Pester Lloyd - Abendblatt, August 1898 (Jahrgang 45, nr. 174-199)

1898-08-13 / nr. 185

1898. — Az. 185. RE (Einzelne Nummern in Budapest 3 Er. in Der Provinz 4 fr. in allen Berichten­lofalen.) Budapest, 13. August. — Wenn man gegenwärtig in England selbst die Klage Hört, die britische Bolität stehe nicht auf der Höhe ihrer Aufgabe und sie lasse sich in China von den Rufen ins Bodshorn jagen, so wird man zweifellos in aller Welt mit umso größerem Nespert von der Geschäftswelt Englands sprechen, die in der That niemals hinter ihrer Aufgabe zurückleibt. Die neueste Aktion, die sie ins Werk gefegt, ist wirklich­ achtunggebietend. Die vereinigten Handelskammern schiden in der Person Lord Charles Beresfords einen eigenen Misionär nach China, um Informationen darüber zu erhalten, was dort für den britischen Handel und den britischen Unter­nehmungsgeist noch zu thun sei. Lord Charles it Parla­mentsmitglied und Beamter der Admiralität. Er hat die Zustimmung und Erlaubniß seiner Vorgefegten zu seinem Unternehmen erhalten und kündigt seinen Wählern an, daß er am 25. d. M. seine Reife antreten werde. In Handels­­sahen ist Lord Beresford just nicht eine Autorität zu nennen, aber er betrachtet " seine Mission für nicht weniger politisch, als kommerziell. Die „Zimes" hoffen, er werde von seiner Neffe manche Informationen bringen, welche, den Handelskammern nicht ganz neu, von großen Nasen dem Auswärtigen Amte sein werden, heffen Dürftiges Wien in diesen Dingen, wie es bei Anfragen im Parlament zu Tage tritt, auf alle Zuhörer einen peinlichen Eindruck hat. Dies allein, meint das Cityblatt, werde einen Gewinn bedeuten, für den das Land den Handelskammern zu Dant verpflichtet sei. Die „Pal Mall Gazette" meint, daß Alles darauf ankomme, die Ninshwang-Eisenbahnlinie für England zu retten; gelinge Dies nicht, dann sei das Spiel zu­­ Ende und Lord Charles Beresford könne die Mühe seiner Reife sparen. Die neuesten Nachrichten lauten dahin, dak Diese Eisenbahnkonzession in der That den Engländern nicht zugefallen is. Es ist merkwürdig und für die Thatkraft Englands fast beschämend, mit welcher Befragtheit Die öffentliche Meinung den Nivalitätskampf mit Rußland in Ostasien schon völlig verloren gibt. Es mag richtig sein, daß Lord Salisbury auf diesem Gebiete nichts Smponirendes noch gethan hat, aber die Depression des Öffentlichen Geistes zeigt sich darin, daß überhaupt nichts mehr erwartet wird und daß ein so routinirtes Handelsvolf wie die Engländer vor den Ruffen, die auf diesem Gebiete, wie sie selbst jagen, nur slüchterne Anfänger sind, so Heillose Angst Hat. Aller­­dings hat Rußland in der Ausbildung und Kräftigung seiner Marine in den legten Jahren ganz Außerordentliches ge­­leistet. Jüngst ist aus der Teder George Elartes eine Schrift über Ruslands Seemacht erschienen, die berechtigte Aufmerksamkeit hervorgerufen hat. Sir George Clare be­­hauptet, daß Nußland in seiner Stellung als Gee­­macht Schwierigkeiten zu überwinden hat, die größer seien, als Die irgend einer europäischen Macht. Nuß­­lands maritime Schwäche liege darin, daß es seine elettern verstreut Hält im­­ Finnländischen Golf, im Schwarzen Meere und im fernen Osten, also in wahrhaft riesigen Distanzen von­einander, welche die Kommunikation zwischen ihnen Höchst gefährlich gestaltet. Sir George Clarke zeigt jedoch, daß in der Ostsee und im Schwarzen Meere Rußland geradezu unangreifbar ist und daß auch im Stillen Ozean, wo es bisher Angriffen ausgefegt gewesen, durch die Ent­­wicklung der Hilfsquellen der Mandschurei seine Macht sich immer mehr konsolidirt, so daß Rußland binnen Kurzem auch­ auf diesem Gebiete eine Seemacht ersten Ranges sein