Pester Lloyd, Juli 1883 (Jahrgang 30, nr. 180-210)

1883-07-18 / nr. 197

TEZETSET · " " der Ma ő ; eine“ Sie Ban­linie fol 9 Jot auch de fu benügt we Ba ist vom Bahnhof bis zum Hauptplabe .projektirt fol dur) Belközeputeza­­ bis zum Hauptpostamte, eine andere Nebenlinie dur­ die Belmagyarutcza bis zur ärarischen Tabakfabrik geführt werden. Die elektrische Kraft, die bei Tage die Bahn betreiben wird, soll zur Nachtzeit­­ die noch nicht durch Gas beleuchteten Straßen und Gebäude der Stadt beleuchten. Laut den Pläne wären zum Baue der Bahn 164.000 fl. zur Erhaltung jährlich 54.967 fl. 60 fl. er­forderlich; die jährlichen Einnahmen sind mit 54.967 fl. berechnet, demnach würde das Unternehmen sich auch finanziell ventiven. Zum Studium Dieses Planes ist ein engeres Komite eingefeßt worden. Jahresbericht der Theres­ianischen Aka­demie. Die Theresianische Akademie in Wien hat soeben ihren Jahresbericht über das Gymnasium der Akademie für das Schul­­jahr 1883 der Deffentlichkeit übergeben. Aus der Statistik der Frequenz und der Lehr-Erfolge erhellt, daß die Musteranstalt auch im­ abgelaufenen Jahre ihrer Tradition treu geblieben it. Das Gymnasium der Theresianischen Akademie zählte am Schlusse des Schuljahres 317 Schüler, von welchen bei der Klassifikation 80 Schüler Vorzugszeugnisse, 175 Schüler­zeugnisse erster Klasse, 25 zweiter und 4 dritter Klasse zuerkannt erhielten. 35 Schüler wurden zu Wiederholungsprüfungen zugelassen. Bei der Maturitäts-Prüfung wurden unter 35 Abiturienten 9 für „reif mit Auszeichnung“ erklärt, 22 erhielten ein Zeugniß der Reife und 4 wurden zu einer Wiederholungs-Prüfung nach zwei Monaten zu­gelassen. Der Schüler-Statistik entnehmen wir, daß nach der Na fionalität von sämmtlichen 317 Schülern 210 deutsch, 67 ungarisch, 18 polnisch, 9 italienisch, 3 serbisch und je 2 rumänisch, kroatisch, slowenisch und czechisch sind. Nach der Religion sind 277 Schüler katholisch, 28 evangelisch, 9 griechisch-orientalisch, 2 israelitisch und 1 unit­tarisch. Die Chronik der Theresianischen Akademie hat heuer abermals einen Akt außerordentlicher Huld des Kaisers zu verzeichnen. Es ist dies die Bewilligung von K­aiferpreifen, welche jährlich am Schul- Schluffe an die würdigsten Zöglinge der Akademie vertheilt werden. Die Kaiferpreife bestehen in drei­ goldenen Medaillen (eine große und zwei kleine), welche auf der Aversseite das Bild des Kaisers mit der Namens-Amfchrift und auf der Neverzseite den Namen des ausgezeichneten Zöglings mit der Widmanns-Unschrift: „Caesareo- Regiae " Academiae Theresianae­­ alumnis ‘optime merentibus A. 1883" enthalten. Der­ Kurator Anton Rittor Schmerling hat die große goldene Medaille dem Zögling der Juristen-Abtheilung M Wilhelm- Freiheit v- S­ch­wind und die Kleinen goldenen Medaillen den Gymnasial-Zöglingen Alfred Graf Alberti-Boja und Wladimir Graf Ledochow3fy für das abgelaufene Schuljahr verliehen. Die feierliche Weberreichung dieser Kaiserpreise bildete zu­gleich die Schlußfeier. Dem ‚Jahresberichte gehen voran: „Eine Scholienstudie über die Barepigraphae, zu Aristophanes“ von Dr. Karl Ritter v. Holzinger und ein Vortrag „Olympia“ von demselben Berfasser. Das älteste Stadth­aus von Barız­ soll nicht an der Stelle des heutigen, sondern im Stadtviertel Saint-acques, an der Ehe der Rue Soufflot und der Rue Victor Couzin gestanden haben, wie eine im Jahre 1877 an jenen Haufe angebrachte In-­schrift besagt. Gregor v. Tours bereits erwähnt jenes Stadtviertel als den Sit des Bariser Handels und bekamntlich wurden die ältesten Mitglieder der Stadtbehörden der französischen Hauptstadt wie noch heute die Aldermen­der City in London aus der Kaufmannsgilde­­ gewählt. Die­ erste Bezeichnung des Stadthauses war: Bürger- Sprechhaus (Parlouer‘ aux bourgeois). Gegen Ende der zweiten Dynastie verlegten die Bürger ihr Nathhaus an einen Punkt zwischen den ehemaligen Châtelet (Zwingburg) und der Kirche Saint-Seuffrot. Hier hielten die Gilden-Melterten ihre Gebungen bis gegen Ende der Regierung des Königs Johann. Im Jahre 1357 jedoch tagten die Stadt­behörden bereit in einem Hause am Greventag. E35 war der be­rühm­te Profoß der Kaufleute Etienne Marcel, welcher das Haus um 2400 Gulden Gold von Jean Aurerre kaufte. Unter der Regierung Franz I. war das Gebäude für seine Bwede nicht­­ m­ehr geräumig genug und man taufte die Nachbarhäuser Hinzu, in­ deren Abbruch am 15. Juli 1533 der Grumphstein zu einen neuen Stadthaufe gelegt wurde, welches den Mittelpunkt des im Jahre 1874 niedergebrannten „Hôtel de Ville“ bildete. Im Jahre 1549 waren die beiden ersten Stockwerke