Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1896 (Jahrgang 43, nr. 152-175)

1896-07-25 / nr. 170

" 16 BENDBLATT DES PESTER LLOYD. · ‚(Einzelne Nummern in Budapest 3 Er, in der Provinz 4 Fr, in allen Berjchteiglotalen.) VERS II” Samstag, 235, Juli, 1 · 1 Budapest, 25. Suli. 5 Gott sei Dant, es gibt da mitunter einige Ab­­wechslung in der Monotonie der Aktionen, zu welchen die Mächte in deer freien sichen Frage gedrängt sind. Wenn sie am ersten Tage der B forte ernste Vor­­stellungen gemacht haben gegen die Provokationsluft und die allzu große Härte des Marschalls Abdullah Bajdja, wenden sie sich am zweiten Tage durch die Konsuln an die Hristlich den Deputirten Kretas, ihnen mit beweglichen Worten zuzureden, sie mögen sich mit den erreichten Zugeständnissen zufrieden geben, da sie Besseres doch nicht erlangen werden, und es bleibt ihnen dann für den dritten Tag noch die Aufgabe, der griechischen Regierung in Athen vorzuhalten, sie möchte, was in ihren Kräften Steht aufbieten, um zu verhindern, daß die Aufständischen von ihrem Territorium aus er­­muntert, oder etwa mit Waffen und Munition versehen werden. Daß solche Ermahnungen in Athen überhaupt nöthig sind, it nur aus dem überschäumenden griechischen Chauvinismus zu erklären, der nun einmal nicht im Zaum zu Halten, sobald die fretensische Trage aufs Zapet kommt. SBolitische Klugheit und Einsicht it wenig dabei. Die Staatsmänner in Athen wissen wohl ganz gut, daß die europäischen Kabinete entschlossen sind, ein Hinaus­­greifen der Fretensischen Wirren über, ihre total begrenzte Sphäre unter seinen Umständen zuzulassen und die finan­­ziellen, wie militärischen Kräfte Griechenlands reichen nicht aus, nur mit der geringsten Aussicht auf Erfolg sich in friegerische Abenteuer einzulassen. Wir haben erst jüngst an dieser Stelle, die Neminiszenz an das Jahr 1886, die dem griechischen Königreich unnügerweise so schweren Schaden und eine so tiefe Demrüthigung brachte, aufgefrischt. Dem Herrn Delyannis können diese Dinge nicht fremd sein. Er war damals der führende Politiker Griechenlands, wie er es heute ist, und was er damals erfahren, kanır ihm nur eine Warnung vor der Wiederholung dieser Politik sein. Meberdies hat Griechenland finanziell noch unter dem Mißkredit zu leiden, den Trilupis mit seiner die Staats­­gläubiger tief verstimmenden M­aßregel über das Land heraufbeschworen hat. Sicherlich, wir hegen alle Sym­­pathie für Griechenland, wir wünschen dem Lande voll­­ständige Gesundung und Erholung auf finanziellem und Die beste Entwicklung auf politischem Gebiete. Grade darum aber müssen wir auch wünschen, daß die Athener Regierung das Land von Abenteuern zurückhalte, die politisch absolut aussichtslos sind­­ und nur diejenige Folge hätten, das Königreich wiederum militärisch und finanziell auf ein Jahr­­zehnt zurüczumerfen. Aus Nom vom 20. b. wird uns geschrieben : Die Ursachen,­­ um deren willen Viscontin Benofta den alten Beruf nach zwanzigjähriger Zurücgezogenheit wieder aufzu­­nehmen zögerte, lagen ebenso sehr in der äußeren wie in der inneren Lage. Viscontin Benofta mochte sich wohl sagen, daß er verdienter­­oder unverdientermaßen einen staatsmännischen Ruf genoß, den er nicht fremden Irrungen zum Opfer bringen durfte, — und er dürfte mehr erschöpfenden Aufschluß über den Stand der Mittelmeerfragen begehrt haben, an welchen ein gut Theil der zukünftigen Wohlfahrt Italiens hängt. Aus Aücsicht auf die Freunde, melde in Mailand mit ihm für die Verwirtlichung einer konservativen Staatspolitik seit langen Jahren wader gekämpft, bat er ferner um Auskunft über sein Verhältniß zu den soi­ disant verfassungstreuen Radikalen — und über die Kirchenpolitik, welche er gegenüber den fortschrittlichen Dogma­­tikern zu­ vertreten gedenke. Die zwei legten Fragen“„wurden von Nudint unverzüglich mit der Erklärung erledigt, hab­er den Männern, die sich auf Grund seines wirtsschaftlichen und politischen Regierungs­­programms mit der bestehenden Ordnnung der Dinge ehrlich, und offen abfinden wollen, sein Hinderniß in den Weg legen werde, da die Monarchie (Bisconti-VBenosta kann es als alter Ma­zzinianer­­ be­greifen) daraus nur neue Nahrung und geistige Stärkung ziehen könne. In Hinsicht der Kirchenpolitik wolle er dem Staate sein Recht wahren,­­ im Uebrigen aber den religiösen