Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. május (68. évfolyam, 94-116. szám)

1921-05-04 / 96. szám

Nitt'^ook, 4. 1921.. 3 . Zehnte aber der Senat di-e Resolution.Knox ab. Eine günstigere Stiminung lvar im RePräsentantenhausL 'vorhanven. Diese Köiperschaft sprach sich im Llpril 1920 mit 242 gegen 150 Stirnmen für cinL sofortige Beendi­gung des .Kriegszustandes aus. Der Senat schloß sich im -allgcnieinen an, nahm aber Ainendem-enls vor. Im Ncai 1920 stlmintc dann das lllepräscntant-cnhaus neuerlich . für die Resolution, und zwar mit 228 gegen 119 Stim­­men. Piüsident Wiffon machte von feineni Vetorechic Ge­brauch. Es gelang -hingegen dessen Gegnern nicht, üie ver­­fassnngsmässtg n-vrlveiidige nüchina-lige Ammlmi-e der Reso­lution mit Z-weid-rilteliuajorität iin Kongreß Lrirckzu- i setzen, so daß Las Veto in Kraft blieb. Wtlson, mit dessen vierzehn Punkten das Wclrchaos j ! und der Versailler Pakt inklusive Völkerbund so eng ver ! knüpft waren, suchte vergeblich, aus Prestigegründen die I Ratifikation wenn auch unter Akzeptierilng schwerster Vorbehalte dnrchzusetzen. Das ainerikanische Volk veliarrte ! darauf, ein Exempel zu statuieren, damit kein Präsident ! litt Zukunft es noclmrals lvage, eine eigenmächtige und ! geheime Auslandspotitik zu treiben, uttd sprach bei den Präsidentschaftsivahlcn ein vernichrendes Urteil gegen Wilson. Der Aintsantritt -Hardings bedeutete von vorn­herein, daß nunmehr die Resolution Knox' zur Annahme â gelangen werde, urü> schon die erste Botschaft des neuen Präsidèntön brachte dies ziemlich deutlich zuin Ausdruck. Die jüngste Mission Vivianis hat zwar den Wortlaut der Resolution iin frankophilen Sinne zu mildern, jedoch den Antrag s.chst nicht zu verhindern verinochr. Für alle durch die Gewaltfrieden bedrück-^en Siaüleit ^bedeutet es eine Erleichterung, mit der mächtigen nord­amerikanischen UnÍMl, bei der eher als anderlvärts objet­­sttives Gerechtigkeitsgefühl noch vorzufinden sein lvird, wieder in geregelte Beziehungen zu gelangen. So möge i denn die Resolution Knox' nicht nur eine Vcrheißuiig be- I deuten, sondern auch eine Erfüllung bringen und zmn Ab­­f bau Pölkerhasseâ beitragen. c » „Die Engländer haben die Kohlenabgabe Den schlands endgültig verworfen", heißt es in einer Depesche, die über die Feststellung der Lc-nschen Zah­lungen l>erichtet. In dieser Entscheidung Englands offen­bart sich die ganze Gebrechlichkeit des Rep-irations­­-roblems, das jetzt ;wwaltsam einer neuen Lösung zuge­führt werden soll. Dian kmin mit Sicherheit annöhimn, daß die neue Reparationsmethode, im Falle, daß Deutsch­­! laiö) sich ihr unterwirft, ebenso versagen wird, wie der bis­­! herige Reparationsplan sich als uimusführoar erwies. -Nicht am Zcrhlungsivillen und der Zahlungsfähigkeit .Deutschlands war sein Getlngeil gelegen, sondern an der llmnöglichkeit, die verschiedenen wirtschaftlichen Forde­­-rmigen und Wertungen, die bei den Reparationszah­lungen zu!N Vorschein kainen, in liebereinstinnnung zu ! bringen. England rvill die deutsche Kohle, Frankreich Las deutsche Wiedcraufbaymateric'l und die deutschen Arbeits­kräfte aus der Reparationszahlung