Pester Lloyd, April 1876 (Jahrgang 23, nr. 76-100)

1876-04-22 / nr. 93

WO- " · «.«««,,» Pe e gettibo Hő N ONE 48 " Fstos“ ist nur immer möglich herzugeben. Ueber Die effektive Stärke der beiden kämpfenden Theile erhält die „politische Korrespondenz” von militärischer Seite die­sen Darstellung : Die Streitkräfte der Insurgenten bestehen aus: 1100 Mann der Stämme Piva, Seferach und Drobnjak, unter Lazar Socica, mit 250 Snider-, 400 Wänzel-Gemwehren, 300 Minie-Kara­­­binern und einer Anzahl Vorderladern , — 850 Mann der Stämme von Gacko, größtentheils unter Führung des Boten Bogdan Zimo­­nics, mit 150 türkischen Sniders-Gemwehren, 100 Gewehren System Wänzel und im Uebrigen Vorderladern, 1200-1300 Mann der Stämme Banjani und Rudina, von denen circa 450 Mann unter Führung eines provisorisch an Stelle des gefallenen Bojvoden Malfim Bacsevics getretenen Kapetan fehten, und mit 280 türki­­schen­­ im Mebrigen mit Borderladern be­­­waffnet ein Mann der Stämme von Nevesinje, unter Drago Dbren, mit 50 Wänzel-Gewehren und 150 Borderladern; — Mann der Stämme von Zubesi und Roh­en, unter Triffo Butalovics, bewaffnet mit Wänzel-Ge­­wehren; — 300 Mann der Stämme von Suma, unter dem Prppen Melentije ; — circa 1000 Mann Katholiken aus dem Popovo-Botie, unter Führung des katholischen Geistlichen Ivan Muffics ; — 450 Mann, unter Reto Pavlovics, die Elite-Abtheilung der Insurgenten, die ursprünglich 800 Mann zählend, bereits 150 Mann an Todten und 200 Mann an Vermundeten verloren hat, — endlich aus Élei­nerven Banden unter Führung von einigen Ausländern, auf welche übrigens seine großen ee werden. Im Ganzen beziffert sich die Streitmacht der Insurgenten auf 4500 Mann, bewaffnet mit 700 Snider- 1500 Wänzel-Gewehren, eini­­gen Hinterladern verschiedener Systeme im Uebrigen mit Vorderladern. Die Streitkräfte der Türken wurden Mitte März d. §. mit 23.000—25.000 Mann berechnet, mit der Bemerkung, daß dies den Rest von 40.000 Mann, welche nach und nach an den­­ Kriegsschauplag gebracht wurden, darstellt. 17.000 Mann sollen in Folge von Gefechten, Krankheiten, Kälte und Hunger in Abgang ge­­kommen sein. Dieselben bestehen aus Nizam-Truppen, Nedifs und Bashi-Berufs ; die Ersteren sollen den Kern der Streitmacht bilden ; aber auch diese sollen seit 1862 bedeutend an Werth eingebüßt haben ; denn sie seien in einer ganzen Reihe von Gefechten nur ein einziges= mal (28. Männer) angriffsweise vorgegangen und haben sich auf Distan­­zen gehalten, die der Handvoll Insurgenten ermöglichte, unbelästigt abzuziehen. Um­ die­se türfischen Kriegswesens überhaupt zu charakterisiren wird bemerkt, daß zur Zeit, als nag offiziellen Angaben über 150.000 Gewehre des Systems Henry-Martiny an die Truppen vertheilt sein sollten, nicht ein einziges dieser Gewehre in der Herzegovina zu sehen war, obgleich auch Truppen der Garnison von Konstantinopel an den Ge­­fechten theilnahmen. « Die deutsche­n Blätter beschäftigen da fortwährend mit der Orientfrage und für ihre Auffassung der Lage sind die beiden nachfolgenden Cunnziationen bezeichnend. Die­ „Nationalzeitung“ schließt einen Artikel über das englische Blaubug mit folgenden Sagen: „Die Bedeutung des Drei-Ratjer-Bundes für die Orientfrage liegt nicht in der Gewähr dafür, daß diefelde nicht zur Lösung Bone, sondern in der Gewähr dafür, daß die Lösung für Europa die mindest gefährlichen Folgen habe. Um das Wie, nicht um das 29 a 3 handelt es sich. Wer könnte sich der Anerkennung verschließen, daß die beiden Staaten, denen die Türkenfrage seit Jahrhunderten in’s Fleisch gewachsen it, heute mit jener Mäßigung und Besonnen-­heit zusammen die Dinge behandeln, die geeignet sind, Erfolg zu regen auch für schwierigere Aufgaben, als sie bisher sich dar­­eilten ?" „Schwankender Bolitit" zeiht die , Röm­ische Zeitung” sowohl Rußland als Oesterreich-Ungarn. Da Rußland einmal erklärt hat, mag es den Frieden in der Türkei für recht aufrecht erhalten und an dem Status quo nicht rütteln lassen wolle, « so müsse es auch eben­so entschieden,wie Oesterreich-Ungarn denferbischett Kriegsdrohungen­ und allemobicen Unfug entgegentreten.Als Mitglied des Drei- Kaiser-Bündnises müsse Rußland ebenso lebhaft wie Oesterreich und Deutschlan­d fühlen,daß es nachgerade eine Detinithig ging,unt nicht zu«sageneme«Schmach für die drei großen Kaiserreiche sec, wenn dieser­ armselige Ausstand,der sich hauptsächlich durch Zuzüge aus den türkischen oder vielmehr russischen Vasallenstaaten Serbien und Montenegro nährt,trotzdem sich Oesterreich,Deutschland