Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1881 (Jahrgang 28, nr. 125-146)

1881-06-10 / nr. 131

Ta mi Sreitag, 10. Juni. ee 7 A a (Einzelne Numm­ern 3 fr, in­­ allen Berfedleiflofd­en.) DBudagest, 10. Jun­i= Der französische Senat hat am gestri­­gen Tage ein Zeichen von Energie gegeben, wie man ein solches bei den europäischen „Herrenhäusern” schon Lange nicht gesehen hat. Der Senat hat mit einer ziemlich ansehn­­lichen Majorität das von Gambetta begehrte Listen-Skru­­tinium abgelehnt. Damit ist ausgesprochen, daß die Wahlen­ür die nächte Kammer noch nach dem alten Wahlmodus stattfinden werden und daß jenes­ Plebiszit, das zu Gunsten ambetta'S geplant ge­wesen ist, nunmehr nicht stattfinden kan. Das Ereignis — und es handelt fs hier wirklich um ein Ereigniß — ist so reich an Beziehungen und Folgen, daß wir auf dasselbe noch werden zurüekommen müssen. Hier wollen wir blos hervorheben, daß das gestrige Botum des Senats den ersten, 1. zw. siegreichen Bersuch bedeutet, die Allmacht des Kammer-Präsidenten­ zu brechen. Wie bereits gemeldet, war beim Slupftina­­- Schlusse das ganze diplomatische Korps anwetend und hatte sich auch der bulgarische Gesandtschafts-Agent Kirovics zur Feierlichkeit in vollem Stante eingefunden. Während das Diplomaten-Korps die Pläge in der Diplomaten-Loge einnahm, stand Kirovics am Eingange der Loge neben den Korrespondenten-Logen. Erst nachdem alle Vertreter voll­­zählig erschienen und ihre Pläge in der Loge genommen hatten, trat auch Kirovics in Dieselbe ein. Dies ward aber auch sofort vom titefischen Vertreter Hallil Kallid Bey bez merkt und er entsendete den Gesandtschafts-Sekretär sogleich zum Minister des Meußers, um gegen Die An­wesenheit des Kirovics in der Diplomaten-Loge Protest im Namen der ottonzanischen Regierung einzulegen. Gleich darauf brachte ein Diener einen großen Lehnstuhl in die unmittelbare Nähe des Metropolitenfiges. — Mittlerweile war der Minister des Aeußern in die Diplomatenloge eingetreten, wechselte einige­ Worte mit Hallil Kalfid Bey und begab sich dann zu Kirovics, welchen er ersuchte, seinen Ring außerhalb der Diplomaten- Koge, auf dem für ihn bestimmten Sie in der Nähe des Metropoliten einzunehmen. Diesem Ersuchen kam Kirovics jedoch­ nicht nach,­­ vielleicht auch einzig und allein nun aus dem Grunde, weil der Fürst fast zu gleicher Zeit eingetre­­ten war und die Ü­erlefung der Thronrede­n begann. Dieser Vorfall, fast von seinem der Anwesenden bemerkt, wurde von den Vertretern der anderen Regierungen zum Gegen­­stand eingehender Verhandlungen gemacht und rief Dieser Zage einen lebhaften Notenwechsel in den einzelnen Nesidenzs­­chaften hervor. Schon bei der an die­ einzelnen Vertre­­tungen ergangenen Einladung sok Halil -Kallid Bey bei der serbischen Regierung die Anfrage stellen,‘ ob der bulgarische Skonsular-Agent — als bulgarischer Vertreter etwa offiziell zum Skupstina-Schluffe geladen­ werde , in welchem alle er, der einzige und wirkliche­­ Vertreter Bulgariens, seitens der Hohen Pforte sein Erscheinen­ nicht zusagen konnte. Die serbische Regierung erwiderte, daß Kirovics nun als bulgarischer Gesandtschafts- und Konsular- Agent von dem Schluffe der Stupftina verständigt, durch­­aus aber nicht als Gesandter Bulgariens angesehen werde. Daß nun Dieses Benehmen Kirovics’ vollkommen dazu an­getan war, um der serbischen Regierung Verlegenheiten zu bereiten, ist begreiflich. Die serbische Regierung beant­­wortete deshalb auch das Eindrängen Kirovics’ in die Diplomaten-Loge mit einer Protestnote. Die Verhandlungen über diesen unliebsamen Vorfall währten mehr als Drei Tage, haben aber vorgestern endlich ihren gütlichen Abschluß gefunden, und muß si Herr Kirovics vorderhand noch m­it dem­ fonziliatorischen Konklusum der Diplomaten „Collega ad futurum” — zu vertröffen sichen.