Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1876 (Jahrgang 23, nr. 99-124)

1876-05-16 / nr. 112

en ae N x «­­EN . \ . ) Ri — Xi Be | Be | - — — . — — - . . — — vs « ; (Einzelne Nummern 3 Er. in s s aa — m — Das Amtsblatt bringt nachstehende Instiz­iene Ernenn­ungen und Berfegungen : Mita.h.Entschließung vom­ lZ­ d.wurden von Sr-Majes «.ftät erna­nnt:· · · · »Rechte-in-benn Deeser Gerichtshofe Arkton Ve·ß­­pr·em·c-pens-Bezirksrichter;becmPanesovaer·"Johann·asar­­he·l.y1,Unterrichter des Karlsdorfer Bezirksgerichtss beim Großs .s.rkmda·er Franz Sec­orsch,Unterrichter des erschetzer Ve­­rrkögerc­sz beim Theresiopler GedeonBa·ky,Unterrichter des entner·ezirksgerichts,beim Lugoser Franz Pe·czelyi,Ara­­···­der Gerichtshofnotär,und beim Weißkirchner Julius Santha, Köröslusnysz Unter-Staatsanwalt; · zu ezirtsrichtern:, beim Grdöder Bezirksgericht : Mihae Tegze, pen. Gerichtshofrichter, Julius Zubor, Bo­­xossender Bezirksgerichts-Unterrichter ; beim Stuhlmeißenburger: Paul Kromdschy, D dortiger Unter-Staatsanwalt, Ivan Nakodia, Berossender Gerichtshofnotär ; beim Zirkner Stefan Galamb, Unterrichter des­ Bepprimer Bezirksgerichts ; beim Dessnizer Sofef Bittnye6dy, Gt. Gottharder Unter-Staatsanwalt und beim J aaa Bezirksgericht Sofef Yantó Borosjender VBize-Staats­­anmalt ; · ···serner zul Unterrichterte:beim Nang Kärolyer Bes .zirksgeriche Valentin Horväth,dortiger Gerichtshof-Notär; ·Obeim Gässxttger··StefansKav·äes,Steinamaeterer Gerichtshof- Notär;bei 111 Kő prös-Banyaer Piktor Bartha,zilagy-Somlyber­en ; beim Gafaliger Géza Borsicziy, Schemniger Gerichtshof-Bizenotär ; beim Nagy-Banyaer Gustav Füley, dorti­­er Gerichtshof-Vizenotär ; beim Grdöder Nicolaus Töröt, Vize­­otär des Wtäte-Szalfaer Bezirksgerichts;. beim Eisenstädter Marzel "e 3­etelins, Vizenotär­ des Budapester Gerichtshofs ; beim Szi­­väter Gustav Devay, Vizenotär des Budapester Gerichtshofs und beim Sigaler Bezirksgericht Vinzenz; Krizsanits, Landes und M Wechselgerichts-Novotat ; · ·zum Staatsanwalt am Kalocsaer Gerichtshof Emerich Battla·y,dortiger Unter-Staatsanwalt; ··endlich·zuUn·te­r-Staatsanwälte1::am Groß- Ktkendaer Gerichtshof Bela Dobäk,L·andeB-unch Wechselgerichts- Advokah und amdeugoser Gerichtshof Aurel Rochel,Arader Ge­­rechtshof-Notar. · ‚Mit a. b. Genehmigung Sr. Majestät wurden auf Grund des 8.2 des G.­U. XXXVI. 1875 verlegt: die Richter Raul Burian vom Tirnauer zum Preßburger Gerichtshof, die Bezirksrichter Franz Nozdroviczty vom Ung-Altenburger, Rudolf Bittroff vom Tirnauer und Georg Eremits vom Neulaser als Gerichts­­hof-Richter zum Raaber Gerichtshofe ; die Richter Karl Lehosgfy des­ Aljo-Rubiner, Sohann.S­tur des Trencsiner und Géza Fa­r- Tas des Schemniger Gerichtshofes zum Aranyos-Maröther Ge­­richtshof; die Richter Johann Lattyas und Emanil Wint­­ler des Aljó-Rubiner, Koloman Thurángky und Yulıs Botboranyi des Lipts-Szt.-Miklöfer, Gedeon Uhlarit und Julius Dualpfy des Silleiner, Baj. Bapilyievicz des Budapester und Barnabas B­adna des Mistolczer Gerichts­­hofes zum Rosenberger Gerichtshof , die Richter August Szüllő und Son Sántha des Schemniger Gerichtshofes zum Sipolyjagher Gerichtshof, Ferdinand Mottföo und Anton Xatfócz­y des Gileiner Gerichtshofes und Sofef Memcsát des Bittféer V Bezirksgerichts zum Trencsiner Gerichts­­hofe; Anton Ladomirgiy vom Homonnaer zum Kafchauer Gerichtehofe ; Sofef Yekfete, Stefan Major und Edmund Szerviczky vom Homem­aer zum Sätoralya-Ujheiyer Gerichth­­ofe; Michael Gservenicz vom Gyöngyöfer zum Grlaner­erichtshofe Emanuel Miffits vom Borosjenöer zum Kapos­­wären Gerichtshofe ; Josef Pichler des Borosjenöer, Mitlos Banitovics des Tersdeker Gerichtshofes und Albert Fejér, Oraviczaer Bezirksrichter, zum Weißkirchner Gerichtshofe ; Nikolaus­­ Heppe3, vom Borossender zum Nrader Gerichtshofe ; Orstan — Ruffu vom Borosjender und Koloman Szeöte vom Nagy . Károlyer zum Nyiregyházaer Gerichtshofe ; Michael Tegyer, August Szalay und Julius Német vom Grt.