Pester Lloyd, September 1875 (Jahrgang 22, nr. 200-225)

1875-09-21 / nr. 216

— BE Für den „Pester Llond" (Morgens und u Re den „Beiter Lloyd“ (Morgen- Abendblatt) fanunt „Wod­kes­blatt für Abonnement für das Inland und Helfer­ 1. Abendblatt) nebst der Gratis-Bei- Lage: „Wochenblatt für Lande u. Sorfiwirtsshhaft“ ‚ Sür Budapest Mit Workverf. ‚Ganzjährli fl. 22.— Gamjährl, fl. 24.— ‚Hal G.,„ 11.— Halbjährlich „ 12.— L „ 5.50 Bierteljährl. „ ip “ 2 Monatlich „ 2.201 Biertejährl. „. 7.— BVierteljährl. „ zeit separater Wortversendung des AbendBlattes 1 fl. vierteljährlich mehr. Dan prämmmerirt für Mudapest in der Administration des „Wester Lloyd”, Dorothea­­gasse Nr. 14, I. Stod, außerhalb Budapest mittelst Bestanweisungen durch alle Postämter. Beilagen werden angenommen für 1 fl. per 100. — Dieselben sind frango an bie , f Experimondes,,Pester Lloy­d«­zuwider­. Land-11.Forstwirthschaft« und große Ausgabe der „Siuffirten Frauen - Reitung” Für Budapest it Postverf. Ganzjährlich fl. 28.— Ganzjährl. fl. 30.— 6.— ei­n 14.— Be ee · 7.50 Inserate and Einschaltun­gen für den Offenen Sprec­kfaaf werden angenommmen, Budapet in der Administration, Dorotheagafse Nr. 14, ersten Stod, ferner : in den Annoncen-Expeditionen der IL. Lang & Comp., Bandgafse Nr. 1; Daxsenstein«k Veglen, Giselaplat Nr. 1. — Josef Paulay, Baron Bändergafse Nr. 20, 2. Stod Nr. 16. Insertionspreis nach aufliegendem Tarif. Zweiundzwanzigster Jahrgang. Redaktion und Administration Dorotheagafie Jr. 14, erften Stoe. Meanuskripte werden in keinen Falle zurückgestellt. Bei Einzelne Nummern 5 kr. Saferate werden angenommen im Auslande In Wien: Bei A. Oppelik, Woll­­en Nr. 22. RB. Messe, Seiler­­tätte Nr. 25 Maasenstein , Vogler, Walfischgafse Nr. 105 A. Niemetz, Alservorstadt, _ Seegasse Nr. 12; G.I. Daube & Comp., Mam­miliangaffe ; Retter & Cie, 1. Riemerg. 13. — Paris: Havas Laffitte & Comp., Place de la Bourse. -- Frankfurt a. MM. G. EL. Daube & Comp. ; . ·­­ Budapcít, 19. September. a Nicht in den schönsten Tagen ver Selbsttäuschung nd der finanziellen Sturm- und Drangperiode hat ein Finanzminister mit dem blendendsten Erpose solche Wirkung tzielt, wie heute, in dieser Zeit der Ernüchterung und Umkehr, Koloman Széll mit seinem nichts weniger als rosig angehauchten Vortrag. Mit gespannter Aufmerksanfert­igte, das ganze Haus der dritthalbstündigen Auseinander­­legung von Schritt zu Schritt, von Bhase zu Phase dur den Urwald von Ziffern, duch die Verschlingungen der­­ finanziellen und administrativen Reformpläne, durch Die ein­­gehende Behandlung der unmittelbaren Gegenwart mit den neuen Opfern, die sie erheirscht, und Durch die Darlegung­­ der Aussichten und Ziele für die Zukunft ; häufig während des Vertrages machte sich die Austimmung der Bartei in lebhaften Beifallsrufen geltend und zum Schlusse erdröhnte — der Saal von Eisens und Applaus. Fragen wir zunächt, welchen Momenten diese durchgreifende Wirkung zu Danten so finden wir nichts, was den Sinn berühen, das Ur­­theil, giftig präoffußiven, dem Optimismus schmeicheln könnte; aufrichtig bis zur Schnungslosigkeit, enthüllte Szél die Finanzlage des Landes in ihren geheimsten Fal­­­­ten und mmverzudert bot er die bittere Arznei einer bedeu­­­­tenden Steuererhöhung ; aber dem Haufe imponirte die Klarheit und vor allen Dingen die Wahrhaftigkeit, ‚welche das Erpose­arakterisirt, und