Bedürfnissen bedingungslos Rechnung ‚ tragen, Bolt und Briester also in der Auffassung und Entfaltung des religiösen Lebens nach ihrem besseren Exineffen gewähren lassen. Vis­­conti-Venofta war­ damit zufrieden. — Die Mittelmeerfragen erfor­­derten eine längere, ernstere Erörterung. Wie die Dinge liegen, würde ein prononen­tes Hervortreten Italiens in­ der tunesischen Handels­­vertrags-Angelegenheit wohl zum Ziele führen, aber in Betreff seiner Beziehungen zu Frankreich für alle Zeiten von nachtheiligsten Folgen begleitet sein. Der italienische Staatsmann, der dieser scharfen Tonart das Wort redete, mülde übel berathen sein. Alle Bemühungen sind zunächst darauf zu richten, Frankreich die Vortheile darzulegen,­­ welche ihm aus einem billigen A­usgleice ermahlen würden. Nach einiger Bedenkzeit erklärte Visconti-Venofta mit diesem Programmn sich vollkommen einverstanden. vom 22. Juli schreibt uns eben derselbe Korrespondent : Herr Smbriani ist mit seinem Antrage, die Antritts- Erklärung der Regierung nicht zur Kenntniß zu nehmen, von der Kammer gebührend abgefertigt worden. Wie sich nun die Dinge anlassen werden, ist nicht bestimmt zu sagen, aller Wahrscheinlichkeit nach wird aber die Opposition den unter der Aegide Sonnino’3 vor­­bereiteten Trumpf nit ausspielen, sondern ihre­­ Pfeile für den Winter­­feldzug aufbewahren. Erfüllt sie diese Voraussicht, so wird Die Kammer nach Erledigung der sizilischen Vorlagen (von deren Pro­­mulgirung das Snelebentreten des in London gegründeten Schwefel­­syndikats abhängt) und des Gefegentwurfs über die römische Armen­­waffe in die Ferien gehen. (Sit Seither schon geschehen. 9. B.) Der Holzbau von Montecitorio ist ein derartiges Brutnest von Hipe und Flöhen, daß es unmöglich wäre, die Abgeordneten über diese Woche hinaus zusammenzuhalten, außer unter dem Druce außer­­gewöhnlicher Nothunwendigkeiten, und diese sind nicht vorhanden. Also wird Herr Nudini binnen wenigen Tagen die geistige Muße zur Vor­­bereitung der wirthschaftlich-finanziellen Vorlagen gewinnen, auf welche er sein Negierungsprogramm­ gestellt hat. Die große Ab­rechnung wird im November nicht ausbleiben, und hoffentlich nicht nach einer Augenblikslaune, sondern nach D Verdienst ausfallen. Uni cuique suum, fanstag für den König gesprochen wurde, ein anderes Gebet gehalten werde. Der Text dieses neuen Gebets, welchen Bapít 2­eo XIII. bereits gutgeheißen hat, lautet in der Medefietung folgendermaßen: „Allmächtiger erdiger Gott, der Du mit emwiger Macht über allen Nationen herefehst, blicke gnädig auf Ungarn, damit sein König in gerechter Negierung, sein Bolt aber in treuem Gehorsam sich mit ein­­müthiger Frömmigkeit zum Nahme Deines Namens und zum Wohle des Landes vereinigen mögen.“ (Hofjagden) Aus Eibensee 20. b. wird der Linzer „Igp.“ berichtet: Heute um 2 Uhr 55 Minuten Früh ist Se. Majestät abermals in Begleitung des General Adjutanten Grafen Paar, des FME, Grafen Latour, der Flügeladj­utanten Major Graf Alberti und Baron Rullmer, des Kammervor­­stehers Baron £edeerer, des Leibarztes Dr. KerzT und des Profesors Merghetti in Ebensee angeform­en und fuhr mit dem Hofzuge bis zur Straßenüberlegung nach Rimnbac), von wo der Monarch bis zum S Jagdgebiete fuhr. Das Jagdresultat war ein über­­aus ergiebiges. Es wurden nämlich neun Hirsche, zwei Gemsen und einen Nehbod zur Strede gebracht. Se. Majestät allein hat drei Hirsche, zwei Gemsen und einen Nehbod exlegt. Diese Jagd bot überdies eine äußerst interessante Szene. Kurz vor Beendigung der Jagd brach ein bereits angeschaffener Hiriích (Zehnender) dur­ die Schagenlinie und sprang in großen Süßen über Zäune und Heden zwischen den Häusern der Ortschaft Rinnbach­ und über die M­iesen dem Traunsee zu, in welchem er weiter ihm warm. Aber nit Lange sollte er die ge­­wonnene Freiheit genießen, denn selton war der Sörfter Dieses Nevier, Herr Edlinger, mit dem Jagdhunde hinterdrein und mit einem schnell losgekoppelten Schiffe holte Edlinger den Flüchtling ein; der Hirtd wurde von ihm sofort gelaischt. Nach beendigter Jagd fuhr der Mon­auch mit seinem Gefolge wieder nach Siel zurück. — In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag unternahm Se. Majestät um 3 Uhr Mor­­gens einen Jagdausflug, bei welcher Gelegenheit er einen Hirsch, ein Reh und einen Rehbad fchog. Um 8 Uhr Morgens traf