«Gottharder und Alois Rerepturi vom Olsniker Bezirksgericht zum Stein: amangerer Gerichtehofe; Daniel Bap und Emerich Bene des 9 Mt. - Bájárhelyer Gerichtehofes ; ferner die “Bezirksrichter . Michael Serbäan vom Nagylafer, Grieorich Schnell vom Bib­eiger und Ladislaus Butty­án vom Nagy-Somkuter Bezirks­gerichte zum Szegediner. Gerichtshöfe. (­­««·. Fortsetzung im Morgenblatte.) — Der Landesvertheidigungs-Minister it — mie , Don" erfährt — mit der Verwirklichung einer sehr heilsamen und nur wenig wichtigen Angelegenheit beschäftigt.­ Bekanntlich besteht für die königlich ungarische Landwehr noch Zeiterlei . Bensions­ Institution. Wie sehr all die Gründe dessen aus staatsfinanziellem Gesichtspunkte begreiflich erscheinen,­­ so. bleibt es­­doch eine Thatsache, daß dies eine große Anomalie und auch aus­­ humanistisgen Rücsichten einen Faun zu duldenden Zustand bedeutet. . Schon seit Langem ist man demnach­ bestrebt, dem so gut als­ möglich­­ abzubhelfen. In aller Stille hat der Minister in kleineren und größeren Gaben bereits nahe an 10.000 ff. zusammengebrach, ein Betrag, der sehr geeignet werden kann, den Krystallisationspunkt für eine derartige auf Vergesellschaftung basirende Institution abzugeben.­­­ Um die Realisirung derselben herbeizuführen hat der Minister weiestens — mit Berücksichtigung des Cine Richtung verfolgenden Statuts des österreichischen Franz-Kofer-Vereins, dem übrigens auch viele ungarische Honved-Offiziere als Mitglieder angehören — ein Sta­­tut ausarbeiten lassen, welches durch eine Kombination von Wohlthätig­­fett und von Lebensversicherungs-Rechnung den Honved-Offizieren Ge­legenheit bietet, das 2008 ihrer­ Familien wenigstens auf ein geriisses Minimum sicherzustellen. Bevor die Organisation in der Honved­schaft erfolgt, wird der Minister, um den nöthigen Kapitalsstiz zusammenzubringen, eine Aufforderung an die Bischöfe, Magnaten, Behörden, bekanntere Firmen u. s. w. richten, im Unteresse de­m wohlthätigen Zmedes dem Bereine entweder als gründende Mit­­glieder (mit 500 fl.), oder als unterfragende Mitglieder (mit 100 fl), oder aber als ordentliche Mitglieder (mit 30 fl.) beizutreten. Erst wenn dies geschehen, wird die Einzahlung von Seite der Interessan­­ten erfolgen. — Die schnelle Konstituirung dieses Vereins ist deshalb nothunwendig, weil heute relativ noch wenige Pensionsberechtigte einft­ren, daher nicht nur die Zinsen des Fonds, sondern auch ein großer Theil der Einzahlungen kapitalifirbar sein würde. Wir brau­­chen wohl nicht erst zu sagen, daß wir dieses Beginnen von ganzem Herzen unterfrügen. = Das Mitglied der Österreichischen Delegation, Oberst­­kämmerer FMEL. Graf Grenneville, der noch der gestrigen Situng beimohnte, hat sein Mandat niedergelegt und Budapest ver­lassen. Die traurige Veranlassung der plöglichen Abreise des Grafen ist der Tod seines Bruders. Als Erlamann wird Graf Doyos ein­­berufen. — Der Finanzausschuß der österreichischen Delegation hielt heute um 11 Uhr Sigung. Zur Verhandlung gelangte das Budget des gemeinsamen Finanzministeriums und des Obersten Rechnungs­­hofes; irgend­welche Schwierigkeiten dürfte seiner der beiden Bar­­ansschläge ergeben und ist Aussicht vorhanden, daß dieselben in die­­ser einen Sigung erledigt werden, so daß der Finanzausschuß mor­­gen bereits das Grtra-Ordinarium des S Kriegsbudgets in Verhand­­lung nehmen könnte. 2 — Aus Bulgarien erhält „R. N.” folgende Mittheilung : Ein Mitglied des in Bukarest residirenden bulgarischen Revolutions- Komites ging nach Auftfhut und entdeckte dem dortigen Gouverneur, das man an einem geriissen Tage an einem bestimmten Punkte der Grenze Waffen aus der Malagei nach Bulgarien zu schmuggeln be­­absichtige. In Folge dieser Anzeige richteten die Türken ihre ganze Aufmerksamkeit auf den bezeichneten Punkt und es gelang ihnen auch, Waffen, wenn auch nicht in bedeutender Menge, zu konfisziren. Mittlerweile wurden aber an einem entferntemn Pure der Donau ohne alle Schwierigkeit 10—12.000 Gewehre hinübersc­hmuggelt, da die türkischen Grenzwächter nur dem denunzirten Ste ihre Auf­­merksamkeit zuweldeten. Selbstverständlich war die Anzeige nur eine List. .« : .