Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1879 (Jahrgang 26, nr. 126-147)

1879-06-11 / nr. 133

= Eine neue SensationsNahliät über Ost-Nunselien theilt die „politische Korr.” aus Konstantinopel in den nachstehen­­den Zeilen mit : , . 098 türkische hiesige Preßbureau hat jüngst an die ver­­söhtsdenen hier erscheinenden Blätter ein Kommuniqué versendet, das mit einer gewissen Ungläubigkeit aufgenommen wurde. 68 handelte sich darum, die vom „Levant Herald" nach dem „&olos“ gebrachte Nachricht zu dementiren, Daß Namyf Bardha in Liva­­dia dem Grar die Abtretung der dem Sultan in Di-Rumelien noch verbleibenden Souve­­ränetät s­tehte gegen eine Geldentschädi­­gung etwa gegen den Nachblaß der ganzen Kriegsentschädigung oder reine 3TSheiles o der­­selben,vorgeschlagen habe. Trog des­ katego­­rischen Dementis dhes Preißbureaus gibt es heute genug Dier diese Naaııhtr Für wahr halten und der Anschauung sind, daß der Pforte die wahre Natur der Mittheilungen Namyl’3 in Livadia eben noch unbekannt it. Möge dem wie immer sein, so steht es doch fest, daß der Sul­­tan in Ost-Numerien nicht viel mehr zu verlieren hat und dab es sich höchstens um das Au­fgeben einer rein nominellen Souveränetät handeln künnte. Mit Necht fragt man, welcher Autorität der Sa­tan sich noch in einer Provinz erfreuen kann, wo Die ihn vertre­­tenden Behörden nicht einmal seine Fahne aufzudiifen, wagen und wo bei der Installation des Generalgouverneus ein National­­marsch mit dem Nefrain gespielt wird: „Konstantinopel für Die B­ulgaren." — Folgendes it der Wortlaut der Brotest-Erklärung, in welche der deutsche Generalfonsul für Cegypten Freiherr v. Saurma, am 18. Mai 1. 9. im Auftrage seiner Regierung dem Bizekönig übergeben hat: „Die kaiserliche Regierung erblickt in dem Dekret vom 22. April, Durch welches einseitig unter Aufhebung bestehender, anerkannter Rechte seitens der ägyptischen Regierung die Regelung­ der Schuld­­verhältnisse bestimmt wird, eine offene und direkte Beilegung der mit der Suffizeeform übernommenen internationalen Verpflichtungen, muß dem­ Dekvete jede rechtsverbindliche Wirkung mit Bezug auf die Kompetenz der gemischten Gerichtshöfe und der Rechte der Reichs­­angehörigen absprechen, und macht den Bizelőnig Für, alle S Konse­­quenzen seines rechtswidrigen Verfahrens verantwortlich.“ (Beifilide Promotionen) Der Kultus- Minister hat, „Hon“ zufolge, auf Empfehlung des Erlauer Erz­­bischofs Sr. Majestät den Vorschlag unterbreitet, dem Großprobst 008 Erlauer Domkapitel3 und erzbischöflichen Bilar Dr. Nikolaus Lengyel das Titular-Bist­um von Dulcigno, ferner dem Szabolcser Erzdechanten Franz Eperjely die Mezöer Titular-Abtei,fendlich dem PBataer Erzdechanten und Jákárorpálláfer Pfarrer die Maróther Titular-Brobstet taxfrei zu verleihen. „Auszeichnungen­ Le Majestät hat der ersten Vize-Präsidentin ,des Frauenvereinsg in Beregbaß und Umgegend, Frau Alexander Gönczy geb. Marie Gulacsy, als ner tennung der Verdienste, welche die Felde auf dem Felde der Wohl­­thätigken­ und weiblichen Erziehung und Speziell um die Errichtung und Erhaltung der dortigen Weäpchenschule, Gewerbesgule und Krankenpflege Anstalt fich erworben, das goldene Ber­­dienstfrenz mit der Krone, dann dem Kesmarker röm.­­isth. Lehrer Jofef Schneider, dem evang. Lehrer Paul Be. 112583 in Lajozfalve, Johann Schärfel in Borzsöny und Alszander Bajba in Nimapecz, dem Helpasz röm.-lath. Lehrer Zoltan Gyurcsik, dem Eperieser israelitischen Lehrer Wilhelm Weiß, den von.Ftath. Lehrern Andreas Bürger in Hoffzupeg und Stefan Nyers in Wapa-Teper, dem Nagyfalufer evang. Lehrer Georg Sipka, dem Savoiyer Lehrer Sodann Barga und dem Dravassaer Lehrer Franz Kubinyi, ferner dem S Kinderbewahrer Michael Magrasig in Raab, sowie dem Kampier vönt.-kath. Lehrer Raul Borfodi und den reformirten Lehrern Stefan Márton in EsilizNapnany und Raul Nagy in Taap-Szent-Mislós als Anerkennung ihrer langjährigen und er­­folgreichen Wirksamkeit, das silberne V­erdienstkrenz mit der Krone verliehen. (Personalnachrichten) Erzherzogin Klo­­tilde it mit ihren Eltern um 11 Uhr vormittags zur Besich­­tigung der Ausstellu­ng nach Stuhlweißenburg gereift. — Herzog A­ugust von Koburg und Gemahlin sind heute Morgens nach (Einchue Nummernskrunf allen erschleißlokalett.) « Bludapest,11.111ni. =Das große Familienfest der­ s.H­ohenzollern,das heute in Berlin gefeiert wird,hat theilnahmsvolle Kund­­gebungen aller europäischen­ Höfe hervorgerufen.Auch unser Monarch hat, wie uns aus Berlin gemeldet wird, in einem eigenen Handschreiben dem Kaiser Wilhelm und der Kaiserin Auguste in den wärmsten und herzlichsten Ausdrücken feine und des gesanmten Herrscherhauses Glücwünsche Dar­gebracht. In manchen Blättern wird der Umstand, daß unter den Festgästen