der König wieder in 3141 ein. Anlässlich der Berlebung der Erzher­zogin Maria Dorothea­ hat der Vizegespan des Weißen­­burger Komitats, August 9­u $­er, im Namen des Munizipiums eine Gratulations-Depesche an die erzherzogliche Familie gerichtet. Auf diese Gratulation langte vom­ Erzherzog 3­01 e f folgende telegra­­phische Antwort ein: „Empfangen Sie, unser lieber Vizegespan, so auch die Kommunität des Weitenburger KomitatS meinen innigsten Dank für Ihre freundlichen Glühwünsche. Erzherzog So­­­el" (Ein bestoh­lener Erzherzog) Aus Bola wird gemeldet, daß Erzherzog Karl Stefan von einem seiner K­ammerdiener bestohlen wurde. Die Polizei hatte den Kam­merdiener bereits seit längerer Zeit ,in Verdacht und ließ ihn dieser Tage verhaften. Der Verhaftete gestand, Wäsche, Silbergefirr und andere Sachen von seinem Herrn gestohlen zu haben. “Die Geliebte des Verhafteten, welche flüchtig wurde, wird fredbrieflich verfolgt. Personalnachrichten. Wie mir mit Bedauern erfahren, hat Geheimrath Emerich v. Sväanka, welcher sich zum Sommeraufenthalt in Besnyd befindet, einen Schlaganfall erlitten. Bei dem hohen Alter des allerseits verehrten Mannes ist der Zustand nicht ohne Gefahr, obgleich das momentane Befinden als zufrieden­­stellend bezeichnet wird. — Handelsminister Ernst Daniel hat geitern Nachmittags um 4 Uhr die Hauptstadt verlassen. (Eine Journalisten-Deputation im Miniterium des Innern) Im Angelegenheit der jüngsten Polizei-Brutalitäten sprag heute Vormittags eine­ Deputation des Vereins der Budapester Journalisten unter­ Führung seines Präsi­­denten, des Abgeordneten Koloman Mitpáth, bei dem Staat­­sekretär Emerich Lat­ócz vor. Die Deputation verlangte nicht­­ blos Genugthuung, sondern,sie betonte auch die Brutalität der Polizei,, welche schon zu einer wahren Schule geworden und bat um eine Ver­­fügung, damit die vom Oberstadthauptmann ausgegebene Legitim­ation auch zerpertirt werde. Der Staatssekretär gab der Hoffnung Ausdruck, daß­ die beiden verlegten Journalisten durch die Maßnahmen des­­ Oberstadthauptmanns Satisfaktion erhalten werden. Sollte aber die Angelegenheit an das Ministerium appellirt werden, so verspreche er auf das entschiedenste, mit der größten Strenge vorgehen zu wollen. . Im Uebrigen stellte der Staatssekretär gleichfalls dringende Verfügun­­gen in Aussich­­s (Todesfall.)Herr Frantz Josef Landau­er, Jahrzehnte­ lang Mitchef des hiesigen Großhandlungshauses Ignaz Landauereröhne,ist nach mehrmonatlichem Leiden in der vers flossenen Nacht gestorben.Schon vouahren trat ein Herz ü­bel bei ihm auf,in F­olge dessen er sich ins Privatleben zurückziehen mußte. Doch auch hier blieb er nicht unthätig,sondern widmete sich mehreren industriellen Unternehmungen,namentlich neuen großen­ Fabriksanlagen in Bosnien,wo er die dortige erste Amm­oniak Sodafabrik mit gründen half.Seine Liebens­würdigkeit im gesellschaftlichen Leben sichert ihm ein gutes Andenken in weiten Kreisen. (Ein italienischer Geleh­rter ist der Aussstellu­ng.)Der italienische Allerti­mmsforscher Dr.Giu­­seppe Marcrtti aus Florenz weilt gegenwärtig in Budapest, um aus dem reichen Schatze der CorviIia und anderer Dokumente des Mittelalters,w­elch­e in der historischen Ausstellung zu finden sind, Datenzuc­schichte von Florenz zu sam­meln.Heute Vormittag be­­sichtigt Marcotti unter Führung Dr.Czobor’s die Doku­m­enten- Sammlung der historischen Ausstellung aus dem Zeitalter der Arpaden und der Anjous, in welchen er für seine speziellen Studien interessante Daten vorfand. (Der Besuch der Ausstellung.) Gestern (Freitag) wurde die Millenniums- Ausstellung von 7262 Personen mit Tagesgarten besucht. Feuerpolizeiliche Untersuchung auf der Untergrundbahn.): Auf der Franz­osen-Unter­­grundbahn fand gestern und heute die behördliche Untersuchung in Angelegenheit des gestrigen Brandes statt. Der Thatbestand wurde entsprechend dem im unserem heutigen Morgenblatte mitgeteilten Communique des Polizei-Preßbureaus folgendermaßen festgestellt : Gestern Mittags entzü­ndete sich die Leitung des vom Gisela­­plat dem Stadtwäldchen zu fahrenden Waggons Nr. 19 und begann am Ottogonplag zu rauhen. Der Kondukteur forderte hier die P­assagiere aus Vorsicht auf, den Wagen zu verlassen, in welcher Auf­ Forderung sie auch sofort nachkamen. Der leere Wagen wartete dann auf den folgenden