ausfchließen. Die zwei -Hauptallilcrten verschließen sich der Entgegcimahme deutscher wirtschaftlichen Werte, die Vereinigten Staaten âr werden sich dagegen wehren, als -Käufer von deutschen Wirtschaftswerten mit deutschen Waren über­schwemmt zu werden. John Foster Dulles, der in Paris Mitglied der amerikanischen Friedensdelegation war und der engeren Kommission angehörte, die mit dem Zbbfassen der wirtschaftlichen Teile des Friedensvertvag-es betraut war, beleuchtete unlängst in einetn Vortrag, den er in New Nvrk in der League of Fyee Mrions Afsociation hielt, die Derivickeltheit des llieparationsproblems in einer Weise, die es erklärt, warum die Reparation unbe­dingt umgeändert und nicht allein die Zachlungsfähigkeit Deutschlands, sondern auch die Schwierigkeit der l^it­­gegennahme der deutschen Zahlungen van seitcn der äll­­iiierten in die Wagschale geworfen werden mußte. Bei der neuen Festsetzung der Zahlungen war die Erivägung, Laß das Zahlen -eine doppelseitige .Handlung ist, ein aus­­schlagg-ebendes Moment. Zur Zeit der Friedenskonferenz halte man von Deutschland die Lieferung gelvisser wirt­schaftlichen Werte gefordert, mit -denen nun die Allii-erten ihre lichc Not h-cchen. Kohle, Maschinen. Wiederaufbau­material, deutsHc Arbeitskraft, Farbwaren und Schiffe hatte Deutschland als Abschlagszahlung auf seine noch nicht festgesetzte Reparationsschuld zu liefern. Aus diesen Lieferungen setzen sich die strittigen zwan­zig Milliarden Goldmark zusammen. Die . deutsche Kohle, die Frankreich erhielt, bedeutet für die ftanzösischc Industrie einen riesigen Vorteil über di« englische, auch hat sie den Zurückgang der englischen Kohlenausfuhr zur Folge. Es ist leicht erklärlich, warum die Engländer nun die Kohlenabgabe Deutschlands end­gültig verworfen haben. Die Lieferung von Maschinen und Wiederaufbaumaterial hingegen beLnasttgt die fran­zösische Großindustrie. Loucheur befürchtet, sie würde Deutschland eine vorherrschende Stellung im franzö­sischen Wirtschaftsleben geben. Gegen die Inanspruch­nahme der deutschen Arbeitskraft protestierten die franzö­­schen Gelverkschaften, die Lieferung von Farbstoffen und Chemikalien bedroht die neugeschaffenen Jarbstoffunter- Nehmungen in den Ländern der Alliierten. Die Ein­reihung der deutschen Schiffe in die Reparationszakstungen hat die Alliierten vor eine der schwersten wirtschaftlichen Krisen gebracht. Sie haben bekanntlich Deutschland ver­pflichtet, seine ganze Handelsflotte auszuliefern. Das INN leinen vollen Schisfspark gebrachte DeutscNlaud hatte jedoch jährlich noch 200.000 Tonnen Schiffsraum fiir die Alliierten zu bauen. Was geschah nun mit diesen Schiffen? Die englische Regierung beeilte sich, sie zu verkaufen, und zwar mangels Nachfrage zu allerniedrigftLn Preisen. Die Erwerber der Schiffe machten den Eigentümern der allen englischen Schiffe uichezioingbare Konkurrenz. In­folge der steten neuen deulschen Schisssti-eferungen liegt der englische Schiffbau brach. Wird England geneigt sein, auch weitorhin die jährlichen 200.000 Tonnen von ME Elsrung des fen Apponyi. Der Bereiu der Ungmelsch-u Jonrnalistcir hat den Grafeii Albert Apponyi in jüngsten