Pester Lloyd - Abendblatt, April 1880 (Jahrgang 27, nr. 74-99)

1880-04-22 / nr. 92

III­­. : (Einzeltte de­semester 3 Ér. in allen Berfchleißlokalen.) Hunden. Budapest, 22. April. — Heute erhalten wir ein interessants Schrei benam­s»Philippopel, in welchem eine Affaire zwischen der Provinzialversammlung und dem Finanz­di­restor Schmidt in all ihren Wandlungen dargelegt wird. Zudem wir dies Schreiben nachfolgend reproduziren, wollen wir nicht unterlassen, die einleitende Bemerkung vor­­auszufiniden, daß Finanzdirektor Schmidt dasjenige Mit­­glied der Negierung von P­hilippopel ist, welches durch seine korrekte vertragsfreundliche Haltung den europäischen Mäch­­ten und der­ Türkei das meiste Vertrauen einzuflößen wußte und daß sein Bleiben oder Gehen von entscheidender Be­­deutung für die ruhige­ Fortentwiclung der Verhältnisse Os­timesiens ist. Der Brief lautet: Philippopel, 12. April. Finanzdirektor Schmidt hat sich seit Beginn seines Wirkens auf dem ostrumelischen Boden die Dunst der Vulgaren verscherzt. Man erinnert sic an den außerordentlichen Schwierigkeiten, die ihm entgegengefest wurden, und die sich bis zu tätlichen Angriffen verstiegen, als er seinerzeit im Namen der ost­­rumelischen Kommission, im Namen Europas die Aufgabe zu erfül­­len­ hatte, die Finanzverwaltung der Provinz in die Hand zu neh­­men und zu organisiren. Herr Schmidt ließ sich durch alle Hindernisse und Drohungen nicht beirren, seine Mission in dem Sinne durchzu­­führen, wie sie aus dem Geiste der Verträge sich für ihn ergab. Vor demselben Geiste faßt er auch seine gegenwärtige Stellung als Mitglied der Negierung auf. Eo war es, der im Conseil privé auf die Umtriebe der geheimen gym­nastischen Gesellsschaften aufmerksam machte ; er war 88, der die geheimen Steuereintreibungen dieser Serel­fieparten aufdeckke­n und vereitelte. Grund genug dafür, daßs die Bulgaren ihn mit ihrem­­ Haffe verfolgen. Sie fuden schon lange­­ nach einer Gelegenheit, diesen Haß zum Ausbruch zu bringen, und sie Haben sie endlich ge­­h­en 3. 0. M, hat die Provinzial Bertram­nhing ein förme­lides Mißtrauens­ und Tadelsvotum gegen­ den Finanzdirektor Schmidt beschlossen. Die Sache war von langer Hand vorbereitet und man muß weit zurückgehen, um auch nur über den Vorwand ‚für diesen Beschluß Klarheit zu erlangen, zurückgehen bis in die Ber­ghandlungen der National-Bersammlung im Dezember 9.­3. Damals­­ hatte die Provinzial-Bersammlung in einer Resolution der Ne Regierung empfohlen, die Provinzial - Gelder aus der ‚Banque Uttomane zurückzuziehen und durt eigene Karfiere verwalten zu lassen. Schon damals protestivte Herr Schmidt gegen diesen Befcluk, den er als den Interessen der Provinz nachtheilig erklärte, allein wiewohl die Versammlung die Diskussion dieser Er­­kärung auf eine der näch­sten Tagesordnungen feste, ließ sie es nie dazu kommen, und sie ging auseinander, ohne das fachmännische Urtheil des Finanzdirektors auch nur gewürdigt zu haben. Während der legislatorischen Baufe war die erwähnte Resolution der Gegen- Sand einer weitläufigen Korrespondenz zwischen dem General­geuverneur, den P­ermanenzfomitt und dem Finanzdirektor Schmidt. Sie fand ihren vorläufigen Abschluß in der Erklärung der Lesteren, daß eine einseitige Resolution der Provinzialversamm­­lung für die Negierung nicht bindend sein könne. Bei ihrem Wiederzusammentritte griff jedoch die Provinzialversammlung die Sache wieder auf. Deputirter Stransky, bekannt als Präsident der Zentral-Administration der Societes gymnastiques von Südbul­­garen, beantragte ein direktes Tadelävotum gegen Herrn Schmidt Obwohl Herr Schmidt sein Fern bleiben von der betreffenden Sigung hatte entschuldigen und zugleich hatte bitten lassen, den Gegenstand erst am nächsten Tage in Dis­­kussion zu nehmen, wurde die Resolution in seiner U­mwesenheit ver­handelt und one daß er gehört worden war, zum Beschluß erhoben. Die griechischen und türkischen Deputirten waren zufällig in der Situng nut anmwefend und so konnte es geschehen, daß eine Miujo­­rität von 10 Stimmen — 38 gegen 8 — für die Annahme d­erNessolution entschied. Der General-Gouverneur beeilte sich, den Finanz-Direktor von dem Tadelsvotum der Provin­­zialversam­mlung Mittheilung zu machen. In dem betreffenden Schrei­­ben soll Fürst Vogorides in seltsamer Weise bemerkt haben, er halte es für überflüssig, den Weg anzudeuten, Der durch den Charaster des Tadels Svotum, dem Herren Finanz. Divrestor vorgezeichnet sei. Wen damit dem Heren Schmidt ein zarten Wink zur Niederlegung seines Amtes gegeben werden soll, so b­äte Herr Schmidt gut daran, diesem