Waggon Nr. 10, welcher den ersten Wagen auf die offene Haltestelle im Stadtwäldchen hinaus­­schieben sollte Bei der Station Vördsmartygasse schlugen jedoch aus dem ersten Wagen Flammen hervor, worauf auch die Passagiere des Wagens Nr. 10 ausstiegen. Die Flamme wurde gelöscht und­ die beiden leeren Wagen fuhren mit gesteigerter Schnelligkeit weiter, aber eben der in Folge der ge­steigerten Schnelligkeit entstandene Luftzug fachte das glimmende Feuer noch mehr an, so daß es auf der Station " Arenaweg" mit voller Kraft zum Ausbruch kam. Der Wagen Nr. 10 fuhr hierauf hundert Schritte weit zurück und überließ den brennenden Wagen seinem Schiebsal, dessen Holzb­eile ganz verbrannten. Von Tunnel aus telephonirte man der Feuerwehr, welche herbeieilte und das Feuer mnell TLöschte. Weder der Kondukteur, noch der Maschinist, noch ein Baffagier hat irgendwelche Verlegungen erlitten. Ja selbst der Wagen wäre nicht verbrannt, wenn der Maschinist dem Statut entsprechend auf der Station „Oktogon“ stehen geblieben wäre und das Feuer gelöscht hätte, da Dieses eben in Folge der gesteigerten Fahrgeschwindigkeit angefacht wurde. In Folge des Brandes und der Löscharbeiten haben auf der Station Arenameg die elektrische­ Zeitung und die Beleuchtungs­­apparate Beschädigungen erlitten, so daß der Betrieb eingestellt werden mußte.” Der Schaden ist, abgesehen von dem verbrannten Wagen, welcher versichert war, unbedeutend. Der Untersuchungsrichter hat seine neue Verfügung getroffen und hat gestattet, daß der Verkehr nac Herstellung der beschädigten Apparate sofort wieder eröffnet werden könne. Die Wiederherstellungsarbeiten gehen ihrer Vollendung entgegen, und so wird der Verkehr noch im Laufe des heutigen Abends eröffnet werden. Die Direktion der Bahn hat in ihrer heutigen Ligung Verfügungen getroffen, damit den feuer- und sicherheits­­polizeilichen Anforderungen künfzighin in noch vollkommenerem Maße Genüge geleistet werde. (Die Ferien des Wolfstheaters) Das Wolfs­­theater wird nur drei Tage lang Ferien halten. Am 31. Juli wird das Theater­ geschlossen und am 3. August wird es schon wieder geöffnet werden. Die Primadonnen kommen erst Anfangs September zurück, bis dahin wird also das Ausstattungsftüd „Ezer Ev“ das Repertoire ausfüllen. (Fremdenverkehr) Gestern sind 12.903 P­ersonen in der Hauptstadt eingetroffen und 15.380 haben dieselbe verlassen. · (Englischer­ Gottesdienst.)Am Sonntag Wor­­thtags 111X 2 Uhr findet in der Kirche der deutschen ref.Filialgemeinde in der Mondgasse englischer Gottesdienst mit Predigt statt. (Glocken·weihe.)In der Franziskanerkirche(Innere Stadt)n·und ·am Mittwoch,29.d.,eine Glockenweihe stattfinden.Die Zeremonie wird vom Weihbischof der Waitzner Diözese Johann Jung vollzogen werden­.Vor der Glockenweihe wird ums Uhr eine große Messe gelesen werden. ··(Gäste·fa·ng­)Es wurde bereits berichtet,daß bei der Polizei Klagen einliefen, wonach zahlreiche Lohnkutscher die Gäste nicht in jene Hotels führen, in welchen diese absteigen wollen, sondern in andere, welche den „Zubringern“ P­rovisionen gewähren. Die Ge­werbekorporation der Hoteliers und Gastwirthe warnt nun die Fremden, in solchen Hotels, die in unlauterer Weise Fonfurriven, · fe ‚abzusteigen und darauf zu­­ bestehen, daß Die Lohnkutscher sie zu jenem Hotel führen, in welchem sie Logis zu nehmen beabsichtigen. Kollegentag. Die Abiturienten des Oedenburger Gym­­nasiums, welche im Schuljahre 1875/76 die Reifeprüfung bestanden, fanden ich, gestern zur Zusammenkunft nach zwanzig Jahren in Budapest ein. Von den 23 ehemaligen Abiturienten waren 19 erschienen ; drei sind gestorben, einer verfonmen. Standal in einer Schwimmschule. In Ange­legenheit der Vorkommnisse in der Scholzischen Sch­wimmschule am 22. d. veröffentlicht das Polizei-Preßbureau folgendes Communique: Auf Grund des Schwimmschul- und Donaubäder-Statuts wurde die Untersuchung der Schwimmschulen für den 22. d., Vormittags, fest­­gelegt. Die Kommission, welche aus einem Bolizei-Konzipisten, einem Bolizei-Arzt, einem Delegirten des hauptstädtischen M­agistrats und einem Bezirksingenieur bestand, erschien zwischen 10 und 11 Uhr Vormittags in der Shopihen Sch­wimmschule. Da DdDiefe eine Separate Frauenabtheilung besißt, so for­­derte der Konzipist D den­­ Badeeigenthümer auf, zu ver­­fügen, daß die eventuell im Bade