Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1883 (Jahrgang 30, nr. 100-123)

1883-05-16 / nr. 111

nach 5, 1883, — Mr. 111, « 1 3 a (Einzelne Kamera 3 fr. in allen Berichleiflokalen.) — Das Antsblatt publizirt heute die Ernennung bei Dr. Sulins Raug zum Vize-Gouverneur der Desterreichisch-Ungarischen Bank, wie folgt: Auf Grund eines Ternatorschlages des Generalrathes der Desterreichisch-Ungarischen Bank ernenne­ndh, auf Antrag seines ungarischen Finanzminsters, den Budapester ő. D. Universitäts-Pro­­fessor Dr. Kultus Raub, unter Belassung desselben in dieser feiner legtern Stellung, zum Vize-Gouverneur der Oesterreichisch-Ungarischen Bank und Präsidenten der Budapester Direktion derselben. Schönbrunn, 9. Mai 1883. « Franszfefm.p. GrafJnlinsSzäpärym.p. . - Budapeft, 16. Mai." — Noch vor dem Ende dieser Woche wird Lord Dufferin in Wien eintreffen. Man darf wohl an­nehmen, daß der englische Diplomat, der­ in Egypten und­ in der Türkei eine so große Rolle gespielt hat, nicht ohne Borbedacht die Dispositionen für seine R­ückreise nach London so getroffen hat, daß ihm die Möglichkeit gegeben ist, mit den reitenden Staatsmännern Oesterreich-Ungarns und Frankreichs in intimen Verkehr zu treten. Es bedarf auch seiner besondern Divinationsgabe, um vorherzusagen, daß es sich dabei Hauptsächlich um die egyptischen Angelegen­­­heiten Handeln wird, die, was ihre internationale Regelung betrifft, Heute noch genau auf demselben Punkte zu stehen Sceinen, auf dem sie sich zu der Zeit befanden, als die brit­­ische Regierung am 3. Jänner dieses Jahres in einer ‚Birkularnote an ihre auswärtigen Repräsentanten ihren Stande­punkt in dieser Sache darlegte. Daz­umal geuppirte Lord Grail­ville die Egypten betreffenden Angelegenheiten in zwei Katego­­­rien, ist solche, die auch andere Staaten berühren und denge­­mäß zu ihrer Ordnung und Erledigung der Mitwirkung oder Bestimmung der europäischen Mächte bedü­rfen, und solche, welche Sache der internen Verwaltung sind. Zu den ersteren wurde zunächst die Obsorge für den Suez-Kanal gerechnet, bezüglich dessen ganz bestimmte Prinzipien aufgestellt und als Grundlage einer neuen Vereinbarung der Mächte empfohlen wurden. Des Weiteren wurden Vorschläge angekü­ndigt in Betreff der finanziellen Arrangements, ferner in Betreff der Besteuerung der Ausländer nach demselben Make wie die Eingebornen, und endlich in "Betreff der Reform der gemischten Tribunale. Lord Granville führt in seiner Note vom 3. Jänner aus, daß er diese allgemeinen Umrisse heffen, was in Egypten unter der Mit­wirkung Europas zu ihm­ sei, der Erwägung der Mächte unterbreite in der Hoffnung, für Dieselben die allgemeine­­ Zustimmung zu finden. Mither haben die europäischen Mächte, nicht alle, wohl aber die Mehrzahl derselben ihre Uebereinstimmung mit den dee der Granvilie­­schen Note im Allgemeinen zu erkennen gegeben und hin­zugefügt,­­ daß sie die angekü­ndigter V­orschläge des britischen K­abinets erwarten. Vielleicht ist es nun die Mission Lord Dufferin’s, in Wien und in Paris über diese Proposi­­tionen nähere Mittheilung zu machen. Wenn es sich bestätigt, daß es dem britischen Staatsmanne gelungen ist, für die ägyptischen Pläne seiner Regierung die Billigung des Sul­tans zu erhalten — was jedoch nach den neuesten Meldun­­gen seinesfalls noch außer Zweifel steht —, so wird er wohl auch in Wien seinen ernsten Schwierigkeiten begegnen und dü­rfte dann auch darauf rechnen können, mit der Bestim­­mung der österreichische ungarischen Diplomatie zugleich Diez­jenige Deutschlands und vielleicht alle Italiens zu erlangen­. Eine schwierigere Aufgabe havit Lord Dufferin’s in Paris, wo bekanntermaßen der Mißmuth über den Gang der egyptischen Ereignisse unoc) immer nicht vermwunden ist und im einer Fonsequenz ablehnenden Haltung allen englischen­ Vorsschlägen gegenüber seinen Ausdruch frie­det. Seit dem vorigen Sabre haben sich ü­berdies auch abseits von der egyptischen Ungelegenheit neue Fragen ergeben, welche einen gewissen Briefpalt der Anschauungen zwischen den französischen und englischen Staatsmännern hervorgerufen haben. Es handelt sich dabei nicht um große P­rinzipien, die­ eritäte Konflikte herauf­­beschwören könnten ; aber es ist noch ein gewisser Bodenjak von Versti­mmung beiderseits zurückgeblieben, Der es erfpär­­lich macht, wenn Frankreich Fü­r die Sicherung der politischen Unternehmungen, welche die Republik gegenwärtig beschäftigen und die bekanntermaßen ihr Ziel außerhalb der europäischen Gebiete suchen, eine gewisse Stüge und Förderung