negierung, unaufhörlich gequält durch Vorstellungen und Klagen, die aus Rom an sie gelangten , habe vor einigen Wochen vorgeschlagen, daß die bei dem heil. Stuhl accrevitirten auswärtigen Minister zusammentreten sollten, um die juristische Lage der zahlreichen in Rom einftirenden auswärtigen geistlichen Anstalten zu prüfen und so den bereits versuchten oder möglichen Wiuipationen der italienischen Regierung eine Grenze zu stehen. Der Vorschlag sei direkt an die italienische Regierung gelangt ; zwischen Herrn v. Küber, dem österreichischen Gesandten, und dem Minister V­isconti-Benotta sei Lange verhandelt worden ; ein diplomatischer Briefwechsel habe stattge­­funden, der später zum Theil der Deffentlichkeit werde übergeben wer­­den und endlich habe die italienische Regierung , welcher dieje Konfe­­renz der bei dem P­apst beglaubigten Gesandten nicht anstand, die Berz­handlungen geschlosfen durch die Erklärung, daß, um die Rechte und Ansprüche der in Rom befindlichen auswärtigen Anstalten zu unter­­suchen , die italienische Gefeßgebung zum Ausgangspunkt genommen werden müsse ; es sei also natürlich, daß fs italienische Juristen und Politiker mit der Frage zu beschäftigen hätten. Und in Folge deren sei die neulich erwähnte Kommission von Juristen nie­dergefeßt war, in Desterreich aber habe sich diesen Ausweg sehr gern gefallen affen.­­ Die römische Kurie erläßt gegen das nunmehr auch durch den­ italienischen Senat erleb­te Gesetz über die Garantien der päpstlichen Unabhängigkeit einen ge­m­ischten Protest.Auch die Universitätspro­­fessoren,welche die Adresse an Döllinger unterfertigten,gehen nicht straflos aus:sie werden exkommunizirt. Die ultra-russischen Parteiorgane sind in Alarm gesetzt durch ein in Petersburg verbreitetes Gerücht,wonach in pietistischen Kreisen in Berlin die Absicht bestehen soll,eine Deputation an den Kaiser von Rußland nach Petersburg zu senden,welche sich bei demselben zu Gun­­sten der wegen ihres evangelischen Glaubens schwer verfolgten Esthen und Letten in den Baltischen Provinzen verwenden soll.Zahlreiche evanglische Bauern Estnischen und Lettischen Stammes sind näm­lich vor engerer Zeit durch lockende Versprechengen und andere­ moralische Zwangsmittel veranlaßt worden, zur ruffisbzorthodoren Kirche über­­zutreten ; da sie aber in der neuen Kirche seine religiöse Befriedigung gefunden haben, so sehnen sie sich nach ihrem alten evangelischen Be­­kenntniß zurüd und haben bereits verschiedene Schritte gethan, um von der Regierung die Erlaubniß zur N Rückehr zu demselben zu erlan­­en. Diese Erlaubniß ist ihnen jedoch ungeachtet ihrer flehentlichsten Bitten nicht ertheilt worden, und so will dem­, dem erwähnten Ge­­rüchte zufolge, jene Deputation aus Berlin versuchen, ob es ihr durch unmittelbare Sürsprache beim Kaiser nicht gelingen wird, die Aufhes­bung des Zwanges, der die dem evangelischen Bekenntnisse innerlich anhängenden­ und in ihrem Gewissen tief beunruhigten Eithischen und Lettischen Bauern in der orthonoren Kirche zurückhält, zu erwirten. Das Katkoff'sche Organ „Most. Wied“ will sogar willen, hab zum ge­der projektirten Berliner Deputation ein Baster flavischen Jammes, ein Slovate aus Ungarn, ausersehen sei, der es übernom­­men habe, dem Kaiser die Bitte in rufsischer Sprache vorzutragen. Das ultraseuffische Blatt erblicht in dem Vorhaben der Deputation eine völkerrechtumwidrige Einmischung in der inneren Verhältnisse Ruplanvz und nimmt "davon Veranlassung zu den heftigsten Investiven sowohl die­ „bohmüthigen” und , der. fi. ‚arroganten Deutschen wie gegen den Neben Rafter zum­ Führer, verselben: F. C. Baris, 12. Mai.’ Dier jüngsten Vorgänge Bandes Blätter über dieselben t­idersprechen sich: in> vielen’ Punkten. Gewiß scheint , daß die Föperirten fon vorgestern (Mittwoch) Abends das dort geräumt hatten, daß dann einige hundert Versailler dasselbe bes zogen und gestern Früh von feinen dem General Wroblewski an der Spike mehrerer Bataillon, wieder vertrieben wurden. An gestrigen Tage war dann Dorf und deitung Banves der Schauplatz unaufhörlicher Kämpfe, in­ Solge ,deren, die Verbindungen des Forts mit den Pariser Zeitungs­­mällen­ wieder hergestellt sind, wogegen es von der Seite von Châtillon immer näher bedrängt wird. Im tiefen­ Kämpfen hat zum ersten Mal das Fort Zi­y gegen ehemals befreundeten­ Nachbar Gestern Abends gegen 10 Uhr. wurde, nichts bekannt wie, der „Mot v.Orore" meldet, dann, ein: die­ Parkbarrikade in und um und die Berichte ver diesen B Vortheil jedoch mit schweren Opfern zu förmlicher gefeuert. Sturm­­angriff auf Montrouge und Banves eröffnet, über dessen Ausgang zur Stunde it. In 311109 haben die Föderirten, wieder genommen, Neuilly die nit minder gewohnte melden. Die offiziellen Bulletins, welche vom Zentral-Komite werden, sind so nichtssagend und gegeben haben, sie zu wiederholen. Heute meldet ausnahmsweise einmal zurückgeworfen und­ ihr Feuer ausgelöscht woren ist. Es lautet: Villejuif, Moulin Saquet. Imei­n Verräther sind­ verhaftet und es it Geld bei ihnen gefun­­den­­worden. Der eine einem Bataillon der Nationalgarde an. Sie werden Beide füf ihirt werden. Ein Schreiben, welches der Generalstabschef vom Kriegsministe­­rium, Seguin,an den „Mot d’ordre“ richtet, rechtfertigt den Oberst Roffel gegen die von Pyat erhobene Anschuldigung des Verraths, welche sich namentlich auf die Form stüßte, in der Roffel den Fall von SI amzeigte, . Wirhaben,»schreib­eguin,in Folge von gewissen Umständen, wegen perentsch Niemand«anklagen will,im Kriegsministerium gar keine direkte Kenntniß von der Besetzung des Forts von Issy durch die Royalisten erhalten.Wir empfingen nur zwei Depeschen,die eine­­von dem Observationspunkt der Muette,­besagte: 12 Uhr Mittags. Die dreifarbige Fahne weht auf dem Fort von fo, welches von der Linie befet ist, Truppen ziehen in Menge herbei. . Die zweite kam von unserem Beobachtungspunkt auf dem Triumphbogen und lautete : 2 Uhr 15 Min. Wir bemerken die dreifarbige Fahne der Versailler auf der äußersten Rechten des Forts von Ju­y. . Da wir seine birefte Mittheilung von dem Fort een hatten, so Ihien und nur eine Thatfache festgestellt: die­­ dreifarbige Fahne mar auf den Trümmern des Forts augen Mir theilten viele­ Thatfache mit, welche die Pariser Bevölkerung zu erfahren das Recht­ hatte. Was die übrigen Einzelheiten über Druck und Verbreitung der Affiche betrifft, die Herr Pyat mit einer wirklich harrathmenden Sublis­lität geltend macht, so gestehe ich, daß viefes Polizeispiel mir­ seine Widerlegung zu verdienen scheint. Auf Roffel wird noch immer gefahndet, doch soll er sich gestern ohne Scheu in der Rue Montmartre gezeigt haben, und wenn der Ein­­fluß Delescluge­s der herrschende bleibt, so dürfte Roffel von dem Kriegs­­gerichte: freigesprochen und dann sofort wieder im Dienste der Kommune m üssiv endet werden. Bei seinem