vollendet, dann ruhte die Arbeit an dem in gothischem Styl unternommenen Gebäude fünfzig Jahre Hindurch, bis sie unter Heinrich IV. wieder aufgenommen wurde Die ganze Facade nach dem Greveplag und der Arkadenflügel wurden im Jahre 1606, der Uhrthum­ und ein neuer Hauptsaal um 1605 und endlich ein Flügel nach der Seite der Heiligen-Geist-Kirche hin um 1612 vollendet. Ganz fertig war das Gebäude aber erst im Jahre 1628. Die Pläne zor demselben rühren von dem Baumeister Dominique Bochhador de Cortone her, an dessen Stelle später Martin de la Dal­te trat. In die Mitte des 18. Jahrhunderts war das Haus wieder für seine Zivede zu eng geworden und man beabsichtigte ein größeres, auf dem gegenüberliegenden linken Gennesu­fer zu­ errichten. Unter Napoleon I. und unter Lou­is Philipp. Sowie auch unter N­a­­poleon III. wurden bedeutende E­rweiterungsbauten ausgeführt, bis dann die Muchlosigkeit der Communards an einem Tage das Werk 19 vieler Jahrhunderte zerstörte. akaerre en­ati­o­nale­r Schah-Kongreßin­­täűürnberg­ Ws Nürnberg wich unterm 15. b. M. geschrieben : Morgett beginnt in den prachtvollen Räunen des Germ­ani­­schen Museums der dritte Kongreß des Deutschen Schach­bun­des.Der­­selbe ü­bertrifft sowohl in Bezug auf die rege Betheiligung als­ mich ,,auf die Anzahl der Preise seine Vorgänger.Am Meister­ anuier nehmekttheib Aus­ England:Blackburne,Wild,Mason und Gäns­­berg(sc­h­untlich von London);aus Oesterreich:Hruby,J.Schwarz und Weiß(aus­ Wien)1md Berger(Greiz);aus RußlandWinawer (Warschau);aus Deutschland:v.Bardeleben u und Dr.Lange(Leip­­­zig);Rieme­n und Schotthinder(Breslau­);Bier(Ham­bru­g);Fr­itz (Darmstadt);Leffmann(Köln);L.Paulscik undW­ Paulsen (Neissengrund);Schallopp(Berlin).Die Preise,zu denen König Ludwig von Baiern einen namhaften Betrag gespendet hat,bestehen in 1200,800,500,300,200,1501111d 10091 cark.Es spielt Jeder mit Sedem eine Partie, und zwar müssen in zwei Tagen drei Par: 1 Stunde für 20­­ Bürge feltgefecht. Aus &­on it­al Werichterstatter des „Spielo" der­­ bekannte. Schachmeister . Hoffer Hier anwesend und es werden auch ‚ond Steinig und Yudertort in den nächten Tagen erwartet. ..D ie Flotte von Abukir­ Man schreibt vor „Br. Allg. Jg." aus Alexandrien : ..«Es"at allen An­schein,daß die Hebungsarbeiten aus den vort­reffen­ und­­ von Abukir in den Grund gebohrten französisch­en Kriegsschifer eigenglänzenden Erfolg haben werden.Fünf von den netzversunkenen Schiffen wurden bereits gefunden.Die ArbeiteIt geschehen unter der­ Aufsicht des ehemaligen englischen Marine-Offi­­zierst1sonby,und die bisher errungenen Resultate sind umso zu­friedenstellender,als die bis zu diesem Augenblick aufgefundenen Ge­­genstände demAensteren der Fahrzeuge entnommen wurden­.Judas Innere einzudringen,war vorderhand noch nicht möglich,da die­chiffe ganz mit Sand und Erde bedeckt sind,die 2011 den Tauchern erst hinweggeräumt werden müssen.Unter den zahlreichen,schon b­­isher aufgefundenen Gegenständen befinden sich drei Kanonen — zwei aus Kupfer und eine aus Eisen, ferner eine beträchtliche Menge sonstigen Kupfers und großer Dleistüce, welche Teptere offenbar zur Ladung dienten , dann viel Eifen und Kanonenzugehr und eine große Ans zahl von Säbeln, Klingen und Steingewehren. Unter den Säbeln ist einer, der wahrscheinlich einem höheren Offizier angehörte, von großem Werthe. Alle diese Gegenstände sind, mit Ausnahme der­­jenigen aus Bronce, Kupfer oder Dlei, mit einer Art von Snerusta­tion überzogen, die sogar auch die Seile angriff. Bisher waren die Taucherarbeiten gewissermaßen nur Nekognoszirungen, sobald aber die vorbereitenden Arbeiten beendigt sein werden, hoffen die Unter­­nehmer, große Erfolge zu erzielen.“ Berichtigung. Am Morgenblatte vom 14. d. hat sich in den Bericht über den Tipa-Chlärer Prozeß ein Druckfehler einge­schlichen, der hiem­it berichtigt sei. Professor Scheubhauer beruft sich auf Seite 3 der Beilage, zweite Spalte, Zeile 8 von unten auf „Dr. Schreiber”, der dargethan habe, daß die ungarische Nace mit der italienischen die kleinste in Europa sei. Der Name des anthro­­pologischen Forschers, auf den Professor Scheubhauer­­ sich berief, ist im Berichte falsch angegeben und soll richtig: „Dr. ©. 9. S­chei­­ber“ heißen ; zugleich sei erwähnt, daß die bezogene Arbeit von Dr. Scheiber gelegentlich­ dee internationalen Anthropologen-Kongresses hier in Budapest vorgelesen wurde. 2­ Armee-S­pende“ Für die. Ef. österr. Militär- Spitäler und zu Kurzwedlen für Angehörige des TF. E. Heeres wurden von dem ff. Hof-Lieferanten Heinrich Mattoni neuerdings 6500 Krüge Gießhübler Launerbrunn gewidmet, welche größtentheils den Militär-Spitälern im Disupations-Gebiete zuge­wendet worden sind, tien absolvirt werden. Die Bedenkzeit wurde mit­­. 