in Berlin kein Vertreter des Hauses Habsburg sich befindet, in einem den freundschaftlichen Be­ziehungen Oesterreich- Ungarns zu Deutschland minder gü­t­­stigen Sinne ausgelegt. Einer unserer Korrespondenten be­zeichnet diese Auffassung als einen totalen Irrthum und fügt Hinzu, daß das gute politische Verhältnis und der durchwegs Freundschaftliche Verkehr der Höfe von Berlin und Wien in den festen Jahren niemals auch nur durch einen Schatten getrüibt worden ist. Aus Wien wird ung in Uebereinstimmung mit der unter den Telegrammen underes heutigen Morgenblattes enthaltenen Mittheilung des „W. Tagblatt” geschrieben, man sei dort keineswegs der Ansicht, daß zur Sicherung und Verpflegung unserer Truppen an der Lim-Linie im Distritt Novi-Bazar kostspielige Vorbereitungen, wie Straßen­­und Baradenbauten erforderlich sein werden. Man werde sich eben die Plage wählen, wo die Garnisontring und Ver­pflegung der­ Truppen im der einfachsten und biffigsten Weise möglich sein werde. Es müßten nicht eben die Drei Orte sein, die in der Konvention genannt sind. (Wozu dann der Anhang zur Konvention, welcher ausdrücklich Die zu bejegenden Pläne bezeichnet? D. Ned.) Wenn andere Orte in dieser Gegend günstigere Bedingungen bieten, so werde sicherlich keine Schwierigkeit bestehen, diese zu wählen. Um in dieser Hinsicht das Nichtige zu treffen, sollen bekannter­­machen Sofaf-Kommilitonen, aus österreichisch-ungarischen und türkischen Militärs zusammengefaßt, an Ort und Stelle die nöthigen Vereinbarungen treffen. Zur Stunde seien diese Lokal-Kommissionen noch nicht am Werke, woraus zu ersehen sei, daß es mit dem Bormarsche vorläufig noch feine E’fe habe. Es liegt uns vor, in welchen VO Berhältnisse in und um Adrianopel gesprochen wird. zitiven aus demselben folgende Stelle : Die Zustände in unserer Stadt und in der Umgebung sind ein glänzendes Desaren­all der schlimmen, besonders rufsischen Prophezeigungen, welche das fernere Zusammenleben von Chiften und Mohamedanern unter der Herrschaft der Pforte als unmöglich bezeichnet und Masfakres in sichere Aussicht gestellt haben. Gerade der Abmarsch der Nuffen begünstigt die Konsolidirung unserer Ber­­ältgrifse und die Herstellung geordneter Zustände. Die Furcht der Ehritten vor den Mohamedanern hat ebenso aufgehört, wie die Furcht, die die Muselmanen vor den Bulgaren hegten. Die Auswanderung der Christen aus Adrianopel, die seinerzeit von den Rusfen so sehr­­ gefördert wurde, ist abgebrochen. Griechen und Bulgaren kehren wieder in die Stadt zurü­ck. In den ersten Tagen des Nuni sind zahlreiche bulgarische Familien, nahezu 50, zurücgekührt. All­ die Türken, welche aus den Landbezirken geflogen waren, werden all­mälig repatriert. Die muselmanische Bevölkerung von Kirkiliffu Demotifa it wieder vollständig an den häuslichen Herd zurück­­gekehrt. Die Nachfehrenden wurden überall von der christlichen Devölkerung gut aufgenommen. Die türk­ische Zeitung Arda" hebt es sehr anerkennend hervor, daß die Schriften jener Gegend die rückehrenden nothleidenden mohamedanischen Familien sehr Human behandeln, ja dieselben zumeilen in ihren Häusern aufnehmen, Unter Tagesseitigkeiten. Wien gereift. — Königs Kommissär Ludwig Ti­a hat sich Heute Früh nach Szegedin begeben. (In dem Befinden des Barons Béla Wendheim) ist — wie wir mit großer Befriedigung er­fahren — eine wesentliche Befreiung eingetreten. Der Patient hatte eine ruhige Nacht, die Kräfte nehmen sichtlich in erfreulicher Weise zu und auch der Appetit hat si bereits eingestellt. Der Klub der Unabhängigkeitsparten­ hat beschlossen, an den Präsidenten des Abgeordnetenhauses, S31 áv 9, als Erwiderung seines dem Klub gemachten Besuches, nach Schluß der Session eine Deputation, unter Führung des derzei­­tigen Klubpräsidenten Ignaz Helfg, átt entsenden. Mitglieder der Deputation sind: Nik­laus Bárczay, Karl und Ludwig Turgonyi Von der Margarethen-Insel­ u­nd der heutigen Kursaison wird Wegen Karten hat man sie an die Bade-Inspektion zu wenden. Die Damen werden gebeten, in einfacher Toilette zu erscheinen. Gasthansz-V­erpachtung.