Pester Lloyd, Oktober 1876 (Jahrgang 23, nr. 242-272)

1876-10-14 / nr. 255

.­­ — 5. — . — ba: ki eh . Minus von circa 4 Millionen bei den’ Raffenbeständen um 0.4 . ‚Millionen bei den Naturalvorräthen zeigt. — Dagegen haben die Raffinen von 633.2 Millionen um 34.4 Millio­­nen Gulden auf 667.6 zugenommen, was sich aus der Zunahme der Staatsschuld um 711 Mil­tionen erklärt, welcher eine Abnahme der Bassivradstände um 36.7 gegenübersteht. — Die Staatsbilanz hat si somit im Jahre 1875 um 7.9 Millionen Gulden verschlimmert. Außerdem ist aber das Verhältniß der Staatsschuld zum Archiv-Ueber­­-Hof wesentlich ungünstiger geworden, indem zu Ende des Jahres IS7A ein Aktiv-Ueberschuß von 158 Millionen neben einer Schuld von 633 Millionen vor­­handen war, zu Ende des Jahres AST aber neben einer Schuld von 667 Millionen nur ein Aktiv-Ueberschuß von 150 Millionen Gulden besteht. Auf die Beurtheilung der Aktiva und Plassiva ist die Gattung der Hauptposten, aus welchen dieselben bestehen, von Einfluß. Der Abidluk pro 1875 zeigt, daß die 792 Millionen Aktiven aus 451 Millionen Immobilien, 80.6 Brodukten und Werkzeugen, 18.6 Werthpapieren, 26.8 Aktiv-Forderungen und 149.3 Millionen Aktiv-Radständen bestehen. Unter den I­mmobilien­figurren als her­vorragende Wert­posten die Montan-Entitäten mit 210 Mil­­lionen und die Staats-Eisenbahnen mit 106 Millionen, was uns nicht als überschwengliche Be­werb­ung erscheint. Bezüglich­ der Aktiv- Forderungen ist nicht außer Acht zu lassen, daß unter diesen 91.8 M­illionen die Guthabun­­gen für Garantie-V­orshäfte an die Eisenbahnen mit dem hohen Betrage von 59.5 Millionen Gulden und die hier­­nach aufgelaufenen Zinsen mit 4.9 Millionen Gulden in­begriffen sind. Was die BPaffiva des Staates anbelangt, so ist in den 623.5 Mei­sionen an Dasjenige enthalten, was zu Zarten des selbständigen ungarischen Staates fällt, influ­­sive der Grundentlastungs- Schuld. Diese Schuldposten waren mit Ende 1875: Grundentlastung 245.2, 1868er Eisenbahn-Ansehen 81.6, Brämsen-Anlehen 28.5, Ketten­­brüde 1.3, Kettenbrüde-Ablösung 0.4, Gömblher 6.4, Wein­­zehent 21.7, das 30-Millionen-Anlehen 28.3, das 45-Mil­­lionen-Anlehen 53.2, das 1873er und 1874er (153)-Millio­­nen-Anlehen 153, der Reservefond für das Vrämien-An­­lehen 0.7 Millionen, zusammen 620.3 Millionen, ferner fremde Gelder 3,2 Millionen, insgesammt 623,5 Millionen Gulden.­­ Die Leistung des Obersten M­edringshofes war auch gegenüber dieser Jahresgebahrung lediglich formeller Natur. Es bedarf seines weitläufigen Beweises, daß diese Behörde ihre weitreichenden B Vollmachten nicht zur Geltung bringt; die spärlichen und bedeutungslosen Anmerkungen zu dem ganzen Elaborat dokumentiren ein so „beredtes Schweigen“, daß es auf alle Berbefferungen in den finanziellen Zustän­­den verzichten ließe, wenn solche Lediglich von der Initia­­tive des Rechnungshofes abhingen. Zum Glücke weist in formaler und wohl aug in sachlicher Hinsicht das prä­­liminare pro 1877 aus Initiative des Finanz­minister­iums­ hervorgegangene Berbefferungen auf, welche uns zum Theil über die Fehler der Vergangenheit und über den Mangel an Leistungsfähigkeit von der oben erwähnten andern Seite zu trösten vermögen. Subdapest 13. Oktober. Man ist nunmehr einig darüber, daß die Bemilli­­­gung eines sechsmonatlichen Waffenstillstandes ein ziemlich glücklicher Coup von Seite der Pforte gewesen ist. Etwas wie der Geist alttürkischer Diplomatie durchweht diese Ent- Schließung. Ku der That entspricht sie auch forme der alttiefischen Tradition. Bekanntlich hat die Türke in der Blütezeit ihrer Maätstelung nach außen auch ihren Frie­­­densschlüfsen nur die Form vieljähriger Waffenstillstände gegeben. Der Karlomiger, der PBafjaromwiser, der Belgrader Friede waren Waffenstillstände, deren Dauer sich nac­h Dezennien bemißt. Dem lag nicht nur der Gedanke des Koran zu Grunde, daß das Khalifat niemals endgültig auf­­ Gebiete verzichten dürfe, in denen das Blut der Gläubigen getroffen und ihre Gebeine verscharrt wurden, fordern auch ein politisches Moment. Der Idee nach ist die osmanische Herrschaft eine Herrschaft des Krieges. Sie muß stets bereit sein, die Ruhepansen, die