­­. Die bulgarische Affaire nimmt allem Ansceine nadh die Au­fmerksanket der Signatarmächte in­ höheren Maße in Anspruch, als Dies ursprüng­­lich­ erwartet werden mochte. ES wurde vor Kurzem erzählt, das­s diese Wirgelegenheit zum Gegenstande eines diplomatischen Meinungsaustausches zwischen den Mächten gemacht wurde. Diese Meldung hat bisher seine Bestätigung gefunden und einer unserer Wiener Korrespondenten bezeichnet sie geradezu als irrig. Aber andererseits ist es eine Thatfache, daß einzelne Mächte zu dem Streite zwischen dem Fürsten Alexander und seinen radikalen panslavistischen Opponenten von allem Anfange an eine ganz präzisiere Stellung genommen haben. Es ist ins­­besondere eine Thatsache, daß die österreichisch­­angartige wnd die DENT JE MENTE zung Ion von Voden­ den Säriten Alexander ihres ungeschwächten Wohlmwol­­lens versicherten und, wo sie Die Gelegenheit daz­u ergab, nicht mit der Meinung zurückselten, daß sie den höchsten Werth­ darauf legen, den Sürfen Alexander auf dem bulgarischen Throne zu erhalten. Die Motive, welche die beiden Negierun­­­gen zu solcher Haltung bestimmen, sind nicht schwer zu durchschauen. Sie haben ihre Wurzel in dem tiefen Frie­­densbedü­rfnisse und in der Abneigung vor jedem neuen Kont im Orient, von welcher diese Regierungen erfüllt fd. Su der That is nicht zu vereinen, daß ‚ein ewentstellter Sieg der Herren Zanfoff und Kara­­velloff Komplikationen Heraufbeschwären würde, die nicht auf­ das Ter­ritorium­­­ Bulgariens beschränkt blieben. Daß das Regime dieser Leute, da es für die Entwicklung des Landes nichts zu thun vermöchte, sofort die pan­­bulgarische Frage auf die Tagesordnung fegen und damit eine neue Auflage der Dorientfrage heraufbeschwören­­ wü­rde, steht wohl außer allem Zweifel. Was speziell die österreichisch ungarische Monarchie von diesen Herren zu er­­warten hätte. Dafür erhielten wir bereits einen Bürgerchnad in dem Vorgehen des Herrn Zankoff, der trok eines direkten Auftrages seitens des Fürsten und wiewohl er selbst unserem Generalfonsut Grafen Khevenhüller­­ das direkte Versprechen gegeben hat, in der Donau-Kommission im Sante Oösterreich­­- Ungarns zu stimmen, Hinterleids dem Delegixten Bulgariens die Sustruktion ertheilte, gegen die Forderungen unserer Monarchie zu wotiren. Herr Zankoff wurde dazumal, nach dem sein Wortbruch, Fonstatirt war, wegen erwiesener Doppel­­züngigkeit von Fürsten aus dem Amte gestoßen, und Oesterreich-Ungarn hat damit die gewünnichte Satisfaktion erhalten. Es wäre, aber figerlich nicht in unseren Ju­­­­teverse, Diesen Mann abermals am Ruder zu sehen. In England und auch­­ sonstwo hört man es zu­weilen sagen, daß­ der gegenwärtige Kampf in Bulgarien ein. Kampf des Konstitutionellen - Prinzips gegen Das Autofratenb­un­get; in Wahrheit aber kann Banfoj als Vertreter des konstitutionellen Prinzips so wenig Achtung einflößen, als das Autofratentgum des Fürsten Alexander­­ Schweden hervorzurufen geeignet ist. Das konstitutionelle Prinzip hat gottlob in Europa bessere Birgichafter, als «8 die vom­­ Fürsten Donduloff-Korfatoff verpfuschte bul­­garische Berfaffung tt und es wird ich auf der Höhe der Achtung, Die es genicht, erhalten, was immer Das Schiksal des sonderbaren Machwerkes d­­er Bulga­risgen V­erfassung sein mag. Kurz verumbrt, Stehen die Dinge Jo: Auf Der einen Seite Fürst Mlerander, ‚der gewise Garantien eines geordneten friedlichen Negintes bietet, auf der anderen Die panslavistischen Radikalen, die eine Aera der Unruhen­ und der Friedensstörungen Herauf­­zubeschwören drohen — da kann die Wahl nicht Lange schwanten und auf die Gefahr Hin, in dieser Affire mit den russischen Machthabern übereinzustimmen, die ü­brigens­­ recht lange gebraucht haben, um sich fir den Fürsten zu beflariren, wird man kaum umhin rönnen, in dem Streite zwischen dem Fürsten Alexander und den Herren Karaveloff und Zankoff dem Ersteren den Sieg zu wünschen. Ein Bericht über triffische Zustände, der bete vorliegt, konstatirt die Thatsache, daß der Geist all­­gemeiner Unzufriedenheit und beharrlichen Mißtrauens mim auch schon die Armee, die legte Stüge der Negierung, er­griffen habe. Im Verlaufe der legten Wochen sind dreißig Offiziere, dar­unter ein Oberstlieutenant der Garde, ver­haftet worden. Das it nur zu natürhich, da eine Armee, wie die russische,­ welche alle Klassen der Bevölkerung in sich aufnimmt, sich auf die Dauer unmöglich frei erhalten konnte von jenen Gefühlen, welche die Bevölkerung selbst und in so lebhafter Weise durchdringen. Unter den verhafteten Offi­­zieren findet sich ein naher Verwandter des Prokurators Murawiesi, der den Prozeß gegen die Attentäter vom 13. März geführt hat. Die einflußreichen militärischen Kreise scheinen von der Ernennung Wannowsk­’s zum Kriegsminister nichts weniger als erbaut. Er ist von Geburt ein Bote und auch aus anderen Grü­nden in der russischen Aristokratie nicht sehr beliebt. Auch die Behandlung, die General Sto­­bereff erfuhr, ist Gegenstand