­ 023 großen dritte Offertverhandlung am Arenaweg-Gasthaus wurde an vom Magistrat angenom­m­en. Bur Statifin­­der langer Zeit kamen in Budapest nicht wie heuer. Im Monat Mai Juden, welche Leßtere sich allein angestrengt hauptstädtischen VI. Bezirks werden [wichslichen Disziplinen und am die und der I. und tochter Ginestine 8. wurde gestern Nachmittag. Betreffs die IL, am 15. die II. Klasse;. fich, vollständig angekleidet, badete. Sie Be Berpachtung findet auf der Staats-Lehrer-Präparandie­ des Schlußprüfungen in fol­gender Ordnung abgehalten, und der Grenental- Lehrer-P­räparandie, am 11. Juni die Gesangs­­und Musikprüfung, am 13. die I, am Staffe Die­bie das Seil viele Chefe getoungen vor, wurden, „Magyar Lapot“ zu­folge, beim hauptstädtischen Gerichtshofe nicht weniger als zweiund­­zwanzig Scheidungsprogesse seit dem Begin des Jahres Haben fünfundsechzig Paare vom Gerichte die Löhung von Hymens „Rosenketten“ verlangt ; aber diese Zahl ist kaum die Hälfte der thatsächlich eingeleiteten Scheidungsprozesse, da jene der fathor Gen Parteien nicht darin enthalten sind, welche bekam­tlich vor dem geistlichen Gerichte eingeleitet werden, und ·Die QIcartalss Kon­gregation des PHtFr Kojtrtt·at·s)·1v:k1sdeheutefprtgejetztJ)1Fo·lgcder·J11ttiati-s)e dssArt-IIijjnimutgjtedesDucsmerighfzziuåkcrflärtedzeGekkeral­­ versammlunchdaxz der Bau von scajernquindengxösrm··Ort­­schaft cjideskkn1nit31ksnxpjg(r­iscl)und matercelczu unterikwetxjec­xjid daß eine gcözzereKnjnnnmen entsendet werde,welche in dieser ArF gelegenh­eit das Entspre­ikende vorzukehrenF zärte.·—DiePeraFZmng dsSuztutsiicht die Manipulation der öffentlichen Axbecherleistung Wurdehlz spentlich da der Entwurf des­ Statutsmuch­chertglieyer des Ko­nitatss Axksschusses nicht Perrheiltjvordexzmgrundessji­y111·1 Verlaufs der zerfahrenextDiskmsknn immer deutlicher errv·res,·da13 dce Versamm­lunkgxdokljtckjrdigII!correscti·rt·tchx­.—.Zuå·3J·21tglchcx­n desantx als SZ Zahlausschuncs wurden dredgerren Gdlzadguidy und Ludwig Remisky gewählt 14. Bürgerigauffehrer-Bräparandie: am amar a) an · der ge 17. die mathematisschen und natur­wissenschaftligen Disziplinen in N­. Bii­­fingen beginnen um 8 Uhr Früh. An der Hebungsschule wird Die Prüfung am 24. Juni um 3 Uhr Nachmittags abgehalten. (Polizeinachrichten.) Die 14 Jahre alte Beamten­­ äußeren Kevepeterstraße aus dem Natosbache gezogen, der die Ber­tretung aus dem Tajjer, auf dessen Grunde, fie die Seele ihre kürzlich verstorbenen kleinen Bruder3 zu erbliden wähnte, die ihr immer zuwointe, immer tiefer hinabzusteigen. Das Mädchen wurde von dem Grundbefiger Michael Ferencay, welcher eben die Kexepeter­­fraße per Wagen paffirte, in die Wohnung seiner Eltern, Holkun­­dergasse, gebrampt. Das arme Kind it schon fett einem Jahre leidend und ist gelten­d­om­ittags 11 Uhr, in einem mibemrachten Clemente aus der elterlichen Wohnung entkommen. — . Oberhalb der Verbin­­dungsbahn fiel heute Früh der Dorfhänd­er Franz Krausmann von einem Kahn in die Donau. Er wurde sofort herangaszogen, hatte aber den Verlust seiner Brieftasche zu beklagen, die 265 fl. und einige Wechsel enthielt und bei dem unverhofften Stinz feinen Händen ent­­fiel und nicht gefunden werden konnte. — Hinter dem Stadtwäldchen, am Richtriebsweg, wurden gestern aus der Nosnerischen Billa ver­schiedene Effekten im Werte von ca. 80 fl. gestohlen. — Gefunden wurde ein scg­warzes Bortemonnaie mit 6 fl. 14 tv., einem Goldring und mehreren Bifi­karten. Selbstmordversuch.­ Die Baffagiere des gestern Abends anfangenden unteren Schiffes waren Zeugen einer sehr auf­regenden Szene. Bein Landen des Schifffs nämlich eilte eine den besseren Ständen angehörig scheinende Sranensperson im Dans leide auf den Sreg, als wollte sie jemanden, den sie erwartet, empfangen und sü­rzte sich kopfü­ber in die Fluten. Doch festem sie sofort ihren verzweiflungsvollen Schritt zu bewenen, Ddemm sie fehlte um Hilfe, und es gelang zwei beherzten Matrosen, die ihr nach gesprungen waren, die Hald Ohnmächtige zu retten. (Kampf einer alten­ Frau mit einem Rau­ber.)Aus Mako schreibt man den,,MLapok«:Inderskarcht vom 5.au­f den­ 3.Juni drang ein Einbrecher in das Schlafzimmer der 1S-jährige1c Witwe Juljana Klemm im Finstern warf er einen Stahl um,­wora­ls er die N­itive erwachte­.»817«r,was111ac1­stdu?« rief sie,in1 dem Glauben,es sei die Kaiseroelche was nngeworfen habe.Im nächsten Augenblick erh­ielt sie jedoch einen Schlag auf den Kopf,der sie betäubte.Doch kam sie bald wieder zu sich,sprang aus dem Bette,entriß dem Räu­ber das Beil und fingms mit ihm zu ringen.5.?lls Beide schon erschöpft­ waren,nun die Frau:»Was willst Dr.1v0nix1ir,Du sollst es haben,1 wenn Du 171ir das Lebenrläßt!«« —,,Geld,Geld!"schriebc­algenstrich Die Frau­ nahm nuncm s einer Schublade ihre Brieftasche heraus und reichte sie ihm hin. Er nahm das darin befindliche Geld heraus und stüt­zte davon. Auf das Hilfegeschrei der Witrwe kamen die Nachbarn herbei, welche sogleich zu der von Schred, Anstrengung und Blutverhaft ganz Erschöpften einen Arzt riefen, der ihre Wunden verband und die Hoffnung aus­sprachh, daß sie davonfommen werde. Vom Einbrecher hat man nu t eine Spur. Die Bursche von Rátót­ erzählen „M. Lapok“, wollten si zu Pfingsten das Vergnügen bereiten und einen Kane­raden durchbläuen. Warum? Das könnte nur irgend­eine Bana, Zsuzfi oder Katt jagen. Der Verfolgte flüchtete über den Hof des 50H. Nagy. Die Bursche belagerten nun