Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. május (67. évfolyam, 105-129. szám)

1920-05-26 / 125. szám

uns aufgezwunKemN Friedeiisvertrages, seine Unmöglich­keiten und seine Unbilligkeit gegenüber Ungarn und dem Völkerrecht niemand in diesem Lande tiefer und mit größerer Bitternis einpfinden kann, alZ wir, die wir uns durch Wochen bemüht haben mit der Aufgabe, Milixrungen, Abânderimgen zu erwirken. sZustimmung.) Wenn es sich also um Gefühle handelt, jo gibt es keinen Faktor des öffentlichen Lebens, in dessen Seele der Schnrerz tiefer und, wenn ich mich so ausdrüeken darf, erbitterter ivave, als eben in der Seele der Mitglieder der Friedensdelegation. sZustimmung.) Wie Sie bereits wissen, hat sich die FFwderwdelegation nicht berufen er­achtet, in ^r Fra^ der Unterfertignng oder der Ablehnung in d«er einen oder der anderen Richtung in einer für die Nation verbindlichen Weise Stellung zu nehmen. Die Aufgabe -der Delegation war die Ueberprüfnng des Vertrages selbst, s^s Ergebnis dieser Ucberprüfung konnte nicht ztveifelhaft ^ech. Wir haben das in dem Schriftstück nicdergelegt, in dem wir uns von unserer Aufgabe vewbschiedet haben. Doch mußten wir natürlich wissen, daß cs außer dem Jrchalt des Vertrages auch andere Atomente, andere Gesichtspunkte gibt, die bei diesem Entschluß in Betracht zu ziehen sind: der in der Lage enthalteiw Druck und jene Symptome der geänderten Stim­mung der Großmächte, der der sehr geehrte Herr Münster des Aeußern gedacht l)at. Jedoch gelchrt die Beurteilung dieser politischen Momente natürlich nicht dem Wirkungskreis der Friedensdelegatimr, simdern dem jenes Faktors an, der die Politik des Landes unter Berantwnrtlick)keit leitet. sZust'M' nrung links.) Darum mußten wir so voraekM, tvie wir vor­­gegangeir sind, als wir unsererseits vom ertondpunkte cer sozusagen obfektivelr Beurteiler des Fr'edensvertraocs nichts anderes sagen konnten, als daß dieser Vertrag unan­­nekMar ist, uns aber doch, nicht bercchtigt hielten, rm Namen der Nation die Zurückweisung oder seine Airnahme auszu­sprechen, sondern den diesltezüglichcn Entsolluß in d:e Hände ber Regierung zurücklegten, âlock) fühle ich, sehr aechrte Nationalversammlung, die Pflicht, nnch auch über den Ent­schluß der Regierung zu äußern. sHört!) Denn zum .Heran­reisen der Entschlüsse der Regierung hat auch der Bericht, dre Unterbreitung über die Lage bcigetragen, die ich ihr als Präsident der Fxiedensdslegatron vorgelegt habe und die Regicrumg hat ihren Eittschluß iin Sinne dieser Unter­breitung gefaßt. Und als Mitglied der Natwnalvclsamm­­lung, als ein Mann, der infolge seines Wissens an der lSvi^ der Fricdensdelepation die Lage besser kennt als alle, die diesem Wirken ferngestEden sind, habe ^ich die Pflicht, zu erklären, daß ich dem Borgsyen der Regierung, das sie zu befolgen gezwungen lvar, zustimme und in vollem Maße teilnchmc an der damit verbundenen moralischen Verantwortlichkeit. Merne Gründe srnd die fol­­sO^"^Die Nlchtunterzeichnun,g. die derr Gesiclüspunkteir der Gc­­srechtiqkeit und Ethik wie auch denr allgemeinen liationalen ^Euipfinden — auch meinem Enrpsindeir — am besten ent­­ispräche, tvürdc mis heute rnit der ganzeii Welt m einen Gegen­­isatz brirmen. Die aufkeimenbe bessere EinsiG und das auS dieser entstehende sympathischere Empstndeic für unser Vater­­laii^d, über dessen Bedeutung ich mich später auSzulassen oe­­chenke, sind heute noch nicht so wert hcrangercrst. daß eur