Fluchgenossen Gerardin, der sich in Asnières­ befinden soll,­ wrre eine Haussuchung abgehalten und hier prüdte ein Freund Gerardins seinen Revolver auf den Polizeikommissar Lachapelle ab, der aber nicht getroffen wurde. Der Thäter wurde­­ verhaftet. „Der Bürger Schoelcher it heute Abend in den Tuilerien verhaftet worden. Er befand Ein Lieutenant der Nation Bürger Barrois, forderte den Abgeordneten Schoelcher auf, ihm auf die Er Polizeipräfektur zu folgen. Der Delegirte für die öffent­­liche Sicherheit hielt die Verhaftung des Bürgers Schweidher aufrecht. Der ehemalige Volksrepräsentant von Paris ist der Konfivenz mit dem Feinde beschuldigt.“ Die geitrige Drehdung von der Verhaftung des Hrn. Floquet beruht auf einem Irrthume. Derselbe wurde nur, als er Nic nah weil er mit Das „Yournal officiel" - meldet : (Bictor) " Bersailles begeben wollte, auf dem Bahnhofe angehalten, seinem P­affirschein versehen har. In der , Bérité" berichtet ein Mitarbeiter über einen Besuch, den er dem Erzbischof von Paris in Mazas­ abgestattet hat, Migr. Darboy bewohnt dort die einfache Zelle Nr. 44. Er hat seit seiner Verhaftung sich einen weißen Bart waschen­­ lassen; er trägt die win­­telblaue Bischofsfoutane, das goldene Kreuz am Halse und den Bi­schofsring an der linken Hand. Der Prälat sprach si sehr mißbilli­­gend über die Aufführung seines Generalvikars, des Abbé Lagarde, aus, der gegen 008 gegebene Wort von seiner Sendung nach Bermailles nicht zurückgekührt ist. Indem er dann eine Parallele zwischen der heu­­tigen Revolution und jener von 1793 309, erkannte er die Mäßigung der gegenwärtigen Machthaber an und bemerkte, daß zwischen der Geistlichkeit und der Kommune nur ein ungeheures Mißverständniß ‚berrehe. Migr. Darboy bezieht seine Kost von einem Restaurant der Stadt . Tags zuvor hatte ihm Sir Narkot, der Delegirte der City von London zur Vertheilung von milden Gaben an die nothleivenden Ba­uifer, auserwählte Mundvorräthe überbringen dürfen. Desgleichen em­pfängt er regelmäßig seine Zeitungen. Er ist in Folge des Mangels an Bewegung etwas geschwächt, will sich aber weder über seine Ge­­sundheit, noch über die Behandlung, die man ihm in der Haft ange­deihen läßt, beklagen. Der Erzbischof von Paris ist sechzig Jahre alt. . .Oestern umstanden den­ ganzen Tag starke Gruppen von Neu: Hierigen das zur Zertrümmerung verurtheilte Hotel des Herrn Thiers an der­ Blace St. Georges. Dasselbe war von einer Abtheilung Na­­tionalgarde befeßt , aber die Fensterläden waren alle geschlossen und er hatte nicht von Anscein, als ob die Ausräumung der Möbel be­­reits und Merk gerebt würde. Eine kostbare Kupferstichsammlung, welche Herr Thiers besaß, hatte er, wie man vernimmt, mit anderen Kunstfaden von vor­ der Revolution in Sicherheit gebracht. Geftern gab Mr. 9. Cole, Di: veftor des Kenfingtonmufeums, Albert und ten Serie jährlicher Theilausstellungen, intellektuellen Urheber sowohl der beiden früheren Londoner Weltausstellungen, als der nun eröffnet den Mitgliedern der ausländi­­gen Ausstellungskommissionere­ ein Banket. Nach den üblichen offiziellen Begrüßungen und Toasten kam auch das nunmehr der Realisirung sehr nahe , gerüchte und auch für Ungarn nicht­ weniger als bereu­­tungslose Projekt der Wiener Weltausstellung zur Sprache. Nachdem der ‚österreichische Kommissär, Ritter v. Wertheim, sänmtlich anwesende Vertreter der bedeutenderen europäischen Staaten, aufgefor­­dert hatte, auf