Pester Lloyd - esti kiadás, 1941. július (88. évfolyam, 153-174. szám)
1941-07-07 / 153. szám
Preis IB Filler Beginn der VlfCTD I ¥ AVH heute20 40Uhr £ Jj |J J.« B | NI. 1 1 1 Jl f 1 II ABENDBLATT 9 S SO ^ a—mMinn irmam——————■—amnaamm 88. Jahrgang Budapest, Montag, 7. Juli 1941 Nr. 153 Der OKW-Bericht von Sonntag: Zahl der Gefangenen im Osten: 300.000 Mann Planmäßige Fortsetzung der Operationen gegen die Staiin-Linie Verluste der Sowiet-Luflwalfe: 281 Maschinen ' Aus dem Führerhauptquartier, 6. Juli 1 (DNB) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten werden die Operationen gegen ■die sogenannte Stalin-Linie planmäßig fortgesetzt. Die Zahl der seit dem 22. Juni eingebrachten Gefangenen ist bis zum 5. Juli auf rund 300.000 angewachsen. Die Luftwaffe unterstützte die Operationen durch rollende Angriffe auf feindliche Truppenansammlungen und Kolonnen. Allein im Raume um Schitomir wurden durch- Bombentreffer und Beschuß mit Bordwaffen über 500 Lastkraftwagen der Sowjets zerstört und 18 Eisenbahnzüge vernichtend getroffen. Weitere wirksame Luftangriffe richteten sich in der letzten Nacht gegen den Eisenbahn- und Straßenknotenpunkt Smolensk. Die sowjetische Luftwaffe verlor bei elf eigenen Verlusten gestern 281 Flugzeuge. Davon wurden 98 im Luftkampf abgeschossen, 183 am Boden zerstört. Im Kampf gegen Großbritannien versenkten Unterseeboote im Atlantik sechs Handelsschiffe mit zusammen 33.830 BRT und beschädigten ein weiteres Schiff durch Torpedotreffer. Kampfflugzeuge versenkten im Seegebiet um England in der letzten Nacht zwei Frachtschiffe mit zusammen 11.000 BRT. Deutsche Jäger schossen bei Luftkämpfen über dem Kanal am gestrigen Tage ohne eigene Verluste vier britische Jagdflugzeuge, vor der norwegischen Küste ein britisches Kampfflugzeug ab., Marineartillerie brachte an der norwegischen Küste drei, ein Vorpostenboot im Kanal ein britisches Flugzeug zum Absturz. In Nordafrika scheiterte ein Ausfallversuch britischer Panzer aus Tobruk heraus am zusammengefaßten Feuer der deutschitalienischen Artillerie. Deutsche Ivampfund Sturzkampffliegerverbände bombardierten den Hafen von Tobruk. Ein Handelsschiff und Lagerhäuser wurden getroffen, Küstenbatterien des Feindes niedergekämpft. Zerstörerflugzeuge zersprengten britische Kraftfahrzeugkolonnen bei Habata. Im Mittelmeerraum griffen am 4. Juli deutsche Kampf- und Sturzkampfflugzeuge die Hafenanlagen von Famagusta an der Ostküste der Insel Zypern an. Bombenvolllreffer schweren Kalibers beschädigten zwei große Handelsschiffe und Verladeeinrichtungen am Hafen. Auf einem Flugplatz der Insel schlugen Bomben im Barackenlager des Feindes ein. Der Feind warf in der letzten Nacht in Westdeutschland Spreng- und Brandbomben ab. Die Zivilbevölkerung hatte größere Verluste an Toten und Verletzten. Wohnviertel und öffentliche Gebäude wurden vor allem in Münster und Bielefeld getroffen. Nachtjäger schossen sieben der angreifenden britischen Kampfflugzeuge ab. Rittmeister Niemack, Führer einer Aufklärungsabteilung, die Oberleutnants Freiherr Märcken und Buchterkirch in einem Panzerregiment, sowie Oberleutnant Ritz in einem Schiitzenregiment zeichneten sich durch vorbildliche Tapferkeit aus. Bei Operationen im Nordallantik war ein