bei der­­jenigen Deächten sucht, welche in diesen Dingen von keinerlei Nachichten der politischen oder kommerziellen Konfu­renz beeind res sind. Möglich, ja wahrscheinlich, daß dieses Moment es den A­ufenthalte Waddington’s in Berlin und bei der Begegnung, die derselbe mit dem deutschen Kanzler hatte, eine gewisse Nofte gespielt hat. © österreichisch-ungarische Monarchie für ihren Theil Hat, wie wie fon oft an dieser Stelle auseinandergejegt, absolut seinen Grund, den Expeditionen Frankreichs, welche die Vermehrung seines ‚politischen und wirthschaftlichen Einflusses zu G­egenstande habe, irgend­ein Hinderniß zu bereiten und wenn Fü­rst Bismarc dem Abgesandten Frankreichs in diesen Dingen, wie zu hoffen, Die Unterstütz­ng Deutschlands zugesagt hat, so war Oesterreich-Ungarn gewiß; auch, wenigstens im Geiste, mit Dabei. + + Engelwenigkeiten, — Berleibungen) Mit allerhöchster Entschließung vom 10. Mai wurde dem a. o. Gesandten und bevollmächtigten Minister Baron Ernst Tefchenberg das Großkreuz des Franz-Sofef- Ordens und dem Hof und Ministerialrath im gemeinsamen Mint­­ae de3 ie Karl Ritter v. Wohlfahrt der Stern zum ittelfrenz bestellten Ouden3 verliehen. — Mit allerhöchster Ents­chließung vom 5. Mai wurde dem Bau-Inpektor Josef­ Pech und dem Direktor der Beftbuchhaltung Karl Lad­nig, in Anerkennung ihrer eifrigen und erfprieglichen Dienste, der Titel eines kön. Nathes,/ larfrei Keen, · cDie staatliche hielten August und Georg­e handwirthschaftliche Spiritusfabrik / 4 ·m­enningetU Mitullerhöchster Entfliennvoijx 6.Mai wurde·dem chmzministerials Sektion Hrath Johgru­ß K­ogr­acs aus Attlaß seiner auf eienes Ansuchens erfolgten Versetzung in­­ den bleibenden Ruhestand,istluerkennung vieljähriger treuer und eifr­iger Dienste der Titel eines Ministerialrathes tatfrei verliehen. Zugleich wurde der Ministerial-Sekretär Edmund Kupecz zum Geltiong­­rathe und der FinanzSekretär I. Kl. Paul Kartát zum Ministerial- Sekretär ernannt. é Kabrils begünstigu )­eve Li­t8 in Totprong für IL S­avitáe (B­om $0­i­e.) Man berichtet uns aus Wien: Ihre Majestät and Erzherzogin Valerie sind samit Gefolge heute an Minden ein­­getroffen und sofort nach Schönbrunn gefahren, woselbst ihre Majestät bis nach dem Frohnleichnamsfeste verbleibt, um dann in Gemeine­ fehaft mit der Erzherzogin Valerie in Feldafing den Sommeraufent­­halt zu nehmen. Hauptstädtische Finanz-Kom­mission. In der heutigen Gitung der Finany-Kommission stellte In der Szitányti eine Anfrage in Betreff der zeitweiligen Anf­lage der zu Gunsten des Freiheits-Denkmals einfließenden Gelder. Der Ober-Buchhalter erwiderte, die mit der Verrechnung dieser, Gelder betraute Magistrats-Sek­iogy habe in Unkenntniß der Verhältnisse an die erite vaterländische Sparkasse das Einfuchen gez­stellt, diese Gelder in Ansehung des patriotischen Briedes zu 4% netto bestütten zu wollen, was die Direktion der genannten Sparkasse be­­reitwillig angestand. Nachdem­ indes 44 nur eine normale V­erzin­­sung bedeute, werde er (der Ober-Buchhalter) darauf hinwirken, daß diese Gelder zu besserer, Verzinsung angelegt werden. — Von der Tagesordnung wurden die folgenden Oegenstände erledigt: Der Pen­sionsfond der ungarischen Staatsbahnen offerirte für den s. g. Heumang- zinsgrund an der Kerepeferstraße 10 ff. per D­­RI. Die Kommission lehnte das Offert Kurzweg ab und beschloß zu empfehlen, daß mit dem Verkaufe Dieses Grundstücks bis nach dem Ausbau des neuen Zentral-Personenbahnhofes angemartet werde. — Auf Einschreiten der Gonser Tuchfabrik wird der Antrag gestellt, den mit derselben bes­treffe Lieferung, der Tuche für städ­tiche Monturen abgeschlossenen Vertrag auf weitere drei Jahre zu den bisherigen Breiten zu ver­längern. — Das städtische Grundstück V. Bezirk, Nr. 1019 wird auf drei Jahre gegen halbjährige Kündigung um 500 fl. jährlich ver­­pachtet,. — Die Vorlage in Angelegenheit des mit der Donau-Dampf- Schifffahrt-Gesellschaft abgeschlossenen Dualbau-Vertrages wird auf Antrag des Magistratsrathes Viola an das Sublimite mit dem Auftrage zurücgeleitet, in Betreff der geplanten Abänderung des be­stehenden Verhältnisses vorher auch noch die genannte Gesellschaft an­hören zu wollen. Damit war die Sigung zu Ende . Hortifultur-Ausstellung. In Verbindung mit der im Kötteler zu e­röffnenden Obstausstellung veranstaltet die Di­­rektion des Landwirthschaftlichen Museums­ auch eine Hortifultur- Ausstellung. Für dieselbe ist dieser Tage aus der Buchta-Oyfaler Kunstgärtnerei eine Sendung angelangt, welche im Treibhause ge­zogene