eine rege Beichifung hinzuwirken, äußerten sich der belgische Delegirte Senator Baron Yaint de Roodenbele, sowie­ der schmedische Kommissär Baron 3­od auf das Entgegenkom­­mendste dahin, hab eine lebhafte Betheiligung der durch sie vertretenen­ Länder ihrerseits . [hon jet, zugesagt werden künne und die offizielle Einladung durch­ die österreichische Regierung erwartet werde. Der Vertreter Frankreichs erklärte unter den gegenwärtigen Verhältnissen seines Vaterlandes eine ähnliche Zusage zwar für­ ver­­frühlt sprach aber unter besonderer­ Anerkennung der Sympathien,die Ungarn und Oesterreich den Franzosen in ihrem Unglück bewiesen,die Ueberzeugung aus,daß seine Lands­leute sich bis zur Zeit der Aus­­stellung(1873)von den erlittenen schweren Schicksalsschlägen erholt haben,und dann ohne Zweifel zur Pflege ihrer darniederliegenden Handelsbeziehungen sich ebenfalls auf das Lebhafteste betheiligen wür­­den.Nicht minder erfreulich waren die Aussichten,welche die Herren Cole und Scott,Generalsekretär der engl.Kommission,bezüglich der Betheiligung Englands eröffneten Alexfons Freudigste überrascht von dem rege Interesse,das Ungarn für die Londoner Ausstellung bewie­­­sen,erklärten die beiden einflußreichen Männer ihn Möglichstes auß bieten zu wollen,daß ihr Land hinter det­ genannten nicht zurückbleibe,·­" und gaben beim Ausstellungskommissär Posner­ die förmliche Zu­ T sage,daß jedenfalls von Seiten des Kensingtonmuseums eine würdige und lehrreiche Vertretung der gesammten englischen Kunstindustrie auf der nächsten,wo immer stattfindenden größeren österreichischen oder­ ungarischen allgemeinen Ausstellung durch sie arrangirt werden würde, welches­ Beisprechen natürlich mit Dank willkommen geheißen wurde, da hierurch das diesjährige Auftreten Ungarns in London mit reich: —ci— Wien, 15. Mai. .. noch sind noch nicht genügend Bon Asnieres und­­ einer der Ciichy etwas wohnt in so_ Ö. St. London, 11. Mai. aufgeklärt it nur Serie Anderes, ich in Gesellschaft des Bürgers Cernuschi. :­nalgarde, hauptsächlichsten die übliche partiellee als ein daß ‚gegen : ußland Kanonade, von Scharmügel zu redigirt auf: Bulletin Bersailler stereotyp, daß tie es längst solches wie Cahan, der andere gehört intimer Freund des weiland prinzen­­­ichen Zinsen zurückgegeben wäre, . Tagesneuigk­eiten. P­ersonalien) Minister Graf Geng Festetics it gestern Vormittags, Sektionschef Baron Bela Dh­ez­y und Graf Georg Apponyi aber sind heute Früh nach Wien abgereist : der gemeinsame Finanzminister Melchior­ v. 2önyay it gestern Abends von Wien hier eingetroffen. (Eine Dilettanten:vorstellung) wird vom Beamtenkorps des Pester Komitates zu­­gunsten der Weberschwenkten im­ Ofner Theater veranstaltet werden. Zur Aufführung gelangen: „Der Erzieher”, Luftspiel in 2 Aufzügen und das einaktige Luftspiel: „Sine Tafle Thee“. Mitwirken werden die Damen: Marie Mo­r­­zsäanyi, Irma Gábor, Louise Szerdahelyi und Etella Ehrlinger um die Herren: ©. Bato3, Krapnay Mayer, 83, Kenézy, Eugen Nagy u. a. ; « (Todesfall.)Alexander Szabó,Grundbesitzer in Nyaraj (Eisenburger Komitat),vor 1848 Beisitzer mehrerer Komitate,der«50 Jahre seines thätigen Lebens dem Dienste des­ Gemeinwesens getdeiht, ist am 14.dt.77 Jahre alt,an allgemeiner Entkräftung in Nyårajs gestorben.Vier treffliche Söhne,darunter der Präsident der Peskerk. Tafel,Nikolaus Szabó,zwei Töchter und dreißig Enkel betrauern in dem dahingegangenen Patrioten ihr würdiges Familienhaupt. « Namensänderungen.