4 úg - 188535, Offener Sprechfanl. Für Form und Inhalt des ater­biefer Nubrit Folgender ist die Nebastion nit verantwortlich. 2 HE e Han ÉR sa E ű En" der ungarischen und deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig, wird sofort aufgenommen. Hölle, Pietzsch, Fleischmann & Cie. Csömdrerstraße Nr. 10. 5696 Prachtivolle Meubles Bronces de Paris, echte persische n. englische Teppiche, Nippes, geschnitzte Spiegel, Objets d' art, ee 2c., ferner Die aus­ Hi­ra­ervorragen­­gewählte Kollektion Deigemälge der Meister im Schäßwerthe von fl. 27.432 über Auftrag des Befibers sofort einzeln oder im Ganzen unter dem Werthe zu verkaufen. Auskunft ertheilt Monsieur Harry, V., Wurmgasse 3, II. St. 6. (Im Spar­­kassegebäude.) 5249 § a ( Berühmte Gianbeersalz-Säuerlinge, II IT l­­in­­­g fendgttwarmes , subalpines Klima. Sauerbrunn, Stahlbäder, Kält­­e­­­wasserheilanstalt, Haupt - Syndifa= Untersteiermark­tion: Erkrankungen der Verdan- Kursalon, Kurmusis, Konzerte, Tombola x. 2c. Prospekte gratis. Wohnungs­­ungsorgane. Brachtvolle Ausflüge, Stichbahnstation Paltschach­­ d 18 új 011 J sl ab a. M Wasferbestellungen an die Direktion. Gerichtliche Lizitation. Heute und so lange der Vorrath dauert, werden in den ges­­öhnlichen Amtssteinden die zur Grekationsmasse des Christian Lungf gehörigen Stahlwaaren, chirurgischen Suftenemente 2. an den Meistbietenden im­ Hofe 003 Haufes Ede Waigner­ gaffe u. Denkgasse gerichtlich veräußert werden. 5722 Winke für Kranke. gibt in einer fire Jedermann verständlichen Weise die von dem lang­jährigen­­ Chef-Hospitalarzt Dr. med. Liebaut herausgegebene Brotch live „Die Regenerationskur”. In Derselben wird die Entstehung, Behand­­lung und Heilung von Gleichsucht, Blutarmuth, Epilepsie, Hysterie, Skropheln 2c. nach den neuesten Forschungen auf medizinischen Ge­­biet eingehend besprochen. Diese Hochinteressante, in gemeinverständ­­licher Sprache geschriebene Broschü­re ist erhältlich a 80 Kremer in Budapest bei Rob. Lampel, Buchhandlung, Waidner­­gasse 13, und Zaun deren Studium nicht dringend genug angerathen werden. Bommmual-Angelegenheiten. Gohlertoren Der­ Com­rupemerfe in Budapest­ Nach dem neuen Statut für öffentliche Lohnfuhr­­werke sind fi­e dieselben folgende Fahrgebühren festgestellt : I. Sir Einspänner (Komfortabled): Mach der ersten Viertelstunde 30 Fr., für eine halbe Stunde 40 fr., fir dreiviertel­­ Viertelstunde­ 20 fr. ‚ganze Stunde 80 fr. ; had jeder ‚folgenden DE­N a A­EA ; 4 Zweispänner (Fiala): Für weniger als eine Stunden 60 fr, für ei­n ZZH Fir Stunde 80 Fr., für eine Stunde 1 fr., Fire jede folgende Viertelstunde 25 frr., fir einen ganzen­ Tag (von 6 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abends gerechnet) 8 fl., fin einen halben Tag 4 fl. 50 kr. III. Zu Ungarischen Staatsbahn (Spierstädter Bahnhof oder umgekehrt: 1. von den Bezirken I. bis III. , für einen Einspänner 1 fl. 50 kr., fin einen Zweispänner 2 fl. 50 fl. , 2. von den Bezirken IV. bis X..; für einen Einspänner 1 fl., für einen Zweispänner 1 fl. 50 Kr. .. „IV. Zum Bahnhof der Oesterreichisch-Unge­rischen Staatsbahn oder umgekehrt: 1. von den Bezirken I—II für einen Einspänner 1 fl. für einen Bmeispänner 1 fl. 50 kr; 2. von den Vezieren IV—IX für einen Einspänner 80 fr., für einen Zweispänner 1 fl. 30 Er. ; vom X. Bezirk für einen Ein­­spänner 1 fl. 50 fr., für einen Zweispänner 2 fl. 50 Er. V. Zum Sü­dbahnhhofe oder umgekehrt: 1. von den Bezirken I—II für einen Einspänner 80 fr, für einen Eiei­­spänner 1 fl. 50 fr. ; von den Bezirken IV—IX für einen Ein­­spänner 1 fl, für einen Emeispänner 1 fl. 50 fl., vom X. Bezirk für einen Einspänner 2 fl., für einen Zweispänner 3 fl. VI. Dom Spjefstädter Bahnhof der Ungarischen Staatsbahn: 1. zur­­ Oesterreichisch-Ungarischen Staatsbahn für einen Einspänner 1 fl, für einen Zei­­spänner 1 fl. 50 fr., zum Südbahnhofe: für einen Cin­spänner 1 fl. 50 fr., für einen Zweispänner 2 fl. 50 fr. VE von der Oesterreichisch-Ungarischen Staatsbahn zum Südbahn­hofe: für einen Cin­spänner 1 fl. 20 fv. für einen Zweispänner 2 fl. VIII. Zum F­ranzstädter Bahnhofe der FE. mg. Staatsbahn oder um­gekehrt : 1. von den Bezirken 1—IIT für einen Einspänner 1 fl. 80, für einen Zweispänner 2 fl. 50 fl. ; 2. von den Bezirken IV—X für einen Einspänner 1 fl. 20 fr., für einen Zwei­­spänner 2 fl. IX. Ze­­itenbahnration in Kielenfeld oder umgekehrt : 1. von den Bezirken I und II fü­r einen