und Ruß«la«n­d vor länger als einem halben Jahre zu dessen Unterdrückung vereinigtem noch immer fortdauert,ja,einen­ immer größern Umfang gewinnt. „Gegen den Vorwurf eines Schmwantens in der Politis schließt die „Kölnische Zeitung“, kann Nußland sich freilich damit entschuldigen, daß auch Desterreichs Politik schmwanze. Auch Dester­­reich wird von Zeit zu a von dem Gedanken ergriffen, daß es ebenfalls eine slavische Macht sei und sein Ansehen unter den sla­­vischen Bevölkerungen in der Türkei behaupten und stärken n­üsle. Aus einer solchen Ansicht gingen die Leiningen’sche Sendung und andere Mißgriffe der österreichischen MBolitik hervor. Wir sagen : Mißgriffe, denn Deiterreich täuscht, sich, wenn es glaubt, bei den Glaven mit Rußland an Gunst und Ansehen wetteifern zu können. Es it wahr, Deiterreichs Bevölkerung ist überwiegend flavisch, aber die flavischen Stämme sind viel getheilt und so ver­­schieden, daß sie sich unter­einander nur mit Hilfe der deutschen Sprache verständigen können. Oesterreich ist darauf an­gewiesen, seine Kulturvölfer, die Deutschen und Magyaren an der Spiße zu erhalten Als fflavisches Reichstannes sich gegen das gemal­­tige Rußland nicht geltend machen" Zwischen«Pelgrad und Cetinje besteht eine große Span­­nunghkrst Niktta wird v«on den«serbische­n Blättern beschuldigt, eine sonne Politik zu treiben, die nur das dynastische Interesse der Herrscherfamilie von Montenegro im Auge halte. .« (l·’.s.)London·17.April.(Orig.-Korr.)Noch selten ist es bei uns geschehen,daß der politische Erfolg so wenig den geheg­­ten Erwartungen entsprach,wie während der letzten Parlamen­ts­­«Session·Als das Parlame­nt zusammentrat,schwebte um Disraeli noch die Anred­e seines ungewöhnlichen Coups in der Snezkan als Ungelegenheit. Das ganze Land hatte damals fast einstimmig, ohne Unterschied des Bartelstandpunktes, den Kauf der Aktien gutgehei­­ßen. Aber wie cafch änderte sich die Stimmung ! Die Sendung Eave’s, die halben Maßregeln, die ungenügenden Antworten im Unterhause, die schwindelhaften Spekulationen auf der Börse, zu welchen Aeußerungen und Handlungen der Regierung die Handhabe boten, die erst später gervonnene Einsicht, daß man mit bboen Ak­­­ien doch nicht den Suezkanal beherrschen und den Seemeg nach In­­dien sichern könne, und daß man nach dem Sprichworte, wer A sagt, muß au B sagen, dem Khedive in seiner verrütteten Finanz: wirthschaft weiter werde forthelfen müssen, all diese Betrach­­­tungen verwandelten mit einenmale den mit so großem Enthusias­­mus aufgenommenen Streich Disraeli’s in einen sogenannten „weißen Elephanten“, den man aber unter seiner Bedingung mehr loswer­­den kan. Nicht viel mehr Erfolg hatte­­ Disraeli mit seiner zweiten großen Maßregel, nämlich mit der „Zitelbill“, Kraft welcher die Königin auch noch den Titel Kaiserin von Indien annehmen wird. Die Engländer sind sicherlich ein loyales Bolt und die Königin ge­nießt eine höhere Achtung, als die meisten ihrer Vorgänger auf dem Thron; am Ende könnte man auch sagen, es Liege nicht viel an der Titulatur des Monarchen ; allein Sie in Ungarn werden wohl am besten das­ Gefühl des englischen Volkes zu beurtheilen und dessen Entrüstung zu rechtfertigen verstehen, wenn man den alten, herge­­brachten, beliebten,­­konstitutionellen Titel „Königin“ oder „König“ in eine „Kaiserin“ oder in einen „Kaiser“ umwandeln will. Princi­­piis obsta, sagen sich die meisten vernünftigen Engländer; jebt heißt es freilich nur, daß der Titel blos auf Indien Anwendung finden wird und daß es für England blos eine Königin nach wie vor gebe ; allein die Erfahrung in anderen Ländern lehrte, wie ras) und aus wie vielfachen Gründen ein solcher blos außerhalb des eigentlichen Landes zu führender Titel,auch dem andern Theil der Monarchie auf­­gedrungen oder „aufgeschmeichelt” werden kann. Die Majorität des Parlamentes besizt wohl Disraeli, denn die K­onservativen halten vor allen Anderen stramme Zucht und Disziplin, allein die Majo­­rität des englischen Volkes entbehrt Disraeli in dieser Frage, und wenn heute eine allgemeine Wahl ausgeschrieben wire, könnte sich der Premierminister überzeugen, wie verschieden das Resultat von "der im ober 1874 ausfiele. Auch in der Angelegenheit des Schubes,­­welcher den flüchtigen Sklaven auf englischen Kriegsschiffen geboten werden soll, stellte sich die Regierung auf einen Standpunkt, der den Ansichten des Volkes Schnurstrals zumiederläuft. Man hält noch immer an dem großen Grundlage unverbrüchlich fest, den einst der Lord Oberrichter