mannigfacher Kommentare, ob­­gleich sonst der famose „weiße General" sein Liebling der höheren Petersburger Gesellschaft ist. Bei der Unterredung, die der Czar mit Stobeleff gepflogen, soll der Exsrere im Laufe des Gesprächs den General um seine Meinung über die jüngsten Veränderungen in der Negierung befragt und der General soll darauf erwidert haben, daß er es nach seiner sol­­datischen Meinung niem­als gerathen fünde, am Vorabende einer wichtigen Aktion seine Offiziere zu mwechseln. Diese Antwort schien nicht nach dem Geschmach des Kaisers, der seither bei General Stobeleff nicht mehr berief, Daß ein erfolgreicher Seldherr nach der Nickkehr von einer Sampagıie, die dem Neiche 100.000 neue Untertanen zugeführt, keinerlei Deko­­ration, seine Beförderung und überhaupt keinerlei Zeichen kaiserlicher Dankbarkeit erhält, ist ein Vorgang ganz ohne Beispiel in Rußland. General Fguatieff be­herrscht eben ganz unumshränft das Terrain Er hat zwar bisher noch nichts Wesentliches gethan, war vielmehr bestrebt. Alles, was auf dem Pro­­gramm seines Vorgängers­ stand, Hinauszuschieben ; aber vielleicht it es­­ gerade Diese. Politif des­ Nichtsthuns, die ihm das Vertrauen seines kaiserlichen­­ Herrn fichert. Diese­r selbst it verstört und verbit­tert. Seine Lage könnte Mitleid einweden, wenn sie nur aus Verhältnissen erwachsen wü­rde, welche Mitleid nicht aufkommen lassen. Der mächtige Monarch ist vereinsamt im seinem Schlafe, ein Sklave seiner Angt und ein Gefangener Derer, die ihn zu überwachen die Pflicht haben. Das it das 2008 Alex­­ander’s II, des Kaisers und Selbstherrschers aller Neußen, Ezars von Polen, Großherzogs von Finnland und Herrn angemessener Landstriche in Europa und Aien­­s I­n EN­TEREREBIETEEN - « Pe­ e­­­e tagesweuigkeiten. D Minister-präsident Tipa,­ der sich bekanntlich am vergangenen Montag fü­r einige Tage nach Sept begeben hat, wird morgen (Samstag) Früh wieder hier eintreffen. D­em greisen Dichter Johann Arary hat gestern eine Deputation, bestehend aus den Studirenden: Cudi­ng 9­01­­6, Willem Dani und ©. FR­ac 3 das Diplom eines Ehrenmitgliedes der akademischen Lesehalle überreicht. Die Depu­­tation hatte sich bei Arany Schon gestern anmelden lassen und wurde beine vom Dichter mit der Erklärung empfangen, die Abgesandten der Sugend beien ihm tet­riebe Säfte und fennen bei ihm wann immer auch­ unangemeldet auf willkommenen Empfang rechnen. Der Sprecher der Deputation überreichte dem von seinen Kindern und Enden umeingten Dichter das Diplom in Begleitung einer An­­sprache, welche Arany kurz, aber mit D dichterischer Wärme beant­­wortete; er protestirte zunächst gegen die Behauptung des Sprecher, als wäre die Universitätsjugend viel zu sein, um ihn auszeichnen zu können: „Sie sind größer als ic; — sagte er — denn vor Ihnen steht eine Zufufur, während ich Ion am Ende meiner Laufbahn stehe.” Many stellte den Deputationsmitgliedern seine Familie vor und Fouversn­te mit den Jünglingen in gerzhh­after Weise, im Ver­­laufe 025 Gesprächs sagte Arany über sein Augenleiden, das täglich schlimmer werde und ihn nicht nur jeder literariscgjen Thätigkeit son­dern auch 503 Lesens unfähig mache. Yaunig fügte er Hinzu, wie eigenthinlich es sich treffe, daß die Lesehalle ihn gerade fest zum Ehrenmitgliede wähle, da er faktisch kaum mehr lesen könne. Johann Arany gedenkt übrigens den Sommer auf der M­argaretheninsel zu verbringen und hoffen seine Freunde, daß der Aufenthalt daselbst seinen Schmerzen wind Leiden Linderung bringen werde. Aus einer Rede Solar­ Die Rede, die Moriz Söfatam d.d. in $llyefalva gehalten, bessst all die Vorzüge Sökarischer Gloquenz; sie sprüht von Geist, Humor und treffenden Einfällen. Da wie uns leider das Vergnügen versagen müssen, die ganze Rede zu veröffentlichen, wollen wir derselben wenigstens jenen Bafjus entlehnen, in welgen er die Aspirationen der Ultras ad absurdum führt. Sölat sagte da u. A. : 90 möchte meinerseits nie die Verantwortlichkeit auf mich nehmen, über Ungarn noch einmal die Hoth und das Elend herauf zu besch­wören, dessen Zeuge ich nach 1849 war, als wir gesclagen waren und als Ungarn 20 Jahre lang file seine Rechte unt­er mal die Stimme erheben durfte. (Lang anhaltender Beifall.) · W fällt mtrdgetn sein­ sch­jnestesywebtsches Mächen ein. (Hört!sspört!)