«­­- - x = SEN Lé Er A pép Zur tagesgeschichte. Die Vereinbarungen der Berliner Konferenzen resumirt ein Berliner Telegramm bes­­ kelet Népe" folgender­­maßen: 1. Zweimonatlicher Waffenstillstand. 2. Unterhandlungen mit den (als kriegführende Partei anzu­erkennenden) Insurgenten auf Grundlage des erweiterten Andrafiy’schen Programms. 3. Einlegung einer gemischten türkisch-europäischen Kommiliton. 4. Entschie­­denere Unterffüßung dieser Vereinbarung von Seite Rußlands. 5. Entsendung einer österreichisch­­ungarischen, deutschen und russischen Kriegsflotte nach dem Archipel Eine neue Bestätigung des günstigen Verlaufes der Ber­­liner Konferenzen enthält das folgende ,,Politische·nKorrespondent"; ,,Die letzten Mitteilungen,welche wir über die in Berlin stattgefundenen Verhandlungen der leitenden Minister der drei Kaisernxeichte erhaltember einen wiederholt das Ers­gebneß d­er Verhandungen als ein volltän­­dig günstiges. Man sieht der Antwort der anderen Mächte auf die ihnen gemachten Eröffnungen sehr bald entgegen und zweifelt bei dem pazifikatorischen und friedlichen Charakter des Bor­­schlags und der so sehr entgegenkommenden Haltung des russischen Staatskanzlers Fürsten Gortshhafoff nicht an einer allseitigen Re ne­s . In einer Berliner Korrespondenz äußert sich das eben zitirte offiziöse Organ­­ ebenfalls in dem Sinne, daß die Theilnehmer der Drei-Ratser-Alianz entschlossen, seien, alle großen europäischen Fragen des Augenblickes friedlich und gemeinsam mit den übrigen Kabineten von Europa zu lösen. . " Der russische General Tschernajeff, berichtet ein Belgrader Korrespondent der „Pol. Korresp.“, begibt­ sich nach der Grenze bei Nijech, wie auch an die Timor-Grenze. Sodann wird er alle Befestigungen inspiziren, prüfen und dem Kürsten einen Support über die militärischen Kräfte und deren Zustand erstatten. In Beredor in Bosnien soll eine neue Mengelei stattge­­funden haben. " Briedor, das schon eine Stadt genannt werden kan­n (es zählt 2000 Einwohner), it von Türken "und griechisch­­orientalischen Bosniern bewohnt, liegt an der Sana und it fünf Wegstunden von K­ostajnica und doppelt so viel von Banjalufa ent­fernt. Die Stadt liegt auf einer überaus fruchtbaren Ebene und treibt einen bedeutenden Handel, zumeist in Eisen, das einen aus­giebigen Ausfuhr-Urtikel abgibt und es in der nahe­­liegenden Majdaner Nahija erzeugt wird. Einzelne Bewohner dieser Stadt haben sich schon im Laufe des verflossenen Herbstes und Binters geflüchtet, das Gros der Bevölkerung blieb jedoch ruhig, bis legten Montag d­ie Trürfen ohne irgend melde­ten über sie berfielen und sie erbarmungslos­, Männer, Weiber und Kinder niedergemacht haben sollen. In allen Fällen dieser Axt wird aber nur erzählt, was die Zürfen verbrochen haben, während man " die fanatischen Betrüdt­­heiten der Christen sorgfältig verschweigt. . — " Die Spanischen Kortes haben das Gefeb über die , Mer­­igionsfreiheit" votirt. Dieses Gefeb bestimmt, die katholische Religion sei die Staatsreligion, alle übrigen christlichen Kulte mer­en geduldet, die Juden bleiben nach wie vor aus Spanien verbannt. Communique der · · ba$ S Kriegdmaterial .g Aus dem Reichstage. Die Sigung des Oberhauses wird vom Präsidenten Judex Curiae Georg v. Majlath um 11 Uhr eröffnet. — Als Schriftführer fungiren: Graf Viktor 3199 =­erraris, Graf Franz Batthyány — Bon Seite der R­egierung sind Ministerpräsident Tipa und Baron Wendheim anwesend. Ladislaus Szögyenyi überreicht den Bericht der ständigen Kommission über den Gelegentwurf betreffs Modifikation des Wahl­­gesebes (Rektifikation der ständigen Wählerlisten); die Kommission empfiehlt­ die Vorlage zur unveränderten Annahme. · Der Gesetzentwurf wird—nach Verlesung des·Berechtes·— ohne Bemerkung zur Basis­ der Spezialdebatte acceptirt.Auch in der Speialdebatte wird der­ Entwurf unverändert angenom­men Zeus die Anfrae Lad.Szögyenyi’s,1ventedas»t­ah·l­­gesetze verspro­chene Gesetz zur Regelung des Verfahrens der Krce daß­ der betreffende Entwurstjustizministerium bereits anges­fertigt werde und in der Herbstszession dem Hause vorgelegt werden wird.