Unterseeboot unter Führung von Kapitänleutnant Scholz besonders erfolgreich. (MT1) Berlin, 6. Juli (INB) Eine deutsche Panzerdivision schoß, wie zuständige militärische Stellen melden, am 4. Juli in den frühen Abendstunden von 25 angreifenden Sowjetflugzeugen zwanzig in kürzester Zeit ab. Berlin, 6. Juli (INB) Einige deutsche Kampfflugzeuge, die in den Abendstunden des 4. Juli auf feindliche Kolonnen im südlichen Abschnitt der Ostfront eingesetzt wurden, vernichteten an einer Straßenkreuzung 15 Panzerund 20 Lastkraftwagen der Sowjets und beschädigten eine große Anzahl weiterer Fahrzeuge schwer. Sondermsldung des 0KW: Westlich ven Miisk: 52.000 Überläufer der Sowjetarmee Berlin, 6. Juli DNB erfährt soeben folgende Sondgrmeldung: Aus dem Führerhauptquartier. Das OKW gibt bekannt: Unter dem Druck der deutschen Umklammerung sind gestern westlich Minsk' wiederum 52.000 Soldaten der Sowjetarmee übergelaufen. (MT1) Berlin. 6. Juli (BNB) Die heutige deutsche Sondermeldung von der Ostfront, wonach aus dem Kessel westlich Minsk 52.000 Sowietsoldaten übergelaufen sind, läßt in Verbindung mit der bereits bekannten Meldung immer deutlicher den Zusammenbruch des Kampfeswillens dieser Sowjetkräfte erkennen, wird DNB ergänzend zum heutigen Wehrmachtsbericht mitgeteilt. Dagegen versuchen andere Sowjet verbände nach wie vor in hartnäckigen Kämpfen die unaufhaltsam weiter vordringenden deutschen Truppen aufzuhalten. Der Einsatz dieser Deckungstruppen wird der Sow jetunion aber immer mehr erschwert durch die rollenden Angriffe der deutschen Luftwaffe, in deren Verfolg in größtem Ausmaß Kampf- und Transportmittel, darunter 18 Eisenbahnzüge, zerstört wurden. Durch den Vormarsch der deutschen und ungarischen Verbände im nördlichen Vorland der Karpathen ist wieder der galizische Raum zurückerobert worden, dessen Westteil die deutschen Truppen bereits Ende September 1939 den Polen abnahmen und dér in seiner Gesamthet im Weltkrieg mehrfach den Besitzer gewechselt hat. (MTl) B.e^in, 6. Juli ,(DNB) Weit vorstoßende ireutscKe "Panzerverbände haben gestern eine große Anzahl bolschewistischer Soldaten gefangen genommen, die den Elitetruppen der Sowjets angehörten. Wie die Gefangenen aussagten, nahmen diese Sowjet-Truppenteile seinerzeit an den großen Paraden auf dem Roten Platz in Moskau teil. (MTl) Berlin, 6. Juli (DNB) Die Güte der deutschen Waffen und der unüberwindliche Kampfeswille der deutschen Soldaten zeigen sich niemals besser, als wenn sie überlegenen Kräften gegenüberstehen. So wurde gestern ein deutsches Aufklärungsflugzeug nach stundenlangem Flug während der Bild aufklärung über Petersburg von vier Jägern der Sowjets angegriffen, worauf drei der Besatzungsmitglieder zu den Waffen griffen und allein der Flugzeugführer sich auf die technischen Aufgaben beschränkte. In kürzester Zeit hatten diese drei Männer drei von den vier angreifenden sowjetischen Flugzeugen abgeschossen, und zwar jeder eines. Die drei Sowjetflugzeuge stürzten brennend ab und versanken im Wasser der Kronstädter Bucht. (MTl) Charakteristischer Bericht eines sowietrussischen Bunketkommaiidanien Berlin, 6. Juli (DNB) Eine deutsche Infanterie-Einheit, die am 5. Juli ein mit modernsten Geschützen bestücktes Festungswerk der Stalin-Linie