Zweispänner 2 fl. von den übrigen Bezirken 3 fl. ..X. Zu den Stationen der Donau-Dampf­schifffahrt-Gesellschaft oder umgekehrt: 1. von den Be­zirken I-IX für einen Einspänner 70 fl., für einen Zweispänner 1 fl., von X. Bezirk für einen Einsspänner 1 fl. 80 fl., für einen Zweispänner 2 fl. XI. Zum Wettrennplas smd zurück bei Gelegenheit von Mettrennen : für einen Einspänner 3 fl. 60 Er., für einen Zwei­­spänner 6 fl. XII. Bt Leichenbegängnissen: für einen Ein­spänner 1 fl. 20 kg, für einen Zweispänner 2 fl., für die Zeit über 2 Stunden die normale Türe. XIII. In die F­estung oder umgekehrt: 1. von den einen Zweispänner 1 fl.; 2. von den Be- ersten drei Bezirken fü­r an einen Einweispänner 1 fl. 50 Ír., vom X. Be­zirken IV—IX fir sírt 3 fl. XIV. Nach Steinbruch oder umgekehrt: 1. von den Bezirken I-III für einen Einspänner 1 ff. 50 Ér., fü­r einen Zwei­­spänner 2 fl. 50 fr.; 2. vor den Bezirken IV—IX für einen Ein­spänner 1 ff. 30 fr., für einen Zweispänner 2 fl. XV. SusAuminsel und Leopoldsfeld wer angeführt : 1. von den Bezirken T—III für einen Zweispänner 2 fl. ; 2. von den Bezirken HI—VII für einen Zweispänner 2 fl. 50­­ Ír. ; 3. von X. Bezirk für einen Zweispänner 3 fl. 50 Ír. VI. auf den Schwabenberg und zur „Schönen Schäferin“ oder umgekehrt: 1. von den Be­­zirken I—III für einen Zweispänner 2 fl. 50 Br. ; 2. von den Be­zirken IV—IX 3 fl.; 3. von X. Bezirk 4 fl. Zu bemerken ist ferner: 1. für Fahrten nach jenen Extravillan- Stellen, welche im obigen Tarife nicht erwähnt sind, u­ um die Hälfte mehr zu bezahlen. 2. Einspänner sind nicht gehalten in die Festung oder ins Auwinfel, ins Leopoldifeld oder auf den Schwaben­­berg und überhaupt ins Extravillan zu fahren. Insofern sie­l dies gleichwohl unternehmen, ist über die ordentliche Gebühr noch die Hälfte zu bezahlen; 3. Fahrten aufs Land bilden den Gegenstand freien Mebereinfom­mnenő ; 4. von 10 Uhr Abends bis 6 Uhr Morgens tt über die ordentliche Gebühr noch die Hälfte zu bezahlen, zu den Theatern jedoch, sowie zu den Bahnhöfen und zu den Dampfschif- Stationen oder von dort ist auch in dieser Zeit nur die ordentliche Gebühr zu entrichten. 5. die Berechnung der Fahrtdauer beginnt von jenem Augenblidk, in welchem der Wagen seinen Standort ver­­läßt. Wird derselbe zur Nacfahrt nicht bewüßt, so kann der Kutscher für dieselbe feine Gebühr beanspruchen, mit Ausnahme der Brüden­­und Tunneltore; anderenfalls indeß ann auch die Wartezeit ein­­gerechnet werden. 6. Für Gepäckstüce, welche im Innern des Wagens feinen Pla finden, i­ nach jedem Stück 10 Kreuzer zu entrichten. 7. Die Drüden- und Tunneltüre hat der Fahrgast zu bezahlen. 8. Der Lohnfuttcher­­ft verpflichtet der Aufforderung des Fahrgastes ohne Rü­cksicht auf Zeit und Wetter nachzukommen. 9. Der Lohn­­futtcher ft verpflichtet den Fahrgast auf die Zeit aufmerksam zu machen und beim Einsteigen seine eigene Uhr vorzuzeigen. 15. Dieses Statirt ist in allen Lohnfuhrwerken zu affiiren. Sanitätswidrige Leichen-Transporte) -Man theilt uns mit, daß troß lofalbehördlichen Verbotes noch immer S Kinderleichen in öffentlichen Fuhr­werken auch obduzirte Leichen nicht, wie es sein sollte, in­ luftdicht vers­­chloffenen Wagen nach der­­ Begräbnisstätte geführt würden. In Wien werden rezirte Gratisleichen in hermetisch verschloffenen Kisten transportirt und so auch bestattet. (Steuereingang) In der ersten Hälfte dieses Monats wurden an Steuern 163.469 fL., D. i. um 31.573 fl. weniger, als in dem forrespondirenden Zeitraum des vorigen Jahres, eingezahlt. transportirt werden, wie deuten die Schwänze, der­ Akademie der Wissenschaften, des­ Komitats Jap - Nagykün- Szolnos,­ Kl Bad­n­ats und Anderer. Der Reichenfeter wohnten an die Aladem­iker : Minister Pauler, Paul Gyulay Karl Badnai Wolfgang Desk, Kun S­zä$, Moriz Ballagi, die Profesfnen Sztoczef, Rerik­gyártó und Toxima, der Dizegespan des Szolnorer Komitats Alejandr Hajdu u. A. Nach der kirchlichen Zeremonie, welche der reformirte Kaplan Hugo Molnár vollzog, wurde der Sarg nach dem a­ngarischen Staatsbahnhofe überführt ; die Leiche wird in Halas zur ewigen Ruhe bestattet werden. ‚Schulprüfung.