(ustimmun.) · eingebracht horsonengerad­ wird, erwidert Ministerpräsident Tib­ a,­.­. ; ae ee. Br­af i­dent meldet,­ hab ihm soeben eine Zuschrift des Grafen Georg Kärolyi zugegangen, in welcher derselbe an­zeigt, daß er an den BEE ar BER nicht theilnehmen "könne und bittet, das erste Gringmitglied einzuberufen. 63 wird demzufolge das Paul, Räthofy einberufen werden. ? Das Abgeordnetenhaus wird in der morgigen Sigung ‚von der Annahme des heute verhandelten Gelegentwurfes versändigt werden­. Schluß der Situng 7,12 Uhr. et Wahlprotesten »­elegations-Kriagmitglied Graf­­ ,­ Vagesneuigkeiten. (Erzherzog Josef und Erzherzogin Klotilde) besuchten gestern Vormittags die kunfthistorische Ausstellung, in der sie, von P­rofessor Henklmann geführt, längere Zeit verweilten. In ihrer Begleitung befand sich die Hofdame Gräfin Vilma Bethlen. &­­it Aussicht, daß auch der König die Exposition mit feinem Besuche beehren wird. Gestern waren viele österreichische Delegirte er­­schienen. (Personalien.) Die österreichischen Minister Chlu­­mecky und de Bretis sind gestern Abends mittelst Courierzugs hier­ angefommen . Ministerialrath Bazant wird heute hier er­­wartet, um ebenfalls an den Verhandlungen t­eilzunehmen. (Ernennung.) Der mit Sektionsrath-Titel­ und Charakter bekleidete Handelsministerial-Sekretär Wlerander Matlejovics ist von Sr. Majestät mit a. b. Entschliefung vom 10. d. M. zum wirklichen Sektionsrath ernannt worden. Kandidaten der Akademie) Wie „Ellener“ er- · . Ungarischen Akademie der Wissenschaften folgende vierzehn Kandi­­daten als korrespondirende Mitglieder in Aussicht genommen: Leo Beöthy, vollsmirthischaftliger Schriftsteller, Sigmund Beöthy, welcher außer einigen belletristischen auch mehrere juridische Werke verfaßt hat, Staatssekretär Kal Esemegi, Wolfgang Denz (für seine Historischen Arbeiten), Stefan Gyárfás, Verfasser der „Jäaszkunok története", Ludwig Haan, Pfarrer zu Csaba (für ‘ feine Monographien), Christof Bulacsy, Szamns-Ujvärer Geist­­licher, den armenischen Geschichtsforscher Viktor Mystongfy (für seine Schriften über Bau-Denkmäler), Baron Blasius Orbán, den Berfasler des " Székelyföld", Dr. Franz Ribary (für historische Werke), 8. Barktay, Senatorpräsident an der 1. Tafel, Dr. Thom­as Becsen (für juridische Arbeiten), Michael Zsilingfy, Reis­­tags-Abgeordneter (für historische Arbeiten), Emerich Zlinpfy, Nichter an der 1. Tafel (für juridische Arbeiten). Zu auswärtigen korrespondirenden Mitgliedern: Barieu, Verfasser der „Science de la Politique“, und den russischen Geschichtsschreiber Grnít Kunis. (An der Budapester Staats-Ober-Realschule des VI Bezirks) haben die schriftlichen Maturitäts-Prüfungen am 15. Mai begonnen. Diner Straßenbahn.) Der Magistrat hat in seiner jüngsten Sißung die Angelegenheit der Ofner Straßenbahn verhan­­delt. Er wurde anerkannt, daß die für die Gesellschaft so vrübenden­ Vertrags-Bedingungen nur unter dem Zwange von Umständen zu Stande kamen, denen sich zu entziehen die Gesellschaft nicht Leicht in der Lage war. Aus Billigkeitsrüesichten also, Hauptsächlic aber um das für Dien wichtige Verkehrs­nstitut in seinem Bestande zu er­­halten, schloß sich der Magistrat dem Hab­ichlage der Finanzlent­­­mission an, daß die Gesellschaft von der Verpflichtung zur Zahlung der noch rüdständigen 8000 fl. zu entheben, der Vertrag selbst aber einer solchen Neufassung zu unterziehen sei, wonach der Straßen­­bahn-Gesellschaft die Dispositions- Fähigkeit über ihren aus privaten Gründen befindlichen Befug unter der Bedingung ertheilt werde, daß vor­ Ablauf der Konzessions-Dauer die Gesellschaft weder den Be­trieb einstelle, noch das Unternehmen liquidire, noch auch in Kon­­kurs verfalle. Desgleichen wurde nach dem Antrage der Finanz­­kommission die Beschränkung der Konzessions-Dauer um 2 Jahre genehmigt und ausgesprochen, daß die Bahngesellschaft, im Falle ihre Dividendes die Höhe von 6%, erreicht, einen jährlichen Pacht von 600 fl. an die Kammerkasse zu entrichten habe. (Die Generalversammlung des PBester ifr.: Frauenvereins) findet am 18. Mai, Nachmittags 3 Uhr im neuen Schulsaale (Hinter dem Tempelgebäude) statt. Es wurde für dieselbe folgende Tagesordnung festgestellt: 1. Eröffnungs-Ansprücge der Präsidenten, 2. Berl­fung des Jahresberichtes, 3. Neuwahl des Ausschusses, der Präsidentin und Vizepräsidentin, (Gefunden) wurde gestern in der Königsgasse ein Bund Schlüsfel. Der Berlustträger­ann dieselben Waigner-Boulevard Nr. 54, 1. Stod, Thür 1, in Empfang nehmen. (Gin Schwindler.) Der aus Mezö-Tur gebürtige Moriz Goldstein, ein Freund des flotten Lebenswandels, hielt sich Län­­gere Zeit in Wien auf und verlegte sich behufs VBerhaftung der biezu nöthigen Mittel auf das Schuldenmacen und auf die Bet­ö­­rung weiblicher Herzen, zumeist verblühter Schönheiten. Nachdem er von mehreren seiner Angebeteten Geld und Geldeswerth ersämin­­­delt, verschmand er eines schönen Tages aus Wien, um Bier wieder aufzutauchen. Auf Requisition der Wiener Polizei wurde er von der Stadthauptmannschaft festgenommen, seines Franken Zustandes halber ins Spital gebracht, von wo er, wenn wieder hergestellt, nach Wien transportirt werden soll. Meber eine Masfenvergiftung,­ welche kürzlich in Deutsch-Landsberg begangen worden, wird der „N. fr. Preffe” aus Graz vom 18. b. M. geschrieben : 2­5 Kaufmann Rupert Lafatha , der früher in Deutsch-Landsberg das Amt iie Bürgermeisters bekleidete und zu den geachtetsten und wohlhabendsten Persönlichkeiten des Dits zählte, war durch un lfndliche Spekulation um sein ganzes Vermögen gekommen und in­onfurs gerathen. Am 11. d. M. reiste er nach Graz, führte­ im Hotel „zum Elephanten” ein, holte seinen in der Handels-Akademie studirenden Sohn ab und fuhr mit diesem in der Nacht nach Deut Landsberg zurück. Am Morgen des 12. zahlte er allen in seinem Geschäfte stehenden Dienstleuten den rückstündigen Lohn aus, und die Frau vertheilte Kleidungsstüde unter sie. Niemandemn fiel dies auf, da die Frau auch sonst mildt­ätig war. Um 1­8 Uhr nahm er gemeinsam mit seiner Frau und seinen zwei Kindern im Schla­zimmer das Frühstü und schloß Die Thür ab. Als die Magd nach Eon Zeit durch eine Nebenthür in das Zimmer trat, erblichte sie im Doppelbette den Herrn, die Frau und die dreizehnjährige Tochter und in einem andern Bette den Sohn halbentkleidet ala Leichen liegen. Sie machte Lärm; zwei erste waren schnell zur Stelle, da blieben alle Rettungsversuche Frurchtlos. Auf dem Zifdbe fanden Gläser mit Kaffee, in welchem sich bedeutende Quantitäten Cyaulal­ vorfanden — der Unglückliche hatte sich und seine ganze Familie vergiftet. Man vermuthet, dak sich seine Frau mit ihm im­ vollen Einverständnisse befunden habe. Tags zuvor hatte, eine Pfändung bei ihm stattgefunden, und­ dieser Umstand scheint seinen jnn­altlichen Entschluß zur Reife gebracht zu haben. Die Theilnahme für die F­­amilie ist allgemein. glückliche­r(Explosion.)In Köln ist am Samstag das Ma­­»­schinenhaus der­,Fabrik für mechanische Weberei von Lasting, Serge de Berry und Schuh-Elastiqueg«von Feriz Mayer in Folge einer Kessel-Explosion­ vollständig in Trümmern gelegt worden,sind die meisten der daselbst beschäftigt gewesenere Arbeiter wurden ut­ter denselbert begraben Drei unter Kahlenhausen liegende kleine Häus­­chen waren durch die Gewalt der Explosion ebenfalls eingestürzt Von zwei Kesseln war der eine der Länge nach durch die Fabrik geschleudert worden,währen­d der andere,in mehrere Tbete zer­­rissen,den­ Weg durch das Dachwerk in die Höhe genommen hatte. Ein mächtiger Theil desselben,dessen Schwere man ge 80 Rent­ner schoßte, war­­ 150 Fuß weit über ein etwa 35 Fuß hohes Haus mit solcher Wucht gegen das gegenüberliegende Haus ge­worfen worden, daß er einen Theil der Vordermauer mit einem fährt, hat die zweite Klasse (Rechts- und Staatswissenschaften) der J­­ mn ENTRY ELENCHES TERETKEZIZZET ANETTE SELEUETHRE ERONERCHGELTTERSTESERDS „> — .­­ . . . . 