Willfe seine Beachtung zu schenken. In seiner Stellung als Finanz-Direktor ist er nicht der Provinzial-Versammlung, sondern nur dem General-Gouverneur als Vertreter­­ des Sultans verantwortlich. Herr Schmidt hat durch unzählige Demissionsgesuche, die er in früheren Perioden eingebracht hat, den Beweis gegeben, daß es nicht der Mann ist, der sich an seine Stelle Hammertz, sein Mannesstolz ı und sein Selbstbewußtsein wer­­den ihm aber wohl nicht gestatten, seinen Gegnern den Triumph einzuräumen, daß sie ihn von einem Plate verdrängt haben, auf dem er seine Pflicht in ganzem und vollem Maße erfüllt hat. Aus Konstantinopel erhalten wir Kenntniß von einer JUDGE zes weile... Der .vutiiwe. Charge W Affaires Herrvn. Onouan Savas Pardha gerichtet hat. Die Note datirt vom 9. b. M. und enthält eine Beschwerde über die langsam­e Gerichtsprozedur gegen Bali Mehmed, den Mörder des ruffisgen Oberst-Lieutenants Kummeran. Der Inhalt der Note ist folgender : Here Onon bedauert auf diese Angelegenheit zurückkommen zu miüssen und beruft sich auf seine Note vom 17. März. Trog des außerordentlich dringenden Charakters dieser Angelegenheit seien seit­­dem 20 Tage verfroffen und wenn man die vorhergehenden 3 Wochen hinzurechnet, so dauere die Untersuchung in diesem Prozesse Thon nahezu 172 Monate, ohne daß man bis jegt den Zeitpunkt des Ab­schlusses derselben bestimmen könnte. Die Strafrechtspflege müsse, un­wirksam zu sein, rasch gehandhabt werden, und bei einem so verabscheuungswü­rdigen Verbrechen, wie eben Bali Mehemed's, müsse man über solche Verzögerungen umso mehr staunen, als selbst in der Türkei die öffentliche Sühne von Verbrechen häufig mit der wünschenswerthen Beschleunigung stattfinde. Der Geschäftsträger er­innert in dieser Beziehung an den PBrozekt des Ticherkeffen Hafsan im Jahre 1876­­ des Mörders, welcher unter Midhat Bajdas Pier miershaft in den Ministerrath gedrungen und dort zwei Minister tödtete), ohne die Ursachen untersugen zu wollen, welde im Gegen­­sage zu der damaligen Na­chheit des Verfahrens die Zögerungen in dem gegenwärtigen Falle veranlassen, die man durch nichtige Gründe zu rechtfertigen suche. Schließlich macht Herr Onou die Hohe Pforte noch einmal auf die­­ Verantwortlichkeit aufmerksam, welche sie in einer so ausnahmsweise dringenden Sache der kaiserlich rafsischen Regierung gegenüber sich ausbilde, er wünsche, daß dieselbe ihre S Handlungs­weise nicht zu bereuen habe, protestirt aber fest Schon gegen die nicht zu rechtferti­genden Verzögerungen und erklärt die Pforte für alle S­olgen verant­wortlich, melde eine so flagrante Rechtsverweigerung, die einer Aufmunterung zu dem abscheulichen Verbrechen gleichsäme, nach fi) ziehen müßte. — Wegen Uebernahme des Kommunikation d-Borte­­feniffes werden, wie heute im Abgeordnetenhause mit Bestimmtheit verlautete, mit dem Präsidenten des Finanz-Wusschuffes, Abgeord­­neten Bau­ Drdóbdy, Verhandlungen gepflogen, die volle Aussicht auf Erfolg bieten. — Wie wir vernehmen, ist der Eintritt des Ministerialrathes Metletovics als General-Direktor der Ungarischen Landesbank seineswegs noch vollendete Thatsache. Es ist vielm­ehr Hoffnung vorhanden, daß Herr Br Matletovics un­­serem Handelsministerium erhalten bleibt. = Wie man ung aus Agyam Schreibt, so ist man­ dort allgemein in gutem Glauben, daß die Demnächst beginnenden Ver­­handlungen der Negrifolar-Deputationen betreffs des finan­­ziellen Ausgleichs zwischen Ungarn und Kroatien nicht blos einem zufriedenstellenden Resultate zuführen, sondern aug in sehr kurzer Zeit beendet sein werden. Diese legtere Annahme­n­ gerechtfertigt sowohl durch die unmittelbar nach dem Banusmwechsel zwischen dem Banus Grafen Pejacsevich und dem Ministerium, wenn auch gerade nicht vereinbarten, so doch annähernd präzisirten Punktationen über den Ausgleich, welch Teitere bekanntlich zu einem Konpromiß führten, dann aber aug durch die Willfährigkeit der berufenen froatischen Elemente, welche heute eben unter dem wohlthätigen Ein­flusse des neuen Regimes nicht mehr auf Forderungen bestehen werden, wie sie Ungarn nicht zugestehen kann noch darf, und sie andererseits Kroatien und seinen bescheidenen Verhältnissen auch nicht zugute kommen könnten. Unter allen Umständen aber, ang nun der Ausgleich perfekt werden oder nicht, ist, wie unser Kor­­respondent meint, die Auflösung des kroatischen Landtages nigt blos­s die wahrscheinlich , sondern wie es in Agyam positiv heißt, auch Schon beschlossene Sache. Die nationale Partei muß, um ihre Herrschaft mit einem guten Afford abzuschließen, noch den Ausgleich fertig bringen