Generalverfaiilmluua ein­­slimmig zum EhrenmMlied gewichlt, Vcar diesem Beschluß setzte hcme eine Wohnung des VereipF^ unter Fiihrimg des Präsi-dcuten .Hosrat/.llar M n r kuS-^n Grafen Apponyi in Kenntnis. / In der B'gFüßungsxe^>»'kn den Grafen Apponyi sagte ter Führer der skevmsMm: „Wir haben nicht den Jour­nalisten Apponyi, M^n den Apponyi des Lmwcs zu unserem Ehrenmitglied gnrählt, den alten Nikolaus Toldi unserer Nmtion, der den Kamps nicht mit.einem Gegner bloß, sondern mit den KLnipsern erner gailZÄt Welt aufgenoinmen hat. ' Leider konnten Ew. Exzellenz deii Schild des Landes nicht in feiner Gänze znrückbringen, jedoch haben Sie ihn glänzend und makellos zurü,*gebrach!. Wenn Ivir nun mit dem alten Fran­zosenkönig sagen können, daß Ivir alles verloren haben, nur unsere Ehre nillst, so ist dies in erster Reihe Etv. Exzellenz za verdanken. Wir sind also, indem wir Sie bitten, unsere Ehr''nbezeigu!ig freundlich enigegenzunehmcn, gekommen, um ilnsere .Huldigung und! unseren Dank zun» Ausdruck zu bringen." Graf Apponyi antwortcje: Ich betrachte es als eine hohe Ehre, daß sie Mämrcr, deren Beruf cs ist, die Ereignisse des Tages mit ilzrcr Kritik zn verfolgen, die die öffeiitlichc Meinung "zum Ausdruck brin­gen, jene öffentliche Meinung freilich, in- der die verschiedenen Bestrebungen und Gesühle zum Ausdruck gelangen, und die die Ercig-nissc auS einer gewissen zeitlichen Perspektive betrachten, mich in ihre Reihe aufnehmen. Ich sage a-lso, daß ich es alS eine hohe Ehre betrastte, loenn diese uneniwcgten, oft inißverstandcnm, oft ichuldigen, doch im allgemeinen geschätzten Arbeiter -es " .ossentlichen Lebens mir die AuKzeichntuig erweisen, mich in ihren .Kreis eiuzubezielien. Oft rmid mir von feiten der Presse Kritik zuteil, doch hielt ich dies iumler für eine Woihlrat, denn der begrenzte Meu­­schcnverslau-d und der schwache menschliche Charakter sind sehr darauf angewiesen, durch .Kritik innerhalb gewisser Schrankeir gehalten und ans Jrrtüuier rechtzeitig aufmerksam gemacht werden. Ist a-b§r die Kritik keine gerechte, so kann sie ihr Obj-Ckt nicht berühren ir-iD daher auch nicht verletzend sein. Im großen und gapzeu aber inuß ich pgen, daß ich während meiner ganzen p-oiitischen Laufbahn von feiten der Dagespressc einer meine Berdienstc weit übcrtrcff-enden Würdigung und SylNpathie teilhaftig war, wofiir ich nicht dankbar genug sein kann. Ihr schr geehrter Redner und Präsident gsdacht« auch meiner züngsten bedeutungsvollen Tätigkeit, als ich das besiegte Larid zu vertreten hatte vor van Dicgestamnel j erpillten und doch ob ihrer Zukunft besorgten Völ-! kern. Als ich diesen schweren Weg antrat, jetzt nachträglich kann ich es ja schon, bekennen, hatte ich nicht die gcrrngsw .Hoffnung, irgendern materielles Ergebnis erreichen zu könn-ein Es lag klar vor mir, daß wir bereits festgesetzten, unveränderlichen Beschlüssen gegen überstehen, so daß ich nicht einen Augenblick .Hoffnungen hegte. Als ich die Reise antrat, durfte ich zlvar vor Ihnen, die Sie so liebensioürdig ivarén, mich bei nieiner Wreise zu begrüßen, dies-er betrübenden Er­wartung leinen Ausdruck verl-eihen» denn der M-ensch