schros­­fes Verholten unsererseits auf irgendeine namhaste Stuße imd sHilfe hätte zähle,r können; vielmehr kann ich, ni-sow-it pstcho­­locniche Momente erwogen werden können, als meine lieber­­lzeucsung behaupten, daß die Verweigerung! dcr lUiterzeiMN'mg âr eine Rückbildung dieses sich ollniählich krastigenden Wohl­­swollens hervorgerufen und uiis dohni zilrückgeworfeiu hatte, >ivo wir vor einigen Wochen standen, als kein Lichtstrahl an, Horizont zu erspähen war, als sich noch kein cinziaes sympa­­thisâs Gefühl auch nur mit einiger .«rast zu äußern ver­­mochte. Die Verweigerung der Unterzeichnung ivarc ein s'.ircht­­bares Preisgebeir !xr hissten Schätze der Nation, cin >Va bangne-Spiel mit dcii.Hoffnungci, der nationalen Wieder­geburt und der Zurückgewinnung gewesen. , , Doch könnte jemaird sagen, es wäre viellc^icht besser ge­wesen, denr Schicksal die Sliinr zu bieten, als mit unse,rr Zu­stimmung die Verstümmeluitg unseres Gebietes und d.c Vcr­­heucpiung des Naturrechtes der Äet'-ölkerung der uns zu^eiü' rcitzcitden Gebiete zu sanktionieren. Verhält siel) aber die ^ache wirklich so? Worauf haben wir eigentlich durch lUrterserti­­aimg des Friedcnsvertwges verzichtet? Lainuf, daß wir lUi­­seren Rcöchen, unserem Standpuirktc durch Gewalt Gel­tung versehaffcii. Die Aufrechterhaltung unscrcr Rechte, das Festhalten mr ihiieit ist ausdrücklich verbundeit mit der Uirtcr­­.zeichnung des Friedens, tvcil der Vertrag die Bertvirllichung dieser mrserer Bcstrcbungeit ernwglicht, indein die Manteliiote die Geneiatheit der Mächte zum Ausdruck briiigt, die ausfallen, den Ungeièchtigkeitcir — tvic sie sie nennen — auf friedtichent Wege .chtzuinächen. - . . Es handelt sich also eigenilich darum, daß wir zur Erlmt­­gung unserer Ziele, die lins stets vorschwebon und vvrsck^vebcii werden, statt eines getvaqten und unter den gegebenen Berlsält­­nisien kaum einen'Erfolg verheißenden, aber mit der Kata­­ftrophe drohende!, Weacs, eineu andere,r gewählt l-abcn. Ob dieser zum Ziele führen wird, steht dahin. l1,n keinen Preis wün^c ich die Lage in ein besseres Licht zir rücken oder falsche .Hoffnungen zu ernscckeir. Sie tverden fich erinnern köirnen lAustim-mtmg), ich habe mtläßlich unserer crstsit uitd ztveiteit Reise nach Paris gegeirüber der l^mals hossitiingsvollen Stim­­nruitg ganz schroff erklärt, daß ich an dm FricdcnSvcrtrog selbst Keinerlei .Hofsnuiiasn knüpfe; wohl aber knüchc ich solche an die nachher ntöglichen Entwickluirgen. Ich wi > l a u ch h eute keine falschen .Hoffnungen ertvcckcn; ich will aber nicht, daß Ivir die Lage hoffnungsloser betrachten. al' s sietatsächlich i st. sBetvcg'iug.) Denn ebenso sc^dlich wie eine eventuelle Anmaßung, die zu Un­­tätigkeü führen würde, wäre ein hoffnungsloser PessiinisinuS, der es unmöglich mach-en würde, alte unsere Knäfte zuiainnien­­züfasseii und alle unsere F-ähigkciten in die Wagschale Zi.' .werfen. EZ darf alw kein Zweifel obwalten, tvenit uns die Groß­­luächte gewisse Aussichten biete,i, — die die Regiermuz in ihrgr Note ii, sehr richtiger Weise festgeholten und so hin­­,gestellt hat, daß sie für die Regierung die Hoffnung, für die Nation aber die Bedingung des Unterzeichnens bilden —, cs ist also kam Zweifel aitgcbrachl, wenn die Mächte mit dieser ihrer Z'.lsage ihnen sehr ennislen Absichten Ausdruck vcr­­lcrhen. Zweifel sind nur in der Richtung möglich, ob tvir in der Imterprel.atio,t dieser Absichten auch den Willen finden werden, der die