und ihn mit ihren­ Namen ratifiziren; darüber hinaus aber scheint ihre Thätigkeit und Mithilfe ein Ende erreichen zu wollen. Der Banus Graf Belacse­­vig­ scheint entschlossen zu sein, zu regieren, wie er will, um regieren zu können, wie er soll. Dazu aber braucht er, um jeden Konflikt zu vermeiden und jeder Störung des Apparates zu begeg­­nen, einen Landtag, beziehungsweise eine Landtags-Majorität, welche sich weniger mit den­ erhabenen Thaten der gespießtlichen Vergangen­­heit Kroatiens, als vielmehr mit den gegen­wärtigen­­ Bedürfnissen des Landes und seinen Wechselbeziehungen zu Ungarn und der Gesamm­t­­monarchie beschäftigt. Einige private Interessen werden wohl unter der veränderten, doch die Neuwahlen geschaffenen Lage Havarie erleiden, «im Ganzen aber — defsen it man ich in Agram und Kroatien schon heute bewußt — wird die Thätigkeit des neuen and tages entschieden bessere Resultate ergeben, als cS alle Landtage der abgelaufenen jüngsten Vera nicht vermocht haben. ·— =Der Fin­ciiiz-Au­sschuuß·d·es Abgeordnetenhauses hielt heute·unter Pau­l Ordödi­’s Pxändinninndiiisz Anwesenheit der Miniitdhzaparynnd·Trefort ein­e Sitziiiiz.1. Verhandelt wu­rden­ der Antr­ig Zsilin­sk·1)’smthrhöhu­n­g des Ausgaben- Titels·im­Un­terrichts-Budget·»fü­r Boxkserziehu­ng«nu·i·60.000 ff.­­und die Vorfolge des Unterrichtsk Mi­iiiters um Bewilligung von 14.000 ff. für die Herstellung der Bedachung des Klinischen Institu­­tes in der Hauptstadt. · Ueber den ersten­ Gegenstand refcrirte Kautz und· empfiehlt erneut die Abweisung des Antrages aus den von if im Hause bereits geltend gemachten Motiven. Der­ amnierende Intragsteller Zilinsty plaidirt in warmer Weise für die Aufnahme. — Dinister Szapáry würdigt viele der geltend gemachten Motive, weist aber auf das höchst fatale Präzedens hin, welches bda­nd geschaffen wird, wer während der Budgetverhandlung bei einzelnen Borten von gar zu Fall Erhöhungen angestrebt werden. CS wird­ dadurch den verschiedenen Aspirationen immer neue Nahrung zugeführt und eine konkrete Präk­uiinirung das Budget illusorisch gemacht. Diezu noch die Finanzlage, welche strenge Sparsamkeit fordert, in das Auge gefaßt, kann er dem Antrage nicht beistinnen. Hegedius spricht sich für den Antrag des Referenten aus. — NMNatovkty empfiehlt von Millehweg einer Erhörung des Titels um 15.000— 20.000 fl. — Albert Kiss spricht für den An­­trag Hfilinskys mit Hinblick auf die Not­wendigkeit der Errichtung neuer Staats-Elementarfälen. Bei der Abstimmung einigt sich der Ausschuß, nachdem Wahrmann gleich dem Finanzminister den Vorgang solcher ex ineidenti erfolgenden Budget-Erhöhungen als gefährlich und die Bilanz verwirrend dargelegt hat, dahin, dem Bee die Zurückmessung des Antrages Bu­linsty’3 erneut 3 . em DIEYIER. | . ... » . ·D·ie Vorlage des Unterrichtsministers betreend die Bedeichung desclinischen Instituts sind es der Ausschußsi­che zu verhandeln,·da­ dies A­usgabe beiseits geschehen und Sache desgedinisters sein wird, bei der einschlägiihe Schlagrechnuun­g deren­ Nothwendigkeit zu ver­­antworten. ·· ··· · ·=Der Kon­­stitiffikation­s--2kiisierung des Abgeordneten­­hauses hält m­orgen eine Sitzu im Jundas wird­ im Fürstenthum­ Serbien abgeschlossen­e Eisenbahn­-i1cbci·cinkomme­n­ der Verh­an­dlun­g sit unterziehen.. e · ·­­=«Zu­rNev-sion­decixiisgefolzgstheilt»Ellener«noch Folgendes mit: Das neue Wehrgefäß wird die bisherige Dauer der Dienst­­pflicht beibehalten. Diese dauert in der stehenden Armee drei Jahre in der Linie und sieben Jahre in der Reserve , in der Kriegsmarine vier Jahre in der Linie und fünf Jahre in der eiere. An der Erjageserve dauert die Dienstpflicht zehn Jahre. In der Honved­­schaft haben die unmittelbar Eingereihten zwölf Jahre zu dienen; ene aber, die in der stehenden Armee oder in der Ch­ag-Reserve schon zehn Jahre zubrachten, nur zwei Jahre. · Die bisherige Dauer der Dienstzeit kon­nte nicht·wei«küi«zu­ wer­­den-In allen europäischen Staiaten­ dauert sie m­indesten­s solange, m­­ebeinn­s.Judeß erleidet diesecielbec uns feist allgemeine Dien­ste in der Linie entlassen­ wird.· Die In­stitution der Einjährig-Freiwilligen­ wird auf breitere Grundlagen basirt und in­ gew­issen­ Punkten­ verbessert werden­.Bis­­her kon­n­te der·Einjährig-Frei·millige den Antritt der faktisch­en­ Dienstzeit um sieben­ Jahre verschieben,doch wu­rde ihm die­ Dienst­­zeit von­ der Assentirrung an­gerechn­et.Es konn­te also bisher ges­icher­­en,daß eine Mobilisierung den Einjährig-Freiwilligen­ ganz unausgebildet fand.Das­ neue Wehrgesetz verändert die Berech­­nun­g der Dienstzeit,um­ zur Beschleunigung des Antritts des fa­kti­­schen Dienstes anzu­eifern­.