kann jâ irren. Ich sagte nur: Für eines stehe ich ein, daß die Würde des Landes keinen Abbruch erfahreir wird. Dieses Bersprechcn habe ich und dieses Versprechen haben auch meine Mitarbeiter gehalten. Dos Ergebnis unserer Arbeit tvar, daß tvix bei den Westmäâjten eine günstige Stimmuirg schaffen körmien. Was alles dann später dazwischen kam, um zu verhindern, daß die Saat in die -Halme schieße, wünsck-e ich jetzt -nicht weiter zu erörtern. Soeben »var ja auch im Sitzungssaale der Nationalvcrsammlunq die Rede von der englischen Parlamentsdebatte, die es anschaulich machl, daß diese günstige St-i-mmun.g nicht schl-iimmert, so daß sic sich früher oi.er später den Weg bahnen wird. Wegen di-eser Um­­stände blicke ich init unverbrüchlichem V-ertrau-en der Zirkunft mrsiLves Vat-erlandes entgegen, und in cinem Alter, in dein nmn m-chr zum Pessimismus nei-gt, bin ich entschiedener Opti­mist, wenn auch nicht hinsichtlich der immitielbaren, so doch hinsichtlich einer Zukunft, die auch- i-ch noch zu erleben hoffe. sLebha-ft-e Lljenrufe.j Empfangen Si-e für die Aeußeru-ng Jhver Syrnpat-Hien meine-n innigsten Dank und die Erklä­rung- daß ich der Pr-esse in gleicher Weise dankbar bin flir die -Kvitik, mit der si-c meine -Tätigk-sit in der Vergangenheit be­gleitete, wie auch für die Unterstützung, die sie mir zuteil wer­­den ließ-Die Worte des Grafen Albert Apponyi wurden von de.n Anwcsendm mit stürmischen Eljenru'en aufgenomm-en. Der Trianoner Frieden km englischen Oberhaus. Aus London wird telegraphiert: Das Ung. Tel.­­Korr.-Bureau meldet: Das Oberhaus hat die Ver­handlung- des Fr i ed e ns v r r tr a g es von Trianon a u f d e n 5. M a i verschoben, weil Lord Curzon im O b erste n R a t b e s ch ä f t i g t ist. ! <nls 800 Millionen Pfimd Sterling sollen sogleich Mi!d solche ' Mrs 1900 Millionen PfniiÄ S-terlig inr NoveirÄier ausgegeiberc werden, das sinid zuisammen 2500 Millioiicn. Es bleiben dann noch Bons attf 4250 Millionen, die irach der Zahlungsfähig, keit Teutschlanos auSgegSben Ivevoen sollen. Die Bons lvcrden mit fünf Proj!,ent verzinst, wozu noch ein Prozent für die Tilgimg hinzutritt, so daß sich der FilmnKienst für die iiii November auAzilgebeildeli 2500 Millimten in Bons aus 150 Millionen Pffmrd SteMng beläuft. Wenn die Annuitäten von hundert Millionen Pfuiid vermehrt und die 25proze!iiige Taxe ren Betrag twu 150 Millionen Pfund Überschi eilet, rann wirr ein angeincssener Teil der in Reserve gehiilenen 4250 Millionen Pslind in Bons ausgegoi ben werden. Uin eiiwn Fonds zu schaffen, aus dem die Jnter-­­cssen für Re in Reserve gehal-tenM Bons zu bezahlen fein irerden, wird ein weiteres Prozerlt von der deutschen Ausfuhr ,1» brzahien sein, so d.iß sie Ausfuhrabgabe auf 28 Prozent steigt. Man rechliet damit, daß jede Bonserie binnen 31 Jah­ren voin T.ige ihrer Ausgabi an eingelöst werden wird. Auf keitleli Fall loird Deuischlands Zahliingspflicht sechs Prozent, dis Gesamtbetrages der Bons -übersteigen. Dieser Betrag wird auf die -deutschen Zölle und andere Einkünfte gelegt werden, die die Reparationskoniinission anzunchmen bereit sein wird-. Die Reparationskommiffion wird die Bons unher die Alliier­ten nach deiti schon festgesetzterr VeNbäUnis verteilen. sÜng. Tel.