Miesen-Gurken und Spargel he Diese Ausstellung wird schon übermorgen eröffnet, während als Termin der Eröffnung der Obstausstellung der 20. b. festgejeßt ist. ‚„„‚® ie Direktion der staatlichen Ge­werbe­­mittelschule­ ladet die Grundbeleger, Fabrikanten u. s. w., die geprüfte Maschinenleiter und Heizer brauchen, ein, sich diesbezüglich an Eva Unstalt — VOL, Hollundergasse Nr. 28 — wenden zu wollen. ‚Bür die Familie Beleznay) sind und von Frau H—e­in Güns in Begleitung eines von edelsten Mitgefühl zeugenden Schreibens 2 ff. zugegangen, die wir ihrer Bestimmung zuführen. Neues P­ostamt in der Hauptstadt.) Heute 8 der Elisabethstadt, Stefansplag No. 9, ein neues Bostamt eröffnet. (In Angelegenheit der Schonung der Maulbeerbäume) hat der zur Förderung der Seidenzucht entsendete Ministerial-Kommissär Paul Bezerédy die Negierung er­sucht, an die Organe der Gendarmerie die Verordnung zu richten, daß sie die zur Seidenzucht unbedingt nöthigen Maulbeerbäume auf den Ertravillangrü­nden vor der Zerstörung schüßen und die strengste Aufsicht üben sollen. Internationale Regatta­ Programm der vom National-Ruderverein in Budapest am 14. Juni 1883 abzuhaltenden internationalen Regatta : 1. Neuhoffer-Kreis: für in Ungarn gebaute Acht-Riems-Aus­­legerboote mit Steuermann. Preis 5000 Francs in Gold. Gegeben vom Mitgliede des National-Rudervereins Herrn Dr. Johann Neu­hoffer. Einfas 500 Francs in God. — 2. Ehrenpreis für Vier Riems-Ausleger-Nennbote mit oder ohne Steuermann. Cinjab 5 Dulaten. — 3. Ehrenpreis für V­ier-Niems-Dollenrennboote mit Steuermann. Cinfat 5 Dulaten. — 4. Ehrenpreis für Vier-Niem­s- Ausleger-Gigs mit Steuermann. Nationales Nennen. Sur diesem­ Nennen können nur Mitglieder ungarischer Vereine t­eilnnehmen. Einjag 5 Dulaten. — 5. Ehrenpreis für Vier-­Riems-Dollen-Gigs mit Steuermann. Einfag 5 Dufaten. — 6. Ehrenpreis für Zwei- Riems-Ausleger-Gigs ohne Steuermann. Cinfa 2 Dufaten. — 7. Wander-Bofal. Ehrenpreis, gegeben vom National-Nuderverein für Ein-Riems-Ausleger-R Rennboote. Cinfab 1 Dufaten. — Da der Preis von Nr. 1 in Geld gegeben wird, so kann die Anmeldung nur sei­­tens eines Vereins geschehen und wird der Preis auch nur für einen Verein ausgefolgt, aber nur in dem Falle, wenn m wenigstens zwei Boote starten. Sämmtliche Sieger bekommen auch Erinnerungs- Medaillen. Das Nennen findet zwischen dem Neupelter Hafen und zwischen der Margarethen-Brücke im Pelter Donauarn s­tatt. Die Bahn beträgt bei jedem Nennen 3000 Meter stromab ohne Wen­­dung. Beim Nennen sind die vom Negatta-Komite speziell file diese bestimmten Reglemente bindend, welche demnächst mitgetheilt werden. Nennungsschluß 5. Juni 1883, Nachts 12 Uhr. Nennungen, welche aus irgend­welchen Grunde nach dieser Frist einlangen, werden laut den Nennreglements zurückgewiesen. Nennungen sind in der in den Remnreglements vorgeschriebenen Weise, und zwar schriftlich, in ver­siegelten GComvert, unter V­erfügung des Eintages an Herrn Kolos­man Filepp, Direktor des National-Rudervereins, Budapest, Natio­­nal-Ruderverein (Ofen, oberhalb der Kettenbrücke) zu richten. Ein Distanzgehben war Totis, wurde am Canıstag von sechs Mitgliedern des Athleti-Klubs veranstaltet. Um 3 Uhr Nachmittags machten sie sich auf; um 9%, Uhr Abends langten ihrer Fünf in Bicske an, wo sie übernachteten. Um 8 Uhr Morgens festen sie den Weg fort und erreichten über Ö-Baros, Nemetegyhaz und Nagy-Szöllös um 3 Uhr Nachmittags Totis. Dort fanden sie im Lause des Großgrundbesigers Fittler gastfreundliche Aufnahme. Zum Bäderftrifle­ Die freilenden Bädergehilfen, welche gestern nach Närospalota und zum Theile nach Sorokiki ges zogen sind, Fampiren daselbst im Freien und haben sich­ bisher so ruhig benomnen, daß die Sicherheitsbehörde bis zur Stunde gar seinen Grund zum Einschreiten fand. Die Büchermeister der Haupt­stadt haben im Wege der Polizeibehörde, des Ministeriums des Sunern und des Korps-Kommandos Ii an das Kriegsministerium gewendet mit der Bitte um Wederlassung von Berpflegssoldaten für die Dauer des Strifes. Die Fünfer-Deputation, welche heute Borz mittags hier eintreffen sollte, um namens der stirtenden Gehilfen mit den Meistern zu unterhandeln, hat beim Präses der Bäder: Gewerbe-Genossenschaft Herrn Matheideß noch nicht vorgespro­­chen. Die Bädermeister erwarten fir morgen Früh das Eintreffen der von Wien abzusendenden Militärbäder. (&enersbrunft) Die Ortsschaft Ki3-Apathi (Barser Komitat) it am Pfingstsonntag bis auf zehn Häuser niedergebrannt. Der Schaden beläuft sich­ zum Mindesten auf 100.000 fl. Auch zwei feine Kinder und eine Frau fielen den Stammen zum Opfer. I D­arfer Komitat kommen heuer überhaupt sehr häufig Feuersbrünste vor und zwar sind die meisten gelegt. Die gerichtlichen Untersuchungen führen aber selten zu einem Resultat. » ·(Polizeinachrich­te 11.)Dem pensionirten Oberförster Ludwig Rexa wurde öftern Nachmittags im Stadtbäldcie UeFUe goldene Uhr,111·derenußenseite eine Figur gravirtiitsUUTeMC ViderWKMFUUtSchlü­ssel und Opalsiege gestohlen.