förmlich das Haus; die Frau versicherte ihnen aber, der Flüchtling sei nicht dort. Da begannen sie auf die Arne Steine zu fehleudern, daß sie zusammenbrach und nach drei Tagen starb. Auch der Gatte und deren Schwiegersohn wurden tapfer mit Steinen beworfen. Der finger Gottes­ u Bohorella (Dömörer Komitat) ging ein Arbeiter in den Wald dolg stehlen. Als derselbe nach längerer Zeit nicht zurückehrte, ging sein dadurch beunruhigtes Weib in den Wald, ihn zu suchen und fand ihn dort au­f aber als Leiche auf der Grde b hingestrebt. Der Baum, den er gefällt, hatte ihn erschlagen. Dieser Fall hat auf die dortige Bevölkerung, welche darin eine Strafe Gottes erblicht, einen solchen Gindrud ge­­macht, daß nicht um die Welt Semand in jenen Waldtheil sich wagt, um einen Holzdiebstahl zu vollführen, während big jebt alle Verbote und Bestrafungen nichts genügt hatten. Einermordeter Mond.­ Auf der Kronstadt-Kezd­t Bajarhelyer Landstrafe fand man dieser Tage unter der Köfefer Brüde die Leiche eines ermordeten Mönches. Den Thätern it man noch nicht auf der Spur. An den Kleidern des Mönches fand man seinen Kreuzer Geld, und so­ll es wahrscheinlich, daß er in räube­­rischer Absicht erschlagen wurde. (Selbstmord) In Kien-Zell war — wie „Magyar lapot" berichten — am 31. v. M. ein junger Mann mit dem N­ach­­mittagszug eingetroffen und im „Gasthof zur Krone” abgestiegen, wo er sich ein Zimmer geben ließ und, nachdem er Chafb­lade ge­trunfen hatte, spazieren ging. Wäbends 8 Uhr zurü­chgelehrt, foupirte er und gab den Kellner den Auftrag, ihn zeitig früh zu mechen, weil er mit dem Steinanfangerer Trühzug abreisen wolle. Der Kell­­ner Hopfte auch um 5 Uhr Früh an, konnte ihn aber nicht erwecken. Er theilte dies dem Hotelier mit, der übrigens meinte, man solle ihn nur weiter schlafen lassen, er könne auch mit dem Mittagszug wei­ter fahren. Us jed­och auch um 9 Uhr Vormittags der Bajlagier nit zum V­orrhein kam und der Schläfer nicht zu erweden war, erbrach man die Thür und fand den jungen Mann auf dem Divan liegend, auf dem Tild­ stand ein Leuchter mit ganz herabgebrannter Kerze und daneben ein Trinkglas. Auf dem Tisch lagen drei Briefe, von denen der eine an den Gastwirth, der zweite an Stefan Tatács in Steinamanger und der dritte an das Gericht adressirt war. Der erste Brief lautet: „Geehrter Herr! Verzeihen Sie, haß ich Ihnen in Ihrem Gasthofe so viel Unannehmlichkeiten verursache, indem ich hier einen Selbstmord begehe ; ich bin ein vom Schicsal Verfolgter­­ des Lebens überdrüssig, habe ich Cyankali genommen. Meine Gasthof-Rechnung wird aus dem Inhalte meines Portemonnaies be­­stitten werden können; meine Gffeh­en und die Briefe bitte ich an den Ort ihrer Bestimmung gelangen zu lassen. 34 bin nach Stein­­amanger zuständig und der Sohn des dortigen Rottmeisters Ludwig Tatács" Der Gasthof Besiger machte soglei­che Anzeige bei der Behörde. In Korytnica­ wu­rde für die Sommer-Saison Die dortige Staatstelegraphen-Station am 1. d. eröffnet. Eingeretteter Säugling­ Bie­man , Béfésnt. R." aus Szeghalom schreibt, sah vor einigen Tagen ein Mitglied der dort wohnenden Baron Wendheim’schen Familie auf den Wellen der Schnellen Körös etwas Weißes Schwinmen, und gab Befehl, es herauszufischen. Dies geschah und fiche da, in der weißen Umhül­­lung befand sich ein neugeborner Säugling, welcher sogleich von der freiherrlichen Familie in Obhut genommen und einer Bäuerin zum Stillen übergeben wurde. Nach der Mutter des Kindes werden Recherchen angestellt.­­(Eingepfändetes Steueramt) Die „Groß- Kilindaer Zeitung“ schreibt: Am 4. 9. M. wurde das seit der Szegediner Katastrophe hier fungirende Szegediner Steueramt wegen eines Betrages von 16.075 fl. mittelst Brachium, jedoch er­folglos­ gepfändet. Im Jahre 1871 pachtete nämlich der Szegediner Einwohner, Simon Ausländer, von der Szöregher Kameralherr­­schaft einen größeren Grundkämpfer. Durch einen von dem Fameral­­herrschaftlichen span in Folge eingetretener Hochwasergefahr eigen­­mächtig veranlagten Dammdurchstich erlitt der genannte Pächter auf seinem gepachteten Kom­plexe einen beträchtlichen Schaden. Derselbe erhob also Erlagansprü­che, trat bei dem ordentlichen Gerichte fragbar auf und wurde ihn auch wirklich in allen drei Gerichts­nstanzen per Schadenerlag in dem oben bezifferten Betrage zugesprochen. Der Rechtsan­walt des erwähnten Pächters erschien also an 3. b. hier bei dem genannten Szegediner Steueramte behufs Erolution des rechts­­kräftigen Urtheils. Der Steuer-Einnehmer verweigerte jedoch die Ausbezahlung des Vetrages unter Berufung auf seine Dienst- Instruktion, gemäß welcher ohne spezielle Anweisung keinerlei Auszahlung erfolgen dürfe. Der Advokat gewährte also eine vier­­undzwanzigstündige Zunft zur Einholung der angeblich