Mansfield in dem Falle des Sklaven Somerset aufgestellt hatte, da­ nämlich ein Sklave in dem Augenblide frei werde, da er die Pflanze eines englischen Schiffes oder­ englischen Boden betrete. Die Regierung aber legt in ihren Instruktionen an die Kapitäne englischer Kriegsschiffe diesen verschiedene Beschrän­­kungen den Sklaven gegenüber auf, so daß der britische Schuß zu­­meilen fi als ein ganz illusorischer darstellen muß. Wenn man auch Disraeli das erste Sklaven-Zirkular vollständig desavouirte, und sich mit Unkenntniß desselben entschuldigte, so ist doch auch das zweite um nicht viel besser. Im ganzen Lande fanden aber auch Ver­­sammlungen statt, welche gegen die neuen Ittruktionen protestirten, und die bedeutendsten Juristen des­ Landes, unter Anderen auch Sir W. Harcourt (der Historifns der „Zimes“), wiesen Tar nach, das nach englischem gemeinen Nechte jene Instruktionen nicht giftig und bindend sein könnten. Die mehrfachen Unglücksfälle in der Königlichen Marine, das Einrennen und Sinken der Banzer-Fregatte „Bauguard“ dur­ die Fregatte „Iron Duke“, dann der Zusamm­en­­stoß der königlichen Yacht , Alberta" mit der Privat-Yacht „Mistletoe” gaben ebenfalls Anlaß zu sehr­ gerechtfertigtem Tadel. Im erstern Falle rügt man die Ueberhebung des nicht fachkundigen Marineministers Ward Hunt, der ein Urt­eil eines See-Kriegs­­gerichtes umstieß, um einen Admiral, der zu der Marine-Bermal­­tung gehört, zu schonen, und im festern Falle gaben verschiedene Vor­­gänge bei der Auswahl der Leichenbefhau-Gesd­mornen erst vor einigen Tagen wieder Veranlassung zu den heftigsten Angriffen gegen die Regierung. Rechnet man noch hiezu die, freilich vom Ministerium nicht verschuldete, aber höcht unbefriedigende Budget-Vorlage, die es nothwendig machte, die Einkommensteuer um einen Benny per Pfund zu erhöhen, so wird man einsehen, daß das Ministerium, auf seinen Zorbern ruhend, des ersten Altes der Parlaments-V­er­­handlungen nicht stolz sein darf. In Geldsachen zumal hört alle Gemüthlichkeit auf, und das Volk sagt sich, wenn wir ein liberales Ministerium haben, und so oft wir eines hatten, war das Budget immer günstig und, sowie die K­onservativen an das Ruder fommten, ändert sich stets das Blatt. Freilich kann man Disraeli nicht gut für den schlechten Geschäftsgang und den Ausfall mancher Steuern verantwortlich machen, allein gar häufig verwechselt man Ursache und Wirkung und­­ handelt auch unter diesem Irrthum, wenn sich eine Gelegenheit hiezu bietet. Das dritte Jahr eines jeden Mini­­steriums ist eines der gefährlichsten, gerade wie der dritte Akt eines Dramas der schwierigste sein soll, und Disraeli hält jegt gerade vor dieser schwierigen Klippe. . . .—.­­­ . A. C. London, 18. April. An einem Leitartikel über die orientalische Frage hält die „Pal Mal Gazette” irgend­eine Art von Intervention der Großmächte zur Lösung der Wirren in der untern Balfan-Halbinsel für dringend erforderlich. „Das Problem, welches den Urhebern der Andrassy’schen Note Berlegen­­heiten bereitete”, — sagt das Blatt — „ist nicht leichter, sondern gebieterischer geworden. Wenn Nothwendigkeit die Mutter der Er­­findung in der Diplomatie ist, so ist nunmehr die Zeit für dieselbe erschienen, sich als fruchtbar zu erweisen. € S ist eine Garantie vor­­geschrieben worden, welche nicht allein die Ausführung der Refor­­­­men, welche die Pforte versprochen hat, den revoltirten Unterthanen zuzugestehen, filtern, sondern sie in einer Weise filtern sol, melche das Gemissen des russischen Volkes befriedigen und zugleich die Pforte überzeugen sol, daß ihre Position dadurch, daß sie derselben ihre Zustimmung gibt, ji nicht permanent schlimmer gestalten wird. Eine solche Garantie muß eine militärische Ossupation irgend einer Art sein, weil nichts Geringeres als dies Mohamedaner und Christen mit einer gleich festen Hand Eontrollren,oder die Insurgenten und Diejenigen, die mit denselben sympathisiren, überzeugen kann, daß sie durch das Niederlegen der Waffen nicht zu Schaden kommen werden. Doc muß es eine solche militärische Ossupation sein, die der Pforte nicht in dem Lichte einer spärlich verschleierten Invasion erscheinen oder die guer rechtfertigen mag, daß, wenn die Oisupation zu Ende ist, sie sich nur als ein anderer Name für Zerstüdelung erweisen wird.