Lcbcnssähigkcit llngonns zu sichern vermag. Die Lage ist also klar. Gegenüber der anderen dllter­­native, in der wir nur ein verhängnisvolles Wagnis und so­­ssusagcn gar keiuc Aussicht des Erfolges erblickten, gegenüber !?ncr düsteren Verztveifliliig, in der wir „ns „och vor ein paar Wochen befanden, da sich „och keinerlei Syniptom des Wohltvollcns zeigte, inüsscn wir anuehiucn, daß d i e„ c u c S t t u a t i o n, in der wir einen gangbaren Weg vor uns sehen, ein «ir Weg, auf dem wir vor- , würts schreiten können in Harmonie mit je­nen Mächten, diehcute das Schicksal der Welt bestimmen, daß alfodiese neue Si tuation ge - geniibcrderaltcnnichteinZeichendesHinab­­g l e i t e n s, s o n d e r n s ch o n d e s A u f st t c g e L t st. Und sollten sich all diese Hoffnungen als trügerisch erweisen, so steht der Weg zurück zu den verzweifelten Entschlüssen noch immeroffen sSo ist s! So ists!), und unter schlech­tere Umstânde, als die heutigen, könnten wir nicht gelangen. (So ist's! Applaus.) Sehr geehrte Nationalversammlung! Ich l-abc ganz klar gesagt, tvorin diese l-eutige Lage ztveifelhaft ist. Ich will aber auch sagen, warmn ich persönlich sie doch in zuversichtlicherer Stimlnung betrachte. In zuversichtlicher, nicht aber in über­­lreblicher Stimmung, denn wir stellen die Nation nicht vor sichere Aussichten, aber die Stimmung, in die wir sie ver­setzen möchten, ist zuversichtlich und hosfirungsvoll. Warum? Der Frichcnsvertrag, so wie er uns mitgeteilt wurde, ist — wenn ich mich dieses Ausdrucks bedienen darf ein fossiler Fund. Er ist die Festlegung einer Mentalität, die vorhanden war, heute aber nicht mehr existiert. sSo ists!) Die Fest­legung jener Nkentalität, die sich die Schwächung Ungarns als cin von, Standpunkte der Wcstmächte wünschenswertes, notwendigerweise zu ' erreichendes Ziel gesteckt hat. Diese Mentalität ist festgslcgt worden zu einer .Zeit, da Ungarn — wofür weder die FriedensLelegation, noch die heutige Re>^ gierung kann — übechaupt nicht in der Lage war, sein Wort tjören zu lassen. Dieser Festlegung stehen wir gegen­über, und diese Festlegung entspricht der lfeutigen Mcnwlitât nicht mehr, lind ich halte es für nnmitglich, daß diese heutige Mentalität nicht einen Weg und eine Möglichkeit finde, sich a,r Stelle der altcm zu entfalten. Und lvar,Ml vertraue ich dieser hsutigen Mentalität? Zch ver­traue ihr, weil sic nicht auf Gcsühlsmomentcn ruht, nicht auf den, Einfluß einer für uns plötzlich enviuhten Liclie ,ind Syni­­pathie, sondern aus einfacher politischer Berechnung, auf der Itessere,! Einsicht. jZustiminung.) Sie beruht auf der politi­schen Erkenntnis, daß die vertrauenswürdigste, vielleicht einzig vertrauenswürdige Stütze der Ruhe Osteuropas ein lebenskräftiges, lebensfähiges, innerlich konsolidiertes, nach außen aktionsfähiges Ungarn ist. sZustim­­m'mch So ist's! So ist s!) Diesbezüglich beginnt sich die Auk­­safsu,lg durchzusetzen, daß, was man früher'als Gefahr fürch­tete, ein Znteresfc Europas und auch d« westlichen Mächte sei. Je mehr diese Ueberzeugung erstarkt, je festere Wurzeln sie schlägt, je unangl'eifbarcr sie wird, um so größer sind die tMöglichkeiteir, daß bis in der Mantetnotc uns gebotenen Aussichten Wirklichkeit werden. iZustimmnng.) Ich kann cs also nicht genug wiederholen, ich kann nicht genug jede Gc­­legcnheit beirützen, um zu betonen, daß die erste, zweüc. dritte, letzte, daß überhaupt die g.rnze B^-raussetzung unseres Ein­­flusscö nach