7 . , Das verkaufte Hey. Eine Erzählung von Max Ring. (11. Fortseßung.) Mitten in dem Gewühl saß eine noch junge Frau"von unge­­fähr fünf-bis sechsundzwanzig Jahre 11,die Gemüsehändlerin Luise ...Be­rnau,welche sich seit dem Tode ihres Mannes,der im letzten Kriege­i«gefallen war,m­it ihren beiden ihr hinterlassenen Kindern,von dem­ geringen Witwengehalt und ihrem Heinen Kram dürftig nährte. Sie­­ war noch immer eine stattliche, angenehme Erscheinung und zeichnete­­ sich durch ihre saubere Kleidung und ihr anständiges Benehmen aus, da sie, zwar in Schönfeld geboren, schon mehrere Jahre in der Re­­­sidenz lebte, wo sie vor ihrer Verheirathung in ‚einer höhern Beam­­tenfamilie gedient hatte. Schon von Weitem erkannte sie den guten Wilhelm, bei dessen­­ Anblick sie so xoch wie eine glühende Bűonie wurde. Unmilltärlich strich sie ihr starkes blondes Haar glatt, das bei der Arbeit etwas in Unordnung gerathen war, und zupfte die weiße Schürze und das­­ rothe Halstup zurecht, während sie im Stillen bedauerte, gerade heute sein besseres Kleid angezogen zu haben, obgleich ihr der blaue Merino-RoE mit dem reinen Kragen sehr gut stand. So jener als möglich fertigte sie eine Kundin ab, welche mit ihr um einen Liter Pflaumen handelte, um den willkommenen Landsmann zu begrüßen und ungestört zu sprechen. ««Der·Tausendl«rief sie erfreut,ihm die vorher sorgfältigem «Der­ Schütze abgetrocknete Hand reichend..,Wilhelm,ich wollte sagen­­«Herr Krause,sieht man Sie wieder einmal in­ der Stadt?««. ««».«In der Wirthschaft ist jetzt nicht viel zu thun,und ich habe «hier Geschäfte." j. »Natürlich!Sie haben Geschäfte,«"versetzte Frau Braun mit kaum merklichem Lächeln­. „Ich fahre Steine für den Heren Bandemeier und muß mir heute das Geld dafür holen,“ erklärte er, sich gleichsam entschuldigend. „Und da is einmal da bin, so wollte ich sehen, was Sie machen.” „Dante für gütige Nachfrage. Wir sind gottlob gesund und auch der Handel macht sich jeden Tag besser.“ 0,8 habe Ihnen auf zwei Säde Kartoffeln und einen Schef­­fel Rüben mitgebracht. Ihr, Vorrath it gewiß [den verkauft und Sie werden neue Zufuhr brauchen.” «»Das wohl!aber ich binr­och in Ihrer Schuld»!« »Thun Sie mir den einzigen Gefallen und reden Sie mir nicht von deanmperei.Wir stehen noch in­ Rechnung,und am Ende wer­­«den«Sieno»di Geld von weit herausbekommen."«­­­­„Sie werden doch nicht glauben, daß ich für die Rosa von Ihnen bezahlt nehme! Die ist mein Gast, meine beste Freundin und ein wahrer Segen für mich und meine Kinder. Außerdem verdient sie "sich durch Nähen ihr Brod und was ich sonst für sie thue, ist nicht der Rede wert.” I" »Und wie geht es mit ihrer­ Gesundheit?«fragte.Krause besorgt. —,·,,Sie«hat sich zwar etwas erholt,aber sie ist noch immer schwach Und siehtr­iesasseiden Christi aus.«« « «« ·« «so entstniedexelende Kerlschuld,der siej betrogen und verlassen hat. Wenn ich nur herausfliegte, mer der Schuft ist, er Sollte mich kennen lernen.” „Geben Sie sich seine unwdthige Mühe! Die Nora sagt es nicht und lügt sich eher todtschlagen. Wenn ich frage, bittet sie mich, sie in Frieden zu lassen. “3 wird wohl Giner von den feinen Herren gewesen sein, die sich in Schönfeld herumtreiben. Ich künntere mich nit darum, weil ich weiß, daß es ihr meh­rhut.” „Sie sind eine gute Frau und Gott wird er Ihnen noch eft­mal vergelten, daß Sie der Mofa geholfen haben. Das werde ich Ihnen nie vergessen.” Das runde Gesicht der Frau Braun strahlte förmlich vor Se­­ligkeit über Wilhelm’s Lob, das ihr besonders aus seinem Munde angenehm zu sein sehien. Ihre Freude wurde jedoch einigermaßen dadurch wieder ge­­trübt,daß er von ihr schneller Abschied nahm,als sie es wünsch­te. «Ich muß mich beeilen,««sagte er,,,damit ich Herrn Bandemeier noch zu Hau­se treffe.« ,,Sie kommen doch zum Essen,wenn Sie Ihre Geschäfte ab­­gemacht haben?" „Ich möchte Ihnen keine Umstände machen und dann weiß nicht, ob er Fräulein Rosa nicht genirt.