Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1884 (Jahrgang 31, nr. 226-252)

1884-10-14 / nr. 237

I.­­ SE (Einzelne Feuer in olfen Berich­­­­­­­­­­­­­­ten ser er ez BT 5­3 & Bi: teitilofalen. ) Budapest, 14. Oktober. s Wie aus Berlin gemeldet worden, wird Fürst Bismarc in der nächsten Zeit daselbst eintreffen, um die Session des neuen Staatsrathes zu eröffnen und neben­­bei wohl auch den Zusammentritt der geplanten Ko 11 g 0- Konferenz, für die ein bestimmter Termin noch nicht filiet ist, zu betreiben. Die Einladungen zu dieser Kon­ferenz sind bereits ergangen, auch ist das Program Der­selben schon festgestellt, aber die Nachantworten einzelner Mächte lassen no auf fi warten. Es fan sich Dies natürlicherweise nicht auf die französische Republik beziehen, deren Regierung dem Plane Bismard’s seine Schwierig­­keiten bereiten wird, zumal sie selbst­ bei der Abfassung dieses Planes mitgewirkt hat. Wenn einzelne französische Journale, wie beispielsweise selbst das „Journal des Débats" in einen Anfalle übler Laune, deren Duell nicht zu ergrüns­chen, das Projekt der Konferenz besümpfen, so vertreten sie hiebei sicherlich nicht die Anschauungen der mraßgebenden Meinister. Die im­ Gegentheil der Ansicht sind, daß die Nechte Frankreichs in den Gebieten des Kongo. Die bereits erwor­­benen und die noch zu erwerbenden, durch internationale Abmachungen auf einer Konferenz besser und sibheter zu wahren, sind, als durch Einzel-Auseinanderlegungen mit den verschiedenen Interessenten­­ am Kongo. Deren es so viele gibt und zu . Denen immer mene ich melden. Exnsteren Grund, der Kongo-Konferenz von vornherein nicht mit dem größten Wohlwollen­ zu begegnen, mag die britische Regierung Haben, allein an sie wird es nicht ablehnen können, an einer­ Konferenz zu partizipiren, deren Program­en auf dem­ Grundfag : Gleiche Rechte ud gleiche Pflichten bafut. Sie wird es fon aus taktlschen Gründen nicht können, weil sie sie wird sagen müssen, daß das Deutsche Meid im Laufe der Jahre so manchen Konferenz-Einladun­­­gen Englands bereitwillig gefolgt it und weil sie sich für die Zukunft,­ geschäftsmännlich zu reden, Diese K­mdschaft nicht wird verderben wollen. Was endli­ die übri­­gen Staaten and Gesellschaften betrifft, Die zur erstet­ , zu der sogenannten präliminar - Konferenz gebeten worden sind, so werden sie in­­ ihrem eigenen Interesse der Einladung folgen und die Brü­sseler Kongo-Assoziation wird troß des­­ Vertrags, den sie mit Frankreich geschloffen, bie von Feine Ausnahme machen. Wie wir von früher angedeutet, beabsichtigt die deutsche Reichs­­regierung die Ergebnisse der Konferenz dem Areopag der Großmächte zur Nazifikation vorzulegen, um den beschlos­­senen Grundlagen eine bleibende Aufnahme im inter­nationalen Rechte zu sichern und es werden demgemäß auch die in der Frage nicht unmittelbar interessirten Mächte, wie Oesterreich-Ungarn, Italien und Raßland, in der Sache noch zu Worte kommen. — In seiner heutigen Nummer befaßt si „Magyar Korona" von Eichenpolitischem Standpunkte mit den Adreg-Entwürfen des Oberhauses und der liberalen Partei 005 Abgeordneten- Hauses.­­ Dies ist vielleicht auch die Bilicit eines katholischen­­ Blattes — sagt „Magyar Korona" —, namentlich nach ‚den aufregenden Ereignissen in der jüngsten Vergangenheit, auf die hinzumeilen ges­ungen wird,­­ die Frage aufstellen zu können, ob eingetreten ist, was man im S­nteresse der Opposition von den „delab­olisirenden“, „kicc­enfeindlichen“ Absichten des Kabinets Tipa und Bartet ausgesaunt hat. Gibt es im Diesen­­ bei den Adrek- Entwürfen, all me einen Punkt, ja auch nur ein Wort, welches, das religiöse Denken, verleben könnte, die Religion oder Kirche­­ direkt­­ oder imdirekt bedrohen würde? Gelbst “der in Allen ein Haar findende oppofitionelle Kigel entdedt darin I nichts, was er" unter kirchenpolitischem Titel gegen Die Regierung fruktifiziren könnte; ja, der... auf den Konfessionellen Frieden bezügliche Baffus ist direkt als Garantie dafür zu betrachten, daß die m­aßgebenden Kreise den religiösen Frieden bewahren wollen... . Deshalb müssen die Freunde des religiösen Friedens das Ministerium Siba in dem Weltreben unterfragen, welches darauf gerichtet ist, daß die ungarische Nation ohne schädliche kirchenpolitische Agitationen ihre Arbeit­ zur Konsolidirung ihrer Staatlichen Eril­enz, zur Förderung ihres M Wohlstandes und zur Sicherung ihrer Zukunft fortlegen Fünne. — Die III. Gerichtskormmission des Abgeordneten­ Hauses hat heute Vormittags unter Vorsis Nikolaus Szath­­márys eine Litung gehalten. Außer dem Präsidenten waren anwesend: Johann Krazy, Theodor Gergelyi, ya Gajzág, Yoff Rajud, Ali Beöthy, Kohann Oref. Zunächst wird das Brotofoll der konstituirenden Sibung ver­lesen. Aus demselben geht hervor, daß der Kommission drei Mandate zugewiesen wurden: dasjenige K­oloman Defjemwilys (Bezirk Giralt), weil mit Petition angefochten, ferner Diejenigen Sultas Margitay's Bezirk Hajdu-Bökörmeny) und Fol Barla’s (NR.