Prager Volkszeitung, duben-červen 1971 (XXI/13-25)
1971-04-02 / No. 13
EINEN FINGIERTEN RAUBÜBERFALL täuschte die Leiterin der Verkaufsstelle in Horni Briza, Bez. Plzen-Nord, vor, als sie die Tageslosung zur Post trug. Wie sie später gingestand, tat sie dies wegen eines Mankos von 20 000 Käs, das die Inventur bei ihr ergab. BETRÜGERISCH verkaufte L. V. aus Liberec eine Genossenschaftswohnung, die Werkseigentum ist. Sie bereicherte sich um 10 000 Kronen. Schwarze Chronik ZU EINER FAMILIENTRAGÖDIE kam es in Výrov bei Domažlice, als Václav P. seine Frau mit dem Beil erschlug und sich dann selbst erhängte. Das Motiv der Tat ist vorläufig nicht bekannt. EINEN SCHWEREN VERKEHRSUNFALL verschuldete in der Zd.Nejedly-Straße in Liberec der betrunkene Lenker H. I. aus Harcov mit dem Aschewagen der Technischen Dienste. Der Aschewagen, in dessen Kabine drei weitere Personen saßen, rammte ein entgegenkommendes Personenauto, legte mehrere Randsteine um und stürzte einen steilen Abhang hinunter, wo er sich überschlug. Sechs Verletzte, davon drei schwer , 160 000 Käs Schaden! ÜBERFAHREN UND GETÖTET wurde auf der Straße bei Házlov im Bezirk Cheb ein Soldat des Präsenzdienstes, der aus unbekannten Gründen auf der Straße lag. Das Lastauto lenkte der 20jährige Miroslav M. EINE SPRENGKAPSEL MIT ZÜNDSCHNUR eignete sich in Damnov, Bez. Tachov, M. V. unberechtigterweise an. Bei der unsachgemäßen Manipulation kam es zu einer Explosion, die ihn schwer an der Hand und im linken Auge verletzte. VIER SCHULJUNGEN zündeten während des Frühlingsferienaufenthaltes bei den Großmüttern in Dobffv, Bez. Rokycany, das alte Gras um eine Scheune an. Das Feuer breitete sich schnell aus, in der Scheune verbrannten zwölf Waggon Futterstroh und das Staatsgut erlitt einen Schaden von 110 000 Kronen. Foto J. Tvrznik In den vergangenen Tagen wurde das Wetter bei uns von einem Hochdruckkamm über Skandinavien beeinflußt. Von Nord-Osten strömte kalte Luft auf unser Gebiet und bei feuchtem und bewölktem Wetter standen die Temperaturen etwa 2 ° unter dem langjährigen Normal. Gegenwärtig ändert sich die Situation wesentlich. Nach Mitteleuropa beginnt warme Luft vom Süden und Süd-Westen zu strömen. Frontalstörungen werden sich vor allem im Süd-Westen unseres Staatsgebietes auswirken. Wir erwarten Besserung des Wetters und Erwärmung. Freitag, halbheiter, allmähliche Zunahme der Bewölkung, stellenweise Regen, Frühtemperaturen 3 °— 5“, nachmittags 15 °, in Mähren bis 18 °. Samstag u. Sonntag: Meist halbheiter, im Gebiet der Frontalstörungen stärkere Bewölkung und Niederschläge. Morgens 3'—7 °, nachmittags 12 ° bis 18 °, im Osten bis 18 °. Der April wird im ganzen temperaturmäßig normal, niederschlagsmäßig unternormal sein. 1.—10. IV.: bewölkt, örtliche Niederschläge, allmähliche Aufheiterung. Morgens 3— 7 °, tagsüber 12“—18 °. 11.—20. IV.: bewölkt, Regenschauer, Frühtemperaturen 3 ° bis 5 °, nachmittags um 18“. Später Zunahme der Bewölkung mit Niederschlägen, örtliche Gewitter, allmähliche Abkühlung auf Tagestemperaturen um 10 °. Hydrometeorologisches Institut Praha-Komorany, AlÉbéta Otrubová REGIERUNGEN DER CSR UND DER SSR TAGTEN Aufgaben der Kulturpolitik PRAG. Unter Leitung ihres Vorsitzenden J. Koräák behandelte die tschechische Regierung am Mittwoch den Verlauf des Konsolidierungsprozesses an der Kulturfront. Nach der ersten Etappe, in der die staatliche Leitung gefestigt wurde, geht es nun um die Hauptaufgaben der staatlichen Kulturpolitik für die nächste Zeit, denen die Formen und Methoden angepaßt werden müssen. BRATISLAVA. Am Mittwoch tagte auch die slowakische Regierung unter Leitung ihres Vorsitzenden Prof. P. Colotka. Zuerst wurden die