——Aus einem 3ITVZMUUEVTM Hau­fes Franz-Josef-Quai 24 wurde ein grünes Tuchp klle gestohlen-Samuel Sonnenschein verkaufte für die Kataer Einwohner Stefan Nagy und Johcanombori zwei Fuhren Heu und ging mit dem Erlöse durch. (Todesfall) Der Präsident der Warasdiner Gerichtstafel Georg Klim­cser, der als einer der tüchtigsten Richter Kroatiens galt, ist vorgestern, erst 46 Jahre alt, gestorben. Nachzeichenhahren) Die Zöglinge der Fünfkirchner Ober-Nealschule, welche im Jahre 1873 diese Anstalt absolvixten, verpflichteten sich im Verein mit ihren En am 20. August 1883 im Finfkirchner Gasthause „zum P­alatin“ zusammenzukommen. Das Komite bittet im die einstigen Kollegen, ji bis Ende Juni zu melden, damit das Programm­ zugeschidt und für Unterkunft gesorgt werden könne. E (Lissommoir) In Szeremle (Bester Komitat) hat dieser Tage Landmann Franz Molnár sein Weib, das sich so sehr den, ride ergeben, daß sie aus dem Wirthshause nicht mehr fort» subtingen war, exitochen. · · » (Aus Krasso·va)wird jetzt»Nemzet«gemeldet:Zwei hiesige Schäfer trieben dieser Tage ihre Heerden in den Wald der­­«österreichisch-ungarischen Staatsbahn.Von dem Heger aufgefordert,­­sich nur ihren Heerden zu entfernen widersetzten­ sie sich u­nd wurden mit dem Heger handgemein.Während letzterer m­it den­ Schäfern rang,entlud sich sein Gewehr u und ging die Ladung einem der Schäfer du­rch­­ die Brust.Der Heger wurde wohl verhaftet,allekn­ die Krassovaer,die schon­lätigst mit dem Forstpersonal auffand­­lich ein­ Fuße lebten,stürmten nun incorpore das Forstamt,wie·auch. das Gem­eindehaus,in­ welch’letzterem der Heger gefangenfaß·Der Gendarmerie gelang es nur nach vieler Mühe,die wüthende Menge zu beschwich­ti­gen­ und den Heger unbeschädigt ans Oraviczaer Be­­zirksgericht einzuliefertr. (Eröffnung ein­er Telegraphen­s Stas­tion.)Aus Batorkeß wird uns unterm Gestrigen be­­richtet: Heute wurde hier eine neue Telegraphen Station eröfnet und aus diesem Anlasse wurden vom Vertreter des Fürstenckolans Päl,Herrn­ Verwalte­r Zo­rvath,von dem Gutsbesitzer Herrn Ernt Hazay und dememeindevorstande Begrü­ßun­gs-Telegramiste an den­ General-Telegraphendirektor Kollet­,den Direktor Szalay den Postdirektor Zobel,die Sekretäre Zim­­ermann und Hampel und den Giterdirektor v. Bacsát gesendet, als an Diejenigen, welchen die Errichtung der Station in erster Linie zu daffen ist. Der Er­­öffnung folgte ein gemüthliches Mahl, gewürzt mit heiteren Trinf­­sprüchen. Weder die Nefruth­ung im Sároser Komi­tate­ wird der „Ung. Bolt" Folgendes geschrieben : Die Rekrutivung weit Dieses Sahr ein sehr trauriges Resul­­tat aus, insofern aló von dem ausgeworfenen Kontingent von 558 Mann blos 456 Nekruten entfielen, von den ausge­worfenen 56 Erjagreservisten — blos 7; zu den Honvéd wurden insgesammt 8 Merruten offentirt, so daß ein Nachstand von 151 Dann geblieben it. Der Grund bievon liegt darin, daß von den drei­­ Altersklasfen die Zahl der nach Amerika ausgewanderten Neftuten allein sich auf 1215 beläuft. (Unglücksfall) Die in Arad bedienstete Magd M. M. wollte die Senfter der im ersten Stod befindlichen Waffenwohnung ausheben und stellte sich zu diesem Behufe auf das schnale Gesims; plößlich jedoch brach dieses unter den Füßen des Mädchens entzwei und die Magd fiel vom ersten Stod mit dem Gesicht zur Erde und brach sich bei dem unglücklichen Falle beide Schenkelbeine entziwet. Außerdem erhielt sie noch am Gesicht und an den Händen bedenkliche Dueziehungen. Die Verlegungen sind lebensgefährlich und selbst wenn das arme Mädchen davonk­ommen sollte — mooran gez­weifelt wird — wird sie lebenslang als Krüppel für ihre Unvorsichtigkeit zu büßen haben. a (Selbstmord eines Soldaten) verfloffenen Samstag blieb, wie die „Agramer Big.” berichtet, wer Infanterist N. des 96. Regiments nach der Meinung auf dem am rechten Gave-Ufer ge­legenen Ererzierplage zuric. ALs die einrüichende Truppe seinem Be­richtstreife entschwunden war, traf er ruhig seine Vorbereitungen zum Tode. Er entledigte sich der DOberkleider, trug grünes Neisig zus­­ammen, legte sich