außen, luiscrer Rckuperatiou, unserer Wicder­­arburt, der Reuerringunz der äicheren Bedingungen der Machtstellung Ungarns d'ic innerc Konsolidierung isl. iZnsti,n,nuna. iipplaus.) Ohne diese, meiwc .H erreu, i st alles Verl oc n. lZicftiunuwig.) .Heicw llsgen die Diir-^ so, Laß wir von Rachba,ckta<rten umgeben siild, dencil gege'âl:cr ich kein bcieidigendes Wort sagen'will, obgleich >vir uns ihnen gegenüber in pechlicher Lage befinden. Ganz objekiiv nnch ich aber fcststellen, daß ihre innere .Kon­­solidicl-ung, Erstarkung, Festigung, ihr Vordringen z'u einem Rttl)epuntt in ihrer heutigen ZiFamnrenfetzung die bare Un­­inöglichkeit ist. Es ist einfach uinnöglich, ohne natürliche Tradinonen, ohne natürliche, geocp-aphischx Grenzen, ichne naiurgenläße wirtsihastlichc Zilsam,ne,chänge, ohne kulturelle Uebcrlcgcnhcit aus ^heterogenen Elementen eine I)vme>7ene, lebenskräftige slaalliche Gesellschaft zu schassen. sLebh.rftcr Beifall und Applaus.) Dies tvird sich auch ohne unser Hinzutun erweisen, bis zu einem gewissen Gr.ad.e hat es sich bereits hcrausgestcllt. Wenn dcmaegcnnlber Ungarn dasteht, als ein Vorbild der L.,rdnung, der Zusammenfassung aller produktiven .Kräfte, der nativ­­nal c n Politik, der Vaterlands­­liebe und der Einheit, — dann haben wir die Partie gewonnen. Im anderen Fall haben w i r sic verloren. lZustinnming.) Das ist die-Basis meines Berirauens in die Zukuirfi, das ist die Mcntalilât, Re uns heute begincstim, — sie lxiut sich nicht auf GcfülM- uiouienlen, svudern auf solchen pvl!tis.chen Wairhciren aus, die imnrer mchr zur Geltung oilangen' werden und sich inuner tieser einprägcn tverden iic die Seel« jener, die heute noch cmi Anfang dieser inneren EooluÜon stehen. Uiw noch eilt Nèonient, geehrte NaüonalvcrsaiNtnlunp Unter Ihnen, meine sehr geehrten Kollegen, lxfittdet sich keiner, der den Truck der Lagc, in der sich das Land befand, als cs ohne regelrechte Verbindung >var, als seine Abgesandten in der Umgebung von Paris förmlich interniert nxiren, als Ivir nickü eine einzige Widerlegung d:r wildesteir Gerüchte in der Presse untcrbrin^n konnten, — so scbnxr empfunden hätte, alch eben wir. Wir haben ain schivensteir clnvsundcn, was cs heißt, ein ganzes Arsenal der guten Wast'eic zu bLsitzen, diese aber nicht, geltend machen zu können, iveil man weder an die Regierungen, noch an das Publikum herantomwen kann. Äcun, die Däisache der Untcrseriigung bringt uns den unschätzbaren Vorteil,'daß un­­! sere Isolierung aushört jJustimmvicg), daß unsere regelrech. s ter» Berbiirdtingcn mit den Negierungen der fremden Staaten und init deren öffentlichen Meinnng wicaerchergestelit imrden, daß wir unsere Propagandaarbcit 'rtNgehindcrt sortsetzcir kon­­neu. Und tvcnn hier die Hossnung. niemals aushört und wenn — ich wage es zu sagen und niemand in diesem Lande wird mir widersprechen — nienmnd aushörcn wird, zti bedenken, daß wir für die Interessen unserer abgetrcnnten Brüder, dir in den besetzten Gebieten leben, sorgen, daß wir sorgeic für die erträgliche Gesraltmig unserer Lage, so habe ich diese Lage in meiner letzten Note an die Eiüente mit den Worten gekenn­zeichnet: „Die Natur der Dinge tvird in friedlicher Aktion trimnphicren über die Gewalt, die ihr angetan worden." So werden wir auch die Lage derer erleichtern können, denen im­­serc Gefühle und Gedanken zufliegen, auch für sic tverden wir unser Wort einlegen können, mit größerer Kraft, mit mehr Energie, mit größerer