-Mtad), weil formell zu bemängeln. · ·· · · Mad­­furzer Diskussion beschließt die Kommission, in die Beurteilung der Frage einzutreten, ob Die gegen das Mandat Koloman Deffentivys eingereichte Petition formell allen Vor­­schriften entspricht. _, ·· · · ·· Es wird nun die Petition(eingereicht von Mar­kus Glnck und 15 Genossen)vom­­ Referenten­ Johann Kazi­ ve­rlesen. In der Petition werden folgende Grewamina eingeführt­.Der Präsident einer der beiden­ Wahldepu­tation­en­,Dr.Julius Schm­idt, Advokat zu­ Eperies,ist der regelmäßige,m­it einem Jahresgehalt ver­­sehene Rechtsanwalt KoL Dessewsk­J’s.Der Wahlakt wurde nicht z um BUhr,wie das Gesetz vorschreibt,sondern erst um 83X 41 Uhr eröffnet; Stuhlrichter Adolf Berzeviczy war als Kortes Dessewffy’s l­­ätig;die Wähler des Kandidaten Leopold Glück mnßten durch an Lager der Wähler Kol-Desseivffi­’s zur Wahllokalitä­t gehen­ ein. Betreff der Personsidentität der Wähler sollen zahlreich­e Ordnungs­—­­widrigkeiten­ vorgekommen sein;an Stelle kran­ker,verstorbener,­nach Amerika ausgewan­derter Weihler sollen­ andere Personen gestimmt haben­;zahlreich­e Glück’sch­e Wähler sollen­ durch gewaltsame Mittels verhindert worden sein,abzustimmen-Für alle diese Besch­­werde«« pun­kte werden zahlreiche Zeugen angeführt « « Es wird eine nachträgliche Eingabe des klägerfrei­en­ Ver­tre­­ters Dix Geza Schulek·verlesen,mit··welcher der Nachweis ge­­führt w­ird,daß die Unterzeichn­er der Petition sämmtlich als Wähler konskribirt sind.· · Hierau­f whird eine Eingabe Kolom­anDessewffy’ss vertreten durch Dr.Ludwig Kralik­ ver­lesen­,ins welch­ er Des·sewffy y bittet, daß die Petition­ wegen­ formeller Mängel zurü­ckgewiesen­ werde. Dieses Verlangen stützt sich auf Folgerndes z1.Die Petition ist nur in einem Exemplar eingereicht,während§­60 der Hausordnu­n­g vor­­schreibt,daß sich ein Duplin und nicht etwa Kopien ein­zureichen seien.Thatsächlich finden sich in der Kopie Radirungen,Einschiebsel 2c.2.Die Petition erm­angelt aller Beweism­­­ttel,sie begneigt sich, Zeugenanzusiihren­.3­ Das Wah­lrecht der Peten­ten­ ist nicht nach­­gewiesen worden Mündlich fü­gt Dv Kralik noch dem 4.Beschwerdepunkt hinzu­,die nachträgliche Eingabe des klägerischen­ Vertreters,in wel­­c­er das Wahlrecht der Petenten nachgewiesen­ ist,sei so spät em­­gereichtivon­ den,d·aß·er­·—Dr.Kralik—keine Zeit gehabt habe,sich von­ der Stichhaltigkeit dieses Nachweises zu ü­berzeu­ge11­ . Dr.Schalek(Vertr­eter der Petenten)erw­idert:Ac11.11·n §.60deek­sordnung ist allerdin­gs von­ einem Duplis in­ die Rede Hille im dieser­ Paragraph ist hier nicht ausschlaggebend;dort ist einfach­ von den Rechten­ des­ Abgeordneten die­ Rede,dessen­ McW daran gefochten wurde.Maßgebend ist hier§.79 der Haus­ordnung, wo die formellen Erfordernisse der Petition taxativ aufgezählt sind, und dort ist von­ Kopien­ die Redek nicht von einem Dupl1i111. Jebem­ängelten­ Radirungen und­in Schiebsel in den Kopie 1i·l)aben­ nichts zu bedeuten,denn es genügt vollkom­men,Wenn die Kopie m­it dem Original genau übereinstiimmt.Ad2.Die Petition peruft sich aus beiläufig 2008 eugen­.Sollen das kein­e«Beweisdaten sein?Daß schriftliche Beweisdaten vorliegen müssen,ist in der Hausordnung nirgen­ds gesagt-Dagegen heißt es im§Sk)der Hausordnung deutlich­, daß in­ der Petition die Zeugen nur anzufü­hren seien;der zu­r Untersuchung exmittirte Abgeordnete verhört sie dann unter Eid A­ 13.Dass das Wahlrecht der Petenten­ nachgewiesen sein müsse, darüber ist im§.79 der Hausordnuung n­­chts"enthalten.Redner glau­bte mir einen Akt"ü­berflü­ssiger Vorsicht zu über in dem er nach­­träglich diesen Nachweis erbrachte.Ad4.Der gegnerische Vertreter hatte Zeit genug sich eine Abschrift der Nachtragseingabe zu verschaffen­. · · ·· ·· —Redner bitter die Kom­minion,in die meritorische . .. . Berathung einzugehen. — Nachdem die, beiderseitigen vertreten, wo , einmal, ihre Ber­merkungen vorgebracht, ersucht Der Präsident die Parteien und die der Petition seiner. Bubererídhatt, ich zuwu­chzuziehen, wolle. Nach halbstündiger Berathung verkündet der Präsident, daß die Petition aus formellen Gründen zurückgewiesen und die Wahl Koloman Def­tewffys verifizirt wird. Dieser, Urtheilsspruch srüßt si — wie verlautet — darauf, daß der Petition keinerlei Aeuße­­rungen des angeführten Heugen beigelegt sind und daß das Wahl­­er der Betehten erst in einer Nachtrags-Eingabe nachgewiesen wurde. 