erforderlichen Anreisung Der Ginnehmer depefgite auch zu dem Behuf an die Temeswarer FE. u. Domänen-Dirertion und diese telegraphiste wieder an das Finanzministerium. AS jedoch am 4. b. um d Uhr Abends der Regis-Anwalt wiederholt im Steueramte erfehten und den Einnehmer auf denselben Standpunkte verharrend fand, erbat er sich bei der politischen Behörde die nöthige Afsistenz, um die Gre­­fation mit Gewalt durchzuführen ; doch auf der Gerichts­­refator mit den erschienenen Stupleichters-Banduren vermochten den stunde­haften Einmehmer nicht zur Definung der Kaffe und Ausbezahlung 028 Betrages zu bewegen, weil die An­weitung angeblich noch t­mmer nicht eingetroffen sei. Exit als die Wertgeimjche Kaffe faktisch mit Anwendung von Gewalt geöffnet werden, sollke und mittlerweile Sinanzratyd Bolaun von der gleichfalls Hievorts fungirenden Sy E sv in allen drei Gerichts-Instanzen zur Zahlung zugsurt­eilten Summe auf die Grelation ankommen läßt, welche endlich dem Staatsigaße doc wieder circa 150 Gulden Spesen verursacht ? wobei wir er­wähnen wollen, daß bei diesem Buozeffe, der acht Jahre lang dauerte, unter den horrenden Gerichtskollen fi) auch ein Böttchen von nicht mehr und nicht weniger als 6209 fl. sub título Beaugen­­scheinigung findet.­­ Studenten-Erzeb) Wie die „Agramer 3tg."­­ be­­richtet, kam es am vorigen Montag in Agram im „Hotel Lamm“ um 10 Uhr Nachts zu einen Streit zwischen einigen Säften und den dort in großer Anzahl versammelten Universitäts-Hörern, wer bald in arge Thäd­iigkeiten ausartete. Gegen Mitternacht begaben sie die Studenten singend und unterschiedliche „Bereits“ ausbrin­­gend ü­ber den Zrinji- und Sellaercplag in die Slica und von da in die Seidenspimmgasse, wo sie der Sicherheitswach-Filiale im Hanse „zur rothen Wim­pe" eine Kahnmusik veranstalteten. Als sie weiterziehend in die Hohe Wafse einbiegen wollten, um dem GM. Baron Scotti eine Kabelnmufii zu bringen, vertraten 20 Sicherheitswach­­männer ihnen den Weg und forderten sie zum Auseinandergehen auf, welcher Aufforderung jedoc nicht Folge geleiftet wurde. Um Gegentheile, die Studenten attaquirten mit Steden und Steinen die Sicherheitswache, welche nun angesichts der großen Ueberzahl der Studenten gleichfalls von ihren Waffen Gebrauch machte. Die Schlägerei währte an fünf Minuten und endete mit der Flucht der Studenten. Leider blieb diese Ausschreitung nicht ohne bedauerliche Folgen, denn ein Wahmann Namens Sever wurde dur einen Hieb mit einem Bleistodknopf am Haupte­sdhinwer verwundet und liegt nun im Spital, während andere vier Wachmänner leichtere Verwundungen davontragen. Wie viele Studenten verwendet Wurz den O tt unbekannt, doc dürfte deren Zahl gleichfalls eine­ erhebliche sein. Die strengste Untersag­ung dieser Vorfälle it eingeleitet worden. Zum Brozep Solomcheff.­ Man schreibt dem „N. TB. Tgbl.” aus Petersburg, 7. Juni: „Geslern wurde der Brozep gegen den Attentäter Kollegiensekretär Aeran oder K­onstantinoff Solo­­cheff beendet. Die Schlußverhandlung, welche in der Peter-Paul- Wertung stattfand und welcher der Staatssekretär Yu­rit Uruffoff prä­­sidiirte, dauerte von 11 Uhr Vormittags mit teuren Unterbrechungen bis 1L Uhr Nachts. Da der Verhandlungssaal jeher­ Rein war, konnte der interessanten Verhandlung nur eine geringe Anzahl Staatsmänner, Offiziere und Vertreter der Breffe beiwohnen. Der Angeklagte, von vier Gendarmen in den Saal geführt, wollte anfangs nicht hinter die für die Angeklagten bestimmte Gitterwand gehen, w­urde aber von den Gendarmen an den Armen gepackt und t­n den Käfig hineingeführt. Auch verlangte Solorieff, daß man ihn seiner schweren Fesseln entledigen möge, was der Präsident energisch zurück­wies. Auf die Fragen des Präsidenten, wer er sei und wie er heiße, erwiderte Solocieff frgend : , Bis 14. April 0. 3. ein Sklave des fair fers und fegt ein Gefangener der Beter-Baul-Festung. Früher hieß man mit­ K­ollegien-Sekretär Alexander Konstantinoff Soloweeff ı und seit dem 14. April bin ich Nr. 631.” Darauf bemerkte der Bräses: „D­ie Verwegenheit und ekelhafte Frechheit verläßt Sie auch jecht nicht, wo Sie vor dem hohen Gerichte stehen. Ich hab­e Ihren, in allem Ernste, sich anständiger zu benehmen.“ Auf die Asstage des Präsidenten, ob sich der Angeklagte schuldig befehue, am 14. April auf den Kaisern geschosfen zu haben, antwortete der Gefragte wört­­lch: „Geschoffen habe ich wohl, das habe ich stets zugegeben und das haben auch Alle gesehen, die dabei waren ; sehuldig aber fühle ich mich Deshalb nicht im Geringsten. Ich gehörte der sozials revolu­­tionären Partei in Nußland an und wir sind durch einen Schwur untereinander verpflichtet, Alles zu befolgen und auszuführen, was die Gotese der Partei vorschreiben, was der Beschluß der Mehrzahl bestimmt.” „Können Sie uns einige andere Personen nennen, Die zu dieser sozial-revolutionären Wartei gehören ?" trug der Präsident den Angeklagten, worauf dieser erwiderte: „Ic finde es nicht noth= wendig, hier irgend einen Namen zu nennen, ebenso, wie ich es in dem Kerker nicht gethan habe, wo man mich dazu durch allerlei Ver­­sprechungen und zulegt doch körperliche Dlaxter zwingen wollte...