­ Mit Bewiligung des Mini­steriums­ des Innern haben ihren Zunamen geändert: Der Steuer­­amtsassistent Ludwig Kekt in „Täth”; ver Finanzwachaufseher. Stephan Walter in „Bezer"; ver Pefter Einwohner und Gold­­arbeiter:Rommis Adolph Rottenberger in „Stern“; vor Peter Einwohner und Moderaturskanzleileiter Johann Kaufmann in „Kalmar”; der Roftmeister Joseph Rem­ply und dessen Kinder Julius, Irma und Béla in „Reday.” (Neue Poststation.)In dem Badeorte Heinz,im Zalaer Komitat,ist für die Dauer der Badesaison ein Postam­t eröffnet worden,welches Brief-und Fahrpostsendungen befördert und mit dem Keßb­erger Postamt durch eine täglich zweimal verkehrende Botenpost­ in Verbindung steht. (Vonderk.Kurie)An der Pester K Tafel ist der Ersatz­­­richter erster Klasse Stephan Sümegk­y zum ordentlichen Richter, Michael Besånaber,Beisitzer des Krassoer Komitatsgerichtes.«Zum Ersatzrichter zweiter Klasse von Sr.Majestät ernannt worden. (Die erste Abtheilung der mng Akademie hielt gestern Nachmittags eine Konferenz ab und beschloß — wie „R. N.” vernimmt — die Abhandlung Samuel Braffay’“ über den „erhwei­­terten Sag“ für den Samuel’schen Preis als das würdigste Werk zu empfehlen, welcher Preis (15 Dukaten) alljährlich dem Verfall ei­ner besten philologischen Abhandlung zu verleihen ist. Ueber Ludwig Koffuth­ um das zurückgezogene Leben, welches er führt, berichten die Blätter schon zum Defteren nach den Nachrichten, welche ihnen durch solche Personen zusamen, die Koffuth besucht haben. Auf diese Weise erfuhr man al, daß er si mit besonderer Vorliebe der Botanik und Astronomie zugeweldet habe. Gegenwärtig erschien von ihm in der von Anton Berecz redigirten, „Zermößet” betitelten Zeitschrift ein Brief, welcher eine besonders wertevolle Abhandlung „über den Farbenwechsel der Sterne” enthält. Repertoire des Nati­onaltheaters.), Dienstag den 16. Mai: italienische Oper ; 17. „Csacskanök“ (zweites Auftreten der Frau Molnár); 18. italienische Oper ; 19. „Lignerolleg Ouija" (drittes Auftreten der Frau Molnar); 20. italienische Oper ; 21. Esító3 ; Montag den 22. Mai : italienische Oper.­­.( " « ·­­ « E pur si muove! (Und sie bewegt si) 009­­) Roman in sechs Bänden von Moriz Jókai. « Zweiter Band. (40. Fortlegung.) Koloman versuchte sich in Allem, was sein Chef ihm aufge­­tragen hatte. Er machte nie Auszüge aus den langen Prozessen ; allein er machte deshalb doch die Wahrnehmung an si, daß er des Mbenos, wenn er sich nach der langen Tagesarbeit nie verlegt, nicht­ schlafen kann, daß ein unruhiges Verlangen, irgend ein unbestimmtes Gefühl ihn weht; daß er nicht befriedigt, nicht ermüdet ist; er fühlt sich von einer eigenen Sehnsucht erregt, er fühlt­­ sich zur Wonne bewegt, und nimmt aufs Neue Papier‘ und Feder zur Hand, und aus denselben Monstreprogessen, aus welchen er tagüber Auszüge schrieb, schafft­­ er ver­dachts Romane und Dramenfragmente. Denn das it Monne ! Oft fragt man den Dichter: Wie tannst Du so viel arbeiten „Ich arbeite ja nicht, ic — genieße!” = Warum arbeitet Du Tag und Nacht? „Wenn ich’s nicht thus, muß ich ja sterben !" Kur Eines fehlte ihm noch: das Focal. Koloman wußte wo nicht, was das ist: ein Weib?! " € 3 gibt eine Krankheit, in der­ der Leidende von seinem Gegen­­stande die Farbe sieht.­­ Alles ist ihm weiß und schwarz. Dan nennt sie Achromopsis. 