«Die Dienstzeit jener Ein­jährig-Fr­eiw­ill­i­­gen,welche vor dem­ militärpflich­tigen Alter assentirt wu­rden,wird in dem Falle,als sie dem isciktischen Dienst,sei es freiwillig,sei es in­ Folge Einberufung ansätzlich einer Mobilisierung m­­indestens in deui Jahre antreten,in welch­em sie das militärpflichtige Alter erreichen­, vom­ 1.Oktober ih·i­esAnentjahres,·son­st aber vom 1·Oktober jenes Jahres angefangen geRechnet,in welchem sie das 20.Leben­s­­jahr erreichen­. ·· Einjährig-Freiwillige können jen­e sein,die ein Ober-Gnnina­­film­ oder eine Ober-Reailschu­le absolvirt haben­­ Das neue Wehr­­gesetz erm­äch­tigte überdies den Landesvert­eidigungss Minister,im Einvernehmen m­it dem betreffenden Ressortm­inister festzu­stellen­, w­elche Fachschulen­ für den­ Einjährig-Freiwilligendienst qualifiziren und ein­e In­struktion fü­r die gemischte Aufnahm­e-Kommission anzu­­­fertigen­.Doch können­ i nr die Zöglinge jen­er Fachschulen dieser Begünstigung iheilhaftig s werden-welche das Unter-—Gym­nasium­,die Un­itek-Realschu­le,oder·diie vier unteren Klassen­ der Bürgerschielen­ absolvirt haben.Der Aspirant fürs den­ Einjährige Freiwilligen­dienst behält da­s Recht auf diese Begünstigung auch dann,wen­n erctwdi wegen eines körperlichen­ Srrechens m­it seinem Gesuche abgewiesen worden sind später zur Assentirung kommt,doch m­uß er diesen­ Anspruch vor der Abweitung beider kompetenten Zivilbehörde gel­­­tendimischen.Jen­e·Einj·ährig-Freiwilligen,die bei der Abstellung laut ihrer Losnummer in die Ersatz-Reserve komm­­en,dienen ihr Jahr in der gemeinsamen Armee ab. ·· Diejeitigen­ im Alter der Militärpflicht stehenden­ Studirem­den,welchem die zivei letzten Klassen des Obergymnasiums,der Oberrealschule oder einer mindesten­s drei Klassen­ besitzen­den Fachs­­ch­u­le,oder in die oberste Klasse einer Fachschule gleichen Ranges mit zweijährigem­ Lehrkurse geheilt könn­en­ gleichfalls dieser Begünst­i­­gung theilhaft werden,doch nur u­n­ter·der Bedingun­g,daß die defi­­n­itive Entscheidung bis zum Schlusse ihrer Studien­ in der Schwebe bleibt.Eventuell können­ au­ch diese in der Honveds Armee den ak­­tiven­ Dienst erfülleri.··· · ·· Die EinjährigsFreiwilligen­,xveini sie die Offiziers-Au­sbildun­g erheiltem werden im­­ Mobilisieringsfalle dem Bedarf und der En­ts­­cheidung­ des gemeinsam­en­ Kriegsministers gemäß im Heere oder in der Honv·rd-Armee angestellt.­­ Ausnahmen, indem die Mannschaft aus dem ohne Ausnahme noch vor drei Ssahren, d. h­. nach ihrer Ausbildung ·· · Die von den Kandidaten­ des geistlich­en­ Am­tes handelnden Paragraphen­ des alten Wehrgesetzes erleiden insofern eine Ren­de­­riung,daß die aus den­ z·zwei Oberklassen­ des Gymnasiums Assens t­rten­i­ufolauben m­assen werden,wenn sie die Erkläru­ng ab­­geben­,daß sie für die Geistlichen-oder Mönchslaufbahn sich be­­stimmt haben.Ihre Einweihung haben sie jedoch anzumelden.Die­­jenigen,welche n­icht Seelsorger oder Erstenc­e werden werden nach­­träglich zum aktven Dienst verpflich­tet und können nur an die Eigenschaft von Einjährig-Freiwilligen ein Recht formuliren. Die Lehram­ts-Kandidaten und Lehrer der Volksschulen­, Bürgerschulen­ und Lehrer-Präpariindiezi,desgleichen Diejenigen, welche m­it D­«rbscha­ftswege zu einer Feldwirthschaft gelangten,dieselbe selbst bewirthschaften,wenn das Erträgni­ß dieser Wir­sch­aft fücr die Erhaltung ein­er aus fünf Gliedern bestehen­den­ Familie aus­­reicht,aber nicht größer i­st,als das Vierfach­e eines solchen Erträg­­nisses zeischen zu der ihnen­ gelegen­sten Zeit du­rch acht­ Wochen aus­­gebildet un­d dann au­f Urk­in­d entlassen­. Die Zöglinge«der hier aufgezählten Lehrerbildungs-An­stalten macht das neu­e Gesetz ders Begünstigu­ng theilhaft,daß während der Zeit ein­es sich zeigenden oder ein·ti­eten­ könnenden­ Mangels an­ Lehrern die·Hörer der letzten zwei Jahre bis zum­ Schlusse ihrer Studien auf Urlaub entlassen werden,im Falle einer Mobilisirun­g werden sie jedoch einberufen. · Für­ die Rekrutikung werden­ Reis-Altersklassen abgestellt und nur au­snahmksweise auch noch eine vierte,doch ist die Assentirung aus dieser Klasse sogleich einzustellen,sobald das festgestellte Kon­­tingent vyllish ja die vierte Alterssklasse darf·gar nicht zur Assen­­­tirung beigengen werden,wenn die ersten drei Klassen­ das Rekriis tirun­ggs Kontingent decken. .