stürmte, machte nach der Einnahme der starken Bunker eine interessante Entdeckung: Im Kommandosland der Bunkeranlagen fanden die deutschen Soldaten einen Bericht des Kommandanten dieses Festungswerkes, der sich in dem Schreiben mit der dringenden Bitte um Unterstützung an seine übergeordnete Dienststelle gewendet hatte. Offensichtlich hatte aber der Kommandant, der mit dem größten Teil der Bunkerbesatzungen während des harten Feuerkampfes gelötet wurde, keine Gelegenheit mehr gefunden, diesen Notruf weiterzuleiten. Das Handschreiben enthält folgende aufschlußreichen Sätze: „Trotz mehrmaliger Meldungen über die schlechte Bunkerbesatzung vom Maschinengewehrbataillon 36 über die Notwendigkeit einer sofortigen Hilfe wurde uns bisher keine Entlastung zuteil. Das Schützenregiment 244 hat sehr große Verluste erlitten und unterstützt uns in keiner Weise. Das Regiment handelt selbständig und zieht sich immer weiter zurück. Bei solcher llilfe wird alles verloren sein. Der Bunker Hr 3 ist bereits in der vergangenen Nacht in deutsche Hände gefallen. Die Deutschen machten sich mit einem Infanteriegeschütz an den Bunker heran und schossen direkt in die Scharten hinein. Offenbar müssen sie auch Sprengladungen angelegt haben, die eine furchtbare Wirkung hervorriefen. Obwohl sich unsere Besatzungen zäh und erbittert wehrten, werden wir nicht mehr lange aushalten können. Wir stehen dicht vor der Niederlage“ (MTl) New York, 7. Juli i (DNB) Der New York Enquirer veröffentlicht einen Bericht des amerikanischen Korrespondenten Jack Fleischer sus Lemberg. Fleischer betont, daß die Sowjets vor ihrem Abzug ein fürchterliches Bjutbad unter den politischen Gefangenen angerichtet hätten. Unter Hinweis auf die Auffindung von Hunderten von Opfern dieser Massenmorde im Militär- und im Staatsgefängnis von Lemberg stellt er fest, daß er persönlich mehrere Stellen gesehen habe, wo jeweils 20 bis 30 Leichen eingescharrl waren, eine größere Zahl sei in einoni Gefängniskeller begraben. Ein Lemberger Friedhof weise über 100 neue Gräber auf, in denen die Leichen der von den abziehenden Bolschewisten hingemordeten Ukrainer und Polen lägen. (Ml!) Das Sowjelparadies in der Wirklichkeit Berlin, 6. Juli (INB) Fanatischen Widerstand der bolschewistischen Heere zerbrechend ist die deutsche Wehrmacht in die Sowjetunion einmarschiert. Mit eigenen Augen sieht der deutsche Soldat nunmehr die Welt des Bolschewismus und gleichzeitig gibt er allen anderen Völkern den Blick frei auf eine höllische Wirklichkeit, die sich bisher hinter einer chinesischen Mauer und hinter den Schutzwällen verlogener Propaganda verborgen hielt. Das erste, was der deutsche Soldat auf sowjetischem Boden sieht und hört, so heißt es in einem Artikel des Völkischen Beobachters unter der Überschrift „Entlarvung“, sei der sowjetische Terror in seiner fiircherlichsten Gestalt. Alles was man in den letzten Jahrzehnten von den tierischesten Taten der GPU aus indirekten Quellen gehört und gelesen habe, enthülle sich jetzt an den Schreckensstätten von Lemberg und Dubno in Weißrußland und in den baltischen Provinzen vor den klaren Augen zahlloser deutscher Soldaten als furchtbaste Wahrheit. Wollte man in den Demokratien vielfach nicht glauben, daß die