96 glaube, unser Nel­ervater Adam möchte der erste gewesen sein, der an dieser bösen Noth gelitten, bevor Eva geschaffen war. Erst dann erfährt ‚Der Mann, was für Farbe die Welt hat ?. Das Weib it die Sonne‘ des Negenbogens. Deshalb kann ein Weib kein Dichter sein.. bogen nicht. Bon­ der Sonne aus Eines Vormittags wurde Koloman durch ein mächtiges Klopfen im Bureau aus seinen ausgebreiteten Alten hervorgef­reht und als er sich beeilte, die übliche Bard­e „Herein!" zu rufen, da zwang, zu gleicher Zeit damit, ein kategorischer Tupstob wider die Thüre biefe zum raschen Aufgehen und vor dem aus feinen Akten auftauchenden Sünglinge ítend eine martialische Gestalt im grünen Huparendolman, in Tarmoisinfarbenen Hosen, befäbelt, mit ausgewichstem Schnurrbart und grimmig. Wir fennen biese Gestalt schon. Es ist Major Satory, Berti Csollan’s Schwager; — Koloman aber wird ihn erst fest rennen lernen. Der machtvolle Mann trat unter hellflingendem Sporengeflirr “vor den jungen Mann hin und als er vor ihm angelangt war, warf er den Hals in der Roßhaarkrawatte zurück, stieß die Säbelfolge wider den tintenflecigen Boden und donnerte: — Sit der Fiskal zu Hause? Koloman erwiderte mit amtlicher Dienstfertigkeit und dabei volls­kommen höflicher Mäßigung,der sei nicht zu Hause. Damit fuhr der unbarmherzige ‚Herr mitten, zw­ischen die auf dem Kanapee ausgebreiteten Vrozebakten nieder‘ und­­ nachdem er seine Position mit Sturm genommen hatte, befestigte er sich in verselben,­­­­ un indem’ er das Finfe Bein über das rechte Knie schlug und auf dies­­ —Also wo treibt er sich denn jetzt herum?donnerte der bes­täbelte Herr;—­da ich ihm doch geschrieben habe,daß ich heute komme? Warum hält er seine Nase nicht zu Hause? Was läßt er mir statt feiner fein Schreiberlein zu Hause, viefen Draulaffen? Koloman schichte sich an, gegen­ diesen Anspruch energisch zu remonstriren. —Schon gut,schon gut,mein Sohn.Kannst mir lange schreien! beschwichtigte ihn der große­ Heldsch bin,so taub wie der Erdboden. Es ist gerade so viel,als ob du deinen Mund an das Loch deines Tintenfasses legen und dorthin einschreien würdest.Meinethalben kannst du­ reden,was du willst.Ob du mir das Kreuz donnerwetter an den Hals fluchst oder mich mit auserlesenen Schmeicheleien traktirst, das ist­ mir all eins. "Ich höre er nicht. Aber was ich dir Tage, das hörst du. Miro sage ich dir, dein Prinzipal ist ein schuftiger Spibbube, der die Mrozeffe­ in die Länge zieht. Du aber bist­ sein Anösphen und aus die wiro eine ebensolche Galgenblume werden, wie dein Prinzipal eine ist. Koloman erstarrte zu Stein bei vieser wunderbaren Deehrung , und wußte nicht, was er darauf antworten solle. Der taube Herr aber fuhr mit gewaltiger Stimme fort : — Gpund nur! sprn ! mir zu Liebe mast du­ deinen Mund ,­noch so weit aufreißen,gerade nur,als ob du zu meinek Stiefelsohle tebetest. Seht werd’ ich mich hier auf's Kanapee niederjegen und war­ ‘ten, bis dein Prinzipal nach Hause kommt. Dem aber zieh ich dann die Haut herunter. : j fes ven Säbel warf, erwartete er den Feind, der ihn aus diesem Pivot vertreiben würde­­ .