Pester Lloyd, September 1874 (Jahrgang 21, nr. 200-223)
1874-09-12 / nr. 209
. nm Ausgleichs die Urterordnung in dem ú :Es"sei zum Lobe·der·«j«og’tichen·Lan«dstagsma·1·1i)rI— fonstatirt, bak sie aus der gewonnenen staatsrechtlichen ndlage eine gesunde, Gesichtspunkte un unstreitig liegt eine bedeutsame Gewähr für die fortgreifende Konsolidirung dieses Verhältnisses. darin, wenn e Basis des neu sanktionirrenbensfähiger Institutionen wird. Gleichwie Maße an vielverheigende Reformthätigkeit widert. Willig anerkennen wir dieses Verdienst, welches vom des gemeinsamen schertVerhältnisses·auf Würdigung Anspruch hat,s Ausgleichs zur Trägerin das achszu der Pflanzen das Iodere Erdreich bindet und wider dsfähig macht, so. muß auch der Boden des staats rechtfertigfeit gewinnen, 3 neue organische Schöpfungen ihn mehr und mehr mit den Wurzeln Duchdringen. Auf's vortheilhafteste untert sich durch solche Thätigfeitität von der frühern. Die Union-Partei — nicht als mination, in als eindringlich sprechende Lehre vorgebracht — legte in dem Augenliit, da die ftaatsde Autonomie Kroatiens ig in den Schoß, als hätte sie dem Ausgleichö gesehe sich allein die Zauberkraft zugemuthet, daß es alle Gehen heile, alle Mittante beseitige und alle Zylummernwirthischaftlichen und kulturellen Kräfte zu frischem gealtendem eben ermede ; sie verabstimmte darüber jede Geegenheit zur That und Mek den überhandnehmende ," die heutige Landtagsgesichert war, Dingen ihren Lauf, bis Mijereff mit sei die Hände vernichtender Auge gegen die herrschende Partei sowohl, als gegen die Andlagen des gemeinsamen Verhältnisses fehrte. Anders heutige Majorität und die Heutige Regierung Kroatiens, gens reichen für das Land zu gestalten. Dadurch dolumensie ihre Existenzberechtigung in ‚höherem Grade, als nes Durch bloße D Versicherungen der Loyalität, geschehen könnte. Dede prattische That, durch welche dem Volke faßbemonstrirt wird, daß die gejeglichen Beziehungen zu Ungarn reichlich Raum zur Pflege seiner Bedürfnisse gewähren, jede solche. That ist von hohem Einfluß auf die Märung der Anschauungen über die Natur des ungarisch: patiischen Verhältnisses. 27 . Deshalb zunächst begleiten ‚wir die Reformthätigkeit X des Ersatiischen Landtags, wie sie in der Schaffung des Schulgesethes, des Pregefees und dem geplanten Berwigsgefeb zum Anspruch kommt, mit lebhaften Sym- Dina. Andererseits aber werden die kroatischen Politiker nie wohl anerkennen müssen, daß das Ausgleichsgefek Born des Segens und der Negenetivung für Kroatien werden kann, wenn es mit nichternem Sinn und ehrlichem ertreben gehandhabt wird. Keine eifel hemmt die materielle Entwicklung, sein Bleigewicht hält den geistigen und oralen Aufschwung des Frontischen Wolfes nieder. Bösfrei in den wichtigsten inneren Angelegenheiten, ist allen doch der Sorge für die Bestreitung der Kosten erhoben. Dank dem günstigen finanziellen Ausgleich wird Kroatien gegen seine Verlegenheiten Hinsichtlich Der Beschaffung der Mittel zum Ausbau der inneren Institutiozu sümpfen haben. "Und was den autonomen Recht des Landes betrifft, so wird er nicht durch den atten einer unbefugten Einmischung von Seite der geeinsamen Regierung getrübt. Zwar wollte jüngst bei Behandlung der administrativen Reformpläne eine Differenz regen, allein diese „hatte ihre Quelle in dem über —Haftenden Ungesüm der frontischen Politiker, die in ihrem Eifer über die Schranke hinwegfeßten, welche die inneren gelegenheiten Kroatiens von den gemeinsamen ungarischoatischen Angelegenheiten trennt. Ob eine möglichst sorstige Wahrung der Konformität zwischen den Eroatischen und ungarischen Institutionen gefordert werden budfe oder darüber mag man immerhin streiten ; allein filh seint Ball konnte es in der Befugniß der