Wirkung. sEljcnrusc. Applaus.) blun, sehr geehrte Ncitionalversamnrlung, habe ich über die Gründe gesprochen, aus denen ich, obgleich meine persönliche Ansicht über den Frieüensvertrag die ist, die ich auch heute geäußert hcrbc, in dem Wirkungskreis, der unS verblieberc ivar, daß wir nämlich der Regierung aus Grund mcserer Erfahrun­gen cineir Vorschläg zu macheic hatten darüber, was zn tun ist, uirter der Pression der Lage, Lock) cinigern'.aßen gerltildcrt durch die Aussichten, die ich weder über- noch uu!»''crätzett will, deren Autrcffen zinn großmr Teile tum uns abhmrgt, schließlich <iuch Kcchin gelangen mußte, den Rat zu erteilen, der Einladung nach llnter^ichniung des Vertrages Folge zu leisten. In den Stunden, die ems irähvend unserer WsperrurH in Nsuilly, während der ArlseitM der Friedensdelegation frei­­bliebeic, hsabe ich mich mit einer mir bis dahin unbekannteic Lebensbeschreibung Stefcnr Szkchenyis lseschäftigt, und. ich kann fragen, daß die ErscheinMug Reser gsrvßeir Gestalt^ ernies ausstredeáii, voir .HosftrunMr erfüllten, Vvrwänttsdrän­­qendeir Zeitalters mich machtiig erfaßte inmittM der fürchter-. sichen Eindrücke, die mich damals überkanien. Trotzdem hob^ sich für mich aus dieser Lektüre cin Gedanke hervor. Ein Vieh. zitiertics unsterbliches Wort unseriös großen Széchényi war: „Ungarn ivar nicht, es wird sein." Ich stellte mir die Frage: lebte Stefan Szèchâ>i jetzt, würde er lein Wort wohl iineder-. Halen: Ungarn war «sicht, cs wird sein? Jawvhh er würde es wiederholen, aber er wurde yi»zu­­fügen: an Euch liegt es! sAnbrültender: allgemsiner Applaus, stüvlniifche Eljenrufc.) Präsident: Gcchrrc Mtionalversamriüung! Graf Wbert Apponyi hat mit Recht betont, daß wir gcschichkliche Augenblicke erleben. Sie' ivären nicht würdig abgefchlosfen, würden wir den Gefühlen, die in jedem Mitglied der Nationalversammlung wirven, nichts diusdruck verleihen. Graf Albert Apponyi hat die National­­versainmlung aitfgefordert, zu enh'cheiden, ob die 'i^legation treu ihre Pflicht erfüllt Hobe und ob das Ausbleibei» dch Er­­folges sie belaste. Graf Apponyi und die ausgezcichneten Män-^ ner, die in verzweifelter, hokfnunMoser Situation für «in. besiegtes, niedergetretenes Land ihre Stimme erhoben, um -es gegen' Feinde zu dsr^igen, wie solche die Weftgeschichte noch beendeten .Kriegen noch nie gesehen hat, — können mif ihre Frage die Antwort der Na­tionalversammlung sochcich erhalten. Nur sc^inbar ist ihr Erfolg aiisgcblieben, denn sie haben den großen Erfolg er­­ritngen, zu zeigen, daß eine ?èation, die über Märmer ver­fügt, die so treu auch in der Zeit der Erniedrigung und der Verstümmelung zu chrcnc Lande halten, nicht verloren ist, vielmehr leben will, kann und wird! Diesen Mämcern danken wir cs, in erster Reihe dem Grafen Apponyi, wenn bei unseren Feinden das Belvußtscin aufhämmert, diß dicher Friedem nichts Endgültiges sein kann und, da alle Nationen wirklichen Frieden wünschen, nic^ so bleiben wird können. Dank«n wir de.m Wirken dieser ausze-^ zeichneten dNänner, in erster Reiisc dem Genie und dem Worte des Grafen Slpponyi, das ein -Spiegel seiner reinen, wahr­haften Seele ist und auch auf den hassenden Feind Ei-irdtNck^ üben kann. ' Ich beantrage, daß die Nationâersammlung proto­kollarisch den Tank und die Anerkennung des Land^ dixses. Männern ausspreche. sDic Miiolieder der Otationalversamm-^ lung erheben sich von ihren Sitzen. Stürmischer AppIauS.Zi Ich stelle fest, daß -die