Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1927. április (74. évfolyam, 74-97. szám)

1927-04-22 / 90. szám

I'vkitâ», 22. 19-77 Hier steht t«7e russichc Potitische Mensch in Reinkultur vor uirZ! Frei t!>»n jeder politischen und philosophischen Auf­­tnachung, losgel« st. von d-ul lc^en Lpuren Hegelscher Speku­­!lation, der östbich.L Udarxi't vor dem >univ ohne den Mmri-sntns, ,der heute als T«'/ld übet der Diktatur von Moskau gchaltcn wird! Nie wuri. ,e der < Gegensatz ztvischen europäischem und russischcnt Denke m mi» s, knappen Worten und so ergreifend ^beleuchtet. Nsirt^ Europa hat mit dem Bolschewisinus nich5s .zu tun, der marantische Tand ist nur eine Maske, hinter der das östl-iche Ant krH sich soäter verbarg! vr. k'. L. Wttn Tage. AbfchiLdâaudicn,< des Ltldapester griechischen Gesandten. Der Reichsve rwsser hat heute mittags llhr den grie­chischen außerovdcr ltlichci Gesandten und bevollmächtigten Mi­nister Milthiadcs sprang hi stas in feierlicher Äbschieds­­andienz empfangen, der dein Reichsverweser sein Abberitfungs­­schreiben überreichte. Der Reichsvcrwescr verabschiedete sich mit warmen Wort en vor FranHistiaS, und zeichnete ihn mit dpm Uirgarischen I ocvdie rstkreuz I. Klasse auS. Bei dem fcicr­­tichen Akte intcr! oenierten Minister d.'s Aeußcrn LuDwig Walko und der stelltertrctendc Chef der Kabinettskanzlei sstefan Urah. . Vertraue itâkum)gebung für die Negierung. In der heute unicr Vorsitz des Dbergespirns Elcnrër Timon abgchaL tencnf Sitzung deS Vcrwaltungsausschusscs des Soproncr .Kart ntat wurde, wie aus Sopron gemeldet wird, auf Antrag dei Oücrhausmitglieder Oliver Rupp­recht und des Pmäml istratenferpropstcs Gregor Burânt) beschlossen, den M inisiinpräsidenten Grafen Stefan Beth­­l c n, den .Kultus- i md stnterrichtsminiftcr Grafen .Kuno K l e­­belsberg und^ die Gcsamtregicrung anläßlich des Ab­schlusses des »s-renlrj >scl)osltsvertragcs mit Italien und der Schaf­­fttng neuer Bande zlvi fhen den beiden Nationen telegraphisch zu begrüßen. Int erp jklamcntarifche Union. Die Jnterj>oI^ lamsntarischc Konferenz wird Heuer in Paris in den lichtes Tagen deS August stattfindcn. Zur Vorbereitung dieser Kstinfcrenz tritt Sonntag in Genf die Ratsession der Inti wpaslmnentarischen Union zusammen, wobei die ungarische G rupfe durch den Reichstagsabgeordneten Georg v. Lukâc;; ve strcten sein wird, der in Begleitung des Gruppensekretärs t Elei iLr Radisics bereits nach Genf ab­gereist ist. Zw Wirren in China. sTek-sgramm des Pest er Sloyd.l PcLing, 21. April. Nach einer c» ^scheinend offiziösen Meldung dauert der Mei­nungsaustausch 'Zvjschen der frairzohschen, englischen, imlieni­­fchen und amerch r mischen Regierung über die an den kantonesi­schen Außenminiliter abzusendende Note noch 011. Die franzö­sische Regierung sei geneigt, an etnmigen Mnßnahnwn, auf die sich die übrigen 'Rächte einigen würden, gegen die lrommuni­­stische Negierung j n .Hankau teilzunehmeir Eine Bestätigung der Londoner Nachri>^,t über die Perliastiing Borodins liegt am 2uai d'Orsay no ry nicht vor. tTrlt>sgramm des Pester Lloyb.s Paris, 21. April.. Bon unterre, chreter Seite verlautet, daß bei dam zwischen Ken Pekinger dtz ilomatischcn Vertretern der Großmächte ge­­sührt-en Meinuvix isaustrrutch über die Absondung eiicer neueit Note an den Lultonesischen Außenminister Tfchen und an den General Dischianq A.ai-schek bisher