die Bartet wurde zu lautem Beifall Hingerisfen durch die Ueberzeugung, daß in ‚der Leitung unserer Finanzen nicht mir der erforderliche Ernst, sondern auch Die entsprechende Fähigkeit zur Bewäl­­tigung der Mafere vorhanden tt. Die reiche Fülle des Stoffes, den das Erpose ent­­hält, kan schlechterdings nicht in einem Zuge erschöpft werden und wir missen uns wir heute auf die Beleuchtung der zumeist wichtigen Partien beschränken. Und da haben wir in erster Reihe zu betonen, daß die F­inanzpolitif Ko­­­­loman: S­ei’s in ihren Mitteln für die Bedürf­nisse des Augenblicks zwar nur als Fortlegung der von Koloman Ghyezy inaugurirten Politis erscheint, allein sich gleichwohl nur zwei wesentliche Wegmente von dieser unterscheidet : einmal dadurch, daß sie nicht dem ein­­zigen Fisfalismus auf Kosten jeder andern Erwägung dient, sondern nach Möglichkeit den Einklang zwischen dem Absolutismus der Finanzlage und den Geboten staatlichen und­ gesellschaftlichen Fortschrittes herzustellen sucht ; zweitens dadurch, daß sie die Maßnahmen für die Sani­ung der augenbildlichen Misere nicht als abgeschlosfenes Ganzes für sich, fordern im Zusammenhange mit den Bostulaten der K­unft und einer Begründung der wirthschaftlichen und nanziellen Verhältnisse auf Dauernden Grundlagen behandelt. In ersterer Richtung respektivt sie die Grenzen, welche die rein fiskalischen Bedürfnisse nicht ü­berschreiten können, ohne die Staatszwecke zu gefährden, in leiterer Pnsicht zieht sie auch die Lösung wirthschaftlicher Probleme­­ ihrer Wirkung auf den Gesammtzustand unserer Finanzen Betracht und entwicklt Sie ein bares Finanzsysten. Dies gemeinen. Gehen wir mut auf die hervorragenderen Einzelheiten über, so ift wohl zu allererst die Frage zu beantworten , wie es um die Bilanz des Staatshaushaltes für 1876 beschaffen sei. Nem denn, unter den gegebenen BSerhaltz günstig genug. Das Präliminare sbhliegt nach Cu­beziehung von 2. Millionen für die Anschaffung des Acatins-Geschäges und fernerer 2. Millionen für die Zinsen eines für das Jahr 1876 zu beschaffenden Kastengebah­­ngs-Fonds, also nach Einbeziehung von 4.5 Millionen zlich neuer Ausgaben, mit einem Defizit von 16 Millio­­nen ab, das bedeutet sonach im Vergleich mit dem präli­­minirten Defizit wie das laufende Jahr eine­r Besserung von 5.5 Millionen, ja wenn wir die erwähnten neuen Ausz gaben, die in dem heutigen Budget nicht figuriren, außer Ralkil Laffen, eine Besserung von rund 10 Millionen. Die Kultoren aber, aus denen dieses Resultat hervorgegangen, sind in hohem Grade beachtenswerth. Fü­r diese Berbesse­­rung der Bilanz waren nämlich N Reduktionen in fün mmt­­iden Ressorts wirksam. Einstweilen fennen wir die Titel nd Posten, unter welchen die Ausgabenverringerung vor­­genommen wurde, nicht genau aud nicht­ vollständig ; allein wenn wir uns an die Worte des Finanzministers halten , daß die Nebustion nicht weitergezogen werden dürfe, als die Ridsicht auf die Staatszwecke und den Fort­bestand lebendige I­nstitutionen Dies e­rheifcht, so muß es uns als eine äußerst bedeutsame Leistung erscheinen, daß im Vergleich mit dem Budget für das laufende Jahr, mit dem Budget, welches bekamntlich eine sehr beträchtliche Re­duktion der Ausgaben aufweist, eine noch weitere Ausgabe- Verringerung von nicht weniger als 8.617.000 Gut­een stattgefunden. Freilich, wird diese Reduktion der