Nationalversammlung meinen Antrag einstimmig onaeiwmmeic hat. Wgeordneter Stefan Friedrich klagt darüber, daß ihm, obgleich ev eS bereits vor Tagen an-^ gemeidet habe, das Wort vor der Lägesordnimg nicht ertsilh worden sei. Warum ist das geschehen? Wenn ich vielleicht diese' theatralische Ac'-suracksung stören würde... jGroßer Lärm. Ab­geordneter Hegedűs ruft: Er will beständig Revolution in diesem Londe machen! Zwischenrufe auf allen Seitea des Hauses.) Präsident: Ter Herr Abgeordnete verwechselt die Tätigkeit der Noiionalvcrsammlunq mit feiner ei-Mmen Rolle.' Die Nationaiverscmrmluug l)at sich würdevoll betragen, dev .Hcrr Zlbgeordnete ist es, der sich theatralisch benehm-en Mag.! sApplmis.) Il-l>geordnctcr Dtesan Friedrich: Diese Naticmalver-. sammlung hat ebenso applaudiert als vom 5Íriege dis Rede^ war. sGroßer Lärm. Rufe: Skandal!) Präsident: Sprechen Sie zur GescWtsordnmlgs Abgeordneter Stefan Friedrich: Ich sehe, ich kann hier nicht einmal zur GesckMtsordnung sprechen. Sie hân es­­leicht, denn Sie sind viel>c, und ich stehe allein. In eimgen Monaicn ivcrbcn wir sehen, wer Recht haben wird, Präsident Stefan Rakovßky verteidigt sein Vorgehen und wcnst nach, daß er gerecht und ln^ einer der Geschäftsordnung entsprechenden Weise vorgcgan­­geir sei. Dem Herrn Abgeordneten steht dos Recht zu, «in daS .Haus zu appellieren, oder im Wege eines Antrages oder «nee dringlichen Interpellation das Wort zu erlmzzen. Abgeordneter Stefan Friedrich ruft: Ich danke! Das Haus schreitet nun zur Tagesordnung und setzt di« Verhandlung des Gesetzentwurfes über die Ncü^taltung der hauptstädtischen ReprosentaiH fort. Abgeordneter Karl Schaudt sP. d. kl. Lw.) nihrt aus. daß die ZKshrheit der hauptstädtischen Bevökkermig aus Ehci-sten, die Mchrlseit der Stadtrepräscntcmten aber aus bcichtchristcn loestshc. D.imnach werde die Stadt durch eine Minl-evheit regi.ert, ein antidemokratischer Zustcurd, an dessen Stelle die wahre Denwkratic in christlichem und nationalem Sinne zu treten habe. Dieser Waubel werde auch das stäche .Land mit der .Hriivtstadt ixrsöhn-en. Redner ersucht d-ei: Minister des Innern, auch für die Regenevation d^ Muni­­zipolausschüssc der Koncitatc und der "Geineindevertretungen zu sorgen. Abgeordneter Emerich Äpahuuka sChv.-N. Ver.) spricht ülwr -die Eliquelvirtschaft, die gewissen 'Indirstriellen und Kaufleuten unberechtigte Vorteile bei allen össsntlichen Lieserungen geboten habe. Er begrüßt mit Fr-eudcn den Gesetz-. cmwurf. Abgeordneter Josef Vass bemerkt, es sei nicht berechtigt, das Kulturniveau der Haupt« stadt durch den neuen Kurs bedroht zu sehen. Die christliche Idee und der Gedanke einer ungarischen Rassenpolitik sind. K ulturfaktoren, so gut wie die Ideen, idic die Hauptstadt jemals beeinflußt haben. Redner spricht dann über die engen Beziö-­­himgen vvn Stadt und Land. Er versucht zu. zeigen, daß die Rolle -des VernnögenÄ sich geändert habe. Ter Besitz war srühcv ethisch und scIbsi-loS patriotisch gerichtet, lsabe aber heute durch selbstische Haltung seine Bedculung für das Gerneinwohl selbst' aufgegcben. Der 'zweite Teil der Rede ist einer scharsen Kritik^ -des l)auptstädtischen Wahlrechtes gewidmet. Ent'Midend für alles sei -die nationale Idee. DaS krcmke .Herz der Nation­­müsse gesunden, doch niemals soll dieses Streben zur Ver-i folgung von Ideen und Bekenntnissen führen. Redner spricht fort. o kZ o ock, 26. 1920

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