“ — Limerid war am Ostermoitag die Szene eines blutigen Bramwalls Es war für diesen Tag eine „Home Rule Demonstration anberaumt gewesen und Herr Ssaak Butt, sowie Herr D’Shaughnessy, die Deputirten der Stadt, und Herr D’Sullivan, der Vertreter der Grafschaft Limerik im Parlament, hatten ihr Drscheinen bei derselben zugesagt. Diese Herren wurden im Bahnhofe von einer ungeheuren Dienstenmenge empfangen und hielten unter dem Vorantritt der Gewerke mit deren Mufttbanden und Bannern in einer von vier, weichgeschirrten Pferden gezogenen Equipage ihren Einzug in die Stadt. Als der aus circa 4000 Per­­sonen bestehende Zug das O’Connell-Monument erreichte, wurde er von einem Häuflein mit Knüppeln und Messern bewaffneter und sehr­­ entschlossen aussehender „Nationalisten“ (verrappte Venier) um­gegriffen. Die Angreifer schlugen zuerst die Mitglieder der Kapelle, die an der Seite des Zuges marschirte, zu Boden, zertrümmerten deren Instrumente und zerrissen die Banner der Gemeine und Gilden. Durch die Plöglichkeit und Brutalität des Angriffs augen­­scheinlich verblüfft, verm­irten die „Home Nler” anfänglich, aber nachdem sie sich von er Erxftaunen erholt, ergriffen sie Steine und andere in ihrem Bereich befindliche Wurfwaffen und er­wrderten den Angriff der „Nationalisten“. Nunmehr — heißt es in einem telegraphischen Bericht der „Time 37 “ entbrannte ein wüthender Kampf. Die nicht kämpfenden Bürger­ flohen entfegt, als sie Männer und rauen besinnungslos daliegen und die Straße mit Blut befleckt sahen. Eine Frau, welche versuchte eine zertrümmerte Zromm­el als Trophäe davonzutragen, erhielt durch einen Stem­mwurf eine schwere Wunde am K­opfe und ein Mann wurde zu Boden ge­­numerisch überlegene Kräfte behauptet hatte. Die „Nationalisten” mußten aber schließlich der Uebermacht der „Home Ruler” weichen und Lebtere blieben die Herren der Situation. Etwa 70 Personen wurden ernstlich verwundet, mehrere­­ derseiben so gefährlich, daß ihr Wiederaufkom­men bezweifelt wird. Die Polizei, die schließlich einschritt, nahm mehrere Verhaftungen vor. Eine Schärfe, in welche sich mehrere „Nationalisten” Flüchteten, wurde völlig demolirt. Da man eine Erneuerung des Kramwalles befürchtete, wurde das Militär in den Laternen Zonsignier, Butt und D’Shaughneily hielten, nachdem ei der Tumult einigermaßen gelegt hatte, Reden, aber in der allgemeinen Aufregung wurde denselben seine Beachtung ges­­ehend­. Die ganze Nacht hindurch patrouillieren die Konstabler in den Straßen. Einige Miliy-Soldaten, die sich an dem Kramalle be­­theiligt, wurden verhaftet, schlagen und mit Füßetc getreten,nachdem er sich eine Zeit lang gegen, . F­R 66 Belegr. Deperdjen “. „Hefler Klopp. Wien, 21. April. (Orig.-Telegr) hie Majestät wohnte Heute einem „Schnigel-Rennen“ bei, an welchem sich 50 Reiter betheiligten. Es waren sieben Hin­­dernisse zu nehmen. Die Tour war Prater, Vunundations- Damm, Rriean, Wien, 21. April, (Oriig-Telegr) Die ungarischen Minister werden schon am Sonntag hier wie­der erwartet. Mehrseitig verlautet, das Ministerium Auersperg beabsichtige die Einberufung einer Abgeordneten- Konferenz schon für Anfang Mai, was jedoch zunächst un­wahrscheinlich. — Die Gerüchte, Nodich beabsichtige zu der missioniren, erhalten sich. Wien, 21. April, DOrig:Telegr) Am hiesigen Landtage kursert die Mitteilung, die österreichische Regierung werde den Reichsraths-Abgeordneten, so wie die ungarischen Minister, Mittheilungen über die Ausgleichs- Verhandlungen machen, jedoch erst Anfangs Mai, nach Wie­­deraufn­ahme der gemeinsamen Konferenzen. Konstantinopel, 21. April. Ein kaiserlicher grade ordnet die Bildung eines Lagers in Skutari und Albanien behufs Ueberwachung Montenegros an. — Einem Börsen­­gerü­chte zufolge ist der Sturz des Großvezirs bevor­­stehend. Athen, 21. April. Komonduros erließ anläßlich der bevor­­stehenden Abreise der Königlichen Familie ein Zirkular an die Prä­­festen; dasselbe betont die Ruhe nach außen und im Xinnern und spricht die Hoffnung aus, daß die friedliche Orientpolitäk Griechen­­lands Anerkennung finden werde, und erwartet thatsächliche freund­­schaftliche Politäk von Seite der­ Türkei. Das Zirkular schließt : Die Abreise des Königs ist ein Beweis des Vertrauens zum Boste, welches dasselbe erwiedert und hoffnungsvoll eine glückliche Nach­­fehr wünscht. Wien, 21. April. (Schlußkurse) Defterr. Kreditaktien 153.75, Anglo-Wusfm­an 55.—, Galizier 184.25, Lombarden 91.75, Defterr. Staatsbahn 267.50, Trammay 107.—, Rente 63.50, Kres­ditlose 149.—, 1860er 105.50, Napoleonsd’or 9.61", 1864er 124.75, Münzdukaten 5.70, Silber 103.90, Frankfurt 58.60, London 120.60, Deutsche Reichsmark 59.10, Untonbant 54.—, Türkenlose 15.50, Ag. Baubant 8.50, Anglo-Baubant 18.50, Ung. Bodenkredit-Aktien —.