Pester Lloyd, Oktober 1871 (Jahrgang 18, nr. 229-253)

1871-10-14 / nr. 239

; Beft, 13. Oktober. Diesen wenigen Stunden werden unte im Bejtke jenes „genauen Berichtes" sein, welchen — nach einem Telegramm unseres jüngsten Abenpblattes — die heutige N­ummer der of­fiziellen „Agramer Zeitung“ über den Verlauf der ganzen­­ „Ak­ton” gegen die Nahestörer in der Militärgrenze veröf­­fentlicht. Daß derselbe viel Neues enthalten werde, ist kaum anzunehmen ; das Wesentliche haben unsere Telegramme erk­­öpft, und daß eine Aktion, die im Ganzen 2—3 Tage ge­dauert hat, besonders weich an wichtigen Details gewesen sein Foffte, ist eben nicht sehr wahrscheinlich. Amdesfen ist es im­­merhin erfreulich, daß fr Die Kroatische Landesregierung mit der Veröffentlichung eines genauen Berichtes beeilt hat. Man darf wohl daraus schließen, bak zu einer Verheimlichung sein Grund vorhanden sei, bak somit , da Regierungen in der Regel nur Ungünstiges zu verheimlichen pflegen — die Expe­­dition gegen die Aufständischen nicht nur beendet, sondern auch mit dem gewünschten Erfolge beendet worden ist. Wenn jedoch nunmehr Konstativt ist, daß der Aufstand vernältigt, und zwar in so kurzer Zeit, mit dem Aufgebote verhältnißmäßig geringer Kräfte bewältigt worden ist, dann muß man sich erst recht fragen, was dieser ganze Aufstand eigentlich zu bedeuten gehabt habe ? Ein einfacher Exzeß ohne politische Bedeutung kann es denn doch nicht gewesen sein, da ein Mann, wie Khaternis, den man fast einen Verschwd­­rer von Profession nennen kann, an der Spige stand, und von einem solchen Meanne, bei dem das Konspiziren sozusagen Lebensaufgabe geworden war, schlechterdings nicht zu verm­u­­then ist, dak er sich gar so blindlings in ein völlig aussichte­­ld­es Unternehmen gestürzt haben sollte. Hat er sich über die­­ Stimmung in der Grenze getäuscht, hat er sie für erbitterter gehalten, als sie in Wirklichkeit it ? Hat er geglaubt, sie sei bereits dem Pulverfafie gleich, bei dem er eben nur eines Fun­­fens bedarf, um es in die Luft fliegen zu machen ? Ober ist durch irgend einen unglücklichen — nicht für uns, sondern für die aufständischen unglückichen — Zufall jene vereinzelte Mine im M­atoviczer Bezirke vorzeitig geplagt ? Ober tt kvaternit von Anderen, auf deren gleichzeitige Losbrechen er rechnete, im Stiche gelassen worden ? Auf all diese Fragen i­ffen wir seine Antwort und doch kann er nur eine dieser Vorauslegungen gewesen sein, welche den erfahrenen Konspi­­rator veranlassen konnte, mit einem Häuflein von 2—300 Bauern Loszuschlagen, von denen er ja wissen mußte, daß sie, troli­t, wie Spreu in alle vier Winde zerstäubt werden müßten. Es wird Sache der Regierung sein, sich einen Haren Einblick in die Genesis des Putsches zu verschaffen. Das ist unseres Erachtens viel wichtiger, als die Bestrafung der Ein­­zelnen, die an dem Aufstande theilgenommen ; die Führer und Verführer sind ja, nach den bisherigen Berichten, im Kampfe erlegen und die Verführten dürften vermöge ihres Bildungs­­arabed kaum recht gewußt haben, was sie eigentlich thun. Nicht an ein Paar armen Teufel, die Gott weiß durch welche Mittel verlobt und verhegt wurden, nicht an diesen Rache zu nehmen, ist die nachte und dringlichste Aufgabe, sondern so weit als möglich den geheimen Fäden nachzuspüren, biese dann aber auch schonungslos bloszulegen, gleichviel wer immer bindurch kompromittirt wer­den sollte Wenn das nicht geschieht, danur werden mir auch keine Ruhe haben, dann wird das, was heute an dem einen Punkte mißglüh­e, morgen oder übermorgen unter günstiger scheinenden Verhältnissen an irgend einem anderen­­ Punkte wieder versucht werden, dann werden ir uns vers­tebens bemühen, den Grenzern durch Wort und That Ber weise unseres herzlichsten Wohlwollens zu Tiefern, denn nie und nimmer würden wir ihnen dag zu geben im Stande sein, was ihnen gewissenlose Heer — versprechen. Sites aber auch traurig, daß es — wenn­gleich auch nur in beschränktem Make — zur Anwendung von Waffengewalt, zum Blutvergießen kommen mußte, so bergen die jüngsten Vorfälle, hoch auch manche tröstliche Erfahrung für ung, manche ernste Lehre für unsere Gegner. Es war ein glücklicher Gedanke des kommandirenden General v. Mollinary, in erster Linie Grenztruppen gegen die Aufständischen zu ent­­senden. Die Mobilisirung dieser Truppen — so sagt unser Telegramm — ging mit bewundernswerther Raschheit und Präzision vor sich. Darin liegt wohl der beste Beweis dar für, daß der Geist dieser