sie sich gönnt, abzufürzen und den Kampf wieder aufzunehmen. Der Aslam theilt mit dem Baptithume Die universale Tendenz, den Willen der Propagation, den Anspruch auf die Weltherrschaft. Yu Prinzipe rennt er seinen Frieden, solange es Ungläubige gibt, solange nicht alle Kulte und Bekenntnisse sich vor dem­­ Zeichen des Halbmondes gebeugt haben und die göttliche Sendung des Propheten anerkennen. In hohen Schwung mag der Gedankenflug des gro­­ßen Rathes allerdings nicht genommen haben, als sich leg derer für den Waffenstillstand bis Ende März entschied. Allein der Entfehlun, in irgend einer Form zum Ausdrud zu bringen, daß dieser Waffenstillstand noch nicht Schlechthin Den Krieden bedeute und daß die Pforte unter Umständen bereit sein werde, die Waffen aufs neue zu ergreifen, be­herrichte das Botum ganz unzweifelhaft. Nur der Winter: Feldzug, den zu vermeiden die Pforte gute Grü­nde Hat, nicht der Frühjahrs-Feldzug wird durch die Srift von sechs­­ Monaten negirt. In der That it es sehr fraglich, ob die Zürfet den Aufgaben eines Winter-Feldzuges ge­wachsen wäre. Die Operations-Armeen bestehen zu nicht gerin­­gem Theile aus afrikanischen und asiatischen Truppen. Die, ‚das Klima nicht gewöhnt, Schon lebt die Beschwerden der rauhen Jahreszeit mit Mühe ertragen. Die Verpflegungs­­frage, immer ein bedenkliches Problem der türkischen Krieg­­führung, erhöht ihre Schwierigkeiten mit dem Eintritte des Winters. Nichts ist natürlicher, als daß sich die Pforte­­ gegen die Gefahren eines neuen Krieges nach Ablauf we­­­­niger Wochen sichern will. Aber ein positives Zugeständ­­niß, sie Allem zu fügen, alle Friedensbedingungen über sich ergehen zu lassen, den Mächten mit orientalischer Re­­­signation einfach eine möglichst lange Frist zur Vollendung ihrer Friedens-Arbeit zur Verfügung zu stellen, Dem Entschlusfe der Pforte zu suden. Damit soll nicht geleugnet werden, daß sich in Kon­stantinopel jegt ungleich größere Geneigtheit zeigt, auf bil­­­lige und vernünftige Vorschläge einzugehen. Die Pforte will den stieg nicht;sie behält sich ihn nur vor GBie argumentirt mit Recht, daß die längere "mit einer fürzeren nicht präjudizirt. Kommt der Friede in wenigen Wochen zu Stande, desto besser. Alles, was die Pforte verlangt, ist, daß der Krieg nicht dann erneuert werde, wenn ihr diese Erneuerung am ununwill­ommensten und am gefährlichsten wäre. Das ist burdjans 10 verständ­­­ig als verständig. Man braucht daher auch seineswegs anzunehmen, daß die im Wortlaute noch unbekannten Ber­gen schwerlich dingungen, an welche die Pforte ihre Zugeständnisse krüpft, so beschaffen sein werden, um dies Zugeständniß zu einem­­ unanmneh­mbaren oder illusorischen zu machen. Offenbar er­­scheint der längere Termin der Vororte als die Haupt­­­sache und über alles Andere wird sie mit sich reden lassen. Ein gewisser Parallelismus ihrer Stellung zu der Waffenstillstands- Frage ift un: erkennbar. Dort überbietet. fie die Forderungen der Mächte, indem sie die verlangten "Spezial-Reformen für die infurgirten Provinzen auf alle Theile der Türkei aus­­­zudehnen und dem Mahmen der­ Gesammt-Konstitutionali­­sirung des Reiches einzufügen sich anheisschig macht, — hier,­­ indem sie den von England und Nußland beanspruchten sechswöchentlichen Waffenstillstand in einen sechsmonatlichen verwandelt und dadurch alle Möglichkeiten beseitigt, Die Frist gegen ihre Interessen ausbeuten zu lassen. Die Trage tt nun, wie ss die Mächte zu Diesem Entfehluffe Baier werden. ‚zu spät zuvorzukommen, wenn anders die Zeitungsnachricht richtig tt, hab es die Mächte zu bewegen gesucht, die Pforte nur zu einer einfachen Annahme oder Ablehnung des sechswöchentlichen Waffenstillstandes Segenvorschläge erfolgen­ liegen, werden die besinnen sich eine Verwerfung Unerbietens handeln müssen, ehe verhalten, aus jedr Mächte schwerlich etwas Anderes thbun können,als zugu . stimmen. Gelbrt wenn die Waffenstillstands-Bedingungen unannehmbar erscheinen, wird es wohl eine Diskussion dieser legieren, nicht aber um dies ganzen können. Schwierig­keiten könnten daher wohl nur in Belgrad entstehen. Aber auch dort wird man in Ablehnung schreibt. Zun­ächst hat Serbien in