Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1884 (Jahrgang 31, nr. 226-252)
1884-10-14 / nr. 237
I. SE (Einzelne Feuer in olfen Berichten ser er ez BT 53 & Bi: teitilofalen. ) Budapest, 14. Oktober. s Wie aus Berlin gemeldet worden, wird Fürst Bismarc in der nächsten Zeit daselbst eintreffen, um die Session des neuen Staatsrathes zu eröffnen und nebenbei wohl auch den Zusammentritt der geplanten Ko 11 g 0- Konferenz, für die ein bestimmter Termin noch nicht filiet ist, zu betreiben. Die Einladungen zu dieser Konferenz sind bereits ergangen, auch ist das Program Derselben schon festgestellt, aber die Nachantworten einzelner Mächte lassen no auf fi warten. Es fan sich Dies natürlicherweise nicht auf die französische Republik beziehen, deren Regierung dem Plane Bismard’s seine Schwierigkeiten bereiten wird, zumal sie selbst bei der Abfassung dieses Planes mitgewirkt hat. Wenn einzelne französische Journale, wie beispielsweise selbst das „Journal des Débats" in einen Anfalle übler Laune, deren Duell nicht zu ergrünschen, das Projekt der Konferenz besümpfen, so vertreten sie hiebei sicherlich nicht die Anschauungen der mraßgebenden Meinister. Die im Gegentheil der Ansicht sind, daß die Nechte Frankreichs in den Gebieten des Kongo. Die bereits erworbenen und die noch zu erwerbenden, durch internationale Abmachungen auf einer Konferenz besser und sibheter zu wahren, sind, als durch Einzel-Auseinanderlegungen mit den verschiedenen Interessenten am Kongo. Deren es so viele gibt und zu . Denen immer mene ich melden. Exnsteren Grund, der Kongo-Konferenz von vornherein nicht mit dem größten Wohlwollen zu begegnen, mag die britische Regierung Haben, allein an sie wird es nicht ablehnen können, an einer Konferenz zu partizipiren, deren Programen auf dem Grundfag : Gleiche Rechte ud gleiche Pflichten bafut. Sie wird es fon aus taktlschen Gründen nicht können, weil sie sie wird sagen müssen, daß das Deutsche Meid im Laufe der Jahre so manchen Konferenz-Einladungen Englands bereitwillig gefolgt it und weil sie sich für die Zukunft, geschäftsmännlich zu reden, Diese Kmdschaft nicht wird verderben wollen. Was endli die übrigen Staaten and Gesellschaften betrifft, Die zur erstet , zu der sogenannten präliminar - Konferenz gebeten worden sind, so werden sie in ihrem eigenen Interesse der Einladung folgen und die Brüsseler Kongo-Assoziation wird troß des Vertrags, den sie mit Frankreich geschloffen, bie von Feine Ausnahme machen. Wie wir von früher angedeutet, beabsichtigt die deutsche Reichsregierung die Ergebnisse der Konferenz dem Areopag der Großmächte zur Nazifikation vorzulegen, um den beschlossenen Grundlagen eine bleibende Aufnahme im internationalen Rechte zu sichern und es werden demgemäß auch die in der Frage nicht unmittelbar interessirten Mächte, wie Oesterreich-Ungarn, Italien und Raßland, in der Sache noch zu Worte kommen. — In seiner heutigen Nummer befaßt si „Magyar Korona" von Eichenpolitischem Standpunkte mit den Adreg-Entwürfen des Oberhauses und der liberalen Partei 005 Abgeordneten- Hauses. Dies ist vielleicht auch die Bilicit eines katholischen Blattes — sagt „Magyar Korona" —, namentlich nach ‚den aufregenden Ereignissen in der jüngsten Vergangenheit, auf die hinzumeilen gesungen wird, die Frage aufstellen zu können, ob eingetreten ist, was man im Snteresse der Opposition von den „delabolisirenden“, „kiccenfeindlichen“ Absichten des Kabinets Tipa und Bartet ausgesaunt hat. Gibt es im Diesen bei den Adrek- Entwürfen, all me einen Punkt, ja auch nur ein Wort, welches, das religiöse Denken, verleben könnte, die Religion oder Kirche direkt oder imdirekt bedrohen würde? Gelbst “der in Allen ein Haar findende oppofitionelle Kigel entdedt darin I nichts, was er" unter kirchenpolitischem Titel gegen Die Regierung fruktifiziren könnte; ja, der... auf den Konfessionellen Frieden bezügliche Baffus ist direkt als Garantie dafür zu betrachten, daß die maßgebenden Kreise den religiösen Frieden bewahren wollen... . Deshalb müssen die Freunde des religiösen Friedens das Ministerium Siba in dem Weltreben unterfragen, welches darauf gerichtet ist, daß die ungarische Nation ohne schädliche kirchenpolitische Agitationen ihre Arbeit zur Konsolidirung ihrer Staatlichen Erilenz, zur Förderung ihres M Wohlstandes und zur Sicherung ihrer Zukunft fortlegen Fünne. — Die III. Gerichtskormmission des Abgeordneten Hauses hat heute Vormittags unter Vorsis Nikolaus Szathmárys eine Litung gehalten. Außer dem Präsidenten waren anwesend: Johann Krazy, Theodor Gergelyi, ya Gajzág, Yoff Rajud, Ali Beöthy, Kohann Oref. Zunächst wird das Brotofoll der konstituirenden Sibung verlesen. Aus demselben geht hervor, daß der Kommission drei Mandate zugewiesen wurden: dasjenige Koloman Defjemwilys (Bezirk Giralt), weil mit Petition angefochten, ferner Diejenigen Sultas Margitay's Bezirk Hajdu-Bökörmeny) und Fol Barla’s (NR.