65 ist bemerkenswerth, daß diese Gerichtskommission den beider­­seitigen Advokuten Jon in dem Stadium der Beurtheilung der for­­mellen Zuläsfigkeit gestattet hat, sich umiündlich zu äußern. Dr. Kralik hat denn auch der Kommisston fr dieses liberale Bor: HE eigenen, wie im Namen seines Gegner den Dank­as gedridt. Schließlich wurde die Verhandlung der nur formell bemän­­gelten Mandate der Abgeordneten Julius Margitay u und Sofel B­arla fi­ Samstag 11 Uhr anberannt­­— Weber das Duell Nochefort = Fournier schreibt mis unser Bariser Korrespondent vom 11. b. : Esi war vorauszusehen daß Kapitän Fournier den­ vehementen Artikel des Chef-Redakteurs des,,Intimisigeant"mit der Abordnung von Zeugen­ beantworten werde Die Antiport Roch­efort’s bewies,daß er entschlo­ssen war den Fehdebandschuh aufzuheben.Das Duell wu­rde sofort festgestellt und gesteri isttachmittags bei Plessis-Piqu­et im­ Walde von­ Verriereks ausgefochten Kapitäin­ Fournier ist als einer der besten Fechter in der Marine bekannt.Rochefor­t ficht ebenfalls sehr gu­t, mir ist er von ein­er­ kran­khaften­ Nervosität,welche ihn dem Gegn­er und sich selbst gefährlich macht Es regnete gestern in Strömen­ und es war sehr kalt Manfaner nach lcrigem Suchen­ einen gü­nsti­­gen Vinizmid wurde er adein dem­ Augenblicke von dem­selben durch WILL-scheinen eines Feldhüters vertrieben­,in welchem das Duell beginn­en­ sollte.nganddankt an anderer Stelle im­»Wa­lde von­ Verrieresx statt und endete mit dem­ ersten Engagement nach kaum­ einer Minute und mit der Verwundung beider­ Gegner.‘ Nochefort engagirte der Gang am rechten anfangs den­ Ermahnungen seiner Freunde zu folgen und Faltes­ Blut zu bewahren, denn er spielte nur mit dem Degen. Aber die Höhe seines Gegners reizte ihn und er fiel heftig aus, wodurch er diesen aus der Neserve drängte. Mad einen heftigen, aber sehr Énzen Kampfe standen die Gegner Leib an Leib und all die den Zweikan­pf leitenden Zeugen „Degen herab“ anordneten, um die Kämpfer zu trennen. Fonstau­rten sie, daß Herr Fournier an der und Nochefort auf Halfe Leicht­­ verwundet war. Kapitän Pournier hatte einen starken Blutverlust, aber au­f eine Wunde ist nicht gefährlich. Kapitän Sournier ließ Rochefort fragen, ob er bereit wäre, einen Händedenee mit ihm zu wechseln. Nochefort eilte zur seinem Gegner, reichte ihm die Hand und sagte ihn: „Nunmehr Darf ich Ihnen sagen, Kapitän, daß mein Artikel nicht gegen Sie persönlich, sondern nur gegen den Abgesandten des Herrn ules Ferry gerichtet war.” Im­ Redaktions-Bureau des „Antrans­­igeant” und in den Wohnungen der beiden Gegner, warteten zahl­­reiche Freunde das Resultat des Duells ab. Der Minister-Präsident " ließ bei Herrn Fovenier wiederholt danach und später nach seinen Befinden fragen. Henri Rochefort hat sig gestern" zum elften Male geschlagen. Ein einziges Dial war er unverwundet geblieben, in seinem Duell mit Baroche, dem er fünf Wunden beibrachte. . Seite Schwerer weil die Kommiliton bevathen · · · Onaitals-Kongergation des Pester Komitats, — Zweiter SiBungdtag — Auf der Tagesordnung der heutigen Gibung, der Duartale: Kongregation standen verschiedene Wahlen — Grund genug, daß sich die Mitglieder in bedeutend größerer Anzahl einfanden als gestern, um ihre autonomen Rechte auszuüben. Nachdem Obergespan Graf Stefan Szápáry die Sigung um­ 10 Uhr eröffn­et hatte, wurde zunächst das Protokoll der gestrigen Oütung verlesen und authentizirt. Den ersten Gegenstand der VBerathung bildete die Belegung der Stelle eines Hilfsstuhlrichters im­­ obern Pester Bezirk Der gestern­­ entsendete KandidationsAusscug bat beide Konkurrenten : von V­erwaltungs-Braktitanten Koloman Bicskey und den gegen­wärtigen Hilfsstuhlvierter-Stellvertretr Kal Alma­y kandidirt. Da zehn Mitglieder eine Absti­mmung mit Su­mmzetteln verlangten, ordnete Obergespan Szápáva dieselbe an. Junch einer halben Stunde verf­ündet Franz Nudnyanßfy, der Präsident der Skrutiniums-Kommission, folgendes N­esultat : Ab­­gegeben wurden 92 Stimmen. Hievon erhielt Koloman Bicstey 83 Stimmen, Karl Andy 9 Stimmen. Bicdkey e­rscheint Demnach mit großer Majorität zum Hilfsstuhlrichter des ober Pester Bezirks gewählt. CEfjen-Stufe.