·anSchwedett lebte ein armer HFisettender sagte eitt­ s mal:»Wenn ders gerr gott wirklich spallmejttnt gnt,·so soll·ermir’s, dadm­el)beweisen,daß eratlegjsiixtkcieerstttlt,dietymmecn2·tdetb vorlegen kan:1,­«Daratcserschzetttym··derdperrgott·tnbei-Gestalt­­eines ehr wiktrdigen Grenesnnpjagtezutym­,,Dabmtchalso,mein Sok­ 11,sagerntis,rpasstd)Delikgttketbwitmkth.«·s—,,8Ll­l­,·dteJl­ebtl, meinWeib,dre will eine Gräfin jette untd meinem grätlihten Paletste wohnen­«Da sagte derkperrgott:,,·Geh’nttrgeim,m­ein Sohn, Detheib sitzt jctxon ineinem graklichenzlsalajte.·"Nach einer Weile kam dertlicher wieder undries:«O,·Dalteberd:­errgott, komm’n1irz·uHilfe!­«··Der Herr erscheint tvteder tittd dee Fischer»sagt zu1ytit:«J··etzt1·p·tulmem··Wet·b garschon Komgmnærden inn dnemochtegernnders ganze Land herrschten."Darauf erfinderte der Herrgott:,,·­·EJeh’·ttur 11achHanse­·mem Sohin Dent Wetbstgt schon In den kroncglichen Palaste.«Wieder verrann eine klsette und der Fischer senszte wieden­­»Ohn lieber Hertrgtht,bilf!"Da kam der Herrgott und fragte wie­­der nach seinem­ Begehr..,siJie"aneib,diethebil,ntöc­­tegerx­t Menscher-Papstsein­«­»Mir wachsc anfeinem Sohm Dein Weib fitt Ion im Vatikan.” Aber der Fischer rief den Herrgott abermals um Hilfe. Da erschien der Herrgott [chon mit einem Dornierwetter. „O du, lieber Herrgott, mein Weib, die Stliebil, möcht nun Der Herrgott sein und über ale Welten herripen.” Das sagte der Herr zu ihm: , Ge­ nur nach Yantje, mein Sohn, Dein Weib, die Zljebil, fist vor. Deiner fhmusigen Hütte und flicht Deine Mebe." Drum fege aug ich, meine Herren, macht es nicht der Slje­­bil nach, denn­ auf jenem Wege führt She die Station zu der alten fegmugigen Hütte zurück und dort wird sie­­ wieder jene lumpfgen Miete flirten­ müssen, aus denen sie sich einst Schon­net so viel Winde und Hoth befreit hat. licht enden wollende Beifallskundgebungen und Applaus.) Die königl. (ronmwade) soll,wie eine Lofak­orrespon­­denz meldet, vermehrt und ein Theil derselben ausflichlich zur­­ Bewachung der königlichen Burg und 005 Bingartens verwendet werden. Zur Bahlbewegung in der H­auptstadt­ Me „Ellendr” vernimmt, hat die liberale Partei des VII. haupt­­sächlichen Wahlbezirns (Gotefstadt), den bekannten Snönstinellen Schaun EsepreghY zu ihrer Kandidaten ausersehen. — Der Husschuß der Szilágyi-Bartei­ des Hauptstädtischen VIII. MWahlbez­irks hält heute (Freitag) Abends 5 Uhr, im Saale „zum König Mathias“ eine Sagung. — ©. Mudrony, der Kandidat­­ der Unabhängigkeitspartei in diesem Bezirke, wird am 16. Sumi in ex Turnhalle feine Brogranmrede halten. 0 NR­ach­bewe­gung in « Wir bittert die Korrespondenten und Fretmde in der Provinz, uns über die einzelnen Momente der Wahlbewegung in kurzer, aber exakter Weise zu berichten. % ‚Aus Sárvár wird telegraphirt: Der vormalige Abgeord­­nete dieses Veziris hat gestern seinen Nechenschaftsbericht er­stattet. Nach Beendigung desselben wurde seitens der T­iberalen Wartet Dombherr Karl Königmayer aus Steinamanger zum Kandi­­daten ausgerufen. — Im Birke Hofpapa­­yi­st Dechant Georg Vidovich Kandidat der Unabhängigkeitspartei. — Die nämliche Partei hat in Gdeleny 3. Berzeviczy, im Bezirke M.-ESáth Aber Solték- Nagy kandidirt. — Im Bezirke Dedes stehen einander drei Kandidaten gegenüber: Michael Holló, Aladár Ragályi und Julius Szepeffi — Die Unabhängigkeits- Partei hat Kandidirt, im Butnoser Bezirke­­ Benedik­ Hevesfi, in 9.-Böpörmény Dr. Albert B ó­­dogh, im Birke Galantha Ivan Simonyi, im Bezirke N.- Lat Sohann Beder, im Bezirke Görgd Géza $ ütő, im DBezirk­ Szin Kofi Farkaz, im Bezüle Duna- Földvár Benjamin Kehter, im Bezirke Fülöp Szállás Ludwig Hentaller, im Bezule Tipa-LöHE Julius Ber­­hovay, im Bezirke Göjsing 5. Mudrony, im Bezirke Szol­ot Géza Bolonyi, im Birke Szefely Kerebtur Blafos Orban. — Im Bezirke Hidegfut it Graf Robert Zelen$fy als Kandidat aufgetreten. Seine Parteistellung ist noch unbekannt. — Cmerih Bargics hat am 6. Juni im Ber­site Nitzberg seinen Rechenschaftsbericht erstattet und ist von der liberalen Partei abermals kandidirt worden. — Im II. Wahlbezirke von Maros-Baljäarhely stehen Wilhelm Knöpfler von der liberalen Partei und Adam $ázár von der äußersten Linken einander gegenüber. — Gabriel Dániel­it im Bezirke O El­and (8.