A­us­­­gaben für eine Reduktion im Betrage von 7 Millionen, welche im Vergleich mit dem hemrigen Budget bei der B­ez deckung plusgreift — insoweit das rein finanzielle Er­­gebn­iß in Betracht kommt — nahezu aufgehoben ; allein ‚gerade der Umstand, daß der Finanzm­inister ganz spontan die Entnahmen in verschiedenen Zweigen niedriger um zwar sehr beträchtlich niedriger präliminirt hat, als im laufenden Jahre, ist uns eime erfreuliche Bürgschaft dafür, Daß der Boranschlag für 1876 sich auf durchaus fonireten, verläßlichen Faktoren aufbaut und daß jede Illusion, jet­z3 in den Ziffern oder in den S Konsequenzen, ausge­­schlossen ist. Als weitere Frage ergibt sich nun zunächst, wie dieser Ausfall von 16 Deillionen zu bedeben sei und aus dem Borangefährten ergibt sic auch die Antwort von selbst. adsdent die Reduktionen im Staatshaushalte bis an die änderste Grenze des Möglichen geführt wurden und durch dße Ersparungen das Defizit nicht zu bannen ist,­­ so kann naturgemäß nur an eine Erhöhung der­­ Volksleistun­­gen appellert werden und eine erneute Steuererhöhung, auf die man übrigens längst­ vorbereitet­et, war denn in der That nit zu vermeiden. Hier konnte es sich nur um die Frage handeln, ob eine Vermehrung der direkten oder der indirekten Steuern gerathen sei, und wir willen es zu wür­­digen, Daß der Finanzminister sich Für das Erstere entz jied. Ganz abgesehen d­avon, daß wir in Bezug auf Die direften Steuern nicht völlig freie Hand haben, abgesehen auch von der Midtiaten­ oder Unrichtigkeit Der Aufstellung, daß Das Land gerade eine Erhöhung der indirekten Steuern nicht vertragen Türme, jo blich doc jedenfalls e Thatsache zu erwägen, daß, wenn nun einmal imbedingt eine Vermehrung der Lasten nothunwendig gemor­ Ddiese nur mit sicher um sofort wirkenden Snahmen, nicht aber mit irgend­einem Experimente von sematischem Werthe versucht werden darf. Eine Stener­­y, die außer dem­ Odium der neuen Zaft auch noch­ an dem Gebrechen eines zweifelhaften Erfolges Taboritt, ist gewiß verwerflich, sie durfte unter den gegebenen Verhältnissen nicht visiert werden und billigen, daß der Finanzminister sich für diveften Steuern es nicht minder, daß der Finanzminister angesichts des Haupt­­gebrechens unsere­s Finanzsystems, nämlich der Ungleichheit in Der Vertheilung der Lasten, nicht einfach sprechenden Zuschlage nahm — wodurch ja die Ungleichheit noc potenzixt wor­­den wäre —, sondern eine neue Steuergattung vorschlägt, bei deren Duchführung jedenfalls die Nachsicht auf die Mehr: und Minderbelasteten zur Geltung­ kommen tarnt, und zwar die allgemeine &einkommensteuer. Der Gefegentwurf, den der Finanzminister weit­ vorgelegt und welchen wie seine, der ergeben meiden. 40 Perzent daß 8 Millionen mensteuer der gewisse in wir wissen es ganz und gar Vorlage Gemildert einigermaßen ihrer entschied. Defizit für Volk­ommen Nahen Schlaffen mag, er­st Steuerleistung direkten Szenen Zuflucht weiter der die Erhöhung der wird das Kategorien 1876 betragen wide; zur Lesten Anleihe, van. Neumiren mottoirt Heute’ aud) be> unten vollständig mittheilen,, fan üt dem seine Anfechtung einigen von 8 bei Brüfung Steuerträger nimmer zu ver­­einaufreiht, dam mir wir Turz das zu einem Artikels vielleicht allzu stark und Mitleid gezogen werden; im Ganzen und Großen jedoch kann er heute erleiden, ihn diktirt der kategorische Im­perativ, der