­ a Obergespan Graf Szapháry ernennt Johann Ludwig­­ B­ez­niczty zum Honorär-Obernotär, Michael Földváry jun. und Nikolaus Halá B zu Honorär Vizenotären, Gabriel Zista und Georg Szilaffy zu Honorär-Stahlriehten und Franz Bofits zum Honorär Oberphysilus. Ende 1884 treten aus den Verwaltungs-Ausschüsse die folgen­­den Mitglieder aus: Cmerih Balogh, Ladislaus Bogranyi, Moriz Haláb, Dr. Orban Halap und Baron Desider Brónay. In der heutigen Kongregation wurden nach erfolgter Abstimmung­ alle Fünf wiedergewählt. » ··· · · · Die Zuschrift des Czeglc der Burgemeister­s in Angelegenheit der Feststellung der­ Anzahl der Beam­ten und ihrer Bezahlu­n­g wurde zu­r Kenntniß genommen. ··· · Zum Stellvertreter des reagierenden Vizenotars Nikolaus Föld­­våry wurde Zoltan Bellngh ernannt. · Nachdem der Verifikation­s3-Au­ssch­u­ß für­ das nächste Jahr konstituirt worden war­,wurden einige Appellationen privater Diatu­r erledigt. Zur Besetzun­g einiger vakant gew­ordener­ Stellen­iin·Muni­­zi­pal-Au­ssch­ü­sse wurden in die einzelnen Bezirke die Wahl Prä­sidenten­ entsendet und sind die Wahltermine anberaumt worden. Die gegen­ die Wal­leiniger bei der jüngsten Bea­m­­tenrestau­­­ration in Czeglind gewählten Beamten eingereichten­ Appellationen wur­­­­den abgewiesen. Eine längere Debatte rief die gegen den Notar der­ Gemeinde Szenkistván eingereichte Appellation hervorzu · Julius Gullner beantragte die Anmullirung der·Wahl aus dem­ Grunde,weil Stimmen gekau­ft worden seien,·dcer über Protokolle aufgenommen und die amtlich zusam­mengestellten Namens­­listen­ der Wähler-—i­iedie-Zerwiesen sei-—gefälscht wurden.— Stuhlrichter Geza Böt vorgibt zue,dassnn gesetzlich vorgegangen­ worden sei,doch erfordern es die Interessen der Verwaltung der Gemeinde"seine eigenen als Stuhlrichter",der im neu­en Notar eine gute Kraft gewonnen habe,daß die Wal­l nicht annullirt werde Der­ Fälscher der Namenslisten möge immerhin ausgeforschti­nd bestraft w­erden.—Jul­iu.­3Kov(i­s31)beantragt,die·Kongregation möge die Wahl weder gutheißen,noch anch nnnnliiren, sondern eine Kommission entsenden,·deren Aufgabe es·«u·.·ath’ wäre,zuerniren,ob der­ N­otariats-Kandidat einen Einflu­ss auf die Wahl gehabt habe,und bis zuweendig i­g der Untersuchu­n­g die Angelegenheit in suspenso belassen.Pizegespan­«Micl­ael·Fö·ld­­väry schickt vor aup",er sei"stets dafü­r,daß der Sch­uldige seiner Strafe nicht entgehe. Doch könne er diesmal Gullner’s Antrag nicht befürworten. Der betreffende junge Mann habe den Wahlakt nicht im Geringsten beeinflußt, er sei nicht einmal dort gewesen, man möge also seine Wahl bestätigen und den­ Schuldigen bestrafen. — Emil Noßlop m­it anderer Ansicht. Die praktischen Suter­effen können hier nicht den Ausschlag geben. Ex befürwortet den Antrag Kovacsy’s. — Ladislaus Borsányi theilt die Mei­nung des D Vizegespans und bittet, den Antrag Gulner’s zu verwer­­fen. — Anton Gajäary sagt, die Fälschung sei nicht ertwiesen, die Wahl möge also nicht anmutich werden. Webrigens wü­rde die Gemeinde Szent-Silvan ein weißer Name sein, wenn in ihr­ eine Mahl ohne Trinkgelage und Bestehung vor sich gegangen wäre. — Julius Gullner nimmt s­ließlich das Wort zur Widerlegu­ng der gegen seinen Antrag vorgebrachten Motive. Die Wahl könne un­möglich vor Beendigung der Untersuchung gutgeheißen werden, da man nicht weiß, ob sie nicht ergeben wird, daß der Gemäßlte selbst die Listen gefüh­rt habe. Er bittet die Kongregation, sein böses Beispiel zu geben und wenigstens den Antrag Kopacsy’s anzunehmen. — Ober­­gespan Szápáry emmittirt hierauf als Beschluß der Kongrega­­tion, daß eine strenge Untersuchung in dieser Angelegenheit etn geleitet werden, die Wahl jedoch bestätigt wird, weil der Kandidat auch dann mit überwiegender Majorität gesiegt hätte, wenn die Namensliste der Wähler nicht gefälscht worden wäre. · Die Sitzun­g wird hierauf um­­ 1 Uhr Nachmittags geschlossen Nächste Sitzung m­orgen Vormittags um 10 Uhr­ i Gagenneuig­keitem (Ernennu­ngen.)Zu­ staatlichen­ Exekutoren fü­r Kroatien­- Slawonien und für das Gebiet der­ ehemaligen Militärgrenze:Karl Ellger,Albert Au­erbach,Adam Jasits,Lukas­·Pozsega, Julius Wiethe,Josef Velebith,Johann·Burics,Fran­z Delak,Johan­n­ Matesz,·Daniel Krga,Johann·Pisa­­csics,­Athe·inas­ Jankovics,Edivin Ellger,Frai«­3 Kre­­nedics,Ludivig Oltvän­yi u­n­d Fabian Csik. (Verl­eihungen.)Durch allerhöchste Entschließung vom­ 1­0.Oktober wurde dem Budapester­ B­ü­rger Georg Sacell Fisz­i u­nd seinen gesetzlichen Nachkomm­en in Anerkennung seiner Verdienste agis dhem Gebiete der öffentlichen Angelegenheiten,taxfreider ung­g­­lische Adel m­it dem Prädikate»Szi3kc«isi« verliehen. Ferner­­ wurde ein­··Andi«ea«Zeltziebler in Rákoss Keresitny in Anw­esen nun nieiner langeniind treuen Dien­ste,das silberne Verdienst­­trenz mit der Krone verliehen. (Das serbische Königspolar)tritt am Donnerstag Nachmittags um­ 392 Uhr mit dem Courierzuge der Staatsbahn die Nordreise von Wien nach Belgrad an. Ministerial­rat( Ludwig