Stage DES T­ermins nicht mitzt>­alige Erlangung eines Waffenstilstandes nachgesucht und jede Feist muß ihr vet sein, die den Mächten genehm ist. Weder dies aber wäre die Ablehnung des türkischen V­orschlages nicht nur das Eingeständniß des eigenen üblen Willens, s sondern zui |­glei­che formelle Erhärtung der Thatsache, daß die serbische Regierung ihre Verhaltungsmaßregeln und das­­ Kommandowort von St. Petersburg zu holen gewohnt ist..Nie­­mand würde glauben wollen, daß Fü­rst Milan und sein Mini­sterium es wagen würden, im Hinblick auf die militärische Lage des Landes, auf die Stellung der Mächte und die Dispositionen der Pforte, den Waffenstillstand abzulehnen, wenn sie ss nicht als die vorgeschobenen Evofutions-Or­­gane des russiscchen Machtwillens betrachten würden. Affen wenn man auch in Belgrad vielleicht geneigt wäre, ein so buck­sichtiges Spiel zu spielen — man hätte dabei in legter Linie wenig zu besorgen — in St. Petersburg wird man schwerlich ähnliche Neigungen zur Schau tragen. Ist man in Rußland aufrichtig um den Frieden bemüht, so wird man Serbien zur Annahme des Waffenstillstandes nöthigen; it man es nicht, so wird man in wenigstens Anstand nehmen, die Fäden der G­eheimverbindung mit Serbien in so plum­­­per Weise allen Mugen preiszugeben. In heiterem Falle fordert Klugheit das, was im ersteren die E­he­lichkeit gebietet und die Klugheit des Petersburger Har­binett wenigstens war bisher unbestritten. Allem Ermefsen nach wird sich also Serbien den natürlichen Konsequenzen dieser Situation nicht entziehen künnen. Noch allerdings ist der Waffenstillstand nicht gesichert, allein es­st durchaus wahrscheinlich, dag­ss ihm seine ernstlichen Hindernisse mehr in den Weg stellen werden und daß mindestens die erste Stufe zu der Vorbereitung des definitiven Friedens als erreicht und beschritten betrachtet werden darf, wenn — Rußland nichts dagegen hat. 2 Budapestlektober. M.: Als im Vorjahre die Schlußrechnungen für die Jahresgebahrung 1874 dem Reichstage vorgelegt wurden, unterzogen wir je­wohl die Abfassung der Kosten­­voranschläge durch das Finanzministerium als die Med Mings-Kontrole durch den Obersten Rechnungshof einer eins­tehenden Kritik und gelangten zu folgenden Resultaten : Bezüglich des Präliminares fanden wir damals, das der Finanzminister den Akonsum über­­schäßt hatte; daß er die Einbringlichkeit der Steuerrad­­stände in irrthümlicher Weise supponirte; daß er die Berfehrgverhältnisse sanguinisch beurtheilte, namentlich die Borsdülje für ein rascher zurücktrömendes Gut ansah, als sich später herausstellte. Wir bemerkten ferner, daß die Ausgaben-Ersparnisse zum großen Theile nur in Verzöger­­ungen der Ausgaben bestanden. Bei Besprechung Dieser Gebahrung und der Staatsbilanz, aus welcher sich pro 1874 eine faktische Vermögens-Verminderung um 19,8 Millionen Gulden ergab, wiesen wir darauf hin, daß die Grenze der unabweislichen Motivenvermehrung strenge ein­­gehalten, unproduktive und verlustbringende Relegthü­mer veräußert, oder besser administrirt und Sparsamkeit nicht nur versprochen, sondern auch geübt werden müsse. — Die Vergleichung der eben vorliegenden 1875er Schlußrechnung mit dem Boranschlage sor uns nun lehren, ob unsere Bes merfungen Beachtung gefunden und wie figh das Final Resultat des Jahres gestaltete. Schon ein allgemeiner Blick auf die Einnahmen füßt uns nichts Erfreuliches Hoffen. Es sind im Bor­anschlage an ordentlichen Einnahmen 206.4 Millionen als operativ eingestellt gewesen und die Bor­schreibung konnte nur 193.8 Millionen, als­o um 12.6 M­illionen Gulden weniger auffielen; an außer­­ordentlichen Einnahmen waren 9.8 Millionen präfiminirt und nur 3.8 Millionen, also um 6 Millionen weniger vorgeschrieben. Demnach­ abermals wie im OBerjahre eine bedeutende Weberschägung der Einnahmen. Eine für die Jahres-Kaffengebährung unangenehme und auch vom Obersten Rechnungshof nicht erläuterte Erscheinung ti­es, daß bei den Kredit- und Kaffenoperatio­­nen, einer Bost, welche stets eine druchlaufende im Präliminare bildet, in diesem Jahre anstatt der mit 5 Millionen präliminieren Einnahme und gleichhohen Aus­­gabe (welche mit ca. 8 Millionen sowohl im Eingang als Ausgang aug) vorgeschrieben wurde) faktisch einem Eingange von 1.8, eine Ausgabe von 2.4 Millionen gegenübersteht, so daß also ein sastenmäßiges Defizit von 0.6 Millionen Gulden hieraus resultirt. — An nicht präliminirten Einnahmen sind 74%, , Millionen vor: .