­Udvarhely) von der liberalen Partei abermals Tandidirt worden. — Im Beiile Toroczto is Asm­us Szétely der Kan­didat dieser VBartei, während die Unabhängigkeits-Partei Emeric­ Mika tandidirt. — Eugen Gaal­it im Bezirk­ Felvincz seitens der liberalen Partei von neuem zum Kandidaten ausge­rufen worden. — Im Bezirk­ Szefely-Rereptur tt Baron Bela Szent­erepti mit dem Programm der liberalen Partei aufgetreten. — Die gemäßigte Opposition im I. Wahlbezirke von Mi­skolcz hat sich Fonitituirt und den früheren Abgeordneten Solef Lichtenstein von neuem Kandidirt. Wahlfelender : Am 24 Juni: Die Hauptstadt Bu­baz heje die Komitate Háromkét, Bekprim, Arad; die Städte Großwardbei u­nd Szarvas — Am 25. Juni: Die Komitate Gifenburg und Kronstadt; die Städte Debebreczin, Gyangyoli, Bapa — Am 265. Juni: Die Komitate Best und Bihar. — Am 27. Sun: Die Komitate Yermannfadt, Temes; die­r Städte Preßburg, Kézdi: Báfárhely — Am 28. Nuni : Die Komitate Arad, Bács, Baranya. · · (Z­­ur das techttologische Mu­seum:1)sind neuer­­dings folgende­­ Spenden eingelangt: Auf dem Wege des Bács- Bodroger Komitats 220 fl, Voryt Weißmann 100 fl, Gerfon Spiger u. Komp. 200 fl, Friedrich Neumann 100 fl., zusammen 620 fl. Alles zusammen sind bisher eingelaufen 9780 fl. N . Bom Nationaltheater) Ber Gesangs-Professor Yulius Káldy üt für die Dauer von drei Jahren zum Opern- Regisseur am Nationaltheater engagirt worden. Der schon seit ge­­raumer Zeit geplante Cyllus Historischer Lustspiel-Abende findet vom 11. bis zum 15. August an fünf aufeinanderfolgenden Tagen statt. Cröffet wird der Eyklus durch Ladislaus Szentjo bi 93abós „Mätyäs király". Hierauf folgen Lustspiele von Gombos Karl Kisfeludy und Belfennyey Den Schluß bildet Josef Gaals „Liebe und Cha­mpagner”. · ·· (National-Konservatorium.)Zur ersten öffent­­lichen Konkurrenz betreffs Zuurtheilung der Ikretngstedat­ teattd·te besteht Schüler wnr der tztt Preisrichterttgewählt die Herrenz Encertch Pellovics,Michael Begisich,Alexander Erkel,­Karl Huber,Ihrgnst Hanf,Julius­ Kahn Anton Khay,Eduardhhalovich,Peter Stolz,­­­—2mbhajdafy,Theodor Dr.Wettczel,Qltttoam­pf. (Die Einführung der Ilcljatius-Bela­­gerungs-Kanonen.)Unser wohlunterrichteter Wiens­ r —n-—Korrespondent hatitch Morgenblatt vom z.d.mitgetheilt,daß Se.Majestät aufs A­ntrag des gemeinsamen EIJministeriums dienen Baron Uchatins hergestellte­n schweren Festntth-—und-Belage­­rungsgeschü­tze endgültig acceptirt habe und die betreffen­de Verordn­Iuitgz demnächst publizirt werde Das Armee-Verordnungsblatt bringt nun die im jüngsten Morgenblatt bereits telegraph­isc­­ signaliserte Zirkular- Verordnuung vom 30.Mai XsZLäklbtheilung 7,Nr.1478:»Seine k­­ustdkesz Apostolische Majestät haben mit Alter höchster Entsch­licb­ung 001118.0)tai 1881 die auf Grund der durchgefü­hrten Versuche be­­antragte Einführung von 12cm.,15cm.und 18cm.Belagerungs- Kanonen aus Stab­ronze(Muster Vom JahrelSsO allergnädigst zu genehmigen geruht.Die untkonstruktien der stohre,Laffettett, Geschossen.s.w.Bezu­gnehmend­en in­ftruktiven Behelfe,insbesondere aber die Erzeugt­ngs-und UeberwahnIZ-Jurfschriftett werden im schriftlichen­ Verordnuungswege zur Ausgabe gelangen Grafplattet- Rheidtm.p., Feldt­tartchak-Lieutenant.«­­ (Der Kampf um den Sohn.)Vor der hiesigen Polizei tru­rde vor­ Kurzem ein Fall verhandelt»,welcher eine Hülle interessanter und seltsanter Details bietet und wohl erst vor dem Gerichtsheer Austragung gelangen wird.Es handelt sich um einen Jüngling,den zwei Ehepaare als ihr Kind reklammren.Man meldet in dieser problematischen Angelegenheit Folgendes: Vor vier Tagen begegnete der hiesige Buchbruder Bela Groß, ein Verwandter eines Wiener Kaufmannes Names Braun, auf dem Musenmeing einen ungefähr 16 Jahre alten Burschen, in welchem er den Sohn Braun’s zu exfermen glaubte, welcher aus seinem Elternhause vor zwei Jahren spurlos versgwunden ist und seither troß aller Neschechen nicht w­ieder aufgefunden werden konnte. Groß fiel dem Burgen mit den Worten um den Hals: „Bott sei Dank, lieber Hermann, daß ich Dich wieder gefunden habe. Deine armen Eltern fränlen ji Deimetwegen zu Tode.” Der Bursche erklärte dem Heim, daß dir ein Strihum vorwalten müsse; er beiße nicht Hermann Bauer, sondern Julius Bauer, der Son­dermaler und wohne bei seinen Eltern im Hause Nr. 12 der Jägergasse. Mit dieser Erxilä­ung seineswegs zufrieden, überredete der Buchbruder den Burschen Dazu, mit ih­n eine hier mnmohnhafte Tante zu benuen. Auch Die Tante erkannte in dem jungen Manne den verfallenen Hermann Braun; sie führe und umermte ihn und feste ihm scließlich ein Tplendides Nachtmahl vor, dem der Neffe malgr& Ini­ wader zusprach. Auch der fredenzte Wein mundete ihn und so kam es, daß er, als die „Frau Tante” ihm von seinen Eltern­ zu sprechen begann u und ihm sogar deren Fotographien vorzeigte, dem Drängen der „Tante” nachab und endlich zugestand, dab­er der verm­ißte Hermann Braun sei. Groß telegraphirte Diese Frau dennachricht nach Wien und mit dem gestrigen Schnellguge­langte der E. T. Beamte Isidor Braun, Der ältere Bruder des verschollenen Hermann Braun, hier ein. Zu dem Burschen geführt, erkannte an der Braun denselben als seinen Bender, während Julius Baier entschieden erklärte, daß er nicht der gesuchte Braun se. Herr Vichor Braun erstattete hierauf die polizeiliche Anzeige gegen den jungen Mann wegen wissentlicher Verleugnung des Namens und der Familie, um hiedurch die Bewilligung zu erwirfen, den gefundenen Bruder zwangs­­weise nach Wien mitnehmen zu dürfen. Nun wurden alle Betheilig­­ten vorgeladen und es begann eine komplizirte Verhandlung. Der Buchbruder Bela Groß, der E. £. Beamte Isidor Braun somte Die "vom Lesieren als Zeugen mitgebrachten Budapester Einwohner Moriz Hide und Anna Roth erklärten einstimmig, in dem gleichfalls an­wesenden Schlverntaler Julius Bauer den aus Wien versch­wundenen, damals 14 Jahre alten Hermann Braun zu erkennen, hingegen er­­härten die zur Verhandlung erschienenen, in der Sägergasse Fir. 12 mohnhaften Eheleu­te Bauer, daß der Nellamirte ihr Sohn sei. Zum Beweise heisen, braten sie den hiesigen Geschäftsmann Arnin Schön mit, der vor 16%, Jahren als Bathe fungivie, und mit Bauer mögentlich mehrere Male verlehtet, sowie den Matrifel- Auszug der Altofner ir. Kultusgemeinde, aus welchen zu ersehen tt, daß Bauer gegenwärtig 16%), Jahre zählt. Herr Sföor Braun gab an, auf der rechten Schulter seines Bruders habe sich ein Wutter­­ital befunden, und siehe da, das Muttermal fand si auf dem rechten Schulterblatte des Singlings richtig vor. Die Sauer’igen Eheleute beharıten nichtsdestom weniger Dabei, daß der junge Mensch ibe Sohn für; ihre Aussage kann umso ernster genommen werden, als sie in sehr ärmlifen Verhältnissen leben und noch jede andere Rinder haben, die sie kaum zu ernähren vermögen. Dieser gewiß Seltene und hochinteressante gal bringt die Polizei in niel geringe Berlegenheit. Laut 8. 254 des neuen Strafgesehes, welcher von den Verbrechen gegen den Familienstand handelt und hiefür ein Jahr Kerker festlegt, hat sie in dieser Lingelegen­heit einzuschreiten. Aber eine Gutsheidun­g zu fällen t­ sie außer Stande. Zwei Defraudanten verhaftete Paul TB­e­rz nede- Brett d, 20 Jahre alt, war bei dem Berliner Banf­­haufe Ludwig Barnstein als Galopin bedienstet und hatte am 31. Mai von seinem Chef den Auftrag erhalten, bei dem­ Banfhanfe D Bleichröder den Betrag von 21.000 Mark zu beheben und diese Summe bei der Raffe­ des Berliner Kaffenvereins zu depo­­niren. Wernede behob die Summe, doch führte er das Geld nicht seinem Bestmmungsorte zu, sondern entfloh damit aus Berlin 1. Begleitung seines Freundes Paul Burge. Die Berliner Bolizer- Direktion g eb den Defrandanten Wernede telegraphisch Burrentixen ; die diesbezügliche Depesche kam der hiesigen Döber-Stadthauptmann­­schaft am 4. b. zu. Stadthauptmann Engelbach mrdnete sofort die umfassendsten Maßregeln an, um des Defrandanten, falls derselbe nach Budapest geflüchtet haben sollte, habhaft zu werden. Die Rom rıiffäre Goldstein und Dankforßfy, welche den speziellen Auftrag hatten, den beiden jungen Leuten nachzuspüsen, gewährten gestern Nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr in der Revaygasse zwei junge Leute, melde lebhaft mit­einander Tonverfichen. Die Zivil­kommissäre b­aten, als ob sie zufällig vorbeigingen und waren nicht wenig überrascht, zu finden, daß die Hitler telegraphisch mitgetheilte Personsbeschreibung Wernede’s auf den einen jungen Mann genau passe und daß die beiden Sänglinge den Berliner Dialekt sprechen. Die Kommissäre forderten den Frem­den ihre Legitimationspapiere ab; da dieselben solche nicht vormeisen konnten, wurden sie ver­­haftet. Stadthauptmann Engelbach unterzog die zwei jungen Leute einem strengen Verhör. Beide verlegten sich anfangs aufs Leugnen. Da ließ Engelbacy die Taschen der verhafteten Durchsuchen; bei dem einen, der sich später als der eigentliche Defrandant Wer­ne­de entpuppte, wurden 19000 Mark vorgefunden. Wernede ge­stand nun Alles ein; er sei mit Burge per Bahn