befindlichen Damen während der Untersuchung fi in die Kabinen zurücziehen mögen. Die Frau Scholz und deren Schwimmmeister weigerten sich, die Kommission in die Schwimmschule eintreten zu lassen; erst nach langem Zureden verständigten sie , die badenden Frauen von der Anwesenheit der Kommission, worauf sich ein großer Theil derselben in die Kabinen begab und nur Wenige im Wasser blieben. Bei der Untersuchung wurden mehrere Fehler und Ordnungswidrigkeiten konstatirt, welche die Sicherheit des badenden P­ublikums gefährden konnten. Die Kommission hat die sofortige Reparatur angeordnet. Gleichzeitig wurde wegen der Unterlassungen gegen den Schwimmschuldefiger das Verfahren eingeleitet. (Verhaftete Diebe­)Scholizeigelan­ges,die Mit­­glieder einer gefährlich­e 11 Diebesbat­de 311 verhaften,welche ihre Dieb­­stähle in zufälligI unversperrten Wohnrkttgen und bei offenen Fenstern ver­übte-Dred­de besteh­t aus den Taglöh­nern Ludvvig Sander, Samuel Skint und Josef Brichta(å)kester).Unter den be­­schädigten Parteken befindet sich auch der Cafätier Adolf Braun (·Aeußere Soroksch­erstraße Nr.15),die Privaste Frau Josef Gäczi, (Viräm)·igasse 5)ir.16),»der Ka 1111na 1111 Sigmund Weiß(Stadt­­meierbomasse Nr.19)und der Taglöhner Josef Värosi.—Vor einigen Tagen brachte:1wir dies­?c1cl)nicht über­ die Verhaftung eines Bodendiebes in der­ Schulg­asse.Der Arretiste natierte sich damals K­arl Neubau­er;durch die Untersuchtng wurde jedoch festgestellt,daß man des berü­chtigten Professionsdiebes Karl Petro­­vics habhaft geworden ist (Auch eis­e,,Ehrenaffaire««.)Aus Kaschau —wird dem,,M—g««der folgende Vorfall gemeldet,welcher die Mannigs­faltigkeit der sogenannten Ehrenaffairen um eine kuriose Spezies vers mehrt.Ein sicherer Josef Peczko,­welcher vor K1­rzem noch Mit­­glied des Prämonstratenser-Ordens gewesen,jedoch aus der Kutie ge­­sprungen war,ließ der Rhdakteur des»Abauj-Kassai Közlöny«Josef Timköfordert1,weil dieser mit seinem Blatte geschrieben hatte,es sei vielleicht doch nacht ganz­ mit der Wohlanständigkeit vereinbar,daß Jemand nicht nur seine Ausbildung a1 11 K0s 1e 11 des Ordens erhalte, sondern sogar behufs-Studiums der Ausstellung aus der Ordenskasse »Gelder aufnehme,dieseslikstig verjuble,strtd,nachdem der Taumel der Drchterei verflogelt,einfach aus dem Orden austrete,wie dies Herr Peczkö gethalf.­Da die Bevollmächtigten Timkö’sches Duell nicht muss gebe­n wollten,erklärte Peczkö den Redakteur more consueto für einen Feigling und Verleum­der.Die Affaire du­rfte ihre Fortsetzun­­g vor den Assisen des Schwurgerichtes finden. „(Ein hartnädiger Deserteur) Der aus Nagy- Nyárád im Komitat Baranya gebürtige Michael Esonka sonnte sich mit den Unannehmlichkeiten des Militärlebens nicht abfinden und befertigte schon nar einem halben Jahre. Er wurde fest­­genommen und zu drei Jahren Keffer verurtheilt, welche Strafe er auch abbüßte. Als er wieder frei wurde, mußte er seine Militär­­dienstzeit weiter abdienen, er ging aber neuerdings durch. Auch diesmal wurde er verhaftet, konnte aber nicht vor Gericht gestellt werden, da er so frank war, daß man ihn in das Spital bringen mußte. Kaum war er so weit genesen, daß er hätte in den Keffer abgeführt werden können, entsprang er aber zum dritten Male. Bisher ist es nicht gelungen, feiner Habhaft zu werden. Aus dem Benster gefallen­ Ein schredlicher Unglückfall ereignete sich vorgestern Abends in­­ Großwardein: Bei dem dortigen Mühlenbefrger Michael Nagy befand sich seit einigen Wochen die Schwester seiner Frau, Gisela, als Gast. Bevor sie sie vorgestern Abends zu Bette begab, öffnete sie die Senfter ihres im ersten Stock gelegenen Zimmers und lehnte sich hinaus, um die schöne Sommernacht zu genießen. Mit der Zeit aber fiel sie jedoch in festen Schlaf. Blöglich verlor sie das Gleichgewicht und fiel auf das Straßenpflaster hinab. Während des Falles erwachte sie und rief laut nach ihrem Schwager, als aber dieser herbeieilte, lag das junge Mädchen bereits mit zerschmettertem Kinn und gebrochenen a auf der Straße. Die Aermite hat auch eine Gehirnerschütterung erlitten. Kasturntern) MerNuenberg, Giro gemeldet. Im Schachturnier gewann Schlechter gegen Winawer und Tshigorin gegen Borges. Nachmittags siegten Marco über Shalopp, Laster über Shomwalter, Shiffer3 über Teichmann, Bradburne über BPilsbury, Albin über