Ergebnisse des Staatsplans und des Staatshaushalts für 1970 behandelt. Wie festgestellt wurde, beweisen die Ergebnisse, daß die grundsätzlichen Ziele des staatlichen Planes für das Jahr 1970 im wesentlichen erreicht wurden. Die Lage auf dem Binnenmarkt hat sich konsolidiert, auch in der Preisbewegung und in den Einkünften der Bevölkerung ist eine Normalisierung eingetreten und selbst im Wohnungsbau wurden die gestellten Aufgaben erfüllt. Trotz dieser im Ganzen positiven Ergebnisse bleibt jedoch eine Reihe von Problemen zu lösen, die sich bereits längere Zeit hinziehen und nur durch systematische organisatorische Arbeit bewältigt werden können. FESTLICHE ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG Lenin, die Sowjetunion und wir PRAG. Am Tage des Beginns des XXIV. Parteitags der KPdSU in Moskau wurde im W.-I.-Lenin-Museum in Prag die Ausstellung zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens der KPTsch feierlich eröffnet. Der Direktor des Museums, P. Hron, begrüßte die Delegation des ZK der KPTsch, der die Genossen Prof. J. Kempny, E. Erban, J. Fojtik und O. Svestka angehörten, sowie eine Abordnung der sowjetischen Botschaft unter Leitung des Gesandtschaftsrats P. I. Prassolow und die Delegation der Gruppe Mitte der Sowjettruppen und die Repräsentanten der Vertretungsbehörden der sozialistischen Länder. In der Festansprache hob der Sekretär des Prager Stadtausschusses der KPTsch K. Beránek hervor, daß die Persönlichkeit und Arbeit des genialen Begründers des sowjetischen Staates, W. I. Lenin, für die Entstehung der KPTsch und für unser ganzes Leben von entscheidender Bedeutung ist: alles, was in der Sowjetunion geschah, ist auch mit unserem Leben verbunden. Es ist symbolisch, daß der Tag der Eröffnung mit dem Beginn des Moskauer Parteitags zusammenfällt. Die Ehrengäste besichtigten dann die Ausstellung, deren erster Teil den Aufenthalten Lenins in Prag gewidmet ist. Der zweite Abschnitt versinnbildlicht die Gründung der KPTsch und ihre Bolschewisierung, die weiteren behandeln die Kämpfe unserer Arbeiterklasse, den Verrat von München und die Naziokkupation bis zur siegreichen Befreiung. Im letzten Abschnitt wird der proletarische Internationalismus und die Zusammenarbeit der CSSR mit der UdSSR veranschaulicht. Szenarist der Ausstellung ist Jaroslav Smejkal. Wenn auch der Wind noch kalt pfeift, so hat auf den Feldern doch die Frühjahrsarbeit schon begonnen. Unser Bild: Traktoristen des JZD Zvostov bei BeneSoo in Mittelböhmen bei der Frühjahrsaussaat. Foto CTK - K. Janus i Spiegel per Woche ■ Spiegel per, Woche ■ Spiegel per, Woche , □ Im Außenministerium fanden in den letzten Märztagen Verhandlungen mit dem Sonderbotschafter Finnlands Ralph Enekeli — ein Meinungsaustausch über die Vorbereitungen der Konferenz über europäische Sicherheit und Zusammenarbeit — statt. Im Vorjahr entstanden auf dem Gebiet der CSR mehr als 5700 Brände, die Schäden im Betrag von 136 Millionen Kronen verursachten. Der Zentralausschuß der Feuerschutzverbände verhandelte auf einem zweitägigen Seminar über wirksamere Maßnahmen zur Brandbekämpfung und Einsatz der modernen Technik. □ Ihren Vierteljahrsplan in der Braunkohlenförderung erfüllten die Bergleute des Reviers Sokolov und der Brikettfabrik bereits am 26. März. Dazu trug auch der sozialistische Wettbewerb zum 50. Jahrestag der Gründung der KPTsch bei. □ Die Regierungskommission für Fragen der Zigeunerbevölkerung trat unter Vorsitz von Minister E. Hamernik zu ihrer ersten Sitzung zusammen. U. a. wurde den Nationalausschüssen auferlegt, ihre Aufmerksamkeit dem schrittweisen Ausgleich des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Niveaus