werde. Claire bespöttelt Rußland mit der Befisnahme von Bort Arthur einen Fehler begangen habe und spricht Die Meinung­­ aus, binnen weniger Jahre Bort Arthur ein zweites Kronstadt sein merde, Salisbury's. Behauptung, daß daß. Die Ausgleichsverhandlungen. Sicht, 13. August. Der ungarische Minister-Präsident Baron Bánffy it um 8 Uhr 3rug hier angekommen und wurde um 11 Uhr Vormittags von Sr. Majestät in Audienz empfangen. Um 212 Uhr Nachmittags findet das allerhöchste Familiendiner statt, an welchem die beiden Minister-P­räsidenten Baron Bánffy und Graf Thun theilnehmen werden. · Jah­r,13.August.Minister-Präsidenthir­on Desider Benffy,welcher heute Frü­ hier eintraf,wurde um 11 Uhr Vormittagsvott Sr.Majestät in Privat­­audienz empfangen,welche bis nach 121X 2 Uhr dauerte Der Minister-Präsident erstattete eingehenden Vortrag ü­ber den gesammten Komplex der mit der Finalisirung der Ausgleichsvorlagen­,respektive mit dem Abschlusse des Zoll-und Handels­­­bündnisses zusammenhängenden Fragen. Um 3 Uhr Nachmittags wurde Baron Desider Vanffy sodann der Hoftafel beigezoge—Der Minister- Präsident verbleibt morgen nochianchl. Jah­l,13.August.Minister-Präsident Vänffy dürfte morgen­ wieder ihr erscheine 11. Jfchl,13.August.(Orig.-Telegr.)Mei­­nung des»N.Wr.Tgbl.«:Es scheint,daß Se.Majestät sich seine Entscheidung über die ungarischen Vor­­schläge für morgen vorbehalten habe. Wien, 13. August. Orig-Telegr.) Wie das "Neue Wiener Tagblatt" erfährt, bestehen die Bos­schläge der ungarischen Regierung aus einem formalen und enem meritoriscchen Antrage. Der formale Antrag bezieht sich auf Die Wieder­­einberufung des österreichischen Reichsrathes zu dem doppelten Zweckk: 1. damit die Ausgleichsvorlagen wieder eingereicht werden sollen, welche durch den Schluß des Reichsrathes als zurücgezogen betrachtet werden; 2. damit die Quoten-Deputationen gewählt werden sollen, da erst nach den ergebnißlosen Berathungen der beiderseitigen Quoten-Deputationen der Monarch über die Quote entscheiden kann. Nun k­ann Dies aber nicht konstatirt werden, weil die Duoten-Deputationen schon bisher eine gerieiste Annäherung erzielt und­­ sich blos behufs Fortlegung ihrer Verhandlungen auf den Herbst vertagt haben. Die Duoten-Deputationen müssen daher wieder einberufen, beziehungs­weise österreichischerseits gewählt werden. Der meritorische Theil der Borschläge der ungarischen Regierung sol darin bestehen, daß in dem Falle, wenn aus Gründen, welche in den Österreichischen Verhältnissen liegen, die Ausgleichsvorlagen nicht auf parlamentarischem Wege zu Stande kommen können, deren Inhalt durch einen Veitrag zwischen beiden Staaten, der in Oesterreich auf­grund des S 14, in Ungarn aber durch das Parlament besorgt werden sol, in Kraft trete. Man glaubt, daß es sich bei den Konferenzen der beiden Minister-präsidenten in Sihl um die kaiserliche Entscheidung für oder gegen diese Vorschläge handle. Baron Audienz Engelwenigkeiten. (Fremde Orden) Die Bewilligung zur Annahme des St.-Dias-Ordenz I. Klasse erhielt der T. u. £. Haus- und Hofe Archivar Iıoo Györy. (Ernennungen) Zum ordentlichen Gymnasial-Pro­­fessor nag Szolnos Hoff Sommer; zum­­ Beamten im Statistischen Zentralbureau provisorisch: in die X. Gehaltsklasse Eugen Bázmány; zu Newitzpraktikanten: bei der Kafchauer fön. Tafel Dr. Béla Benda, bei der Klausenburger fün. Tafel Béla Ágb; zu Steueramts-Praktikanten in Neu-Arad Engelbert 9 m­­ag, in Rima-Szombat Georg Száraz. Ministerieller Dank­ Der Königli­ ungarische Landesvertheidigungs-Minister dankt dem Grafen Theodor Jan­o­vich und dem Zalaer Obergespan Grafen Dr. Ladislaus San­ko­­vich für ihre Spende von 900 fl. an den „Batthyany-Sankon­ic- Zudovica-Fond“. (Der Unterrichtsminiter) Hat sieben rasante Stiftungspläne am Waigner Standes-Taubst­ummen- Institut verliefen an: Ilona Horvatovics, Agnes Gaal, Ignaz Schlanger, Julius Horvath, Wilhelm Medre, Anton Holdoffy­­ und Stefan Simon; einen granzista Weißen Stiftungsplag aber an Franz Ehrenthal. (Kardinal- Fürstprimas Klaudius Baßary) in nach längerem Lernfein, begleitet vom Gefreiär Dr. Medard Roal, gestern Abends aus Balaton-Füred in Buda­pest eingetroffen. Se. Em­inenz wollte schon vor drei Tagen nac Budapest kommen, allein Das schlechte Wetter hinderte ihn an der Neife. Der Fürst Primas erfreut sich der besten Gesundheit und sieht vortrefflich aus. Se. Eminenz gedenkt am Geburtstage Sr. Majestät und am Sft.­Stefanstage bei dem Festgottesdienste zu pontifiziren. (Sektionschef Ludwig Rittern. Parzibram.) Aus Zürich Schreibt man und: Die Versionirung des allverehrten österreichisch- ungarischen Generalfonsuls Ludwig Ritter v. Brzibram hat, wenngleich sie die Form einer nicht gewöhnlichen Auszeichnung trug — Herr v. Pryibram erhielt bekanntlich in Anerkennung seiner treuen und ersprießlichen Dienste den Titel eines Sektionschefs — in den Kreisen der österreichisch-ungarischen Kolonie tief berührt. Man sieht den liebenswü­rdigen Mann, der seinem Vaterlande, wie allseitig anerkennt wird, aus vollen Kräften zu wüßen geruht und zu wüßen verstanden, nur sehr ungern scheiden. Ritter v. Przibram nahm si der Erportinteressen Ungarns mit besondere Vorliebe an und wenn der Ablag des Syrmier Spiritus und die Einfuhr mancher anderer spezifisch ungarischer Brodukte hier größere Dimensionen annahm, so war dies in vornehmster Reihe ein Verdienst Nitter v. Buzibram’s, dem die synpathische Vert­schäsung der hiesigen Gesellsschaft aug in den Nubestand folgt. Herr v. Brzibram, der übrigens exit 56 SYahre zählt und sie durch seine anerkannte Tüchtigkeit vom Konzipisten zum Hof und Ministerialraid, fest zum Zitular-Sektionschef emporscmwang, hinterläßt hier in allen reifen das sympathischeste Andenken. Kreuzung „ N­oHtıffes Satoda“). Mau Schreibt uns aus Fiume: Die Korvette „Saida” hat kürzlich die Uebungskreuzungen mit den Zöglingen des ersten Jahrganges der Marine-Akademie beendet und sodann die Zöglinge des zweiten und dritten Jahrganges an Bord genommen. Imn Laufe des Monats Juli berührte das Schiff die Jusel Liffa und mehrere Häfen der Dost­­und Westküsten der Adria, unter diesen auch Venedig, woselbst ihnen ein sehr zuvorkommender Empfang zuub­eil wurde. Den Zöglingen wurde durch italienische See-Offiziere und Ingenieure das See-Arsenal gezeigt, das fen­ Unterrichtsministerium gestattete den unentgeltlichen­ Besuch der Kunstsammlungen aug zu solchen Stunden, welche sonst dem Fremdenverkehr nicht eingeräumt werden. Die Kreuzungen waren meist von günstigem Wetter begleitet; der Gesundheitszustand der jungen Seeleute, welche anfangs gegen die leidige Seekrankheit anzuk­­ämpfen hatten, blieb durchwegs ein ausgezeichneter. (Unfall einer Prinzeffin) Man meldet uns aus Prag: Prizessin Philipp Hohenlohe, Sch­wieger­­tochter des deutschen Neid­ekanzlers,­ stürzte bei einer Kahnfahrt, die sie in ihrer Herrschaft Podiebrad bei Prag unternahm, ing Wasser und verschmand in den Wellen. Einen­­ Wirthschaftsbeamten, der ihr nachfuhr, gelang es, die Prinzessin zu retten. (Ein militärischer Gedenk­a­­g.) Heute find es zwanzig Jahre, daß beinahe die ganze ,achte Kompagnie unseres Hausregiments Nr. 32 in Napnice bei Stolacz durch einen Weberfall der Sufargenten aufgerieben wurde und nur Wenige ihr Leben zu retten vermochten. Die einstigen Kameraden, die dem Regiment an­ gehört, veranstalteten nun heute einer