Sefella- Luffy) hat sie heute Morgens nag Trencsima begeben. Theaternachrichten. Wie wir seitens der Di­­rektion des Nationaltheaters verständigt werden, wird die fü­r morgen anberaumte erste V­orstellung von Bmify’s , Nora" exit im Laufe der künftigen Woche stattfinden. Hiemit im Zusammenhang dürfte auch die von , 6—5" mitgetheilte Nachricht stehen, daß Fräulein Hel­­vey wegen »plöglich eingetretener Hindernisse eine Zeit lang die Bühne nicht betreten kann, weshalb die , Nora" Bremiere vorläufig verschoben wurde. — In demselben Blatte seien wir aus, daß der neu engagirte Tenorist der königl. Oper, Herr Franz Broulis, an Diphtheritis erkrankt ist und daß die Uetzte gestern zu einem Konsilium zusammentreten mußten. . (Die hauptstädtische Finanzkommission) erledigte heute folgende Angelegenheiten: Eine Hingabe Ssofef Gruber’, die Lizitation eines städtischen Grunde am Hunyady­­plase betreffend, wurde abgelehnt. — Die Etablirung von zehn Holzniederlagsplagen an der Friedhofstraße wird ge­nehmigt. — Der­ Vorschlag, das neue sädtische Material­depot hart am Kevepefer Friedhofe, neben der Trabanten-Kaserne, zu erbauen, wurde acceptirt. P­räliminirt ist der Bau auf 54.000 ft. Das Terrain des alten Materialdepots in der Hafengasse soll par­­zellirt werd. — Den­ Techten Gegenstan­d der Lisung bildete­­ die vage, ob es nicht tresdmäßig­­ wäre, ‚den städtischen B­e­amten- pension­sfemd in­ Realitäten anzulegen ? Der Magistrat hatte die Aufmerksamkeit der Kommission auf einen Ringstraßengrund get­rennt­ und die Konmission beauftragte die­ Finanzsektion­äi mit diesen Angelegenheit zu beschäftigen und gelegenheitlich eine Vorlage zu machen. (Aus der Polizei-Zentrale) Polizeirath Majthényi hat heute Vormittags die Sichtung der Akten in der von ihm geführten Untersuchung beendigt. Er wird das ziemlich voluminöse Altenkinder in Begleitung einer Relation noch im Laufe 905 Nachmittags dem Ober-Stadthauptmann Thai übergeben, welcher seinerseits zum Studium der Angelegenheit mindestens zwei Tage brauchen wird, so dass die Angelegenheit vor dem nächsten Freitag kam dem Ministerium des Innern unterbreitet werden du­rfte. Bei dieser Gelegenheit wollen wir erwähnen, daß die Zeugen­­aussagen des­ gestern neuerdings vernommenen Mand­aten Leo Tauber begründete Anhaltspunkte zu einer weiteren Untersuchung geboten haben. Polizeiwald Majthényi wird die nöthigen Erhebungen in dieser Richtung einleiten und das Ergebniß derselben seinerzeit ebenfalls dem kompetenten Forum unterbreiten. (Sun Budapest verschollen) Mit Bezug auf das bereits gemeldete Verschwinden des Wiener P­arfümeriewaaren-Erzeu­­ars M. EhHrvenz­weig erfahren wir, daß die Theresienstädter Bezirks-Stadthauptm­annschaft die am 8. b. erfolgte Anzeige des P­or­­tixd Gattinger im , Hotel Paris" exit zwei Tage später, am 10. d., der Ober-Stadthauptmannschaft übermittelte. In dem Begleit­­schreiben wurde u. A. der V­ermuthung Nam gegeben, daß Ehren­­zweig, um seine Hotelschuld nicht begleichen zu dürfen, das Hotel absicht­lich verlasset habe. Der betreffende Beamte hatte sie aber nicht die Mühe genommen, der Sache nachzuforschen, sonst würde er erfahren haben, daß die von Ehrenzweig im Hotel zurücgelassenen Effekten mehr als genügend seien, um dessen Schuld zu deden. Bei der Ober­stadthauptmannschaft wurden die Alten dem Beamten Schauer übergeben, welcher mit der Evidenzhaltung verschollener Personen betraut ist. Dort blieb das Aktenfuü­k bis heute unerledigt und wurden keinerlei Niederchen nach dem Verbleib Ehrenzweigs eingeleitet Exit Heute. An Folge der Mittheilungen der Blätter, wurde der­ Angelegenheit eine­ größere Aufm­erksam­­eit gewidmet. Titular-Stadthauptmann Zsarnay wurde mit den nöthigen Erhebungen betraut. Er ist freilich mehr als fragwürdig, ob die polizeilichen Recherchen — nachdem seit dem Ber­schwinden Ehrenzweig’s bereits sieben QTage verflossen sind — noch irgend ein greifbares­­ Resultat zu Tage fördern werden. Wie wir erfahren, soll Ehrenzweig im Besise einer Baarschaft von 5000 Gulden gewesen sein und erscheint unter Diesen U­mständen die Ver­­muthung, hab der Verschollene das Opfer eines Verbrechens gemor­­den, mehr als gerechtfertigt. Die heute hier eingetroffene , Breffe" berichtet zu­­ demselben Falle: Here Ehrenzweig, welcher einige fünfzig Jahre zählt, war ehemals Handelskammerrath und seit etwa zehn Jahren­­ besuchte er die Geldbörse. Er spekulerte namentlich in ITrammay-Aktien à la hausse. Der rapide Kurzsturz dieser Aktien vor einigen Monaten brachte Ohrenzweig­ einen empfindlichen Schaden — man sagte an 10.000 fl. Er war damals sehr niedergeschlagen und leicht erregbar. In den legten zwei Monaten war er aber wieder der lebensfrohe, wedselige Gesellschafter. Es ist daher nicht anzunehmen, daß er einen Selbstm­ord verübt habe. An der Börse hatte er am 6. 