Kroatischen Regieng liegen, eine Reform vorzunehmen, durch welche ein tliches Element des staatsrechtlicen Verhältnisses alterirt würde, wie dies durch die einfache Befeitigung derergespäne thatsächlich geschehen wäre. Indessen ist ja dieser Zwischenfall befriedigend erledigt worden, und e steht auf einer gesunden Verwaltungsreform Kroa 8 sein Hinderung im Wege. Im Gegentheil , wir hier: nie können nichts sehnlicher wünschen, als daß bern einer Vereinfachung und Verbesserung der Adminiton in Kroatien zur Reife gedeihe und Früchte trage wäre es auch mit—manverzeiheung diese Art«andlung von Egois1n·1·ts—,damit im Kreise unserer Poetik der Gedankennhrren komme,welcher heute noch gegen Vorurtheil und Partikularismus zu kämpfen hat. "Gedanke nämlich,daß für die Verbesserung der Admiration anne nicht gethan ist, wenn man den Wirkungskreis derjenigen Faktoren auszuweiten sucht, Die sich bisher als unfähig und unverläßlich erwiesen haben, im ehrigen aber Alles beim Alten läßt. .Das Terrain zur Reformaktion ist also dem kroatisch jen Landtage ganz unverfüimmert gewahrt ; begünstigt ist die Thätigkeit der Majorität durch die Haltung derjenigen Bartei, die man von vornherein als die natürliche Gegnerin der Nationalen ansah. Man darf es beklagen, daß die genannten Unionisten ss in einer passiven Rolle gefallen ad ihre unbestreitbaren Talente dem öffentlichen Dienst enthalten; aber die Landtagsmajorität wird es dankbar erkennen miüssen, daß ihr von gegnerischer Seite seinerlei alle Schwierigkeiten bereitet werden; es wird in Bezug af Die legislatorische Thätigkeit kein offener und fein geheimer Krieg geführt, es wird nicht minirt und nicht intrigiert und die Regierung Hatfigg über keinerlei faktische Opposition zu beschweren. Widerstand und Lehde sind der Regierungspartei allerdings erwachsen, aber aus dem Streife ihrer Alliixten von ehedem." Die heißblütigen Himmelsstürmer, die ihrer Verwilderung noch immer nicht Meister geworden, und eine Gruppe von Geistlichen, die sie für die Herrschaft der Kirche echauffiren,sie suchten, insbesondere in der Debatte über das Schulgesäß, der Regierungspartei das Leben recht fauer zu machen ; allein die ajorität im Landtage hatte den Muth, sich im Interesse der Sache dem Andrängen dieser aus ihrem eigenen Schafe hervorgegangenen Opposition mit aller Entschiedenheit entgegenzustellen, bis der Sieg erfochten war. Und hier können wir nicht unterlassen auf die sehr interessante Diskussion fmerksam zu machen, die ji über den Antrag wegen führung der cyrilliischen Schrift entspann. Ganz offen at hier die Abneigung nicht nur der Landtagsmajorität, adern auch der Bevölkerung gegen jede Gemeinschaft mitm serbisden Element hervor! Will man dieser Kreigung auf den Grund gehen, so dürfte man vielleicht totine entdecken, Die aus einer nichts weniger als lauteren Quelle fliehen ; aber für sich allein bedeutet sie doc den entschiedenen Bruch mit den serbischen Ultras, und das ist jedenfalls ein Gewinn für die Sache des ungarischen Staates. So schreitet denns die kroatische Landtagsmajorität rüstig vorwärts and quiel der nationalen Negenehrungz neidlos gönnen wir ihr den Erfolg,aber wie«leise Beschämung will es unsicherkommem wenn wir unsere Parteiverhältnisse,·unsere Thätigkeit·11nd unser«Strebe 11 mit denen der herrschenden Partei Kroatiens vergleichert..WI ist beiims der unwandelbare feste Punkt, vors welche maxkås die entscheidende Aktion in Angriff gewird?Leu ist das klare Ziel den wille Zustrebeth welccen politischck Bekenntnisses sie auch seien.Wo ist die—Einmüthigkeit des Wollens,wo Heinlicher Parteirücsichten ungarischter das Die großen Manöver in Böhmen. (Bon imferem militärischen Berichterstatter.) Branbdeis, 9. September. Ar Würdig reihte sich dem