—, Munizipalbant —.—, Ungarische Kredit —.—, Matt. Wien, 21. April. Oft teile Schlußfurfe) Ung. Stundentlastung 72.—, Ungar.­ßenbahn-Inehen 94.50, Salgó: Tarjaner ——, Anglo-Hungarian 52.—, Ung. Kredit 113.25, grancor Ungar. 32.—, Ung. Brandbriefe 83.50, B., Alföld 101.—, Siebenbürger ung Ung. Nordostbahn 95.50, Ung. Ostbahn 34.—, Oítbabn­­ne 59.—, Ung. gofe 67.50, Theißbahn 194.—, Ung.. Boden­­recht 41.50, Munizipalbant 13.25.­­ « Wien,21-April.(Abendschluß.)Oesterr.Kredit-Aktien 133.80,Anglo-Austrian 55.70,Galizier—.—,Lombardez 192.75, ·Oesterr.Staatsbahn 267.25,Tramway—Rente63.40,Kredit-Lose——, IslOerLose—.­,Napoleonsd’or9.65,1864erLose­—.—, Mandukaten«——.—,Silber-.—,Frankfurt-.—,London-.—­­Deutsche Reichsmark—.—,Unionbank—.—,Türkenloie—-.——, Anglo-Baubatik—.—,Un.Bodenkredit­.—,Munizipalbank —­—,Ung.Kredit113.50.est. » Berlin,25.April.(Anfang.)Galizier—.—,Staatsbahn 456­——,Lombarden156.—,Papier-Ren­te—.—,Silber-Rente—.«—· Kreditlofe—.—,1860er——.—,1864er—.—,ien—.—,Kredit- Aktien 230.—,Rumänier20.—,,Ung.Lose—.—­,Ziemlich—fest. Bethms LAVK­L Schluß-)Galizier77.M,Staatsbahn 455.—,Lomsbarde 11155.50,Papier-Rente53.40,Silber-Rente56.50, sKredit-Lose304.—,1­860er97.25,1864er2137.—,Wien167.20,Oesterr. zKreditaktien227.—­,S­lumänier19·60,Ungar­.Lose126.50,Ungar. Ostbahth ja SchwachNachbörse 224·50,453.50,165’ .« Vertin 21.­April.«(V«z’k"stz’nkzh-kicht.)Schwach,auf besserees Wien und Deckungskäufe höher,­schließlich auf niedrige Notizungen Kreditmatt,Franzosen und Lombarden wenig verän­­dert,Bancen und ausländer Fonds weichend.Geld 25X 30,­», Bern 21. April. (Anfang) Wechsel vor Wien —.—, Defterreichische­­ Kredit-Aktien 114.75, Defterr. Bank-Aktien —.—, Defter. Staatsbahn 227.—, 1860er Lore —.—, 1864er $ofe —.—, Rapier-Nente ——, Silber-Rente ——, Lombarden 76.25, Serie an Ungarische Lose — —, Raab-Grazer zemlich fest. .­ankfurt-21-April-Schluß-­ Wechsel per­ Wien 168-70,Oesterr.Kredit-Aktienl14.­—­,Oesterr.Bau-Aktien 719.50, Oesterr.Staatsbahns Aktien 226«J«,1860erLose 9891,,1864erLose 268-«—,Papier-Rente 53.25,Silber-Rente 57.—,Lombarden«76.5­0, Galizier 154.50, Ungar. "ofe" —.—, Raab:Grazer ——, Riemlich fest. Nachbörse 113.—, 76.50. Matter «Frankfurt,21.April.(Abendsozietät.)Wechsel­ per Wien­—.—,Oesterr.Kredit-Aktien 113.——,Oesterr-Bank-Aktien —.—­,Oesterreichische Staatsbahnr 225’­,,1860er Lose 96.——,1864er Lose—.­—,««Papier-Rente—·«—,Silber-Rente 567«,Lombarden 76.25.Galitter—.—,Ungarische Lose 131.—­,Raab-Grazer—·——, Anfangmatt,Schlußfester. London«,21.April Konsols 951-,... Wien,21.April.(Orig.-Telegr.)Fruchtbörse. Herbst-Weizenfl.10.20bisfl.10.30,Roggen 8.25biss.35,prompter Haferfl.10.05bisfl.10.15,Früh­­jahrs-Weizenftmsöbisfl.10.90,ungarisches Kornfl.8.70bisfl.8.80,Frühjahrs-Haferfl.9.96 bisfl.9.99,Prom­pter Maisfl.—.-bisfl.-—.Früh­­jahrsMats ff. 5.76 bis f­. 5.80. (Alles per 100 Kilogr.) Berlin, 21. April (GetreidemartÉt) Weizen per April-Mai 203.—, per September-Oktober 211.50. Roggen 10c0 153.—, per April Mai 150.50, per Br­üh 149.50, per Septem­­ber-Oktober 152.50. Gerste­loco —.—. Hafer per April­ Mai 167.50, per Juni-Juli 165.—., Rüböl Loco 61.—, per April-Mai 62.—, per September-Oktober 63.—., Spiritus Loco 44.30, per April-Mai 44.70, per Mai-Suni 47.70, per August-September 47.80. Windig­­reslan, 21. April. (Getreidemarft) Weizen­lofo 18.50, Roggen­lofo 16.20, Hafer lofo 19.40, Reps lofo —, Rüböl loko 63.50, per Termin 62.—, Spiritus Iofo 41.80, per April 43.60, Mai 43.60. « « Köll­,21-April·(Getreidemarkt.)Weczelt per Ma- 20.20,per Juli 20-80.Roggenlokol4.85,per Mal10­—­­Oellok0 32.80,per Herbst 32.40. « Stettin,21.April.(Getreidemarkt.)Weczenloko 207­—er Herbst 211.—Am.Roggen per Frühjahr 145.——« per Her­ft 148.— Nm. Del per Frühjahr 63.—, per Herbst 63.— Am. Spiritus lofo 44.40, per April 44.30, per Frühjahr 44.30, Mai-Juni —.— Am. Nübfen per Herbst 284.—. Zuder raf­ Amsterdam, 21. April. (Getreidemarkt.) Weizen per per Mai ——. November —.—, Roggen, per April 179.—, per Mai 183.—, per Oktober 189.—. Rübel­lose 37.25, per Mai 36.50 per Herbst 37.—. Spiritus per Feder —.—, per April —.—. Raps =, Det „schbiadr —; Sür­eh, 21. April... Stimmung, fest, Verkehr beshränft. Station. Tiverpool, 21. April. (Orig.-Telegr.) Baummoll­­m­a­r­kt. Umjag 10.000 Ballen, für Spekulation­­ 2000 Ballen. Stetig. Middling Upland 6 °,, Middling Fair Dhollerah 6 °/,, Good Middling Dhollerah 4 °/,,, Middling Dhollerah 4 °/,, Bengal 4 °, New Fair Omra 3”­, Good air Domra 4”/,, Fair Dhollerah 4/,, PBernam 4­ °),,, Egypter 6 °/,, Ameritaner 5 °/,, Orleans 6 °/,, Surate —.