­ An feierlichster Weise fand gestern Vormittags die 34. Jahresprüfung an der renommierten öffentlichen Mädchen-Lehr- und Erziehungsanstalt der Frau Charlotte Najhik statt. Ein zahlreiches Damenpublikum, dann die Eltern und Freunde der Zöglinge hatten sich zu diesem Schlußakte eingefunden, welchem auch der evangelische Bastor Wilhem­ Győri, sowie Vertreter des Elisabethstädter Schulstuhles und andere Honoratioren anmahnten. Die Zöglinge bestanden aus allen Lehrfächern die Prüfung sehr gut und zeichneten sich besonders durch die schöne, reine Diktion der ungarischen Sprache, sowie durch die in französischer Sprache ge­gebenen trefflichen Antworten aus. Am Schlufse der Prüfung hielt Se. Hohm für den Herr Wilhelm Gydin eine längere Ansprache, in welcher er mit schwungvollen Worten darauf hinwies, nie sehr hoch, erfreut er geb­eten, bei dieser feierlichen Gelegenheit nicht, nur, aus­­gezeichnete Kenntnisse, sondern alles Edle und Gute wiederzufinden, das er so oft schon zu rühmen Gelegenheit Hatte, und rote Diele Anstalt Seit 34 Jahren wur in segensreichster Weise dem fortschrei tenden Zeitgeiste entsprechend, die Mädchen zu tüchtigen Landes­­töchtern herangezogen. Auch Dr. Alexander Groß sprach, mit war­­men Morten im Namen des Schulstuhls, von dem er entsendet wor­­den, seine Zufriedenheit und Anerkennung aus. Der feierliche AL wurde mit der Abfingung des „Hymnus” Durch sämmtliche Zög:­inge beschlossen, worauf "die Besichtigung der Hand­ arbeiten, die eine Feine Kumnftausstellung bildeten, stattfand. — In der Kindergärtnerinen-Präparandie 0083 Landes­röbel-Frauen­­vereins nehmen die Einschreibungen am 1. September ihren Anfang. Aufnahm­gesuche sind bis 31. August an Frau Charlotte Rosenzweig- Saphir Margarethenvnseh) oder an Herrn Alexander P­ererffy (Dant­janichgaffe 3) zu richten. Aufnahme-Bedingungen: vollstrebtes 16. Lebensjahr, unbescholtenes Vorleben, gesunder Körperbau, Kenntniß der ungarischen Spread, in Wort und Schrift, Zeugniß über vier Elementar- und zwei Bürgerschul-ftaffen, eventuell 6 Elementar- Hafen. Die aufgenommenen Böglinge erhalten uunentgeltlich Untere­richt und Lehrmittel. — Fir diplomirte Lehrerinnen wird ein beton« bis:15.­ September nimmt das Präsidium entgegen. Serfinn) Ein Serfinusanfall des gewesenen Raum­annd SH. verursachte unter den Bewohnern des Hauses Leopoldigalie 43 gestern Nachts große Aufregung. Gegen Mitternacht wurde Sch. Die­­derer Kurs errichtet. Anmeldungen Zwangsjacke angelegt und er wurde in die Beobachtu­ngsAbtwcilung T­. des Rochusspitals überführt­e(Polizeinachrichten.)Dem Branntweinschänker Adolf Wein schleuderte der Sturmgestern Nachmittags auf der Neupester­ Straße einen starken Baumast mit solcher Wucht an den Kopf,daß Wein mitgebrochen­e 111 Schädel besinnungslosch Boden stü­rzte.—. Die 60jährige Taglöhnerin­ Marie Dembill hatte heute im Hause, Gärtnergasse 12,einen Streit mit drei Bäuerinen;daraus entstand ein Raufhandel wobei die Dembill einen Armbruch erlith Zukal­ einchrichten. Leichenbegängniß.­ Die Leiche des Richters an der Fön. Tafel und korrespondirenden Mitgliedes der Akademie Stefan v. Gyárfás wurde heute Nachmittags um 50 Uhr im Trauter­­hause Musenmwing 18) eingesegnet. Den schlichten Metallsarg lie­­ß ein SE ENT 7 et­­ Gerichtshalla Cin Volksschullehrer als Portränbecaner Nachl vom 13.auf den 14.September 1880 wurdenächst Mezötur der Post­­knecht Alexander Varga des vo­r der Eisenbahn von Postsendun­­genbeschwertk­eimkehrenden Postwagens erschossenciige.f1111d’en:1 wäh­­rend der stäkktische bewaffn­ete Wächter Gabriel Orban,der den­ Wagen begleitete,gleichfalls schwer verletzt wurde,so z­war,daß sein­­rechter Arm gelähmt blieb.Letzterer erkannte in dem Thäter den Volksschullehrer Emerich Oeggi und dessen jüngerercruder Sig­­mund Hegyi.Ersterer gestand nac­­ seiner Verhaftung,die That auf Aufmunterung und Zureden seines Bruders Sigmund begange zu haben,erleugnete jedoch,daß die Ermordung des Postknechtes und des Wächters beabchsichtigt gewesen wären,da sie dieselbenblos erschrecken und sich danach Postfackes bemächtigen wollten­.Der Prim wurde interpocula bei ihrennunder Kaspar Hegni besprochem der ebenfalls aus dem Raube seinen Antheil bekom­nen sollte,an der Vollfü­hrung des Verbrechens jedoch aus dem Grunde nicht theilneh­­men konnte, weil er als Feldheger anderwärts beschäftigt war. Sig­­mund Hegyi bestätigte in der Untersuchung diese Aussage seines Bruders. Sir der Schlußverhandlung modifizieren jedoch beide Brü­der ihre Aussagen, namentlich suchten sie ihren Bruder Kaspar zu ent=­lasten. Sigimund Hegyi schien übrigens in Roh­raubsachen bereits ziem­­lich verfirt zu sein, da er im Oktober des Jahres 1875 einen Angriff auf einen Wostwagen und dessen Bewachung versucht hatte. Ferner ges­­tand er auch, daß er im Jahre 1872 eine Borttasche, welche 20 Fr. enthielt, gestohlen habe. Auch­ der Volkssschullehrer Emerich Hegyi bat ein ziemlich be­wegtes Leben hinter sich. Außer dem Postraube­­ ist er auch des Diebstahls bei der Devawanger Kasse angeklagt. Der Kar­­czager Gerichtshof, welcher diese Angelegenheit verhandelte, sprach Enterich und Sigmund Hegyi wegen des Verbrechens der vorläß­­lichen Tödtung und des Naubes nach 8. 