der Zigeunerfamilien zu widmen. Der Betrieb Benzina hat derzeit 1000 Benzinpumpen auf dem Gebiet der CSR. Da dies dem ständig steigenden Autoverkehr nicht genügt, appelliert das Unternehmen an die Automobilisten, ihre Dienste nicht nur am Wochenende, sondern auch im Verlauf der Woche in Anspruch zu nehmen., □ Eine Ausstellung über die fünfzigjährige Geschichte der KPTsch im Gebiet von Karlovy Vary wurde am Samstag im Grandhotel Moskwa eröffnet. □ Der Zentralausschuß des ungarischen Kulturverbands Czernadok konstatierte auf seiner Tagung in Bratislava, seine erstrangige Aufgabe sei, mit allen Kräften die Annäherung der Völker und Nationalitäten unseres Landes zu unterstützen und die Beziehungen zwischen den sozialistischen Staaten zu festigen. □ Ab 1. April setzt die Staatsbank neue Zwanzigkronennoten in Umlauf. Die Banknote ist vorwiegend blau und trägt das Porträt Jan 2i2kas, die Rückseite ist mit einer Wiedergabe aus dem Jenaer Kodex illustriert. □ Die Leichen zweier seit dem 10. März vermißten Bergsteiger H. Krummer und L. Hoffmann aus der DDR wurden vom Rettungsdienst der Hohen Tatra aufgefunden; eine Lawine hatte sie in einen Abgrund gerissen. □ „Im Namen des Lebens“ ist der Titel einer Fotoausstellung, die in Prag im Ausstellungssaal des Freundschaftsbundes von Sekretär K. Kleman feierlich eröffnet wurde. Sie dokumentiert die Vielfalt des Lebens der Bürger der Sowjetunion. □ Das Militärgericht in Pribram verurteilte V. Prchlik wegen Gefährdung der Sicherheit der Staatsorgane zu drei Jahren Freiheitsentzug unbedingt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. □ Eine Delegation des Föderalparlaments unter Führung seines Vorsitzenden Prof. D. Hanes reiste auf Einladung des kanadischen Senats am Montag nach Kanada ab, wo sie bis 5. April weilen wird. □ Die Funktionäre der Bezirke Pova2ská Bystrica, Zilina und Zdiar nad Hronom übergaben dem I. Sekretär des ZK der KPS Selbstverpflichtungen zu Ehren des 50. Jahrestags der Gründung der KPTsch, die einen Wert von 540 Millionen Kronen darstellen. Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes der BRD Dr. Paul Frank traf Dienstag zu Gesprächen über Fragen der gemeinsamen Beziehungen in Prag ein. Er wurde auf dem Flugplatz vom Chef des diplomatischen Protokolls Ing. Z. Roskot begrüßt. □ Mit 196 057 Tonnen Braunkohle, die am Montag in drei Schichten gefördert wurden, überboten die Bergleute des Nordböhmischen Braunkohlenreviers den bisherigen Tagesrekord um 4946 t. Sie kommen so ihrem kühnen Ziel näher, in diesem Jahr 2 Millionen t Brennstoff über den Plan zu fördern. □ Die Tschechoslowakische Regierungskommission für die Verffolgung von Nazi-Kriegsverbrechern genehmigte unter Vorsitz von Minister Dr. B. Kuiera den Schlußbericht über die Untersuchung der in der Kleinen Festung Terezin verübten Verbrechen. Die Öffentlichkeit wird in nächster Zeit informiert werden. □ Auf einer Aussprache mit Funktionären der Bezirksgewerkschaftsräte in Prag und den Vorsitzenden einiger großer Betriebs-. Organisationen informierte , der Vorsitzende des Zentralrats der Revolutionären Gewerkschaftsbewegung, Ing. K. Hoffmann, im Beisein der Sekretäre M Kabrhelová, B. KaCirek und V. Ko2ik über die Absichten der neuen Leitung für die nächste Zeit. . □ Der Ausschuß des Tschechischen Nationalrats für Gesundheitswesen und soziale Angelegenheiten konstatierte auf seiner Sitzung am Dienstag, daß der gegenwärtige Stand der Versorgung mit Medikamenten unbefriedigend ist, obwohl es gelang, den negativen Trend der Produktion aufzuhalten. □ In Ústí n. L. begann Mittwoch die 18. Sitzung des Rats des gemeinsamen Lastwaggonparks, in den die sozialistischen Staaten