­geschrieben (74%, , Millionen faktisch eingegangen), da es sich hier vorwiegend um Realisirung des 761­, Millionen­ Ansehens Handelt, ist nicht abzusehen, warum diese Wort nicht im re aufgeführt war; es scheint uns, daß hiedurch die mit 2%,­­ Millionen Gulden aufgeführten Emissionstosten der präventiven parlamentarischen Behand­­lung entrüdt worden. So viel über die präliminirten und faktischen Ein­­nahmen im Allgemeinen — Nimmt man in Die Detail Ausweise näher Einblick, so zeigt es sich, daß bei den ordentlichen Einnahmen das AZurid­­bleiben hinter dem P­räliminare hauptsächlich auf folgende Rubriken zurückzuführen ist : Von den Eingängen auf Steuer-Radstände, welche mit 4 Millionen präliminirt erscheinen, ist nichts eingegangen ; der Ertrag des Tabakmonopols mit 28.6 Millionen präliminirt, mit 26.2 Millionen vor­­geschrieben, lieferte fast sich nur 25.6 Millionen, also um 3 Millionen weniger und erforderte um 1.4 Millionen Gul­­den Mehrausgabe, ergab mithin 4.4 Millionen Differenz zum Nachtheile des Budgets; das Salzgefälle brachte statt 13.7 nur 12.9, die Staatsgüter statt 6.1 nur 4.6, die Bergwerte, mit 11.6 Millionen Gulden präliminirt (mit 5.9 Millionen in Vorschreibung genommen), ergaben nur 7.7 Millionen, mithin Minder­einnah­me vier Millionen, welche sich in Folge von 2.9 Millionen Minderausgaben auf 1.1 Million Ausfall reduziren . Die Staatsbahnen, deren Er­­trag auf 2.7 Millionen präliminiet war, ergaben nur 1.5 Millionen, daher eine Mindereinn­ahme von 1.2 Millionen, welche fs durch Mehrausgaben auf circa 1.4 Millionen erhöhte. — Im Großen und Ganzen it daher im diesem Jahre der Nichteinbringlig­­kette der Steuer-Radstände, dem Un­fall am Zabafmonopol,an den Berg­werten und an den Erträgnisssen der Staatsbahnen die Differenz zwischen dem Präli­­minare der ordentlichen Einnahmen und dem faktischen Ergebnisse derselben zuzuschreiben, während die direkten Steu­ern, abgesehen von den Radständen, ziemlich rich­tig präliminirt waren und sich nur bei der E­rwerbteuer (Präliminare 19 Millionen, faktischer Eingang 17.9 Mil­­lionen) eine erheblichere Differenz (1.1 Million) zeigt, welche durch anderweitige Mehreingänge noch reduzirt , wird, da die gesammten direkten Steuern mit 72.3 Millio­­nen präliminirt, thatsächlich 71.7 Millionen, also nur um 0.6 Millionen weniger ergaben. Auch die Transport-Steuer lieferte anstatt 1.4 nur 0.8 Millionen. Die außerordentlichen Einnahmen geben uns nur zu der Bemerkung Anlah, daß bei Verkauf von Staatsgütern zu freier Verfügung des Staates anstatt prä­­liminirter 0.4 Millionen Gulden nur 0,2 Millionen einge­­nommen wurden. Bei Verkauf der fü­r die 153-Millionen-Schuld verpfändeten Güter wurden um 559.000 fl. weniger ein­­genommen, welche unter den „Außerordentlichen Ausgaben" als Minderausgabe — wegen nicht erfolgter Abfuhr an den betreffenden gond — figuriren. Was die Ausgaben betrifft, sind im Ordina­rium zwar anstatt präliminirter Ausgaben im Belaufe von 207.25 Millionen Gulden nur 201.9 Millionen vor­­geschrieben, allein nahezu 207.25 Millionen Gulden faktisch verausgabt; die außerordentlichen Ausgaben, mit 26.6 Millionen Gulden präliminirt, mit 24.7 Millionen vorgeschrieben, weisen nur 23.6 Millionen als faktische Aus­­gabenziffer auf. Dieser Minderausgabe künnen wir uns nicht sehr erfreuen, da sie größtentheils von dem Unter­­bleiben der Restifikation des Katasters und von der Meinder­­abfuhr an den Tilgungsfond des 153-Millionen-Anlehens herrührt, also seine wirklichen Ersparnisse involoirt. Dagegen muß Constatirt werden, daß bei dem 1873er 761­,-Millionen- Anlehen (erste Hälfte des 153-Millionen-Anlehens) statt der für Berzinsung und Amortisation mehr in Vorschreibung gebrachten 447.000 Gulden faktisch 2.2 Millionen Gulden mehr verausgabt wurden. Die Silberzinsen (ohne Agio) mit 4.59 Millionen Gulden präliminirt und vorgeschrieben, gelangten faktisch mit 6.325 