Truppen ein vorzüglicher ist, und bag sie nach wie vor mit voller Pflichttreue ihre Schuldigkeit thun. Wenn also — was man ja nicht wissen kann — irgendwo die Hoffnung bestanden hätte, die Grenztruppen irgend­einmal in entgegengelegter Richtung benügen oder mei­­nigstens sie in­ ihrem Gehorsam warfend machen zu können, so dürfte diese Hoffnung durch die jüngsten Vorfälle jeden­­fals als eine durchaus unbegründete erwiesen worden sein. Was von einer nachtheiligen Einwirkung der Provinzialisis­zungögejege auf die Stimmung der Grenztruppen gesagt­­ wurde, war somit eine leere Fabel und wir rechnen darauf, dieselbe werde uns fernerhin nicht mehr aufgetischt werden. Nicht minder gut hat sich auch die übrige Bevölkerung gehalten. Die drei oder vier geschriebenen Plakate, die in Agram auftauchten, sind gpohl seiner ersten Erwähnung werth ; im Uebrigen aber ist auch nicht, das Teifeste Symptom zu verzeichnen, das, wir wollen gar nicht jagen auf eine Con­fivenz mit den Aufrü­hrern, fordern auch nur auf irgend­­welche Sympathien für dieselben fehlsehen Ließe. Auch das zu fonstatiren, war nicht vom Ueberflusse, es wird danach eben Am allererfreulichsten aber ist sicherlich die Wahrneh­­mung, bag, insoferne der Aufstand überhaupt einen politischen Charakter hatte, dieser nur buch Starcsenicsianer, welche die Rolle der Aufersten Linken spielen, vertreten war, während die Anhänger der eigentlichen Nationalpartei sich dem unsinni­­gen Unternehmen durchaus ferne hielten. Sie haben damit den Beweis geliefert, Dag sie trog der Heftigkeit der Sprache, welche ihre Organe führen, trog des Uebelwollens, mit wel­chem sie fortwährend die Intentionen Ungarns­­ verdächtigen, doch nicht gewillt sind, den Boden des Gefeges zu verlassen und jenen der brutalen Gewalt zu betreten, der ja mir zu namenlosem Unheil führen konnte. Auf dem Boden des We feed aber — wir geben diese Hoffnung noch immer nicht auf — werden wir uns schließlich doch verständigen, vielleicht nicht Heute oder morgen, aber sicherlich in nicht ferner Zeit. Es werden bis dahin gewisse Träume jenseits der Leitha wohl fon ausgeräumt sein und eine ruhigere Stimmung, eine nüchternere Betrachtung der realen Verhältnisse muß auch in Kroatien zur Erkenntniß der wahren Interessen des Randes führen, so wie des einzig richtigen Weges, auf welchem diese Interessen dauernd gewahrt werden können. Zum Schluffe möchten wir noch ein Wort des Dantes an den General v. Mollinary richten. Nach allen ung vor­­liegenden Berichten ist es ausschlielich sein Verdienst, das die Unruhen so wasch, und ehe sie noch weiter um sich gegriffen, unterbrücht werden konnten. Nicht immer haben die komman­­direnden Generale in Agram ihre Stellung in so loyaler Weise aufgefaßt. Was sie in ähnlichen Fallen b­aten, be­­kränzte sich auf das Notddürftigste und auch dies geschah in einer Weise, das man nicht recht wußte, ob die Exzellenten dadurch eingeschlechtert oder erst recht ermuthigt werden sollten. An der Praxis wurde gewöhnlich das Legtere erreicht, us heffen — wir wollen nicht im Detail alte Geschichten w­ieder­­erzählen, die unseren Lesern ohnehin zur Genüge bekannt sind. General Mollinari schritt im ersten Momente sofort mit einer Energie ein, welche von V­ornherein jeden Zweifel in den Ernst und die Kopazität seiner Absichten ausschloß, mit einer Energie, die sich auch von jener Art und Weise, wie vor z­wei Jahren der Aufstand der Bocchesen behandelt wurde, vor­theilhaft unterschied. Dabei stand der General in fortwähren­­dem Rapport mit der ungarischen Regierung und diese müßte, wenn es hiezu überhaupt noch eines Beweises bedurft hätte, schon durch die Ereignisse dieser jüngsten Tage die beruhigende Ueberzeugung gewonnen haben, mag sie in der höchsten Mili­­tärs Autorität Kroatiens eine Loyale, verläßliche und kräftige Stikte befike. Hoffentlich ist man die unerqeb­liche Episode, die seit porigem Sonntage spielte, auch definitiv abgeschlossen. Wir wollen Niemanden verdächtigen,, als hätte er die Absicht ge­­habt , oder gar durch eine eigenthü­mliche „Wirkung in die Ferne“ dazu beigetragen, und da unten ernstliche Schwierig­­keiten zu bereiten, damit wir, von diesen uns näherliegenden Angelegenheiten vollauf in Anspruch genommen, nicht Zeit noch Mufe Hätten, uns auch mit entfernteren zu beschäftigen. Aber einige Scharenfreude mag denn bodh hie und da ges herrscht haben, als die erste Kunde von den Unruhen in der Grenze eintraf, ja sie spiegelt sich ziemlich deutlich