Cha­rufefwin und Tarrash über Yanow­i­ty. Die Partie Waldbrodt-Steinik blieb remis. — Der Stand war gestern Abends folgender: Laster At, Taraf­ und Tshigorin je 4, Saworvsky, Steinit und Walbrodt je 31/2, Bradburne und Schlechter je 3, Schiffers 21/0, Chavoufek, Marco, Maróczy und Pillsbury je 2, Albin und Winawer je 11/2, Schallopp 1, Borges," Showalter, Teichmann 1/2. („Et caetera" — siegreich.) Die unverwüstliche Steeplerin des Grafen Nikolaus Esterházy, die alte „Et caetera“, die auch bereits im Gestüt Verwendung fand und heuer wieder in Training genommen wurde, Startete gestern in Garlshorst im Metropolepreis, einem Jagdrennen über 6000 Meter, und blieb die Stute mit dem Höchstgewicht von 715 Kilogramm Siegerin. (Eine ländliche Sitte) Eine festliche Episode wird aus Hemmelmark, dem Gute des Prinzen Heinrich, berichtet. Die Prinzessin Heinrich und ihre aus England eingetroffene Schwetter, Brinzeffin Viktoria von Battenberg, begaben si auf eine zum Gute gehörende Koppel, um das Dresden der Nepstaat mittelst einer Lokomobile anzusehen. Während die beiden Damen ruhig und ahnungslos zuschauten, wurden sie unbemerkt von zwei Frauen mit einem dünnen Strohband zusammengebunden. Aufs höchste überrascht, fragten die Prinzessinen den Inspektor, was dies bedeute und der Gefragte erwiderte, es sei das Binden eine alte Sitte gegenüber der Gutsherrschaft und bedeute, daß die Gebundenen si) Tosfaufen müßten. Beide Prinzessinen geriet­en durch diese Auf­­lärung in ziemliche­­ Verlegenheit, denn Teine hatte Geld bei sich. Nach der Heimkehr sendete Prinzessin Heinrich duch einen Diener eine Geldsumme für die Arbeiterinen aufs Feld, worüber große Freude entstand. — Dieselbe Sitte wurde jüngst auch am­ Fürsten Bismard geübt. Man meldet der Berliner „Post“, daß der Alt­kanzler umd sein Sohn Herbert Bismard neulich bei einen Ausfluge aufs Land auf einen Kornfelde von Schnittern nach alter Sitte mit einem Kornährenkranze gebunden wurden und ss durch ein Geld­­opfer Lösen mußten. Der Fürst war durch den Scherz sehr­­ erheitert worden und trug noch später das blaue Seidenband um den Arm. (Die B Verschmwörung des Fiasco) Eine Heine reifende Gesellschaft, welche sich den Marktfleden Wol­yssa an der deutsch-russischen Grenze zur Ausübung ihrer fünstlerischen Thätigkeit auserforen hat, kündigt ihre erste Vorstellung in folgender Weise an: „Die­ Berühmerung des Fiasso, Doggen von Genua und Venedig. Datterländisches Helden großes berühmtes Ritterschauspiel mit­ ei­m mirklichen Brand zum Beichluß.­ Bearbeitet von Julius von Gagsen in 5 Aufzüge. BVersonen: giasto der Doggen: Direktor :Helber; Cleonohre dessen Gemahlin: Madame Helber; Doria, Fürst von Genua: Herr Noffipal; Julie, eine Bullerin dessen Schwester: Dem Noffipal; V­errina ein Gescmorener; Häuptling aus Genua: *,* (T­heaterfeind) ; Huffah ein Moor: Kleiner Helber. Gefhmworne, Masten, wallische Bandisten. Am Schluffe ein wirklicher Mordbrand von rothen Feuer. Geehrte Herrschaft, Gähner und Kunstfreunde !­Dieses berühmte Stüc empfiehlt sich, wo seine Kosten­­ersparung nicht gescheut und über­all’ bereits mit größten Beifall aufgenommen, weil mir in der hierortigen Gegend nur eine Kurze Beit uns verhalten können, bitten wir doch recht fehr, um Shrige Gnade und Beistand Unterthänigste. Preise der Pläge. Erster Pla nach Belieben Hoher Gähner. Zweiter Blat 20 Pfennig, Dritter Blat oder Kinderbilfjet, wird eingesammelt. Anfang 8 Uhr. Auch sind bei der Capa vorzüglichste wohl viechete Seifen und in den größten Städten abgelegte Fledkugeln, wo man selbe sich sogleich von der Prob überzeugen kann um billigste Preise zu haben, so auch Besch­ried­ete Widibuß in Etrich, bitte um zahlreiche Verehrung. Sofefa elber.