Opfer der Stalinschen Terrorwelle nach vielen Tausenden zählten, so mußte man allein in Lemberg 1000 und in Dubno 500 bestialisch abgeschlachtete Ukrainer zählen. Hinter der blutigen Hölle von Lemberg rolle sich aber vor den Augen der feldgrauen Heeressäulen noch ein anderes Bild auf: erbärmliche Behausungen, verdreckte und verwahrloste" Wohnungen, verwahrloste Straßen, verluderte Betriebe, ein Elendsdasein in tierischer Stumpfheit, wie es sich kein Europäer je vorstcllen konnte, das ist das Sowjetparadies: in Wahrheit eine barbarische Tyrannei. Berlin, 6. Juli (DNB) In zahlreichen ukrainischen Orten, die in den letzen Tagen von deutschen Truppen genommen wurden, sind furcht bare Bluttaten der Bolschewisten aufgedeckt worden. In Luck lir* der Gefänignic direktor bei der Annäherung der deutschen Truppen sämtliche Häftlinge, die der ukrainischen Nationalbewegung angehörten, auf dem Gefängnishof zusammentreiben. Mit Maschinengewehren wurden rund 500 Ukrainer zusammengeschossen. Mit Handgranaten und Pistolen erledigten die Bolschewisten dann die Verwundeten, die von den Maschinengewehren nicht tödlich getroffen waren. Auf dem Hof des Gefängnisses in Dubno wurden die gräßlich verstümmelten Leichen von über 100 Gefangenen beiderlei Geschlechts aufgefunden. Sie waren von den Bolschewisten mit Äxten, Messern, Pistolen und Handgranaten und unter Anwendung raffinierter Foltermethoden ums Leben gebracht worden. (MTl) Das Grauen im Zuchtase von ßülsno Furchtbare Massenmorde der GPU Berlin, 6. Juli 528 Männer und Frauen wurden in den Zellen des Zuchthauses der wolhynisclien Stadt Dubno von den Sowjets mit Maschinengewehren und Pistolen erschossen —wird DNB in einem Sonderbericht mitgeteilt. Sogar die Säuglinge wurden erstochen Nachdem die Täter, die sich aus GPU-Kommissarén, jüdischen Parteifunktionären und zwei Jüdinnen zusammensetzten, auch noch die Wachhunde des Zuchthauses nicdergeschossen hatten, entflohen sie dann auf einem Lastkraftwagen. Alle diese Vorgänge spielten sich in der Nacht vom 24. zum 25. Juni in Dubno ab. Ein Berichterstatter, der in diesen Tagen in der Stadt weilte, gibt seine Eindrücke in folgenden erregenden Schilderungen wieder: Während die heiße Sonne ihre Gluthitze in den trostlosen, grauen, sandigen Innenhof ausstrahlt, strömen ununterbrochen Männer, Frauen, Soldaten, Kinder durch den engen Eingang in das Innere des Schrekkenshauses, das in liinf Stockwerken einige hundert Zellen des Todes birgt. Grauen und Entsetzen packen uns-, als wir durch eine aufgebrochene, eisenbeschlagene Tür die ersten Leichen erblicken. Ein Greis liegt mit gekrümmtem Körper und verschränkten Armen auf einem Strohsack, sein Gesicht ist blutig verstümmelt, von einer Maschinengewehrgarbe zerrissen. Hinter seinem Kopf sieht man Einschläge ■im Mörtel der Wand. Rechts in der Ecke hockt ein junger blonder Mann, Verglaste Augen starren uns entgegen, sein Oberkörper lehnt an der Mauer, der Hals ist schwarzverkrustet. Vor seinen Füßen liegt auf dem Bauch in einem blutig besudelten Hemd die Leiche eines ukrainischen Bauern. Unrat häuft sich in der Ecke der Zelle, die so eng und schmal ist, daß sich die drei Gefangenen während ihrer achtmonatigen Haft kaum gerührt habeu können. Weiter schreite«