-Mtad), weil formell zu bemängeln. · ·· · · Madfurzer Diskussion beschließt die Kommission, in die Beurteilung der Frage einzutreten, ob Die gegen das Mandat Koloman Deffentivys eingereichte Petition formell allen Vorschriften entspricht. _, ·· · · ·· Es wird nun die Petition(eingereicht von Markus Glnck und 15 Genossen)vom Referenten Johann Kazi verlesen. In der Petition werden folgende Grewamina eingeführt.Der Präsident einer der beiden Wahldeputationen,Dr.Julius Schmidt, Advokat zu Eperies,ist der regelmäßige,mit einem Jahresgehalt versehene Rechtsanwalt KoL DessewskJ’s.Der Wahlakt wurde nicht z um BUhr,wie das Gesetz vorschreibt,sondern erst um 83X 41 Uhr eröffnet; Stuhlrichter Adolf Berzeviczy war als Kortes Dessewffy’s lätig;die Wähler des Kandidaten Leopold Glück mnßten durch an Lager der Wähler Kol-Desseivffi’s zur Wahllokalität gehen ein. Betreff der Personsidentität der Wähler sollen zahlreiche Ordnungs—widrigkeiten vorgekommen sein;an Stelle kranker,verstorbener,nach Amerika ausgewanderter Weihler sollen andere Personen gestimmt haben;zahlreiche Glück’sche Wähler sollen durch gewaltsame Mittels verhindert worden sein,abzustimmen-Für alle diese Beschwerde«« punkte werden zahlreiche Zeugen angeführt « « Es wird eine nachträgliche Eingabe des klägerfreien Vertreters Dix Geza Schulek·verlesen,mit··welcher der Nachweis geführt wird,daß die Unterzeichner der Petition sämmtlich als Wähler konskribirt sind.· · Hierauf whird eine Eingabe KolomanDessewffy’ss vertreten durch Dr.Ludwig Kralik verlesen,ins welch er Des·sewffy y bittet, daß die Petition wegen formeller Mängel zurückgewiesen werde. Dieses Verlangen stützt sich auf Folgerndes z1.Die Petition ist nur in einem Exemplar eingereicht,während§60 der Hausordnung vorschreibt,daß sich ein Duplin und nicht etwa Kopien einzureichen seien.Thatsächlich finden sich in der Kopie Radirungen,Einschiebsel 2c.2.Die Petition ermangelt aller Beweismttel,sie begneigt sich, Zeugenanzusiihren.3 Das Wahlrecht der Petenten ist nicht nachgewiesen worden Mündlich fügt Dv Kralik noch dem 4.Beschwerdepunkt hinzu,die nachträgliche Eingabe des klägerischen Vertreters,in welcer das Wahlrecht der Petenten nachgewiesen ist,sei so spät emgereichtivon den,d·aß·er·—Dr.Kralik—keine Zeit gehabt habe,sich von der Stichhaltigkeit dieses Nachweises zu überzeuge11 . Dr.Schalek(Vertreter der Petenten)erwidert:Ac11.11·n §.60deeksordnung ist allerdings von einem Duplis in die Rede Hille im dieser Paragraph ist hier nicht ausschlaggebend;dort ist einfach von den Rechten des Abgeordneten die Rede,dessen McW daran gefochten wurde.Maßgebend ist hier§.79 der Hausordnung, wo die formellen Erfordernisse der Petition taxativ aufgezählt sind, und dort ist von Kopien die Redek nicht von einem Dupl1i111. Jebemängelten Radirungen undin Schiebsel in den Kopie 1i·l)aben nichts zu bedeuten,denn es genügt vollkommen,Wenn die Kopie mit dem Original genau übereinstiimmt.Ad2.Die Petition peruft sich aus beiläufig 2008 eugen.Sollen das keine«Beweisdaten sein?Daß schriftliche Beweisdaten vorliegen müssen,ist in der Hausordnung nirgends gesagt-Dagegen heißt es im§Sk)der Hausordnung deutlich, daß in der Petition die Zeugen nur anzuführen seien;der zur Untersuchung exmittirte Abgeordnete verhört sie dann unter Eid A 13.Dass das Wahlrecht der Petenten nachgewiesen sein müsse, darüber ist im§.79 der Hausordnuung nchts"enthalten.Redner glaubte mir einen Akt"überflüssiger Vorsicht zu über in dem er nachträglich diesen Nachweis erbrachte.Ad4.Der gegnerische Vertreter hatte Zeit genug sich eine Abschrift der Nachtragseingabe zu verschaffen. · · ·· ·· —Redner bitter die Komminion,in die meritorische . .. . Berathung einzugehen. — Nachdem die, beiderseitigen vertreten, wo , einmal, ihre Bermerkungen vorgebracht, ersucht Der Präsident die Parteien und die der Petition seiner. Bubererídhatt, ich zuwuchzuziehen, wolle. Nach halbstündiger Berathung verkündet der Präsident, daß die Petition aus formellen Gründen zurückgewiesen und die Wahl Koloman Deftewffys verifizirt wird. Dieser, Urtheilsspruch srüßt si — wie verlautet — darauf, daß der Petition keinerlei Aeußerungen des angeführten Heugen beigelegt sind und daß das Wahler der Betehten erst in einer Nachtrags-Eingabe nachgewiesen wurde. 