9. M. nur einige hundert Gulden Differenzen zu zahlen. Diese Differenzen wurden alle von einem Freunde, den er vor seiner Abreise dies­­bezüglich instrukrt hatte, beglichen. Ein Wütherich.­ Die Wohnung des Maurers Anton Ertl in dem Hause Kerepeferstraße Nr.69 war heute Nachts der Schauplan eines blutigen Borfalles. Ertl kam um Mitternacht nachhause und begann ohne jede Ursache seine Frau zu mißhan­deln. Bald gerieth der Mann in­folge Wuth, daß er mit einem großen Messer bewaffnet auf seine Frau und, seinen einen Sohn eindrang und den Lebteren lebensgefährlich ver­­wundete- Der Taglöhner Zoff Stettner, melcher bei Ertl in Aftermiethe wohnt, sprang auf den Lärm aus dem Bette und ergriff Exil, um denselben von weiteren Thätlichkeiten zurückzuhalten, allein Ertl riß fi­­es und verlegte Stettner einen Messerstich knapp unterhalb des Herzens in die Brustgegend. Hierauf ergriff Ertl eine stählerne Ehgabel und stieß Dieselbe Grettner mit solcher Gewalt in das Gesicht, Daß die Gabel beide Wangen durchbohrte, sich an dem Hochbein krü­mmte und später nm mit großer Mühe von dort entfernt werden konnte. Auf die Hilferufe Grettner’s ud der Gattin Eis — fanten die Hausgenossen in das Zimmer Hineingestürzt, allein Grtl fach umd schlug blindlings mit dem­ Messer nach allen Geiten [08 und wurden noch weitere fünf Personen von Ertl mehr oder minder schwer verlegt, bis es endlich gelang, den Wüthenden zur Boden zu ftieben und unschäd­­lich zu machen.­­ Eine­ Polizei-Batrouille brachte­­ hierauf. Ertl zur Ober-Stadthauptm­annschaft, wo derselbe, sich zur Zeit, noch, befindet. Ketey das Motiv seiner­­ That verweigert: Ertl bisher jede Auf­barung­­.(Proliz.·eii­a­chrichte­n­.)Der Pflasterergehilfe Stefai Pe­törki­·besch­ädigte gestern NachmittagZ im allgemeinen Fried­­hofe absichtlich mehrere Grabdenkmäler.Ett wu­rde verheiftet u­n­d wird fü­r denl­nftig empfindlich bestraft werden­.Der wazirende Schneidergehilfe Thomas Jarenka,der wegen Diebstahls zum Schaden·des Schneiderm­eisters Moriz Löwinger kurrentirt wurde·,ist heute·in­ einem­ Gasthemie in der Renstern Palatingasse ausgeforscht und in Haft genomn­en worden ·(At­tila’s Schatz­)Wie bereits gen­­eidet,hat Karl Herpka, Professor an der kunstgewerblichen Fachschule,von­ der 127 Objekten­, welche den Kun-Szt.­9»llckloser Goldsand bilden,auf galamtischem­ Wege Kopien­ angefertigt und diese nach­ Paris gesen­det.Ein dortiger Kunsthändler hat die Abbildungen dieser Kopien an m­ehrere Museen geschickt und­ nun haben die Museen von Chicago,Cincinnati und New­ York,London,Paris,München und Berlin solche Kopien be­­stellt. Professor Herplici arbeitet bereits mi den zahlreichen Bestel­­ungen­­« . ..­­ et (Dy­namit-L­ettentat gegen einen Steuer­­exekutor.)Jn­ Visegråd wurde vorgestern in das Fenster der Wohnu­ng des Steuerexekutors eine Dynam­tpatrone gewiser die mit großem Lärm­­­ explodirte.In Folge der Lufterschü­tterung zer­­sprangen die Fenster des Hausesimd in der Umgebung,und dem­ Exekutor,der bereits im Wette lag,fiel ein schweres Wild au­f das Gesich­t.Wer der Attentä­ter gewesen,ist bis jetzt nicht ernirt. (Eine»energische«Exekution Man schreibt in­ts au­s Preszbiir’9:Ein­e eigenthümliche Steuerexekution macht hier viel von sich reden.Ein hiesiger Advokat war näm­lich schon seit längerer Zeit mit der­ Bezahlung seiner Steuer im Rückstand er eine gegen denselben dieser halbgesi­liste Exekution blieb Mangels Deckung resu­ltextlos..Da br­achten die Steuerorgane eines Tages­ mit Erfahrung daß dem betreffenden Herrn seitens des Lan­des-Hon­ved­­vereins in Budapest ein­ Unter­st­ützumgsberucg von DER­ zugekom­­m­en sei.Sofort erhielt der betreffende Advokat eine Vorlad­ung ins Steueramt und dort nahm­en ihm der Steuerexekutor Langer und der Steueramtssedjmikt Vägö das Geld einfach ab,um es zur Deckung des Rückstandes zu verwenden.Der auf so energische Art Exequirte erstattete die Anzeige und der Bürgermeister hat dieselbe zur Mei­­nungsäußerun­g dem städtischen Oberfiskal wegen­ eventueller Bean­­­tragung des Disziplinarverfahrens hinausgegeben .Aus­ der Quartals-Kongregation des Oeden­bu­rger Kom­itats.