Trauergottesdienst in der Ofner Garnisonsu­che. Ein mit Kriegs-Cmiblenen geschmückter Katafalk war in der Mitte der Kirche errichtet; außer den einstigen Kameraden hatten das Offiziersforps des Infanterie-Regiments Nr. 32, sowie die derzeitige Mannschaft der achten Kompagnie Kränze auf den Katafalt gelegt. Im Sanktuarium sah man Magistratsrath Bela Hermann, Feuerwehr-Oberkommandanten Stanislaus Szcerborußsy, von den noch am Leben befindlichen einstigen Mitgliedern der achten Kompagnie Oberstuhlrichter Koloman Kontra, Georg Billert Adolf G ö 8, Sof Juhap, Georg DRfolk, Anton Klempa, Martin Wimmer und noch einige Unter­­offiziere. Das Infanterie-Regiment Nr. 32 war doch eine Deputation vertreten, auch waren die derzeitigen Unteroffiziere der achten Kompagnie zur Feier kommandirt. Mitglieder der Offiziers-Deputationen waren die Majore Sányi und Grünberg, die­­ Hauptleute Merz, Blassovich­, Sonnenfeld um Engel­mann, die­­­berlieutenants Heegen, Friedländer, Sana öBrlvegler u. Serhjelgartnen ferner Lieutenant Nihtermoz Erschienen waren ferner Honvedmajor Georg Mihalfies, der einstige Held von Stolac, und in großer Zahl die Verwandten der Gefallenen von einst. Die Kirche war Übrigens von Leidtragenden dicht belegt. Um 10 Uhr begann die Trauermesse, bei welcher der Feldgeistliche Titular-P­ropst Sranz Bánya mit großer Afsisienz zelebrirte. Das Gesangschor brachte unter Leitung des Dirigenten Belcyzel mehrere stim­­mungs­volle Trauerchöre zum Vortrag. Ergreifend gestaltete­ fr nach dem­ Requiem das Wiedersehen der alten Kameraden. Der offizielle Zeitpunkt für die Zusammenkunft ist bekanntlich für den 21. August bei der „Schönen Schäferin“ im Auminkel festgerecht. Der P­apst über­ die Ehe der Brinzeffin Doroth­ea von Koburg.­ Der , Ofservatore Romano” veröffentlicht eine Note folgenden Inhalts: Der Heilige Stuhl erfuhr, daß der Wiener Pfarrer von S­t. Stefan sich gestattet habe, am 30. Juli die katholische Prinzessin Dorothea von Koburg mit dem lutherischen Herzog G­ü­nt­­h­er von Schleswig-Holstein kirchlich zu trauen, obwohl der Bräutigam es unterließ, die not­wendigen Garantien für die katholische Erziehung der Kinder zu geben. Wir sind zur Gek­ärung ermächtigt, daß diese That dem Baplite in hbohbem Maße mißfiel, weil man das Hinderniß der gemischten Religion aufzugeben pflegt, wenn nicht jene im göttlichen und mensalichen M­echt begründete Garantie gegeben wird und weil bei Mitchehen ein ritueller religiöser Akt in Feinem alle gestattet it. Der Pfarrer hat sich auf die passive Assistenz zu besehränfen und jeden Akt zu unterlassen, um zu zeigen, daß die Kirche diese Ehe nicht billigt, sondern verabscheut und verurtheilt. Daraus ergibt sich Klar, wie verdammenswerth das Benehmen des Pfarrers von St. Stefan sei. d­em DE SONT AND 08 - Stefaner OD A ts gymn­asiums) wurde vom Fürstprimas der Professor und erzz­bisc­höfliche Nath Sofer Köhalmyn ernannt, derselbe it gleich­­zeitig zum Zeiten der erzbischöflichen Knaber-Erziehungsanstalt gewählt worden. .Opdattion.­ Her Sigmund Wertheimer, Prokmist der Firma Wilhelm Lepziger, feierte heute sein 26jähriges Dienstjubiläum, aus welcm Anlasse seitens des Chefs, somie dey Bureau und Fabriks­­kollegen eine herzliche Begrüßung unter Ueberreichung von Chren­­geld­enten stattfand. Der Subilar, der sich in weiten Kreisen großer Beliebtheit erfreut, erhielt auch sonst zahlreiche Glückwünsche. Ginbruchspdiebsstahl) Heute Nachts wurde in das­­ Geschäftslokal des Schuhmacher Moriz Groß in der Trommel­­gasse Nr. 46 mittelst Nahhtschlüsfels ein Einbruch verübt. Die unbekannten Thäter entwendeten Schuhmaaren im­ Werthe von 130 Gulden.