Zwangslage und ob er auch drückend empfunden werden Gewicht der neuen Steuer, die selbst bis zu duch den Ausfall der bisherigen Aperzentigen personal-Erwerbsteier. Aus der allgemeinen Einkommensteuer verspricht sich der Finanzminister eine Einnahme Millionen, so daß das unbedechte h Hinreichen o und Bebdechung d­ieses Ausfalles aber werden die Reste Beni drei an Den Staat bereits zurückgezahlten Summen aus dem Ostbahlen-Borfähuffe jedenfalls so finden wir, daß nach einer ausgiebigen Reduktion des Aus­­gaben-Etats und der Einführung der­ allgemeinen Einsom­­ein werner von 8 Millionen verbleibt, wel­ Hess aus den vorh­andemen Geldern be­ Dedt Sauer, To Dan ernennen er Unpell­aon, den Kredit gun Wededung nicht verfümmert werden kann berechtigt sein mag. Stenerihramnbe angezogen wird wicdelt­hat, das Sorge­n­ auf den­ ersten daß Das Hauptübel berechtigt halten wir zwischen den hoch bedeutsamer Erfolg, , wenn hie und da die Skepsis ob der Stichhaltigkeit baren Kontakt aller Vorauslegungen naturgemäßer .V­oraussicht mußte der Finanzminister nach al’­ dem für die Sicherstel­­lung der Einnahmen tragen, desto dringender tritt das Verlangen nach einer wirksamen Exekutive in den Vorder­­grund, zumal unter unseren Verhältnissen, wo die Steuer- Rückstände zum größten Theile aus dem ungenügend ent­widerten Pflichtbewußtsein der Bürger resultiven. Schon im Zusammenhange mit der Steuer-Erhöhung mußte aber der Finanzminister sein Augenmerk auf die Verbesserung der Stranz- Admininistration vidität und was­ Herr v. Szell heute in dieser Hinsicht Augenblick bestechend genug, wenn wir wir unseren Theil uns auch sagen müssen, daß der Finanzminister den Denunzipien noch immer mehr Leistungsfähigkeit und einen höheren Grad der Verläßlichkeit beizumessen scheint als durch die Thatsachen motiviet­rt. Wahr ist es allerdings, was Herr v. Szell hervorgehoben, gen Organen Bei den Je ftram­mer Die mehr angedeutet als ent­­vollständigen Solirtheit der Staatsorgane von in Der dei. sonfti­­durchaus ımımittel­­herzustellen und es sti­m­t mit unseren eigenen Anschauungen in Bezug auf die Regelung der Administration im Allgemeinen überein, wix die Agenden der Steuermanipulation in den Munizipien selbst verantwortliche Organe geschaffen werden sollen, wie dies im Blanc it; allein die Frage ist nur, wie weit der Wirkungskreis dieser dem Staate verantwortlichen Organe und die west­ lihen Munizipalorgane Die Kompetenz Drganijation der näher unverantwort­­Davon hängt Alles ab und wir mögen ein Urtheil darüber nicht visfiren, ehe wir in die geplante Der Pläne des legten Anleihe, den und der­­en Punkte auftreten, allein sonst von allem Optimismus fernhält, daß Jangeinirche heute zu positives und ein negatives Operationen Moment einigermaßen schon Wir indessen mitten in diesem Ge­biete die Thaten abwarten und einstweilen wollen wir nur ein Dieser thatsächlichen mußte, um berühren. Bedü­rfnisse Rahren Das erstere bezieht sich auf die Anlegung eines Kassengebahrungs-Fonds, Fonds, zu in der Not die Zahlungsfähigkeit der Zuflucht eines welchem der Finanzminister in denjenigen Pe­­rioden des Verwaltungsjahres, namentlich in den ersten 6 bis 7 M­onaten, wo in effektiven Folge natürlicher Ursachen Staatsfassen die und dem nehmen man ; diese 30ee tann nur allgemeine Zustimmung finden, zumal wenn man weiß, zu welch’ abträglichen Mitteln man