· =Zur Enquote,w­elche der Ackerbauministerbehufs-Fest­­stellung des Komplexes der zur Förderung der Rinderzucht zu treffenden Negierungs­maßnahmen, speziell behufs Gintheilung des Landes in Zuchtdiftei­te, auf den 1. Mai einberufen hat, wurden nach "M. 010" folgende Landwirthe und Sachverständige eingeladen: Oultav pvel, Stefan Beliczey, Daniel Bentő, Graf Aurel Deljewffk­y Zoham Forster Mer Yuntár, Andor Sabay, Georg Sufth, Koloman Keneffey, Ladislaus Korizmicd Graf Stefan Keglevich, Tray Kozma, Dslar Lehmann, Johann Lönyay, Julius Melczer, Shivor Maday, Paul Móricz, Géza Natoviczy Gustav Nennen, Graf Paul Széchenyi, Solef ©­abó, Ladislaus Tipa, Béla Tormay und Graf Ferdinand Zip. = Der Nanber Schreifensfatt wird demnacht — schreibt „Sayetertes" — im Abgeordnetenhause zur Sprache kommen. Der­­selbe hat bewiesen, daß die Wissenschaft nicht im Stande ist, mit voller Sicherheit zu Konstativen, ob in einem gegebenen Falle in Folge des Hentens der Tod eingetreten ist. Im Laufe der gegen­wärtigen Debatte über das Justizbudget im Abgeordnetenhause wird daher ein Antrag gestellt werden in dem Sinne, daß der Justiz­­minster angewiesen werde, einen Gefegentwurf über, Abänderung des §. 21 im G.A. V . 1878 unverzüglich, einzubringen. Dieser §. 21 des Strafgefegbuches enthält nämlich die Bestimmung, daß die Todesstrafe mit dem Strang zu vollziehen ist. Im Entwurf des Kriminal-Koder Stand ursprünglich bekamntlich, dab die Todesstrafe durch die Guillotine zu vollstreben sei. Das Abgeordnetenhaus nahm an die Guillotine­ an, das Oberhaus aber eliminirte mit Ab­­änderung Dieses Beschlusses die Guillotine aus dem Ge­feßbuche , und fegte den Galgen iu seine avitischen R­echte wieder ein. Sehr wird in Abgeordnetenhaufe aufs neue beantragt werden, daß statt des Henfens, nach dem, was in Naab, vorgefallen, mit der Guillotine ein Bersuch gemacht und zu diesem Bwedh der §. 21 des ohnehin noch nicht ins Leben getretenen Strafgeseh­­buches durch eine Novelle abgeändert werde. Viel einfacher und natürlicher wäre es zwar — sagt , Egyetértés" — Die definitive Abschaffung der Todesstrafe selbst zu beantragen ; dieser Berfuch würde jedoch voraussichtlich erfolglos bleiben, wes­halb der Antragsteller sich damit begnügen wird, daß, wenn schon die­ dem aufgeklärten und bimanen Geiste unseres Jahrhunderts zum wiederlaufende und den Prinzipien der modernen Rechtswissen­­schaft Hohn sprechende Todesstrafe beibehalten wird, doch minde­stens eine weniger grausame Art Derselben in Anwendung gebracht werde. —­­ e () Aus dem Sreichstage. Präsident Behn eröffnet die Sigung des Abgeordn­e­­tenhauses nach 10 Uhr. — Schriftführer: Antal, Baross, Mednyansky — Auf den Minister-Fauteuils : Tiba Bauler, Trefort. · Das Protokoll der­ gestrigen Sitzung w­ird authentizir. Präsiden­t legt Petitionen des Aradschom­itats,der vom reformirten Konven­t en­tsen­deten­ Kommission(wegenål)codi­­fikation­ des Mittelschu­lgesetzz Entwürfes und der Klassen durch Finanzbeamten(1 wegen­ Verbesserun­g ihrer Lage)vor,die erste und letzte wird an den­ Petitions-Ausschuß,die des Konvents um den Unterrichts-Aussch­uß bewiesen­. YJtinisters Präsiden­t Tipa überreicht dencdiesezensivnrf be­­züglich der Ju­artiku­liru­n­g der m­it dem­ Fürsten ihu in Serbien ab­­geschlossenen Eisen­bahn-F’convol«ition;die Vorlage wird an den Kom- UN behufs möglichst vrafher Berichterstattung gewiesen. . Folgt die Tagesordnung: Vorsteßung der Debatte über das Justizbudget. Michael 9­uhá 8. bemerkt, daß Hinsichtlich der Mündlichkeit und Unmittelbarkeit keine Meinungsp­rochierenheit bestehe, ab­­weichend seien die Ansichten nur über die Zeit der Einführung. Da der Minister das Prinzip der Dezentralisation bezüglich der 1. Tafel acceptirte und da Nedner dies für das Wichtigste hält, hofft er, haß die Frage möglichst bald vor das Haus gelangt. Er nimmt den Antrag Darday’s an, indem er hinzufügt, daß der ungarische Novokatenstand zu­ sehr durchdrungen ist von der Nothwendigkeit, das Wohl seiner Mitbürger zu fordern, als daß er besondere Privilegien ‚für si fordern sollte; der Növokatenstand wünscht nur, daß ihm ‚die­ Möglichkeit der Gristen‘ nicht entzogen werde. (Zustimmung.) · Josef Vidliezkay konstatirtivi­tereuden,daß m­ehrere Redn­er,dar­unter au­ch Apath­y­ die Vorb­i­­ile des System­s der Mü­ndlichkeit anerkannten.Zwischen den­ Beschlußanträgen Vetter’s und Eb­ner«s erblickt er einen­­ prinzipiellen­ Unterschied,welchen er aber mit einer Vergeßlic­hkeit zuschreibt.Guinier erwähnt näm­lich nicht in der Oeffentlichkeit disser­ Fehler kön­n­te,di­ dass Hau­s noch keinen Beschluß gefaßt,nachgebessert werden.Veßter’sAnti-ag verlan­gt die sofortige Au­sarbeitun­g,Gm­­mer’s An­tr­ag die Vorbe­­reitun­g des Gesetzen­twurfes über die Mündlichkeit im­ Prozeß