­­ 3 (Blöglich gestorben.) Der 24jährige Wagnergehilfe Sohbann Baczat, ein dem Trunfe sehr ergebener junger Mann, it heute in der Devenygaffe plöglich verschieden. Der M­olizeiarzt ionitativte, daß Baczat in Folge übermäßigen Genusses geistiger Ge­tränke einem Herzschlage erlegen ist. Der Leichnam wurde in die Morgue überführt. ( Kurrentirter Bordefraudant) Wir beric­­teten bereits von der Flucht des Prostbeamten Hemich Hummel aus Möhlstein in Deutschland. Die Untersuchung ergab,­­daß Hummel mit nicht weniger al­s 972 Mark seine angebliche Ber­gnügungstour nach Ungarn angetreten hat. Die Polizeibehörde in Darmstadt theilt nachträglich die Nummern einer Anzahl deutscher Hundert-Mark-Scheine mit, in deren Beli Hummel sich befindet. Es sind dies die Nummern: 0126731a, 1779353 b, 2257983 c, 0000862 d, 0949351a, 0433014 b, 0039844 c, 0008037 d, 0923460 a, 2617070 b, 04585993 d, 0776830 c, 0174183 d und 0976078 d. Ferner ein M Württemberger Hundert-Mark-Bankschein Nr. 032393 und mes bachsche Hundert-Mark-Scheine Nr. 995385 und 930558. Außerdem unterschlug Hummel ein Grad ungarische 4Yolge Gold-Nenze Nr. 418109 (100 fl.). — Auf die Ergreifung des Defraudanten ist eine Prämie von 750 Mark ausgefett. Arbeiterversammlungen­ Morgen (Sonntag) halten die Holzarbeiter, die Zimmerer, die Bildhauergehilfen, Die Eisen- und Metallarbeiter und die Arbeiter polnischer Nationalität Versammlung. I­nteressant ist die Tagesordnung der seßtgenannten Bersammlung. Sie lautet: „Stellungnahme der polnischen Arbeiter gegenüber den Eler­falen, antisemitischen und panflavistischen Ten­­denzen innerhalb der Arbeiterfreife.” — Am Montag, 15. d., findet eine Bersammlung der floralischen Arbeiter statt. (E­inweih­ung eines Athleten-Klubhauses.) Die feierliche Einweihung des vom Ungarischen Athletenclub nacht dem Wlattensee auf der DBalaton-Földvárer Kolonie errichteten imposanten Klubhauses findet am Sonntag, 14. d. M., statt. Wie verlautet, werden der Feier viele Budapester Bälle beimwohnen. Das Programm ist das folgende: Um 4 Uhr Nachmittags feierliche Er­­öffnung des Klubhauses; um 5 Uhr Athleten-Turnier; Abends 7 Uhr Geselligkeits-Festeisen; um 9 Uhr Sportball. (Gin Unfall „Irisbys”) Die junge Name des Luftspieltheaters. Fräulein Irene Bars­anyi, die dem Theater­­publikum durch ihre Leistung in „Zrilby“ in angenehmer Erinnerung steht, wurde, wie man mit Bedauern hören wird, von einem bedent­­lichen Unfall ereilt. Fräulein Barsányi unternahm nämlich in Budares, wo sie ihre Sommerferien verbringt, eine Spazier­­fahrt, während welcher­ die Pferde plöglich scheu wurden. Das Fräulein stürzte so unglücklich aus dem Wagen, daß sie unter die Näher zu liegen kam und überfahren wurde. Ihre Beilegungen sind feine Lebensgefährlichen, immerhin dürfte ihre vollständige Genesung längere Zeit in Anspruch nehmen. (Fehlgegangen­e Schüsse.)Der Advokat Lu­dwig Csery bittet Uns in einem Telegramm aus Szentes,die Meldung,als wäre auf ihn in Klitschow ein Attentat verübt worden, dahin­ zu­ berich­tige1­,daß er seit Monaten nicht auf»seiner Klasse- Störänger Besisung gewesen­.Das Attentat sei in der entfernten Gem­einde Hoday verübt und dabei thatsächlich ein Knecht verwundet worden. (Sind ab­gebrannter Selbstmordkandidat.) Heute in den ersten Morgenstunden hat sich auf der Elisabeth­­promenade, auf einer Ban fibend, ein der Schleidung nach zu ur­­theilen­den besseren Gesellschaftskreisen angehörender junger Mann eine Nevolverfugel in die Brust gejagt. Der auf der Promenade posterte Konstabler lief zur nächsten Telephonstation, um die frei­willigen Netter anzurufen. Als der Polizist nach wenigen Minuten zurückkührte­, war jedoch der Lebensüberdrüssige, dessen Verlegung seine Schwere sein