M­illionen Gulden (ohne Agio) zur Auszahlung. An Eisenbahngarantie-V­orfhüien wurden um 287.000 Gulden weniger verabfolgt als prälimis­sirt war. Von den im Borjahre bei Besprechung der Schluß­­rechnungen pro 1874 gerügten Mängeln finden wir daher abermals zu Tage getreten. Die irrthümliche Annahmern der Binbefnglimiert Der Steuerradstände und die Ueberschäßung der Entmwickelung der Ber­ehrsverhält­nisse Es wiederholen sich die großen Differenzen gegen das Bräliminare beim Trabatmonopol, bei den Bergw­erfen und bei den Staatsbahnen. Dies möge der Legislative ein Fingerzeig sein, wo bei dem 1877er Budget die prüfende Sonde anzulegen ist. Wir wenden uns nun zur Besprechung der durch diese Jahresgebahrung hervorgerufenen Veränderung in der V­ermölgen$g-B­­lanz des Staates. Während die ungarische Krone zum Schlusse des Jahres 1874 Aktiva im Betrage von 792 Millionen Gul­­den besaß, steigerten sich diese im Laufe des Jahres 1875 um 26 Millionen Gulden auf 818 Millionen, entfallen von dieser Steigerung auf Immobilien 4 Millio­­nen, auf Werthpapiere 3.6, auf Aotiv-Forderungen 14.5, auf Aktiv-Radstände 8.3 zusammen 30.4, wogegen sich "ein­sz Der Nechts-Ausschug des Abgeordnetenhauses hielt heute eine Sigung, in welcher Desider Szilágyi betreffe der Mahl des Abgeordneten Urente eine Vorlage unterbreitet. Diese Angelegenheit war bekanntlich duch das Haus an den Ausschuß behufs Begutachtung gemiefen worden. Da die alten, auf­ die Massivität der Abgeordneten bezüglichen Gehege nicht mehr ange­­wendet werden können, so schlägt Szilágyi vor, es möge Urente gegenüber ebenso verfahren werden wie mit Hodoffin, welcher, nachdem er der Aufforderung, des Präsidenten, das Mandat binnen fünfzehn Tagen einzureichen, nu­ nachkam, des Mandates verlustig erklärt wurde. Für die Zukunft sol ähnlichen Fällen durch geiegliche Veifügungen vorgebeugt werden. Szilágyi unterbreitet auch einen Gelegentwurf, dessen Hauptbestimmungen mir jüngst mit­­getheilt haben. Ludwig Horváth schließt sich den Ansichten Szilágyi’s an, betreffs des Gesetzentwurfs wünscht er jedoch,daß derselbe als Novelle zum Wahlgesetze eingebracht werde. Horånßky,Hödossy und Teleßky schließen sich prinzipiell dem Antrage des Referenten an,des gleichen Justizminister Perczel.Der Ausschuß acceptirte den Antrag im­ Prinzip ohne weitere Debatte und auch das Amendement L.Horváth’s,daß­ der Antrag als Novelle zum Wahlgesetze eingereicht werde.Bezü­glich Axente’s,Géza Mocsåry’s und Hodossin’s,die ihre Mandate gleich­­falls nicht vorlegten,beantragt der Ausschuß bis zur Schaffung des gegenwärtigen Gefeßes seinerlei urgirende Verfügung. Den Bericht und den Gefegentwurf wird D. Szilágyi im Hause einreichen. — Morgen wird der Ausschuß den Gefegentwurf über die Friedens­­richter authentiziren. —= Für die Mitte der nächsten Mode sol die Zoll- und Handels- Konferenz in Wien zusammentreten, um die Instruk­­tionen für den Unterhändler des abzuschließenden Zoll- und Handels­­vertrag mit dem Deutschen Reiche zu vereinbaren. An dieser Konferenz werden sich die Handels- und Finanzministerien beider Reichshälften und das gemeinsame Ministerium des Weißern bet­eiligen. Sobald die Instruktion vereinbart sein wird, werden die direkten Verhandlungen mit Deutschland beginnen. Die Verhandlun­­gen mit Rumänien dauern deshalb so Lange, weil über 800 Positionen durchberathen werden müssen. — Bu den tirlischen Waffenstillstands-Bedingungen wird der „N. fr. Breffe" von einem „wohlunterrichteten Korrespon­­denten" geschrieben : l. ,.In Konstantinopel war gestern den Vertretern der Mächte der Hauptinhalt der tü­rkisch­en Propositionen bekannL Die Mehrheit­ derselben,und unter diesen auch der Botschafter Oesterreich-Ungarns," äußerte sich für die türkischen­ Vorschläge sym­pathisci.In Folge dessen wird in Belgrad jetzt schon­ dahingewirkt,dag auch Serbiexc die Vorschläge der Türkei acceptive.Geschieht­ dies,dann würden sofort in Konstantinopel ihn Einvernehm­en s 1n1t der Türkei Bemühun­gen beginnen­,welche den Abschluß DFZ Friedens herbeiführen sollen. Zu dem Ende würde eine Modifikation der von England jüngst vorgeschlagenen Friedensbedingungen angestrebt werden.Ob es