nieder, bedeckte den Kopf mit dem Neifig, um vor Fliegen geschüst zu bleiben, nah in sein Gewehr und schoß sich die Kugel legend durch den Kopf. Der Tod mußte augenblicklich erfolgen, nachdem das Projektil durch das Gehirn ging. Die Veranlassung zu diesem Selbstmorde wird verschieden angegeben. Mord­ Aus Eveney, 13. Mai,­­ wird und ge­schrieben : · Gestern Morgens fand man den durch einen Schuß entfeelten Körper der hiesigen nicht gut beleumundeten Sei­bin,bekann­t unter dem Namen Persa,in ihrem Zimmer vor dem Fenster liegen.Ein zufällig aufgehobenes Papier,welches dort halbverbrannt gefunden wurde,führte an die Spur des Tht­ters eines in der Nähe­ woh­­nenden verheiratheten Bauers.Derselbe hatte nämlich mit einem Briefe,den er vom­ Gr.­Kikindaer AdvokatenU­ erhalten­,ein Strick als Gewehrpfropf verwen­det,und dieses verbrannte Papier pagte genau zu dem in seiner Wohnung noch vorgefunden­en­ Rest des r­eer,worin etwas Pu­lver vertwahrt war.Man erzählt sich,daß dieser Mensch einige Zeit der Geliebte der Parfa gewesen­,und noch am Abend vorher mit ihr sich bei Braten und Weingütlich gethan . Heute wurde derselbe dem Billeter Bezirksgericht ü­ber­­geben. Leichenverbrennung.­ Dieser Tage ist in M Wien der Hauptmann im 17. Infanterie-Regiment, Karl Eredit n v. Bründelsberg, ein Bruder des Gestions-Chefs v. Credit, gestorben.. Nachdem er testamentarisch den­ Wunsc ausgesprochen hatte, daß seine Leiche verbrannt werde, wurde dieselbe nach Gotha zur Yenerbestattung überführt.­­ Gintrauriger Hochzeitstag.) Man schreibt aus Paris, 13. Mai: „Im Hause Nr. 265 Nue Saint-Denis wohnt ein 22jähriges Mädchen, Mademoiselle Blanche Murel. Dieselbe rei­tet mit ihrer Mutter ein Konfektionsgeschäft. Gestern sollte sie sich auf der Mai­­e des dritten Bezirkes verheirathen und waren zu Die­sem Behufe Schon viele Gäste daselbst erschienen. Im Augenblickk aber, als der Bräutigam, Mr. Emile Mortexol, mit einem seiner Freunde aus dem Wagen stieg, um vor dem­­ Bürgermeister zu erscheinen,­­ vernahm man zwei Bistorenschüffe und gleich darauf fiel der junge Bräutigam vor dem­ Wagenschlage nieder und blieb, in seinem Blute schwimmend, regungslos liegen. Man eilte bestürzt auf ihn zu, feiner jedoch dachte nur daran, den Urheber des Verbrechens festzunehmen. Während der Verwundete nun die nöthige Pflege erhielt und in das Haus, welches von seiner Braut bewohnt ist, transportirt wurde, führte der Mörder ein kleines mit Gift gefülltes Fläschchen zum Munde und Teerte es h­aftig mit einem Auge. Die Wirkung des Biftes ließ natürlicherweise nicht lange auf sich warten, denn schon nach wenigen Augenblicken ftü­gzte der Mörder zusammen, so daß er sich im Falle die Stirne aufschlug. Die Polizei nahm nun seine Urreti­ung vor, jedoch auf dem Wege ins Botthaus gab der Mann seinen Geist auf. Zwei Briefe wurden bei dem Leichnam vorgefunden. Der eine war an Madame Murel, die Mutter der jungen Braut, adressirt, und der andere an den Bezirks-Polizei- Kommisssär Mr. Briffaud. Lebterer lautete: „Man sage Niem­anden an! Ich selbst werde einen persönlichen Nache-Uit ausüben, denn ich haffe den Mann, den meine unglückliche Nichte sich zum Gem­ahl gewählt. Meine Hand wird ihn tödten !" Der Thäter üt au wirt­lich Fein anderer, als der leibhaftige Onkel des Fräuleins Blanche, ein greifer Mann von achtz­ig Jahren, ehemaliger Eisenschmied Namen? Hemmerer, 151 Nue Saint-Martin mohnhaft. Der schwer­­vermundete Bräutigam ist Arch­itekt und wohnt 165 Rue du Far­bourg Boiffonniere. Allen Vermuthungen soll Hemmerer geistestrant gewesen sein, denn zweimal Schon versuchte er durch Vergiftung sei­­nem Leben ein Ende zu machen. Diesmal aber hat er, ehe er sich selbst tödtete, ein Opfer geschaffen. Der­­ Zustand des Vernwundeten ist ein gefährlicher. Die Kugel­ drang­­ tief in den Naden und konnte bisher noch nicht entfernt werden. Man gibt­ sich aber dennoch «der Hoffnung hin, daß dieses Drama sein zweites Menschenopfer offen werde. Einstweilen ist die bedauernswernde junge Braut vor Schmerz und Entgegen wahnsinnig geworden.” N . habe. Gerichtshalle, Salfre Zeugen von Beruf. Am Spätherbste vorigen Jahres (vom 13. bis 18. November 1882) fand vor dem Budapester königlichen Gerichtshofe die Schlußverhandlung in einer Angelegenheit statt, welche — wie wir bereits auch Gelegenheit hatten, darzuthin — auf gewisse soziale Uebelstände und Gebrechen ein grelles Streiflicht zu werfen geeignet sind. Die Verhandlung, welche fünf Tage in An­­spruch nahm, führte nug eine ganze Reihe von Individuen (16 an der Zahl) vor