65 ist bemerkenswerth, daß diese Gerichtskommission den beiderseitigen Advokuten Jon in dem Stadium der Beurtheilung der formellen Zuläsfigkeit gestattet hat, sich umiündlich zu äußern. Dr. Kralik hat denn auch der Kommisston fr dieses liberale Bor: HE eigenen, wie im Namen seines Gegner den Dankas gedridt. Schließlich wurde die Verhandlung der nur formell bemängelten Mandate der Abgeordneten Julius Margitay u und Sofel Barla fi Samstag 11 Uhr anberannt— Weber das Duell Nochefort = Fournier schreibt mis unser Bariser Korrespondent vom 11. b. : Esi war vorauszusehen daß Kapitän Fournier den vehementen Artikel des Chef-Redakteurs des,,Intimisigeant"mit der Abordnung von Zeugen beantworten werde Die Antiport Rochefort’s bewies,daß er entschlossen war den Fehdebandschuh aufzuheben.Das Duell wurde sofort festgestellt und gesteri isttachmittags bei Plessis-Piquet im Walde von Verriereks ausgefochten Kapitäin Fournier ist als einer der besten Fechter in der Marine bekannt.Rochefort ficht ebenfalls sehr gut, mir ist er von einer krankhaften Nervosität,welche ihn dem Gegner und sich selbst gefährlich macht Es regnete gestern in Strömen und es war sehr kalt Manfaner nach lcrigem Suchen einen günstigen Vinizmid wurde er adein dem Augenblicke von demselben durch WILL-scheinen eines Feldhüters vertrieben,in welchem das Duell beginnen sollte.nganddankt an anderer Stelle im»Walde von Verrieresx statt und endete mit dem ersten Engagement nach kaum einer Minute und mit der Verwundung beider Gegner.‘ Nochefort engagirte der Gang am rechten anfangs den Ermahnungen seiner Freunde zu folgen und Faltes Blut zu bewahren, denn er spielte nur mit dem Degen. Aber die Höhe seines Gegners reizte ihn und er fiel heftig aus, wodurch er diesen aus der Neserve drängte. Mad einen heftigen, aber sehr Énzen Kampfe standen die Gegner Leib an Leib und all die den Zweikanpf leitenden Zeugen „Degen herab“ anordneten, um die Kämpfer zu trennen. Fonstaurten sie, daß Herr Fournier an der und Nochefort auf Halfe Leicht verwundet war. Kapitän Pournier hatte einen starken Blutverlust, aber auf eine Wunde ist nicht gefährlich. Kapitän Sournier ließ Rochefort fragen, ob er bereit wäre, einen Händedenee mit ihm zu wechseln. Nochefort eilte zur seinem Gegner, reichte ihm die Hand und sagte ihn: „Nunmehr Darf ich Ihnen sagen, Kapitän, daß mein Artikel nicht gegen Sie persönlich, sondern nur gegen den Abgesandten des Herrn ules Ferry gerichtet war.” Im Redaktions-Bureau des „Antransigeant” und in den Wohnungen der beiden Gegner, warteten zahlreiche Freunde das Resultat des Duells ab. Der Minister-Präsident " ließ bei Herrn Fovenier wiederholt danach und später nach seinen Befinden fragen. Henri Rochefort hat sig gestern" zum elften Male geschlagen. Ein einziges Dial war er unverwundet geblieben, in seinem Duell mit Baroche, dem er fünf Wunden beibrachte. . Seite Schwerer weil die Kommiliton bevathen · · · Onaitals-Kongergation des Pester Komitats, — Zweiter SiBungdtag — Auf der Tagesordnung der heutigen Gibung, der Duartale: Kongregation standen verschiedene Wahlen — Grund genug, daß sich die Mitglieder in bedeutend größerer Anzahl einfanden als gestern, um ihre autonomen Rechte auszuüben. Nachdem Obergespan Graf Stefan Szápáry die Sigung um 10 Uhr eröffnet hatte, wurde zunächst das Protokoll der gestrigen Oütung verlesen und authentizirt. Den ersten Gegenstand der VBerathung bildete die Belegung der Stelle eines Hilfsstuhlrichters im obern Pester Bezirk Der gestern entsendete KandidationsAusscug bat beide Konkurrenten : von Verwaltungs-Braktitanten Koloman Bicskey und den gegenwärtigen Hilfsstuhlvierter-Stellvertretr Kal Almay kandidirt. Da zehn Mitglieder eine Abstimmung mit Summzetteln verlangten, ordnete Obergespan Szápáva dieselbe an. Junch einer halben Stunde verfündet Franz Nudnyanßfy, der Präsident der Skrutiniums-Kommission, folgendes Nesultat : Abgegeben wurden 92 Stimmen. Hievon erhielt Koloman Bicstey 83 Stimmen, Karl Andy 9 Stimmen. Bicdkey erscheint Demnach mit großer Majorität zum Hilfsstuhlrichter des ober Pester Bezirks gewählt. CEfjen-Stufe. a Obergespan Graf Szapháry ernennt Johann Ludwig Bezniczty zum Honorär-Obernotär, Michael Földváry jun. und Nikolaus Halá B zu Honorär Vizenotären, Gabriel Zista und Georg Szilaffy zu Honorär-Stahlriehten und Franz Bofits zum Honorär Oberphysilus. Ende 1884 treten aus den Verwaltungs-Ausschüsse die folgenden