konnte, spurlos verschwunden. Die Polizei recherchirt jecht nach dem unbekannten Selbstmordkandidaten. (Deutsches Schachturnier) Aus Köln wird berichtet : Im­ Schachturnier wurde heute die zehnte Runde gespielt. Steinich gewann gegen Schiffes, Tshigorin gegen Schallopp, Golan gegen Frith, Popiel gegen Sanowsk­, Burn gegen Heinrihsen Berger gegen Albin. Die Bartien Showalter-Schlechter und Bottihall-Charoufet wurden Remis. Greplosion einer Mine) Wie man, und aus Tib­e­st berichtet, erplodirte bei den Arbeiten zur Verlängerung des Shipdools eine Mine, wobei ein Arbeiter schwere und zwei leichte Brandw­unden erlitten, an l. (Verhüteter Eisenbahnunfall.) Auf der Bahnstrecke zwischen Nawa und Sofal entdeckte ein Arbeiter in der Nacht — wie­ man und aus Lemberg meldet —, daß 11 Paar Schrauben, viele die Schienen mit den Schwellen verbanden, von einem unbefannten Thäter aus Muthwillen oder verbrecherischer Ab­­sicht entfernt worden waren. Die Schienen lagen ganz lose auf den Schwellen, und der Personenzug, der bei Nacht sie paffirte, it nur durch Zufall einer Entgleisung entgangen. (Einbruch in einen Jum­meltierladen.) Wie aus Neufas gemeldet wird, ist dort heute Morgens in den auf dem Hauptplage befindlichen Sumelierladen der Géza Aramany ein Einbruch verübt worden. Der Thäter sprengte die Hofthür des Ladens auf, drang ein und entwendete Schmudladen in Werthe von 11.000 fl. Der Verdacht, den Einbruch verübt zu haben, wendet sich gegen einen etwa dreißigjährigen blonden Mann, der frontil spricht, einen braunen Pepitarod und einen weichen schwarzen Hut trägt. Doktorpromotion­ eines Artillerie Regimentskommandanten) An­ der Straßburger Universität wurde am vergangenen Mittwoch eine Promotion voll­­zogen, die wegen der Eigenart Der­ Verhältnisse das Unteresse weiterer Kreise zu erregen wohl geeignet i­. Auf Grund von Dissertation und Prüfung erwarb nämlich rite die Würde eines Doctor philosophiae der Obersta 9. Kaufmann, der frühere Kommandeur des Fußartillerie-Regiments Nr. 11 in Thorn, der im Jahre 1895 als Aspertor der 3. Artillerie-Depotinspektion in Köln seinen Abschied genommen hat und bei dieser Gelegenheit mit dem Kronen-DO­rden zweiter Klasse ausgezeichnet wurde. Aus einem Fremdenbuche­ Im Fremdenbuche in Pfleried (Tirol) steht Folgendes: „auf Bilevich den Nein ich suh ihn vergebens, Das it der Widerstreit des Lebens; 68 tritt was Schönes uns ins Gesicht, Wir jagen den Sinn und finden ihn nicht.” Sulims Goldbaum. Darunter von anderer Hand: „Du findest, O Goldbaum, den Neim nit auf Pflevich, Doch wärst Du ein Sachse und hießest Du Hem­d, Wär gleich Dir gelommen der richtige VBerich.“ Wetterprognose des königlich ungatr fen meteorologischer S Zentralinstituts.) Märmer und vorwiegend troden. Temperatur um 2 Uhr: 28:99 G., Himmel um 2 Uhr : halb bewölkt. Theater für heute: Sommerth­eater im Stadt­wäldchen: „Háromlab kapitány". — Christinenstädter Arena: „Ratinka“, „Az egyetlen l­ány". — Kisfaludy: Theater: „Krach Móni, az ó­budai fenegyerek", Gerichtsfalle. Der Präsident des Budapester fön. Gerichtshofes, Dr. Franz Horváth, hat einen vierwöchentlichen Urlaub ange­­treten. Während seiner Abwesenheit wird den Gerichtshof fünf Tafel­­richter Merius 3­ejér leiten. Nestaurateur und S Fleifchhenner. Der Pächter der hauptstädtischen N Redoute Géza Egerpáry deckte seinen Fleisch­­bedarf eine lange Zeit hindurch bei dem Budapester Fleischhauer Géza Bátori. Später hörte die Geschäftsverbindung zwischen ihnen auf und Bátori sah sich veranlaßt, seine Forderung in der Höhe von 3900 fl. gegen Gyerváry gerichtlich geltend zu machen. Dieser erstattete nun gegen Bátori eine Anzeige, in welcher er aus­führte, er