keine Einigung erzielt worden sei. Die Meinungen ge­hen noch wer t auseinander. Die Vereinigten Staaten seien der Ansicht, b.iß vorläufig nichts unter­nommen tverè -cir solle, England zeige sich infolge der letzten Ereignisse in lEhina bedeutend gemäßigter als früher, wührcn'^z Japan seit dem Kâiuettswechsel Neigung zeige, seine Norri malität zugunsteit einer energischen In­tervention airfzngelbcn. Man messe der Entscheidung Ja­pans größte B< deutung bei, denn von der .Haltung Japans hange das Verh alten der übrigen Großmächte ob. Frankreich wmÄe sich einer. gemeiüsomen Intervention, falls sie einstim­mig bsschlossen rveriden sollte, ,zweifellos anschlicßen. Als In­tervention Lmru. ne vor allmt die Nl 0 ck adc dcs A an g lse­ik i a n g in Fro ge. .Par i s, 21. April. Nach Mct! dmngen aus London ist mau dort wegen der Bildung der 'neuen japanischeu, Regierung besorg?. Eng­land, das ei'»,e Politik der Interoention in llhina befolgt, ging von be p Voraussetzung aus, im japanischen Minister­­präsidemten e »ne Stütze zu haben. Von dem Baron Tanaka verlautet nui i, daß «r als Nationaler und .Konservativer Eng­land nicht di > .Hand reichen wolle; eher soll er bereit sein, sich mit den 'Soè chcts zu vepsländi^gen und so den englische n Einfluß s.m Fernen Osten zu bedrohen. l Telegramm des Pester Lloyd.s London, 21. April. Nach e'èrer Meldung der Vritich llnited Preß ernannte Dschiang, .Kai--Schck den Généül Sun Tschuan- Sang zurr LertcidiWnigskomnnssär für Nord-Kiaug-Su, >vas, wenn sich ! fcese Meldung bewahrheiten sollte, eine Bersvh­­nunq der .beiden früheren Gegnern zur Boraussetzu:iig Hölle. Nach Irr L pndon eingelangten Meldungen ist zivischen den Gc­­saMen in Peking noch kein« U e b e r c i n st i m m u n.g über die llgrte an die Aontanrogierung erzielt nmrdcn. (Telegramm des Pester Lloyd.« London, 21. April. Nach j einer Meldung der British United Preß aus Scha n-sjha i hat General Tschi 0 n g Kai - Schek in der GogMÄ 'ron Jana Ts au mit tausend Mann einen Angriff ge«gen di'fe SteitkrKftc des lÄenerals Schuan Tsun- Tschu<rn unlernllinMren. Jang Tsau liegt unter deni Feuer schwerer Geschütze'. Jn der Ge-geird von Nanking hat das Geschiitz sauer .zwischen llbord- und Südtruppen aufgehört, ohne daß es . KU einem Angriff von der einen oder der anderen Seite gekomw ^n wäre. (Telegramm des Pester Lloyd.s London, 21. April. Nach Meldungen ou-s Peking ihat die Gcsandtenwache berjemstALn Mächte, die bas Protokoll vom Jahre 1921 '..-ircr­­ ^3 » .zeiclziret l)aben, die Bewachung des von den Russen geräumten Viertels übernommen, da dies zum Schutze des Gesandten­viertels erforderlich war. Die chinesischen Behörden haben zu diewr .Maßnahme ihre Zustimnumg gegeben. Da die Tore der russischen Gefandifchaft geschlossen waren, erkletterten a me r.iE.a n ifche Soldaten die Manern und zertrümmerten die Tore, um den Wachen der übrigen Mächte Eingang zu verschaffen. Paris, 21. April. sDud. Karr.) Nach Meldungen ans Schanghai kündigt die Direktion der Eisenbahn Schangl)ai—Nanking die Wiederausnahme des regelmäßigen Zugs­verkehrs an, um den Bewohnern Schanghaiâ den Besuch der neuen .Hauptstadt zu ermöglichen. Han ka u, 21. April. (Reuter.j Zupzsit befinden sich 4 3 fremde Kriegs­schiffe v 0 r H a n k a u, bqziehnnaswcise auf deni âge dorthin'. Die ilaliettifch-sttgoslamifche Spanttttng. London, 21. April. (Wolff.) Wie verlautet, hat