Mitglieder aus: Cmerih Balogh, Ladislaus Bogranyi, Moriz Haláb, Dr. Orban Halap und Baron Desider Brónay. In der heutigen Kongregation wurden nach erfolgter Abstimmung alle Fünf wiedergewählt. » ··· · · · Die Zuschrift des Czeglc der Burgemeisters in Angelegenheit der Feststellung der Anzahl der Beamten und ihrer Bezahlung wurde zur Kenntniß genommen. ··· · Zum Stellvertreter des reagierenden Vizenotars Nikolaus Földvåry wurde Zoltan Bellngh ernannt. · Nachdem der Verifikations3-Ausschuß für das nächste Jahr konstituirt worden war,wurden einige Appellationen privater Diatur erledigt. Zur Besetzung einiger vakant gewordener Stelleniin·Munizipal-Ausschüsse wurden in die einzelnen Bezirke die Wahl Präsidenten entsendet und sind die Wahltermine anberaumt worden. Die gegen die Walleiniger bei der jüngsten Beamtenrestauration in Czeglind gewählten Beamten eingereichten Appellationen wurden abgewiesen. Eine längere Debatte rief die gegen den Notar der Gemeinde Szenkistván eingereichte Appellation hervorzu · Julius Gullner beantragte die Anmullirung der·Wahl aus dem Grunde,weil Stimmen gekauft worden seien,·dcer über Protokolle aufgenommen und die amtlich zusammengestellten Namenslisten der Wähler-—iiedie-Zerwiesen sei-—gefälscht wurden.— Stuhlrichter Geza Böt vorgibt zue,dassnn gesetzlich vorgegangen worden sei,doch erfordern es die Interessen der Verwaltung der Gemeinde"seine eigenen als Stuhlrichter",der im neuen Notar eine gute Kraft gewonnen habe,daß die Wall nicht annullirt werde Der Fälscher der Namenslisten möge immerhin ausgeforschtind bestraft werden.—Juliu.3Kov(is31)beantragt,die·Kongregation möge die Wahl weder gutheißen,noch anch nnnnliiren, sondern eine Kommission entsenden,·deren Aufgabe es·«u·.·ath’ wäre,zuerniren,ob der Notariats-Kandidat einen Einfluss auf die Wahl gehabt habe,und bis zuweendig ig der Untersuchung die Angelegenheit in suspenso belassen.Pizegespan«Miclael·Fö·ldväry schickt vor aup",er sei"stets dafür,daß der Schuldige seiner Strafe nicht entgehe. Doch könne er diesmal Gullner’s Antrag nicht befürworten. Der betreffende junge Mann habe den Wahlakt nicht im Geringsten beeinflußt, er sei nicht einmal dort gewesen, man möge also seine Wahl bestätigen und den Schuldigen bestrafen. — Emil Noßlop mit anderer Ansicht. Die praktischen Sutereffen können hier nicht den Ausschlag geben. Ex befürwortet den Antrag Kovacsy’s. — Ladislaus Borsányi theilt die Meinung des D Vizegespans und bittet, den Antrag Gulner’s zu verwerfen. — Anton Gajäary sagt, die Fälschung sei nicht ertwiesen, die Wahl möge also nicht anmutich werden. Webrigens würde die Gemeinde Szent-Silvan ein weißer Name sein, wenn in ihr eine Mahl ohne Trinkgelage und Bestehung vor sich gegangen wäre. — Julius Gullner nimmt sließlich das Wort zur Widerlegung der gegen seinen Antrag vorgebrachten Motive. Die Wahl könne unmöglich vor Beendigung der Untersuchung gutgeheißen werden, da man nicht weiß, ob sie nicht ergeben wird, daß der Gemäßlte selbst die Listen geführt habe. Er bittet die Kongregation, sein böses Beispiel zu geben und wenigstens den Antrag Kopacsy’s anzunehmen. — Obergespan Szápáry emmittirt hierauf als Beschluß der Kongregation, daß eine strenge Untersuchung in dieser Angelegenheit etn geleitet werden, die Wahl jedoch bestätigt wird, weil der Kandidat auch dann mit überwiegender Majorität gesiegt hätte, wenn die Namensliste der Wähler nicht gefälscht worden wäre. · Die Sitzung wird hierauf um 1 Uhr Nachmittags geschlossen Nächste Sitzung morgen Vormittags um 10 Uhr i Gagenneuigkeitem (Ernennungen.)Zu staatlichen Exekutoren für Kroatien- Slawonien und für das Gebiet der ehemaligen Militärgrenze:Karl Ellger,Albert Auerbach,Adam Jasits,Lukas·Pozsega, Julius Wiethe,Josef Velebith,Johann·Burics,Franz Delak,Johann Matesz,·Daniel Krga,Johann·Pisacsics,Athe·inas Jankovics,Edivin Ellger,Frai«3 Krenedics,Ludivig Oltvänyi und Fabian Csik. (Verleihungen.)Durch allerhöchste Entschließung vom 10.Oktober wurde dem Budapester Bürger Georg Sacell Fiszi und seinen gesetzlichen Nachkommen in Anerkennung seiner Verdienste agis dhem Gebiete der öffentlichen Angelegenheiten,taxfreider ungglische Adel mit dem Prädikate»Szi3kc«isi« verliehen. Ferner wurde ein··Andi«ea«Zeltziebler in Rákoss Keresitny in Anwesen nun nieiner langeniind treuen Dienste,das silberne Verdiensttrenz mit der Krone verliehen. (Das serbische Königspolar)tritt am Donnerstag Nachmittags um 392 Uhr mit dem Courierzuge der Staatsbahn die Nordreise von Wien nach Belgrad an. Ministerialrat( Ludwig