vers­­fahren­.Er schließt sic­­ dem Antrage Veßter’­8 an,unison«sehr,als die Einführung des n­eu­en­ System­­s,wie Teleszky versichert,Mushin­ mehrere Jahre dkinern w­ird.Redm­er erörtertiueiter die au­f dem Gebiete der Justizpflege nothwendigen­ Verbesserungen.Aus dem­ Gebiete des m­ateriellen,wie des form­alen Rechtes sind Reformen­ nöthig,wenn wir ein wahrhafter Rechtsstaat werden wollen­. Nach der Logik des Redn­ers hätte zuerst die Kodifizirung des Strafverfahren­s u­n­d dann erst die des materiellen Strafrechtes er­­folgen sollen Manhat uns das Strafgesetz in dies schan­d gegeben ohne daß wir im vorhinein­ gemaßt hätten,wie die Strafprozeß- Ordnung beschaffen sein wird.Redner erblickt auch hier in einen­ po­­litischen Grund.Es geschah dies darum­ auf diese Weise,da mit dem System­­ der gemeinsamen Angelegenheiten auch die rechtliche Sanktion ertheilt werde.’Man­ hat dieses System in den Kreis der Straf­­gesetzbücher zum Nachtheil des·logisc­hen­ Nacheinanders herein­bezogen­. Man könne von­ dem Ju­stizm­inisterium­ keineswegs behaupten,daß es sich in seinen Handlungen­ durch die Idee d·er Vermir­klichung von Staatsreformen leiten­ ließe,im G·egent·lteil sei zu­ ersehen­,daß es sich von­ politischen­ Rücksichten­ beeinflussen lasse-Redner fragt den Justizm­ini­ster,wie er es mit der Rechtsordnung und der Idee eines Rechtsstaates vereinbar hält,daß an­ Staatsbürgern­ verübte Ver­­letzungen durch das Gesetz nich­t samrt werden­ können.Redner acceptirt Veßter’sVesc­­lu­ßan­trag. Stefan Miklös erklärt den­ dem­­ Ju­stizs Ausschüsse vor­­liegenden Ent­wurf zur Reform­ der Prozeßordn­­­n­g als einen Rück­­schritt,weil ei­ nicht die Vorbereitungen zur Einführung des m­ün­d­­lichen Verfahrens enthält,welches bei­ gutem­ Willen­ in kurzer Frist eingeführt werden­ keimt Rednerplatdirt ferner fü­r die Einführung der Schwurgerichte im Strafverfahren, rügt die übermäßige Spar­­samkeit bei dem Gerichtpersonal, die m­angelhafte Kontrole, das mangelhafte Verfahren bei den Begnadigungen, die Aufnahm­e Be­BIENDERORLANGEN Suterfalares. Er acceptirt den Beschlußantrag ebter 5. Karl Esther Spricht sich in eingehender Weise für den Bepter’schen Antrag aus. ·· Ernst Simonyi kritisirt sehr weitläufig alle Zweige unse­­rer Justizpflege-Die beantragte Dezentralisation der k-Tafeln­— sagt Redner—­empfehle sich der Regierun­g schon als Kartesmittel, denn­ wenn­ sie beschlossen w­ird werden­ alle Städte herbeieilen,um eine k­ Tafel zu erhalten.(Heiterkeit-)Er pflichtet Vidh­ezkay darin bei,­daß­ Rechtsverletzungen­,die in adm­inistrativem Wege began­gen­ werden,durch die Justiz sanich werden­ solle 11.(Zustimmung links.) Das Wort nimmt Emerich Hödossy. Weiteres im­s Morgenblatte. (Per­sonaln­achricht.)Michael Täiicsics hatte gestern seinen­sL Geburtstag,diesen­ feierte er in­ der Weise, daß er sich mit sein­er Gattin­ zu Fuß ins Hon­ved-Asy­l begab,um den dort untergebrannten Beteranen fünf Bände aus seinen literarischen Arbeiten zu fohenten. Der ehrwürdige Greis wurde vom Obersten Rrivácsy auf’3 wärmste empfangen und begrüßt und von den Honved-Beteranen mit Elsenzufen asklamirt. Ludwig $ócsza, der Begleiter des Grafen Béla © 36- Henyi auf dessen ostasiatischer Expedition, zeigte dem Abgeordneten Otto Herman brieflich an, daß es Ende April in Ungarn einzu­­treffen gedenke. In Fachkreisen beabsichtigt man dem jungen Ge­lehrten einen freundlichen Empfang zu bereiten. Graf Szahenyi hat in Bhamo an der chinesische birmanischen Grenze Aufenthalt genom­­men, um zu jagen, und gedenkt auch in Indien dasfelbe zu thun. Löczy und Oberlieutenant Breitner verabschiedeten sich in Bhamo von ihn, um heimzukehren. Die Reisenden, die im Besitz regelmäßiger Aufzeichnungen sind, haben 1300 Meilen zurückgelegt. Der Großgrundbesiber Graf Rom­­­man Deffemffy­ wurde — wie die „Temest Vapot" melden — dm 20. b. auf feinem Bufoveczer Gute (Temefer Komitat) im Walde töht aufgefunden. Gin Schuß durch, die Brust, angeblich von „hinten fols feineeod,herbeigeführt.. haben. Eine Kommission it­­­ rages neuigi­eiken­s von Temesvár an Ort und Stelle abgegangen, um die nöthigen €­rebungen zu pflegen und zu fonstativen, ob hier ein Mord oder es Selbstmord obwaltet. Todesfälle) Den Nedakten: des „Magyarorszäg a nagy világ", Dr. Anton Molnár, bat ein fehmerzliher Berle durch den am 19. 