während der letzten Tage ein weiterer Meinungsaustausch zwischen den inter­essierten Hauptftädnn übe'r den italienksch-jiigoslawischeu Koilflikt wegen Albaniens stattgefunden. Wie verlautet, hält die britische Recherung an der 'Ansicht fest, daß der beste Weg für Italien und Iugoslawicu zur Regelung ih-rcr Meinungsver­schiedenheiten die direbke Verhau d 1 u n g ist, und N'ill das Ergebnis der Besprechungen aoivorten, die, wie gehofft wird, 'ba^ld in Rom zwischen der italienischen Regierung und dem jugo­slawischen Gesandten cingeleitet rverden. (Telegramm des Pester Llohd.f Paris, 21. April. Wie die Ilgentur Radio nieldct, hofft man in hiasigen di­­ploüwtischeu Kreisen, daß in den nächsten Töpen durch di­rekte B e r h a n dlungc n zwischen Rom und Belgrad die wieder zutage getretene ' jugoslawisch-italienische Span-n'uug beseitigt werden wird, llistan nimmt an, d.rß der neuerliche lSchritt des englischen Botlichafters am Ouirinal Musso­lini zum Nachgeben ticr'Mlassen werde, so daß auch die Auslegung des Vertrages von Tirana in die Verhandlungen zwischen Rom und Belgrad cinbezogen wenden lönnte, da dieser Vertrag noch Ansicht Jugoslawicns die ol­­bauischc Unabhängigkeit bedrohe. Jn diesenl F.rllc wüNde 'Jugoslawien wahrscheinlich das Abkommen von Net­­lu no r a t is i z i c re n, das in erster Linie die Situation der Italiener in Jügasl.awicn rciaelt. Belgrad, 21. 21pr-is. (Avala.) Die Blätter befassen sich auch weitenbin in auS- sühAichèn Kommentaren mit dem in Rom unternommenen Schritt des britischen B 0 t s cki af t e r s. Breme stellt fest, baß der Stamdpiivbt Mussolinis, nach dem der Vertrag von Ti ran'a ausschließlich Italien und Albanien interessiere, offenlnindig im Gegensatz zu dem vom Londoner .Käbinetr Italien erteilten nachdrücklicheu Rat stehe, die Lösung der strilLigen Fr,tgen im Wege direk­ter Verhandlungen zu suchen. Der Mangel an gutem Willen, den Mussolini an den Tag legte, Hobe den bri­­tifchen ?lußenminsster offeirbundtg oerstim.nit, der Italien in steine 2lbenteuer folgen wolle, deren Konsequoiizeil umnög­­lich vorausgcsebcn Nwrden könnten. „Was uns betrifft," schreibt das Blatt, „wir könneit vollkommen ruliig fein, denn wir haben keiircrlei verborgenen Absichte und wollen nichts anderes als aufrichtigen Frieden und ein gutes Verhältnis zu unseren sämtlichen Nachbarn. Wir erinnern an die Scellilng-­­nahme Frankrei<l;s und EnglanLs, wonach der .Konflikt eine große Gefahr für die intcrnalienalen Beziehungen ist, weslplb nicht nur Italien und Jugo­slawien, sondern auch andere Länder zur Lösung der Frage bei gezogen werden müssen." Üeiber die gleiche Frage schreibt Sam 0 uprava: „Wir haben mit Würde die ungerechten Beschuldigungen zurückge­wiesen, die Italien gegen uns erhoben Iiatte. Wir haben uns jeder Herausforderung und der Vergiftung der strittigen Fr.tgen durch zwecklose Polamik enthalten. Italien scheint die .Altung unseres Königreichs ihm gegenüber, sowie unser auf­richtiges Bestreben, jedes Motiv des um Allmrnien entstan­­i>nlen .Konflikts mit verstandesgemäßen UebcreinkonMcn ailszuschalten, nicht n^ach sein-am richtigen Wert zu würdigen. Unsere diesfälligsn Msichtcn Wunden als Schwäche ausgelegt. Es ist außerordentlich bedauerlich, daß Rom der formellen Seite des Problems eine größere Wichtig­keit beimißt als einer realen und bleibenden Lösung." Belgrad, 21. April. sUnZ. 'Leil.-Äorr.