bis Dresden ge­reift; von da seien sie nach Korneuburg gegangen; hier mietheten sie einen Wagen, mit welchen sie nach Wien fuhren. In Budapest er gelangt, wagten sie es nicht, in einem Hotel Absteigquartier zu neh­­men; sie mietheten deshalb ein Zimmer im Hause Ar. 18 der Nevag- Gasse. Von hier wollten sie nach der Türkei flüchten. Die Berliner Polizei-Direktion wurde noch gestern Abends von der Verhaftung der Defraudanten auf Be­de Wege in Kenntniß gefegt. Attentat auf einen Gastwirth. Zwischen dem Shader des Wirthshauses zum „Mofang Bergzi“, Yuomig Talos, und dem Schustermeister Ludwig Nacz entstand gestern ein Born­streit, der gar bald in ein blutiges Handgemenge ausartete. Tälos beschuldigte den Mücz, Dieser habe ihm seine Meerschaumpfeife ge­stohlen, worauf Mácz mit einem Schimpfiworte antwortete. Zálos gerieth hierü­ber derart in Born, daß er dem Schuhmacher mehrere Samnstschläge und Gesicht verfegte. Nacz fehlenderte nun dem ein Borzellangefhier mit solcher Wirt an den Kopf, daß Talos, von Blut überströnend, bewußtlos zu Boden stürzte. Ein rasch Hin­­gehofter Arzt Foustatixte, daß die Bermundung eine höchst­e gefährliche sei und ist wenig Hoffnung für ein Nuflammen des Patienten Dov­handen. Nacz wurde gestern bei der Spielstädter Stadthauptmants fchaft vernommen; er ist der That geständig und wurde vorläufig auf freien Fuße belassen. Besitzgernachrichten. In einem Trammwaywagen teng gelten ein junger Mann ein so auffälliges Benehmen zur Schau, daß seine Mitpassagiere Seinen Hugenblik lang Daran zwei­­feln konnten, daß sie es mit einem Stritim­igen zu thun haben. Zw Rolizer gebracht, gab der unglückliche junge Mann Daselbst an, er sei ein Sohn des Kronstädter Großgrundheiiers Baron Wilchdorf und heiße Baprifa Nancsi; sein Alter wisse er nicht anzugeben, seines Zeichens sei er Kellner und Mebergehilfe. Doch betreibe er keines dieser Hand­werke. Seine weiteren Depositionen sind womöglich, noch fünfarer; er wurde in das Beobachtungszimmer des Nochusspitals überführt. — Der Landmann Johann Barga aus Nándor erstattete der Ober-Stadt Hauptmannschaft die Anzeige, daß ihm gestern zwei KFatschspiefer sein ganzes Geld abgewonnen haben; nach den Gaunern­ wird gefahndet. (.81tr Vlattern-Ei,1ide11tie.)Wie»Gy­r«meldet, sind gestern an seinem Hause der äußernäzbaitznerstraße vier Blatternkranke ins Bamkenspital gebracht worden.Aus die­­sem­Hat­de seien bereits über vierzig Blatternkranke ins Spital gebracht zuordert,ohne daszesdett Behördett eingefallen wärre, sich die Desinfizirung des verseuchten thales Serge zu tragem (s.lord.)InRont-5(Vil­ar)hat der Landmann Alexander Oläh seine Konkubine Susanne Vadas in mörderischer Absicht in die Bru­st geschossen.Die Unglückliche Junrde in ·l)off1mng·slosem Bit­stande nach Grobmardein gebracht. Der Thäter ist verhaftet. (Nuch ein „Ununabhängiger“) Der Advokat Eduad Kristinkovitic hat dieser Tage in Sövényháza, einer Gemeinde des Ber Naab-Szigeth, seine Programme rede als Kandidat der Unabhängigkeits-Bartei gehalten. W­er damit zu Ende war, trat ein biederer Schwabe vor und meinte: „a, strenger Herr Andrelat, mir wollen wiabhängig sein und Feine Steuern zahlen, aber unserem Kaiser mögen mir auch nichts "Seid’a tun.“ Tableau ! · · (Ei1:Waldfest mithndernissen)An ver­­gangenen Freitag sollte in Bericht der­ Geburtstang Schriftstellers Petttl Litidtttt von dessen Fremthndnrch einen besonders soletttzetthkttts gefeiert werden.Esthrde·sot­eldetdtiss ,,B-Tageolsatt«—ein Waldfestbefclzäonett, Vorbereitungen in großen Style getroffenItnds Schulzendorfchet·Tegel als der ent­­sprechende Ort fü­r die Festivitritt ausgezweifelt. I haufen. Dort zwei Wirthe, ein „axoper“ und ein Feiner, da der „große“ bei den dem­ Feste vorhergehenden Bon­parlers große Breite begehrte, be­traute man den Kleinen, billigeren mit dem Arrangement der An­­gelegenheit. Die Gäste erscheinen, unter ihnen Graf Wilhelm Bis­­marc, Graf Linburg Styrum, Legationsrath Lindau, Herr Friedrich (aus Wien, Gatte der Frau Materna), Herr v. Schöntgan, einige Sc­hriftstellen, verschiedene andere Persönlichkeiten und viele Damen. In einer „poetischen Waldehe“, die Lindau selbst entbdecte, wure das Diner eingenommen un­d bei demselben dem Champagner tüchtig zugesprochen. Da nahte das Verhängniß in der Gestalt 525 „großen“ Gastwirthes, der in Begleitung zweier Handfeiter Haus­rechte und zweier recht unternehmend ansiehender Röter Team­strads auf die Gesellschaft losging und in­ kategorischer belle die Räumung des P­lages forderte, denn der Boden, worauf die Ge­­sellschaft lagere, sei sein Terrain. Lindan nimmt den geimmen Gast­­wirt­ beifette und sucht ihm im Flüstertone begreiflich zu wagen, daß es um’s Himmels willen jeden Standal vermeiden sol. DEr feine Gesellschaft bestehe aus personen allerhöchsten Nauges. „Was!