Sefella- Luffy) hat sie heute Morgens nag Trencsima begeben. Theaternachrichten. Wie wir seitens der Direktion des Nationaltheaters verständigt werden, wird die für morgen anberaumte erste Vorstellung von Bmify’s , Nora" exit im Laufe der künftigen Woche stattfinden. Hiemit im Zusammenhang dürfte auch die von , 6—5" mitgetheilte Nachricht stehen, daß Fräulein Helvey wegen »plöglich eingetretener Hindernisse eine Zeit lang die Bühne nicht betreten kann, weshalb die , Nora" Bremiere vorläufig verschoben wurde. — In demselben Blatte seien wir aus, daß der neu engagirte Tenorist der königl. Oper, Herr Franz Broulis, an Diphtheritis erkrankt ist und daß die Uetzte gestern zu einem Konsilium zusammentreten mußten. . (Die hauptstädtische Finanzkommission) erledigte heute folgende Angelegenheiten: Eine Hingabe Ssofef Gruber’, die Lizitation eines städtischen Grunde am Hunyadyplase betreffend, wurde abgelehnt. — Die Etablirung von zehn Holzniederlagsplagen an der Friedhofstraße wird genehmigt. — Der Vorschlag, das neue sädtische Materialdepot hart am Kevepefer Friedhofe, neben der Trabanten-Kaserne, zu erbauen, wurde acceptirt. Präliminirt ist der Bau auf 54.000 ft. Das Terrain des alten Materialdepots in der Hafengasse soll parzellirt werd. — Den Techten Gegenstand der Lisung bildete die vage, ob es nicht tresdmäßig wäre, ‚den städtischen Beamten- pensionsfemd in Realitäten anzulegen ? Der Magistrat hatte die Aufmerksamkeit der Kommission auf einen Ringstraßengrund getrennt und die Konmission beauftragte die Finanzsektionäi mit diesen Angelegenheit zu beschäftigen und gelegenheitlich eine Vorlage zu machen. (Aus der Polizei-Zentrale) Polizeirath Majthényi hat heute Vormittags die Sichtung der Akten in der von ihm geführten Untersuchung beendigt. Er wird das ziemlich voluminöse Altenkinder in Begleitung einer Relation noch im Laufe 905 Nachmittags dem Ober-Stadthauptmann Thai übergeben, welcher seinerseits zum Studium der Angelegenheit mindestens zwei Tage brauchen wird, so dass die Angelegenheit vor dem nächsten Freitag kam dem Ministerium des Innern unterbreitet werden durfte. Bei dieser Gelegenheit wollen wir erwähnen, daß die Zeugenaussagen des gestern neuerdings vernommenen Mandaten Leo Tauber begründete Anhaltspunkte zu einer weiteren Untersuchung geboten haben. Polizeiwald Majthényi wird die nöthigen Erhebungen in dieser Richtung einleiten und das Ergebniß derselben seinerzeit ebenfalls dem kompetenten Forum unterbreiten. (Sun Budapest verschollen) Mit Bezug auf das bereits gemeldete Verschwinden des Wiener Parfümeriewaaren-Erzeuars M. EhHrvenzweig erfahren wir, daß die Theresienstädter Bezirks-Stadthauptmannschaft die am 8. b. erfolgte Anzeige des Portixd Gattinger im , Hotel Paris" exit zwei Tage später, am 10. d., der Ober-Stadthauptmannschaft übermittelte. In dem Begleitschreiben wurde u. A. der Vermuthung Nam gegeben, daß Ehrenzweig, um seine Hotelschuld nicht begleichen zu dürfen, das Hotel absichtlich verlasset habe. Der betreffende Beamte hatte sie aber nicht die Mühe genommen, der Sache nachzuforschen, sonst würde er erfahren haben, daß die von Ehrenzweig im Hotel zurücgelassenen Effekten mehr als genügend seien, um dessen Schuld zu deden. Bei der Oberstadthauptmannschaft wurden die Alten dem Beamten Schauer übergeben, welcher mit der Evidenzhaltung verschollener Personen betraut ist. Dort blieb das Aktenfuük bis heute unerledigt und wurden keinerlei Niederchen nach dem Verbleib Ehrenzweigs eingeleitet Exit Heute. An Folge der Mittheilungen der Blätter, wurde der Angelegenheit eine größere Aufmerksameit gewidmet. Titular-Stadthauptmann Zsarnay wurde mit den nöthigen Erhebungen betraut. Er ist freilich mehr als fragwürdig, ob die polizeilichen Recherchen — nachdem seit dem Berschwinden Ehrenzweig’s bereits sieben QTage verflossen sind — noch irgend ein greifbares Resultat zu Tage fördern werden. Wie wir erfahren, soll Ehrenzweig im Besise einer Baarschaft von 5000 Gulden gewesen sein und erscheint unter Diesen Umständen die Vermuthung, hab der Verschollene das Opfer eines Verbrechens gemorden, mehr als gerechtfertigt. Die heute hier eingetroffene , Breffe" berichtet zu demselben Falle: Here Ehrenzweig, welcher einige fünfzig Jahre zählt, war ehemals Handelskammerrath und seit etwa zehn Jahren besuchte er die Geldbörse. Er spekulerte namentlich in ITrammay-Aktien à la hausse. Der rapide Kurzsturz dieser Aktien vor einigen Monaten brachte Ohrenzweig einen empfindlichen Schaden — man sagte an 10.000 fl. Er war damals sehr niedergeschlagen und leicht erregbar. In den legten zwei Monaten war er aber wieder der lebensfrohe, wedselige Gesellschafter. Es ist daher nicht anzunehmen, daß er einen Selbstmord verübt habe. An der Börse hatte er am 6. 