habe von den entlassenen Gehilfen Bátori’s in Erfahrung gebracht, Daß­ in jedem einzelnen Falle, da durch Bátori für ihn (Egerväry) Fleisch abgezogen wurde, Bätori’s Gehilfen einen gemeisten Theil wieder „zurückgestohlen“ hätten. Die dur­ den Gerichtshof eingeleitete Untersuchung ergab nach Vernehmung der nominierten Gehilfen Bätori’S die Unmehrheit der angeführten Angaben und­­ hiemit die vollständige Rehabilitivung desselben. Der Prozest zwischen den beiden Gegnern hat hiemit jedoch noch nicht sein Ende erreicht, weil nunmehr Bátori auf Grund des erwähnten Ergebnisses durch den Gerichtshof, gegen Egerpäry die Anzeige wegen falscher Anklage und Berleumdung erstattet hat. ı Gelegrimmedes­,äglester Lloyd«s.­­ Wim-13.August.(Orig.-Telegr.)Fürst Fer­­dinand von Bulgarien ist gestern Abends hier angekommen und wieder nach Eben­thal zurückgereist. Berlin-13.August.(Orig.-Telegr.)«Wie hiesigen Blättern aus Warschau berichtet w­ird,beschloß die preußische Regierung,in Zukunft Gastspiele von polnischen Schauspielern aus Kon­greßpolen und Posen zu verbieten. Nom,13.Augu­st.Die"»Agenzia Stefan·1ie"meldet aus Petersburg:Die Meldung von einem Ueberein­­ko­mmen mit Menelik,wonach Raheita an Rußland abgetreten wurde,wird offiziell dementirt. London, 13. August. Die „Times“ melden aus Teheran vom 12. d.: Die Bazare in Täbris sind noch immer geschlosfen. Vor dem russischen Konsulat sammelte sich eine lärmende Menschenmenge an, welche stürmisch Brod forderte. London, 13. August. Die „Times“ melden aus Buenos Der Kongreß hat für die nes Veriode, welche am 12. Oktober d. h. beginnt, Roca zum Präsidenten nd Dr. Oniino Gosta zum Vize­­präsidenten proklammrt. A Konstantinopel, 13. August. Die Kaiseryacht „Stane­dard“, welche gestern hier eingetroffen it, wird am Sonntag nag Sebastopol abgehen, wno selbst fs Kaiser Nik­laus auf derselben nach Yalta einschiffen wird. Belgrad, 13. August. Das von der Grupstina einstimmig angenommene Budget für das Nahe 1899 meist Ausgaben im­­ Betrage von 68,819.568 Dinard gegen 68,424.,500 Dinar Ein­­nahmen auf, « Die Lage in Oesterreich. Brag, 13. August. (Orig.-Telegr.) Die „Närodni Lifty“ führen aus, die Grechen seien bereits beunruhigt und vers­cricklich über die unaufhörlichen Verschleppungen. Graf Thun müsse wissen, daß die Einberufung des Reichsrathes zwecklos sei, da sich die Grechen in keinerlei Verhandlungen mehr einlassen. Die Sprachenfrage sei der Schlüffelz­ zur Um­­ges­taltung der politischen L­ag­e.­edes weitere Verhandeln sei Zeitvergeudung, da der Kampf um­ die Föderalisirung des Neid­es geführt werde; hierin allein liege der Schwerpunkt. — Der Wiener Berichterstatter der „Naxodni” meint, bittere Erfah­­rungen lehren die Grechen, nicht optimistisch in die Zukunft zu schauen und selbst auf das Schlimmste sich vorzubereiten; es sei jedoch immer noch möglich, daß aus der Sadgasse ein Ausweg gefunden werde. + + Spanien in Amerika, Der Friede, Washington, 13. August. Nach einem vom Staats- Seretair Day an die Breite versendeten Auszuge aus dem Friedensprotokoll enthält dasselbe folgende BD Bestimmungen: 1. Spanien verzichtet auf die Souveränetät über Cu­ba. 2. Puerto Rico und die anderen spanischen Antillen- und Ladroneninseln werden den Vereinigten Staaten nach einer von ihnen zu treffenden Wahl abgetreten. 3. Die Vereinigten Staaten werden die Stadt, die Bucht und den Hafen von Manila während der Verhandlungen über den Friedensvertrag, welcher Bestimmungen über die K­ontrole und die Regierungen auf den Philippinen festgeben wird, dies fest­halten. 