Empfange in Prag auch des Kaisers AUhfchied an. Trotzer ungewöhnlich frühen Morgenstunde waren die Schlagen- und Bürgertorps ausgeriolt, bedeckte eine nach vielen Tausenden zählende Menge dicht gedrängt den weiten Weg vom Hradschin bis zum Invalidenhaus und waren alle Straßen, durch welche der Kaiser, begleitet von den General-Adjutanten Baron Mondel und Ritter v. Bed, fuhr, glänzend illuminirt. Die Fabrikbevölkerung Karolinenthals, welche schon zeitlich früh zur Arbeit muß, opferte eine ganze Nacht, um ihren Kaiser zu bergrüßen ; die braven Leute brannten unaufgefordert zum zweitenmal die Lichter an, um auch durch dieses äußere Zeichen ihre Loyalität zu beweifen. Und die Bauern blieben hinter den Städtern nicht zurnn . Jedes Häuschen hatte seine Fahne oder sein Fähnche ausgesteckt, die Schlote der Fabriken waren befränzt und mit riesigen Flaggen geschmückt, zahlreiche Freudenfeuer loderten an der Straße und den nächsten Höhen und bei den Dörfern waren meist Triumphpforten erbaut, deren eine, aus Adergeräthen, recht sinnreich zusammengestellt, ganz besonders auffiel. « Wie in Prag,waren auch ins allen Dörfern die Bauern im Festkleide herangleich mit jubelnden Zurufen den Kaiser zu begrüßen.In Brandeis herrschte reges Leben,u11»dunkle Majestät, nachde1 11·die Begrüßungen des Schloßherrn Erzherzogs Ludwig von Toska 11a 1111d der Notabilitätent entgegengenommen waren,zur Station Altmerlau,um der Majestät den König von Sachsen zu begrüßen welcher präzissUhr anlangde und die Felduniform eines Oberst-Inhabers eines österreichischen trug. Die Begrüßung war äußerst warm und herzlich, und fuhren die Majestäten nach Brandeis zurück, um für darnad zu Pferde zu steigen und nach dem Mandvrin-Terrain zu reiten. Ser Majestät folgte dem Gange der Operationen mit gespannter Aufmerksamkeit und unernideter, nach den aufreibenden Strapazen der jüngsten, Festtage wirklich, bewundern im werthen Energie. Zwar hielt sich der Kaiser heute beim Nord-Korps auf, doc war den fremden Offizieren vollkommene Bewegungsfreiheit gegeben, da wir in unserer Armee eben nichts zu verbergen haben, an nichts verstehen wollen, es auch für eine Pflicht der Courtoisie ‚und militärischen Gastrechts halten, die Fremden nicht — wie es anderwärts zu geschehen pflegt — fein säuberlich in der Suite bei» fammen zu halten, wo sie natürlich nur Dasjenige zu Sehen bekommen, was man ihnen eben zeigen will. Was den Aufenthalt des Hofes in Brandeis betrifft, so ist der Kaiser und die gesammte engere Suite Gast des Erzherzogs Ludwig von Toskana," welcher das ganze Schloß zur Disposition gestellt und sich auf ein Kämmerchen im zweiten Stoce zurückgezogen hat, für daß sehr wahrscheinlich die Ginguartirung beim Schullehrer . Keifer Togirt ist als Se. Hoheit der Schloßherr, eine Gastfreundschaft, die in der That an orientalische Aufopferung erinnert. _ Se. Majestät der König von Sachsen wohnt, wie eine riesige, grummeiße Fahne anzeigt, beim Bürgermeister, der Kronprinz von Hannover aber i als zweiter Oberst bei dem Regimente feines . An drei stattlichen Kolonnen, anfangs nur mit Kompetenz Hang und Hörnerschall, erstiegen die Divisionen des Süd-Korps das steile Niveau, mit welchem das meite offene, numn mit zahlreichen Ortschaften und einzelnen Waldparzellen bedeckte Aderplateauu zishen Elbe und Moldau gegen den lotern Fluß abfällt. Und gleich beim Train konnte man die Beobachtung machen, daß der Apparat gut arbeitet, denn in gerwissem Sinne ist die strenge Dromung im Train eine ziemlich verläßliche Probe der Thätigkeit des Ganzen. 