9. M. nur einige hundert Gulden Differenzen zu zahlen. Diese Differenzen wurden alle von einem Freunde, den er vor seiner Abreise diesbezüglich instrukrt hatte, beglichen. Ein Wütherich. Die Wohnung des Maurers Anton Ertl in dem Hause Kerepeferstraße Nr.69 war heute Nachts der Schauplan eines blutigen Borfalles. Ertl kam um Mitternacht nachhause und begann ohne jede Ursache seine Frau zu mißhandeln. Bald gerieth der Mann infolge Wuth, daß er mit einem großen Messer bewaffnet auf seine Frau und, seinen einen Sohn eindrang und den Lebteren lebensgefährlich verwundete- Der Taglöhner Zoff Stettner, melcher bei Ertl in Aftermiethe wohnt, sprang auf den Lärm aus dem Bette und ergriff Exil, um denselben von weiteren Thätlichkeiten zurückzuhalten, allein Ertl riß fies und verlegte Stettner einen Messerstich knapp unterhalb des Herzens in die Brustgegend. Hierauf ergriff Ertl eine stählerne Ehgabel und stieß Dieselbe Grettner mit solcher Gewalt in das Gesicht, Daß die Gabel beide Wangen durchbohrte, sich an dem Hochbein krümmte und später nm mit großer Mühe von dort entfernt werden konnte. Auf die Hilferufe Grettner’s ud der Gattin Eis — fanten die Hausgenossen in das Zimmer Hineingestürzt, allein Grtl fach umd schlug blindlings mit dem Messer nach allen Geiten [08 und wurden noch weitere fünf Personen von Ertl mehr oder minder schwer verlegt, bis es endlich gelang, den Wüthenden zur Boden zu ftieben und unschädlich zu machen. Eine Polizei-Batrouille brachte hierauf. Ertl zur Ober-Stadthauptmannschaft, wo derselbe, sich zur Zeit, noch, befindet. Ketey das Motiv seiner That verweigert: Ertl bisher jede Aufbarung.(Proliz.·eiiachrichten.)Der Pflasterergehilfe Stefai Petörki·beschädigte gestern NachmittagZ im allgemeinen Friedhofe absichtlich mehrere Grabdenkmäler.Ett wurde verheiftet und wird für denlnftig empfindlich bestraft werden.Der wazirende Schneidergehilfe Thomas Jarenka,der wegen Diebstahls zum Schaden·des Schneidermeisters Moriz Löwinger kurrentirt wurde·,ist heute·in einem Gasthemie in der Renstern Palatingasse ausgeforscht und in Haft genomnen worden ·(Attila’s Schatz)Wie bereits geneidet,hat Karl Herpka, Professor an der kunstgewerblichen Fachschule,von der 127 Objekten, welche den Kun-Szt.9»llckloser Goldsand bilden,auf galamtischem Wege Kopien angefertigt und diese nach Paris gesendet.Ein dortiger Kunsthändler hat die Abbildungen dieser Kopien an mehrere Museen geschickt und nun haben die Museen von Chicago,Cincinnati und New York,London,Paris,München und Berlin solche Kopien bestellt. Professor Herplici arbeitet bereits mi den zahlreichen Bestelungen« . .. et (Dynamit-Lettentat gegen einen Steuerexekutor.)Jn Visegråd wurde vorgestern in das Fenster der Wohnung des Steuerexekutors eine Dynamtpatrone gewiser die mit großem Lärm explodirte.In Folge der Lufterschütterung zersprangen die Fenster des Hausesimd in der Umgebung,und dem Exekutor,der bereits im Wette lag,fiel ein schweres Wild auf das Gesicht.Wer der Attentäter gewesen,ist bis jetzt nicht ernirt. (Eine»energische«Exekution Man schreibt ints aus Preszbiir’9:Eine eigenthümliche Steuerexekution macht hier viel von sich reden.Ein hiesiger Advokat war nämlich schon seit längerer Zeit mit der Bezahlung seiner Steuer im Rückstand er eine gegen denselben dieser halbgesiliste Exekution blieb Mangels Deckung resultextlos..Da brachten die Steuerorgane eines Tages mit Erfahrung daß dem betreffenden Herrn seitens des Landes-Honvedvereins in Budapest ein Unterstützumgsberucg von DER zugekommen sei.Sofort erhielt der betreffende Advokat eine Vorladung ins Steueramt und dort nahmen ihm der Steuerexekutor Langer und der Steueramtssedjmikt Vägö das Geld einfach ab,um es zur Deckung des Rückstandes zu verwenden.Der auf so energische Art Exequirte erstattete die Anzeige und der Bürgermeister hat dieselbe zur Meinungsäußerung dem städtischen Oberfiskal wegen eventueller Beantragung des Disziplinarverfahrens hinausgegeben .Aus der Quartals-Kongregation des Oedenburger Komitats.Man schreibt uns aus Oedenburg vom 13.d.:He1ite Vormittags fand im großen Komitatssaale unter Vorsitz des Obergespanis Fürsteanil Esterheszy die ordentliche O . DE Herbst-Kongregation des Oedenburger Komitats statt. Die Mitglieder des Munizipiums hatten sich zahlreich eingefunden, was