4. Cuba, Puerto Rico und die anderen Antill­eninseln werden sofort geräumt werden und binnen­­ 10 Tage zu ernennende Kom­missäre werden im Verlaufe von 30 Tagen, von der Unterzeichnung des Protokolls gerechnet, in Havannah und San Juan de Puerto Rico zur Feststellung der Einzelheiten der Räumung zusammentreten. 5. Die Vereinigten Staaten und Spanien werden nicht mehr als fünf Kommissäre zu den Verhandlungen über den Abzuschließenden Friedensvertrag ernennen, die spätestens am 1. Oktober in Paris ber­ginnen werden. Sofort nach Unterzeichnung des Protokolls werden die Feindseligkeiten eingestellt werden. Die diesbezügliche Mittheilung wird ehestens von beiden Regierungen an die Kommandanten zu Lande und zur See abgehen. Weashington, 13. August. Staatssekretär Long hat telegraphisch alle Kommandanten zur Einstellung der Feindseligk­eiten aufgefordert. Windrid,12.August.Die Regierung erwartet für heute Abends das Eintreffen der Meldung von der Un­­­terzeichnung des Friedensprotokolls. Das Dokument wird gleichzeitig in den Amtsblättern und Madrid un­d Washington veröffentlicht werden.Außer der zur Vereinbarung des Friedensvertrages und zur Regelun­g der Philippinenfrage in Paris zusam­mentretenden Kommis­­sion wird noch eine zweite militärisch­e Kommission in Havannah oder in Puerto Rico zusammentreten,um die Bestimmungen für die Räumung der Inseln festzusetzen. Unter den von Spanien in die Kommission zu entsendenden Persönlichkeiten werden Leon Ca­stillo,Abarzuz­a, Merry del Val und General Bascaran genannt. Das legte Bombardentent, New-MHork, 13. August. Eine Depesche des „Ne­w- York Herald“ aus Washington meldet: Das Marinedepartemment erhielt gestern Abends ein Telegramm, wonach eine von Sampion Uebergabe von Manzanillo verlangt habe. Nachdem der Kommandant Dies verweigerte, kam es 23 Minuten vor Unterzeichnung des Protofolls in einem Kamp­fe. Manzanillo wurde bombardirt. Man glaubt, daß die Amerikaner siegreich waren. Die Behörden in Washington versuchten dem Kam­pfe Einhalt zu thun, indem sie den General Shafter instruirten, er möge den Schiffskommmandanten vor Manzanillo bekannt geben, dbag diee Feindseligkeiten einzustellen sind. .Ayres vom Gestrigen: ben General Fulig entjendete Flottile Die Die Vorgänge im Orient, Konstantinopel, 13. August. Die Pforte hat an ihre Bot­scafter in London, Paris und Petersburg ein Zirkular in Betreff Kreta gerichtet. « «­­.­­ Im äußersten Oste in London,13.August.(Orig.-Telegr.)Die Niederlage der britischen Diplomatie­ in Peking, wo trug dem englischen P­roteste gestern die Konzessionsurkunde der vielumstrittenen Bahnlinie unter­­zeichnet wurde, hat eine förmliche Revolte der regierungs- , freundlichen Presse gegen Salisbury vermfacht. „Standard“ führt jet die heftigste Sprache. Das Blatt sagt: Dieser Zustand kann nicht mehr fortdauern. Wir sind zuviel zurückgewichen. Sehr ist es höchste Zeit, daß das Ministerium einen Aktionsplan beschließe und durch­führe, durch welchen unsere Interessen und unser Prestige gesichert werden. Aehnlich sprechen die anderen Blätter. „Daily Mail" it ebenso vehement. Die oppositionelle Presse ist verhältnismäßig milder und ruhig, sie begnügt sich, schaden­­froh zu wiederholen, was die Regierungspresse fagt. Nach dem Seffionsschluffe verließen gestern sämmtliche Minister London und gingen auf­geh­en; nur Balfour blieb zurück. " London,13.August.Die,,Times««melden aus News York vom Gestrigem Verschiedene leitende Blätter erklären­,die englische Politik der»offenen Thür«sei»auch diejenige Amerikas und bestehe in der Interessengemeinschaft zwischen beiden Völkern­.Die Lage in China bilde einen dringenden Grund für Amerika,auf die Philippinen hinsichtlich deren Operationsbasis feste Hand zu legen.

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