63 ist dies immer und überall die partie honteuse, und schon der Name Bagage-Train fordert dazu auf, den Panzer der Geduld, wie den Mantel der Nächstenliebe umzulegen ; doc wäre diese Vorsicht fürwahr überflüssig gewesen, denn troß dem Umstande, daß der gesammte Train mit gemietheter Bespannung bewegt wurde und die eingetheilten Organe selbst mehr oder minder das erstemal amtirten, überdies eine bedeutende Anzahl von Dragoner-Regiments, ganze Wagenburg und eine Wölkerwander Baters eingetheilt, führt während der Manöver ein Bataillons- Kommando und theilt gleich allen Soldaten das Bivoual. Den heutigen Manöver, welches der herrlichste Sonnenrchein begünstigte, folgte eine jung en miniature. Denn nur nur aus Prag, sondern von wo weiter her, aus allen Theilen des Landes, ja sogar aus Mähren und Schlesien waren Leute gekommen, um den Kaiser zu sehen, und sie Schienen ganz glücklich, wenn ihnen dies gelungen war. Hört man die Leute — vorwiegend Grechen — reden, so sprechen sie erst ihre Freude aus, daß der Kaiser gekommen ist, daß der Empfang so schön war und seinerlei Störung eintrat, daß die Kundgebungen so herzlich waren, ohne den Charakter lärntender Demonstrationen anzunehmen, dann aber drücken sie auch laut ihre Hoffnung aus, daß es nun besser gehen und endlich Friede im Rande werden solle. Durch die verschiedensten Schichten geht eine tiefe, allgemeine Sehnsucht nach DVersöhnung, und drastlich genug, vielleicht auch ganz richtig, schreibt man die verfahrenen Zustände der prononenten Parteipreise beider Lager zu. Allgemein ist man zum Nachgeben bereit und bietet die offene Hand. Auch auf deutscher Seite scheint diese Stimmung unwiederzuflingen, wenigstens war die Huldigung auf der Schügeninsel und im deutschen Theater geradezu imponirenden Charakters. Die Erörterungen über Andrassy’s Ankunft sind nun erledigt, indem derselbe bereits dem heutigen Manöver beimohnte. Allerdings war dem Programme gemäß im Hradschin ein Appartement für den General Graf Andrasig reservirt ; dadurch jedoch, daß dasselbe leer blieb und zuerst das Feldlager aufgesucht wurde, ward der Streng militärische Charakter der Reise auch streng markrt. Besonders trat dieser militärische Charakter auch noch durch die Einladungen zur Hoftafel hervor, die militärische Charge Rücksicht genommen wurde. Rieger und Balacky waren, wie bekannt, nicht geladen und auch Zeithamer nur in seiner Eigenschaft als B Vize-Bürgermeister der guten Stadt Prag,"welche heute Morgens ein gutes Theil ihrer Bewohner hinausgesendet hatte auf die weiten Felder, welche heute zum großen Schied der zahlreichen Hasen und Rebhühner den Tummelplag friedlichen Krieges bilden sollten, bei denen hauptsächlich auf 1 . ·Budapest,11.September.A Ansäklich der Verhandlung der Wahlnovelle im Abgeordnetenhause Hat finewerk die dringende Nothwendigkeit der möglichst raschen Einführung eines Jusosat3gefäßes ergeben. Gleichwie manche wichtige Partien des Privatrechtes , ab : das Ehe-, das Familien-, das Erbrecht durch Die heimathsrechtlichen und Bauständigkeitsverhältnisse wesentlich infinirt werden , joiben diese Verhältnisse auch auf die politischen Rechte einen sehr uttensiven Einfluß aus, und solange erstere nicht geregelt sind, müssen nothwendig bei der Ertheilung oder Verweigerung der staatsbürgerlichen Rechte zahllose Umworönungen entstehen und bleiben den mannigfachsten Unzukömmlichkeiten Ihr und Thor geöffnet. Die gegenwärtig zu Necht bestehenden Normen für die Erwerbung und den Verlust des ungarischen Heimathsrechtes sind theils veraltet und im Widerspruch mit den heutigen ethnographischen, kulturellen und wirthschaftlichen Verhältnissen des Landes, theils um far und verschwommen, theils endlich, da sie sie großentheils aus dem Statutarrechte der Munizipien herausgebildet haben, entbehren sie der Einheitlichser und können daher, auch abgesehen von den erwähnten inneren Gebrechen, als allgemein giftiges Gejeß kaum betrachtet werden. Die