“ „Was fällt Ihnen denn ein, im Gegentheil, sie würde es Ihnen gewiß übel nehmen, wenn Sie uns nicht besuchen.” „Also auf baldiges Wiedersehen !” Die Gemüsehändlerin nichte freundlich und sah ihm noch lange nach, bis er in dem Gedränge verschwunden war, wobei sie im Stil­­len die Bemerkung machte, daß der Wilhelm doch ein prächtiger Mens sei, der nur für die Rosa nicht passe. Er selbst dachte gewis auch nicht mehr daran, das Mädchen zu heirathen, wenn er auch sich noch immer für sie interessirte und für sie wie ein Bruder sorgte, gerade wie Frau Braun ihre Freundin gleich einer Schwester liebte, besonders seitdem sie exit sicher war, daß diese niemals den Wilhelm nehmen wü­rde, selbst wenn er sie haben wollte. Jo länger aber die treue Louise den ehrlichen Krause kannte und je öfter sie mit ihm in der legten Zeit zusam­men­kam, desto besser gefiel ihr der junge Adelbürger, was ihr gewiß nicht zu verdenken war, da er in ihrer Gesellschaft gar­ nicht mehr so blöde scien und ihr zahlreiche Beweise seines guten Herzens gab. Sie selbst war noch eine junge Witwe und wenn sie auch ihren verstorbenen Mann auf­­richtig betrauerte und ihre beiden Kinder sehr lieb hatte, so war sie doch nicht abgeneigt, einen braven Mann zu beglücen, wenn er sich um ihre Hand ernstlich bewerben sollte. . .· Während Frau Braun sich diesem­ angenehmen Gedanken über­­ließ und dabei die vorübergehender­ Kunden zum Kaufen einlud, stellte ihr ideal im Gehen ganz ähnliche Betrachtungen an.Wil­­helm fand die Louise äußerst nett und liebenswürdig,wenn sie sich­ auch nicht mit Fräulein Rosa vergleichen ließ.Besonders aberfreute ihre ihre Gutmüthigkeit und,die Herzlichk­eit,mit der sie sich ihrer­ ver­­lassenen Freundin angenommen hatte.Zwar glaubte er dass eruie wieder ein Mädchen oder eine Frau lieben könne, aber das hielt ihn nicht ab, die trefflichen Eigenschaften der Schmuden Witwe anzu­erkennen. " Ehe er sich versah, stand er vor dem großen Haufen des reichen­­ Maurermeisters, von dem er für die geleisteten Fuhren eine nicht unbedeutende Summe zu fordern hatte. Gerade als er dem P­ortier läuten wollte, öffnete sich die Thür, aus welcher ihm der von Schön­­feld her noch bekannte Ober-Ingenieur entgegentrat. Dieser wollte rasch an ihm vorübergehen, aber da ihn Wilhelm freundlich begrüßte und als einen alten Bekannten anredete, sah fr Robert gezwungen stehen zur bleiben und ihm zu antworten, so unangenehm ihm auch diese Begegnung schien. Berlegen erfundigte er sich nach dem Pater Wegener und sonstigen Bekannten in Schönfeld, ohne Rosa mit einem Worte zu erwähnen, sichtlich bemü­ht, die ihm peinliche Unter­­haltung abzukürzen, was jedoch der ehrliche Aderbürger nicht ahnen konnte. "Ach muß Ihnen,” sagte dieser immer herzlicher, „ja noch nachträglich gratuliren. Sie haben sich unterdessen verheirathet und, wie ich höre, eine schöne und reiche Frau bekommen.” „and Sie,“ entgegnete Robert mit gezwungenem­ Lächeln, und mir noch zuvorgelommen und fest ebenfalls ein glücklicher Ehemann.” , 90!" versehte der überraschte Wilhelm erreichend. „Sie spa­­ßen wohl nur, Herr Ober-Ingenieur! Wer hat Ihnen die verdammte Züge aufgebunden ?" « · »Mein Gott!Die Leute erzählen mir doch,daß Sie ein Ver­­­hältniß mit Fräulein Rosa—«« »Was,mit Fräulein Rosa!«unterbracher ihn heftig,»wissen Sie denn nicht,was ihr passikt ist?« »Nicht ein Sterbenswort!" »Daß ein niederträchtiger Schuft das Mädchen verführt und unglücklich gemacht hat.« Wie vom einem jähen Blitz getroffen,fuhr Robert erschrocken zusammen,gleich einem überführten Verbrecher vergeriet es nach Fas­­sung­ ringend,während Krause mit peinlicher Ausführlichkeit ihm Rosa’s Schicksal,ihre Leiden,ihre Noth,ihre schimpfliche Verstoßung und ihre Hilflosigkeit berichtete und dabei ihm keine noch so traurige Einzelheit ersparte.Es war ein Glück daß der Erzähler selbst zu er­­griffen war,um die Wirkung seiner Mittheilungen auf den erschüjts­terten Hörer zu bemerken,der unter der Wucht der auf ihn einstür­­menden Em­pfindungen sich kaum zu beherrschen vermochte.Jedes Wort des ehrlichere Ackerbürgers gab ihm einen Stich ins Herzt und klagte ihr wegen seiner Lieblosigkeit,Untreue und wegen seines Vert­rathscm Er konnte seine schwere Schuld nicht leugnen,das ßerfeig, gemein und schlecht an ihr gehandelt,dass er all die Vorwürfe,welche Wilhelm­ dem­ unbekann­ten Verführer machte,im reichsten Maße