zu­ diesen Konferenzen,welche entweder von­ den bei der Pforte accre­­­ditirten Botschaftern oder okm eigens delegirten Konm­issären ge­­führt wu­rden,auch wirklich kommen wird,läßt sich heute kaum m­it Bestimmtheit sagen. » Nubland, welches in der Verson Tibhernajeil’s con­­ über den mirksamsten Motor für die Situation verfügt, hat es bisher über den Testen Borschlag der Türkei nicht bindend geäußert, und es ist seineswegs unmöglich, daß derselbe Anlaß zu Haltung geben , türkischen Friedensbedinf­olge hatte. Gines steht übrigens fest, daß, wenn dieser einer ähnlichen diplomatischen, friedensfeindlichen werde, wie seinerzeit die Mittheilung der ungen zur ‚Eu Fal einträte. Nußland isolirt den Kampf gegen und den Krieg unter einer noch ungünstigeren Gestaltung der Ver­­hältnisse, als i­m Jabre 1854 beginnen müßte. Alle Anzeichen Sprechen dafür, dab man in Livadia, wo im Augenblicke der Czar mit dem Thronfolger und seinen intimsten Nachgebern über die Dem­nüdgít einzunehmende Haltung Nußlands beräth. Die Konsequenzen­ des neuesten friedensfreundlichen Vorgehens der Türkei wohl beachtet. Was übrigens immer auch von den ruffiigen Machthabern beschlossen werden sollte, glaubt sich doch die Pforte nach unseren Informationen stark genug zu einem Defensivkriege gegen das nun mit den Nonfurgenten ihres Gebietes vereinigte Rubland. Man weiß in Konstantinopel die zuffische Heeresmacht wohl zu schaben und glaubt, daß sie jebt im günstigsten Falle auf eine Kriegsstärke von 500.000 bis 600.000 Mann gebracht werden könnte. Wenn ein Zünftel hievon zur Ber­­egung Bolens, je 100.000 Mann für den Kaukasus, die Küsten des Schwarzen Meeres, in welchem Rußland seine Kriegsflotte­ haben kann, und Kleinasien aufgeboten werden müßten, so bleibt ein zu einem Kontingent, um die europäische Türkei zu erobern und zu offusiven. Ob zudem Rußland einen Winterfeldzug mit allen Schwierigkeiten der Verpflegung unternehmen könne, ist der zweite Punkt, dessen Erörterung zur Bekräftigung der Meinung führt, daß Schließlich auch Rußland sich den Friedensbemühungen der euros­pűtichen Mächte anschließen werde. Eine wesentliche Unterstügung haben diese Bemühungen jedenfalls durch die jüngsten Vorschläge der Pforte erhalten. Würden sie vergeblich gemacht worden sein, taäfe ee hiefür nur Rußland und dessen ländergierige olitif.“ sz leber die Haltung Deutschlande zur Orient-Frage und über das KonferenzeBrnjett bringt die „Bol. Now“ einen­­ Berliner Brief, der sich in der Auffassung der österreichtrg­ ungert: ‚cchen Interessen im Orient sehr wesentlich von den Zumuthungen­­ unterscheidet, die bisher namentlich von nationalliberaler Seite an unsere Monarchie gestellt wurden. Der Brief lautet: im Berliner Königsschloße ermiderte. Jo näher der Augenblick rüht, in welchem das Drei-Rasser- Bündnis seine ernste Probe bestehen sol, desto lauter wird sein­e Negirung von der Seite her versucht, welche von Anfang an nicht unterlassen hat, über seine Lebensdauer und Lebensfähigkeit in ungünstigster Weise zu messsagen. Er nimmt hier wahrhaft Brie­der, mit welcher Beharrlichkeit ungarische und österreichische Blätter in den legten Wochen das seit vier Jahren unablässig gesungene Lied von der Zertrümmerung eines Dundee wiederholen, welcher seit seiner Errichtung Europa den Frieden verbürgt hat und sich euch fernerhin ausreichend erweisen wird, Die gemeinsamen Interessen der drei Reiche über die zwischen ihnen etwa vorhandenen Spreereisengegen­­fűbe zu erheben, Gegensäße, welche übrigens in dem Diaße gentim­st und gemil­dert werden, als der redliche Wille der drei Monarchen und ihrer leitenden Minister an den ersten Grundzügen der im Jahre 1872 erzielten Annäherung und Verständigung unbeirrt festhält. Der Bund der drei Kaiser it nicht für einen bestimmten Fall der Abwehr oder des Ungeists geschlossen, aber indem man die mit dem Jahre 1870 in Europa eingetretenen Verhältnisse nur nur anerkannte, sondern aug nach ihrer ganzen Bedeutung würdigte, einigte man sich dahin, in allen großen Fragen, welche in Zukunft den Weltirbenl bewegen künnten,nur nach vor­­h­eriger gemeinsamer Verständigung zu Han­deln und dabei die A­ufrechthaltung dieses