-Bur.s Pravda mokvet: Der jugo­slawische Gesandte in Tirana, .Hora I esti es, ist auf Be­rufung von feiten der Regierung inBcl'grad einge­­troffen. Paris, 21. April. (Wolff.s Die albanische Gesandtschaft in Paris dementiert die aus Bukareft stammende Nachricht von einer albanischen Truppenbewegung uns von angeblichen Vorbereitungen kri e g erischen Charakters in Albanien. Die albanische Regierung habe lodiglich drei Klassen Rcfervisten zu inr wesentlichen Poli­zeilichen Maßnahmen eiiârufen. Im übrigen sei im Lande alles ruhig. Frankreich. Poincarë über die deutsche Sprache im Elsaß. ' Paris, 21. April. sWolff.j Ministerpräsident Poincarc lzat sich heute in einer Rede in Straßb'irg ausführlich mit der Spracheu­­frage beschäftigt, t-br erklärte, man lyabe den Glauben wecken wollen, daß Frankreich den clsâssisckien Dialekt zum Ver­schwinden zu bringen suche, oder verhindern wolle, daß der Religionsunterricht in deutscher Sprache gegeben werde. All das sei falsch und cs werde falsch bleiben, nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Wirklichkeit. Die Kinder müßten Deutsch schreiben können überall da, wo ihre Angehörigen auch Deutsch sprechen. Sic nrüßten auch Deutsch sprechen können, weil sie einem tÄrenzlandc angehörten, in dem die deutsche Sprache sogar vor 1870 gesprochen worden war. Vielleicht müßte man zwischen den einzelnen Ortschaften noch Unterschiede machen. Dieses Werk zu untcrnehnren, habe er den neuen Rektor der Universität aufgefordert, und dieser habe sich dazu bereit erklärt. Ter Sozialistcnkongrcß. P a r i s, 21. April. Die Blätter, insbesondere die der Rcchteic, erblicken in den: Ergebnis des sozialistischen Kongresses in Ly 0 n und in der dort angenommenen Resolution eine Art NotauL- gang, der alle Konflikte in der Partei ungelöst läßt und nur um die Wahlnotwcndigkeitcn besorgt ist." Wiewohl er das .Kartell grundsätzlich ablchnt, läßt er für eine „gelegent­­lichc Beziehung zn den R a d i k a l c n" "ein .Hinter« türchen offen. Verhaftung eines Koniinunrsten. Nantes, 21. April. Die Polizei verhaftete den Kommunisten Gnilber>z, der unter falschem Namen im Westen Frankreichs,- besonders in den Hafenstädten, als ständiger Sonderdelegicrtcr dec kommunistischen Föderation eine eifrige Tätigkeit unÄ Propaganda entfaltete. ItaUstt. Di«; Jahresfeier der Gründung Roms. R 0 m, 21. April. fStefani.s Aus Anlaß der Jahresfeier der Gründung Roms Ipben heute sämtliche Fabriken und Betriebe, Schulen, ösfenÄichcn und Privatämtcr in ganz Italien, gefeiert, auch die Mschaste blieben geschloffen, nur die öffentlichen Betriebe ver­sahen ihre Arbeit. Die Stadt Rom war prächtig geschmückt, selbst die ärvcsten -Bszirkc hotten ein Feiertagskleid angelegt. Prine Potenziani, der Gouverneur von Rom, hielt eine ^Heerschau über die 6OM Mann starke Mmer Gruppe d,er Jugendbalillen ab, hierauf fand auf der Piazza del Popolo eine Versammlung der Arbeiterorganisationen unter Teilnahme mehrerer Mgeordneten statt. Abgeordneter P v s s 0 ni, der Präsident der 'Organisationen, sprach in einer anfeuernben Rede über die EntiviÄung des Bundes der ArbcitcrorgLusationen. Sodann teilte er mit. daß die Bc­­hördt'n zusammen mit den Notabilitäten des wissenschaftlichen, literarischen und künstlerischen Lebens die großen Ausgr a­­bringen am Kapital aufsuchcn werden, die liervor­­ragende archäologische Bcdeuiimg besäßen. Durch