vielfachen Mißstände, die der Abgang eines guten Intelatsgeseßes unvermeidlich nach sich ziehen muß, haben denn auch bereit wiederholt der Gereggebung die Nothiwendigkeit nahegelegt, ehemöglichst diesem Mangel abzuhelfen. Leider sind die bisherigen Befunche zur Erreichung . Dieses Zweckel gescheitert ; der jüngste derselben, ein, bald nach der Wiederherstellung der Verfassung vom Justizminister Balthasar Horváth eingebrachter Gefäßentwurf, mußte als gänzlieißlungen von der Regierung und dem Reichstage fallen gelassen werden. . Seither verhinderten die nie aufhörlichen politischen Fehden im Abgeordnetenhause die Wiederaufnahme Dieses, wie manches anderen wichtigen Gegenstandes. Die Diskussion über die Qualifikationen des aktiven und des passiven Wahlrechtes hat,wie bemerkt,die Angelegenheit des Jnkolatsgesetzes neuerlich ist den Vordergrund geschoben.Ueber Antrag des Abgeordneten Schwarcz hat das Abgeordnetenhaus die Regierung beschlussweise angewiesen,in der nächsten Reichstagssession einen einschlägigen Gesetzentwurf einzubringen.Offenbar ist die Regierung ernsthaft bestrebt,dem reichstäglichen Befehlüsse gerecht zu werden und den über Gebühr verschleppten Gegenstand der endgültigen Erledigung zuzuführen.Wie wir bereits meldeten,sind auch die vorbereitenden Schritte zu diesem Zwecke bereits geschehen und wird vorläufig eine gemischte Kommission bezüglich der zur Abfassung des wichtigen Gesetzentwurfes erforderlichen Daten und der in denselben aufzunehmenden Grundprinzipien einvernommen werden. "U"ns sind natürlich weder die Intentionen der Regierung,noch die Ansichten der Experten bezüglich der zu lösenden Frage bekannt und missen wir uns diesfalls darauf befehläufen, der Hoffnung und dem Wunsche Ausdruck zu geben, daß alle betheiligten Faktoren bei der Behandlung des hochwichtigen Gegenstandes, der, obwohl mir als Korollarium des Wahlgefäßes auftretend, Diesem an Bedeutung in feiner Weise nachsteht, mit dem Exraft und dem Eifer zu Werke gehen werden, den derselbe vollauf in Anspruch nimmt. Wenn der Regelung der Zuständigkeitsind Heimathsverhältnisse allerorten als einem der Fundamente der Verfassung und als einer der Basen der privatrechtlichen Institutionen eine hohe Wichtigkeit zuerkannt werden muß, so ist dieses bei uns in Ungarn, wo so viele mit dem Gegenstande im Zusammenhange stehende delikate und zugleich auf unisere spezifischen Verhältnisse einen eminenten Einfluß übende Fragen Berüsichtigung erhelischen, in bedeutend erhöhtem Maße der Fall. . .Es ist eine stehende, aber darum nicht minder wohlbegründete Phrase, daß die wirthschaftliche und im Gefolge derselben auf die kulturelle Zurückgebliebenheit des Landes zum großen Theil in dem Mangel an Arbeitskräften ihre Ursache hat. Die sprichwörtlichen ungehobenen Schäße Ungarns und die daraus folgende Entbehrung inmitten des Ueberfrisjes sind, zumeist auf diesen Mangel, auf das Mitverhältnis, in welchem die Bevölkerungszahl zum S Flächenraum des überaus produktiven Landes steht, zurückzuführen. Dieser Umstand an sich, läßt die Einführung eines äußerst liberalen Staatsgefeges, welches der fremden Einwanderung, dem Zuzuge von Arbeitsund Kapitalskräften die Niederlassung in diesem Lande wünschenswerth machte, als opportun, ja als nothwendig erscheinen. Dieser wirtschaftlichen Müdsigt stellt sich jedoch ein anderes, ebenfalls aus den spezifischen Verhältnissen Ungarns fließendes und auf gleiche Berücksichtigung Anspruch machendes politisches Bedenken entgegen: die leidige Nationalitätenfrage, diese Frage, welche so oft schon der „Konsolidirung unserer politischen, der gedeihlichen Entwicklung unserer wirthschaftlichen und Kulturzustände den Weg vertrat. Sache der Legislative wird es sein, bei der Schaffung, und