in der Art und Weise, wie diese Berichte in gewissen Organen besprochen wurden. Nun denn, wir kaufen herzlich für die Theilnahme und melden , sicherlich zu allseitiger Befriedigung , daß die Wölfe rasch verflogen und daß wir wieder vollkommen in der Sage sind, alle unsere Angelegenheiten mit gleicher Aufmerk­­samkeit zu begleiten, jedem Schädiger unserer Nechte und Ant­ressen mit ungeschmälerter Energie entgegenzutreten. SEE mans arms mann aba = Die Ampertinenz der ezechiselten Organe überscreitet nachgerade alle Grenzen und es wird einem Journale, das für gebil­­dete Leser schreibt, fast schon unmöglich mit jenen Organen einen Mordwechsel zu führen. In der eben eingetroffenen Nummer des „Wan­­derer” seien wir wörtlich Folgendes : ‚an einem gegen den , Better Lloyd“ gerichteten Artikel zeiht der „Botrot” das ungarische Blatt gerade zu der Fälschung. Dieses hatte nämlich, um zu be­weifen, da­ "der böhmische Landtag sein Recht gehabt habe, dem ungarischen Ausg­leiche beizutreten, den §. 25 deöselben angeführt, worin es heißt, daß Ungarn nur mit der konstitutionellen Vertretung jener Länder in Verhandlung treten dürfe. Die Worte waren mit Anführungszeiten versehen, als wären sie genau den ungarischen Gelegen entnommen. In der amtlichen Weberregung aber heißt es: „mit den konsti­­tutionellen Vertretungen”, wodurch natürlich das Ge­­gentheil bewiesen wird. Man solle doch denken, daß ein anständiges Blatt, ehe es An­­dere der „Salb­ung” beschuldigt, si vorerst genau informirt, ob es damit nicht eine Züge wäre. Nach den böhmischen Anstandsregeln aber, die mit dem böhmischen Staatsrechte von gleichem Datum zu sein seinen, ist das offenbar überflüssig. Nun denn, nicht für den „Bokrof”, sondern für den „Wanderer”, der, nachdem er die Beschul­­digung aufgenommen, auch der Abwehr Raum geben wird, bemerken wir Solgendes : Mir wissen nicht, welche amtliche (!) Ueberseßung der " Botrot" bewust hat, aber für alle ungarischen Gefege i­ der un­­garische Tert der einzig authentische. An diesem authentischen Terte lautet der §. 25 wörtlich : , mert Magyarország azon orszägok­­nak csak alkotmányosképviseletév el léphet érintkezésbe." Ob , képviseletével" „mit Ber Bertretung" oder „mit den Ver: tretungen“ beige, darüber möge fich der , Botrot" von irgend einem unseren Gymnasialschüler belehren lassen. — Der Ausschuß für das Gewerbegefäß berieb­ heute über die Formulirung jenes neu einzuschaltenden Paragraphen, der — nach­­dem das Konzessionsí­­tem fallen gelassen worden — die Inferenz der Behörden bei Ausü­bung gemisset, für das öffentliche Interesse besont, ders wichtiger Gewerbe regeln sol. Es wurden mehrere Vorschläge ge­­macht ; da aber die gestrige Minorität, welche das Konzessiondwesen beibehalten will, gegen jeden dieser Vorschläge stimmte, konnte Feiner derselben die Majorität erlangen. Die Berathung, welche vier Stun­­den währte, Schloß somit ohne Resultat und wird morgen fortgefeßt. — Der Finanzaudschuß hat in seiner heutigen Sigung die Berathung über das Budget des Vandesperthbesp­­­aungsministers begonnen. Den abiiesenden Minister Grafen Andraffp vertraten Unterstaatssekretär Hollán und Emerich € 8­en­­gery, mit welchen auc der Hilfsämterdirektor Cserhbalmay in der­eitung erschien. Das ordentliche Budget schließt mit 6.690.000 fl. ab, um 1.140.009 fl. mehr als 1871. Für die­­ Zentralver­wal­­tung sind 297.700 fl. vorgeschrieben, um 31.000 fl. mehr als 1871 Die vorgeschlagene Vermehrung im Ministerium umfaßt: 1 Ministe­­rialrath, 1 Sektionsrath, 2 Konzipisten, 3 Notuikten, 1 Major von der Infanterie, 1 Unterkriegsformulär, 2 Kanzelisten, 6 Diener, 2 Buchprudergehilfen und 6 Rechnungsoffiziale, welche Vermehrung mit Rücksicht auf die strengere Handhabung der Rekrutirungsvorschriften und Geidenzhaltung, sowie auf die immer größere Anhäufung der Geschäfte, von Seite des Ministeriums als unumgänglich noth­wendig geschildert wurde. Obgleich von Seite einiger Mitglieder gegen viele Vermehrung die Hinwendung geltend gemacht wurde, daß schon , für 1871 die Kosten der Zentralverwaltung in 57.090 fl. mehr betrugen und nun für 1872 die Handhabung der Nekrutirungsvorschriften an Pünktlichkeit und Strenge deshalb nichts gewinnen könne, wenn im Zentrum eine ganze Ministerialabtheilung neu errichtet wird,­­ welche ebenso wie die­jenige in der Entfernung ohne Stennt­iß der obwalten­­den Umstände energisch einzugreifen nicht im Stande ist, daher die Weltermwachung der praktischen Durchführung