­Man schreibt uns aus Oedenburg vom 13.d.:He1ite Vormittags fand im­ großen Komitatssaale unter Vorsitz des­ Obergespanis Fürsteanil Esterheszy die orden­tliche O . DE Herbst-Kongregation des Oedenburger Komitats statt. Die Mitglieder des Munizipiums hatten sich zahlreich eingefunden, was jenesmal der Fall it, so oft eine Wahl vollzogen wird. Ber Vebergang zur Tages­­ordnung brachte Se. Dirch­laucht die jüngste Auszeichnung des ter. Naths Vizegespans Edmund v. Simon der Versammlung offiziell zur Kenntniß und beantragt­e nach einer sch­wungvollen Ansprache an den Vizegespan­n, daß dieser königliche Akt protofollaxisch ver­­ewigt werde. (Webhafte Zustimmung.) Der Pfarrer von Bil, Georg Baur, gibt namens der Versammlung der­ Spende über diese Aus­zeichnung, welche bei allen Mitgliedern sympathisches Die fand, bewedten Ausdruck. Der P Vizegespan dankte in warmen Morten für die ihm gewordene ehrende DV­ertrauenskundgebung die allerhöchste Anerkennn­g sei ihm erst zur wahren Freude gewor­­den, da er wisse, daß er auch das­ Vertrauen des Komitat befige, welches dnch seine Opferwilligkeit seine Projekte der Verwirklichung zuführte. Gierani wird zur Tagesordnung geschritten, deren ersten­ Punkt die Wahl des Hilfsstabsrichters in ESoxua bil­det. Gewählt wurde Stefan Molnár. Ferner wurden zu Mit­gliedern des Verwaltungs-Ausschusses gewählt: Br. Anton Augustines, Pfarrer HSranz Domnanovich, Dr. Alexander Schreiner, Erzpriester Ignaz Tatács und Advokat Bela v. Beity. Ein Choleragerücht) Das Klausenburger Blatt „Ellenzef“ hatte am Sanftag gemeldet, in der siebenbürgischen Haup jtadt sei ein Fall von asiatischer Cholera vorgefonmen. Wie mut das genannte Blatt in seiner jüngsten Nummer berichtet, habe der Arbei­­ter, dessen plösliches Hinscheiden dieses Gerücht, hervorrief, bereits seit vier Monaten an Diarrhoe gelitten und sei in Folge des weich­­lichen Genusses von saurer Milch gestorben. Der städtische Ober­­physilus erklärt zur Beruhigung des Bublitums, „daß außer den bei der Sektion beobachteten verdächtigen Erfgeinungen andere. Dieser eat bestätigende Sym­ptome bisher nicht festgestellt werden ollten.” Hadihikoja in Triest­ Man schreibt us Triest unterm. 10. d.:: Hete Mittags hat: der. im Diesen: Tagen viel? genannte einstige bosnische" Insurgentenführer fammt seiner Familie au­f dent. Lloyddanpfer „AKrES" "Triest verlassen: Eine jener rauen hat si­ . [den : vor einiger. Beit nach Mekka. und: von dort nach Medina begeben, eine zweite Frau und eine Tochter sind ihm während seiner Haft gestorben. " Seine Angehörigen waren von einemt Polizei-Kommissär (Viertelsmeister) aus Serojevo­­ bieder gebragt worden und sind in einem hiesigem Hotel abgestiegen; seine Tochter — ein etwa „wölfjähriges Mädchen — erhielt die Grlaubnid, in demselben Zimmer 3 wohnen, welches ihren Vater in der hiesigen großen SKaferne an­­gewiesen wurde, zu welchem Behufe dasselbe auf seinen Wunsch auf einen Vorhang abgetheilt wurde. Da die Erlaubniß, Hadscht Loja zu jeden und zu sprechen, nicht schwer zu erlangen war, erhielt derselbe zahlreiche Besuche, namentlich von hier lebenden­ Orientalen. Gestern verließ Hadjeht Loja in Begleitung des Wachkommandanten der Garnisonsarreste in einem Mietwagen die Kaserne, um im Garnisonsspital ein Bad zu nehmen, wor­­auf er seine G Sträflingsfleivung ablegte und eine neue­­ ihn von­ Aerar gelieferte Gewandung anlegte. Auch hier machte er sich seine Mahlzeiten selbst; Reis und Fleisch wurden ihn aus einem biesigen von Orientalen bevorzugten Gasthofe geliefert. Bei der Abfahrt des M­erandriner Dam­pfers hatte sich auf dem­ Molo eine große Zahl Neugieriger versammelt. Hadichi Loja wurde in einem Militär-Inbnfangwagen in Begleitung eines U­nteroffiziers und zweie I­nfanteristen bis zur Schiffsbraücke gebracht, welche er ohne Beihilfe passerte ; ein Soldat folgte mit dem Gepäck. An Bord angelangt,­­misterte er lächelnd das auf dem Molo versammelte Publikum. Von österreichischen Soldaten wird Habicht Loja nicht nach Egypten begleitet ; er wurde lediglich der Obhut eines t­rkischere Kommissärs und des Schiffskommandos übergeben. Bon Merandrier wird er mit der Bahn weiterbefördert ; in Suez wird ihn ein tü­rk­­­isches Schiff aufnehmen und ihn nach der arabischen Krüfte bringen. " Gerichtshalle, Zur Hiraire Des „Függerleufe“". Heute Vormittags beschloß der Budapester Gerichtshof, an das Praesidium. „des Abge­­ordnetenhauses das­ Ersuchen am­ Suspendiring­­ des Immunitäts­­rechtes Sulvns Verhovay’s zu richten, und zwar wird diesmal mit die Auslieferung sowohl bezüglich, der bereits­ im früheren Erjucdh- Schreiben erwähnten Delikte Verbrechen der D­erimitterung und Brech­­vergehen­ als auch bezüglich „des Diebstahls der Aöreßschleifen in Sinne des staatsanwaltschaftlichen Antrages gebeten werden. Das Erfuch­­sschreiben des Gerichtshofes geht noch im Laufe des heutigen Nach­­mittags oder des morgigen Vormittags an das Abgeordneten­z­­haus ab. 3 a Wegen