Aufgabe der Regierung wird es sein, bei der Handhabung des in Aussigt genommenen Inforatsgefeges zugleich den ungarischen Staatsgedanken energisch und umsichtig zu wahren und dabei den nichtungarischen Nationalen alle billigen Konzessionen und Erleichterungen zu gewähren, den reichlichen Zuzug geistiger und physischer Kräfte aus dem Auslande zu begünstigen und doch auch das Heberhandnehmen staats: nicht leicht, ihre befriedigende Lösung Schmeißes der Edlen werth". Zur Erreichung des obigen Zweckes, der Begünstigung, einer ergiebigen Einwanderung, ist übrigens das us» leben rufen eines entsprechenden Infolatsgefeges zwar ein sehr wesentlicher, “jedoch lange nicht der einzig wesentliche Faktor. Die gründliche und befriedigende Reform unserer gesammten Zivil, Handels- und Strafgefeßgebung muß mit hinzutreten, damit die Abneigung, die sich seit Dezennien im Auslande gegen die Niederlassung in Ungarn tundgibt, und die sogar bereits in nicht unbeträchtlichen Auswanderungen sich zu manifestiren begonnen hatte, mter der in ihr Gegentheil umgewandelt werde. In viel höherem Grade ist es die allgemeine Rechtsunsicherheit als die politische Rechtelosigkeit, was dem ausgiebigen Fremdenzuzuge nach Ungarn Hinderlich im Wege steht. Das Inkolatsgefeg, wenngleich eine selbständige legislatorische Schöpfung, kann daher ur als organisch eingefügtes Glied einer allgemeinen und einschneidenden Justizueform die von aber gewiß „bei feindlicher Bestrebungen zu verhindern. Die Aufgabe ist ihm erwartete heilsame Wirkung ausüben, wie andererseits nie irgend3 wesentlich gen vor. Eine eingehende Schilderung des Manövers bleibt — da die Zeit bereits zu weit vorgerüctet SE ‚meinem nächsten Briefe vorbehalten. " — — — Herr Vinzenz Weninger.ist von seiner Londoner Reife, die er im Interesse der Plackung der nächsten ungarischen Anleihe im Vereine mit Herrn Hansemann unternommen hatte, bieher zurückgekührt. Der Fred der Reife war bekanntlich den Londoner, Blat zu sondiren und dessen Empfänglichkeit für megalische Werteart erfunden. Das Resultat der Reife war nach dieser Nichtung hin Fein ungünstiges , es sind bereits die nothmendigen Unterhandlungen eingeleitet, welche im Laufe des Monats fortgefegt werden, und dürften im Monat Oktober die definitiven . Abmachungen entweder über einen Theil oder über die ganze Anleihe Folgen. ·=Die rumänische Kommission der Wiener Weltmissstellung hat eine Broschüre erscheinen lassen in welcher neben den Berichten über die rumänischeLlusstellung 1 und ihre Erfolge auch recht interessante statistische Mittheilungen gemacht werden.Da dieselben(116.angeblich)offiziellen Quellen geschöpft sind,so kann man sie bis zu einem gewissen Grade für zuverlässig halten und wollen wir nachstehend die wichtigsten mittheilen:· . Der rumänische Stamm zählt in seiner Gesammtheit 1(),200.000 Seelen,welche i Runänien,Oesterreichs Ungarn,in der Türkei und Rußland wthten Die Bevölkerung·rote Rumänien (Moldau-Walachei)bezifferte sichIm·Jahre 1s41a1113.579.000 Seelen,im Jahr 0 18330 auf 4,000.000,im Jahre 1860 auf 4,500·000 Seelen1 und1·var·un·Jahrels73cxuf fünf Millionen bestiegms Siehe fi. also in 30 Jahren um beinahe anderthalb i vermehrt. Nach dem Flächeninhalte des Landes entfällt heute auf eine Quuadratmeile eine Bevölkerueit von 2267 Seele 11.Vond Millionen der heutigen Eimwonerzahl sind 2.580.200 und 2,420.000 weiblichen Geschlechtes.In der Zier von Millionen sind inbegriffen 247.084 Israeliten,90.000 J’laven,50.000 Magyaren und 300.0·008igcti11ers. · Die Zahl der in EJikmoinien lebenden fremden Bevölkerung wird in der amtlichen Broschüre auf 62.300vcmn»schlagt,und zwar 3000 Oesterreicher und Ungarn(scheint mir um wenigstens 20.000 zu niedrig gegriffen zu sein), 10.900 Griechen, 5000 