5. M. erfolgten Tod seines Vaters getroffen, ob: welchen uns aus Szamosujvár folgende Traueranzeige zugeht : · .,Ant­on­ Moln­ár zeigt in sein­em Nam­en.sowie im Nach seiner Gattin Klem­entine Sim­ay u­n­d seiner Kinder:Miathildisi ihres Gatten­ Anton Papp und ihrer Kin­der Moseg,Gregor,Antoni· vnid·Gustav,Marie und ihres Gatten­ Christos Placsintci­zie­­n er im­ Nam­en­ der S­chwester­ des Verstorben­en­:Thercse,vers­ehelichten Brofes Popovics, und Marie, verehelichten Daniel Bafa der Schwägerin des Verstorbenen Marie Kovács, sowie im Na­men zahlreicher Anverwandten betrübten Herzens an, daß ihr heil neliebter Vater, beziehungsweise Großvater, Bruder und Verwandt, Gregor Molnár im 66. Jahre seines Lebens und im 26. Jahr seines Witwerthums am 19. April I. 3., Nachmittags 2 Uhr, war funzen Leiden und war Empfang der Sterbesakramente verschiede­­n­. Die indischen Weberreste des Verewigten werden am 21. d. M um 5 Uhr Nachmittags, im Szamosujvärer Friedhofe zur ewige Nude »bestattet werden ; die Geelenmeile wird am 22. d., um 9 Uh vormittags, in der dortigen armenisch-katholischen Kirche abgehalten.’ Gere geht uns aus Den­ta folgende Todesanzeige zu: Die verwitwete Gräfin Ferdinand Belacsevi u vd Verögze geb. Marie Döry-Yobbaházy, Gternfrenzordens Dame, ihre Söhne: Ladislaus, Banus von Kroatien, Slawo­­nien und Dalmatien, Ritter des Ordens der Eisernen Krone I. Al. w­irklicher geheimer Rath Tf. u. E. Kämmerer 26, Ferdinand Sultan, u. E.Kämmerer, Gabriel u­.­­ Kämmerer, gleichen die "Witwe Gräfin Karl Belacsevich geb. Fanın Telbiß und deren Kinder: Witbur Tt m.E Hußaren- Nittmeister, Inhaber der Kriegsmedaille, Lohbann, Tr u. E Oberlieutenant mit seiner Gattin, geb. Rosa Lönyande Bá­faros Nameny und Nagy-Lönya, und deren Sohn Albert. Leona vereheligte Baronin Wäler-Gotter und dere Gatte Baron Ludwig Wäder-Gotter, deutscher Minister­resident, § vm a — geben sowohl im eigenen Namen als ür den ihrer Angehörigen betrübten Herzens Nachricht von dem in Dente am 16. April 1830, um 1 Uhr nach Mitternacht, nach Kurzem Lei­den erfolgten Hinfeiden ihres Sohnes, beziehungs­weise Bender, Gatten und beziehungsweise B Vaters, Schr­iegervaters und Grob­vaters, Sr. Hochgeboren de­s Herrn Grafen Karl Belacsevich de Verdeze. Die entfeelte Hülle wurde am 17. April 1880 im Dentaes röm.­tath. Friedhofe zur ewigen Nähe bestattet. quiem wurde am 19. d. in der Dentaer von.dath. P­farrlinde ab­­gehalten. Nationaltheater) Die gestrige Vorstellung in Nationaltheater von „Zromont und Nisler“ gehörte zwar nicht zu den gelungensten, doch war dieselbe von besonderem Interesse Durch das Debüt des Zul. Sıma Beekeffy, die als neu engagirter Mitglied in der Rolle der Elaire sich dem Publikum in seh vortheilhafter Weise präsentirte. Wenn der Beifall sein besondere lauter war, so liegt dies an der nicht besonders guten Stimmung, welche durch die Tüdenhafte Bewegung genügend motivirt erschien Die junge Debutantin. Die übrigens als gewesenes Mitglied­­ des Volk­theaters bei unserem Bublitum im besten Undenten steht, ist eine schöne, sympathische Bühnenerscheinung; in ihrer Dramatischen Reistung entwickelt sie schon segt viel Wärme und Innigkeit. Jeden­­fall verspricht Fräulein Beteffy ein sehr brauchbares Mitglied des Instituts zu werden, eine sogenannte „utilite”, die sich bei passender Verwendung überall bewähren wird. Am Bolytechnifund­ ist eine erfreuliche Bewegung in Gang gefegt worden. Wie nämlich , B. Hirl." erfährt, haben am 20. d. die Techniker in einer unter dem Borfige des Rektors Kolo­man Szily abgehaltenen Versan­mlung befehloffen, im Tü­nftigen Studienjahre einen wissenschaftlichen Selbstbildungsverein zu grün­den. — Die Bolytechnifiung-Horer des IV. und V. Sahrganges wer­den zu Pfingsten unter Leitung des Professors der Wasserbautunde Michael Klinm einen Ausflug nach Szegedin und von da an­ der Theiß bis zur Mündung des Stanzenskanals und durch Diesen­­bis zur Donau unternehmen. Dieser Weg — bentertt „B. Hl” — bietet allerdings jeher­ viel Snsteaktives für Höher der Waferbau: Éinide, nur befürchten wir, daß nach dem gegenwärtigen Süften der Polytechnikums-Ausflüge auch dieser nicht von größermn praktischen Nugen sein wird. · « .