Augen, die für geringen Lohn sich in Zivilprozessen als falsche Zeugen anwerben ließen und ohne Scheu und Furcht den Eid darüber ablegten, daß der reiche Brivatier X. oder der arme Hausiger 3., den sie frü­her nie gefannt und auch wohl nie gesehen hatten, sich zur Zahlung irgend eines Honorars für eine nie­­mals stattgehabte Leistung verpflichtet habe. Der Hauptange­­lagte, der M­inkelschreiber Leopod Ungar, der außer der geistigen Urheberschaft aller zur Verhandlung gelangten Verbrechen, noch des Verbrechens der Fälsschung einer U­rsunde bis zur Höhe von 10.000 Gulden zum Nachtheile der Erben d­es Leichib’ angeklagt war, leugnete bis zum Schlusse der Schlußverhandlung jegliche Schuld­tepß der Fonkludentesten Thatsachen und Beweismomente, welche mit zwingender Nothmendigkeit auf ihn als den Hauptthäter hinriefen und trob des umfallenden Beständnisses aller Mitangeklagten, aus welchen die Liebeberschaft Ungar’s Klar hervorging. Leopold Ungar ließ sich erst unmittelbar vor der Wxtheilsverkündigung, als der Be­richtshof sie bereits zur Berathung zurückgezogen hatte, durch die flehentlichen Bitten seiner unglücklichen grau erweichen und legte dann vor dem Gerichtshofe ein reumüthiges Geständniß ab. Der Gerichtshof verurtheilte Leopold Ungar zu 9 Jahren Zuchthaus, 800 Gulden Geldstrafe und 10 Jahren Amtsverlust, Beter Un­gar zu 6 Jahren Kerker, 200 fl. Geldstrafe und 10 Jahren Amtsverlust, Hermann Rosenberg zu 4 Jahren Kerker, 200 fl. Geldstrafe und zehn Jahren Amtsverlust, Samuel Kohn zu 3 Jahren Kerker, 100 fl. G­eldstrafe und 10 Jahren Amtsverlust, Jonas Klopfer zu 2 Jahren Zuchthaus und 6 Jahren Amtsverluft, Adolf Horovich zu 1 Jahre Kerker, 100­ fl. Geldstrafe und 6 Jahren Amtsverhaft, Moriz Klein und Melandr Norenberg zu je 2 Monaten Gefängniß ; wegen Theilnehmung an eben demselben Vergehen wurden Fanny Münz zu drei Monaten, Therese Münz zu Drei Tagen Gefängniß verurtheilt; Naphtali Min­z und Heinri­ Münz wurden gleichfalls des Vergehens der Vorschubleistung schuldig ge­sprochen, eine neuerliche Strafe wurde jedoch über dieselben nicht ver­­hängt, sondern in die bereits urtheilsmäßig festgestellte Strafe der­­selben (von einem früheren Delikte herrührend) als Gesammtstrafe .­ Der Hordar Saldo Schwarz wurde freigeb­rochen. ee Diese Strafsache wurde heute im I. Strafsenate der Fünfgl. Tafel unter Borfi$ Koser Sy &felys (Referent Peter Németh) verhandelt und wurden Naphtali Min­z, Heinrich Miünz, Therese Miünz und Fanny Münz im Sinne des §­ 378­­ I.­G. der Strafe enthoben. Im Uebrigen wire das Urtheil der ersten Instanz mit der Uenderung bestätigt, daß säm­mtliche Ange­­­lagten o­der Nebenstrafe mit Nachsicht auf §. 2 des­­ St.­©. bez freit sind. Die „Kimbria“-Batestrophe vor Gericht, Hamburg, 12. Mai. Die heute endlich fortgetete Gerichtsverhandlung über die Klarstellung der traurigen Schiffskatastrophe bot einige ehr inter­­essante Momente. Das Eine kam, nachdem nochmals eine Neuapitu­­lation sämmtlicher frü­her gemachten Aussagen gegeben war, nachdem neue, indessen belanglose Aussagen — insofern belanglos, als sie sich auf die Ursache der Katastrophe beziehen­d verlesen worden waren, bereits zum Vorschein, als der Vorfigende Bericht erstattete über das Resultat der seitens des Nesdig-Kommissärs Mac Lean, beantragten Erhebungen über die Bauart der „Cim­bria“, die Gitte ihrer eisernen Platten u. s. mw. Ueber diese recht wichtigen Anträge konnte mim so auf wie gar keine Antwort gegeben werden. Zunächst wird Konstatirt, daß die Pläne, nach denen die „Gimbria“ gebaut wurde, bei Ver­­lauf deren Schwesterschiffes „Hammonia“ vor ungefähr, sechs Jahren nach Petersburg wanderten, fernerhin aber Konstatirt, daß, nachdem sich hier Niemand gefunden, der ein fachverständiges Urtheil über die Güte der durch die Kollision auf dem „Sultan“ hängen gebliebenen eisernen Platte hätte abgeben können, das See-Amt sie zur V­erwilli­­gung der Mittel an den hiesigen Senat, gewendet habe, von diesem aber mit dem Bemerken abschlägig beschieden worden sei, bei derarti­­gen Untersuchungen­ wu­rden niemals greifbare Resultate erzielt,­­weshalb es außerdem auch das fernere Geruch um Untersuchung des „Gimbria”-Winds duch Taucher. der Taiferlsihen Marine nicht Habe befürworten können. .. Gegen diese Auffassung , verwahrte sie der Herr Neichs­ Kom­missär in energischer Weise, inden er betonte, daß Die ganze Welt auf den Verlauf des Brozeffes gespannt sei, daß das Bublitum ein berechtigtes Spatereffe habe an der vollständigen Klarstellung der Katastrophe. Seiner