in früheren des Hugenblids greifen zu sichern. Das negative Moment bezieht sich auf die V­er­­sicherung des Finanzministers, daß der Verkauf der Staats­­güter vorerst aus den Kombinationen ausgeschlossen sei, und diesbezüglich haben wir nur den Wunsch, es möge diese Nothwendigkeit in der That vermieden — zugleich aber eine Rentabilität der Domänenwirthschaft begründet werden kollten. Nur flüchtig konnten wir hier Die hervorragenderen Partien des Erposes berühren und wir behalten uns eine eingehende Besprechung der einzelnen Theile vor. SKonsta­­tiven wollen wir nur noch zum Schluffe, daß wir­ endlich die Aera einer systematischen, zielberonßten Finanz­politik mit vielverheigenden Anfängen imaugurirt sehen und Daß es nur ernsten Strebens von Seite der Legislative und Opfer­­willigkeit von Seite des Volkes bedarf, damit wir in Bälde auch die Früchte des Systemwechsels ernten Lünen, welchen energisch and verständig in Angriff genommen zu haben ein nicht hoch genug zu schäßendes Berdienst des gegen­wär­­tigen Stmanzministers ist und für alle Zeit bleiben wird. DES der wenn eingehende Einzelheiten . Das ist ohne Kritik zu allen Wü­rdigung finden; daher das Streben, Defizit konnte Zweifel im völlig Finanzministers bezüglich Verwandlung er betonte efsomptiven. Einnahmen ein , Naturen geneigt sein dürfte reichen wird. entrückt bezüglich Herr v. Szell hinter, dem nur Dieses fid Deorizitsrunndtihuig­ii auch sind vorerst der nach der Finanz Administration der Exekutive zu suchen sei; für einen Dieje kräftig, während dürften, dieselben zurücbleiben, ist er zu ent­­Gesagte, eingeweiht sind, das P­räliminare die großen Konversion der der Unifizirung der Staatsschul­­en eine Rentenschuld. So Die mit Hoffnungen ist Tich großen­­ , Aus dem Neidhslage. (Sonntags-) Präsident Koloman Ghyczy eröffnet die Eisung Des Abgeordnetenhauses um 11 Uhr. Als Schriftführer fungiren: Molnár Haupár Wäch­­ter und Beöthy. Auf den Miinisterfauteuils: Wendheim, Széll ©i­­monyi, Bereze, Bédvy Trefort, Szende Das Protofoll der gestrigen E­itung wird verlesen und authentizirt. » Die Adresse wird verlefen­ und authentizirt(unterfertigt und mit dem Insiegel versehen­),un­­ im Wege des Ministerpräsidiums Sr. Majestät übermittelt zu werden. .. Dolef Szomja­k meldet im Namen­ der III. Gerichtskom­­mission, dag dieselbe die gegen Die Wahl der Abgeordneten Karl Lugh, Ernst Hedry und Salob- Szongott eingereichten Broteste verhandelt und als unzulänglich befunden hat. Die ge­nannten Abgeordneten wurden demnach verifiziet. — Im Namen der VI. Gerichtskommisstion meldet Raul Borosnyay, wap ver gegen von Aba. Michael Szabó eingelangte Brotest zurückgeriesen und der genannte Abgeordnete verifizirt wurde. .. Argust Bulp­hy überreicht seitens des Bibliotheks-Aus­­schusses die von de­mselben im Sinne der Hausordnung abgefaßten Bibliotheks-Statuten. Die Druchlegung wird angeordnet. Anton Molnár berichtet im Namen des ständigen Berifi­­kations-Ausschusses, daß derselbe zur Untersuchung in der Wa­hl­­angelegenheit des Abgeordneten Satob Bojnics von Abgeordneten Lavislaus Daniel als Delegirten entsendet habe. Der Abgeordnete Lad. Daniel wird beeidigt. Das Wort nimmt hierauf Finanzminister Koloman Széll, dessen Liede wir an anderer Stelle des Blattes mittheilen. Zum Schluß ver Sigung wurde das königliche Re­stript verlefen mittelstdefjien der Neidhstag b18 4. Novemberl. N vertagt wird. * Das Oberhaus hielt um 3 Uhr Nachmittags eine Sibung, in welcher außer einigen Urlaubs-Anmeldungen das vom Schrift­­führer des Unterhauses Ivan Tom­box überbrachte ten. Nestript verlesen wurde. « 10 A jarebít ber Gratisber iv ben „Befter Lloyd" (Morgen ) új 8 re f age: „Wochenblattf Mit direkter ig unfe oriwirtbigaft‘ nach Rußland und st 30 Kovek exk.