viel sicherer den Distrik­t­­kommandanten überlassen werden könnte, jedenfalls aber es zu be­­dauern wäre, wenn auch d­en das Landesvertheidigungsministerium vonselben bureaufratischen Mechanismus fi aneignen wollte, welcher den einstigen Hofkriegsrath und jebt das gemeinsame Kriegsminister­­ium zur praktischen Zeitung der Militärverwaltung untauglic macht, stimmte die Majorität der präliminirten Vermehrung bei und bewil­­ligte den ganzen Voranschlag, ausgenommen die Quartier­felder der Direktoren und Unterdirektoren der Hilfsämter, deren Erhöhung ge­strichen, sowie statt 18 nur 15 Diener bewilligt wurden. Die für den Honvedappellationshof veranschlag­­ten 4000 fl. und die 25549 fl. für das gentrale-Montursma­­gazin wurden ohne Bemerkung angenommen, aber bei den für die Bewaffnungskommission präliminirten 22.940 fl. — um 17.400 fl. mehr als 1871 — entspann sich eine längere Debatte, indem das behufs Prüfung, Uebernahme und Manipulation der Ge­­wehre — gegenüber dem Jahre 1871 — auf einmal mit sechs Mit­­gliedern vermehrte Kommissionspersonal zu Eeitspielig erscheint. Nach der gegebenen Erklärung, daß die Gewehrfabrik in Bet­rei — welche jährlich 25.000 Stüd Gewehre mit dem Kostenpreis von 33 fl. verfer­­tige — die Patronenfabrik aber in Preßburg, daher in beiden Orten die Aufsicht und Uebernahme je einem Hauptmann anvertraut und jedem ein Feldwebel zugetheilt werden muß, hiezu endlich auch die drei Gewehrfabrikanten gehören, wurde von der Majorität des Ausschusses nur ein Kommissionsmitglied, der Oberlieutenant mit 1155 fl., gestrichen, Erbie in Kaskau, Preßburg, Klausenburg, Agram bestehenden und in roßwardein und Fünffichen neu zu errichtenden Kriegsschu­­len wurden 11.600 fl. , für die Kosten der N­efrutirung in Ungarn 15.000 fl. (um 5009 fl. mehr als 1871, zur Bestreitung der Kosten einer strengen Handhabung der Nefrutirungsvorscriften) für die Nefrutirung in Kroatien 5000 fl., für das Bedürfnis des Ober­­k­ommandos 42.400 fl. (um 5000 mehr als 1871, da die Adju­­tantenstellen von zwei auf drei vermehrt und ein Hauptmannaubitor neu eingestellt, die Reifetosten von 5­ auf 6000 fl. d­abeit wurden) ohne Bemerkung bewilligt. — Wegen vorgerückter Stunde mußte die weitere Beratsbung auf morgen vertagt werden. so­wie die „Narodne Novine" erfahren, bleibt die Onnliner Meuterei Lokalisict ; die benachbarten Grenzdistrikte sind in vollsten Frieden. „Obzor“ theilt über denselben Gegenstand mit den vorste­­henden identische Nachrichten mit. Die Nummer dieses Blattes vom 10. b. M. wurde fonfiszirt, — wie das Blatt behauptet — ohne jeden Grund; es stößt bei dieser Gelegenheit folgenden Schmerzensschrei aus: „Selbst unter Rauch ist man nicht so vor­­gangen, wie lebt. Rauch hat blos jene Nummern des damaligen „Pozor” konfisziren Laffen, die gesehwidrige Artikel enthielten ; „unschuldige” Nummern aber verfolgte und verbot er nicht. == Der Belgrader , Bidovdan" plaidirt für die wärmste und innigste Freundschaft zwischen Serbien und Montenegro. Nur so werde es möglich sein, dad £ 05 der unterbrüchten (türkischen) Sch­werternationen zu lindern und sie endlich zu befreien. 1300 fl. und 200 fl. Quartiergeld , Oberstuhlrichter 1200 f., Unter­­stuhlrichter 1000 fl. nebst 400 fl. Reifepauschale u. j. m.) Die Besoldung der Straßenkommissäre und Straßenräumer sol aus dem Öffentlichen Arbeitsfond bestritten werden. Der Ständige Aus­­schuß wird aus 10­ Mitgliedern bestehen. Die Organisation des Waf­­fenstuhls und die Uebernahme der Waffenangelegenheiten betreffend, wurde ein detaillirtes Projekt ausgearbeitet. Es sind zwei Waffenstühle projek­irt, deren einer in Erlau, der andere in Szol­ot seinen Sit haben würde. 2 . Das 22 D.­M. große und 62.332 Einw. zahlende Zardnder s­omitat sendet in den Reichstag zwei Abgeordnete. Die 2833 Fünffri­­birten Mäbler wählen 64 Ausschußmitglieder. Mit Ansicht auf die Armuth des K­omitates wurde der Status der Beamten auf das Möglichste beschränkt, während bei dem Ausmaß der Besoldungen (ver Vizegespan und zugleich Waffenstuhlpräses 1800 fl. und 200 fl. Reifepaufschale, der Obernotar 1200 fl. und 100 fl. Reifepaufschale, ver Fiskal 699 fl. Stuhleichter 700 fl. und 200 fl. Reifepaufschale u. s. w), darauf Nacsicht genommen werden mußte, daß dasselbe dem richterlichen Besoldungsetat gegenüber nicht zu niedrig gegriffen werde, weil darunter das Ansehen der Verwaltungsbeamten leiden könnte und zu befürchten stände, daß die Moministrativämter minder gesucht sein