279, beziehungsweise 344 und 349 St.-&., ü­berdies noch Sigm­und Hegyi wegen der im Jahre 1875 versuchten vorläßlichen Tödtung schuldig und verhängte als Gesamm­tstrafe über Beide lebenslängliches Zuchthaus und verurtheilte sie überdies zur Zahlung von 109 fl. an die Witwe Varga’s und zum Grias von 200 fl. an­ die Witwe Urban’s. Die künigliche Tafel änderte dieses Urtheil blos Hinsichtlich der Dualifikation ab, beide Angeklagten nach dem legten Ablass des §. 349, bez. 344 ,t.­B. der mit Naub verbundenen vorläßlichen Tödtung schuldig sprechend. Die königliche Kurie bestätigte Heute unter Borsig Theophil az­tinys (Referent Manojlovics) das Urtheil der tönige­lichen Tafel. Ib fetülleton. ++ Grisf! Alte Rechte vorbehalten. Ein drei Stockwerfe hohes alterthümliches Gebäude in einer stillen verlasfenen Gasse. Cs sieht teu­b und verdroffen aus, trogdem die freimdlichen Sonnenstrahlen eines seltönen Herbstabends auf sei­­nen Mauern zittern. Durch das offene Thor gelangt man in einen bunteln, mit runden Steinen belegten Flur, von dem aus eine schmale Stiege mit hölzernen Stufen und nadeligem Eifengeländer in die Höhe steigt und sich bald in die allgemeine Finsterung verliert. Nach Innen zu umschließen vier riffige und nasse Mauern einen kleinen Hofraum­. Ein eiserner B­runnen mit zerbrochenem Steinzeug steht in einer Menge von­ Pillen. Eine Wohnstätte der ehrlichen Armuth, des Verbrechens, das­ seinen Neichthuim noch nicht zeigen darf, und der Schande, die von heute auf morgen mit wechselndenm Glüde ihre Griftenz fristet! Im den ersten Stocwerken solcher Häuser prangt die Adresse des Wurcher­vers. Hier finden ich die , Buream­" jener Klasse von dunteln Ehren­­männer, die der Schwung ihres Gewerbes unter der von ihnen be­fleckten Advokatentoga verbergen und in deren Händen die Fackel des Gefeges zur Diebsleuchte wind. Hier öffnen sich dem­ gemeinen Ver­­langen allezeit­willige Thü­ren, hinter denen das Geschlecht unserer Mütter und Oattinen täglich beschimpft wird. In den ersten Stoch­­werten solcher Häuser, beginnnen alle diese verworfenen Existenzen ihre Laufbahn, bis der Erfolg ihre verschiedenartigen Bemühungen bes­­ohnt und Name, Berfer und Firma, äußerlich zum Bartheil ver­­ändert, einen recht breiten, bequemen und lichten Blab an dem allge einen Tisch beanspruchen. Der zweite Stod beherbergt die Anhalter der Geschäftsbuden des Erdgeschoßes, vielleicht auch einen Armenarzt oder eine weise Tran. Leute, denen harte minhselige Arbeit den täglichen Verdienst knapp zumwirft, die aber nicht Hungen und die Sonntags ihrer Familie ein Uebriges genießen lassen. Leute, die ihre Miethe bezahlen — wenn sie während des Viertels gesund bleiben. Höher hinauf !- Fliesschneider und Musikanten "Mädchen mit einen Kanarienvogel und einer Nähmaschine, Kleine Beamtete, Advo­­katenschreiber. Für den vierten Stod hat ein Arbeitstag achtzehn Stunden! ER Höher! Zutihen uns und dem Himmel sind nur Schindel und Dachsparren.­­Au­ch hier wohnen in luftigen Verschlägen noch Menschen. Hier­ kauft das niedere Gewerbe, bei dem weder Verdienst noch Ehre zu holen ist. Neben dem schlägt der Bettler, der Bagadbund sein Lager auf. Hieher zieht sie auch, als seltener Gast, der Sonder­­ling zurück, Dieser Narr Auf eigene Faust und mit behördlicher und nachbarlicer Genehmigung.­­­­ Aber Arm­uth And Elend,die sich so gern dem Himmel nähern, steigen auch in die Erde hinab und füllen jene Höhlen, welche man euphemistisch „Kelle wo­hn­ungen” nein. Ein ausgemauertes‘ Loch mit einem­­ Gärtinfenster, das durch eine vergitterte Deffnung dargestellt wird, dient zum Aufenthalte fir eine Familie, Warm nicht? Zu einem Stalle ist der Naum doch nicht zu gebrauchen! Er dient jenen Enterbten der Gesellschaft, für welche die frische Luft einer Dachglammer ein unerschwinglicher Luxus ist. Hier verhüllt eine beständige Dunkelheit mitleidig das unaussprechliche Elend menschlicher­­ Geschöpfe. ·­­ gedrn­et unter dem Senfter eine Gestalt. Iu einer solchen Kellerwohnuung desse­lben Hauses,über das wir­ bis jetzt so wenig Erfreuliches gehört h­aben­,beginnt unsere Ges­­chichte.Sie wird in die Höhe siihren und auf lichten Wegen endet1. Man steckt vier zolldicke,gerade Baumäste in den gestampften Lehmboden und nagelt darü­ber zwei Bretter.Das gibt einen guten­­ Tisch.Er hat l­icht viel zu tragen:eine glü­tte Flasche mit Brannt­­wein,einen hölzernen Becher und ein schadhaftes Trin­kglas.Bit­e Bank,welche an den Tisch gerückt ist,vervollständigt die Einrichtung in der einen Ecke des Raumes bedeckett unbestim­­bare Tücher-und verschiedenartiges Lappenwerk eine Schichte feuchten und dumpfigen Strohest eine Art Liege statt.Von dort hertökl­ leises Winnnern, «­manchmal auf jammernd zu lautem Gesch­rei,dann wieder herabsinkend 511«1nkterdrü­cktem Schluchzen.