(. Bei den Bostämtern Deutipland 13 9 TANAR HAL R öt · » -1»ch.1.sft1wpl« i kant Kante ge Abonnement.ig.) in. yulaltie, u Rede des Finanzminifters Roloman Széll, gehalten in der Sigung des A­bgeordnetenhauses am 19. September, Geehrtes Abgeordnetenhaus! (Hört! Hört!) AG habe die Ehre hiemit das 1376er Budget im Summarium und mit sämmt­­lichen Details, sonnte die V­oranschläge der einzelnen Ressorts nebst den Motivenberichten auf den Tisch des Hauses niederzulegen, bitte das a. Haus, für­ die Vertheilung dieses Budgets unter die Mitglieder des Hauses zu sorgen und nach Schluß meiner­ Rede verfügen zu wollen, daß­­ dieses Budget behufs­verhandlung an den SY Finanzausschuß geleitet und Dieser angewiesen werde, auch während der V­ertagung der Parlaments­eitungen zu halten’ und das Budget der Prüfung zu unterziehen. Inden ich dieses Budget bie mit der A­ufmerksamkeit des a. Hauses empfehle, möge es mir gestattet sein, obgleich die Verhand­­lung des­ Budgets erst nach längerer Zeit erfolgt, schon fest dasje­­nige darzulegen, was ich zur Beleuchtung dieses Budgets und mei­­ner Finanzpolitik vorzutragen für nothwendig erachte, ch werde mich nicht in eine — wenigstens heute — kaum pratiüchen. Werth heffende theoretische Erörterung einzelner­ Fragen einlassen, ich werde in meinem Vortrage die vielen Gegenstände nicht alle, umfassen, welche, in Folge des engen Zusammenhanges mit den Fragen des Staatsaushaltes, mittelbar ante Treffe und Wichtig­­keit besißen; ich werde mich auf die möglichst treue Darstellung Der Sage Jelb und auf die­ Bezeichnung. Der­ leitenden Prinzipien­­ be­­shränten,­ welche mi in der „großen Frage der Regelung des Staatshausbeltes,leiten­ Sch­­much dass, Haus um Entschuldigung bitten, wenn troßdem mein Vortrag lange dauern wird, wenn m­­ an man­chen Stellen die Aufmerksamkeit des Hauses durch trockene­ Zahlen werden ermüden müssen. (Hört! Hört!) . Gerade Drei Jahre. sind es,­­ daß „die Nation die Lage in ihren. .Details. kennen lernte; seit Drei S­ahren kennen wir unsere Uebelstände, indem die Duellen derselben erforscht wurden. Drei Jahre Find­­en, daß mit seltener Einhelligkeit die Wünsche aller guten Batrioten fi) Darin konzentriren, " es mögen Die Angelegen­­heiten unseres­ Staatshaushaltes je eher geregelt werden. "3 wurden in jüngster Vergangenheit in dieser Richtung Schritte zur Erreichung des Ziele gethan, soweit die obhastenden Verhältnisse­ es­ gestatteten, aber 048 Ziel ist bei weitem noch nicht erreicht. Dieser Umstand allein zeigt die großen Sch­wierigkeiten der Trage. Die Aufgabe, von deren Lösung die Wohlfahrt und die Zuk­­unft dieses Landes abhängen, besteht darin, das gestörte Gleich­­gewicht herzustellen durch Mittel, welche sein einziges der vitalen Sinteressen des Staates verlegen, auf Grundlagen, welche das her­gestellte Gleichgewicht auch für die Dauer­ zu erhalten vermögen. Daß Dies nicht Totort auf einen Schlag geschehen kann, zieht Leder­­mann ein. Diese Aufgabe zu