werden. Der ständige Musichuß wird aus 15 Mitgliedern bestehen. Das Koselburger Komitat zählt auf einem Gebiet von 26 Qu.Meilen 94.895 Einwohner. Die 1793 Wähler werden 92 Aus­­schußmitglieder zu wählen haben. Statt der bisherigen 8 Stuhlbezirke sollen nur 6 sein. Das Gehalt des Bizegespans wurde auf 1800, des DObernotard auf 1400, des Fiskals und Wafsenstuhlpräses auf 1200, eines Stuhlrichters auf 900 fl. u. s. w. filtet. Die Bezirksstuhlrichter haben aus ihrer Besoldung einen Banduren zu erh­a­l­­ten und zu kleiden. Das Ausgabenbudget pro 187? beläuft sich auf 30.380 fl. (um 14 fl. weniger, als die duch den Steuerabschlag für diese Zwede in Aussicht gestellte Summe). Bei den Waffenstühlen will sich das Komitat mit einem, statt zwei Bereichern begnügen, und hält auch die Stelle eines Zentralvormundes und der Bezirk Spormünder für entbehrlich. Die Agenten der Lesteren k­nnten von den Stuhl­­vihteen übernommen werden. Der stabile Ausschuß hätte aus 32 Mit­­gliedern zu bestehen. Bei den Bib­les ist der höchste Steuerfach 4444 und der niedrigste 111 fl. Das Tordaer Komitat (83 Du.-M., 152.692 Einw.), welches zwei Abgeordnete in den Reichstag fe­i­t, hat 5080 konstribirte Wähler, die 147 Ausschußmitglieder wählen. Die Zahl der Stuhlbezirke wird auf 10 festgestellt, ven Stuhlrichtern wünscht das Komitat Geschworene beizugeben. Auch wird, mit Rücksicht auf die Flächenausdehnung des K­omitates, die schlechte Beschaffenheit der Straßen u. s. w., die Oph­e­­mischung einer zweiten Eizegespansstelle mit dem Site in Szab: Negen beantragt, mit welcher das Präsidium­­ des dortigen Warten­stuhles vereinigt werden konnte. Aus denselben Gründen­ werden zwei Massenstühle für nöt­ig erachtet. Besolgungs:Graz: Erster Vize­­gespan 1600, zweiter 1200, Obernotar 1200, Fistal 600, Waffenpräses 800, Stuhlrichter 1009 fl. u. f. w. Das diesjährige Ausgabenbudget bezifferte sich auf 47.890 fl. — Es wurde beschlossen, den Finanzminister um die Einbringung einer Novelle zu ersuchen, nach welcher die Per­­sonal-Erwerbsteuer der Domestifalsteuer der Komitate als Gru­pftod zu dienen hätte. Der ständige Ausschuß­ soll aus 24 Mitgliedern be­­stehen, welche auch Beamte sein künnen. Aus den Komitaten. „B. Napló" fährt fort, aus den Organisirungs-Claboraten der Komitate gedrängte Auszüge zu geben. Wir entnehmen denselben Folgendes : Das Territorium des vereinigten Hevefers und Außer- Szolnofer Komitates beträgt 114 Duavratmeilen. C3 zählt 332.613 Einwohner und sendet 8 Abgeordnete in den Reichstag. Seine 23.984 Wähler haben 300 Ausschußmitglieder zu wählen. Das Komitat pro­­jektiert 12 Verwaltungsbezirke, da der sehr ausgedehnte Thaikdistrikt doppelt so viel Stuhlrichter erheirscht, als der Mlätraer, welcher seiner zahlreichen Gemeinden wegen gleichfalls in nicht weniger, als zwei Bezirke getheilt werden könne, und weil nach dem Elaborat die Stuhl­­richter auch mit den Agenten der Waffen-Inspektoren betraut werden sollen. In jenem Theile des Elaborats, der sich auf den Wirkungs­­freie der Komitatsbeamten bezieht, wird rücksichtlich des Beisegespans unter Anderem die Bemerkung gemacht, dab derselbe, wenn er im Sinne des G.A. 42, 1870, 8. 58, Punkt d­­az den Minister reprä­­sentirt und die Verordnung vollzogen hat, gehalten sei, seine Reprä­­sentation zugleich mit dem Reskript und einem die Motive der Voll­­strefung enthaltenden Bericht der General­k­ongregation zu unter­­breiten habe. Da bei strenger Anwendung des im Gefekartikel 6: 1869 ausgesprochenen Prinzips die Stuhsrichter auch in feldpolizei­­lichen Angelegenheiten seine richterliche Gewalt befigen, wird in Bor­­trag gebracht, das Komitat möge beim Reichstag petitioniren, daß in einem je eher zu bringenden Gefeth die feldpolizeilichen Angelegen­­heiten, also auch die Aburtheilung verselben dem Wirkungsfreife ver Stuhlrichter zugewiesen werden möchten ; einst­weilen aber möge das Komitat als Statut aussprechen, daß die Stuhlrichter in feldpolizeili­­chen Angelegenheiten als Friedensrichter zu fungiren haben. Da die Komitatspolizei auch von den Bezirksgerichten und 1. Gerichtshöfen in Anspruch genommen wird, sei es nur billig, daß der Staat für die Kosten derselben beisteuere, in welchem Sinne eine Vorstellung an den Justizminister gerichtet werden sol. Bei der Feststellung der Befolgun­­gen wird eine, wenn auch nur mäßige Erhöhung der bisherig­e Be­­züge beantragt. (Der Vizegespan 2000 fl. mit 590 fl. Nerfepauschale und Naturalwohnung, der