Friedensbundes jedem andern Interesse vor ei­nen, welches etwa zwischen der einen und der andern acht bestehen oder entstehen könnte. Es war ein Hoc­hbedeutsamer Augenblick, als Kaiser Franz Sojef, den Grafen Andrálly an sei­­ner Seite, in das hiesige rujstige Palais fuhr, und bald darauf Kaiser Alexander den Besuch . Die Basis der russischen Bolitit Desterreich gegenüber ist seitdem eine unveränderte geblieben, und S Kaiser Alexander hatte im Mai d. 3. wohl ein Necht, dem Grafen Andraffy gegenüber auf die Kriegs-Orden hinzuweisen, welche er als Symbol seiner Politik dem ersten Minister Desterreig- Ungarns zu Ehren angelegt hatte. Ein Bündniß zwischen mächtigen Reichen, deren Unteresse, oder richtiger vielleicht, deren Bolitit, lange Sabre hindurch mannig­­fach follicirend war, dann immer nur auf der Grundlage eines Kompromisses geschehen.­­63 bedurfte seiner ansprüchlichen Bereicherung in feierlich vertragsmäßiger Form, daß die Annähe­­rung zwischen Oesterreich und Nußland sich nur auf der Basis einer — im eintretenden Falle — gemeinsam zu erstrebenden Lösung der Orientfrage, unter vollkommener Würdigung und Berücsichtigung des beiderseitigen, bei einem aufrichtigen Freundschaftsverhältnis­­ nicht follidirenden Interesses sich vollziehen konnte. Die fort­schreitende Kultur hat die Zmede und Lebensinteressen der Staaten mannigfach verändert. Die gewaltige Entwicklung des europäischen Ssenbahnweges hat Entfernungen ablürzen, Verbindungen hatten gelehrt, weit entlegene Gebiete einander näher gebracht. Seit­­dem Desterreich in Novi einen Ausgangspunkt für eine Art triftsreiche Eisenbahn-Verbindung nach den südöstlichen Meeren befist, sind seine Sinteressen an einer früher oder später unvermeidlichen staatlichen Neugestaltung auf der Hämus-Halb­­insel wesentlich andere geworden, als Dies zur Zeit des Fürsten Metternich der Fall war, der der Fall einer staat­lien Neugestaltung der heute die europäische Türkei bildenden Gebietstheile ist noch nicht eingetreten. Würde die Türkei heute zerfallen und Desterwerc­ in die Nothwendigkeit verlegt werden, seine Grenzen nach Südosten auszudehnen, so würde ihm Damit eine Ihmere, in jeder Bezie­­ung große Opfer erhei­hende Aufgabe zufallen, melde darin bestände, weite Länder­­ntreben der Kultur zu erschließen, in die Bevölkerungen einem neuen Staatsgedanken zu pflanzen und ihn sorgfältig zu pflegen, sie durch die ersten elementaren Stadien politischen und wirthschaftlichen Lebens zu leiten. Einer solchen Aufgabe unwiderlegt ich mit Recht jeder österreichische Staats­mann, dazu hat die Monarchie im Innern noch zu viel Schwierigk­­eiten zu überwinden. Wohl aber hat Oesterreich mit der Eventualität, zu rechnen, daß ihm eines Tages die Mission unabweislich zufallen könnte, um nicht zu jagen, zu fallen wird, seine staatlichen Zmede mit den Interesfen der Kultur und der Zivilisation zu vereinen und aus dem Schutze der Jahrhunderte im Südosten der heutigen Reichs­­grenzen neues Leben erblühen zu lassen. Das Interesse der Zivilisation fällt der türkischen Reforut­­frage gegenüber mit dem Anteresse Oesterreich-Ungarns zusammen. So wenig ihm mit einer Reihe kleiner selbständiger, Staaten gedient wäre, die einzeln oder in ihrer Gesamm­theit stets einer Politik des Nichtbefriedigt gentig folgen und eine unruhige Nachbarschaft abgeben würden, so hohen Werth befist andererseits für Oesterreich wie für die gesammte Zivilisation und für den Frieden Europas Die Errichtung einer. Die Integrität der Türklei ist berührenden Bermwaltungs-Autonomie der christlichen Länder der Pforte. Unter dem Gegen derartiger Institutionen werden die betreffenden­­ Bevölkerungen zu neuem Leben erwachen und sich allmälig auf diejenigen Staats- und Besc­affungsformen vorbereiten, welche sie befähigen, dereinst an einem entwickelten politischen und Kulturleben theilzunehmen. Die Herstellung einer derartigen Autonomie fordern zu helfen, gehört gegenwärtig zu den vitalsten Isnteressen Oesterreich-Ungarns, welches sich bei einer solchen Politik in voller Uebereinstimmung mit Russ­land bewegen würde. Die vielleicht in einer unwertergebenden Richtung treibenden Kräfte in Rußland