erfüllen kann nur einer Finanzpolitik ge­­lingen, welche, auf der Höhe der Situation stehend, über ihre Ziele mit sich im Klaren ist, welche in der Nichtung der bar erlannten Ziele konsequent fortschreiten will und allen Schwierigkeiten und Hindernissen zum Trog auch, fortzuschreiten weiß. 63 ist nicht ausschh­ießlich ein finanzielles Problen, die zer­rütteten Geldverhältnisse eines Staates dauernd zu ordnen, eines Staates, der nicht allein leben und als Staat mit allen Bedingun­­gen einer staatlichen Gristenz bestehen, sondern sich auch entwickeln will und seine Institutionen auf dem Niveau des Fortschrittes zu erhalten wünscht. (Lebhafte Zustimmung.) Eine scheinbare, foreixte Herstellung der Bilanz 008 Budgets führt nicht zum Biel. Die schroffe Bolitit der Ziffern Erfolg. Für jene Finanzpläne werden unsere ironischen Hebel­radital faniren, welche durch eine system­atische, planmäßige, in groß angelegten Zügen sich bewegende, allgemeine Bolitit unterfrügt werden, durch eine Bolitit, welche mit intensiver Thätigkeit, geräuschlos zwar, aber konsequent, die brennendsten unserer inneren Fragen durch alle Schichten der Staatlichen Organisation hindurch der Lösung entgegen­­führt. (Beifall:­ « Ja­ war stetsi überzeugt und ich bin es mich dui­ i11al­11,dak«z es durch bloße finanzielle Verordnung in allein nicht möglich ist,die Besserung unserer Waatsfinanzen zu­ beiuirks 311.Auch absczweige unseres öffentlichen s Lebens berührende radikale Verfügmekzc­h wirthschaftlic­­e,die Entwicklung der 111ates,selb­1t KräftedechunkssJ bezweckende Maßnahme soind unbedingt nothwendig Die Interessen des materiellen Wohlstandegsund der Ent­­wicklung dnn­d ziehen mit feinen Fäden des­ ganzen siumischen Orga­nismus.Mm Polizik Welche von deren Pflege als frei­t,verspri­cht sich in dies anäden wie in einem Netze.Ihr jene Politikx wrd in ihnen eine Stiftze findem welche sich ihre Pslegener Augen h­ält. Deshalb vermag nur das harmonische Zusammenwirken aller Faktoren das Erreichen des siches zu sichern(Zust«mn1.1un»c­.)Silber andererseits dürfen wir auch nicht abgehen von den Forderklingen­ der einfachen,aber goldchien­ Wahrheit derbkirithmetikt rekks slici der möglichsten Gleisteilung der Einnahmen und wer 2 eine Hauptrolle spielen, von jenem anspruchslosen, aber glei­ vielsagenden und inhaltsschweren Sache, welcher lautet: „So viel gib aus, als dur’ einnimmst, und er wirb ' so viel, als du unbedingt nöthig hast.“ (Lebhafter Beifall.) Und d­iese Wahrheiten dringen auf Resultate, welche in Ziffern ausdrückbar seien. Welcher, in welcher Reihenfolge ihnen der Vorrang eingeräumt werden soll das bestimmt die. Situation. Die Frage it nur die: erfordern unsere Lage, und. Die vorgeschrittene Zeit zr­ingend, daß neben den großangelegten Maßz rahmen, welche ven oben erwähnten Gesichtspunkten entsprengen, auch solche unverzüglich in den Vordergrund treten, welche sofort positive Resultate ergeben können ? Ich bin der Ansicht, daß sie Dies aller­dings fordern. Unsere Verhältnisse sind nicht gewöhnliche. Huf janguintische Berechnungen basiete, überstürzte, die Ent­­­wicklungsfähigkeit des Landes weit übersteigende riesige Inventitionen, welche den größten Theil­ der eingeflossenen 309 Millionen betragen­den entlehnten Kapitalien absorbirten, eine jährliche Zinsenlast von 22 Millionen, und der Bau von 600 Meilen Eisenbahnen, meldje­were