“ — „Zügen Sie nit! 63 hat Sie Niemand gezwungen oder gemar­­tert!" jchrie zornig der Bräses, worauf der Angeklagte sagte: „Dann brauche ich Ihnen auch gar keine Antwort mehr zu geben!” Diese Worte waren die legten, die der Angeklagte gesprochen. Nun begann die Bernehmung der Zeugen, die Verlesung der Anklageschriften, die Untersuchung des Revolvers, mit dem Solochen­ geschoffen, Die ein­zelten Berathungen und Hleden, worauf sich der Gerichtshof um Voll Uhr zurückzog, um schon nach einer viertel Stunde wieder zu erscheinen und zu verkünden, daß der Angeklagte zum Tode durch­ den Strang verurtheilt sei. Kein Menü rührte t­ beim Verkünden des Urtheils im Saale. sein Laut war zu hören und als das Ur­­theil verkündet war, erhob sich der Verurtheilte und wollte etwas sprechen, die Gendarmen padten ihn aber und führten ihn hinaus. Still entfernte sich dann das Publikum. Die Rettung war während der ganzen Zeit, als die Verhandlung dauerte, von drei Regimen­­tern Sinfanterie, einem Regiment Kofafen und zwei Estadronen Kavallerie umgeben. Diese Borsicht war aber ganz unnöthig, denn das Publikin verhielt ich im Allgemeinen diesmal auffallend ruhig.” Die Rollfriedung des Wetheils haben wir bereits telegra­­phisch gemeldet. Sinne verunglückte Luftschifffahrt. Der „Melbourne Argus“ schreibt: „Am Diter-Montag entging der fran­­zösische Luftschiffer L’Estrange mit knapper Noth einem schredlichen Ende. Er war in einem öffentlichen Orten in dem Ballon „Aurora“, mit welchem er, der Sage nach, zur Zeit des deutsch-französischen Krieges Depeschen zu befördern pflegte, in Gegenwart vieler Tau­sende von Zuschauern glücklich aufgestiegen und hatte die Höhe von etwa 19/4 Meilen erreicht, als sein Ballon plate und bliffschnell aus der Höhe stürzte, nicht senkrecht, sondern im Zidzadflug, da der Salihiem mit in’s Spiel kam. V’Enstrange fiel schließlich glü­cklicher­­weise auf einen Baum und war, wenn au für einige Augenblicke bem­ußtlos, doch ohne ernstliche Berlegung davongekommen. Das Entjegen der Zuspauer war unbeigreiblich.­ Viele warfen sie auf die Knie, um für den Unglücklichen zu beten, während Andere nach der Unglücksstätte wannten, wo sie den vermeintlich Todten am Leben und fast unverlegt fanden. Vestrange ist seineswegs entmuthigt und beabsichtigt mit der „Aurora“ oder einem Erjab-Ballon weitere Luftfahrten auszuführen.“ Bei der Duchprüfung der einzelnen Pasta erweist si, da­ß der Zeugekarthu an d­en Frachtbriefen die Art der ü­bernomm­enen Kolli bezeichnet hat, welche auch mit den Angaben der Klage über­einstimm­t, doch ist hiebei auch die Zahl ersichtlich gemacht, die der Zeuge, wenn auch mit dem richtigen Thatbestand übereinflimmend, doch als nicht von feiner Hand herrührend bezeichnet. Daß sie richtig Diese Art der Signirung, fer nccht nur zut Laufe sei, schließt er aus den Signen­ prinzipiell festgestellt gewesen, sondern er habe sich der Jahre überzeugt, daß immer dasselbe System verfolgt werde. . 63 it oft vorgenormen, daß von einem Prachtbriefe die Rolli nicht auf einmal zugestreift wurden, wohl auch manchmal der Inhalt mehrerer Frachtbriefe. .Zeitg·e gibt auch·die Erklärung ab,daß meistentheils mehr D«x­ esch111as«c­)111c11 verkemst,also auch hereingebracht Is werde deie xZahtc wr]seerntchk,daß kein­e Lagerbü­cher geführt worden seien. Es wird hierauf zur Vernehmung des szlllgebers und­ wegen Erpressung Mitangeklagten Signnnthlückgeschrittei,die wir im Morgenblatt nachtragen. 1 Ba ans Konsta­ntinopel er fortschreitenden Konsolidirung Der ir v. oberen Restauration Das erste anstaltet. An ein Kränzchen wird am Gasthauses derartige Fest­stadtijegen der Inselfurgäste nächsten Samstag, im Stadtwäldchen 23 d. f­tatt. 16. Das Offert Chejheidungen.) an den­ Nabbi wenden, auch nicht b) Herrn Cötvös Rip an jedem zweiten Samstag in der fo stattfinden. 14. d., veve die » an die sprachligen und widerlegte ji) ihrer 4 Uhr nächst in mw:kdem der Gerichtshalle, Strafprozeßt Bollak u. Ndeles. (Siebenter Verhand­­lungstag.) Sanaz Lewigern ,Werkführer der Firma Nobey u. Komp., wird auf seine den Frachtbriefen beigefügten Bemerkungen verhört. Er hat bei Webernahme blos die Roll Zahl abgezählt, doch auch die Zeichen angesehen. ES ist ihm bekannt, daß die Anfangs­­buchstaben des Alphabets zur Bezeichnung, von Lolomobilen, die späteren zur Bezeicnung von Dreschmaschinen verwendet wurden, da hat er dies wenig beachtet.