bereits mehr als 130 000 offene und gedeckte Lastwaggons eingebracht haben. An der Tagung nehmen Vertreter aller sieben Paktländer teil und behandeln die Gewährleistung des Transitverkehrs. □ Die Gattin des Präsidenten der Republik, Genossin Irena Svobodová, traf am Mittwoch zu einem zweitägigen Besuch der Slowakei in Bratislava ein. □ Zum Vorsitzenden des Amtes für Patente und Erfindungen wurde durch Beschluß der Föderalregierung* Ing. Miroslav Balohlávek ernannt. □ Die Frühjahrsmärkte in Pizest begannen am Mittwoch. In 32 Pavillons und Ständen führen etwa hundert Betriebe der Verbrauchsgüterindustrie ihre modernsten Erzeugnisse vor. Das Motto der Ausstellung ist: „Wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben!“ SEITE 2. IV. 1971 II Friedenspreise für 1970 Am Dienstag tagte in Prag das Tschechoslowakische Friedenskomitee, dessen Mitglieder ein Grußtelegramm an den XXIV. Parteitag der KPdSU in Moskau richteten. Der Vorsitzende des Tschechoslowakischen Friedenskomitees, Prof. J. Lukág, hob in seiner Ansprache hervor, daß sich auf allen Gebieten der Tätigkeit der tschechoslowakischen Friedensbewegung der Grundsatz einer engen Zusammenarbeit mit den Organen und Organisationen der Nationalen Front durchsetzt. Das Friedenskomitee koordiniert seine Tätigkeit mit den gleichgerichteten Bewegungen der sozialistischen Länder. Insbesondere unterstützt es die Vorbereitung eines internationalen Kongresses über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Auch die Zusammenarbeit mit dem Weltfriedensrat und dessen Informationszentrum und dem Internationalen Friedensinstitut in Wien hat sich verbessert. Tschechoslowakische Friedenskomitee heuer in der CSSR ein Ferienlager junger Friedenskämpfer bei der Talsperre Slapy. Unter internationaler Beteiligung wird weiter eine Ausstellung von Kinderzeichnungen mit dem Thema „Baue die Heimat auf — du stärkst den Frieden!“ veranstaltet. Die Ausstellung, die einen Teil der Feiern zum 50. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei bildet, wird am 15. Juni im Haus des Kindes auf der Prager Burg eröffnet und später auch nach Bratislava, Brno und Tábor übertragen. Weitere fünf Wanderausstellungen sollen in der ganzen Republik und in anderen sozialistischen Ländern gezeigt werden. Zwischen der Nationalen Front und den Organen der Tschechoslowakischen Friedensbewegung haben sich gute Beziehungen gebildet, wie der Zentralsekretär der NF, Genosse M. Vácik, in der Diskussion auf der Plenartagung erklärte. Er empfahl, die Repräsentanten der Bewegung sollten aktiv auf den Bezirks- und Kreiskonferenzen der Nationalen Front auftreten, die gegenwärtig stattfinden. Das Tschechoslowakische Friedenskomitee beschloß, an 15 Einzelpersonen und 38 Städte, Gemeinden und Siedlungen, die Schauplatz der revolutionären Kämpfe der Arbeiterbewegung waren, Friedenspreise 1970 zu verleihen. Unter den Ausgezeichneten sind der akad. Maler K. Mrázek, Dr. L. Pajdusáková, Prof. J. Tomek, CSc., und weitere. Unter den ausgezeichneten Städten sind auch Prag und Banská Bystrica. Auch der Stadtausschuß der slowakischen Sportorganisation in Kosice, der alljährlich den Internationalen Friedensmarathonlauf veranstaltet, erhielt den Friedenspreis. Das Tschechoslowakische Friedenskomitee beschloß auf seiner Plenartagung, den Ehrenschutz über die Aufführung von M. Gorkis „Kleinbürgern“ zu übernehmen, die am 8. April im Weinberger Theater in Prag stattfindet. Der Erlös dieser Aufführung wird durch Vermittlung des Solidaritätsfonds dem gegen die USAAggression kämpfenden Volk Vietnams übermittelt. In Zusammenarbeit mit den Friedenskomitees der sozialistischen Länder veranstaltet das