Obernotar, Oberfistal, Waifenstuhlpräses­s Brag, 12. Oktober. Nach einer wenig belangreichen Land­­tagslösung hatte heute der czechische Klub eine sehr bedeutsame Bera­­tbung. Sie galt, wie Unterrichtete behaupten, nichts Geringerem als dem Königl Neskript, das als Antwort auf Abreise und Ausgleichgelaborat bereits in Prag it. Das Abgefartete des ganzen Ausgleichsspieles tritt hieduchh noch entschiedener hervor. Borgestern ist die Moreffe mit ihren Beilagen exit an das fair. Hoflager expediirt worden und heute erörtern Feudale und czechische Konferenzen bereits die Königl. Antwort. Und da vertröstet man die den Fundamentalge­­danken unserer Landtagsmajorität Abgeneigten auf die Entscheidung des Reichsrathes! Das Restript selbst in den Ausgleichsverhandlungen Glam’s und Hohenwart’S, wie sein Vorläufer gemeinsam von Regie­­rung und Grechofeudalen redigirt, sol übrigens die czechischen Forde­­rungen nicht zurücweisend behandeln. Im Gegentheile wird versichert, daß dasselbe anerkennt, daß der Landtag ein erörterungsfähiges Ma­­teriale bot zur endlichen Anbahnung des inneren Friedens. Die Erör­­terung selbst weist die kaiserliche Omanation jedoch vor das Forum der Gesammtvertretung der übrigen Landtage, welche diesmal a­u­s­­schließlic der Regelung der inneren Frage ihre Thätigkeit wir­­ken sol­ Jst das nicht der Reichsrath ad hoc? Die Grechen scheinen es zu glauben, denn sie sind sehr entschieden für Vornahme der Reichs­­rathswahl, wenngleich im Klub für die Wahl selbst sich sehr wenig Kandidaten melden. Das macht wohl mit etwas Angst vor der Erre­­gung in Wien, da es noch nur gec­ifdher Wunsch scheint, von Reichs­­rath diesmal „um seine der Landeshauptstädte zu beleidigen” in Krem­­ster tagen zu lassen. .. . e Feuilleton. Talleyrand. I­ st Es gibt M­enschen, welche durch die Umstände gemacht werden, und solche, melde sie Umstände machen. Von der letcteren Art war Napoleon I., von der ersteren sein Nachfolger Ludwig XVIII. Der Eine war hart wie der Hammer, der die Gesihde der Welt schmiedet, der Andere war wie Wachs in heißen, politischen Stürmen. Mir wollen damit nicht gerade den M­enschen klassifiziren. Aber wir werden damit vielleicht eine Art von Menschen verständlich machen, die weder auf der einen, noch auf der anderen Seite stehen. Sie schaffen nicht die Umstände, aber sie werden von ihnen an nicht aus ihrer Bahn gerissen : sie beherrschen sie. Sie haben für die meisten Dinge das richtige Verständnis und für alles recht Verstandene die rechten Mittel. Sie machen sich nichts aus Prinzipien, aber sie haben Takt. Sie beweisen, daß in unserer Gesellschaft, in unserem politischen Leben die gefrümmte Linie der Meg ist, der nit am schnellsten, aber am sichersten zum Ziele führt, und­­ sie behalten schließlich Recht. Ein solcher Mensch war Talleprand. Ein merkwürdiges Menschenleben ! Der Mann mit dem spöttis­chen Zug um die Phipppen geleitet eine Regierung um die andere ins Grab, macht Revolutionen, Könige und Kaiser, die hinshhwinden, ohne ihn mit sich reißen zu können. Bekannt durch seinen glänzenden @eilt, berühmt als der feinste und bollendeifte Diplomat, der aus dem vorigen Jahrhundert in dieses hineinragte, wirft man da einen mißtrauischen BUG auf einen Charakter, der sich so vielfach zu verändern verstand. Mas that hier Egoismus, was die politische und soziale Atmosphäre ? Eine geschichte Hand unternahm es, die Züge dieses jedenfalls bedeu­­tenden historischen Charakters zu skizziren "). Karl Moriz Talleyrand de Verigord wurde am 2. Februar 1754 geboren. Der Sprößling eines altberühmten Geschlechtes, wird er, wegen mißlicher Vermögensverhältnisse, die ihn seinen Eltern zur Last gemacht hätten, auf’s Land in die Pflege gegeben. Hier tritt ein Er­­eigniß ein, entscheidet. Aus Unachtsamkeit oder Zufall fiel er und warb bintend. Der Familienrath beschließt, da er seinen Stand nur würdig mehr repräsentiren kann, seinem jüngeren Bruder das Erstgeburtsrecht zu übertragen und bestimmt ihn zum Geistlichen, das über seinen Lebenslauf, über seine Charakterhaltung Der Knabe, aus einer glänzend scheinenden Zukunft heraus­­geriffen, zeigt die auffallendste Veränderung. Er, der früher munter, arbeitssheu und läsfig gewesen, zeigt nun ein schweigsames, fleißiges und berechnendes Wesen. Der Ehrgeiz stachelt seine Talente, sein Können. Er vollendet seine Studien mit Auszeichnung und tritt 1773 in die gallitanische Kirche ein. Der priesterliche Stand war damals feine zu drüdende Fellel. Man konnte die