­ ­ Farrsz faire der GleiWerZsäusenzweig gehen uns aus Wien die folgenden Einzelheiten zu­: » Lii«1131.v.·M.1V1-rdert,Zviemirber·eit«3berichtet.inWien die Brüder PlJilizzpu·nd Emanuel Rosenzweig·Juhaberder JItwgl­er-Frr111a,,A.11.O-Rosenzweig«,cndermnern Stadt, MartenganeN·r.1 etablirt und in der Leopoldstadt,Tempels­esse Nr.7svoh11kjast,»zvegcxxdringen dhe VOVDAJJtZ des Betrugs und der versuchten Erprmun an Verwahrungshaft genonmten und dem Landesgerichte einz gel liefert.·Pl­ilix1pRosenzweig,der eigentlichq CykfderFi­111­1,tjk bekanntuch vor dem Wiener und dem tdtrafss gerec­tezxc Budapestbexkangener Verdreckte I­ wegen schon oftmals abgestraft und aus der diesseitigen­ Reichshälfte für beständig aus­­gewiesen worden.Nichtsdestoweniger kehrte er vor circa ach­t Jahrent hieher zurü­ck,eröffnete unter dem falschen Namen Adolf Rosem­zweig zuerst in der Rothgasse,Fisc­hhof Nr­.5,dann unter der Fiwm .,A.u.Ld-Rosekiziuegg«in der LUmm­engasse Nr.1eitz­geschäft,und zwar,1vie erhoben wurde,mit schrgsringen Mitteln und in nicht gar langer Zeit brachte er esch einem zieknlickywthk whendeand greixischr reichhaltiges Waarenlager sein Eägen nannten Die Verrunthung,daß der vielfach abe1cftreifte Philipxx. Rosenzweig unmöglich auf rechtem Wege und auf solider Basis sein Vermögen www-Euklmelaguahhzunmless konstatirt worden ist,­­daß er Sahre hindurch mit Berlonen zweideutigen Rufe in Wien und Budapest einen regen Verkehr unterhalten. ‘Bolizer­­formisär SKuppatichel, der die Untersuchung leitete, war seit der erfolgten Suchhaftnahme der Gebrüder Rosenzweig­­e ausgelegt thätig. Den Schleier, welcher über den Lebenslauf der Brüder, insbesondere aber über den W Philipp’s, innerhalb der legten zehn Jahre gebreitet war, zu lüften. Zum großen Theile ist Dieser Plan auch gelungen und aus den Erhebungen geht hervor,­ daß AD Philipp Notenzweig einer der verfm­ittelten un­d gefährlichsten Verbrecher sei, wie solche nie Höchst selten in großen Städten aufge­­tauchen pflegen. ES steht fest, daß diesex geriebene Gauner fest un­­gefähr acht Jahre eine Reihe von V­erdrechen verübt und er im­mer auf Iiftige Art den Xemen der strafenden Gerechtigkeit zu­ entziehen gewußt hatte. Bf­s zum Scheine etablixte er ein Sumeliergeschäft und unter der Masse eines reellen Kaufmanns verübte er Die ver­wegensten Einbrüche. Eine Anzahl wedentlicher Agenten besorgte den Verkauf der hier gestohlenen Lumelen, Breitofen und Silberwannen in Budapest, während Die in der Hauptstadt Ungarns entwendeten Schmudjaden nach Wien wanderten, um hier an Mann gebracht zu werden. Ferner soll Philipp Notenzwei­g Moretiosen, Die von Diebstählen herrührten, an denen er nicht betheiligt war, jederzeit von Hehrern getauft haben. Hiebei ging er aber im­mer mit am­kerordentlicher Bericht zu Werke und sein Deich ahnte, das er doch Verbrechen ich bereichere. Tagsüber war er anfolgen und im Gehäfte thätig und­ seine Bestrebungen gingen darauf hin, si den Ruf eines reellen Kaufmanns zu verschaffen. Bei Personen, mit denen er in vorüber­­gehend verkehrte, gelang ihm Diese Absicht, jene aber, die öfter mit ihm in Berührung kamen, waren von der Lauterkeit seines Charak­­ters weniger überzeugt, einzelte hatten aber für ihn seine andere, Bezeichnung, als der „Schwindler“. Bereits vor einigen Tagen theil­­ten wir mit, daß durch die gepflogenen Erhebungen der dringende Erdacht vorhanden sei, Philipp Rosenzweig habe am 20. Juli 1876 den Einbruchs-Diebstahl bei dem Murmacher Karl Hartel in der Nothenthurmistraße, verübt. Obwohl ein vollständiger Beweis gegen­ den Angeschuldigten unt­erbracht werden konnte, ist Dennoch mit vieler Wahrscheinlichkeit angeme­hmen, daß Mofenzweig es ges wesen, der Diesen bedeutenden Diebstahl begangen, bevor Herr Hartel bestohlen wurde, veränderte M­ofenzweig sein Geschäftstotal und übersiedelte vom Fischhof in die Mariengefse, in die unmittelbare Nähe des Uhrmachers. Bald nachher Judge ex die Bekanntschaft des Herrn Hartel zu machen und unter wichtigen V­orwänden erschien er Wochen hindurch täglich im Uhrmacherladen. Bald ließ er dort unbedeutende Reparaturen vornehmen, bald bornte er ich Werkzeuge aus, die er als Sumwelier und gelernter Gold­arbeiter selbst haben sollte, m so cher als der Anschaffungspreis ein ehr geringer war. Das erstmalige Erscheinen Notenzweig’s begann bereits dem Uhrmacher lästig zu werden, nichtsdestom weniger ließ er nicht3 merken und verrieth durch Leim Wort, Daß ihm Die Besuche des Juweliers unangenehm seien. An der Nacht zum 20. Juli 1876 wurden Hevrn Hartel goldene Ohren, Ketten und Schmuckgegenstände im Wertde von nahezu 20.090 fl. gestohlen. Die eifrigsten Nachforschungen der Behörde hatten seinen Erfolg. Der Thäter und das­­ gestohlene Gut blieben unentdeckt. Von seiner Seite wurde auf Rosenzweig der Verdacht gelenkt, daß er Das Berz brechen verübt haben könnte und exit­iegt doch die vorgenommene Verhaftung desselben, sowie durch die bekanntgerwordene Vergangen­­heit des Juweliers fiel Heren Hartel Mandes auf, was er damals, als er bestohlen wurde, gar nicht beachtete. Bis zum 20. Juli 1876 war Rosenzweig täglich im Uhrmacherladen und unmittelbar nach der Berübung des Einbruchdiebstahls hörten mit Einenmmale jene Besuche auf. Wenn er deren Hartel zufällig auf der Siraße begegnete, wich er ihm aus, ohne ihn zu grüßen. Es ist anzunehmen, daß die Eröffnung des Sumeliergefäftes in der unmittelbarsten Nähe 883 Uhrmacherladens feinem Unfalle zuz­uschreiben, sondern wohl dickhdacht ge­wesen sei. « schen Gewölbes zu sondiren,hat sich Rosenzweig Monate hindurch im Lokerle des Uhrmachers eingefunden und seine Besuche eingestellt, als der EichroJ geschehen war.Eines anderm mit noch mehr Raffinement angelegten Einbruchdiebstahls wird Rosensteig von einer im Fischhof Nr.5 etabliriseu Spezereämaarex spetrma beschuldigt. Wie bereit­ erz­ihlt,eröffnen­ derg«:sc’i­­rliche Verbrecher in dek xteben­­bezeichneten Han­seeinvaeliergeschwift,hart angrenzendatt das der Spezereiiucmrenss Firma,,Exleu..«)eu«.Stimmenlang pflegte Rosen­­­zweig durch­ das cutf dhe Straße·1 un­ 11 dendoFInthrmdeit.itixxerit Raum des Spezerei1waarengeschäftes 3 zu scl­cx s und nur Interesse den Vorgängen zufolchI.Bevor erdc1·3.s««okalgc171ied­­et,hatte er bei dem­ Hausbesorger Erkundigungen ein­gezogenemjc­cheller-­ Apfheilung gehört, die sich unmittel­bar h­iter dem Gemwölbe des Spezereiwaarengeschäftes befindet. Man erklärte ihm, daß Diz Henwen Erle u. Hell Befiber der Keller-Abtheilung seien. Eines Tages, es war Anfangs September 1874, Fam Rosenzweig zum Dausbesorger, erzählte diesem, daß ihm ein werthvoller­ Ang duch die Lichte in den Keller der Spezereiwaarenhändler gefallen sei und exsuchte nett, ihm hinabzugehen, um nach dem dinge zu fahnden. Dem Begehren wurde entsprochen. orenziweig fand in der That den bezeichneten Schmucgegenstand und nach einslü­ndigen Auf­enthalte, während welcher Zeit er eine besondere Aufmerk­­samkeit der Sejtigkeit der Kellermauern gewidmet, kehrte er iu sein Gewölbe zurück. In derselben Woche wiederholte sich die Szene mit dem Ninge noch drei- oder viermal und zulegt verweigerte man ihm das Betreten des Kellers. Er kam deshalb in Begleitung eines jungen Mannes, den er als Detektive vorstellte und mit D­iesem begab er sich neuerdings in den Keller. Beide suchten anscheinend lange Zeit nach dem hinabgefallenen Ring, ohne ihn aber zu finden. Das wiederholte Betreten des Kellers der Spezerei­wannenhändler erwecke nun den Verdacht, wak Notenzweig von dort aus, nach Durchbruch einer Mauer in das Gewölbe der Herren Erle u. Helle dringen wollte, um einen Diebstahl zu verüben. Sener Dam, Den er für einen Detektive ausgegeben, dürfte sein Komplice gewesen sein... Wahrscheinlich haben Beide die­ Mimmöglichkeit, die festen Keller­mauern zu durchbrechen ergesehen und deshalb den Plan, von dieser Seite aus in das Gewölbe zu gelangen, aufgegeben. 8 wurden man andere Mittel und Wege gesucht, Die Spezerehwaaren­­händler zu bestehlen und trog aller Vorsicht , der Legieren gelang dem Verbrecher vollständig sein Vorhaben. Die Herren Eve­n. Hell gaben täglich nach Schluß des Geschäftes die Tageslösung in eine feuerfeste Kaffe und ließen in der Handkaffe nur immer, 20 bis 30 ft. zurü­ck. In den ersten Tagen eines jeden Monats waren die Einnahmen be­­deutender, da viele Kunden m­onatlich abrechneten. Am 2. Oktober 1874, als man Abends nach Schlus 0 65 Berhäftes die eingegangenen Zahlungen in die feuerfeste Kaffee geben wollte, konnte man die Be trog aller Mühe nicht öffnen. Die Spezereiwaarenhändler legten daher einen Betrag von 800 fl. in eine Holzfassette, die sie vers­­perrt im Gewölbe zurückließen. Am näc­hsten Morgen war die Kassette erbrochen und die in derselben verwahrt gewesene Summe versehlwunden. Durch die damals gepflogenen Neherchen wurde festgestellt, daß der Verbrecher, welcher mittels­ Nachschlüffels in das­ Gewölbe gelangt sein mußte, von Allem unterrichtet war, was sich bis zum 4. Oktober im Spezeren­waaren-Geschäfte zugetragen hat. Gleichzeitig aber gewann man die Meberzeugung,­­ mit einem Gauner der gefährlichsten Sorte zu thun zu haben, der auf die raffiisieste und verwegenste Art den Einbruch verübte. Der Strolch muß offenbar gewußt haben,­ daß in den ersten Tagen eines jeden­­­ Monates größere Sunmen im Spezereiwancen-Geschäfte eingehen, eg­o - Sumelier- - Wenige Monate” Um die Terrainverhältnisse des Harter - 4 Pi mi 3 ” 5

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