(Nahe an diesenthtkaliert zusamm­en- Aus einer andern Ede leuchtet es weiß — gespensterhaft. Wie verirrt­ sich der liebliche Gott mit Köcher und Bogen in diese unsaubere Lag­me ? Über der hübsch ausgearbeiteten Typsfigur fehlt ein Flügel und das rechte Bein ist über dem Knöchel abgebrochen. Neben dem Amor steht ein Jupiterkopf auf breitem Postament. Die Nase ist zertrü­mmert und dadurch bietet das von den göttlichen Bartioden umrahmte Gesicht­­ hier einen grenlichen Anblic. Auf der Bank vor dem Tische figen ein Mann und ein Weib. Die Kleider der Beiden sind zerrissen und entfeglich verlumpt, aber ihre verwüsteten und verfallenen Gestalten zeigen troß aller Ber­ Heerung, die Krankheit, Laster und Entbehrungen hervorbringen, die Neste ehemaliger großer Schönheit und auf der breiten runzligen Stirn des Mannes liegt noch immer der Stempel, den ein großes Talent seinen Lieblingen aufdrückt und der so deutlich ist, Daß seine Erniedrigung seine Spur gänzlich verwischt. D Eduard Taler! Haben sich so die Träume Deiner Jugend vermirklicht? Man hatte ihm eine große Zukunft prophezeit. Die Grftlingsarbeiten des jungen Bildhauers erregten die Bewunderung der Kennfer. Ein Stipendium ermöglichte es ihm, die Kunstschäße Italiens an Ort und Stelle kennen zu lernen, aber er kam aus jenen Rauberlande nicht gereifter zurück. Mangel an sittlichem Genst, Träg­­heit und ein unbezähmbarer Leichtsinn verhinderten ihn, jene Grenze zu überschreiten, von wo aus das schöne Handwerk sich zur veredelic­­hen, göttlichen Kunst erhebt. Er wuchs immer mehr zu einem wilden, genußsüchtigen, unzuverlässigen Gesellen heran und das Schifflein, mit dem sein Glück fuhr, wurde bald fed. Zu dieser Zeit lernte er an einem der Residenztheater eine Schauspielerin kennen, deren Füäbig­­keiten ebenso sehr gerühmt wurden, als man ihre Schönheit bewun­­derte. She­elender Lebenswandel war bekannt. Dieses Paar wurde doch eine heftige Sinnlichkeit aneinander gefesselt, und von nun an ging es mit Beiden raj­ genug tief ab­­wärts, was nicht verwunderlich ist, da Eines das Andere trefflich er­gänzte. 60 lange die Frau jung und schön war, erhielt sie ihre und ihres Mannes Existenz durch galante Abenteuer. Eine Krankheit ver­­nichtete ihren Netz, und nun trat wieder an den gesunkenen Gatten die Verpflichtung heran, für seine Familie zu sorgen. Der ehemalige Künstler trug Oypsfiguren durch die Straßen und bot sie in Gast­­häusern feil. Endlich fand sich Niem­and mehr, der dem stets Be­­trunkenen Waaren anvertraut hätte, und das Ehepaar würde gänzlich verdorben sein, wenn ihm nicht die Zärtlichkeit früherer Zeiten ein Kapital geschenkt hätte, von dem zu zehren es sein Bedenken trug — eine Tochter. a Vier Jahre vor der gegenwärtigen Zeit hatte übrigens der Teufel — denn sein Gott kann eine solche Grausamkeit verüben — ihr elendes Heim um einen Knaben vermehrt. Das arme freche Kind war von seinem ersten Hauche an vergiftet und verdammt! Auf Helene hatte sich die ehemalige Schönheit ihrer Eltern ver­­erbt. Als sich diese Blume zu entfalten begann, festen die verkomme­­nen Erzeuger niederträchtige Hoffnungen auf deren Neise. Aber es kommt in Verhältnissen, ähnlich jenen, unter welchen Helene auf­­wuchs, bisweilen vor, daß selbst das böse Beispiel, die gemeine Mit­gebung und all’ das Heine und große Elend, welches mit einer laster­­haften Armuth verbunden ist, eine junge, gut veranlagte Seele nicht nicht zu befleden vermögen. Er kommt bisweilen vor, daß sich die ursprüngliche Reinheit des Kindes "mit Esel mit Entfegen aus den hHäßlichen Umgebungen loszunwinden bemüht. Der Kampf, den eine solche Kinderseele ohne Hilfe und Mann austämpft, läßt tiefe Spuren in ihre zurück, und auf den­ frühgereiften geistigen Gesichtchen der jungen Helden liegt eine vornehme und strenge Verschlossenheit. Der „Bettelstolz“ dieser Unglücklichen ist ihr einziger Schild gegen die Sünde! « Außer der natürlichen,sittliche­n Anlage-welches-alone an Theil geworden war—und fü­r-die man den sonderbar-verwickelten? Verhältnissen der Vererbttkigimch spürend,vielleicht ein­e Erklärung in dem ehemaligen Kü­nstlerberufe des«Vate­rs-finden kanne,weil die«mit diesem­ Berufe werb­ende die gesteigerte Liebe des