Deutsche, 7000 Engländer,2500 Türke 1, 10.000 Armenier, 1500 Franzose 11,300 Italiener wohnt werden und 3030 Nural-Gemeinden mit 4.050.000 Seelen. Allmämlich läßt sich in Rumänien und insbesondere in den 2 Handelsstädtetteme ziemlich bedecxende Anzahl um Izraelitenniesder,welche aus Polen,Galizien 1111d Ungarn auswandern, dagegen findet fast nar keine Auswanderung aus Rumänien statt. · Die Griechen und Armenier III!Lande beschäftigen sich vorzugsweise mit dem Handel engres,die Deutschen,Engländer,Franzosen umbalicner mit Handelsnehmungen, oder sie sind Beamte von Eisenbahnen, viele von ihnen sind auch Künstler oder Handwerker. Rumänien hat 62 Städte, die von 950.000 Seelen be. Von je 10.000 Bewohnern leben somit 1900 in den Städten und 8100 auf dem Lande, Safiy mit 90.000, Galat mit 80.000, DBraila mit 28.000, PBlojefeht mit 37.000, Krajova mit 22.00), mwohnern. Die größeren Städte Rumäniens sind : Bukarest mit 221.805, Berlad mit 26.090 Ein - .— Nach dem Gewerbe sind 750.000 Familien,·(die Familien 4.54 Köpfen)Ackerbauchreibende,60.000 Familienindustrien, 32.000 Handeltreibende,"24.000 Arbeiterfamilien,23.000 Beamte,« 4000 Professoren und Lehrer,450 Advokate 11·,.300 Aerzte,»"176 Chirurgen, 100 een 250 Geburtshelferinen, 2200 Künstler, Musiker und Schriftsteller, _ 9800 Weltpriester und 8776 Mönche. . über Numänien ilfionen en fünf männlichen fünf und a ta anten 2c.. . wir hinsichtlich an Tagesgeschichte. Betreffs der Beschiebung der deutschen Schiffe durch die Kirlisten sind die Lebteren mit der Ausrede zur Hand, daß die deutschen Matrosen zu landen versuchten. Was daran Wahres ist, läßt sich nicht unterscheiden, für seinen Fall hat die Sache weitere mgen, da man im Deutschland den ganzen Vorgang als erledigt betrachtet. Marshall Serrano wird selber ein Kommando gegen die Barlisten übernehmen, jedoch nicht über die Nordarmee, die, wie es scheint, nach wie vor unter dem Befehl Zabala’s bleibt. Der , A. A. Ztg.” wird aus Berlin geschrieben: „Von carlistischer Seite hat man behauptet, daß der Kaiser von Rußland einen Dfir in das Hauptquartier des Don Carlos gesandt habe, um sie erstatten zu lassen. Wie, ich zuverläßlic erfahre, entbehrt diese PER jeder Begründung. Die russische Regierung, welche jeden er die Vorgänge auf dem spanischen Kriegsschauplage Bericht "Verfehr mit den Carlisten entschieden von der Land gewiesen, hat "dem Vertreter Spaniens in St. Petersburg Zusicherungen gemacht, " eines russischen Offiziers in das carlistische die der Entsendung Hauptquartier geradezu widersprechen würden.“ In Frankreich sind es vorzugsweise Fragett der Armeereorganisation,welche neben der Alltagspolitik je öffentliche Meistung beschäftigen und es ist jedenfalls kennzeichnend für den Charakter der französischen Bevölkerung, daß man sehen ent anifation En die›Arm«eekc131111110c·das erste·Stadium der Delafien hat, mit unendlicher Hoffnung von den Zukunftsdhaten der Armee spricht. In politischer Hinsicht erregt die Suspendirung des „Univers“ einiges Aufsehen. Das Blatt brachte nämlich einen argen Schmähartikel gegen Gervano und der spanische Gesandte richtete deswegen eine sehr energische Reklamation an die französische Negierung. Daraufhin erfolgte die Suspendirung des Blattes. Einer Rede Files Simon’s über die politische Lage entnehmen wir folgende Stellen: &8 liegt auf der Hand, daß die Majorität Heinrich V. nicht zurückberufen wird. Die Gruppe des Appells an das Bolt hat nie daran gedacht, daß die gegenmwärtige Kammer zu bewegen wäre, , das Verdammungsurtheil, welches sie über die kaiserliche Dynastie verhängt hat, zu uiverrufen. Da sind also von vier Gruppen schon zwei: die äußerste Medie und die Gruppe des Appells an das Bolt, die an der Auflösung ein Interesse haben, die