Steuerkraft in einer Höhe, von jährlichen 15 Millionen gebunden haben, schufen Die gegenwärtige Situation. Die­se und die überaus fostspielige Ginrichtung anderer Institutionen machten unser Defizit von. allein gewährt nicht den tirten Defizits von 21,600.000 4­., welches i 3.9 em, beträgt, unserer an fire Term mben 8 , recuttich kein­»undderschwebends« in jeder Richtung anger feren Uebeln abhelf vieler, 2 . «"iH­»101Herer- AusgabenJc­xxlwxixkk1ii crd ) 3 auch. Heute noch, Daß jenes Maß von Ausg 1 ex. 1879er Dudgehı ıı aufweist, die materielle Str - N.­­ Staatseinnah­­men, fowiz ves pünttl nt ( Einganges; verselben,: Beziehung Die wirthbcehattlichen 3 Die Frage de Berhandlung zwischen mir ı und mem auch. die Losung wegen nicht improvisirt werden tan so energisch initiiert werden, beni fiht nach tonfolidt voltsich der Löhung eng 3 jeder Richtun­g,.zeVscfn Die Rechte dechn·«—ejfindmu tuughinpräucc"1:t1s.ndin2ii Dieåljsknkmmäthids­ 1-Lö­ 1cu·a Weisheit der chikzlatin c wird seinI« Zielkmm»1111rei113fcin­«« nkäßichesmcgdiesin nisse,srci­sm:jedeman genidxxd­eCinmdkakxenges Erschü­ttertxxizmkOWanE­­(Beifall: So is!) Weber die Nevision was mein gecehrter Freund $ sagen.. ‚Die­ Initiative zur : im Sinne Des­­ Gefeges un: Angesrdnet iir 9 ihm­ merk nicht, find’ s metiter. ıde ‚nicht wennbar, Beifall.) .». Anndess« je, welche zwerhälts hipaft­­tehtung s des Landes in Verwirrung bz«ii«z««k11.(Volfa!» Wurda ermartet,daß­ ich in wa esi i­n­er siir einem Smdikim dieser Frage interessante Enthüllungen machen werde, der­ täuscht si , wer da glaubt, daß in tagen von solcher Natur eine nicht zu präliminärem Grfolge führende akademische Disktussion von Nusen sei, der fennt die Frage nicht Beifall­; wer aber da­ß diese in­­ jedes Interesse so. tief einsam­er Frage sofort im Fluge gelöst werde, beit bringt das so wir. werben Biene 324 . ", it seite. OBB Landes A .s­et 1 im Weg hat I geehrte 4 aber, zwingen Stande sind, da wir 1 im­ Interesse 008 4 auch die Ansicht der Nun nehme ih­nen (Hört! Hört!) Die Lösu­ng, aller jener Haus berufen tt, wert äußern. Aber deshalb zen, in­ seiner Richtung zelnen: She Theile, 4 aber in dem 9 gaben und Ein übervegt, im unjeres Giaatshe xltes" útedetge n . diedrci, de s-« ·—"--. »ge-. brachtsz"" »Dosten «- :.";-I.Jcne11 Grenzendmxksp über :. s-«i;« daß Die exrite de8 fü Das zweite Hittel damit:der mit fett fähige Steuerträger fein zahler voran: 008. Staates trage Das ovit Das vierte: die wasche , unserer allgemeinen .«xs: wickl mkg unserch resultireniin­ dJI Sch. werde nicht in der gegeben mwähnten Mittel b die Arbeit auf der Bezü­glich Devielle forts jene Vorlagen um welche das Ministerum­ Sch zähle Diese auch nicht, nd zwar aus i des Sumern vorgestern am Nur zwei Wennmv auch nicht un eine 4 gaben hat ihre­­r Erfordernisse Der Mei feiner justiziellen und Ét Beifall.) Ueber­ diese­­ Grenzen hinaus wird störungssucht (Beifall) und r­eich der Mittel, welche zu einem Angri ftimmung dieser Dr aus, auf welcher ich Tichkeit aufer! i­) Dieses N daß mir bis 63 it Fein­sichtspu wäre. ( Opferrilligteit Beifall.) die Rede zuführen. nem im B daß diese­s Wort « " ( Diese i « « des Zollb ... % N s « Trade j und 1 2 han a TATE, 57 , ...s-:sscr!:ngs» 1 »i--1319«E1"« erkähmkexrin »N-­­» ex­­ermähne, 2 . eines jeden rer venten­­ enthalten, welcher 948 s­ie inäter x Stelle RÖÜDÖLVIZ

Next