jenesmal der Fall it, so oft eine Wahl vollzogen wird. Ber Vebergang zur Tagesordnung brachte Se. Dirchlaucht die jüngste Auszeichnung des ter. Naths Vizegespans Edmund v. Simon der Versammlung offiziell zur Kenntniß und beantragte nach einer schwungvollen Ansprache an den Vizegespann, daß dieser königliche Akt protofollaxisch verewigt werde. (Webhafte Zustimmung.) Der Pfarrer von Bil, Georg Baur, gibt namens der Versammlung der Spende über diese Auszeichnung, welche bei allen Mitgliedern sympathisches Die fand, bewedten Ausdruck. Der P Vizegespan dankte in warmen Morten für die ihm gewordene ehrende DVertrauenskundgebung die allerhöchste Anerkennng sei ihm erst zur wahren Freude geworden, da er wisse, daß er auch das Vertrauen des Komitat befige, welches dnch seine Opferwilligkeit seine Projekte der Verwirklichung zuführte. Gierani wird zur Tagesordnung geschritten, deren ersten Punkt die Wahl des Hilfsstabsrichters in ESoxua bildet. Gewählt wurde Stefan Molnár. Ferner wurden zu Mitgliedern des Verwaltungs-Ausschusses gewählt: Br. Anton Augustines, Pfarrer HSranz Domnanovich, Dr. Alexander Schreiner, Erzpriester Ignaz Tatács und Advokat Bela v. Beity. Ein Choleragerücht) Das Klausenburger Blatt „Ellenzef“ hatte am Sanftag gemeldet, in der siebenbürgischen Haup jtadt sei ein Fall von asiatischer Cholera vorgefonmen. Wie mut das genannte Blatt in seiner jüngsten Nummer berichtet, habe der Arbeiter, dessen plösliches Hinscheiden dieses Gerücht, hervorrief, bereits seit vier Monaten an Diarrhoe gelitten und sei in Folge des weichlichen Genusses von saurer Milch gestorben. Der städtische Oberphysilus erklärt zur Beruhigung des Bublitums, „daß außer den bei der Sektion beobachteten verdächtigen Erfgeinungen andere. Dieser eat bestätigende Symptome bisher nicht festgestellt werden ollten.” Hadihikoja in Triest Man schreibt us Triest unterm. 10. d.:: Hete Mittags hat: der. im Diesen: Tagen viel? genannte einstige bosnische" Insurgentenführer fammt seiner Familie auf dent. Lloyddanpfer „AKrES" "Triest verlassen: Eine jener rauen hat si . [den : vor einiger. Beit nach Mekka. und: von dort nach Medina begeben, eine zweite Frau und eine Tochter sind ihm während seiner Haft gestorben. " Seine Angehörigen waren von einemt Polizei-Kommissär (Viertelsmeister) aus Serojevo bieder gebragt worden und sind in einem hiesigem Hotel abgestiegen; seine Tochter — ein etwa „wölfjähriges Mädchen — erhielt die Grlaubnid, in demselben Zimmer 3 wohnen, welches ihren Vater in der hiesigen großen SKaferne angewiesen wurde, zu welchem Behufe dasselbe auf seinen Wunsch auf einen Vorhang abgetheilt wurde. Da die Erlaubniß, Hadscht Loja zu jeden und zu sprechen, nicht schwer zu erlangen war, erhielt derselbe zahlreiche Besuche, namentlich von hier lebenden Orientalen. Gestern verließ Hadjeht Loja in Begleitung des Wachkommandanten der Garnisonsarreste in einem Mietwagen die Kaserne, um im Garnisonsspital ein Bad zu nehmen, worauf er seine G Sträflingsfleivung ablegte und eine neue ihn von Aerar gelieferte Gewandung anlegte. Auch hier machte er sich seine Mahlzeiten selbst; Reis und Fleisch wurden ihn aus einem biesigen von Orientalen bevorzugten Gasthofe geliefert. Bei der Abfahrt des Merandriner Dampfers hatte sich auf dem Molo eine große Zahl Neugieriger versammelt. Hadichi Loja wurde in einem Militär-Inbnfangwagen in Begleitung eines Unteroffiziers und zweie Infanteristen bis zur Schiffsbraücke gebracht, welche er ohne Beihilfe passerte ; ein Soldat folgte mit dem Gepäck. An Bord angelangt,misterte er lächelnd das auf dem Molo versammelte Publikum. Von österreichischen Soldaten wird Habicht Loja nicht nach Egypten begleitet ; er wurde lediglich der Obhut eines trkischere Kommissärs und des Schiffskommandos übergeben. Bon Merandrier wird er mit der Bahn weiterbefördert ; in Suez wird ihn ein türkisches Schiff aufnehmen und ihn nach der arabischen Krüfte bringen. " Gerichtshalle, Zur Hiraire Des „Függerleufe“". Heute Vormittags beschloß der Budapester Gerichtshof, an das Praesidium. „des Abgeordnetenhauses das Ersuchen am Suspendiring des Immunitätsrechtes Sulvns Verhovay’s zu richten, und zwar wird diesmal mit die Auslieferung sowohl bezüglich, der bereits im früheren Erjucdh- Schreiben erwähnten Delikte Verbrechen der Derimitterung und Brechvergehen als auch bezüglich „des Diebstahls der Aöreßschleifen in Sinne des staatsanwaltschaftlichen Antrages gebeten werden. Das Erfuchsschreiben des Gerichtshofes geht noch im Laufe des heutigen Nachmittags