Wid­ervergehens erstattete heute die Betmadomt 0635 Wolfstheatrs Frau Lonife­­aha verehelichte Baronkır Splenyi duch ihren Vertreter Dr. Salob Arzgomyi gegen­ David Rei die Anzeige beim Budapester Gerichtshof. Frau Blade erklärt in ihrer schriftlichen Anzeige, daß sie noch im Jahre 1871 von Neiß ein Darlehen im Betrage von 2190 fl. aufnahm, für welches sie 60 Betzent Zinsen bezahlen mußte und wurde sie, trogdem das Kapital auf diese Weise längst getilgt worden, in jüngster­­ Zeit den­­noch auf den ganzen Betrag eingefragt. Die Anzeige wurde dem­ Untersuchungsrichter &z Ara zugemiesen, bei dem bereits mehrere Anzeigen gegen Neid, unter anderen auch die der Frau Bab­a, wegen Mird­ervergehens ich befinden. Folgen des Duells. Die Schlußverhandlung in der Duell Affaire des Oedenburger Nevolaten Dr. Julius v. Stiiher mit dem inzwischen an den Folgen des Zweikampfes verstorbenen, städti­­gen Bizenotär Alexander v. Szigethy findet — wie man uns aus Dedenburg schreibt — am 30. 9. M. vor dem­ Didenburger Gerichtshof statt. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Géza v. Bog­­näar, die Vertheidigung für Dr. Fisher hat Advokat Salob M­i­nen­tag übernommten. Ein refolnxcisirkbist Herr«Johann-Ke­l­ lerin­ Klausenburg,der­ sich­ unlängst vor den Schranken des dortigen Ge­­richtshofes über die ougin­elle Art zu vernthirten hatte,­in­ welcher er sein­ Wirthshauslokoll von den­ Gästen­ geleert hatte.·Einesb­ends­’ fand näimlich der bes­igt·eWirth,seine Gäste hätten genug des Guten gethan und forderte dieselben­ zum Nachhausegchen au­f."Da diese aber keine Lust hiezu zeigten­,­lösch­te er die Lampe an simd schoß mit einer Pistole unter die Gäste Obwohl die Pistole nur blind ge­­laden­ war,so hatte ein unmittelbar neben dem­ Wirth stehender Bauer deinioch sechs Wochenkunden­ Folgen­ dieses­ Schicksal leiden.Der­­ Gerichtshof verurtheilte den Wirthi wegen schiwerer kör­­­perlich­er Beschädigun­g. "« Gelege.Pape-Hierin,,Ileskei«xloyd".» 9«egrain­,14.Oktober.(Lan­dtag)Die Sitzuung eröffnets Präsiden­t.9)2irkoHi­vnt.Von­ Seite der Regierung sind die ,Sektionschefs Stankovics und Voncsinlas an­wesend.’­ Der Advek-Asjduk unterbreitet seinen Advek-Entwn welcher" für Freitag auf die Tagesordnung gestellt wird. Hintovutes und Genossen überreichen die Adresse der Starcsevies-Partei, die ebenfalls am Freitag zum V­erhandlung gelangt. ·­· Der Präsident liszt aus dem­ Stenogramnn Stellen­ aus der«·. Rede Ol­azzura’sxierlosen­,w­elche Pazikovies­ und das Hau­s­­erniedrigen­ und beleidigennund erklärt,die dem Abgeordneten Maz­­aura ertheilte Mahnung sei vollkommen gerechtfertigt gewesen. Hierauf wird die schriftliche Eingabe Bantovic­s verlesen, in welcher er um die Untersuchung seiner Angelegenheit ansucht. Dr. Spevec erklärt, daß er, obwohl die Wahl­­ Bantovics’ verifizirt werden müßte, doch nach den Vorfällen, im Landtage und en des eigenen Graub­ens des Berdächtigten der Untersuchung zustim­me. Dr. Hinkfovics fühlt sich nun mit Bantovics versöhnt, da er selbst die Untersuchung verlangt , wenn die Untersuchung Die Unsehuld PBaufovics fonstatirt, so werde dies eine glänzende Gatis­­faftion für ihn sein. Mednev schließt mit einer heftigen Polens gegen Zlivkovics. · ·· ··· David Starcsevics grägt ebenfalls vakouies an und sagt,er spreche nicht zu ih­reI ist erlJi­mUs,sondern aus der MitKi des Volkes zum­ Fensters und·zanhiirhineu habern vergebeni Redner sagt,erkenne einen Bezirksrichter,der Veruntreuungen und Fälschu­ngen begangen hat und als Stim­fe mir transferirt wurde,er behauptet,·die Mehrzahl der·Gem­eindebeamten seit wegen Ver­­untreuung in Untersuchung Diechieriing unterstützen eille Gegners der Starcseoicsigner·iiii·d verfolge alle Freu­n­de·derse­lben··­E):greift. sodann den Bischof­ Zsiokovics an.(Jm·Lanseder·Au­ßfü­hr­ungen Starcscvics’ertiilites von·mehreren Seiteiu Das ist­ sein­e Lü­ge! Skepcseoicsxuft:Lügen Sie nicht,ich·war dugegen­!)Im­ weiteren­ Verlaufe s eineis Rede wirft Statesevics·den­ Serben­hn­o.·it.,daß sie«. Feinde d·9 Vaterlandes seie11.­.3wische1ih­n­e:SchämenSiexsich,Sii­­s­ügner! Paris,14.Oktob­er.Das Amtsblatt publizirt die­ Ernennung Rouvier’s zum Handelsminister­i­en Paris, 14. Oktober. Orig.:Telegm) Uiges führe tausend Belgier versammelten sie im Gaale Nivoli und gründeten eine republikanische iga "Maris, 14. Oktober. Orig-Telegr) Die Arbeiterführer haben ein großes Arbeiten Mee­­ting nach von einberufen, um gegen ihre rebte im Ministerium abgehaltene Arbeiter-Enquete aufzutreten. Paris, 14. Oktober. „Zigaro" pilpligint ein Schreiben des franz­ösischen Batihafa

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