—. Tages­ Sport 23.739, Wocenbericht: Umjab 37.840 Ballen. Vorrat 1,005.000 Ballen. . « Paris,21­ April,Anfang­­ Mei,«drei Markenyer laufende­r Monat 60.50,per März 60.50,perproisl.—,pervier Monate vom Mär 363.­—.Baisse­­Ungarischer Weizen L7-32,russischer 31.50—32.50ab «Poster-Lloyd­.«N­ DRitt.Mai begin­nt ein­ neues Abonnement; wir ersuchen deshalb unsere geehrten P.T.Abonnens­ten,deren Prä-Iumerativtt mit En­de April abläuft,dieselbe rechtzeitig erneuern zu wollen, damit einer geregelten und ununterbrochenen Expedition entsprochen werden könne. Die Pränumerations : Bedingnisse sind an der Spige unseres Blattes zu ersehen. Die Administration des „Xefler Lloyd“, > x BR: Vagesneuigkeiten. Finanzminister Koloman Széll ist heute Nach­mittags mit dem Postzug von Wien hieher zurückgekührt. Prinz Leopold von Baiern­ und Groherzogin Gisela, seine Gemahlin, sind vor einigen Tagen von ihrem Winter­­aufenthalt in Algier, Süd-Spanien und Portugal (der Prinz allein hat auch von Andalusien einen Abstecher nach Madrid gemacht und zei Tage am Hofe des Königs Aifonfo ge­weilt) im strengsten Insognito in Paris eingetroffen und im „Grand Hotel“ abgestiegen. Gestern speiste das prinzliche Paar bei dem deutschen Botschafter Fürsten Hohenlohe, in Gesellschaft des Grafen und der Gräfin Apponyi, des Herzogs und der Herzogin Decazes, des Generals­­ Abzac, Adjutanten des Präsidenten der Republik, des bairischen Beschäftsträgers, Geheimrath Nudhart und des gesammten höheren Bersonals der beiden Botschafter von Deutschland und von Oesterreich- Ungarn. Die hohen Gäste gedenken schon in den nächsten Tagen ihre Nachreise nach Baiern anzutreten. Gräfin de Vogus. Das Befinden der Frau Gräfin de Vogue, der Gemahlin des französischen Botschafters in Wien, die vor einigen Tagen­ in Folge ihrer Entbindung erkrankt ist, hat leider die traurigste Wendung genommen. Das Fieber ist in Laufe der Nacht mit erneuerter Heftigkeit aufgetreten und hat ohne Unter­­brechung angedauert. Um Halb 5 Uhr trat bei der Patientin Bemußtlosigkeit und ein derartiger Verfall der Kräfte ein, daß dem Eintritte einer Katastrophe in den nächsten Stunden ent­­gegengesehen wird. Professor Braun, der bereits vor 6 Uhr Früh an’s Krankenlager geeilt war, erklärte, daß jede Hoffnung auf Miedergenesung beinahe genehmwunden sei. Da die Bewußtlosigkeit Vormittags über anhielt und die Kranke nicht mehr die Kraft hatte, die ihr gereichten Medikamente zu nehmen, wurde der Pfarrer der französischen Kirche geholt, welcher der Gräfin die legte­gelung er­­theilte. Gräfin Vogue ist die zweite Frau des französischen Botschaf­­ter am österreichischen Hofe und­ dürfte das vierzigste Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Der Che, die als eine sehr glüc­­liche bezeichnet wird, entstammen drei Knaben und das eben neugeborene Mädchen. Aus der ersten Ehe des Grafen sind zwei Töchter entsprungen. Der Großhrzog Ferdi­nand und die Großherzogin Alice von Toscana, die Herren Erzherzoge Wilhelm und Friedrich erkundigten sich heute vor 9 Uhr Früh um das Be­­finden der Kranken. Auch von Seite der Mristorratie und der Diplomatie ist die Nachfrage eine sehr rege. Heute Morgens ist fol­­gendes Bulletin erschienen: „Bei Ihrer Exzellenz der Frau Gräfin Bogus hat das Fieber ‚heute Nachts heftig angedauert und Mor­­gens in Bewußtlosigkeit eingetreten. Das Befinden ihrer Heinen Tochter ist unverändert. Professor Braun“ — Nach Berichten von 1 Uhr Mittags liegt die Gräfin in Agonie. Zum Andenten Franz Deufs­ Bekanntlich war ein Punkt im Stadtwäldchen­ M­ondean der Lieblingsort Deat’s, 63 ist dies der Pla nächst dem großen Gasthause, wo Desk im Kreise seiner Freunde und Verehrer Erholung suchte und gern ver­­weilte. Der hiesige Steinwegmeister Herr Heinrich Grünwald hat den Magistrat um die Erlaubniß gebeten, zum Andenken an­­$ranz Decik an der bezeichneten Stelle einen Lesfel aus Mauth­­hausener Granit errichten und bieten mit einer entsprechenden Nun­­schrift versehen­ zu dürfen. Der Magistrat hat diesem Ansuchen bereits unter der Bedingung Folge gegeben, daß Herr Grünwald vorerst die Zeichnung des Steinfefjeld vorzulegen hat, um darüber das Gutachten der Fachmänner einzuholen. (Die Ausstellung von Historischen Denk­­mälern und Industrie-Gegenständen,) welche zu Gunsten der durch die Ueberfirmenmmung Geschädigten veranstaltet wird, erfreut sich wachsender Theilnahme. Sowohl Behörden als Private wetteifern in großmiütbigen Anerbietungen.. So hat