“ Das Anmachen eines Legates­ Im Jahre 1917 häuft — wie der „Breslauer Morgenzeitung“ aus Tarnowiß in Meclenburg berichtet wird — ein Legat ab, das­ Graf Hendel dr. Donnermard auf Neudek im Jahre 1817 dem Magistrat der „freien Bergstadt Tarnowis“ in einer Höhe von hundert Thalern stiftete, mit der Bedingung, daß es volle hundert Jahre vom Magi­­strate kostenlos verwaltet, Zins und Zinseszins zusammengelegt und im Jahre 1917 in folgender Weise zu gleichen Theilen vertheilt werden soll. Es erhalten ein Viertel der Magistrat, ein Viertel die evangelischen Armen der Stadt, ein Viertel Die evangelische Geist­­lichkeit und ein Viertel die zur betreffenden Zeit vorhandenen evan­­gelischen Lehrer der Stadt. Das Legat wird im Jahre 1917 durch­ Zins und Zinseszins die Summe von 50.000 bis 60.000 Mark ausmachen. Was eine Tingeltangel- Sängerin ver­­dient) Die in einem Pariser Tingeltangel wirkende Sängerin Dvette Guilbert machte einem dortigen Blatte folgende Ge­­ständnisse über ihren Beruf: „Ich habe einen Vertrag für Amerika unterschrieben, aber erst für Dezember. Man darf seine Zuhörer nicht übersättigen, nicht lange am selben Orte singen. Zwei, drei Monate jährlich genügen ; man kommt wieder, wenn man halb ver­gessen ist. Ich habe hier in Paris meinen Vertrag auf vier Jahre erneuert. Mein Direktor wollte vierz ig nur drei Monate jährlich ; ich machte ihm begreiflich, daß dies genügt. Uebrigen ®­it mein Vertrag glänzend, 120.000 Franc das Jahr (also 40.000 den Monat). Für Amerita erhalte ich 200.000 Francs den Monat ; recht Hübich, nicht wahr ? Voriges Jahr erzielte ich 87.000 Francs in neun Tagen. In zehn Jahren Habe ich meine Million erübrigt, ohne das Geld, das ich ausgegeben habe. Dann trete ich zurück. Meine Ausgaben betragen 120.000 Franc das Jahr.­ Ich habe zwei vollständige Haushaltungen, eine in Paris, Die andere auf dem Lande, ein Resigthum in Baur bei Meulan, für das ich 670.000 en bezahlt habe. ch habe elf Dienstboten und sechs exde. (Photograph­ien der Familie des Erz­­herzogs Josef.) In Folge telegraphischer Berufung vom Alcsuther Schloffe verbrachte der f. u. k. Hof- und Kammerphoto­­graph Streliski den gestrigen Tag zu Al­suth, um Ihre K.u.f. Hoheiten das Brautpaar sowohl, als auch die Familie des Erz­­therzogs So­fe­f in verschiedenen Stellungen, Gruppen 2c. zu photo­­graphiren. · (Berech·tigung.)In der Liste der ernannten Mitglieder der Ausstellungsjury,welche wir gestern veröffentlichten,soll es in der Gerpnych(Bekleidungsindustrie)Ignaz Perényi nicht Herényi) heißen. Eineswenigkeiten, s (Ernennungen) Der Finanzminister ernannte den absolvirten Rechtshörer Andreas EdrYy zum provisorischen Finanz­­-Konzeptsproftifanten. — Der Justizminister ernannte den Gerichts­­hofs-Astuar Daniel McHaros zum Kanzler-Offizial. — Der Kultus und Unterrichtsminister ernannte die Boltsschul-Hilfslehrerin Marie ©­au $ zur ordentlichen Lehrerin an der Flumaner staatlichen­­­ Boltsschule, die diplomirte Lehrerin Louise Y9re zur ordentlichen Lehrerin an der Volksschule in Zay-Ugregz. — Grnannt wurden ferner Koloman Kovács zum besoldeten Hilfs-Rechtspraftifanten am Debrecziner Gerichtshof und Andreas Szilpay zum un­besoldeten N­echtspraftifanten an der kön. Tafel in Debreczin, Albert B3ulay zum besoldeten Hilfs-RRechtspraftisanten an der fen. Tafel in Klausenburg und Sofef Svarca zum unbesoldeten Steueramts- P­raftifanten-Kandidaten. (Markttverleidbung.) Der Handelsminister hat gestattet, daß in Ramos-Mofola (Honter Komitat) an jedem Donnerstag ein mit Schmeine-, Schafe- und Ziegenauftrieb, solche mit Platgeld- Einhebungsrecht verbundener Wochenmarkt abgehalten­­ werde. Phyllorera­ In den Meingärten der Gemeinden Magyar-Boros-Bochard und Dndód wurde das Auf­­treten der­ Phyllorera Konstatirt, weshalb der Aderbauminister über diese Gemeinden die Sperre verhängte. — Neune8 Gebet für den König Der Kardinal Fürstprimas Klaudius B­ab­arg hat sich — wie „AL“ mittheilt .— vor Kurzem mit der Bitte an Ge. Heiligkeit den Bapst gewendet, er möge gestatten, daß an Stelle des Gebetes, welches bisher in der Chorwoche, besonders am Gründonnerstag, Charfreitag und Char­­ in Gerichtshalle, Der Mörder seiner Gattin. Die Szegediner königl. Tafel fällte dieser Tage ein sehr interessantes Urtheil. Am 18. Jänner G NY wurde die Frau des Szabadfaer Gemerbetreibenden­ Julius Börösbaranyai in ihrem Zimmer erhennt aufgefunden. Die grichtsärztliche Untersuchung ergab, daß hier sein Selbstmord vorliegt, sondern daß die Frau gemaltsam ermordet wurde. Der Verdacht richtete sich gegen den Gatten, der im Laufe der Schlußverhandlung­­ die That auch gestand. Eben als er sein Geständniß ablegte, erschien im Gerichtssaale seine­ Schwägerin, Frau Stefan Batos Der Angeklagte wie min, auf sie bin, und erklärte, daß auch sie ihm bei der Ausübung des Verbrechens behilflich war. Da mehrere Umstände diese Behauptung als wahrscheinlich­ erscheinen Lieben, verurtheilte der Szabadfaer Gerichtshof sowohl den Gatten, als auch Frau Stefan Bakos zu je 15 Jahren Zuchthaus. Die Batos appellirte und die Szegediner­ königl. Tafel sprach sie nun ganz frei, indem­ zugleich ihre sofortige Enthaftung telegraphisch angeordnet wurde. 