-Korr.-Bur.) ! Lnndon, 3. Mai. f sReuter.) Der Oberste Rat hat seine Sitzung lmi halb 10 Uhr abends beendet. Ta aber noch ein großer Teil der technischen Arbeiten zu erledigen ist, ist es möglich, daß mor, gen noch eine Sitzililg st-aitfinden wird. sU. Pari §, 3. Ma!. Der Svnderberichterstatter der Aixnce Hcrvas uxeldet aus Lyonban: Ta am Abend das Einvernehmen 1 oll kommen hergestellt war, hätte die Konferenz beendet werden können; die Verbündeten zogen es jedoch vor, Vertreter der Reparationskommisi-ion nach London zu berufen, um sofort den Wortlaut der Rvtifrkation jest­­ziistetleli, die d:e .Kommission vor dem 6. Mai an Derrtschlmid richten soll. Infolgedessen iverden bei dein Wjchluß der Kon­ferenz alle Fragen in sämtlichen Einzelheiten erledigt sein. Die 24stündiee Verzögerung bietet demnach rmr Vorteile. Den Hauptpunkt der Bori"!ttagsvcrhandlung bildete die Linladirirg der Bereinigten Staaten, sich i« der Botsck'after Konferenz undin der Répá­ra t i o n s k o »n m i s s i o n vertreten z u- lasse n. Dies lvürdc die Wiederherstellung des Weltfriedens erleichtern. Ein jeder der verbündeten Botschafter wird dem Staats-­­sckretär die Meinung seiner Regierung -über die euroMsche Lage darlegen. Audererseits bestimmt das endgültige Ueberein­­kommen belresiend -die Zahlungen von feiten Deutschlands, daß das Reich nur Meieinhalb Prozent Zinsen vom 1. Mai 1921 für den durch die Obligationen nichl gedeckten Teil der Schuld zahlen werde, anstatt sünf Prozent von 1926 cm, wie ursprünglich festgesetzt war. Iwr diese Verminderung auszu­gleichen, wird "von d c r deutschen Ausfuhr statt einer 25prozent.igen eine 26pro zeniige Taxe ein gehoben werden. Auf keinen Fall wird Deutschland mehr'als sechs Prozent des Gesamtbetrages der Obligationen zu zahlen haben. Abgesehen von diesen neben­sächlichen Aenderungen stellt sich der Entwurf genau so dar, wie die Agence Havas bereits gemeldet hat. Die Noüf-ikation^ die die Verbündeten an Deutschland richten werden, wird einen Begleitbrief und die Beschlüsse der Konferenz enthalten. sUng« Tel.-Korr.»Bur.1 > Wien, 4. Mai. Mrivatmelduug des Ung. Tcl..Korr.-Bur.s Tos Neue Wiener Tagblatt -meldet aus London: Auf der Konfe«^ renz kam es gestern zu einem Zusammenstoß zwi­schen Brèvn-d und Lloyd -George. Briand ^t schon verschiedene Male mit seinem Rücktritt gedroht. Die eng­lische Regierung ieiste-t weiterhin Wider­stand. Der englische Minister Mo n d erklärte offen, die R-uhrrevierbesetzung dürfe und wird nicht stattfinden. Die gleiche Sprache hort man von einflußreichen Mitgliedern der' englischen Handelswelt. Nach Depeschen des sranzösischen und des englischen Bot­­fch-afters in Washington, hat die amerikanische Regie­rung sehr deutlich erklärt, es seibesser, n ich -t z u mili­tärischen Maßnahm-en zu greifen. Am Schluß der Sitzung erlfob sich Briand und ergriff das Wort. Er war bleich und seine Stimme zitterte. Er sagte: Meine Herren! Ich danke Ihnen. Frankreich -wird Ihre Geste zu würdigen wissen. Von Ihnen unterstützt, werde ich sofort den Befehl zur Einberufung der JahreAklasse 1919 erteilen. Wien, 4. Mai. sPrivatmeldung des Ung. THl.