Ge. Erzellenz der Handelsminister für die von der Ausstellungs- K­ommission an die Aussteller und vice versa gerichteten einfachen Briefe, ferner für die 10 Kilogram­m nicht übersteigenden Yahrpost- Sendungen ohne Werthangabe die Portofreiheit bis 1. August mit dem Beifaße genehmigt, daß sowohl die Couverts als auch die Brachtbriefe mit der Klausel „Ausstellungs-Gegenstand, in Folge Ministerial-Genehmigung portofrei“ versehen sein müssen. Ein ebenso hochherziges Zugeständniß haben die Diversionen der vater­­­­ländischen Eisenbahnen und der Listen RE. priv. Donau-Kampfe fchifffahrt-Gesellschaft gemacht, indem sie sich bereit erklärten, alle an die Ausstellungs-Kommission adressirten Sendungen gratis bes fördern zu wollen. Unter den bereits eingelangten interessantem Gegenständen heben mir als besonders erwähnensnwerth hervor: Sendung des Grafen Taffilo Festettis: ein außerordentlich schönes, auf Pergament geschriebenes Gebetbuch Paul Kinizi’s oder vielmehr seiner Gattin (a. b. Zeit des Königs Mathias). Die vers­goldeten Silberfeld­e der Onoder reformirten Kirchengemeinde, bare unter einige Gesdieike Georg Mátróczys. Sendung der Gräfin Zultanna Erdődy: ein in 3boro aufgefundener Mörser mit dem Báthory­schen Wappen, welcher daher wahrscheinlich ein Gigenthune der Sophie Bathory gewesen. Wir können auch das rühmensinwerthe Vorgehen­­ des Gouverneurs von Fiume nicht unerwähnt Lassen, welcher sofort nach Einlangen der Aufforderung eine Spezial-Kom­­mission einleste, die in Fiume und im ungarischen Littorale und selbst in Dalmatien die auf Ungarn bezughabenden interessanten Objekte sammeln und hieher senden wird. . Wohlthätigkeits-Lotterie) Die Ziehung der zu Gunsten des vom Klausenburger Fröbel-Verein erhaltenen und sehr gut prosperirenden Kindergartens und der damit verbundenen P­räparandie für Kindergärtnerinen behördlich autorisirten Gold­­und Silber-Lotterie findet am 3. Mai statt. Der Preis eines Loses it 50 tr., die Anzahl der Gewinnfte 243, worunter ein Silbergegen­­stand im Merthe von 5000, einer von 1000, ein Goldgegenstand int Merthe von 500 res. und viele kleinere Gewinne zu 50, 20 und 10 Franc. Lose sind in der Gold- und Silberwaaren-Handlung des Herrn $. Szurmas, sowie in allen Steuer- und Lottoämtern und in den Zosverschleiß-Lofalen zur erhalten. Diese Lotterie wird des wohl­­thätigen Zweckes wegen von allen Seiten freundlichst unterstüßt. Die Bier-Industrie Ungarns. Laut amtlichen Daten bestanden im Jahre 1873 in Ungarn 299 Brauereien, welche 1.262.186 Eimer Bier produzirten, wofür 1.481.177 Gulden Berzeh­­rungssteuer entrichtet w­urden und zu melden 648.500 Meben Gerste, dann 6250 Zentner Hopfen verwendet wurden. Der durhschnittliche jährliche Bier-Konsum per Kopf betrug 0.08 Eimer, und die durche Die mit­­ Hopfen ber­baute Area betrug in Ungarn 600 304, wovon 340 allein auf­schnittliche jährliche Biersteuer 0.09 Gulden. Siebenbürgen entfielen. Die Gersten-Ernte betrug (1873) 21.000.000 Methen. (Militärisches.)Bei den Truppenabtheilunge­n der ge­ 1­­einsamen Armee ist für alle Konsumartikel mit Ausnahme des Fleisches bereits seit mehreren Jahren das System des Einkaufes— en gros (für das ganze Regiment) eingeführt. Dieses System hat si sowohl in qualitativer, wie in quantitativer Beziehung als so vorzüglich erwiesen, daß auf Anregung des Landes-Generalkom­­mandos nunmehr auch daran gegangen wird, den Fleischbedarf für die Garnison in eigener Regie sicherzustellen, eine Diaßregel, die einige Fleischhauer zwar empfindlich berühren, aber entschieden zum Bartheile des Färglich besoldeten Soldaten ausfallen wird. Doffertverhandlung­. Am Montag, 24. d. M., 10 Uhr Vormittags findet bei der hiesigen E. V. Militär-Verpflegs- Verwaltung (II. Bezirk Landstraße 17) wegen Sicherstellung der Heu-, Stroh- und Lagerstroh-Erfordernisse, dann des Brennholz- Bedarfes für die in das Lager nach Bőrösvár und Bilis:Gsaba während der Zeit vom 15. Mai bis 15. August 1876 untergebrachten drei Brigaden der hierortigen Garnison eine öffentliche Offertverhand­­lung statt, zu welcher Unternehmungslustige eingeladen werden. Den fristlichen Offerten ist ein Radium von 400 Gulden anzuschließen. Die näheren Bedingnisse sind bei der E. ft. Militär-Verpflegs-Ver­­waltung einzusehen. s« (An den Maserte)waren in der Gemeinde Alberti, Pester Komitat,58 Kinder erkrankt,welche sämmtlich genafen;in Pilis warenss erkrankt,von denen s starben. (an Warnung.)Aus Detmold wird der,,Ekbert. Ztg.