0r -den . Der Stenjevecer Mänderprozeg. Agram, 23. Zul. (Original-Bericht) Gestern wurde das Beinweisverfahren gegen Krsnit, Sofacsics und Balumef wegen meuchlerischen Raubmordes an, dem Italiener Sofefini und gegen Hubzin als Theilnehmer geschlossen. Schon gegen Schluß der Verhandlung erhob sich Hubzin, der Neffe Kranik’s und sagte: ch mils Alles sagen, was ich weiß. Kranik entheilte mir Auftrag, im Stall eine Grube zu graben, 3 Schuh lang, 1 Schuh breit und 3 Schuh tief. ch that dies. ch­ habe stets seine Aufträge blind vollzogen. Um 9 Uhr Abends brachten Solacsica und Balunet einen zwischen Brettern mit Draht um­widerten Leichnam und vergruben ihn. Die dritte Nacht trugen ihn G Solacsics und Balunet in den Grenjevecer Friedhof und vergruben ihn dort. — Präsident: Warum haben Sie das nicht früher gestanden ? — Angekragter: Solacsics drohte mir den Kragen umzudrehen, wenn ich etwas sage. Der Angeklagte beschuldigt an Krsnik, daß dieser gestohlene Sachen und gestohlenes Vieh gekauft habe. Der Staatsanwalt kommt in seinem Bluttloyer zum Schlufse, daß die Anklage vollständig erwiesen sei und beantragt für Krsnif, Sofaczics und Balm­es Tod durch den Strang und für Hubzin entsprechende Freiheitsstrafe. Die V­er­theidiger bestreiten die Gentität des aufgefundenen Sfelet3 mit den ermordeten­taliener. Die Leiche des Italieners mie sich im Keller der Brezovics (des Hauptes der Bande) befinden, denn Sofefint sei nicht in Kranis’3, wohl in Brezovics’ Keller ermordet worden und dies ganze Aussage Hubzin’3 sei hinfällig. Der Präsident gibt bekannt, daß das Urtheil auch über diesen Fall am 31. verfindet­ wird. Sohin Stehen bereits neunzehn Todesurtheile in Lit. — Heute gelangte die Anklage gegen Sofipa Fittrics wegen vers­­uchter Verleitung zur Ermordung ihres Gatten zur Verhandlung. Daß der bestellte Mord nicht vollbracht wurde, lag mohl nur an dem zu geringfügigen Lindenlohn. Um 5 Gulden, die geboten wur­­den, ermordet auch sein Steugerecer Bravo einen Menschen. „Wer wird Dir Deinen Mann um 5 Gulden­ ermorden ?" erwiderte ent­­rüstet Gyuro Bavlinics, dem diese Zumuthung gestellt wurde­­ und der brave Mann b­at noc ein Medriges, indem er Davon so lange sprach, bis es das Gericht hörte. Heute steht er der Angeklagten­ als Zeuge gegenüber. Sie leugnet. — Präsident: 68 liegt vor, daß Sie Ihren Mann schon einmal vergiften wollten. — Angekragte: Das war gerade so wahr, wie die renige Verleitung zum Morde. — Der Staatsanwalt hält die Anklage aufrecht. Das Urtheil wird ebenfalls am 31. d. M. publizirt. — Morgen folgt die Verhandlung über den Meuchelmord an $ 085. Theater für Heute: Nationaltheater: "Az­idegesek", — Königliches Opernhaus: , Aida", — Luftspiel-Theater: "Eljen a kisiparos!" , — Bolk­s­­theater: "1000 ev". — Sommertheater im Stadt­­wäldchen: „A­potyafräter“. Christinenstädter Arena: „A madaräsz“. Gelegmmmcdeø.,ä-Mestergloyd".. Wien,25.Juli.(Orig.-Telegr.)Das Ministerium dennuern hat dir Verein der freiwilligen adeligen Hochwacht in WieIx aufgelöst. »Wind 25.Juli.(Orig.-Telegr.)Der 71jährige Tanzmeister Franz Prauz hat sich heute aus Kränkung über den Tod seiner Frau mittelsteines Revolvers entleibt.—Bei einem in Demolirung begriffenen Hause in der Spiegelgasse stürzte heute das Mauerunwerf ein,­­ohne jemanden zu verlegen, da die Leute sich retten konnten. Der die Arbeit beaufsichtigende Baupolier ana Mayer schnitt sich aus Furt vor der Strafe die Puls­­adern durch und wurde sh­mwerverlegt ins Spital befördert. — Der Roi­spartasfen-Kontrolor und Reserve-Lieutenant Eugen Scheibl hat si auf dem­ Geleite der Eisenbahn eine Kugel in den Kopf­ gejagt und stürzte dann auf die Schienen, wo er von einem Eisenbahn­­zuge überfahren wurde. Jah­l,25.Juli.Minister-Präsident Baron Bänff­y ist gestern Abends nach Ostende abgereist. Gmunden­ 25.Juli.Im Golauthale ging gestern ein Wol­­kenbruch nieder,welcher die Reichsstraßen mitten Gosau zwang und Gosau an zwei Stellen ganz verschüttete,sodaßd Verrkehr mehrere Tage unterbroche­t sein wird.

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