“ schreit der erbofte und in seinem gejäftligen Renommee ich ge­mädigt erachtende Gastwirth,. „Das wollen noble Leite fein ad liegen hier im Grefe und freien wie Die. Der vom Tierreich entnommene Vergleiy wirkte offenbar vet­­ unangenehm­ auf die Gesellschaft. Die Danıen fuhren entfegt von ihren Cim auf, die Herren traten in den Vordergrund und formirten eine­r­ Schlachtlinie, der Wirth aber verschwand mit der ‚Drohenden Ver­sicherung, es werde gleich wieder kommen und der Gesellsgaft zeigen, was 'me Harke ist. In der That erfien er au­cn wenign­et­ten zum zweiten Male, und zwar nicht nur abermals in der am­genehmen Hausm­ehl- und Humdebegleitung, sondern diesmal sogar unter dem Ecute eines die bewaffnete Macht markirenden Land­gendarmen. Nun trat Graf Wilfeln Bismard vor, und apostror­pbirte den Wächter des Gefetes: „Hören bin der Sohn des Gesellhaft Schuß gegen „Das kann Seder sagen“, ereiferte ich der Karte, und wenn Shen Diese nicht genügt, werde ·· des Gastwirth, ,betreffen Sie das!" — „Namohl“, wiederholte der Landgendarmn, ich an den Sohn des Reichskanzlers wendend: „Lünmen Sie mir durch Papiere beweisen, daß Gie Graf Bismard find 27 — „ES ist gegen meine Gepflogendheit, auf Landpartien meine Leattimationspapiere w­itzu­­nehmen,” repligiste unwillig Wilgelm v. Bism­ard ; „hier it meine dann bringen Gie mir eine Vorladung vor Ihr Schubenamt in meine Wohnung Wilbeln­­straße 76, Neid­efanzler-Valais. Ich Gendarmen, „und werde zu Bismard’n gehen, da könnt 'ransfliegen.” — „Und Jung , mit Sonneseethe im Gesicht Sprecher Io3 und fein des Gastes nieder, pünktlich einheimen.“ wir Bestrafung des Gast­­wirtes hier,“ fehrte in hloodgaradiger Erregung ein anderer Gast, auf Des ich schüre Dar zwischen. „Der Kerl hat behauptet, wir lägen hier im Grase und frägen, wie die......“ Diese Provokation blieb nicht ohne Ermuide von den Hut Dieser Schlag war das Signal zu einerfoleinen Reiterei. Die Damen flüchten mit lauten Ingieufen in die Bürde. Die Herren­ greifen zu ihren Spagier­­flöden, die Hausknechte Främpeln ihre Hemdärmel hoch. Die Höfer stürzen sich wuthsschnaubend auf die Gesellschaft, die sie mühlem mit Stollschlägen von fi) abwehrt, und nur dem Darmischentreten des Gendarmen, alfer Gewalt festhält und die mannhaften Helfershelfer desselben nach Kurzem Ningen dur­­f ein obrigzeitliches Mautwert beigwid­­m­n, ist es zu Danten, daß " Gendarmen den Blab. es nit zu oh jchlim­meren Hand queiflichfeiten fan. Die Gesellschaft räumt nan auf Ordre Des ! Der Gandgendarm aber it in seinem­ Ges willen noch nicht beruhigt, er holt den Schulen herbei ; dieser ahnt Unheil­­­ex fü­rchtet, sein Gendarm habe einen ungeheuerlichen Fehl­­griff gethan, und da ex den Grafen Wilhelm, Bismard von Berson kennt, so begleitet er, Fury entschlossen, den Gendarm nach dem Lagerplag der Gesellschaft, in der inzwischen die die Oberhand gewonnen hatte. Beim Aubad des Grafen Wilhelm Bismard, das Tegeler Ortsoberhaupt ersichtlich Graf Bismard und die der des Gastwirthes mit heitere Stimmun­g den Ankommenden entgegentrat, ungruhig, seine schlimmisten Befürchtungen waren von der Wirklichkeit übertroffen. ganze Gesellschaft, Froh über die endliche Aufklärung, betrachteten die Sache natürlich von der heiteren­ Geste, nahmen den Gendarmen gegen die Flut von Vorwürfen, die der D­rtsvorstand über das Haupt Des Aermiten ausgoß, im Schub und luden Schließlich den Dr­tsvorstand ein, mit von So endete schließlich Alles in ungetrübter Harmonie. (Aus Peter­sburg,)8.Jttt:1,wurde berichtet.:Du israelitische Gem­ein­de zu Rostow am Donbelchloß,Ihre Glaubensk wurde Neichstags-Abgeordnete Neichskanzlers und verlange fir mic Inflalten „Ich werde bereits wieder der den Die Graf mich hüten,“ It die dann verlangen prügelbewehrten stürzte Sie, Wilhelm un wuchtiger Knotenítod Arm mein Haffiiche, Zieber, Bismarc, und Wirthes” Antwort ‚der Gastwirth faufte auf ic) der die — der Partie zu sein. · · . - .

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