«ein Vorfall berichtet,welchen wir,da es sih­ hier um einen« ziemlich allgemein gewordenen Gebrauch handelt,in Folgendem zur Warnung wiedergeben:,.Ei1rkräftiger,gesun­der,junger Mann stieß sich die linke Hand an ein Thürschloß,sodaß die Haut auf­­geritzt wurde­ und die betreffende Stelle ein wenig blutete.Um das Blut zu füillen,klebte er ein Stückchen eines Randes von Freim­arken auf die kleine Wuncde.Sehr bald schivoll die Hand,dann«der ganze Armut­.Der hinzugezogene Arzt stellte Blutvergif­tung« fest und fand bei der Untersuchung eines Stückes jenes Freimarken­­randes, daß Janner Gummi zum Bestreichen der Müdseite der Freimarien in Anwendung gebracht war, durch dessen Eindringen in die Wunde das Leiden h­ervorgerufen wurde. Die Gesirmwulst wurde duch Anwendung energischer Mittel bald gehoben, dagegen eiterte die Wunde längere Zeit.“ (Dynamit-Explosion) Aus Bitten bei Wiener Neustadt wird der "N. fr. Br." geschrieben: Der brave Bergmann Flatjehla wollte am 13. d.M., Mittags, sich zur Einfahrt ins Berg­­werk rüstend, zuhause die Dynamit-P­atronen zurecht machen. Plöb­­lich erfolgte eine starke Detonation, deren Grund nicht auf­­geflärt werden konnte. Die zufällig in der Nähe anmwefenden Bimmerleute sahen einen von Blut triefenden Mann dem vorüber­­fließenden Wasser zust­rzen und errafften ihn noch. Zu ihrem Schrecen sahen sie, daß dem Bergmanne Flatschla im buchstäblichen Sinne des Wortes beide Hände vom Knödel ganz abgerissen, daß sein Gesicht über und über mit Blut bedeckt war. Erplosien wurde der Blafond der ärmlichen Wohnung zersprengt, die Thü­ren und Fenster hinausgeworfen und samit alten zwei Bettstätten gänzlich zertrümmert. Dem verunglückten Bergmanne wurden Nachmittags die Reste von den Händen amputirt. War schon die Nothlage des armen Bergmannes, der ebenso wie seine Kameraden fur mehrere Wochen auf den­ vüdständigen Lohn leider­ fruchtlos wartete, bedauerlich,, so erscheint nun dessen Elend in schrecklichster Art.Sein vor Hunger abgehärmtes Weib und seine drei kleinen Kinder können jetzt auf kein Einkommens«­" hoffen; ohne Brot steht die Frau mit den von Kleidern und Schuhen entblößten Kindern (acht, fünf und drei Jahre alt) am Krankenbette ihres für immer erwerbsunfähig gewordenen Mannes. Möchten sich doch mildthätige Hände finden, um dieses Unglück zu lindern ! Die Unschuld vom Lande.) Süngst erregte ein Lande­mann aus dem Borfoder Komitate mit feinem runden Hute, mit feinem Lammfell-Ueberwurfe und Star sein geringes Aufsehen in Berlin. Man hielt ihn für irgend­einen Emissär aus der Herze­­govina, während der Harmlose nach der deutschen Hauptstadt gekom­­men war, um Paprika zu verlaufen. In Ignicz hatte er zwölf Sünde Paprika zusammengebracht, die er von Miskolcz per Bahn direkt nach Berlin sandte und die vafcher als er dort ankamen. Er selbst — Daniel Kovács ist sein Name — feßte fie auch auf die Bahn, da ihm aber das Geld unterwegs ausging, schlug er sich eine Strecke von 26 Meilen bettelnd bis Berlin dar. Hier hausi­te er nun mit seinem Paprika ; seine Mühe hatte natürlich seinen Erfolg. Die erste Nacht verbrachte er auf einer der Berliner Bromeladen, die er für einen „Wald“ hielt; in der zweiten Nacht schlief er ebenfalls dort. Ein Dieb, der Geld in seiner Ledertasche vermuthete, schnitt diese ab. Da erwachte Kovács und lief um Hilfe rufend, dem Gauner nach, der, nachdem er sich von der absoluten Leere der Tasche überzeugt hatte, sie von sich warf und im Gebüsche vers­­chwand. Ein herbeigekommener Polizist, der mit "Dani bácsi", welcher sein Mort deutsch spricht, nicht und Reine kommen konnte, brachte ihn auf die Wache, wo er bis zum Morgen blieb. Von der Polizei w­­rde er an die Botschaft gewieten, dort wurde er freundlich aufgenommen. Graf Károlyi ließ ihn verpflegen und die Gräfin schenkte ihm 25 Mark. Post tot discrimina rerum langte er endlich in der Heimath an. (Fräulein Merkius) scheint in Belgrad nicht wenig fetirt zu werden. Unser dortiger Korrespondent telegraphirt uns, daß man sich mit dem Plane trage, doch den Maler Theodoronics ihr Bild anfertigen zu lassen und dasselbe im Nationalmuseum aufs­zustellen. Die Kosten sollen im Wege einer allgemeinen Substription aufgebracht werden. Mehrere Belgrader Danten statteten der Ama­­zone Besuche ab. Der Enthusiasmus erklärt si wohl daraus, das­s sie das „Neue Wierzer Tagblatt” meldet — das Fräulein ihr ganzes Vermögen an Serbien vermacht hat. Sie selber schlägt sich in die Bürche, um Bosnien zu infu­rgiren. a " fortredung in der Verlage. ·­ : Durch die"

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