feinsten, was ebensoviel hieß, als die freiesten Ges­­ellschaften aufsuchen und sich allen ihren Freuden hingeben. Der ein­­nehmende Süngling mit dem langen ovalen Gesicht, von blauen Augen von tiefem, belebtem Anspruch, den spöttisch aber nicht bösartig lä­chelnden Lippen hatte seine Vorliebe für seinen Stand und fühlte we­­nig Gewissenschiffe, wenn er bessen strenge Regeln verlebte. Er wurde traf zu hohen Ehren befördert, und begann mit­­ einem Bonmot. Im Salon der Dubarry pries man einst alle mögli­­chen Frauenschönheiten und spottete ungläubig über jede Frauentu­­gend. Nur Talleyrand schwieg. A­l die Herrin ihn über den Grund seiner Traurigkeit trug, ermwrderte er: „Ach Madame, wie sind doch zu Paris die Frauen weit leichter zu haben, als die Abteien.” Die Antwort trug ihm die gewünschte Pfründe ein. Durch Talent und Geschichlichkeit erwarb er sich bald darauf die General­­agentur des französischen Klerus, eines der einflußreichsten Nemter, mit welchem die Verwaltung der ungeheuren Einkünfte der französischen Geistlichkeit zusammenhing. Der Rechenschaftsbericht, den er dann ab­­legte, zeigte durch ausgezeichnete Klarheit von so staatsmännlichem Ge­ fie, daß ihn Ludwig XVI. troß der skandalösen Gerüchte, die über ihn im Gange waren, nach einigem Zaubern zum Bischof von Autun machte. Das geschah 1789, vier Monate vor der Berufung der Reih­e­ stände. Er sollte bald auf größerem Felde Raum für seine Talente finden. Frankreich befand sich vor der großen Krisis, die die Physiog­­nomie der ganzen europäischen Gesellschaft verändern sollte. Es war ein glatter und glänzender Firniß, der damals die Oberfläche der fran­­zösischen Gesellschaft deckte. Im Mittelpunkte der glänzendste Hof Eu­ropa­s, wo Alles das Gepräge der Weppigkeit trug, wo die Formen des geselligen Verfehrs, die Kunst das Leben zu genießen auf’s Höchste entwickelt waren. Alle Stände mischten sich anscheinend Fröhli und einig durcheinander. Unter diesem Anscheine aber wehte ein Geist brütenden Mitbehagens, der nichts sehnlicher wünschte, als Veränderung. Jedermann fennt die Geschichte der rasch sich überstürzenden Ereignisse.. Talleyrand erfaßte den Kern der Bewegung, und wie er dann später immer that, er verließ die sinsende Partei und hielt fest bei der aufstrebenden. Trot des Umgangs mit dem lederen, feinen Adel, hatte er sich durch persönlichen Verkehr und Erfahrung eine ausgebreitete Stennt­iß des Finanzwesens verschafft und war ebensd sehr als Zierde der Gesellschaft beliebt, wie als gründlicher, tiefer Denker anerkannt. Die Reichsstände, die aus Adel und Geistlichkeit bestanden hat­­ten, wurden einberufen, um Noel und Geistlichkeit zu befteusen, ALS Pressionsmittel 309 man den dritten Stand hervor, und gab ihm eine gleiche Anzahl Mitglieder. Man­date gar nicht an die Gefährlich­­keit des Mittels, in dem ein Ding seinen Anspruch fand, das man bisher vornehm­ verac­htet : die öffentliche Meinung. In dieser Versammlung war Talleyrand eines der einfluß­­reichsten Glieder. Ein Buch, das damals erschien, charakterisirte ihn merk­­würdig richtig. 63 sagte, er werde den Umständen nachgeben und werde meinen, er dürfe dem Frieden Opfer­ bringen, ohne seine Grundrate damit zu verleugnen, er könne aber der Versammlung und der Kation mit seinen Talenten große Dienste leisten. Er traf Alles zu. Talleyrand entschied sich und seine Genossen in dem Kampfe, der nun entbrannte, für den dritten Stand, und machte ihn dadurch unwiderstehlich. Er zerstreute die Regenten, als ob die Versammlung sich durch Mandate beschränken lassen müsse und machte ihn dadurch zur fonstituirenden Nationalversammlung. Die Folgen zeigten sich bald. Alle bestehenden Hinrichtungen murden aufgehoben und die­­ Menschenrechte sanktionirt in den Nusprüchen, die Talleyrand angab. Er wurde beim Hofe verdächtig, beim Nolte beliebt. Der finanzielle Banterott schrwebte indessen trok aller Men­schenrechte über Frankreich. Talleyrand machte den entscheidenden Schritt und brachte den berühmten Antrag ein, der Staat möge in seiner höchsten Bedrängniß­ alle liegenden Güter des Klerus einziehen, ihre Obliegenheiten selber in die Hand nehmen, und die Geistlichkeit aus dem Staatsfädel befolgen. Die Motivirung war von musterhafter Mäbigung und Klarheit, der An­­trag ging durch. Damit hatte er sich auch seinen Standesgenossen ver­­haft gemacht. Als er schließlich den Antrag einbrachte, von Juden­ das französische Bürgerrecht zu ertheilen, war sein Ruf in der Versammlung