(Polizeisi«ichric­ HMAnkäleichsdk«sI­iigkss’ickss­ ille­s« der sich) bei der Demolirung des Hauses Nr. 20 in der Deutschen­ Wafse ereignete, wurden gestern Nachmittags baupolizeiliche Erhebun­­gen gepflogen. Es wurde konstatirt, daß sich der Taglöhı­er Stefan Gert im Keller in eine Ehe unter der Bogenspannung gefegt hatte, um dort unbemerkt ein Lind Brod essen zu fünnen. Da stürzte in Folge der Demolirung das Mauerwert ein und Gert wurde unter den Trümmern begraben und konnte nur mehr als Leiche her­vorgezogen werden. Die Kom­mission hat sofort die Stüfung des Nebengebäudes angeordnet, wonach exit Die Demolirungs-Arbeiten fortgelegt werden dürfen. — Gestern Nachmittags hat sich im allge­meinen FriedHofe, auf den Grabe einer gewissen Emilie Wörds vei­ ca. 86­ Jahre alter, den Arbeiterstande angehörender unbe­kannter Mann ,mittelst eines Wittorenschufses in den Kopf ent­leibt. Bei dem Selbstmörder wurden 7 Kreuzer, ein Dedail­lon und eine Orabrechnung vorgefunden. D­essen Leiche wurde zur Agnoszirung im das Modjusspital gebrart. — _Gestern Mittags eilte eine elegante junge Dane mit aufgelösten fliegenden Haaren, laut singend über den Schwurplag der Donau zu. Die Irrsinnige wurde durch einige Battanten angehalten und mit Schönen Worten dahin gebracht, daß sie richtig bis zum Polizei folgte, von wo sie in das Nohnsspital zur Beaufsichtigung gebragt wurde. — Gestern Abends wurde in der Adlergasse Nr. 25 zwischen den Fäffern in der Einfahrt ein drei Monate alter, in Lumpen ge­hüllter Knabe gefunden, der mit einer vollen Saugflasche ver­proviantirt war und ein Kilfen als Unterlage hatte. Ebenfalls gestern Abends wurde am Spieisplag Nr. 7 unter dem Thor ein in Lumpen gehülltes circa jeds Monate altes Mädchen gefunden. Die beiden Säuglinge wurden in das Kinderasyl gebracht. — Der Börsen-Agent Cloriz Rosenzweig hat in einem Zeichen der Oester­­reichischen Staatsbahn und der Spiefstadt­ verfehrenden Omnibus eine goldene Hylinderuhr mit der Nr. 7212, ein schwarz emaillisrtes Medaillon und eine Zigarrenscheere gefunden, welche Gegenstände bei der Ober-Stadthauptmannschaft zu rellamiren sin. ..,­­(Duell.)Gestei­n­ Morgens duellirten sich kwiewandern­? ,,Egyetertes«m­eldet,im Råkossixskald­ner We­idchen­ der Polizei­, Aktuur Kolom­­an­ Farkassfingi und der hiesiges Advokat Edm­un­d Heth auf Pistolen Man hatte ZöSchritte DiiiemzinirjeöSchritt’ Avance angenommen, ersetzt wurde keiner der Käm­pfen­den­­. Farkassani­t’s Sekundanteni warendchon­riiiilist Leo Tau­bek und( der Feuerwwehr-Kom­mandant Ferdinand Bäran­k);jeneH­’schech;" geordn­eten­ Emerich Szalay u­n­d Otto Herm­­an­, (Ueber die Flucht Pekagics’)schreibt inciii­· dein,,Egyet6i·tes«aus Fünfkirchein . . .­­Pelagicsenisprangamll.d.beipir·Station·YI.­Bosyi·n«i..· Varangaerskom­itat.Seine Flu­cht bemerkstelligtker m­it großer List und Gewandtheit.Der Zu­g in welchem er sich in einem separaten Coupe unter der Obhut von zwei Gensdarinen befand,langte am BUMM eigens in­ der gen­annten Station au­f und fuhr mit wirk­­m­inderter Geschwindigkeit in den Bahnhof ein,da spran­g Pelang plötzlich vom­ Sitze auf un­d öffn­ete,ohn­e erst Hiet un­d Ueberrock an­ sich»«· Hi nehmen, die Thür des Goupes. Darüber erwachte einer der ger­eitenden Gendarmen und rief ihn an, was er wolle? Belagics f­üßte ein unabweisbares Bedürfniß vor und trat aus dem Coupé; als ihm aber der Gendar­m folgte, war er nirgends mehr zu sehen. Er war nämlich in dem Augenblice, da er von Trittbrett herabe sprang, wa) unter den Waggon geschlüpft, nach der anderen Seite des Zuges hinübergel­ochen und davongelaufen. Die Nacht war ftohfinster, so daß die Wachen nicht fegen konnten, worin er­ sich gewendet habe. Die sofort angestellten Recherchen ergaben, daß si der Flüchtling in 9.­Szöllös beim dort­gen serbischen Geistlichen aufgehalten habe und über Baranyavar zu Wagen gegen Slowenien hin entkommen sei. Belagics sollte nach­ Agram gebracht und dem dortigen Strafgerichte übergeben werden. Dieser Tage it in Nemet­­Boly ein Gendarm-Oberstlieutenant aus Beterwardein eingetroffen, um den Thatbestand aufzunehmen. ....,­­« Großes Schaden­feu­er in­ P·ciks.)Gestern wüthete in­ deine an­ de­r Doiicin­ gelegenen freundlichen Orte Pakst ein­ grßes Schaden­fei­er,welches­ nahezu 200 Häu­ser in­ Trünnweitz legte­ und auch bedeuten­de Werthe an­ Mobilien­ zerstörte.Ueberdii­gs Unglück erhält,,Ell.«folgen­de telegraphische Mittheilu­ng:· Unsere Stadt ist von einem schreelichen Unglück heimgeficht worden. In den Mittagsstunden avıfirte das­ Sturmgeläute der Gloden den Ausbruch eines Schadenfeuers, das leider nur zu bald außerordentliche Dimensionen annahm, Bl 1 1 der engen Gulden der Unterstadt, in welcher zumeist kleine, mit Rohr gedechte Käufer dicht nebeneinanderstehen, ausgebrogen.­u wenigen Minuten Son stand eine ganze lange Grenzenzeile in Flammen und bald kam man zu der Meberzeugung, daß an dteitung gar nicht zu denken war. Das Feuer griff mit­ rasender Schnellige fest um sich. Ein Haus nach dem andern fladerte auf und ver­geblich arbeiteten die Menschen mit der Kraft der Verzweiflung die Flammen DE * gegen das entfeffelte Element. Bald Harten Da3 ( Ne Der Brand war in einem Pr . BEN ER) , =

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