-Korr.-Burocrus.) Lloyd George bestand-dem Lally Telegraph ziifolge bei den gestrigen Beratungen des Oberst-en Rates darauf, daß die etwaige Besetzung des Ruhrgebietcs zu keinerlei Erhöhung der Forderungen an Deutschland jühren dürfc rmd daß die Besetzung enden lnirsse, sobald Deutschland den Alliierten Genüge getan habe. Nach Airsicht der maßgebenden Kreise dominierte Lloyd - George auf der K-on-ser-MA ebenso wie bei den -früheren Be­­rat-nn-gen der Alliierten. Auf der gestrigen Konferenz legte Lloyd George doch eine gewi,sse Erregbarkeit an den Tag, die sich bei den früheren Gol-sgenhsiten nicht be­merkbar machte. Sotvohl Graf Sforza w-te auch Bri -and wurden von Lloyd George mit Bemerkungen bedacht, die einer gew -issen Schärfe nicht ent­behrten. Ebenso hat Lloyd George zum erstenmal seit dent Waffenstillstand eine gewisse Abn-etWng gezeigt, Entscheidun­gen zu vollzi-ehen, ohne erst sein Kabinett um Rat zu fragen. Diese Politiker seien geneigt, dies mit dem Ausscheiden Bonccr Laws -in Berbm-dung zu bringen. Wleu, 4. Mal. sPriixrtmeldung des Ung. Tel.-Korr.-Bureaus.) Der Wiener Mittag meldet aus Berlin: Aus London wird gemeldet: Irr den Verl)andl!ungen über die Gelvaltmaßnahmen gegen Z^utschland einigte mau sich dahin, die Flotten­demonstration vorläufig aufzuschieben, bis die Bereinigten Staaten sich über diese Frage geeinigt l)ätten. Inzwischen hat der Oberste Rat befMossen, den Vèreimgterr Staaten feinen Tank auszusprechen für die taktvolle und höf­liche .Haltung, die die amerikanische Regierung in Angelegen­heit der Vermittlungsaktion cingeiwmmen hatte. Trotzdenl ist die Pariser Presse noch nicht zufrieden. Die Haltung gegen England ist außerordentlich unfreund­lich und auch für Lloyd George fallen bittere Worte. Deutschland entgegenzune^err? Doch auch die DererniiH- , ten Staaten machten dieselben Erfahrungen sowohl mit den deutschen Schiffen als auch mit den deutschen Waren. Nun sollen sie Käufer der deutschen Waren werden, die die Alliierten in ihr- Gebiet nicht zulassen wollen, die aber die vielen Milliarden ergeben sollen, aus denen sich die Nepa­­rationsleistuutz-en zusammensetzen werden. Amerika soll kaufen, damit sich die Alliierten bezahlt urachen. Daß man in den Dereinigtcn -Staaten von dieser Zumutung nicht erbaut ist, braucht Wohl nicht erst weitläufig begrün­det zu werden. Die ZmEgswal^ahmen gege» / DenlÄ!««!». / Der irrste Rat. / / Londo!!, 3. Mal. I sReuter.s/Der Oberste Rat ist nach fünfstün-biger Sitzung AU Anem l st an d i g e n Einvernehmen bezüglich der snach,<Lcutschl-mijd zu eiiijenLendeii Mitieilung gctan-gi. Tas'RWaktionskomitec tritt l-suie nacht zu einer Sitzung zusammen, um das Protokoll aufzusetzeii. Morgeu nachmitiag tritt der Oberste Rat nochntals ziyaminen. Das Protokoll soll bis längstens 6. Mai abgesendet werden. T rutschlan -d wird bis zum 12. d. M. seine Ant­wort geben müssen. Deutschland loird 100 Millionen Pfund Ste--.!iug jährlich und außerdem eine fünsimdzro-anzig-­­prozeniige Taxe auf seine Ausfu,hr zu zahlen haben. Bons

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