­­Jetz war Koloman erst recht verblüfft.Was konnte er einem so mächtigen Manne gegenüber ausrichten,der den Vortheil hat,daß er mit vierundzwanzigpfündigen Webnheiten bombardirt,während seine eigene Ohren durch eine vierzöllige Stahlpanzerplatte gegen alle feind­­lichen Geschosse gewappnet sind. Und er tröstet ihn noch damit,daß erwarten werde,bis der Prinzipal nach Hause kommt!Der aber ist in Wien und kommt ersts in einer Woche nach Haufe!l "Da verfiel Koloman auf das Weise Auskunftsmittel,mits dem tauben Herrn auf dem ordentlichen Wege,das ist schriftlich,zuunteri handeln. » Um diesen Vorsatz auszuführen,setzte er sich zu seinem Schreib­­tische und begann eine Antwortsadresse an den eingedrungenen Ans­kömmling aufzusetzen,in welcher er ihm sowohl den That bestand,als auch die daraus folgenden Corollarien darstellte und die mit einem­­ energischen Protest gegen jede ähnliche Gesetzesverletzung schließen sollte.­ Allein er konnte damit nicht fertig werden. Denn kaum hielt er noch recht in der Mitte, als er die Thüre sich aufs Neue öffnen hörte, worauf der auf dem KRanapee­ fißende grim­­mige Herr aufsprang und zu brüllen begann : a , —-Aha,hier kömmt der Spitzbube endlich!Servus Fiskuss Koloman schaute neugierig rückwärts,«wer wohl der Unglückliche sei,den der kriegerische Besucher an Herrn Korcza’s stattfing,und er staunte sehr,­»als er sah,daß das wirklich und wahrhaftig Herr Korcza sei.Er war noch vor Ablauf der angegebenen Zeit im vollen Reisehabit zurückgekommen.·s ! Allein Herr Korcza rannte seinen Gast schon. Er machte ein garstiges Intrigantengesicht, als er ihn vor oben bis unten maß und begann hierauf seinen Mantel und Regenschirm in eine Ehe zu legen. Der tapfere Herr aber ging geradeswegs auf ihn los, und indem er die Krawattenmasche richtete und sich stramm nach südwärts gebeugt aufrichtete, stellte er. sich vr: 0 =. »­­— 94 bin Oberstwachtmeister Story, mein "Herr. Koloman wußte nun, wer dieser Herr se. Jetzt solltes er durch das­»nur!Folgende.erfahren..­.wer Bert Korczaists Der kleine,dünne Fiskal drückte sich bei diesen Worten:«««ganz, dicht an den zornigen Herrn an,erhob sich auf den Zehenspitzen zu ihm,so daß er seithr an den Mund des anderen bringen konnte und sagte zu ihm:­­ « , fab ihn stau­­nend an. « « » ——­Ich sage,daß ich der Oberstwachtmeister Satoryki als Major bei den Hußaren ! Herr Korcza,der sich nun schon völlig in seine Rolle schickte, hob die gebogene Hand als­ Schalltrichter ans linke Ohr preßte das linke Auge zu,zog"den linken Mundwinkel garstig empor um­ fragte —Wie?­­­­ .«»D·er"Major entsetzte sich ob dieses widernatürlichen Phänomen, daß es außer ihm noch einen zweiten Menschen auf Erden geben könne, der gar nicht hört, vermochte »Ich bin Major Satory!Der Donner schlag ein Deint auf­­» " .­­­An Herrn Korcza bewegte sich nicht­ einmal seine Wimpel­.­— Er zuckte die Achsel und deutete.:1it·dien au­sgebreiteten Händen, daß ihm das noch immer zu wenig sei.. Der tapfere Herr schaute verzweifelt um. Mit welcher Waffen­­gattung sol er fest diesen Menschen morgen : «Erfandes! «Auf dem Tische lag ein großes Stück Kreide..Das erwischte er, eilte damit zur Thüre, welche braun angestrichen war und schrieb­ auf Herr Korczamchm ihm dann die Kreide aus der hand und· schoß mit derselben Waffengattung zurück: —Ich bin.«etwas seht verhörig! (Fortsetzung folgt.) ; sieht man den Regen. | ._ · »­­ « = —Ha? Der tapfere Herr bog : bershin dringen, bethrl : » feinen er .­­viefelbe mit mächtig großen Buchstaben —Sind Sie taub? Leib » zurüd Er bhielt denn feinen Mund zum Ohre brüllte er ihm in’s Ohr, die Frage, und­­­­ des Fistals und Hände zu beiden Seiten vorhaltend, damit­ seine Kehle beide die­ Tonmeilen nicht wo ans fo­rtart­s ."· nur ·­­«­­Z . > -s .­­·" "«· «

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