Meinung nach gäbe das so ungemein schnelle Sinfen der , Gimbria" denn­­och zu ger­ichtigen V­ermithungen über das Schlechte Material dieses Dampfers Anlaß. Wenn der hohe Senat anderer Meinung sei, so könne er ihm jedenfall nicht die Kompetenz des Sachverständigen zuerkennen. Außerdem sage aber der §­ 4 des in Betracht kommenden Neid­egefäßes ganz ausdrücklich, daß jede Bundesregierung in derartigen Fällen die Kosten der beantragten Untersuchungen gewähren müsse. Ex beharrt dengemäß , bei seinem früheren Antrage, wenigstens insofern, als es die sachverständige Un­­tersuchung der betreffenden eisernen Platten betrifft, und schlägt vor zu diesem­ Zweck die Herren Geheimrath Brie (Berlin), Digot (Wil­­helmshaven) und Hildebrandt (Kiel) einzuladen. Ein anderes nicht unrichtiges und im Interesse objektiver Beurtheilung erwähnenswerthes Resultat der neueren Erhebungen des See-Amtes betrifft die von Guttill gleich­ nach der Katastrophe nach Hull gesandten Briefe, die in der Darstellung des Ungfids, wie, seinerzeit angenommen wurde, erhebliche Widersprüch auf­gewiesen hätten. Namentlich habe Buttill auch dem Kapitän Harrisor gegenüber geäußert, daß er nicht das grüne, sondern das rothe Licht“ des frem­den Dampfers zuerst gesichtet habe. Diese Darstellung er­weis sich den amtlichen Erhebungen gemäß als durchaus infoliert: Guttill it sich in allen seinen Aussagen und brieflichen Darstellungen der Katastrophe gleich geblieben. Er sagte Harrison nichts von einer Sichtung des rothen Lichtes vor der­ des grünen, wie auch auf einen Bericht, der in Hull von Harrison von dort erscheinenden „Eastern Morning News” gegeben ‚wurde — und welcher später von Londoner Blättern nachweislich inkorrest gebracht wurde — hervorgeht. · ; Eine fernere Aussage bezieht sich auf eine an dem ersten Bere­handlungstage (10. geber) seitens der Direktion der Hamburg-Ameri­­kanischen Paketfahrt gemachte Auseinanderlegung, wer zufolge „Die Direktion Schon vor der „Cimbria“-Satastrophe schriftliche Berichte über von ide angeordnete Versuche mit der Manövrirfähigkeit der Dampfer der Gesellschaft eingefordert hatte. Dies ist, wie heute der Direktor der Gesellschaft Herr Kohn Meyer bemerkt, nicht richtig. Die fraglichen Berichte sind erst nach der Katastrophe eingefordert. Die Versuche selbst nur mit den Dampfern „D­andalia” und „Silesia” vorgenommen, spätere Versuche eingestellt worden, und zwar auf spe­­zielles Ersuchen des Herrn Sohn Meyer selost, der sich von denselben sein greifbares Resultat versprechen kann. (Derartige Versuche wer­­den übrigens sowohl von der kaiserlichen Marine, als auch von den Engländern häufig vorgenommen, weil­­ man vergleiche die preis­­gekrönte Prosedüre des englischen Technikers Neynold über die Ab­­lenkung des Ruders Durch die Schraube — bei Schraubendampfern ke ae den mannigfachsten Einfluß auf das Ruder ausübt. er es.) Sin die Berathung über den Antrag der Neichs-Kommissare minde von den GSee-Amte erst nac Anhörung des Platdoyers ge­­treten. Dieselbe ergab die Annahme des Antrages, der zufolge die Verhandlung wiederum auf unbestim­mte Zeit vertagt wurde, ob­­schon die vom Neid3-Kommissär beantragte Vernehmung der Gad­verständigen über die Direrte Schuld des einen oder des anderen der beiden Dampfer nichts Neues bringen kann. Die Sache liegt so, daß recht wohl ein Urtheil über die Ursache der Katastrophe und auch über das Verhalten des „Sultan nach der Katastrophe hätte gefällt werden können, wenn es nicht Pflicht des Geo-Amtes wäre, alle bei einem Schiffsunglück irgend in Betracht kommenden Punkte — hier also auch die Beschaffenheit des Materials der’ „Gimbria“ — so weit wie irgend möglich aufzuklären. . = Aus dem Plaidoyer des Cuttilliden Bertheidigers it zu bemerken, daß dasselbe, sofern das SeeAmt annähme, die einmilchi­­gen Aussagen betreffs der Sichtung des grünen Lichtes, der darauf erfolgten Ausführung des Kommandos wären nicht die Aussagen Meineidiger, zu der Folgerung gelangt, das See-Amt mi­sse erkennen, daß der , Sultan" sehuldlos an der Katastrophe sei, im Uebrigen die „Gimbria“ die Schuld trage, da sie nur auf die von ihr gehörte Dampfpfeife hin — ohne Lichter zu sehen — ihren Kurs änderte. Der gegnerische Anmalt gibt den ersten Punkt — die Sichtung des grünen Lichtes — zu, bestreitet auch nicht, daß das Verhalten des „Sultan nach der Kollision ein forrestes war, hält aber fü­r durchaus mer wd­esen, daß das gelichtete grüne Licht der „Gimbria“ gehört habe, er nimmt vielmehr an, dasselbe habe unbedingt das Licht eines anderen