werden in dem Grade an Einflug und Gewicht verlieren,als Desterreich mit aller Energie den Weg zu diesem allerdings rar und fest zu umschreibenden Ziele betritt. Deutschland, in Bezug auf alle Orientfragen hinter Dester­­reich und Rußland im zweiten Treffen stehend, wird sich stets mit aufrichtiger Befriedigung einer W­olität anschließen, welche­ seine beiden Verbündeten gemeinsam befolgen. Jede gemein­­same Ent­gließung dieser beiden Mächte darf ebenso Der­a­mung Deutschlands gewiß sein, wie sie sicher ist, den Weg zur Ausführung des Beschlossenen durch seine gegnerische Kraft gesperrt zu finden. Deutschlands Pflichten und Interessen im Orient sind nicht der Ort. Dab unter Bolt auch nur ein deutsches Goldaten­­oder Matrosenleben auf das Spiel­gefekt sehen möchte, semweit nicht die Würde der Flagge etwa in Stage kommt. Wo legteres der Fall sein sollte, werden die türkischen Behörden in verständlichster Weise daran gemahnt werden, ihres Amtes zu walten. Mit der Belität der resultatlosen Vorschläge aber und der unberücksichtigt bleibenden Bemahnungen muß es der Türkei­ gegenüber ein- für allemal ein Ende haben. Schredshülfe helfen nicht und schädigen höchstens die Autorität helfen, der sie nußlos verfeuert: Mäßig­, aber klare, bestimmte Forderung, im Ablehnungsfalle unbedingte und gesicherte Durchführung durch eigene Kraft! Dazu braucht er seiner Konferenz mehr! Berathern und beigloffen it nachgerade so viel werden, daß nichts übrig bleibt, als zu han­deln oder­­ die Alten einfach wegzulegen. Eine Konferenz tan nur mit vollendeten Thatsachen rechnen, wird ihr die Vor­­­bereitung derselben überlassen, — so konnten die Dinge leicht einen unbeabsichtigten Verlauf nehmen. Friedens-Frage und in der­­ Dagegen Der nicht sprechen zuzugeben, mein die Vermittlung « Rusland suchte demselben , daß Wie Die Belgrader Negierung der Mächte zur zu von Konstantinopel die Dinge nur 4 all man hat ganz zur . - | Eg . die Türkei führen u . : ! | | | | Telegr. Deverdien d. „Weller Lloyd“. Agramı, 13. Oktober. Landtag.­ Derencsin legte die in der laufenden Session angenommenen, nunmehr sanktionirten Gesethe über Ortsgerichte, Bagatellverfahren und Handelsgerichtsbarkeit vor. Nach einer Interpellation Fol­egovics’ beantwortete Bitofovics acht ältere Interpellationen ; die Antworten wurden, ausgenom­­­men jene,betreffe Gindhebung der Bensions- Taxen seitens des gemeinsamen UÜerard, zur Kenntniß genommen. Wien, 13. Oktober. Orig. :Telegr) Graf Andrasfy reist nächfter Tage nach Ungarn. Wien, 13. Oktober. (Orig -Telegr) Die „Neue freie Brefse“ meldet: Nächste Woche werden der Bankleitung die Regierungsvorschläge nach den Minister- Konferenz Beschlüssen mitgetheilt werden. Die Bank wird den verstärkten Bankausschuß einberufen. Die Berathungen dürften erst Ende Oktober beendigt werden. (Die „Bud. Korr.“ will aus Wien von „beszinformirter Seite“ dahin berichtet sein, daß die leitenden Männer der Oester­­reichischen Nationalbank die Details der Bank-Stipulationen bereits genau feinen, ob auch die amtlichen Zuschriften noch nicht heran­­gelangt sind, und daß die Annahme der Bankvereinbarungen seitens der Nationalbank völlig gesichert sei.) Wien, 13. Oktober. Orhg:Telegr) Zum Direktor­ des Oesterreichsheringartigen Lloyd ist nach Triester Privat-Depeschen der Sohn des ehemaligen öster­­reichischen Finanzminister, Brud, Baron Otto Brud, designirt. Wien, 13. Oktober. Die "N. fr. Br." meldet, da der hiesige türkische V­otschafter heute Mittags auf dem Aus­­wärtigen Amte den Borschlag der Pforte betreffs des sechs­­monatlichen Waffenstillstandes überreichte. Wien, 13. Oktober. Orig.-Telegr.­ Die offizielle Note der Pforte stellt nicht Bedingungen auf, sondern spricht nur Erwartungen aus. Von einer neuer­­lichen Mission des Generals Samarasoff ist hier­­ absolut nichts bekannt. Wiexi,13.Oktober­.(Orig.-Telegr.)Deutsch-­land perhorreszirt fü­r den Augenblick jede über die admi­­nistrative Autonomie der christlichen Provinzen hinaus­ aus reichende Lösung der Orientfrage,unterstü­tzt aber inner­­halb dieses Rahmens jede gemeinsame Aktion Rußlands und Oesterreichs. «

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