Demolie­rung der elenden Häuser ungesunder Gassen würden dis Prachwollen 'Dcnkniälcr des Altertinns ans Tageslicht geför­dert, so würdeil nächstens d«rs Theater des Marzellus und die Fundamente des rönlis<chen Scnatsgebäudss sichtbar tverten. Die Äusgrabungcn. die neues Licht in die Kenntnis des rcpirblikanischcn und kaiserlichen Ronr zu bringen be­stimmt sind, würden fortgesetzt werden. Gleichzeitig versammelten im Kolosseimc sich die Schüle­­r-nnen der Mädchenschulen, zu denen, als Mädchenmii­­gliedern der Balillcn Tura t i, der Präsident der Faschsten- Partei, sprach. Die Feier wurde in G^enwart der Vertreter der Behörden und einer riesigen Volksmenge durch eine Messe im Kolosseum abgeschlossen. Deulschlattd. Blutige Zusamuienstößc mit .Äommunistrn. (Telegramm des Pester Lloyd.) Berlin, 21. April. tNstbrn abkud kam es auf dem Ertsberger Bahnhof pvischen KommunxstLN und Mitgliedern rechtsradikaler Organisa-tionen zu Zusammenstößen. Ein Trupp Kommunisten, ,dcr van cincr Beranftgktung aus Hamburg Imm, war mit Rechrsradibalen in Konflikt geraten, bic eine drohende .Haltung einnahmen. Die Koinmunisten gaben hierauf mehrer» Schüsse â Als sie in Berlm eiirtrafen, wnrdeir sie von der inzrmfcheic verstöndig-­­ken Polizei in Empfo-u-g genommen, d^e ungefähr 65 Bex^ Haftungen vornahm. Oesterreich. Die Wahlpropagandcr. (Telegramm des Pester Lloyd.) Wien, 21. April. Tüe Propaganda der politischen Parteien hat drei Läge vor den Wahlen ihren Höhepunkt erreicht. Von allen Litfaß­säulen, von Plakattafeln und Hausmauern fordern grelle, bunte Plakate der Sozialdemokraten und der bürgerlichen Einheitsliste, sowie, wenn auch in bescheidenerem Umfange, der Dcmokratenlistc die Wahlberechtigten aus, ihre Stimmen am 24. April für diese oder jene Wählerliste abzugebcn. Bei Nacht glänzen von den Dachgiebeln zahllose elektrische Licht­­r^eklamen unt Inschriften: „Sichert den Mieterschutz! Wählet Sozialdemokraten!", beziehungsweise: „Der Mieterschutz ist gesichert! Wählet Einheitsliste!" .Kein T>rg vergeht in Wien, ohne daß ungefähr zwölf Wâhlerversammlüngen" aller Partei­­richtungeii abgehalteii werden. Trotz dieser ungeheurcii Propaganda, die namentlich die Sozialdemokratische Partei entfaltet, ist es wenig wahrscheinlich, daß die Wahlkampagne eine wesentliche Kröst-ver­schied ung im neuen Nationalrate ergebe« könnte. (Telegramm des Pester Lloyd.) Wien, 21. April. Auch heute kam cs anläßlich eines Wahlpropaganda­umzuges in Rudolfsheim zn Ruhestörungen." Der Propagaudaumzug wurde für die Wahl der Einheits­liste durchgeführt. Jn den Straßen, durch die sich der Um­zug bewegte, sammelten sich politische Gegner an. und es kam zu Kundgebungen der L-0 z i a l"d c m 0 k r a t c n, die den Propagandanmzug der Einheitsliste mit lauten Pfui- und Schmährufen empfingen. Die Gegenkundgebung drohte wieder in Tätlichkeiten anszuartcn. Sichcrheitswache schritt ein und drängte die Gegner des Uinziiges ab. Bei der Räumung der Straßen wurden ungefähr 2 0 Arrcticrunchcii vorgcnommcn. Ritnlaitren. Die Krankheit des Königs. (Telegramm des Pester Lloyd.) Bukarest, 21. April. .König Ferdinand wird sich, wie in Hofkreifen ver­­lautet, im Mai zur Rekonvaleszenz nach Konstanzli am Schwarzen Meere begeben, wo das königliche Schloß Atamaja in der Nähe der Stadt für den Aufenthalt des Königs her­­gerichtet wurde.

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