Dam­pfers gewesen sein müssen, da es ganz unmöglich wäre, daß nach den von Buttill beschworenen Aussagen über die von der Sichtung des grünen bis zu der des rothen Lichtes verstrichene Zeit — fawin eine Minu­te — die „Gimbria” in so kurzer Zeit eine völlige Veränderung­­ ihres Kurses habe annehmen können. Dazu sei eine geradezu ratende Geschwindigkeit nothwendig ge­wesen, die that­sächlich aber nicht vorhanden gewesen sei, m wie ja vor allem das Zeugniß des Maschinisten der „Kimbria­“ beweise. Das ist der Angel­­punkt des Miaidoyers des Anmaltes der „Cimbria“, das schließlich darauf hinausläuft, den „Sultan“, weil er, seinen Kurs nach einem fremden Schiffe richtend, auf die von ihn zu spät gesehene , Cimbria" hineinlief, für schuldig zu erklären. Das Urtheil wird wohl Janum vor 2 bis 3 Monaten gefällt werden. „Wr. Allg. Big“. ja Cellar. Depeichen A. „Welter Floyd, Wien, 16. Mai. Im Herrenhause beantragte Graf Thun die provisorische Abänderung des Gefeßes betreffend Die Religionsfondsteuer. (Wird auf die nächte Tagesordnung gestellt.) Die Gefebe betreffend die Hafengebühren und die böhmisch-mährische Transportalbahn wurden in zweiter und Dritter Lesung ange­nommen vom, 16. Mai. Dem „Monitene de Noy“ zur folge wird Ende Juni ein Konsistorium­ stattfinden. Mom, 16. Mai. Die Kammer sette im ihren gestrigen Abendfigung die Berathung über die Motion Nicotera’s fort. ES sprachen: Bonghi, DBovio,­ Tatiani und Cairoli. Legterer besprach die Umgestaltung der Partei­verhältnisse. Nom, 16. Mai. DOrig-Telegr) Meldung der „N. Fr. Pr." : Die Debatte über die innere Politik droht noch mehrere Tage in Anspruch zu nehmen, Bongdhi, seine gestern unterbrochene Mode fortgebend, Can auf die auswärtige Politik zu­ sprechen. Ihm scheint die Tripel-Allianz so ziemlich auf Sand gebaut zu sein, denn die Sünteressen der Drei Mächte sind weder auf dem Mittel­­meer noch auf der Ostsee i­dentisch. Italien könne ein franso - afrikanisches Neid nichte duldem Deutschland hingegen müsse es wünschen, denn es schwächt Frankreichs Stellung am Nein. " Das Beste műve ein tax­­fes, gefiechtetes Stalien, jedenfalls möge aber die Neh­rung zusehen, daß Stalien die übernommene Aufgabe ganz und viehaltslos erfüllen. Eine. Ev­e winscht , Stalien eine Krieg, denn dieser wird das öffentliche, Gewissen, auf dem $iffa und Enitozza, lasten, starten und beruhigen. (Bew­gung.) Die Lage it eine derartige, daß, Depretis zeigen fan, ob wirklich ein großer Staatsmann it; er winscht im gern, daß er Di feine legte Brobe mit Ehren bestehe. — Gatroli hielt eine entfest verwworrene Nede ü­ber das Parteileben und seine Berechtigung. — Nico­­ter­a wiederholte in einstündiger Rede alle von ihm gegen die Regierung bisher formulirten Anklagepunkte. Hervorgehoben zur werden verdient, was er über die Art sagte, wie Depretis der irredentisti­sch­en Bewegung entgegentrat., Depretis, bemerkte er, [eb zuerst gewähren und schritt ein, als die Bewegung in vollen nie war. Zudem war das Verhalten der Behörden nicht in allen Städten bas gleiche. Auch hier trat die Unentschlossenheit des M­inisters zur Tage. Er schließt seine Rede mit der Aufforderung, Depretis möge klar reden, damit jeder Abgeordnete mit seinem Gemissen in’s Meine fon­me. Die Rede gab zu den heftigsten Zwiifchenfällen zwischen dem­ Redner und Morana und Finzi Anlad, welche jedoch durch energisches Eingreifen des Präsidenten rasch beendigt wurden. Auf­­sehen erregt Grispis Verhalten, der, nachdem er erregt angegrif­­fen hatte, man eine halb und bald Vertrauen fundgebende Tages­­ordnung einbrachte. · · ·· · ·· Floretto,16.Mti­.Die»Revue für formlpoletische Wissenschaften«veröffentlicht ein­ längeres Schreiben d· Senators Cadorna ü­ber die·Tripel-2( Unans- Das Schreiben bezweckt zuerwenet,daß F­rankrecchselb die Nothwendigkeit eines Einvernehmens zwischen den dwt Mächten in Ihcteresse des Friedens veranlaßteDass­ auf die Erhalt­ing des Frieden­s abzielende Einvernehmen wer jedoch keine Anwendung finden,wenn Frankreich nicht aggressiv vorgeheBonder Behauptung,Italien·fu­rcht··­in Frankreich die Republik,sei gerade das­ Gegenthe·11wahr" «Petersbu­rg,16.Mk11.(O­rig.-Telegr.)· Hofkreisen ist man bezü­glich des ungestörten Berlaufes Der eigentlichen Krönungs-Herenonie ruhig, da sie getrofft Borsichtsmaßregeln thatsächlich jedweden etwa gepla Gewaltstreich unmöglich machen. Weniger groß ist das ©­it der Sicherheit Hinsichtlich des feierlichen Einzuges Moskau und der der Krönung folgenden Zeit, x ev

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