erstere ganz besonders, während die andere, die sich noch nicht ganz bereit fühlt, einem Verzug nicht, abgeneigt it. spaltet sie ich. Die äußerte Hechte wird der nöthigen Appoint liefern, um die Auflösung herbeizuführen, und ich hoffe, Dies werde bald geschehen. Das rechte Zentrum und der unter dem Namen gemäßigte Rechte benannte Theil der Rechten, welcher unschlüsfig zwischen beiden Monarchien schwankt und je nach den Aussichten und Wahrscheinlichkeiten abwechselnd legitimistisch und orleanistisch ist, werden mehr Ausdauer an den Tag legen, sie werden bs zum legten Mugenblid hoffen, daß man sie in der höchsten Noth anrufen wird, weil sie nicht die Legitimität und nicht die Demokratie sind, aber die Dutafis Legitimität und die Duafi-Demokratie” sind oder sein wollen. Auch schmeicheln ( sich) mit dem Gedanken, daß man vor den gefährlich werdenden Bonapartisten fliehend bei ihnen Schug suhen wird. Alle diese Berechnungen sind ungemein nebelhaft und unsicher, ihre Politik entbehrt jedes festen Bundes. That dahe. it, daß die Ohnmacht der Kammer von Tag zu Tag deutlicher hervortritt und daß sie nicht daran denken kann, länger in diesem Zustande zu verharren. «» Damit soll nicht gesagt sein, daß seine Verfassungsgefege zu Stande kommen werden. Einen König wird man nicht einjegen, Wahlgefeb ausgearbeitet werden und zwar mit dem Wunsche, den 10 viel ist sicher, vielleicht aber werden die Zuthaten des Königsthums eingeführt werden. Jedenfalls wird vor der Auflösung ein Erfolg der Demokratie immer mehr zu erschweren. Aber, ich wiederhole es, die Auflösung steht vor der Thür und wir haben die Verpflichtung, ung für den Tag, da sie beschlossen werden wird, nothunwendig , eine gemeisfe Entkräftung, eine gemisse Schlaffheit in bereit zu halten, 90 nehme, es zu sagen ist schmerzlich, aber den Gemüthern wahr. Wir sind nicht mehr die Republitaner, die wir ung von unseren Vertretern nicht Bewugtem Rechenschaft abe diesem erst provisorischen Gefege ein definitiver Charakter verliehen wir vor achtzehn Monaten, waren, man hat und ein wenig eingeschläfert, und ein wenig mißmuthig gemacht. In den legten partiellen Wahlen haben wir es. an der nöthigen Organisirung und an Schwung fehlen lassen., Wir lassen die Landbevölkerungen zu uns kommen, gehen aber nicht zu ihnen. Während der Ferien lasfen legen. Seien Sie wohl auf ‚Ihrer Huth! Noch nie mar es nothwendiger als heute, daß Sie über das öffentliche Wohl wachen. 94 behaupte nicht, daß die Opposition in der Kammer Alles that, was sie hätte thun sollen. Der Feldzug anläßlich des Mairesgeieges war unzureichend. Die Schwache Seite trat besonders hervor, als wurde, denn ein zweijähriges Provisorium kommt in einer solchen Angelegenheit einer festen Dauer gleich. den Tag gelegt haben. « · · Die Presse steht in dies ein Augenblick in mehr als der Hälfte Frankreich unter einem schlimmerm Regime als das kaiser the war, beseßt und mir find am Vorabend allgemeiner Wahlen jeder Art. Wo in einem Lande die Breite nicht frei ist, da gibt es seine Freiheit, es ist dies ein Ariom des öffentlichen Rechts. Wer das nicht der muß für alle Zeiten auf den Namen eines Freisinnigen verzichten, allein wenn die vite endlich mit allen ihr zu Gebote stehenden Kräften die Aufhebung dieses Regimes verlangen wird, welches von dem vorigen Kabinet jo sehr MRworden ist und von Und doch hält sein Okkupationsheer unser Gebiet mehr Wohl weiß ich, dab der Feldzug nur ‘aufgeschoben ist, dem gegenwärtigen Kabinettrok der ausdrücklichsten Versprechungen schon in die Hänge gezogen wird, dann werden alle Gemeinderäthe erneuert. Die Hälfte der Gemeialräthe gewählt und vierzehn Abs des V Belagerungszustandes Menigstens Ebenso bedauere ich, da nicht mehr Nabe dzs . › ° ' » ' . ann A ee