und im Lande gesichert, während sich Hof- und Priesterkreise selten von ihm zurückzogen. Die Versammlung ber­ief ihm ihr höchstes Vertrauen, als sie ihn in Folge einer­­ Denkschrift, in welcher er die Schritte der Versammlung mit der größten Klar­­heit erklärte und rechtfertigte, zum­ Präsidenten erwählte,, eine­­ Ehre, die Mirabeau erst im folgenden Jahre erlangen konnte. Der erste Akt des großen sich entwicelnden Drama’s war zu den Konvent nicht kommen fair, die Illusion, die ihnen verbot, das Amt eines Ministers anzunehmen, neue Generation ihn die alten be­­stehenden Einrichtungen der Gesellcaft mit einem Schlage vernichten ließ. Aber war er für die Fehler verantwortlich, die die Bersamm­lung beging? Daß sie den Ehrgeiz ihrer Mitglieder nahm und dadurch die gemäßigten und befähigtesten Köpfe der Regierung entzog? Daß sie ein Gefeh brachte, seines ihrer Mitglieder dürfe wiedergewählt werden und dadurch eine unerfahrenet Köpfe auf er für die Schwäche, für die unglaubliche Thorheit des des Landes, wollte das Alte mit dem Neuen versöhnen, eine konstitutionelle Monarchie einrichten, die dem Lande eine glänzende Entwickklung versprach und freilich auch ihm, als einem Mittlerweile gab man sich noch allen diesen Hoffnungen ein. Wer kennt nicht die pom­pöse Szene, die das Alles besiegeln sollte, die Einweihung der Fahne Frankreichs, der großen Driflamme, Königskinde, der Nationalversammlung, ihr Lafayette und Mirabeau mit dem wallenden Haar und das Bolt, trunken vor Freude und Luft, zujauchzend dem Bischof von Autun, der mit dreihundert weißgekleideten Priestern die Fahne segnete. Dann folgte die Kehrseite. Mirabeau starb, der Herkules, der die königliche Gewalt gestürzt und der sie dann wieder aufrichten wollte. Talleyrand erhielt sein Bermächtniß, aber sein Werk vollführen, dazu schlüffig und wußte nicht, was anzufangen, versehlungen. Währen Talleyrand in diplomatischer Mission nach England ging, brach der Sturm Ins. Die Bootsbewegung führte alle Ideen, alle Personen, mit denen sie begonnen hatte, hinweg. Die Revolution begann ihre eigenen Kinder und Väter zu Talleyrand schwebte Wochen lang in­­ |, Ende gespielt. Talleyrand von den verwirrten Stusionen endlich zur Gestaltung gelangen, war er zu wenig Mirabeau, blutigen Stürmen, tendsten Mitarbeiter, eine glänzende Zukunft brachte? ringsum dar geklärten Köpfe Marsfelde der die hatte fein glänzende Hof sich bewundernswerth benommen. Frei Man tavelt seine Kurzsichtigkeit, die jener trunkenen Generation, die Grundlinien einer Verfassung gezogen, Hofes und seiner Freunde verantwortlich? der Präsident der Nationalversammlung Endlich­er von Danton einen Ba­ &8 war die glücklichste That seines Lebens, wurde ein prachtvolles Amphitheater, schimpflich zurückgebracht. Talleyrand erhielt mit wie unglückiches Bolt zu Talleyrand, wie verhieß, auf und lauirte.. halte er sie nach den unendlich durchleben hatte, zwei gleichen Thronen der König Frankreichs, der Prinzessin, dem der Königin, zu sehr Talleyrand. Tente, indem sie Man war uns Todesgefahr, die Bühne alle auf­ der beden: Auf dem Der König entfloh, und entfloh nach England. *) Geschichtliche Charaktere von Sir Henry Lytton Bulmer. I. Band, Talleyrand, Leipzig 1871. Zur Tagesgesich­te, »Økst-130ttober Wie aus unserey Telegramm­z six,versehen war,ist die so lange ver­schleppte Zollkonvention zwischen ZENntreich und Deutschland endlich doch abgeschlossen worden.Frankrexxåydas heißt vorläufig die Negie­­rung des herrn Thichverzichth aufDanrtikelll­elcher bei Preußen den Hauptanstoß erregte.Wenn auch nicht gerne,so wird die Nationalversammlun­g schließlich doch die theilweise Umgebung ihrer Resolution ratifiziren.­­ Aus Paris ist das Neueste die Broschure Benevetti’s, welche an anderer Stelle besprochen wird. Wir lesen in Berliner Blättern . Aus dem Elsaß erhalten Baz­tier Blätter folgende Mittheilung: „Der Polizeidirektor in Mühl­­hausen (Elsaß) hat den Konsuln von Belgien, Spanien, der Schweiz, der Vereinigten Staaten und der Niederlande in dieser Stadt befohlen, ihre respektiven Mappen wegzunehmen.“ Diese Nachricht wird dahin be­­stätigt, daß die deutsche Regierung alle Konsuln in Elsaß-Lothringen davon benachrichtigt habe, sie betrachte deren Erequatur als durch den Krieg erloschen und werde dasselbe vorläufig nicht erneuern. Es sollen für das Grite feine Konsuln irgend­welchen Staates in Elsaß-Lothrin­­gen zugelassen werden.

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