Schöffers so leicht zu­r Liebe des GIttesx wird­ halfer:noch knszere U­mstände mit, die reiche Seele vor jeder Beflecku­­ng zu bewahren­.Die Armuth der­­ Eltern zwang diese,ihre Tochter schont früh zur Bestreitung der KosteIc des kümmerlichen Haushaltes beizuziehen,bis mit der zuniehmenden Verkommenheit er Ersteren diese Sorge zur ausschließlichethache des Kindes wurde und Helene durch verschieden­e Dienstleistungen­ in fremden Häusern das Geld erwarb,das ihre edlen Erzeugerin Glammwein vertranke.So wurde dieses Mädchen durch die Zeit, die es außer der Wohnung seiner Elterkt verbrachte utn­d durch die unausgesetzte’Thätigkeit,welche seine Kräfte gän­zlic an Lickspruch­ nahm,seiner nächsten u­mgebung wenigstens theilweise entrück. Die letzten zwei Jhhre war HelekIeii­ einem größeren Modewaarengeschäft bedienstet gewesen.Eines Tages bemerkte der Sohndechmses—ein eitler,sich unwiderstehlich dünkender Geck, daß das schöne stille Kind gerade fü­r ihn herumgereift wäre und er ersparte ihr k»eine Bel­istig­ung. " " Es gibt gering angenichtset au­f Bällen und Promenaden sieht man siem duch mal höchst eifersüchtig die Ehre ihrer Schwestern bewachen­,die sehr entrü­stet sind,wenn einmal das Geldj ihrer ehrenwerthenstitee nicht gleichwerthig befinden wird mit der Titgend der weiblichen Armuth. : « ee Dieser junge Held, für den, wie gewöhnlich, Weigerungen nur ein Netz mehr waren, führte eine Gelegenheit des Alleinseins mit Helenen herbei und ließ dieser dann seinen Zweifel mehr über eine Apfichten. Das geängstigte und erziiente Mädchen zerschlug eine Fensterscheibe und viel um Hilfe. Er rettete seine Tugend und Faun mit zerschnittenen, verwundeten Händen, arbeitslos und arbeits­­unfähig, nachhause. Eine Geldentschädigung, die Eduard Taler den Fabrikscheren abpreßte und zu der sich dieser gern verstand, um gröz peren V Belästigungen zu entgehen, war unter den Händen des Künstlers und seiner Gattin bald genug zerronnen, ohne daß diese beim besten anfänglichen Willen dazu gekommen wären, »fir die Verwundung Helenens ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. So fan es, das endlich gänzliche Mittel lofig fett und gänzliche Arbeitsunfähigkeit fig vereinigten und eine entjegliche Katastrophe unabwendbar schien. „Der it min alle!“ hob Eduard Taler nach einer längeren Raufe des Stillschweigend an und schäufte den Nest, ekelhaften Branntweins in seinen Trinkbecher. Die Frau sah zur, wie er sorg­­fältig auch den legten Tropfen in sein Gefäß rinnen ließ, fehlittelte ihr eigenes Glas und senfzte. Der Knabe in seiner Ehe began wieder sein franthaftes Geichtet. »Wirst Du den Mund halten,Balg!«schrie Eduard zornig, auf: „Das eizige Flennen!” -Tegte­­er geoffend Hinzu­mmd wischte von dem ungepflegten Schnurrbart die Spuren des septen Trunkes. " , Der Wurm ist hungrig,” antwortete seine Gefährtin: „Beim Wunder! Gestern Früh gab’s noch kalte Kartoffel, seitdem — —" „Seitdem Haben wir nachgedacht, wozu uns die Zähne ges­wachsen sind, willst Du jagen!” rief Eduard aus. „Aber bin ich Schuld“ — so feßte er erregt fort und flug mit der Faust auf die Holzplatte — „Toll ich Fehlen und tanken fir Euch? So fehlen um so viel Mäuler zu unterhalten, weil die Hände rühren wils, sondern Jedes in einem Winkel fitt und wartet bis ihm Brod zufliegt!” Ein giftiger Seiten­blick traf die unter dem Fenster zusammengelauerte Gestalt. Nun hielt es seine Frau an der Zeit, den etwa ihr zugedachten­ Theil des eheherrlichen Grimmes von sich abzulenken, Blick demjenigen ihres Gatten folgte, seufzte sie: Wäre ich jung und schön, wie diese dort, ich wüßte uns zu helfen . „Die Miserable!* Em­erte Eduard.­­ „Das ist der Dant, den man von feinen Rindern hat. Man kann Die Gestalt in der Efe richtete vor und ihre elend umkommen vor ihren Augen !"­­ · ··. a fid rafh Gu­mme fucht? Was fann ich mim thun, mit, auf, in blaffem Gesicht mit großen, breimmenden Dunkeln Augen, eine Figur, der Mangel und Kummer seinen Reiz rauben konnten. Sie trat in Lang voll und tief, ach sie sprach: „Habe ich nicht gearbeitet, so lange und so viel ich vermochte? Habe nicht ich, ich allein, diesen elenden Haushalt zu Händen — ih — ih — —" NER « »Dein Gesicht ist doch ganzW höhnte die Mutter. Helene liebte ihre Lippe ik zucktert Und zögerten einen Augesfo­­chkick,sich zu einer heftigen und­ fürchte­rlichen Arme an öffnen. Aber 2698­­ amd rauben mühte man, feing von Cud einige „Was kann ich than, Schritte häpfich und Trank, wie ih zerschnittenen A feiten Armen i­­ss und indem ihr bin? und de 7 « ze

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