oder des morgigen Vormittags an das Abgeordnetenzhaus ab. 3 a Wegen Widervergehens erstattete heute die Betmadomt 0635 Wolfstheatrs Frau Lonifeaha verehelichte Baronkır Splenyi duch ihren Vertreter Dr. Salob Arzgomyi gegen David Rei die Anzeige beim Budapester Gerichtshof. Frau Blade erklärt in ihrer schriftlichen Anzeige, daß sie noch im Jahre 1871 von Neiß ein Darlehen im Betrage von 2190 fl. aufnahm, für welches sie 60 Betzent Zinsen bezahlen mußte und wurde sie, trogdem das Kapital auf diese Weise längst getilgt worden, in jüngster Zeit dennoch auf den ganzen Betrag eingefragt. Die Anzeige wurde dem Untersuchungsrichter &z Ara zugemiesen, bei dem bereits mehrere Anzeigen gegen Neid, unter anderen auch die der Frau Baba, wegen Mirdervergehens ich befinden. Folgen des Duells. Die Schlußverhandlung in der Duell Affaire des Oedenburger Nevolaten Dr. Julius v. Stiiher mit dem inzwischen an den Folgen des Zweikampfes verstorbenen, städtigen Bizenotär Alexander v. Szigethy findet — wie man uns aus Dedenburg schreibt — am 30. 9. M. vor dem Didenburger Gerichtshof statt. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Géza v. Bognäar, die Vertheidigung für Dr. Fisher hat Advokat Salob Minentag übernommten. Ein refolnxcisirkbist Herr«Johann-Kel lerin Klausenburg,der sich unlängst vor den Schranken des dortigen Gerichtshofes über die ouginelle Art zu vernthirten hatte,in welcher er sein Wirthshauslokoll von den Gästen geleert hatte.·Einesbends’ fand näimlich der besigt·eWirth,seine Gäste hätten genug des Guten gethan und forderte dieselben zum Nachhausegchen auf."Da diese aber keine Lust hiezu zeigten,löschte er die Lampe an simd schoß mit einer Pistole unter die Gäste Obwohl die Pistole nur blind geladen war,so hatte ein unmittelbar neben dem Wirth stehender Bauer deinioch sechs Wochenkunden Folgen dieses Schicksal leiden.Der Gerichtshof verurtheilte den Wirthi wegen schiwerer körperlicher Beschädigung. "« Gelege.Pape-Hierin,,Ileskei«xloyd".» 9«egrain,14.Oktober.(Landtag)Die Sitzuung eröffnets Präsident.9)2irkoHivnt.Von Seite der Regierung sind die ,Sektionschefs Stankovics und Voncsinlas anwesend.’ Der Advek-Asjduk unterbreitet seinen Advek-Entwn welcher" für Freitag auf die Tagesordnung gestellt wird. Hintovutes und Genossen überreichen die Adresse der Starcsevies-Partei, die ebenfalls am Freitag zum Verhandlung gelangt. ·· Der Präsident liszt aus dem Stenogramnn Stellen aus der«·. Rede Olazzura’sxierlosen,welche Pazikovies und das Hauserniedrigen und beleidigennund erklärt,die dem Abgeordneten Mazaura ertheilte Mahnung sei vollkommen gerechtfertigt gewesen. Hierauf wird die schriftliche Eingabe Bantovics verlesen, in welcher er um die Untersuchung seiner Angelegenheit ansucht. Dr. Spevec erklärt, daß er, obwohl die Wahl Bantovics’ verifizirt werden müßte, doch nach den Vorfällen, im Landtage und en des eigenen Graubens des Berdächtigten der Untersuchung zustimme. Dr. Hinkfovics fühlt sich nun mit Bantovics versöhnt, da er selbst die Untersuchung verlangt , wenn die Untersuchung Die Unsehuld PBaufovics fonstatirt, so werde dies eine glänzende Gatisfaftion für ihn sein. Mednev schließt mit einer heftigen Polens gegen Zlivkovics. · ·· ··· David Starcsevics grägt ebenfalls vakouies an und sagt,er spreche nicht zu ihreI ist erlJimUs,sondern aus der MitKi des Volkes zum Fensters und·zanhiirhineu habern vergebeni Redner sagt,erkenne einen Bezirksrichter,der Veruntreuungen und Fälschungen begangen hat und als Stimfe mir transferirt wurde,er behauptet,·die Mehrzahl der·Gemeindebeamten seit wegen Veruntreuung in Untersuchung Diechieriing unterstützen eille Gegners der Starcseoicsigner·iiii·d verfolge alle Freunde·derselben··E):greift. sodann den Bischof Zsiokovics an.(Jm·Lanseder·Außführungen Starcscvics’ertiilites von·mehreren Seiteiu Das ist seine Lüge! Skepcseoicsxuft:Lügen Sie nicht,ich·war dugegen!)Im weiteren Verlaufe s eineis Rede wirft Statesevics·den Serbenhno.·it.,daß sie«. Feinde d·9 Vaterlandes seie11..3wische1ihne:SchämenSiexsich,Siisügner! Paris,14.Oktober.Das Amtsblatt publizirt die Ernennung Rouvier’s zum Handelsministerien Paris, 14. Oktober. Orig.:Telegm) Uiges führe tausend Belgier versammelten sie im Gaale Nivoli und gründeten eine republikanische iga "Maris, 14. Oktober. Orig-Telegr) Die Arbeiterführer haben ein großes Arbeiten Meeting nach von einberufen, um gegen ihre rebte im Ministerium abgehaltene Arbeiter-Enquete aufzutreten. Paris, 14. Oktober. „Zigaro" pilpligint ein Schreiben des französischen Batihafa