ver­­diente.Ebenso sah er sich gezwungen,Rosa’s Edelm­uth,ihre Liebe, Trotte und Selbstlosigkeit­ anzuerkennen. Schnierzsmids Reue Furcht und Sorge erfülltejt seine Brust und die Bitterkeit seiner Leiden wurde noch durch die Gegenwart seines arglosen Anklägers verschärft,der schonungslos seine elende Handluungsweise brandmar­kte,ohneztttvisiert,daß Robert selbst der alleanschuldige war.Dieser wagte nicht,de1n wackern Matmein’s Gesicht zu sehen,dessen Glück er zerstört und der trotz dem­angels haft anildungihtx durch­ Herzensgüte und 11 neige 1111 sitzige Opfer­· sfreudigkeit bescheimte. .»Und1 was·thut jetzt die Unglückliche,wo lebt sie?«fragte Robert mit erhexlchelter Ruhe,nachdem er sich einigermaßen gefaßt hatte: „Sie wohnt hier in der Stadt bei der Witwe Braun in der Spittelgasse. und ernährt sich mit Nähen und Schneidern. Sie können­­ sich wirklich einen Gotteslohn verdienen, wenn Sie ihr Arbeit ver­­schaffen und Sie Fräulein Rosa der Frau Ober-Ingenieur empfeh­­len. Sie fennen sie ja und wissen so gut wie ich, daß sie immer ein anständiges Mädchen war, wenn sie auch das Malheur hatte, von einem schlechten Kerl betrogen zu werden.” ,,Ich will,ich werde,««stotterte er verlegen,»Alles thnn,·was in meinen Kräften steht,um ihr zu helfen.·« Mit diesem gewiß ehrlich gemeinten Versprechen entfernte sich Robert in auffallender Eile,da er sich zu verrathen fürchtete,wenn er noch länger verweilte Die unerwartete Nachricht,welche er­ soeben vernommen,versetzte ihn in eine unbeschreibliche Aufreg­ung und erfüllte ihn mit der tiefsten Reue.Zu dem Mitleid mit der verlassenen Geliebten gesellten sich noch die Vorwürfe seines Ge­­­wissens,die Angst vor seiner jungen Frau und vor dem U­rtheil der Welt-Waö sollte erthum nun seinen Fehler wiedergutzumachen, um seine Schuld zu verbergen.Mußten ihn nicht alle seine Bes­kannten verdammen?Konnte Natalie ihn noch länger­ achten und­« lieben,wenn sie durch einen Zufall das ihr verheimlichte Verhältniß erfuhr und sein unverzeihliches Benehmen kennenlernte?Von selchen peinlichen Gedanken verfolgt,kehrte Robert in seine Woh­­nung zurück,welch­e er nach seiner Verheirathung in dem vornehmsten­ Stadttheil bezogen und auf das eleganteste eingerichtet hatte.Der ihn sonst so sehr erfreuende Anblick der prächtigen Zimmer, der ihn umgebende Qurus, diese­ glänzenden Tapeten, diese kostbaren Möbel, goldenen Spiegel, herrlichen Kupferstiche und Bilder waren ihn jet zumider, weil sie ihn an seine Thorheit erinnerten und ihn gleichsam anzufragen seienen, daß er in versch­wenderischem Leberfluffe Lebte, während die verlassene Rosa darben, mit Noth, Kummer und Elend fäupfen mußte. Vor Allem aber scheute er in diesem Augenblick die Begeg­­nung mit seiner jungen Frau so sehr, daß er förmlich aufathmete, als ihm auf seine Frage nach ihr das Dienstmädchen mittheilte, daß Madame mit ihrer Mutter ausgefahren sei, um Einläufe zu machen, was eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen zu sein führen. Er gewann dadurch wenigstens noch einige Zeit, um sich zu sammeln und über seine eigenthümliche Lage nachzudenken. ," Einem­ Augenblick war er geneigt,das ihn so schwer belastende Geheimniß seinem Freunde Flunker anzuvertrauen und dessen Reise­­stand in Anspruch zunehmen­.Bei reiflicher Ueberlegung gab er jedoch diesen Vorsatz wieder auf,indem er mit Recht die Frivelität­­ und­ Indiskretion des re­chtfertige­n Dandy fürchtete Noch weniger­ wagte er mit seiner Schwester oder mit seinem Schwager über diese delikate Angelegenheit z­­ sprechen­,da er von Beiden keinen Bei­u· stand,sondern höchstens nur Vorwü­rfe und moralische Strafpredigten« erwarten durfte. Lieber noch wollte er seiner Frau ein offenes Ge­ständnis ablegen und ihre Verzeihung­ erbitten, troßdem er seine allzu hohe Meinung von ihrer Großmuth hatte und bei ihr seines­­wege einen solchen Grad von liebevoller Einsicht und versöhnlicher Gesinmung nach seinen bisher gemachten Erfahrungen vorausfegen konnte. (Fortlegung folgt.) ·· -­­ nen — :

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